Yoru.

Der nächste Tag kam sehr schnell und wie immer viel zu früh, als Eric mich diesmal mit Küssen überhäufte und somit aufweckte. Ein tiefes brummen entkam meiner Kehle und ich schob ihn von mir. "Aufstehen." säuselte er und Strich mir über meine nackte Brust. "Eric lass mich schlafen. Ich hab noch voll Zeit." murrte ich und drehte mich auf die andere Seite. Ich hörte nur ein schnauben von ihm was mich innerlich die Augen verdrehen ließ. "Sorry dass ich mal einen Morgen mit dir zusammen verbringen will." Stöhnend drehte ich mich auf meinen Rücken und öffnete die Augen. Ich hasste es wenn er die Diva raushingen ließ und so wurde. Nur weil er zur Zeit keinen Job hatte und nichts mit sich anzufangen wusste, hieß das nicht dass ich unbedingt nach mindestens fünf Stunden Schlaf schon quikfiedel war und fröhlich durch die Wohnung hüpfte. Eben das sagte ich ihm auch, dabei seine Arbeitslosigkeit mal auslassen. Nachher wären hier wieder die fetzen geflogen. Allerdings reichten meine Worte auch so und Eric machte sich mit irgendwelchen gemurmelten Worten vom Acker. Ich Strich mir mit meinen Händen genervt über mein Gesicht, stand dann aber wirklich auf. Einschlafen konnte ich nun mit Sicherheit eh nicht mehr.
Zu um halb zehn machte ich mich runter zur Arbeit und ließ zu zehn Uhr die ersten Kunden rein. Der Arbeitstag verlief recht zügig und mit einigen Gedanken an den heutigen Abend. Wobei mir einfiel, dass ich Eric noch gar nichts Bescheid gesagt hatte, dass ich nachher noch weggehen würde. Eben dies erledigte ich dann mit arbeitsende und als ich mich oben in meiner Wohnung für das Treffen mit Kaden fertig machte. Natürlich gefiel es ihm mal wieder nicht dass ich in die Yolle gehen würde, denn mochte er mein stammlokal einfach nicht. Für ihn hatten Clubs und irgendwelche kitschigen Bars schon eher den richtigen Flair.
Kurz nach zwanzig Uhr lief ich schließlich runter und traf auf Kaden welcher schon auf mich zu warten schien. "Hey." begrüßte ich ihn mit einem Lächeln und machte mich mit diesem zusammen auf den Weg zu der Kneipe.

"Dann bis morgen. Gute Nacht. :)" wünschte ich Kaden noch und legte mein Handy neben mich auf die Couch. Ich lehnte mich auf dieser zurück und entspannte mich. Mein Blick wanderte zur Decke während ich an Kaden dachte. Seit ich ihn damals in der Schule das letzte Mal gesehen hatte hatte er sich schon ziemlich verändert. Er war definitiv etwas größer geworden, als damals aber auch schmaler wie ich fand. Sein Gesicht wirkte dadurch kantiker, was mir unglaublich gut gefiel. Dadurch kamen seine schönen Augen noch extremer zur Geltung. Und das ausgerechnet Kaden mal ein Septum haben würde, hätte ich wirklich nie erwartet. Ihm gefielen zwra damals schon immer die Piercings die ich gehabt hatte, unter anderem eben auch mein Septum was ich mir damals schon recht früh hatte stechen lassen und ohne wirkliche Erlaubnis meiner Eltern.
Meine Gedanken schwiffen zu dem morgigen Tag und wie wohl das Treffen zwischen meinem damaligen besten Freund und mir laufen würde. Dies schob ich aber erst einmal alles bei Seite, als ich Schritte auf der Treppe vernahm und Eric irgendwann im Wohnzimmer stand. Wir begrüßten uns mit einem kurzen Kuss, redeten ein wenig über seinen und meinen Arbeitstag, wobei ich Kaden nicht erwähnte. Wir saßen noch eine ganze Weile so auf der Couch und schauten irgendeinen Film, bevor ich mich aber auf den Weg ins Bett machte. Eric blieb noch etwas im Wohnzimmer bis er sich ebenfalls zu mir ins Bett gesellte.

Ich aß erst einmal in Ruhe auf als ich mein Handy wieder neben mir vibrieren spürte. Nebenbei lief gerade irgendeine Kriminalserie, die ich allerdings nur nebensächlich und mit jicht sonderlich viel Interesse verfolgte. Als ich dann satt genug war, stellte ich den Teller bei Seite und griff wieder zu meinem Handy. "Ja, die Kneipe kenne ich. Ich bin dort sogesehen Stammgast. Ist 20 Uhr okay für dich?" schrieb ich und grinste vor mich hin. Dass Kaden ausgerechnet meine Lieblingskneipe kannte hätte ich dann doch nicht erwartet. Ich hätte eher gedacht, dass er zwischendurch mal ein paar Cocktails schlürfen würde statt ein Fassbier diesem vorzuziehen.

