Geschichten Januar - März 2019 » The Curse

Er hatte sich erhofft, ein ganz normales Leben führen zu können...Bis Y kommt. X ist fasziniert von ihm, weiß jedoch nicht, warum.
Y hingegen blockt jeden seiner Versuche, ihn kennen zu lernen ab. Denn Y hat ein Geheimnis; er ist ein Engel. Doch er ist verflucht. Verflucht von einem Dämon. Der Fluch zeigte schon damals Wirkung; Jeder, der sich in ihn verliebte, starb. Y sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit den Fluch zu brechen, denn er fühlt sich...seltsam, in X's Nähe. Um ihn nicht in Gefahr zu bringen, gibt Y sich Mühe, X auf Distanz zu halten.
Wird X hinter Y's Geheimnis kommen und ihm helfen können?

@Haruka

Steckbrief

Rolle: X
Name: Noah Flint
Alter: 21
Aussehen: Schulterlange, dunkelbraune Locken, hell gebräunte Haut, braune Augen, ca. 1,80m groß, breite Schultern

Steckbrief

Rolle: Y
Name: Nathaniel Reign
Alter: (Nach Aussehen): 20 (Real): 333
Aussehen: Kurze, hellblonde Haare, blasse Haut, ungewöhnlich hellblaue Augen, ca. 1,75 m groß, schlank

Kasimir
Wie konnte es dieser Nichtsnutz nur wagen? Hatte ich ihm denn nicht immer geholfen? Hatte ich ihm nicht immer zur Seite gestanden, als er in Schwierigkeiten gesteckt hat? Warum konnte er mir dann nicht diesen einen Gefallen tun?! Das war einfach nur kalt von ihm. Dabei war er doch ein Engel. Hatte er kein Mitgefühl? Ich wollte doch nur, dass er einen Menschen für mich segnete, damit sie in den Himmel kommen könnte, anstatt zu sterben und in der Hölle verrecken zu müssen. Doch anscheinend waren Nathaniel, meinem ehemaligen Freund, seine Vorschriften wichtiger als unsere Freundschaft. So lebte meine Geliebte nicht nur nicht mehr lange, sondern hatte auch ein qualvolles Leben in der Hölle. Und ich konnte nichts tun, als sie vor meinen Augen dahinscheiden zu sehen. Nun sollte der teuflische Engel am eigenen Leib erleben, wie es sich anfühlte, jemand geliebten zu verlieren und nichts dagegen tun zu können. ,,Das werde ich dir niemals verzeihen! Ich hasse dich! Anathema sit. Et omnis qui amat et non morieris.", brachte ich mit rauer Stimme heraus, während ich ihn mit meinen schlangenartigen Augen fixierte. Um den Fluch wirksam zu machen, musste ich nun nur noch etwas seines Blutes mit meinem vermischen. Dann wäre sein Schicksal besiegelt. Ohne zu zögern, schnitt ich mit einem Dolch in meine Handfläche, ehe ich auch nach seiner Hand griff und ihr einen Schlitz verpasste, aus der sofort rotes Blut quoll. Meine blutende Hand umschloss die seine, sodass unser Blut sich mischte. Ich spürte, wie meine Magie auf ihn überging und sein weiteres Leben dadurch besiegelt wurde. Zufrieden lachte ich auf.

Nathaniel

Was hatte er vor? Ich spürte, wie sich etwas veränderte...mit vor Wut blitzenden Augen sah ich ihn an. Ein kurzer Schmerz durchzuckte mich, ich ließ es mir nicht anmerken. War ich nun verflucht? Kasimir war dafür bekannt, Lebewesen verfluchen zu können. Aber was war dieser Fluch? Was bewirkte er? Verächtlich schnaubte ich. Nur wegen einem Menschen? Erbärmlich. Nur nebenbei bemerkte ich ein Gefühl in mir. War es Neid? Eifersucht? War ich tatsächlich eifersüchtig darauf, dass er liebte? Ich verdrängte diese Gedanken. Ich durfte nichts fühlen...immerhin war ich doch ein Todesengel. Und Todesengel durften nicht lieben. Auch, wenn sich jemand in mich verlieben sollte, so dürfte ich seine Gefühle nicht erwidern. Erneut riss ich mich aus meinen Gedanken. Dann wandte ich mich ab und verschwand.

