Geschichten Oktober - Dezember 2019 » Complicated Love.

Stecki


Name:
Mikael ( Mik ) Russo
Alter:
25
Größe:
1.90m
Sonstiges:
Mik stammt aus einer eher konservativen, italienischen Familie. Auch wenn diese dort an oberster Stelle steht hat sich, bis auf seine Mutter, jeder von ihm abgewandt als heraus kam, dass er schwul sei. Nach seiner Schulzeit fing er in einem Tattoo- und Piercing Studio an zu arbeiten, lernte dort die Basics der modernen Stechkünste und machte nach ein paar Jahren sein eigenes, kleines Tattoostudio auf, mit welchem er sich auch seinen Traum erfüllte.
Mik ist ein eher distanzierter und sehr sarkastischer Genosse. Vor allem gegenüber den Leuten, die ihm zwar wichtig, aber nicht so fest in seinem Herzen verankert sind. Wie zum Beispeil sein damaliger bester Freund, aus Schulzeiten. Kaden. Auch wenn er mit diesem seit dem letzten Jahr der Highschool keinen Kontakt mehr pflegt, so würde dieser immer in seinem Herzen einen Platz haben. Immerhin war dieser seit er denken kann, seine erste Liebe gewesen und Mik hätte für ihn alles getan.
Aussehen:
hat schwarze Haare und grün-braune Augen + ein Prinz-Albert Piercing

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Name:
Kaden Lopez
Alter:
24 Jahre alt
Größe:
1.79m groß
Sonstiges:
Kaden ist ein manchmal wirklich ironischer Charakter, welcher das Wohl anderer ihm wichtiger Leute aber oft und gerne über das Seine stellt und sich selber dabei des Öfteren auch mal vergisst. Die Menschen die er liebt und schätzt, haben jeglichen Respekt von ihm verdient und können sicher sein, dass er diesen Leuten gegenüber immer loyal sein wird. Dabei ist er auch gerne hilfsbereit und nebenbei auch eine kleine Tänzer- und Sängernatur, wobei er sein Hobby, nämlich das Tanzen, auch mittlerweile zu seinem Beruf zählen kann.
Aussehen:

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"Ihr habt wie immer sehr gut mitgemacht, danke! Lernt bitte bis nächste Woche noch einmal eure Choreos und wenn ihr weiter keine Fragen habt entlassen ich euch auch für heute." beendete ich meinen Sambaunterricht mit einem Lächeln auf den Lippen. Auch die Anderen verabschiedeten sich von mir und verschwanden einer nach dem anderen in den Kabinen, während ich schon einmal anfing das Studio auf Fordermann zu bringen. Mit einem prüfenden Blick schaute ich mich noch einmal um und verließ ebenfalls den Raum. Ich selber genoss wie nach jeder Tanzstunde erst einmal eine heiße Dusche. Ich liebte dieses Gefühl, wenn ich wusste, dass ich meinen Schülern einiges an dem Tag hatte beibringen können und somit auch etwas entspannen konnte, den Unterricht noch einmal Revue passieren lassen konnte. Es beflügelte mich jedes Mal aufs Neue meine Schüler, egal welches Alter sie hatten, voranschreiten und mit einem Lächeln den Unterricht verlassen zu sehen. Immerhin bestätigte es mir, dass mein Unterricht ihnen was brachte, sie zufrieden waren und auch lernen wollten. Nicht immer hatte ich das Privileg, dass meine Schüler so umgänglich waren, oft gab es auch Leute unter ihnen, die nur zu nörgeln hatten, aber gleichzeitig nicht einmal wirklich erklären konnten warum. Dennoch versuchte ich mich von diesen nicht unterkriegen zu lassen, wo ich doch wusste, dass es mehr als genug Menschen gab, die mich lobten und meine Arbeit anerkannten.
Die Dusche summend verlassend, schrubbelte ich mir meine Haare trocken und brachte die vor dem Spiegel etwas in Form. Würde ich sie nun föhnen, würden sie noch schlimmer und zerzauster aussehen, als wenn ich sie nun an der Luft trocknen lassen würde. Daher beließ ich es dabei, trocknete mich noch ab und zog mich anschließend an. Schnell packte ich noch meine Tasche zusammen und verließ schließlich auch meine Arbeit.
Als ich nach gut fünfundvierzig Minuten in meinem Apartment ankam, legte ich dort regelrecht meine Tasche ab und machte auf dem Absatz wieder kehrt. Auch wenn es eigentlich ziemlich kontraproduktiv war, nun noch mal nach Hause gegangen zu sein, aber ich wollte eben auch nicht mit einer vollbeladenen Sporttasche durch die Stadt gondeln.
Nach noch einmal gut zwanzig Minuten mit dem Bus fahren, kam ich schließlich an dem Café an, in welchem eine sehr gute Freundin von mir arbeitete. Tiffany, kurz Tif, wartete schon auf mich, als ich um die Ecke des Cafés bog und sie vor diesem stehen und an ihrem Handy rum spielen sah. In eben diesem Moment vibrierte es auch in meiner Hosentasche und ich schmunzelte. Ich musste gar nicht erst nachsehen um zu wissen, wer mir da geschrieben hatte. Mein Handy daher ignorierend, lief ich auf sie zu. "Bin ja schon da." griente ich und piekte ihr in die Seite. "Oh hey." begrüßte sie mich und wir unarmten uns. "Ich dachte schon du verspätest dich." Kurz erklärte ich, dass ich einen kleinen Umweg über meine Wohnung gegangen war, was sie kurz auflachen ließ, ehe wir uns auf dem Weg zu ihrem Stamm-Tattoowierer machten. Auch wenn Tif von außen mehr wie eine Draufgängerin aussah und total aus der Reihe tanzte, mit ihren Rosarot gefärbten Haaren, den etlichen Piercings und Tattoos auf ihrem Körper, so war sie doch mehr Marshmallow, als man auch nur hätte erahnen können. Sie war mit unter der santmütigste und liebste Mensch, den ich jemals kennenlernt hatte.
"Und? Hast du schon eine Idee was du dir stechen lassen willst?" fragte ich und sah sie von der Seite her an. "Ich hab letztes Mal die Instagram Seite von Mik gestalkt und darunter hatte ich ein paar Wanna Do's gefunden, die mir echt gefallen haben. Ich kann mich nur nicht entscheiden welches genau, deswegen kommst du ja auch mit." zwinkerte sie und öffnete die Tür des Tattoostudios. An der Anmeldung trafen wir auf einen sympathisch wirkenden jungen Mann, der bestimmt genauso viele Tattoos und sichtbare Piercings hatte, wie Tiffany. Auf der Couch saß ebenfalls ein Mädchen, höchstens zwanzig, welche ebenfalls schon beide Arme voll tattoowiert hatte. Da stach ich mit meinem läppichen Septum ja wirklich raus. Kurz ließ mich dieser Gedanke schmunzeln, ehe der Typ von der Anmeldung meinte, dass es noch ein wenig dauern könnte und wir uns erst einmal setzen sollten. Tatsächlich aber dauerte es nicht lange und eben dieser Mik trat durch die Tür und zog seinen Mundschutz ab. Als ich diesen aber genauer unter die Lupe nahm und endlich erkannte wer da genau vor mir stand, gefror mir beinahe das Blut in den Adern. "Mikey?"