Sehr gerne? Ehrlich gesagt hatte ich mit mehr Wiederstand seitens Kaden gerechnet. Gerade nachdem er mich damals einfach regelrecht ignoriert hatte und den Kontakt unterbrochen hatte. Andererseits hätte er sich mit Sicherheit auch Zeit gelassen wenn er gar kein Interesse daran hätte, wieder mit mir Kontakt aufzunehmen. "Hättest du morgen Abend sigar schon Zeit? Ansonsten würde es bei mir auch am Wochenende gehen." schrieb ich. Ich stand auf und lief in mein Schlafzimmer, wo ich mir ein Shirt und eine Shorts aus meinem Schrank zog. So langsam wurde mir doch etwas frisch und so wollte ich echt nicht essen. Als ich dann angezogen war lief ich zurück zur Couch, schaltete den Fernseher an und begann mein Curry zu essen. Ich schmeckte sofort, dass Eric das Essen mit solch einer fertigpaste gemacht hatte, selber würde er es wohl nicht so intensiv und lecker schmeckend hinbekommen.

Der Tag verlief reibungslos und ohne weitere Vorkommnisse, welche mich eventuell aus der Bahn warfen. Erst am Abend nachdem ich wieder oben in meiner Wohnung angekommen war und noch einmal die Situation von vor ein paar Stunden Revue passieren ließ, wurde mir wirklich bewusst, dass es tatsächlich Kaden, mein Kaden, gewesen war der da vor gestanden hatte. Zwischendurch hatte ich mich wirklich für verrückt gehalten und angenommen, dass das Ganze nur eine Träumerei von mir gewesen war. Ein Blick auf mein Handy belehrte mich aber eines Besseren als ich auf dieses schaute und eine Nachricht von diesem darauf vorfand. Ich musste erst einmal tief Durchatmen, antwortete nicht sofort sondern ließ mir Badewasser ein um mich etwas zu entspannen. Immerhin wollte ich nicht irgendein seltsames Zeug schreiben so bekam ich vielleicht noch einmal meinen Kopf frei und konnte richtig über alles nachdenken. Natürlich wollte ich den Kontakt zu ihm wieder aufbauen, sonst hätte ich ihm niemals meine Visitenkarte zugeschoben. Dennoch quälte mich die Erinnerung daran, dass er es damals war, der sogesehen den Kontakt abgebrochen hatte. Schließlich hatte er auf einmal aufgehört mit mir zu reden und sich mit mir zu treffen. Allerdings hatte ich auch nicht allzu viel dazu beigetragen das zu ändern. So sehr mich die Situation gequält hatte ihn jicht mehr um mich zu haben, umso schlimmer war es gewesen ihn aber in meiner Nähe zu haben und zu wissen, dass er mir niemals gehören würde.
Seufzend tauchte ich unter Wasser, verblieb einen Moment so. Ich tauchte wieder auf und fuhr mir mit meinen Händen über das Gesicht wusch mir die Haare und meinen Körper und verließ anschließend das warme Nass. Nur mit einem Handtuch um die Hüften verließ ich das Bad und steuerte auf die Küche zu um mir ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Auf dem Küchentisch entdeckte ich einen Zettel worauf "Hab essen gekocht, steht im Kühlschrank. Lass es dir schmecken. Ich liebe dich." Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen. Das Eric mir etwas kochte kam nicht sonderlich oft vor. Was auch nicht ganz ao verkehrt war ehrlich gesagt, denn so extrem gut kochen konnte er leider nicht. Dennoch machte ich mir das Curry warm, kochte mir noch Reis auf und ließ mich mit dem fertigen Essen und dme Bier auf meiner Couch nieder. Bevor ich anfing zu essen griff ich zu meinem Handy und schrieb Kaden endlich zurück. "Schön, dass du mir heute schon geschrieben hast. Ich hatte auch nicht damit gerechnet dich auf einmal bei mir im Shop zu sehen. Wie geht's dir denn? Vielleicht kann man sich ja mal auf ein Bier treffen und ein bisschen quatschen." schrieb ich, mehr mit der intention ihn bald wieder zu sehen, statt alles nur per Nachrichten von ihm zu erfahren.

