Geschichten April - Juni 2020 » Liebe, die nicht sein darf

Fynn
Ich konnte schlafen wie ein Murmeltier. Ich träumte nichts, genoss jedoch die angenehme Wärme und das kuschelige Bett, welches mich umhüllte. Irgendwann wurde ich leider trotzdem wach. Müde öffnete ich die Augen und blinzelte, um meine Umgebung richtig wahrnehmen zu können. So war ich noch gleich? Ich spürte, dass ein Arm auf mir lag, der jemanden gehörte, der da gerade neben mir lag. Ich war also nicht allein. Sobald ich den älteren Mann erkannte, fiel es mir wieder wie Schuppen von den Augen. Es war mein Dozent für Literatur, mit dem ich gerade das Bett teilte. Vor ein paar Wochen, wo ich diesen genialen Mann kennen lernen durfte, hätte ich niemals gedacht, dass wir hier enden würden. Doch jetzt konnte ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen. Auch wenn er um einiges älter war als ich und er noch dazu mein Dozent war... Noch dazu wusste ich von ihm, dass er verheiratet war und sogar ein Kind hatte. Da war kein Platz für mich, weil es sonst nur Probleme geben würde. Aber wie konnte sich etwas so falsches, gegen das so vieles sprach, so richtig anfühlen. Ich hatte mich Hals über Kopf in ihn verliebt. So etwas ließ sich ja auch nicht wirklich steuern. Leider... Sonst würde seine Hand auf meiner Brust meine Haut nicht so zum Kribbeln bringen, sonst hätte ich mich vernünftiger benommen und schon gar nicht auf die letzte Nacht eingelassen.
Seine Nähe und Wärme, sein angenehmer Duft, lullten mich soweit ein, dass ich mich nicht von ihm losreißen konnte und ihm stattdessen lieber selbst noch mehr entgegen kommen wollte. Müde lächelte ich ihn an, während ich meine Hand an seine Wange legte und die Bartstoppeln unter meiner Handfläche zu spüren bekam. Er war schon wach, schien aber genau so wenig wie ich diesen gemeinsamen, friedlichen Moment unterbrechen zu wollen. ,,Gute Morgen... Matthew...“, murmelte ich ihm leise mit verschlafener Stimme zu.


@Michio

Fynn
Er schien auch noch ziemlich schläfrig zu sein und nicht aus diesem Traum aufwachen zu wollen. Ich konnte es ihm jedenfalls nicht verdenken. Plötzlich umarmte er mich. Fast schon etwas zu fest, doch ich konnte noch atmen. Da ich ziemlich eingeengt war, konnte ich nur einen Arm lose um ihn zu legen, um ihn etwas entgegen zu kommen. Es fühlte sich gut an. In seinen Armen fühlte ich mich geborgen und wollte am liebsten nie wieder mehr von ihm weichen. Gerne hätte er mich noch länger so halten können und mir seine Wärme schenken. Letztendlich fand diese Umarmung jedoch ihr Ende, genauso wie unsere gemeinsame Nacht endete und es Tag wurde. ,,Ich habe sehr gut geschlafen. So gut, wie noch nie... wie könnte es auch anders sein?“, antwortete ich ihm mit einem milden Lächeln. ,,Was ist mit dir?“, wollte ich nun auch von ihm wissen und musterte ihn interessiert. Ich genoss seine trägen Streicheleinheiten an meiner Wange und legte ihm letztendlich meine Hand in seinen Hinterkopf und rückte wieder näher zu ihm, um die kleine Distanz wieder zu schließen. Langsam neigte ich meinen Kopf zu ihm, um ganz sanft, wie eine Windbrise, seine Lippen zu berühren, nach denen ich mich sehnte. ,,Ich will noch nicht aufstehen...“, raunte ich ihm zu.

Fynn
Es freute mich, dass er auch gut geschlafen hatte. Es war nur zu schade, dass es nicht immer so sein konnte. Liebend gerne hätte ich jede Nacht mit ihm zusammen verbracht, damit er das Letzte sah, was ich vor dem Schlaf sah und auch das erste war, was ich am nächsten Morgen sah, nachdem ich aufwachte. Nur war dieser Wunsch nun mal unmöglich. Anstatt mich jedoch damit zu beschäftigen, was ich alles nicht haben konnte, sollte ich lieber dankbar dafür sein, was ich schon alles bekommen habe. Immerhin hatte ich die Möglichkeit diese unvergessliche Nacht mit ihm zu verbringen und noch war es noch nicht Zeit zu gehen. So versuchte ich einfach nur glücklich zu sein und jeden gemeinsamen Moment voll auszukosten. Matthew selbst erlaubte mir noch liegen zu bleiben, was mich erleichterte. ,,Was ich will?", wiederholte ich seine Worte und dachte etwas nach. ,,Ich möchte noch etwas an deiner Seite bleiben und deine Nähe spüren.", antwortete ich ihm schließlich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, bevor ich mich noch näher an ihn schmiegte. ,,Ich möchte dir auch deine Wünsche erfüllen.", fügte ich gähnend hinzu, wobei ich ihm zärtlich über seine Brust strich. Gerade fühlte es sich so an, als wäre ich dem unerreichbaren Mann meiner Träume ein Stück näher gekommen.

