RE: Schatten der Vergangenheit - 3

Und wie wir das wussten. Mein Kopf drehte sich bei der Erkenntnis. Nein, ich hätte es vorher schon gewusst, immer gewusst, wollte es aber nie wahrhaben. Und jetzt holte die Vergangenheit mich ein, brach über mir zusammen wie eine erbarmungslose Welle, die alles mit sich fortriss. Verzeih mir Tim... Ich wusste, dass ich ihn hintergehen würde, aber nur so konnte ich ihn vor Lucian schützen. "Bett...", brachte ich gequetscht hervor, drückte die Stirn gegen die Wand und grub die Fingernägel in meine Handflächen. Im Prinzip war es egal wo er mich ficken würde. Getrieben hatten wir es schon überall und nur allzu gut konnte ich mich an beinahe jedes einzelne mal erinnern, als hätte er es mir in mein Gedächtnis gebrannt. Ich gehörte ihm. Damals wie heute und in Zukunft. Es gab kein Entkommen und ein Teil von mir sehnte sich noch genauso nach ihm wie er es damals getan hatte. Und Lucian wusste es auch.

"Gute Wahl mein hübscher Junge ." Raunte Lucian und nahm die Hand des anderen Mannes um ihn mit sich zum großen Schlafzimmer zu ziehen . Von hier hatte man eine schöne Aussicht doch die kümmerte ihn gerade nicht viel mehr hatte er damit zu tun seinen Jungen zu betrachten nach all der Zeit . Vor dem Bett blieb er stehen und zog ihn erneut an sich . " Ich wünschte damals wäre alles anders gelaufen ," Murmelte er nicht sicher ob es für ihn oder denn Mann in seinen Armen bestimmt war . Oft hatte er über die Ereignisse nach gedacht und gewünscht so manches mal anders reagiert zu haben . Doch oft stand ihm seine eigene Aggression im Weg . " Dieses mal wird es anders sein du wirst sehen . Es wird nur uns beide geben und dir wird es gut gehen . "Ob er es wirklich so meinte oder ob er alles nur sagte um denn denn Jungen zu überzeugen war nicht aus zu machen . Also blieb nur eine Chance man musste sich darauf ein lassen . Schnell zog er dem Jungen das Shirt aus ehe sein eigenes Hemd dran glauben musste . Geschickte Finger öffneten auch noch die Hose seines Eigentums ." Zieh sie aus ich kann es kaum erwarten dich wieder für mich zu haben . " Kaum war er selbst nackt kroch er aufs Bett und sah seinen Jungen mit glühenden Augen an .

Anders? Nur wir beide? Es klang zu schön um wahr zu sein, zu schön als das mein Verstand es glauben mochte. Und doch war da eine winzige Hoffnung. Vor ein paar Stunden hätte ich mich für diesen Gedanken noch selbst geohrfeigt. Scheiße, ich kannte Lucian gut genug. Damals hatte ich ihn nicht gekannt und blind auf ihn eingelassen. Heute kannte ich die Bedingungen und doch konnte ich nicht widerstehen als seine Hände wie schon so oft meine Klamotten von meinem Körper schälten. Die gleichen Bewegungsabläufe, beinahe konnte ich sie voraussagen. Nachdem jeder störende Stoff beseitigt worden war lag ich auch schon mit dem Rücken auf der Matratze, Lucian über mir. Ein Bild, das sich bis heute in meine Netzhaut gebrannt hatte. Und diese Augen, sie schienen förmlich zu schreien 'Du gehörst mir'. Vielleicht hatten sie doch recht. Ich schauderte, eine Gänsehaut zog sich von meinem Nacken über meine Gliedmaßen. Lucians Anblick raubte mir sowohl Atem als auch Verstand. Der Blick, seine Haare, die Lippen, die Haut, sein Geruch, sein... Fuck. "Fick mich endlich", hörte ich mich selbst mit einer Stimme sagen, die unglaublich weit entfernt klang. Nur noch ein Echo. Bevor ich mich versah, hatte ich auch schon die Finger in seinen Haaren vergraben und ihn zu mir herunter gezogen. Ich begehrte diesen Mann noch genauso intensiv und hoffnungslos wie damals.