Der Tag hatte mal wieder sehr bescheiden angefangen, nachdem ich von meinem Wecker unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde und am liebsten im Bett geblieben wäre. Brummend öffnete ich meine Augen und verfluchte mein Handy, als dieses nicht sofort mit dem Lärm aufhörte. Im nächsten Moment hörte ich statt diesem nervigen Gepiepe die nervig gut gelaunte Stimme meines Freundes Eric. "Guten Morgen,Schatz. Gut geschlafen?" Ich brummte nur kurz etwas und schob mich widerwillig aus meinem Bett. Es war zwar schon kurz nach neun, doch war es gestern Abend noch ziemlich lang bei mir und meinem guten Freund und Kollegen, André geworden. Nicht, dass das erklären würde weshalb ich so grantig am morgen war, das war ich immer, nur kam ich mit so extrem gut gelaunten Leuten wie Eric am Morgen einfach nicht klar. Nicht wenn ich nicht einmal meinen Kaffee hatte und vor allem nicht, wenn ich keine Zeit von meinem Gegenüber bekam, um richtig wach zu werden.
Ich machte mich schnell fertig um auch ja meine Tasse schwarzen Kaffee endlich hinunter kippen zu können unf etwas Leben in meine müden Knochen zu hauchen. Mit einem kurzen Kuss verabschiedete ich mich von meinem Freund und lief die Treppen zu meinem Tattoostudio hinunter. Es hatte defintiv etwas enspannendes zu wissen, dass du eigentlich jeder Zeit verschlafen könntest, weil man sowieso nur 5 Meter von der Arbeit entfernt wohnte und nur eine Wendeltreppe hinunter steigen musste, um diese zu erreichen. Ich hatte wirklich ziemlich viel Glück gehabt, als ich dieses Angebot von einem Künstler in einem Inserat entdeckt hatte. Dieser konnte die Bude gar nicht schnell genug los werden und hatte sie mir sofort verkauft,nachdem ich ihm kurz erzählt hatte, wozu ich diese umfunktionieren wollte. Schließlich war ich auf eine Art ein Künstler und so hatte er sie mir nur zu gerne überlassen. Ehrlich gesagt verdankte ich diesem verrückten Franzosen ziemlich viel, immerhin hatte ich mir dank ihm sogesehen endlich meinen Traum erfüllen können. Und ich war stolz auf diesen Laden, aber wie.
Nachdem ich mit den meisten Vorbereitungen fertig war und das Studio aufgeschlossen hatte, hörte ich schon das fröhliche "Guten Morgen." Andrés. Wir schlugen uns zur Begrüßung ein, bevor er mir noch bei dem Rest half und nach weiteren dreißig Minuten die ersten Kunden den Shop betraten.

Einige Stunden waren vergangen und ich war wie immer mit dem Endergebnis meines neuen Kunstwerks zufrieden. Steve, mein Kunde, hatte jetzt gut 4 Stunden hier gelegen und den Schmerz auf und neben seiner Wirbelsäule ertragen wie der Muskelprotz der er war. Das rechnete ich ihm allerdings hoch an, denn war die Stelle so empfindlich, dass die meisten Kunden es nicht einmal eine Stunde aushielten und wir den Termin auf weitere Sessions verlegen mussten. Immerhin sollte ich, dass es meinen Kunden gut ging und nicht, dass sie sich stundenlang durch dieses Procedere quälten und am Ende vielleicht noch ohnmächtig wurden. So etwas hatte ich bis jetzt einmal gehabt und darauf konnte icj wirklich verzichten.
Ich klebte das Tattoo erst einmal mit Folie ab, nachdem wir ein paar Fotos von dem Exemplar auf seinem Rücken gemacht hatten. "Du kannst dann vorne bei André bezahlen. Falls du irgendwelche probleme haben solltest oder merkst, dass es nach ein paar Tagen immer noch stärker schmerzt als es sollte, komm vorbei. Dann seh ich mir das ganze Mal an." erklärte ich, schmiss meine Handschuhe weg und räumte die Utensielen bei Seite. "Und vergiss das eincremen nicht." meinte ich noch, erntete von dem Anderen ein paar zustimmende Worte und lief diesem mit etwas abstand hinter her. Ein Blick auf die Uhr hatte mir verraten, dass Tifs Termin mittlerweile seit zehn Minuten anstand, weshalb ich mich mit zum Vorderbereich des Studios begab. Tif stach mir sofort ins Auge, immerhin war sie mit ihren rosa Haaren wirklich nicht zu übersehen und grinste ihr breit zu. Im nächsten Moment hörte ich aber auch schon eine mir bekannte Stimme und den Namen den ich nur einer einzigen Person neben meiner Mutter erlaubte, diesen auszusprechen. Mein Blick schwiff an Tif vorbei zu meinem damaligen besten Freund. "Kaden." stellte ich regelrecht mit emotionsloser Stimme fest wohingegen es in meinem Inneren komplett aufgewühlt aussah. Schnell blickte ich wieder zu Tif und bat die beiden zu mir in den hinteren Bereich des Studios zu folgen. Während ich vor lief, rauchte mir innerlich der Kopf, denn hätte ich nie gedacht Kaden je in meinem Laden zu sehen. Diesen erst einmal gekonnt ignorierend, ging ich mit Tif meine Wanna Do's durch. Von Kaden kam zwischendurch mal eine kleine Bemerkung zu meinen Zeichnungen, mehr hörte man von ihm aber die restlichen Minuten nicht. Am Ende hatte sich Tif für zwei meiner Exemplare entschieden und wir legten den Termin für das erste und das kleinere von beiden fest. Ich verabschiedete mich von ihr, hielt Kaden aber noch einmal kurz am Arm zurück und drückte ihm eine meiner Visitenkarten in die Hand. Ich lächelte ihm kurz matt und schief zu, ehe sie schließlich mein Studio verließen und ich mich wieder der Arbeit widmete.