@Michio

Fynn
Wie es aussah, hatte Matthew die selben Interessen im Moment wie ich. Wozu sollte man diese entspannte Situation auch gegen etwas anderes eintauschen? Gerne hätte ich auch die ein oder andere Intimität mit ihm ausgetauscht, doch reichte es mir im Moment auch so. Allein seine Präsenz machte mich schon glücklich und zog die Aufmerksamkeit all meiner Sinne auf sich. In meinen Augen erschien er mir wunderschön. Er verströmte einen unverwechselbaren, männlichen Duft. Dazu konnte ich auch seinen salzigen Schweiß schmecken, wenn ich Küsse an seinem Hals oder seiner Schulter verteilte. Seine tiefe Stimme, der ich im Hörsaal immer wieder auf‘s Neue gebannt zuhören konnte. Und dann auch noch seine Berührungen und diese angenehme Nähe. Ich war hin und weg von diesem Mann, für den mein Herz schlug. Ich genoss seine vereinzelten Küsse und tat es ihm gleich, während ich ihm leicht sein Haar kraulte oder über seine Brust strich. Ich war wach und dennoch fühlte es sich an, als würde ich träumen.
Irgendwann streifte mein Blick die Uhr an der Wand, was mich völlig aus dem Konzept brachte. Gleich war es schon zwei Uhr! Wie konnte die Zeit nur so schnell passieren. Widerstrebend brachte ich wieder etwas Raum zwischen Matthew und mich. ,,Es ist schon mittags... ich glaube, wir sollten langsam aufstehen.“, wandte ich mich an ihn und erhob mich auch schon. Hätte ich noch länger gezögert, hätte ich mich wahrscheinlich gleich wieder zurück gelegt. Anstatt auf seine Reaktion zu warten, lief ich im Zimmer herum und suchte meine Kleidungsstücke zusammen, die verteilt herumlagen. Wir hatten es gestern wohl wirklich eilig gehabt. Seine Kleidung warf ich ihm auch zu, bevor ich mich wieder anzog.

@Michio

Fynn
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich Matthew ein wenig enttäuschte. Ich selbst war auch nicht begeistert davon, gleich wieder abzuhauen, aber was blieb uns denn anderes übrig, wenn uns langsam aber sicher die Zeit weglief? Die letzten Stunden waren wundervoll. Es gab nur uns und sonst hatte die Welt aufgehört zu existieren für mich. Doch jetzt? Nach und nach kamen wir zurück in unser kompliziertes Leben und ich wollte nicht riskieren, dass dadurch irgendwelche Probleme entstehen würden. Wobei... ein Problem ist auf jeden Fall entstanden: Ich habe mich in ihn verliebt und würde sicherlich nicht mehr so schnell von ihm loskommen.
Als er sich gleich wieder auszog und zu mir lief, als ich mir gerade meine Jeans zumachen wollte, schaute ich überrascht zu ihm. ,,Ich kann auch bei mir zuhause duschen.", gab ich kleinlaut von mir, auch wenn er natürlich recht hatte. Verschwitzt herum zu laufen war nicht gerade optimal. Da mir ohnehin keine wirkliche Wahl gelassen wurde, folgte ich ihm - oder ließ mich besser gesagt mitzerren - bis wir im Bad ankamen. Sein Blick hielt mich eine ganze Weile fest, sodass ich nicht klar denken konnte, sondern ihn einfach nur erwiderte. Erst bei seiner Frage reagierte ich wieder. Ich seufzte. ,,Nein, ich habe keinen triftigen Grund. Ich wollte nur kein Risiko eingehen. Man sollte uns nicht zusammen sehen, schon gar nicht so... so unbekleidet...", erklärte ich ihm mein Verhalten und hoffte, dass er es verstehen würde. Nichtsdestotrotz gab ich nach und ließ meine Hose wieder zu Boden gleiten. Auch den Rest streifte ich wieder ab und trat zur Dusche. ,,Aber du hast recht. Lass uns erst noch duschen."

@Michio

@Michio Freut mich auch ^^

Fynn
Ich öffnete meinen Mund, um zu protestieren, als er meine Klamotten einfach an sich nahm und aus dem Bad trug. Letztendlich schloss ich ihn jedoch wieder, ohne etwas zu sagen, weil er ja doch einfach machte, was er wollte. Er wird schon seine Gründe haben. Schließlich bedankte er sich auch bei mir und berührte meine Haut, sodass sie zu kribbeln begann. „Nichts zu danken“, entgegnete ich knapp. Ohne mich zu wehren, ließ ich mich an ihn ziehen und genoss die Wärme, die er versprühte und auf mich übertrug. Bei seinen Worten musste ich schmunzeln. Besser war es allemal, nur ob es auch schlauer war, war eine andere Frage. Alle Sorgen, die ich eben noch in meinem Kopf hatte, schob ich in den Hintergrund und wandte stattdessen Matthew meine volle Aufmerksamkeit zu. Dieser begab sich nun auch schon unter die Dusche. Fasziniert schaute ich dem Wasser dabei zu, wie es seinen Körper hinab rann, wodurch er nur noch anziehender auf mich wirkte. Ich rührte mich nicht von der Stelle und hatte ihn wahrscheinlich ziemlich offensichtlich angestarrt, da er mich nun fragte, ob mir die Show gefallen würde. Sofort schoss mir die Röte in die Wangen. Natürlich gefiel es mir. Verlegen nickte ich, ehe ich mich nun auch endlich in Bewegung setzte und zu ihm gesellte. Allzu viel Platz war in der Dusche nicht, doch das machte nichts, so konnte ich ihm umso näher sein, ohne mich erklären zu müssen. Es dauerte nicht lange, da wurde auch meine Haut nass. Verliebt schaute ich zu meinem Dozenten, den ich nun meinerseits an seinen Hüften zu mir zog, um ihn wieder näher bei mir zu haben und ihn für die letzten verbliebenen Minuten noch berühren konnte. Wann würde sich schließlich wieder solch eine Gelegenheit ergeben? Zärtlich strich ich über seinen Rücken. „Darf ich dich einseifen?“, fragte ich nach einer Weile.