Lucian wusste das er Jared genau da hatte wo er ihn haben wollte als er diesen Satz so laut und deutlich vernahm . Auf der einen Seite verwunderte es ihn auf der anderen war er froh darüber das was auch immer denn Jungen hatte zögern lassen offenbar keine Rolle mehr spielte . " Das wollte ich hören ." Gab er mit einem zufriedenen lächeln zu und drängte sich zwischen die Beine seines Eigentums . Auch wenn er sich aus dem Staub gemacht hatte so war es doch immer so gewesen das Jared ihm gehörte fast konnte man sagen das er ihm nur etwas Freiraum gegeben hatte .
Längst war Lucian hart und drängte sich ohne Kondom in ihn deutlicher konnte er denn Jüngeren Mann kaum markieren .
Schnelle Bewegungen gaben sowohl ihm als auch Jared genau das was sie brauchten . Denn im Bett hatten sie schon immer am besten harmoniert selbst wenn es Außerhalb nicht gerade die beste Beziehung gewesen war . " Wie ich es vermisst habe dich zu ficken ." Raunte er ehe er denn Jungen besitzergreifend küsste und ihn weiter nahm .

Schon damals hatte Lucian mich ausnahmslos bareback gefickt, weswegen es mich auch jetzt weder wunderte noch störte. War ja nicht so als hätte ich in dem Punkt großartig etwas mitzubestimmen. In dem Moment, in dem Lucian sich in mich schob war es wie ein Schalter der umgelegt wurde. Ich wusste wer ich war, wem ich gehörte und was ich zu tun hatte. So oft hatten wir Sex gehabt, dass ich buchstäblich im Schlaf auf ihn reagieren konnte. Völlig egal in welchem Zustand sich mein Geist befand, mein Körper bewegte sich von alleine, meine Hüfte immer wieder seinen schnellen Stößen entgegen, als hätte er nie etwas anderes getan. Dagegen kam mir Sex mit Tim wie Händchenhalten vor. Doch an de dachte ich gerade gar nicht, auch nicht daran, dass ich fremd ging. Wobei... Tat ich das? Es fiel mir schwer das zu sagen. Während meiner Zeit bei Lucian war es kein Fremdgehen wenn andere Kerle auf seine Anweisung hin mit mir schliefen. Und Tim... Ich war mit ihm zusammen, ja, aber ich gehörte immer noch dem Mann von vor drei Jahren. Der harte Kuss löschte die letzten Gedanken, machte Platz für unbändige Lust und Verlangen. Fuck, ich wollte ihn, wollte ihn spüren wie damals. Auch ich hatte es schmerzlichst vermisst, war schon viel zu abhängig von ihm. "Lucian... Lucian...", immer wieder keuchte ich seinen Namen, krallte die Finger in seinen Rücken, so fest als wollte ich durch seine Haut dringen. Es war viel zu lang her.

Lucian fühlte noch genau so wie damals wenn er mit seinem Jungen schlief jedes mal wenn er in ihn drang übermannte ihn die Erregung und es war wie ein nachhause kommen . Immer wieder trafen Küsse das hübsche Gesicht . " Endlich bist du wieder bei mir ." Seufzte er als er Tief in ihm kam . Seine Hand schloss sich fester um die Erektion des anderen Mannes und trieb ihn weiter in denn eigenen Orgasmus , er wollte das er kam , für ihn kam ." Komm für mich zeig mir wie sehr du das hier alles vermisst hast , wie sehr du mich vermisst hast ."

Mein Atem ging immer schneller, kam keuchend über meine feuchten Lippen. Mein Körper reagierte selbstständig auf seine Berührung und seine Stimme, sodass ich keine fünf Sekunden später in Lucians Hand abspritzte und mich dabei nochmal fest gegen ihn presste. Wie ein Ertrinkender, der sich an ein Stück Treibholz klammerte. Ich brauchte Lucian, ich brauchte diese Art von Sex mit ihm, wie die Luft zum atmen. Er hatte es mich und meinen Körper gelehrt und ich hatte es bis heute nicht vergessen. "Verzeih mir", wisperte ich mit heiserer Stimme, barg mein Gesicht an seiner Halsbeuge. "Verzeih mir..." Immer und immer wieder. Mein Körper zitterte noch, meine Arme hielten Lucian fest umklammert aus Angst er könnte mich wieder abweisen. Er könnte jeden haben, doch ihn zu haben war ein Privileg.

