[b][/b]
[i][/i]
[u][/u]
[code][/code]
[quote][/quote]
[spoiler][/spoiler]
[url][/url]
[img][/img]
[video][/video]
Smileys
smile
smile2
spook
alien
zunge
rose
shy
clown
devil
death
flash
sick
heart
idee
frage
blush
smokin
mad
sad
wink
frown
crazy
grin
hmm
laugh
mund
oh
rolling_eyes
lil
oh2
shocked
cool
[mail][/mail]
[pre][/pre]
Farben
[rot][/rot]
[blau][/blau]
[gruen][/gruen]
[orange][/orange]
[lila][/lila]
[weiss][/weiss]
[schwarz][/schwarz]
Vito
Beiträge: 15 | Zuletzt Online: 06.07.2019
avatar
Geburtsdatum
17. November 1989
Registriert am:
01.02.2019
Beschreibung
Zu meiner Person:
Ich bin ein leidenschaftlicher RPGler mit jahrelanger Erfahrung und einer Vorliebe für Yaoi - deswegen bin ich hier ;-) *surprise, surprise* Leider kann ich aufgrund meines RLs nicht so viel playn wie ich gern würde. Daher ist mit Wartezeiten zu rechnen. Sollte ich eine längere Zeit ausfallen, gebe ich vorher meinen PPs Bescheid. Ein harmonisches Miteinander ist mir sehr wichtig, sowohl im RL als auch im RP. Wer meint, mich anzicken zu müssen, der sollte auch das Echo und die Konsequenzen ertragen können. An sich bin ich sehr umgänglich - solange man über alles mit mir redet, um Missverständnisse zu vermeiden. Was das Genre angeht, bin ich sehr flexibel. Ebenso bei der Rollenvergabe. Reine Bottoms spiele ich allerdings nicht. Entweder Top oder Switcher. Was ich überhaupt nicht leiden kann sind aufmüpfige, stoische Ukes, die mit ihrem Verhalten regelrecht darum betteln, zu Tode gefickt zu werden. Denn genau das passiert, wenn man meine Chars zu sehr provoziert. Daher lege ich großen Wert auf realistisches und authentisches Gameplay - wenn man sich mit einem Bären anlegt, bekommt man schließlich auch eine gescheuert. Von daher sollte man sich gut überlegen, was man als Uke sagt und macht. Zudem habe ich nichts übrig für MPREG. Das liegt mir einfach nicht. Genau so wenig liegt es mir, den Deutsch-Lehrer zu spielen. Deswegen ist es mir ganz recht, wenn mein PP den Unterschied zwischen „das“ und „dass“ kennt. Oder zwischen „seit“ und „seid“ etc. Wenn das Schriftbild nämlich nicht stimmt, törnt es mich schnell ab - gelegentliche Flüchtigkeitsfehler können hingegen passieren. Den Post vor dem Abschicken Korrektur zu lesen sollte nicht zu viel verlangt sein. Wer sich in all dem wieder finden kann, der darf mich gerne anschreiben und mir ein Thema vorschlagen. Gerne können wir auch gemeinsam etwas austüfteln.

Ich gebe nicht gerne Einzelheiten aus meinem RL preis. Drum erfährt man über mich in der Onlinewelt nicht mehr als nötig. WA, Teamspeak, Discord, Skype etc. gibt es daher bei mir nicht. Die Kommunikation läuft allein über PN ab.

Ich bin ein riesengroßer Fan von Game of Thrones. Hätte große Lust Oberyn und Loras zu shippen. Oder Daario und Jorah oder zwei Brüder der Nachtwache oder oder oder - denke, es gibt genug Möglichkeiten bei so einer großen Auswahl ;-)
Geschlecht
keine Angabe
Hiermit bestätige ich, dass ich 18 Jahre alt bin oder das Alter der Volljährigkeit in meinem Land erreicht habe und mir bewusst ist, dass diese Seite für Kinder und Jugendliche ungeeignetes Material enthält.
Ja
    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 05.02.2019