Der Tag hatte mal wieder sehr bescheiden angefangen, nachdem ich von meinem Wecker unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde und am liebsten im Bett geblieben wäre. Brummend öffnete ich meine Augen und verfluchte mein Handy, als dieses nicht sofort mit dem Lärm aufhörte. Im nächsten Moment hörte ich statt diesem nervigen Gepiepe die nervig gut gelaunte Stimme meines Freundes Eric. "Guten Morgen,Schatz. Gut geschlafen?" Ich brummte nur kurz etwas und schob mich widerwillig aus meinem Bett. Es war zwar schon kurz nach neun, doch war es gestern Abend noch ziemlich lang bei mir und meinem guten Freund und Kollegen, André geworden. Nicht, dass das erklären würde weshalb ich so grantig am morgen war, das war ich immer, nur kam ich mit so extrem gut gelaunten Leuten wie Eric am Morgen einfach nicht klar. Nicht wenn ich nicht einmal meinen Kaffee hatte und vor allem nicht, wenn ich keine Zeit von meinem Gegenüber bekam, um richtig wach zu werden.
Ich machte mich schnell fertig um auch ja meine Tasse schwarzen Kaffee endlich hinunter kippen zu können unf etwas Leben in meine müden Knochen zu hauchen. Mit einem kurzen Kuss verabschiedete ich mich von meinem Freund und lief die Treppen zu meinem Tattoostudio hinunter. Es hatte defintiv etwas enspannendes zu wissen, dass du eigentlich jeder Zeit verschlafen könntest, weil man sowieso nur 5 Meter von der Arbeit entfernt wohnte und nur eine Wendeltreppe hinunter steigen musste, um diese zu erreichen. Ich hatte wirklich ziemlich viel Glück gehabt, als ich dieses Angebot von einem Künstler in einem Inserat entdeckt hatte. Dieser konnte die Bude gar nicht schnell genug los werden und hatte sie mir sofort verkauft,nachdem ich ihm kurz erzählt hatte, wozu ich diese umfunktionieren wollte. Schließlich war ich auf eine Art ein Künstler und so hatte er sie mir nur zu gerne überlassen. Ehrlich gesagt verdankte ich diesem verrückten Franzosen ziemlich viel, immerhin hatte ich mir dank ihm sogesehen endlich meinen Traum erfüllen können. Und ich war stolz auf diesen Laden, aber wie.
Nachdem ich mit den meisten Vorbereitungen fertig war und das Studio aufgeschlossen hatte, hörte ich schon das fröhliche "Guten Morgen." Andrés. Wir schlugen uns zur Begrüßung ein, bevor er mir noch bei dem Rest half und nach weiteren dreißig Minuten die ersten Kunden den Shop betraten.

Einige Stunden waren vergangen und ich war wie immer mit dem Endergebnis meines neuen Kunstwerks zufrieden. Steve, mein Kunde, hatte jetzt gut 4 Stunden hier gelegen und den Schmerz auf und neben seiner Wirbelsäule ertragen wie der Muskelprotz der er war. Das rechnete ich ihm allerdings hoch an, denn war die Stelle so empfindlich, dass die meisten Kunden es nicht einmal eine Stunde aushielten und wir den Termin auf weitere Sessions verlegen mussten. Immerhin sollte ich, dass es meinen Kunden gut ging und nicht, dass sie sich stundenlang durch dieses Procedere quälten und am Ende vielleicht noch ohnmächtig wurden. So etwas hatte ich bis jetzt einmal gehabt und darauf konnte icj wirklich verzichten.
Ich klebte das Tattoo erst einmal mit Folie ab, nachdem wir ein paar Fotos von dem Exemplar auf seinem Rücken gemacht hatten. "Du kannst dann vorne bei André bezahlen. Falls du irgendwelche probleme haben solltest oder merkst, dass es nach ein paar Tagen immer noch stärker schmerzt als es sollte, komm vorbei. Dann seh ich mir das ganze Mal an." erklärte ich, schmiss meine Handschuhe weg und räumte die Utensielen bei Seite. "Und vergiss das eincremen nicht." meinte ich noch, erntete von dem Anderen ein paar zustimmende Worte und lief diesem mit etwas abstand hinter her. Ein Blick auf die Uhr hatte mir verraten, dass Tifs Termin mittlerweile seit zehn Minuten anstand, weshalb ich mich mit zum Vorderbereich des Studios begab. Tif stach mir sofort ins Auge, immerhin war sie mit ihren rosa Haaren wirklich nicht zu übersehen und grinste ihr breit zu. Im nächsten Moment hörte ich aber auch schon eine mir bekannte Stimme und den Namen den ich nur einer einzigen Person neben meiner Mutter erlaubte, diesen auszusprechen. Mein Blick schwiff an Tif vorbei zu meinem damaligen besten Freund. "Kaden." stellte ich regelrecht mit emotionsloser Stimme fest wohingegen es in meinem Inneren komplett aufgewühlt aussah. Schnell blickte ich wieder zu Tif und bat die beiden zu mir in den hinteren Bereich des Studios zu folgen. Während ich vor lief, rauchte mir innerlich der Kopf, denn hätte ich nie gedacht Kaden je in meinem Laden zu sehen. Diesen erst einmal gekonnt ignorierend, ging ich mit Tif meine Wanna Do's durch. Von Kaden kam zwischendurch mal eine kleine Bemerkung zu meinen Zeichnungen, mehr hörte man von ihm aber die restlichen Minuten nicht. Am Ende hatte sich Tif für zwei meiner Exemplare entschieden und wir legten den Termin für das erste und das kleinere von beiden fest. Ich verabschiedete mich von ihr, hielt Kaden aber noch einmal kurz am Arm zurück und drückte ihm eine meiner Visitenkarten in die Hand. Ich lächelte ihm kurz matt und schief zu, ehe sie schließlich mein Studio verließen und ich mich wieder der Arbeit widmete.