Irgendwie war es in diesem Moment total surreal, als mir wirklich immer bewusster wurde, dass ich Mik ausgerechnet hier wieder traf. Als einen der Tattoowierer. Als Tifs Stamm-Tattoowierer. Verdammt, solche Zufälle konnte es doch nicht geben.
Eher ungewollt lief ich den Beiden hinterher in das hintere Zimmer und setzte mich neben Tif. Mik und sie gingen einige seiner Tattoos durch, die er scheinbar gerne und unbedingt mal stechen wollte. Und ich musste sagen... Der Kerl hatte echt Talent. Ich meine, ich kannte seine Zeichkünste von früher. Schon damals hab ich die meisten seiner Zeichnungen geliebt und bewundert, einige die er nicht so toll fand und wegschmeißen wollte, hatte ich immer noch retten können und hatte sie mir sogar aufgehängt. Mittlerweile hatte ich sie gut verpackt und säuberlich in einem Ordner verstaut. Doch das hier... Er hatte sich, seit diesen 7 Jahren in denen wir uns nicht mehr gesehen hatten, wirklich selbst übertroffen. Er ist so viel besser geworden, mehr als das. Ihn nun hier sitzen zu sehen, als Eigentümer wie ich zuvor von Tif mitbekommen hatte, erfüllte mich irgendwie mit Stolz. Auch wenn ich wusste, dass es vermutlich ziemlich strange war dies zu fühlen, nach all den Jahren in denen wir keinen Kontakt hatten, so freute ich mich dennoch unglaublich für ihn. Immerhin war er damals mein allerbester Freund gewesen, auch wenn ich inoffiziell immer mehr für ihn gefühlt hatte, als es gut für uns gewesen war. Immerhin hatte es damals dazu geführt, dass wir uns immer mehr entfremdeten...
"Die sehen toll aus." sagte ich fast schon ehrfürchtig und mit Blick auf die ganzen, auf dem Tisch, verteilten Zeichnungen. Tif fragte mich hier und da nach Rat und auch, wenn ich alle Motive als ziemlich perfekt empfand, so konnte ich mir doch nicht alle an Tiffany vorstellen, was ich ihr auch genauso sagte. Am Ende entschied sie sich für unsere beiden Favoriten und es wurde für das Kleinere von beiden der erste Termin in zwei Wochen festgelegt. Scheinbar hatten sie hier immer viel zu tun, allerdings war das bei diesen Zeichenkünsten auch kein Wunder.
Gerade wollten wir gehen, da hielt mich Mik noch einmal zurück und schob mir etwas in die Hand. Ich wusste auch ohne hinzusehen, dass es wohl seine Visitenkarte war und spätestens nach diesem schiefen Lächeln, welches ich schon immer so sehr geliebt hatte, wusste ich, dass ich nicht anders konnte, als ihn zu kontaktieren. Auch ich versuchte mich an einem kleinen Lächeln, jedoch verrutschte dieses wahrscheinlich genauso wie das, meines Gegenübers. Anschließend drehte ich mich um und ging Tif hinterher aus dem Laden. Kaum waren wir einige Meter entfernt, überfiel mich diese auch schon mit Fragen, ob und woher ich Mik denn kannte. Meinen Blick immer wieder über die Zahlen Reihenfolge wandern lassend, welche er mit der Hand über seinen Namen geschrieben hatte, ignorierte ich eher unbewusst Tif. Ich war gerade einfach nicht im Stande klar zu denken, zu sehr wühlte mich dieses ungeplante Wiedersehen innerlich auf. Tifs Fragerei endete, als sie merkte, dass ich scheinbar nicht wirklich anwesend war. Und so verabschiedeten wir uns nach gut zehn Minuten komischen Geredes, was irgendwie gerade keinen Sinn für mich ergab, und lief nach Hause. Ich setzte mich auf die Couch und schaute ein bisschen Netflix, ließ meinen Blick immer wieder mal zu meinem Handy wandern, in welchem ich Mickeys Nummer schon abgespeichert hatte. Mit einem vor mich hin zischelnden "Ach, scheiß drauf." griff ich danach und schrieb ihm eine Nachricht. Hey Mik. Hier ist Kaden... Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dich heute zu treffen. Kurz haderte ich mit mir, überlegte hin und her ob ich vielleicht noch was beifügen sollte oder den letzten Teil lieber löschen, beließ es aber erst einmal bei diesen simplen Worten und schickte die Nachricht ab.