      Für menschliche Maßstäbe mochte ein Kämmerer mehr Verantwortung besitzen als es bei den Elfen der Fall war. Dezimierende Bezeichnungen wie "Stallbursche", "Küchenmagd" oder "Viehtreiber" gab es bei den Elfen nicht. Jeder, der eine Aufgabe mit Eifer und Begeisterung ausführte, bekam eine entsprechende Betitelung, die das Selbstwertgefühl steigerte. Wer sich um das Wohl der Volkes kümmerte, Besorgungen und Botengänge machte, der wurde respektvoll "Kämmerer" genannt. Dass sich Sedra mit dieser Position nicht identifizieren konnte, hätte er sich denken können. Wenigstens konnte er ihm auf diese Weise ein Lachen entlocken, das ihm um einiges besser zu Gesicht stand als die vergossenen Tränen.
      "Hältst du dich etwa nicht für klug?", forschte der Einäugige weiter, als würde er die Eloquenz, Intelligenz und Scharfsinnigkeit des Jungen ermitteln wollen. Dabei unterzog er ihn einer genaueren Untersuchung, die seinem Leib galt. Dürr wie der unterernährte Bursche war würde man ihn kaum für harte, körperliche Arbeit einsetzen können. Ein Krieger war er ebenso wenig wie er zuvor im Dorf feststellen durfte. Es blieben daher nur noch leichtere Tätigkeiten, die entweder Fleiß oder Verstand erforderten. "Willst du denn etwas anders machen? Oder kannst du dich mit der Arbeit eines Kämmerers anfreunden? Vorerst?", stellte er dem Burschen in Aussicht, sich sinnvoll im Lager zu betätigen.

    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 04.02.2019

      Er würde Sedra gewiss nicht gegen dessen Willen im Brokilon festhalten. Es stand jedem frei für sich selbst zu entscheiden, was er mit seiner neu erlangten Freiheit anfangen wollte. In seiner derzeitigen Verfassung war es allerdings keine gute Idee, den Jungen gehen zu lassen, da er leichte Beute für umherstreifende Nilfgaarder wäre. Sobald er zu Kräften gekommen war, dürfte er gehen, wohin er wollte. „Ein Kämmerer also“, schloss er aus der knappen Erzählung des Knaben. Iorveth überlegte kurz und stellte fest, dass auch er einen Kämmerer gebrauchen könnte. Vorausgesetzt der Bursche war gewillt, jene Arbeit aufzunehmen. „Hast du die Aufgaben gerne gemacht? Oder gibt es etwas anderes, das dir besser liegt?“, hakte er nach, um zu ergründen, wofür sich der Junge eignete. Dem Scoia’tael war es wichtig, dass jeder Bewohner des Brokilons mit Überzeugung und Leidenschaft das tat, wofür er einstand. Die Stärken und Talente des Jeweiligen sollten dabei im Vordergrund stehen.

    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 04.02.2019

      Iorveth harrte regungslos in seiner hockenden Position aus. Selbst nach all den Jahren voller trauernder Kameraden um sich herum fiel es ihm noch immer schwer, sich den Tränen eines anderen auszusetzen. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte oder was von ihm erwartet wurde. Das einzige, was er tun konnte, war schweigende Anteilnahme. „Auch ich habe Freunde verloren. Viele Freunde. Du wirst hier neue finden“. Wahrlich, ein guter Tröster war er nicht. Eher ein pragmatisch denkender Feldherr und Stratege, der sich an den Verlust seiner Brüder und Schwestern gewöhnt hatte. Er wollte den Jungen auf andere Gedanken bringen, weshalb er ihn fragte: „Als was hast du deinem Herrn gedient? Wofür hat er dich eingesetzt?“ Die Frage mochte im ersten Moment unangebracht sein, da sie den Knaben an seine Knechtschaft erinnerte. Doch er wusste ebenso gut, dass ein jeder eine Aufgabe in einer Gemeinschaft brauchte, um eine Beschäftigung zu haben, die den Alltag mit einem Sinn ausfüllte. Deswegen würde er auch Sedra eine Aufgabe geben, die seinen Fähigkeiten und Interessen entsprach. Im Gegensatz zu seinem damaligen Herrn würde er den Jungen jedoch nicht zu der Erfüllung der Aufgaben zwingen. Es stand ihm frei, jene auszuführen, falls er seinen Teil zum Gemeinwohl beitragen wollte.