Die Jahre vergingen und eines Tages erkannte ich, was der Fluch des Dämons bewirkte. Ich hatte aufgehört, die Jahre zu zählen. Es muss Mitte der 90er Jahre gewesen sein, als mir zum ersten Mal ein Mensch seine Liebe gestand. Anfangs war ich darüber geschockt, doch dann geschah etwas, dass ich eigentlich für unmöglich gehalten hatte; Ich verliebte mich. Mein Herz raste, wenn ich diesen Menschen sah. Das Schlimmste: Es war ein Mann... doch es war mir egal. Der Mensch war sehr erfahren, ich hingegen war unsicher und...nun ja; ängstlich. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, etwas zu fühlen. Und dann; nach unserem ersten Kuss, wurde mein Geliebter von einem Stein erschlagen. War dies mein Fluch?
Es schien sich zu bestätigen, denn nachdem ich mich nach Jahren wieder verliebt hatte, starb auch dieses Mal mein Partner. Dies war also mein Fluch. Ich beschloss, mich nie wieder zu verlieben, denn noch einmal wollte ich niemanden verlieren.

Noah
Es war wirklich schade, dass Matthes ins Ausland ging. Wir hatten uns eigentlich immer gut verstanden und sind in den letzten Monaten gute Freunde geworden. Doch was konnte ich schon tun? Ich konnte ihn ja nicht daran hindern. Sicherlich würde es ihm viel Spaß machen neue Kulturen kennen zu lernen und neue Orte entdecken. Das konnte ich ihm nicht verübeln. Leider bot mein Studiengang keinen Auslandsaufenthalt in diesem Semester an, weshalb ich wohl oder übel hier bleiben musste. Später würde ich schon noch genug Gelegenheiten haben.
Bis es soweit war, würde ich mich auch hier zu amüsieren wissen. Ich brauchte nur noch jemanden, der mit mir wohnte, da ich so niemals die Miete stämmen können würde. Schließlich musste ich auch noch mein Studium finanzieren, lernen und all zu viel Geld verdiente ich in meinem Job nicht. Deswegen war ich gerade auf der Suche nach einem neuen Mitbewohner. Nun waren schon drei Leute hier, zwei junge Männer und eine Frau, doch bisher war ich leider nicht sonderlich begeistert von ihnen. War es denn so schwer, einen entspannten Mitbewohner zu finden, der ab und zu auch gerne mal etwas mit mir unternehmen würde und wenigstens etwas kochen konnte? Matthes konnte das alles, weshalb es mit ihm wirklich gepasst hatte. Nichtsdestotrotz musste ich nun nach vorne sehen und jemand neuen finden. Vielleicht würde es ja die Nummer 4 werden. Der Typ sollte auch gleich kommen. Mal schauen, wie der so drauf war.

Nathaniel
Neue Stadt, neues Glück...so heißt es doch, nicht wahr? Ich war weit gereist, in der Hoffnung, diesen verdammten Fluch los zu werden. Obwohl ich nicht gerade wenig verdient hatte, wollte ich eine billige Wohnung ergattern. Eine WG schien mir DIE Idee zu sein. Ich wollte das meiste Geld weglegen, immerhin hatte ich vor, nachdem ich den Fluch gebrochen hatte, mit einem neuen Partner ein neues, unbeschwertes Leben verbringen. Ich wollte mein Leben als Todesengel hinter mir lassen...frei sein...Ich hatte sogar schon eine Anzeige gefunden. Ein junger Mann hatte eine Announce geschalten. Und da ich sowieso auf der Suche war; kurzerhand bewarb ich mich. Tatsächlich erhielt ich eine Einladung. Ich seufzte. Obwohl ich als Engel viel herumgekommen war, war Amerika immer noch fremd für mich. Zudem musste ich ja einen neuen Job finden. In den letzten Jahren war es immer schwerer geworden, einen guten Arbeitsplatz zu finden. Ich verdrängte diese Gedanken (Ich war ja schon geübt darin) und erreichte endlich die Adresse, die ausgeschrieben war. Ich betätigte die Türklingel und wartete.