Der Tag verlief reibungslos und ohne weitere Vorkommnisse, welche mich eventuell aus der Bahn warfen. Erst am Abend nachdem ich wieder oben in meiner Wohnung angekommen war und noch einmal die Situation von vor ein paar Stunden Revue passieren ließ, wurde mir wirklich bewusst, dass es tatsächlich Kaden, mein Kaden, gewesen war der da vor gestanden hatte. Zwischendurch hatte ich mich wirklich für verrückt gehalten und angenommen, dass das Ganze nur eine Träumerei von mir gewesen war. Ein Blick auf mein Handy belehrte mich aber eines Besseren als ich auf dieses schaute und eine Nachricht von diesem darauf vorfand. Ich musste erst einmal tief Durchatmen, antwortete nicht sofort sondern ließ mir Badewasser ein um mich etwas zu entspannen. Immerhin wollte ich nicht irgendein seltsames Zeug schreiben so bekam ich vielleicht noch einmal meinen Kopf frei und konnte richtig über alles nachdenken. Natürlich wollte ich den Kontakt zu ihm wieder aufbauen, sonst hätte ich ihm niemals meine Visitenkarte zugeschoben. Dennoch quälte mich die Erinnerung daran, dass er es damals war, der sogesehen den Kontakt abgebrochen hatte. Schließlich hatte er auf einmal aufgehört mit mir zu reden und sich mit mir zu treffen. Allerdings hatte ich auch nicht allzu viel dazu beigetragen das zu ändern. So sehr mich die Situation gequält hatte ihn jicht mehr um mich zu haben, umso schlimmer war es gewesen ihn aber in meiner Nähe zu haben und zu wissen, dass er mir niemals gehören würde.
Seufzend tauchte ich unter Wasser, verblieb einen Moment so. Ich tauchte wieder auf und fuhr mir mit meinen Händen über das Gesicht wusch mir die Haare und meinen Körper und verließ anschließend das warme Nass. Nur mit einem Handtuch um die Hüften verließ ich das Bad und steuerte auf die Küche zu um mir ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Auf dem Küchentisch entdeckte ich einen Zettel worauf "Hab essen gekocht, steht im Kühlschrank. Lass es dir schmecken. Ich liebe dich." Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen. Das Eric mir etwas kochte kam nicht sonderlich oft vor. Was auch nicht ganz ao verkehrt war ehrlich gesagt, denn so extrem gut kochen konnte er leider nicht. Dennoch machte ich mir das Curry warm, kochte mir noch Reis auf und ließ mich mit dem fertigen Essen und dme Bier auf meiner Couch nieder. Bevor ich anfing zu essen griff ich zu meinem Handy und schrieb Kaden endlich zurück. "Schön, dass du mir heute schon geschrieben hast. Ich hatte auch nicht damit gerechnet dich auf einmal bei mir im Shop zu sehen. Wie geht's dir denn? Vielleicht kann man sich ja mal auf ein Bier treffen und ein bisschen quatschen." schrieb ich, mehr mit der intention ihn bald wieder zu sehen, statt alles nur per Nachrichten von ihm zu erfahren.