    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 03.02.2019

      Der Rebell konnte durchaus ahnen, was den Jungen plagte. Es war die Ungewissheit in der Fremde. Das mulmige Gefühl, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein. Die Bilder der Toten. Schwerter. Blut. Und dann das Gefühl des Betrugs. Vom eigenen Meister im Stich gelassen worden zu sein. All das musste auf den Knaben einschlagen wie abtertausende Hiebe. Dass der Bursche bei dem Überfall einen Freund verloren hatte, bedachte Iorveth in diesem Moment nicht. Sicher, es hatte Opfer gegeben - zahlreiche. Doch Opfer, deren Namen man kannte und deren Gesellschaft man schätzte, waren umso schmerzlicher zu ertragen. Als schließlich der Damm brach und die ersten Tränen die verschmutzten Wangen des Jünglings benetzten, wollte dem Scoia'tael das Herz in tausend Stücke zersplittern. Freiheit hatte eben ihren Preis. So grausam es auch war, nichts im Leben bekam man geschenkt. Wenn einer dies mit voller Härte zu spüren bekommen hatte, dann Iorveth. Wie viele hatte er in all den Jahren verloren? Er vermochte sie nicht mehr zu zählen. Seine Sippe war längst ausgerottet. Seine engsten Vertrauten dahingerafft. Sein Land geschändet und zerstört. Die Last wog so schwer auf seinen Schultern, dass es längst nichts mehr nützte, Tränen zu vergießen. An einem bestimmten Punkt in seinem Leben hatte er für sich entschieden, nicht mehr tatenlos zuzusehen, wie die Menschen sein Volk dezimierten. Er wollte handeln. Kämpfen, ja sogar sterben, wenn es sein musste. Hauptsache, er leistete Widerstand. Zu gerne hätte er dem Jungen gut zugeredet. Hätte ihm versprochen, dass alles Besser werden würde. Doch das konnte er nicht. Keiner von ihnen vermochte zu sagen, ob es tatsächlich eines Tages besser werden würde. Solange Kaiser Emhyr die Menschheit regierte, gab es keine Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz. Daher wäre der nächste Schritt, jenen zu stürzen. Zuvor musste allerdings jemand gefunden werden, der des Thrones würdig war. Der Frieden zwischen Feinden zu stiften vermochte. Bis dieser jemand gefunden wurde, mussten sie alle durchhalten und ihr Bestes tun, um nicht von den Nilfgaardern überrannt zu werden. So sehr es ihn auch danach verlangte, die Tränen des Jungen von den Wangen zu wischen und ihm Trost zu spenden, er tat es aus einem einfachen Grund nicht; er war des Tröstens nicht mächtig. Es gab andere in seinem Volk, die jene Einfühlsamkeit besaßen, die für solch eine Kunst nötig war. Priesterinnen. Heilerinnen. Dryaden. Und viele mehr. Vielleicht würde er eine von ihnen zu dem Jungen schicken. Vorerst wollte er aber sein möglichstes tun. Erleichterung machte sich in ihm breit, als sich Sedra schließlich wieder gesammelt hatte und sich seinerseits nach dem Namen seines Gönners erkundigte.
      "Iorveth. Der Anführer des Trupps", stellte er sich kurz und knapp vor - wohlwissend, dass der Knabe ihn für jenes Leid, das ihm zugestoßen war, verantwortlich machen würde. Das taten sie immer, bevor sie begriffen, welches Glück sie ereilt hatte.