Noah
In den letzten Tagen hatte ich mich wirklich bemüht, dass hier alles mehr oder weniger ordentlich aussah. Schließlich wollte ich auch einen guten Eindruck vermitteln. Heute musste ich mir deswegen auch keine Sorgen darum machen, dass nicht alles aufgeräumt wäre, wenn der potenzielle, nächste Mitbewohner herkam. Pünktlich klingelte es dann auch schon an meiner Tür. Kurz fuhr ich mir noch durch mein Haar, ehe ich zu meiner Wohnungstür lief und ihm diese öffnete. Mit einem warmen Lächeln empfing ich den jungen Mann. ,,Guten Tag. Schön, dass du hergefunden hast. Ich darf dich doch dutzen, oder?", fragte ich nach. Nur zur Sicherheit. Wir schienen zwar ungefähr gleichalt zu sein, aber man wusste ja nie, wie die Leute so tickten. ,,Komm doch rein und schau dich ein wenig um.", bat ich ihn letztendlich herein und trat etwas beiseite. Während er reinkam, musterte ich ihn etwas. Gut sah er aus. Ich ging nur nicht nach dem Aussehen bei meiner Wahl. ,,Achja... ich bin übrigens Noah, Noah Flint.", stellte ich mich dann auch vor, was ich gerade wohl etwas vergessen habe. Trotzdem ließ ich mich dadurch nicht verunsichern und hielt ihm meine Hand hin zum schütteln.

Nathaniel
Ich trat interessiert ein. Noah hielt mir seine Hand hin, die ich lächelnd ergriff. "Dutzen ist ok. Ich fühle mich sonst so alt..." Ich lachte leise. Dass ich älter bin, als ich aussehe, muss er ja nicht wissen, oder? "Ich bin Nathaniel...Nathaliel Reign." Er schien sehr nett zu sein. In den letzten Jahrhunderten hatte ich gute Menschenkenntnisse erlangt, von denen ich oft sehr profitierte. Abermals sah ich mich um. Noah hatte einen guten Geschmack, was die Einrichtung betraf. Ich sah nun zu Noah. Meine Augen weiteten sich kurz. Das konnte doch nicht sein...er sah genauso aus wie mein letzter Partner. Es tat mir immer noch weh, wenn ich mich an seinen gebrochenen Blick erinnerte. Von mal zu mal schienen Arten zu sterben grausamer zu werden. Schnell brachte ich mich zur Besinnung. Es war nur sein Aussehen...Sonst hatten sie nichts gemeinsam. Doch selbst, wenn mich diese Gedanken ein wenig beruhigten , ein ungutes Gefühl blieb.

Noah
,,Alles klar, Nathaniel also. Freut mich, dich kennen zu lernen.", meinte ich dazu und behielt weiterhin mein Lächeln im Gesicht. Nachdem er drinnen war, führte ich ihn etwas herum. Erst zeigte ich ihm das Wohnzimmer, dann das Bad und die Küche und natürlich mein Zimmer und das Zimmer meines Mitbewohners, welches er bald seines nennen könnte, wenn die Chemie zwischen uns passen würde. Nachdem er alles gesehen hatte, setzten wir uns in die Küche, wo ein frischgebackener Schokoladenkuchen auf uns wartete. Heute hatte ich schließlich nichts anderes vor. Dass sich kurz seine Augen weiteten bekam ich dabei gar nicht mit, da ich den Kuchen anschnitt. Dann reichte ich ihm einen Teller mit einem Stück und hoffte, dass er überhaupt Appetit hatte. Aber wer würde schon zu einem Stück Kuchen nein sagen? ,,Also, dann erzähl mal, was machst du im Moment so? Was für Hobbies hast du und warum möchtest du ausgerechnet in diese Wohnung mit einziehen?", stellte ich ihm die drei Standard Fragen, die ich auch schon den anderen Bewerbern gestellt habe.

Nathaniel
Ich nahm dankbar den Kuchen entgegen. "Danke..." Ich sah ihn in Gedanken versunken an. "Ich hatte Stress mit meinen Eltern. Wir beschlossen gemeinsam, dass ich ausziehen sollte. Und da ich meine alte Heimat verachtete, zog ich hierher. Meine Hobbies sind kochen, Sport und Musik machen und hören. Ich habe deine Announce gesehen und dachte, ich melde mich. Beruflich bin ich DJ und Barkeeper." Ich biss vom Kuchen ab. Er schmeckte echt gut. Die Geschichte mit meinen Eltern war natürlich gelogen, ich kannte sie gar nicht. Doch ich konnte ja unmöglich sagen, dass ich ein Engel war.