Lucian war mehr als zufrieden damit befriedigt neben seinem Jungen zu liegen all die Jahre hatte er ihn zurück gewollt und jetzt würde er dafür sorgen das nichts und niemand ihm wieder irgend welche Flausen in denn Kopf setzte von wegen allein zu sein war besser oder so etwas . " Ich verzeihe dir mein Junge aber lauf nicht mehr weg wir würden uns beide nicht gut fühlen damit ja ?" Lucian war ein Meister darin Leute zu manipulieren auch so war er zu einem Mann mit viel Geld und Einfluss geworden und zu jemand dem die Männer zu Füßen lagen dabei hatte er immer nur gewollt das sich ihm einer mit Haut und Haaren unterwarf . Schon bald wÜrde er wieder nach seinen Regeln leben und tun was er wollte . Natürlich würde er ihm etwas Freiraum lassen gerade so viel das er gern bei ihm blieb denn trotz allem , trotz seiner unbeherrschten Art manchmal liebte er denn hübschen Jungen mit dem er eben geschlafen hatte . " Ich liebe dich immer noch." Sagte er und es entsprach der Wahrheit nur war die Art das zu zeigen immer anders gewesen als bei anderen Paaren .

Ob es nun wahr war oder nicht, es waren die Worte, die mich immer daran festhalten ließen, dass ich etwas besonderes für Lucian war. Ficken konnte er alle, doch nur mich liebte er wirklich. Oder? Ich wollte es glauben, also tat ich es auch. Mit einem zufriedenen Lächeln schmiegte ich mich an seinen erhitzten Körper, spürte ihn dicht an meinem, klammerte mich daran. Er war meine Rettung, mein Anker. "Ich liebe dich auch", antwortete ich sofort, hauchte ihm die Worte entgegen. Früher tat ich das wirklich, ob ich ihn immer noch liebte vermochte ich nicht zu sagen. Oder war es vielmehr Abhänigkeit? Mein Handy klingelte lautlos in meiner Jackentasche, die draußen an der Gaderobe hing. Lucian... Er war wieder bei mir, er verzieh mir. Und das wichtigste, er liebte mich noch immer, er wollte mich, brauchte mich. Ein Gefühl, das mich endlich beruhigt an seiner Seite einschlafen ließ und für den Momemt alle meine Sorgen, Ängste und Zweifel erstickte.

Da waren die Worte die er hatte hören wollen , auf die er hatte hin gearbeitet . Um die Wahrheit zu sagen hatte er nicht damit gerechnet das sein Ex Freund obwohl er das in seinen Augen niemals gewesen war so schnell zu geben würde das er ihn noch immer liebte doch jetzt in diesem Moment war er zufrieden damit . Er hatte immer gewusst das sie zusammen gehörten selbst wenn es ab und an ein wenig aus dem Ruder lief zwischen ihnen .
Lucian hatte keine Ahnung das sich der hübsche , nackte und schlafende Mann neben ihm in einer Beziehung befand was auch gut so war denn niemand durfte haben was ihm gehörte wenn es möglich gewesen wäre würde er ihn ein Halsband mit seinem Namen tragen lassen .
Doch jetzt schlief er erst mal in dem Wissen ein das sich nichts geändert hatte der jüngere Mann gehörte nach wie vor ihm .
Erst am späten Morgen regte er sich verschlafen und war in der ersten Sekunde verwundert . Ficks nahm er niemals mit nachhause weil sie ihm einfach nichts bedeuteten doch dann wurde ihm klar wenn er mit genommen hatte .
Träge rollte er sich auf die Seite und zog sehr vorsichtig die Decke von dem nackten Mann neben sich . Der jüngere war schon immer sehr hübsch gewesen und daran hatte sich in denn letzten drei Jahren nichts geändert . Hauchzart strichen seine Finger über die Schulter zu seinen Rippen bis zur Hüfte wo seine Hand verweilte . Küsse landeten auf dem verletzlichen Hals wehrend seine Hand auf Jareds Hintern landete und mehr als nur Besitzergreifend wirkte .

Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, doch als ich meine Augen aufblinzelte stellte ich schnell fest, dass ich nicht Zuhause in meinem und Tims Bett lag. Da war eine Hand an meinem Hintern. Derjenige neben mir konnte nicht schlafen und sie dabei ausversehen dort liegen gelassen haben, dafür war der Griff viel zu fest und deutlich. Langsam hob ich meinen noch etwas verschlafenen Blick und erstarrte im nächsten Moment. Es war Lucian! Aber was...- Da erinnerte ich mich wieder, an gestern. Er war im Club aufgetaucht. Nach drei verdammten Jahren, in denen ich dachte ihn endlich vergessen zu können hatte er mich zu sich zurückgeholt. Ich schluckte schwer, spürte seine Berührungen noch auf meiner Haut kribbeln und wagte es kaum zu atmen aus Angst mir könnte dabei ein leises Keuchen entweichen. Was war das? Wieso konnte ich mich nicht bewegen? War es das, was man 'vor Angst gelähmt sein' nannte?
"Lucian...", presste ich zwischen meinen Lippen hervor, nachdem ich diese Stille zwischen uns nicht mehr aushielt. Verdammt, ich musste hier sofort raus! Was war nur gestern mit mir los gewesen? Scheiße man, ich hab mich schon wieder von ihm um den Finger und Ficken lassen. Jetzt spürte ich die klebrige Feuchtigkeit auf und in mir. Hastig setzte ich mich auf, schlug die Decke zurück und stand auf um Abstand zwischen uns zu bringen. "Ich... Ich muss los. Uni", haspelte ich etwas zu schnell und suchte bereits nach meinen Klamotten. Das war noch nicht mal gelogen. Ich musste dann wirklich in die Uni, aber vorher musste ich unbedingt nach Hause. Mich duschen und mit Tim sprechen. Mist, der machte sich sicher schon Sorgen, warum ich nicht nach Hause gekommen war.

"Wenn hast du sonnst erwartet Liebes ?" Lucian lachte rau als ihm auffiel wie ungläubig sein hübscher Junge klang anscheinend war er sich nicht bewusst gewesen neben wem er aufwachen würde . Dem Dominanten Mann wiederum war das mehr als nur klar gewesen seit drei Jahren hatte er ihn zurück haben wollen keiner der Männer die er in der Zeit gehabt hatte war auch nur annähernd so gut wie Jared gewesen . Allerdings passte es ihm nicht das der andere Mann so schnell aus dem Bett sprang stand ihm doch der Sinn nach einem anderen Tages beginn .
Lucian setzte sich auf und lehnte sich mit dem Rücken ans Kopfende des Bettes um ihm zu zu sehen wie er sich hastig anzog . " Du könntest deine Sachen wieder ausziehen und zurück zu mir ins Bett kommen . Dann lässt du heute einfach mal die Uni ausfallen . Ein Tag mit mir im Bett und reichlich Sex ist doch sicher spaßiger wo ich dich endlich wieder habe .
Nackt wie er war erhob er sich dann doch um denn Abstand zwischen ihnen zu verkleiner . " Du wirkst angespannt ist alles ok ? Habe ich dir gestern weh getan ? " Fragte er besorgt so das man wirklich glauben konnte das er sich verändert hatte . " Wenn ja tut es mir leid Jared vielleicht war ich nach all denn Jahren zu stürmisch . Wenn du willst bringe ich dich nachhause . "

Ich hielt erschrocken inne als ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung erspähte und kurz darauf Lucian bei mir auftauchte. Fast wäre ich durch mein Hosenbein gestolpert, fing mich aber und versuchte das aufkommende Zittern in meinen Händen zu unterdrücken, welche nun hastig den Reißverschluss und den Knopf schlossen. Wollte er mich aufhalten? Würde er es mit Gewalt tun? Früher ja, doch gerade wirkte er so anders. Sein Blick besorgt. Tat es ihm wirklich Leid?
"Ich... Nein, also, alles okay. Es ist nur, ich muss wirklich da hin, die Stunde ist sehr wichtig für meine nächste Arbeit", brachte ich schnell hervor, verschwieg dabei jedoch, dass lediglich eine wichtige Besprechung mit meinem Professor anstand. Ich musste allerdings hier raus, ich musste nach Hause, Tim sehen... "Danke, aber ich gehe am besten gleich in die Uni, hab nicht mehr so viel Zeit vorher nach Hause zu gehen." Nachdem ich mich soweit endlich angezogen hatte, schob ich mich an ihm vorbei zur Tür, wo ich mir von der Gaderobe meine Jacke schnappte und sie rasch überzog, ehe ich mich nach meinen Schuhen bückte. Bei der Bewegung spürte ich jedoch deutlich, dass ich gestern Sex gehabt hatte und verkniff mir ein leises Zischen. Endlich... Ich war fertig, schnappte mir noch meine Tasche und drückte schon den Knopf für den Aufzug, auf welchen ich nun ungeduldig wartete. "Wir... wir sehen uns."