    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 03.02.2019

      Ihm tat es jedes Mal im Herzen weh, wenn sich ein Elf wie ein getretener Hund gebar. Diese Empfindung zu überspielen kostete ihn eine Menge Kraft. Ein stolzes Volk wie die Elfen sollte vor niemanden kriechen müssen. Erst recht nicht vor einem Menschen. Langsam und vorsichtig sowie mit Bedacht schritt er auf das kauernde Elend zu als würde er sich einem Reh nähern. Um ihm die Furcht zu nehmen, ging er vor dem Jungen in die Hocke und strich ihm das Haar aus der schweißgebadeten Stirn. "Sedra. Ein guter Name. Du hast hier nichts zu befürchten. Sobald du dich erholt hast, lasse ich dich hinaus", munterte er den Knaben auf, der mehr an ein Tier erinnerte als an ein zivilisiertes Wesen, das unter Menschen aufgewachsen war. Es war nicht lange her, als der Junge mit einem Dolch in der Hand vor ihm gestanden hatte, zittrig wie Espenlaub, aber mit einer gewissen Tapferkeit in den Augen. Iorveth hoffte, dass er jene Tapferkeit schon bald wieder in den Irden des Jungen sehen würde. Er würde nämlich tapfer sein müssen, wenn er einen Neuanfang wagen wollte. Dass Sedra in diesem Augenblick am liebsten vor ihm weggelaufen wäre, konnte Iorveth ihm nicht verübeln. Sein Anblick war wahrlich abscheulich. Sein entstelltes Antlitz eine Zumutung. Wer also würde einer solchen Fratze vertrauen wollen? Für wahr ein Narr. Obwohl er sich seiner abschreckenden Wirkung auf andere bewusst war, hielt er es nicht für notwendig, sein abstoßendes Äußeres mit einem gutmütigen Herzen zu kompensieren. Er war ein Anführer. Ein Kommandant. Was nützte ihm Gutmütigkeit? Womöglich genoss er sogar seine angsteinflößende Wirkung, die ihn zu einem Albtraum für all jene machte, die sich ihm widersetzten.
      "Ich habe dir etwas Suppe mitgebracht. Sollte dir etwas fehlen, lass es mich wissen", nannte er schließlich den Grund seines Besuchs, woraufhin er eine Schale dampfend heißen Eintopf dem Jungen reichte als Zeichen seiner guten Absichten. Jene bestand aus den verschiedenen Früchten der Erde und des Waldes. Fleisch hingegen suchte man auf den Esstischen der Elfen vergeblich, da Tiere nicht auf den Speiseplan der Elfen gehörte. Denn es galt als Verbrechen, ein Tier der Nahrungsaufnahme wegen zu töten.

    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 03.02.2019

      Iorveth saß in der Kommandozentrale - einem wuchtigen, hohlen Baum, der Jahrtausende alt war und sich im Herzen des Brokilon befand. Seine blutbefleckte Hand säuberte mit einem Tuch die Klinge seines Schwertes, während sich reges Treiben um ihn herum abspielte. Geschäftige Scoia'tael bemühten sich, Ordnung in das herrschende Durcheinander aus Gewinsel, Geheule und Gefluche zu bringen. Doch so sehr sie sich auch bemühten, den friedlichen Weg einzuschlagen, sie stießen immer wieder auf Ablehnung. Ein geprügelter Hund war eben scheu, wenn er zum ersten Mal mit Großzügigkeit konfrontiert wurde. Immerzu witterte er Gefahr. Eine List. Gar eine Falle, die zuschnappte, wenn er leichtsinnig wurde. Iorveth kannte dieses Gebaren allzu gut. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass er Elfen aus ihrer Gefangenschaft befreit hatte. Daher wusste er besser als sein junger Soldat, dass Geduld der Schlüssel zum Erfolg war. Bis auf das scharlachrote Kopftuch, das um seinen Schädel gewickelt war und die rechte Augenhöhle verdeckte, hatte er seine Lederkluft nach dem Kampf abgelegt. Stattdessen trug er ein schlichtes, besticktes Gewand, das einer Tunika aus Seide glich. Obwohl es die Figur nicht sonderlich betonte, zeichneten sich die gewölbten Muskelberge unter dem fließenden Geschmeide deutlich ab. Der Rebellenanführer war von einem solch kriegerischen Schlag, dass er selbst ohne Rüstung einen brachialen Eindruck machte. Die Reihenfeder, welche in seinem Kopftuch steckte, unterstrich sein naturverbundenes Wesen. Sie ließ gar erahnen, dass er auch eine sanfte Seite an sich hatte, die jedoch nur zum Vorschein kam, wenn er sich nicht gezwungen sah, seinem Ruf als Schlächter gerecht werden zu müssen. Der erbärmliche Elf, dem man die Ohren gestutzt hatte, erregte zwar sein Mitleid, dennoch wahrte er nach außen hin sein ernstes Gesicht, das gezeichnet war von Strenge, Disziplin und Entbehrung. Es gab so vieles, worauf er zum Wohl seines Volkes verzichten musste. So vieles, das ihn plagte. Und doch war sein Gang stets aufrecht, seine Schulter gestrafft und sein Blick stolz. Niemand würde ihn jemals brechen können. Das Elend des gebeutelten Mannes schürte seinen Zorn auf die Menschheit. Ihn überkam das starke Verlangen, einem dieser Bastarde genau dasselbe anzutun, was der Gepeinigte hatte erdulden müssen.