Die Nachricht Miks ließ ziemlich auf sich warten, weshalb ich mein Handy erst einmal bei Seite legte. Als ich auf Netflix aber irgendwie nichts fand, was mich richtig ansprach, wechselte ich zu Prime und schaute mir noch einmal Lucifer von vorne an. Ich hatte gerade totale Lust auf diesen zynistischen, heißen Typen den ich wirklich stundenlang hätte anschauen können, ohne, dass mir dabei langweilig wurde. Nachdem die erste Folge dann auch zu Ende war und Mik erst einmal vergessen, piepte mein Handy und zeigte mir eine neue Nachricht von eben diesem an. Fast sofort griff ich zu meinem Handy, las mir die Nachricht durch. Ein Lächeln zierte meine Lippen, als ich seine abschließende Frage las. Sehr gerne. Wann hättest du denn Zeit? schrieb ich zurück und legte mich etwas gemütlicher auf die Couch, ehe ich die zweite Folge von Lucifer begann zu gucken. Nur konnte ich mich beim schauen nicht sonderlich gut konzentrieren, weshalb ich die Folge erst einmal pausierte und wieder zu meinem Handy griff. Um mich aber davon abzuhalten die ganze Zeit wie ein besessener in Miks und meinem Chat zu gucken und zu warten, bis dieser geantwortet hatte, vertrieb ich mir die Zeit ein wenig mit einem Spiel und wechselte dann kurz zu Amazon um zu schauen, wann meine Lieferung für meinen neuen Lampenschirm kommen würde.

Sehr gerne? Ehrlich gesagt hatte ich mit mehr Wiederstand seitens Kaden gerechnet. Gerade nachdem er mich damals einfach regelrecht ignoriert hatte und den Kontakt unterbrochen hatte. Andererseits hätte er sich mit Sicherheit auch Zeit gelassen wenn er gar kein Interesse daran hätte, wieder mit mir Kontakt aufzunehmen. "Hättest du morgen Abend sigar schon Zeit? Ansonsten würde es bei mir auch am Wochenende gehen." schrieb ich. Ich stand auf und lief in mein Schlafzimmer, wo ich mir ein Shirt und eine Shorts aus meinem Schrank zog. So langsam wurde mir doch etwas frisch und so wollte ich echt nicht essen. Als ich dann angezogen war lief ich zurück zur Couch, schaltete den Fernseher an und begann mein Curry zu essen. Ich schmeckte sofort, dass Eric das Essen mit solch einer fertigpaste gemacht hatte, selber würde er es wohl nicht so intensiv und lecker schmeckend hinbekommen.

Die nächste Nachricht ließ nicht wirklich lange auf sich warten. Kurz checkte ich meinen Terminkalender im Handy, ehe ich ihm antwortete. Morgen Abend hätte ich Zeit. Kennst du die Kneipe Yolanda? Die ist in der Nähe von deinem Tattoostudio. schrieb ich und schickte die Nachricht ab. In mir machte sich eine leise Vorfreude breit. Ich hatte Mik nie vergessen können, in der Zeit in der wir uns in der Schule nicht mehr regelmäßig hatten sehen können. Die erste Liebe vergaß man nun mal auch nicht so schnell, erst recht nicht, wenn man mit dieser seit Kindheitstagen eng befreundet gewesen war.
Als sich in mir langsam der Hunger breit machte, entschied ich mich dafür mir eine Kleinigkeit zu bestellen. Ich entschied mich für Asiatisch und bestellte mir neben meinem Chop Suey noch eine Portion Sushi.

