RE: Wölfchen - 3

Zac nickte nur leicht und versuchte sich die positvien Seiten anzuhören. Aber so wirklich kamne sie nicht bei ihm an. Er zog an seiner Kippe und meinte nur "Vielleicht werde ich dann eher Stundman.. als Schuhmacher.", scherzte er ironisch und lehnte sich nach hinten so wie es Jean gerade tat. Es fiel dem älteren so viel einfacher auszusprechen was er war. Aber, wenn es wirklich schon so war, seit seiner KIndheitt.. Dann hatte er wohl auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht "Wie ging das? Also haben deine Eltern es bemerkt? Wissen sie es?", er konnte sich kaum vorstellen seinen Eltern irgendwas zu sagen. Sie würden ihn in die nächste Psychiatrie einweisen lassen. Aber würde er überhaupt jemals zurück kehren? "Wie viele sind in deinem Rudel..?", wollte er wissen und fand es absurd einen menschlich aussehenden Mann mit einem Wolfsrudel in Verbindung zu bringen. "Und was bin ich nun? Ein einsamer Wolf?", er lachte halbherzig und zog wieder fest an der Zigarette. Er merkte, dass er wieder müde wurde. Aber er wusste auch nicht, ob er gerade alleine sein wollte.

Jetzt wurde Jean doch etwas stutzig. Er richtete sich auf und hob eine Augenbraue an. "Schuhmacher?", fragte er überrascht und nahm noch einen weiteren Zug seiner Zigarette. "Das ist ungewöhnlich.", sprach er das Offensichtliche aus. "Wie kamst du darauf?" Jean fand, dass ein wenig Smalltalk die Situation auflockern würde. Vielleicht würde Zac sich damit etwas von seinem Schock erholen können. Seinen Redeschwall nahm Jean sich zu Herzen und überlegte kurz, um auf jede einzelne Frage eingehen zu können. "Ich glaube meine Mutter weiß es, aber wir haben nie darüber gesprochen. Keine Ahnung, hab auch keinen Kontakt mehr zu ihnen." Er zog noch einmal an seiner Zigarette und drückte den deutlich kleineren Stümmel im Aschenbecher aus. Langsam pustete er den Qualm aus und seufzte etwas. "Es war wie bei dir, meine Wunde ist innerhalb weniger Stunden verheilt und auf einmal war ich... so." Er sah zu Zac, der immer noch völlig durch den Wind wirkte. "Du weißt wahrscheinlich, dass du das eher für dich behalten solltest, oder? Ich weiß nicht, was die Behörden tun würden, wenn sie von uns wüssten." Er lehnte sich wieder zurück. "Zu meinem Rudel gehören insgesamt fünf. Andrew und Benji kennst du ja schon, dann gibt es noch Minami und... jemand anderen. Sie will nicht, dass ich ihren Namen nenne." Jean räusperte sich. "Aber ich bezeichne die fünf nicht unbedingt als Rudel, eher als meine Familie. Viele Stammkunden in meiner Bar, sehe ich als Teil meines Rudels. Deshalb unterscheide ich zwischen den fünfen und dem Rest.", erklärte er ruhig und schüttelte dann den Kopf. "Das kannst du entscheiden. Du kannst zu meine Rudel dazukommen, das haben viele getan, die neu verwandelt wurden." Jean kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Sollte dich jemand angreifen und du sagst, dass du zu meinem Rudel gehörst, sollte dich das ein wenig schützen.", fügte er vorsichtig hinzu.

"Mhm..", stimmte Zac zu, während er an der Zigarette zog und nickte dann auch leicht. "Keine Ahnung. Ich wollte etwas im Handwerksbereich machen. Etwas anderes als Schreiner oder Elektriker oder sonst was.. Etwas, dass ich an Menschen orientiert, dass aber auch irgendwie Tradition hat..", er lächelte leicht. Er mochte Traditionen und alte Geschichten. Sie hatten etwas besonderes und waren langlebiger als jede neue Erfindung, die wöchentlich auf den Markt kam.
Zac hörte aufmerksam zu, wie Jean von seiner Familie erzählte und drückte nebenbei auch seine Zigarette aus. "Ne, ich geh gleich zur Polizei und erzähl denen alles.", der Sarkasmus war deutlich und Zac merkte, dass er wirklich müde wurde "sorry...", murmelte er dann direkt und fuhr sich durch die Haare. Er lehnte sich an die Rückenlehne und legte den Kopf leicht ab. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen gleich alleine zu sein. Also hörte er lieber zu und nahm sich vor noch mehr fragen zu stellen, damit er länger hier bleiben konnte. Denn er wusste nicht, was noch alles auf ihn zu kam. Gerade fühlte er sich nur müde, aber sonst normal.. aber würde das so bleiben? "Ich kann in dein Rudel?", das war alles so absurd.. "Gibt es viele Rudel in dieser Stadt?", und wie viele Werwölfe gab es überhaupt. Waren sie untereinander vernetzt?"
"Lebst du mit dienem Rudel... deiner Familie zusammen?", fünf Leute gehörten also fest dazu... und dann gab es noch den Rest... Zac gehörte nun wohl auch zu diesem Rest...