      "Euer Glaube verleiht uns allen Kraft. Ihr solltet Ihn niemals verlieren. Verzeiht, dass wir nicht eher gekommen sind, um Eure Frau und Euren Sohn zu retten", übte er sich in Bescheidenheit. Wenn er eines nicht ausstehen konnte, dann war es Überheblichkeit gegenüber Seinesgleichen. Diese Lektion würde er noch dem ein oder anderen Burschen in seinen Reihen erteilen müssen.
      "Aravel hat Recht. Es braucht Zeit, bis ein Sklave seine seelischen Fesseln abgelegt hat. Ihn aus der Knechtschaft zu befreien war erst der Anfang. Bis zu seinem Seelenheil ist es noch ein weiter Weg. Sei etwas sanfter zu jenen, die mit Steinen nach dir werfen. Wenn es Dankbarkeit ist, die du erwartest, dann handelst du aus reinem Eigennutz", tadelte er den jungen Scoia'tael, der noch nicht alle Tugenden der Elfen besaß.
      "Ihr habt gute Arbeit geleistet. Holt noch unsere gefallenen Brüder aus dem Dorf, damit wir ihnen die letzte Ehre erweisen können. Danach sollt ihr euch mit einer Mahlzeit belohnen", richtete er das Wort an seine Kameraden, die allesamt erschöpft und müde wirkten. Für Iorveth wäre der Tag damit noch nicht zu Ende. Er hatte noch einiges vor sich, bevor er sein Lager aufsuchen konnte. Zu seinen Pflichten gehörte unter anderem sicherzustellen, dass es den Befreiten gut ging. Dass es ihnen an nichts mangelte. Daher stand ihm ein längerer Rundgang bevor. Nachdem er seine Waffen gesäubert hatte, erhob er sich von seinem Sitz und steuerte die Baraken an, die den ehemaligen Sklaven solange als Auffangbecken dienten, bis sie resozialisiert wurden und sich selbstständig versorgen konnten. Iorveth sprach mit jedem einzelnen, der dazu bereit war, mit ihm zu sprechen. Er erkundigte sich nach dem Namen, nach dem Befinden und den Wünschen jedes einzelnen. Schlussendlich trat er an jenen Jüngling heran, dem er kurz zuvor in der Nähe der Kutsche begegnet war. Er betrachtete ihn noch einmal eindringlich, ehe er fragte: "Wie heißt du?" Seine für einen Elfen ungewöhnlich raue, tiefe Stimme zeugte von einer beschwerlichen Vergangenheit voller Kummer, Trauer und Verlust.