Ich aß erst einmal in Ruhe auf als ich mein Handy wieder neben mir vibrieren spürte. Nebenbei lief gerade irgendeine Kriminalserie, die ich allerdings nur nebensächlich und mit jicht sonderlich viel Interesse verfolgte. Als ich dann satt genug war, stellte ich den Teller bei Seite und griff wieder zu meinem Handy. "Ja, die Kneipe kenne ich. Ich bin dort sogesehen Stammgast. Ist 20 Uhr okay für dich?" schrieb ich und grinste vor mich hin. Dass Kaden ausgerechnet meine Lieblingskneipe kannte hätte ich dann doch nicht erwartet. Ich hätte eher gedacht, dass er zwischendurch mal ein paar Cocktails schlürfen würde statt ein Fassbier diesem vorzuziehen.

Nun doch überrascht, dass Mik diese Kneipe scheinbar kannte, starrte ich erst einmal eine Weile auf mein Handy. Wie konnte es denn dann aber sein, dass ich ihn dort noch nie gesehen hatte? Seit ich Tiffany kannte, hatte ich diese schon des öfteren besucht, weswegen ich nun eben auch sehr gut mit dem Besitzer und gleichzeitig Barkeeper, Bodo, auskam. Aber Mickey hatte ich dort wirklich noch nie gesehen. Entweder waren wir immer zu total unterschiedlichen Zeiten dort oder wir hatten uns einfach nie wahrgenommen. Schließlich gab es dort schon einige dunkle Ecken, wodurch man nicht immer sofort die Personen erkannte, die dort saßen. Dennoch hätte man sich in dem einen Jahr, welches ich dort mittlerweile ein und aus ging, doch mal begegnen müssen.
20 Uhr passt super. Ich warte dann vor deinem Studio. :) schrieb ich.
Nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte, klingelte es an der Tür. Vorfreudig nahm ich meine Bestellung entgegen, gab noch ein kleines Trinkgeld und genoss mein Essen. Vor allem das Sushi, welches wirklich mehr als nur gut war, ließ ich mir regelrecht auf der Zunge zergehen.

"Dann bis morgen. Gute Nacht. :)" wünschte ich Kaden noch und legte mein Handy neben mich auf die Couch. Ich lehnte mich auf dieser zurück und entspannte mich. Mein Blick wanderte zur Decke während ich an Kaden dachte. Seit ich ihn damals in der Schule das letzte Mal gesehen hatte hatte er sich schon ziemlich verändert. Er war definitiv etwas größer geworden, als damals aber auch schmaler wie ich fand. Sein Gesicht wirkte dadurch kantiker, was mir unglaublich gut gefiel. Dadurch kamen seine schönen Augen noch extremer zur Geltung. Und das ausgerechnet Kaden mal ein Septum haben würde, hätte ich wirklich nie erwartet. Ihm gefielen zwra damals schon immer die Piercings die ich gehabt hatte, unter anderem eben auch mein Septum was ich mir damals schon recht früh hatte stechen lassen und ohne wirkliche Erlaubnis meiner Eltern.
Meine Gedanken schwiffen zu dem morgigen Tag und wie wohl das Treffen zwischen meinem damaligen besten Freund und mir laufen würde. Dies schob ich aber erst einmal alles bei Seite, als ich Schritte auf der Treppe vernahm und Eric irgendwann im Wohnzimmer stand. Wir begrüßten uns mit einem kurzen Kuss, redeten ein wenig über seinen und meinen Arbeitstag, wobei ich Kaden nicht erwähnte. Wir saßen noch eine ganze Weile so auf der Couch und schauten irgendeinen Film, bevor ich mich aber auf den Weg ins Bett machte. Eric blieb noch etwas im Wohnzimmer bis er sich ebenfalls zu mir ins Bett gesellte.