Noah
Aufmerksam hörte ich ihm zu. Das klang äußerst beeindruckend. Seine Hobbies gefielen mir schon mal. Außerdem würde er wahrscheinlich nichts dagegen haben, ab und zu mal mit mir in eine Bar etwas trinken gehen, wenn er in einer Bar arbeitete. Das gefiel mir ebenfalls. Es war nur traurig, dass er so ein schlechtes Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Ich war mit meiner Familie stark verbunden. Weihnachten feierten wir immer zusammen und den Kuchen konnte ich nur so gut backen, weil mir meine Oma das beigebracht hat. Kochen konnte ich dagegen nicht so wirklich. Nur Gebäck backen. Deswegen war es ganz gut, dass er sogar gerne kochte. Würde ich mich für ihn entscheiden, wäre mein Mittagessen bestimmt schon gesichert. Langsam hatte ich nämlich das ganze Fertigessen satt. ,,Alles klar. Das klingt schon mal nicht schlecht. Was für Sport machst du denn? Ich gehe gerne ab und zu Joggen oder mit Freunden Fußball spielen. Und du?", fuhr ich fort. ,,Beruflich mach ich gerade noch nicht so viel. Ich würde gerne Literaturkritiker werden, weshalb ich gerade auch Literaturwissenschaft studiere. Nebenbei nehme ich alle möglichen Jobs an, um mich über Wasser zu halten. Einmal in der Woche lese ich zum Beispiel für Kinder in der Bibliothek vor."

Nathaniel
"Ich kann ganz gut Basketball spielen. Joggen ist auch nicht schlecht...nur in Fußball bin ich ne Niete!" gestand ich mit einem verlegenden Lächeln. "Vielleicht kannst du mich ja trainieren?" schlug ich dann vor. Noah schien ein großes Herz zu haben. Ich traf nicht oft auf so nette, liebevolle Menschen. Er las Kindern vor...ich fand dies bemerkenswert. Studieren war für mich selbst keine Option gewesen. Ich war einfach nicht der Typ, der in der Uni saß...ich fand es...nun ja; langweilig. Ich musterte Noah aufmerksam. Ich erwischte mich dabei, wie ich merkte, dass er mich interessierte. Nein! Ich riss mich zusammen. Das durfte ich nicht zulassen...er durfte nicht sterben.

Noel
Ich lachte. ,,Ich kann dich gerne trainieren, aber so gut bin ich jetzt auch nicht. Ich mach das eher zum Spaß.", meinte ich nur dazu. Seine Chancen standen gut, dass ich ihn hier aufnehmen würde. So einen symphatischen ersten Eindruck machten nicht viele Menschen auf mich, obwohl ich immer ziemlich optimistisch an die Sache ging. ,,Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber.. ich finde dich jetzt schon ziemlich symphatisch und würde mich freuen, wenn du mein neuer Mitbewohner werden könntest.", sprach ich die Worte aus, bevor ich auch nur darüber nachdenken konnte. Wir unterhielten uns ja nicht mal eine Stunde. Ich wusste fast nichts von ihm. Wie konnte ich das nur sagen? Jetzt konnte ich es ja auch schlecht wieder zurücknehmen. War ich zu voreilig und naiv? Ich hoffte, ich würde es später nicht bereuen.

Nathaniel
Was? Ich hatte das Zimmer? Ein paar Sekunden war ich sprachlos. "Ähm...danke." stammelte ich schnell. "Danke!" wiederholte ich glücklich. Ich strahlte ihn an. Ich fand auch Noah sympatisch. Er wirkte nett und freundlich. "Ich verspreche, du wirst es nicht bereuen!" Ich zögerte, dann erhob ich mich. Ich hatte zudem heute noch ein Vorstellungsgespräch vor mir. Wenn ich Glück hatte, wurde ich als Barkeeper in einer angesagten Bar aufgenommen. Ich war voller Hoffnung. Bestimmt würde alles gut werden. Und dann musste ich nur noch Kasimir finden und ihn dazu bringen, den Fluch von mir zu nehmen.