    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 03.02.2019

      Blut sammelte sich in Pfützen auf dem Boden - aufgeweichter Schlamm, getränkt mit dem Saft des Lebens, sowohl menschlicher als auch elfischer Natur. Hunderte hatten ihr Leben lassen müssen für ihre Überzeugung. Die einen, weil sie im Namen ihres Kaisers handelten. Die anderen, weil sie die Ketten der Sklaverei abschaffen wollten. Was auch immer einen Mann dazu antrieb, Blut zu vergießen, es hatte stets ein hehres Ziel. Eines, das der Ehre wegen angestrebt wurde. Die Scoia'tael waren aus Sicht der Menschen eine Plage. Die Menschen waren aus Sicht der Scoia'tael eine Plage. Wie man es auch drehte und wendete, eine Seite der Medaille war stets die gute, die andere die schlechte. Es kam wie so oft allein auf die Perspektive an. Und wie so oft entschied allein die Manneskraft über den Ausgang des Streites. Die Menschen waren den Elfen zahlenmäßig überlegen, und doch gelang es den Elfischen dank ihrer Verschlagenheit zu siegen. Es war jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Eine Schlacht, die gewonnen wurde. Der Krieg allerdings war noch lange nicht vorbei. Die Scoia'tael waren sich mittlerweile des Sieges gewiss. Nilfgaarder sowie Dörfler übersäten mit ihren aufgerissenen Leibern den gepflasterten Boden. Niemand wurde verschont. Wer sich regte, bekam das Schwert ins Herz gebohrt. Elfische Bewohner des Dorfes hingegen wurden befreit und in die Sicherheit des Waldes geleitet. Sie hatten beinahe die gesamte Siedlung gesäubert, bis auf die eine Kutsche, die zu fliehen drohte. Iorveth biss die Zähne fest zusammen als er sich der Flüchtlinge gewahr wurde. Er schnappte sich seine drei besten Männer und marschierte geradewegs auf die Karawane zu. Schwere Lederstiefel trafen auf Schlamm, Fleisch und Blut, während sie sich einen Weg zum Ort des Geschehens bahnten. Der Rebellenanführer kläffte einige Befehle und seine Männer reagierten sofort.
      "Brüder und Schwestern. Wir sind gekommen, um euch zu befreien. Fürchtet unsere Klingen nicht. Schließt euch uns an und ihr werdet in Freiheit leben", richtete der Kommandant das Wort an seine Volksleute, die wie ein Schutzwall um das herrschaftliche Haus postiert waren.
      "Lasst die Waffen fallen, händigt uns eure Peiniger aus und der Gerechtigkeit wird genüge getan", bellte Iorveth aus voller Überzeugung. Seine kurze Ansprache fand schon bald Gehör, denn die Elfen, welche bereits von den Scoia'tael gehört hatten, zögerten nicht lange und befolgten gehorsam die Anweisungen. Iorveth, der wie seine Männer eine Kriegsbemalung aus roter und brauner Farbe auf Gesicht und Armen trug, mutete wahrlich wie ein Dämon an, der inbrünstig für seine Ideale kämpfte. Den einen mochte dieser Anblick abschrecken, den anderen hingegen faszinieren. Die versklavten Elfen fassten jedenfalls Mut, sodass keine Gewalt vonnöten war, um sich der Kutsche zu nähern. Der Anführer der Scoia'tael watete durch den Dreck, stolz erhobenen Hauptes und einen siegessicheren Ausdruck auf dem Antlitz zur Schau stellend. Erst, als ihm ein junger Elf gegenüber stand, blieb er schließlich stehen. Sein unversehrtes Auge musterte den Knaben von oben bis unten, während sich seine Lippen amüsiert kräuselten.
      "Willst du mich etwa aufhalten?", blaffte er den Jüngling an, der aussah, als würde er zum ersten Mal in seinem Leben eine Waffe in Händen tragen.

    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 03.02.2019

      Die Hand umklammerte den Bogen fester beim Anblick der nilfgaardischen Soldaten, die das Dorf bewachten. Nilfgaarder waren nicht die besten Krieger, aber dafür umso besser ausgestattet. Ihre schwarz glänzenden Panzer waren ein verlässlicher Schutz vor Pfeilspitzen. Somit würden die Scoia'tael mit ihren Bögen nicht viel ausrichten können. Iorveth fluchte auf eine wenig elfische Art in sich hinein, da ihm und seinen Männern nichts anderes übrig bleiben würde, als zu den Schwertern zu greifen. Die kaiserliche Armee war eine verdammte Pest. Wie eine lästige Krankheit breitete sie sich im Umland aus und war nicht auszurotten, denn für jeden Nilfgaarder, den man tötete, kamen zwei neue hinzu. Das Elfenvolk hingegen war vom Aussterben bedroht. Mit großem Bedauern musste Iorveth zusehen, wie einer nach dem anderen fiel. Es war ein hoffnungsloses Unterfangen. Dennoch wollte der Rebellenanführer nicht aufgeben. Lieber starb er als sein Land in den Händen dieses Abschaums zu sehen. Ein grimmiger, gar entschlossener Zug umspielte seine Mundwinkel, ehe er den Befehl zum Angriff gab: "Spar'le!" Ohne zu zögern sprangen die Scoia'tael aus ihren Verstecken hervor, mit wildem Kriegsgeschrei und gezückten Waffen. Sie waren wie eine wilde Horde blutrünstiger Dämonen, die keine Gnade mit ihren Feinden kannten. Wer sich ihnen in den Weg stellte, war dem Tod geweiht. Kaum spürte Iorveth den festen Erboden unter seinen Füßen, schon ließ er die Klingen seiner Krummschwerter durch die Luft wirbeln. Er war ein Meister seines Fachs. Wer ihn unterschätzte, erlebte augenblicklich sein blaues Wunder. Der Angriff kam überraschend. Gar so sehr, dass der ein oder andere Nilfgaarder nach dem Scheißen seine Hose noch nicht angezogen hatte, als er auch schon von einer elfischen Klinge durchbohrt wurde. Es war das reinste Chaos. Schwarz vermischte sich mit Grün. Das Scheppern von Stahl hallte durch die Gassen. Gurgelnde Laute kamen aus aufgeschlitzten Kehlen. Scoia'tael machten keine Gefangene. Ebenso wenig brandscharzten sie. Das Land war ihnen heilig, deswegen richteten sie keine Zerstörung an. Und auf das Niveau eines Menschen wollten sie sich erst recht nicht herab lassen, weshalb sie niemanden gefangen nahmen, nicht vergewaltigten und nur selten folterten. So lauteten zumindest die Richtlinien. Eine Strafe im Falle eines Verstoßes gab es nicht. Iorveth selbst erlag so manch einmal seinen juckenden Fingern, die es einfach nicht lassen konnten, Menschen die Haut abzuziehen. Jenes Handwerk benötigte jedoch eine gewisse Raffinesse, die in der Hektik eines Überfalls nicht aufgebracht werden konnte, weshalb ihm bloß das Schlachten mit dem Schwert blieb. So pflügte er sich einen Pfad aus gefallenen Menschenleibern durch das Dorf, bis er den Kern der kleinen Ortschaft erreicht hatte. Dort erkannte er auch den Grund für die außerordentliche Überwachung der Siedlung: Vergoldete Reliqien der Menschengötter wurden auf ihrer langen Reise in den Süden in jenem Dorf zwischengelagert. Iorveth konnte seine Schadensfreude kaum verbergen - skrupellos wie er war, würde er jene mitnehmen und als Druckmittel gegen diverse Pfaffen verwenden, die größenwahnsinnig genug waren, um zu glauben, einen Elf bekehren zu können.