Nachdem ich mir mein Essen geschmeckt hatte und zwischendurch noch eine letzte Nachricht von Mik bekam, machte ich mich Bett fertig. Schnell räumte ich dann die Reste vom Essen weg und schmiss die übrigen Verpackungen weg, ehe ich mich in mein Schlafzimmer begab und mich in mein Bett legte. Kurz blickte ich noch einmal auf mein Handy, checkte meinen Instagram Account und meine E-Mails und schlief später endlich ein.

Am nächsten Tag kam ich schon recht früh in der Tanzschule an. Ich bereitete alles für meine erste Stunde vor, bei welcher ich mit einigen Zwölftklässlern zusammen arbeiten sollte, die einige Standarttänze für ihren Abschluss lernen wollten. Als nächstes kamen schließlich meine drei Hauptklassen, mit welchen ich Samba lernte. Am Ende meines Arbeitstages hatte ich noch einigen Papierkram zu erledigen, ehe ich mich zu neunzehn Uhr austrug und von meinen Kollegen verabschiedete. Ich machte noch einen kleinen Abstecher nach Hause, duschte mich und zog mir andere Kleidung an. Als ich mich dann auf den Weg zu Mik's Tattoostudio machte, machte sich in mir eine kleine Aufregung breit. Pünktlich zu zwanzig Uhr stand ich dann auch vor dem Studio und wartete.

Der nächste Tag kam sehr schnell und wie immer viel zu früh, als Eric mich diesmal mit Küssen überhäufte und somit aufweckte. Ein tiefes brummen entkam meiner Kehle und ich schob ihn von mir. "Aufstehen." säuselte er und Strich mir über meine nackte Brust. "Eric lass mich schlafen. Ich hab noch voll Zeit." murrte ich und drehte mich auf die andere Seite. Ich hörte nur ein schnauben von ihm was mich innerlich die Augen verdrehen ließ. "Sorry dass ich mal einen Morgen mit dir zusammen verbringen will." Stöhnend drehte ich mich auf meinen Rücken und öffnete die Augen. Ich hasste es wenn er die Diva raushingen ließ und so wurde. Nur weil er zur Zeit keinen Job hatte und nichts mit sich anzufangen wusste, hieß das nicht dass ich unbedingt nach mindestens fünf Stunden Schlaf schon quikfiedel war und fröhlich durch die Wohnung hüpfte. Eben das sagte ich ihm auch, dabei seine Arbeitslosigkeit mal auslassen. Nachher wären hier wieder die fetzen geflogen. Allerdings reichten meine Worte auch so und Eric machte sich mit irgendwelchen gemurmelten Worten vom Acker. Ich Strich mir mit meinen Händen genervt über mein Gesicht, stand dann aber wirklich auf. Einschlafen konnte ich nun mit Sicherheit eh nicht mehr.
Zu um halb zehn machte ich mich runter zur Arbeit und ließ zu zehn Uhr die ersten Kunden rein. Der Arbeitstag verlief recht zügig und mit einigen Gedanken an den heutigen Abend. Wobei mir einfiel, dass ich Eric noch gar nichts Bescheid gesagt hatte, dass ich nachher noch weggehen würde. Eben dies erledigte ich dann mit arbeitsende und als ich mich oben in meiner Wohnung für das Treffen mit Kaden fertig machte. Natürlich gefiel es ihm mal wieder nicht dass ich in die Yolle gehen würde, denn mochte er mein stammlokal einfach nicht. Für ihn hatten Clubs und irgendwelche kitschigen Bars schon eher den richtigen Flair.
Kurz nach zwanzig Uhr lief ich schließlich runter und traf auf Kaden welcher schon auf mich zu warten schien. "Hey." begrüßte ich ihn mit einem Lächeln und machte mich mit diesem zusammen auf den Weg zu der Kneipe.

Abgebrochen.