Lucian hatte schon damals ein Gespür dafür gehabt wenn er von seinem Jungen angelogen wurde und genau so fühlte es sich auch jetzt wieder an also was hatte sein hübscher Junge zu verbergen das er nicht erfahren durfte ? Es passte ihm nicht das Jared gehen wollte obwohl er klar geäußert hatte das er ihn hier bei sich im Bett behalten wollte heute . Die Zeiten hatten sich geändert er war erfolgreicher als noch vor drei Jahren heute hatte er fähige Leute die für ihn arbeiteten und ein sprangen wenn er sich frei nahm . Daher wäre es kein Problem gewesen .
Der große und Dominante Mann folgte dem kleineren , zierlicheren zum Fahrstuhl und wartete mit ihm . "Und wie wir das werden . " Aus einer Schublade nahm er eine Karte und steckte sie in Jareds Tasche . " Ich werde auf deinen Anruf warten . Las uns heute Abend essen gehen . Wir könnten über Alte Zeiten reden oder über zukünftige Dinge ." Sobald Jared weg sein würde würde er sein Mann für solche Dinge anrufen der ihm jede noch so kleine Information über seinen Jungen aus denn letzten drei Jahren beschaffen würde einschließlich der Daten wo er heute lebte wenn der Junge nicht zu ihm kam würde er ihn auf suchen . Ein lächeln erhellte sein Gesicht als er sich daran erinnerte das der andere Mann ihn noch eine ganze weile spüren würde .

@Faihe

Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend kaute ich auf meinem Kugelschreiber. Tim war nicht zu Hause gewesen. Nicht mal einen Zettel hatte er hinterlassen. Bestimmt war er noch eingeschnappt weil ich die Nacht nicht nach Hause gekommen war und mich auch nicht gemeldet hatte. Ich konnte es ihm noch nicht mal verübeln. Viel schlimmer war, er hatte allen Grund vom schlimmsten auszugehen, denn Tatsache war, dass ich ihn betrogen hatte. "Fuck...", murmelte ich leise und legte den Kugelschreiber vor mir auf den Tisch. Wie konnte das nur passieren? Lucian... Wäre er nicht wieder aufgetaucht, wäre das nicht passiert und ich hätte mein ruhiges Leben weiter leben können, mit dem Freund der mich liebte und wertschätzte. Jemand der mich nicht an seine Freunde verkaufte, vergewaltigte und kontrollieren wollte. Alleine der Gedanke an Lucian bescherte mir eine Gänsehaut. Ich kniff die Augenbrauen zusammen und rollte die Ärmel meines Pullis ab, um die verräterischen Körperstellen zu verdecken. Mein Blick fiel frustriert auf das leere Blatt vor mir. Nicht mal in der Uni konnte ich mich konzentrieren. Ich hatte mich heute schon sechs mal in dem Vorlesesaal umgesehen, doch mir war kein unbekanntes Gesicht aufgefallen, das Lucian eingeschmuggelt haben könnte um mich zu bewachen. Und wenn er das bereits zu Beginn meines Studiums getan hatte? Verdammt, ich wurde noch völlig paranoid. Wie viele Leute arbeiteten mitlerweile für ihn? Zu viele... Ich konnte doch niemandem mehr trauen. Wild entschlossen die Vorlesung heute frühzeitig zu beenden packte ich meine unbenutzten Utensilien zusammen und verließ nahezu fluchtartig den Hörsaal. Ich musste weg von den Menschen. Am besten direkt wieder nach Hause, vielleicht war Tim ja inzwischen zurück.