    • Vito hat einen neuen Beitrag "Blut für Blut" geschrieben. 03.02.2019

      Seine Männer waren bereit. Bereit für die Schlacht. Sie wurden in gewisser Weise ihr ganzes Leben darauf vorbereitet. Auf die Verteidigung des Brokilon. Auf den Kampf gegen die Menschheit. Während andere Elfen ihr Dasein in den Städten der Menschen fristeten, sich dem Willen jener fügten und ihr trauriges Schicksal wie selbstverständlich hinnahmen, weigerte sich der Rebellenanführer Iorveth sein Haupt vor dem Menschenkönig zu neigen. Niemals würde er einem Menschen gehorchen. Das entsprach nicht seinem kriegerischen Naturell. Schon gar nicht würde er in einer 'Zivilisation', die von Menschenhand errichtet wurde, hausen wollen. Er war ein stolzer Krieger, ein wildes Tier, das die Wildheit der Natur brauchte, um existieren zu können. Sein vernarbtes Gesicht war wie immer zu einer grimmigen Miene verzogen, während er die Siedlung zu seinen Füßen von hoch oben überblickte. Zusammen mit seinen Bogenschützen saß er in den Wipfeln der Bäume, lauerte, haderte auf den Moment des Überraschungsangriffs. Obwohl er nur noch ein Auge besaß, sah er mehr als so manch ein anderer. Nichts entging seinem Scharfsinn. Keine Regung in der Ferne. Keine Zuckung im Verborgenen. Seinen kunstvoll verzierten Bogen hielt er fest in der Hand. Er war nach all den Jahren ein Teil von ihm geworden. Die Sehne hielt er leicht angespannt - bereit für den Angriff - sein Auge ging wachsam auf Wanderschaft, ähnlich einem jagenden Falken, der Ausschau nach Beute hielt. Der Rebellentrupp bezeichnete sich selbst als Scoia'tael - Eichhörnchen - da jeder einzelne von ihnen ungesehen in Bäumen zu hocken und blitzschnell anzugreifen vermochte, wenn es die Situation erforderte. Iorveth tötete nicht aus Vergnügen. Im Gegenteil. Wie jeder andere Elf auch verehrte er das Leben. Wenn es aber um Menschen ging, verspürte er einen solch leidenschaftlichen Zorn, dass er nicht anders konnte als ihnen die Kehlen zu durchschneiden. Ebenso gerne spickte er sie mit seinen Pfeilen, die nie ihr Ziel verfehlten.

    • Vito hat das Thema "Blut für Blut" erstellt. 03.02.2019

Empfänger
Vito
Betreff:


Text:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen


Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen
Datenschutz