--|| Abominations of the new world order ||-

--|| Diese Geschichte entsteht zusammen mit @Evil Nightmare . Für die, die es lesen kommt hier die einzige Warnung: Horror/Gore Content! ||--

Blight

30 Jahre | 1,90 m | rabenschwarzes Haar | milchig-weiße, trübe Pupillen (er ist nicht blind) | Schädeltattoo und Narbe im Gesicht wie ihm Bild (Barcode wegdenken) | trägt immer eine Maske

Blights Leben begann mit unsäglichen Schmerzen. Als er erwachte, lag er im Feldlazarett einer kleinen Gruppe von Soldaten, die noch vom Militär übrig waren. Sein Gesicht nichts weiter als eine blutige Masse unter Verbänden. Sie richteten sein Gesicht so gut es ging wieder her und mit der Zeit heilten die Wunden, doch die Narben blieben. Was genau passiert war, konnte ihm niemand sagen und er selbst erinnert sich nicht daran. Weil sich die Soldaten permanent über den Jungen mit dem Narbengesicht lustig machten und ihn eher wie ein Maskottchen behandelten verbarg er sein Gesicht hinter einer Maske. Da er gerade mal erst 12 Jahre alt war und allein niemals überlebt hätte, trainierten sie ihn. Fast fünf Jahre blieb er bei ihnen, bis sie auf eine Gruppe Plünderer trafen. Sie waren den Soldaten an Mannstärke überlegen und Blights Leben änderte sich drastisch. Er blieb als einziger am Leben und das auch nur aus einer puren Laune des Anführers der anderen Gruppe heraus. Dieser schien es amüsant zu finden, wie verbissen der maskierte Junge um sein Leben kämpfte und sich zur Wehr setzte. Sie nahmen ihn mit, Folter und Mannschaftsbespaßung waren Tagesordnungspunkte, von denen Blight irgendwann nicht mehr sicher war, ab wann er aufgehört hatte sich zu wehren und es als selbstverständlich hinnahm. Zur Belustigung ließ man den im Überlebenskampf talentierten jungen Mann gegen gefangene Tiere und Bestien kämpfen und schloss Wetten darauf ab, wer wohl gewinnen würde.
Blights Überlebenswille siegte dennoch jedes einzelne Mal. Irgendwann, schwor er sich, nach jeder grauenvollen Stunde und jedem Sieg würde er sie alle dafür büßen lassen, was sie aus ihm gemacht hatten.
Dass sie ihn wie ein Tier hielten rächte sich auch bald schon, als er eines Nachts aus seinem Käfig entkommen konnte und sich über den Anführer der Gruppe und seine Anhänger hermachte. Die andauernde Folter und die Kämpfe hatten ihn nicht gebrochen, nur stärker gemacht. Er wütete wie eine Bestie, als die sie ihn Jahre lang gehalten hatten.

Mittlerweile hält er sich fern von Menschen, vor allem, wenn sie in größeren Gruppen unterwegs seinen Weg kreuzten. Er kam viel besser allein zu recht. Außerdem hoffte er schon lange nicht mehr auf Rettung oder die Versprechungen und falschen Hoffnungen, die über eine Art Utopia laut wurden, wo Menschen noch in Frieden leben konnten. Ohne den Gefahren und Launen der Natur ausgesetzt zu sein. Er war damit zu frieden zwischen den Monstern zu leben. Hatten sie aus ihm doch nichts anderes gemacht als das.

Maskenreferenz:

Hopeless

Es Dämmerte schon langsam, als Blight die verlassene Kleinstadt erreichte, die er von Weitem vor einigen Stunden entdeckt hatte. Er brauchte dringend ein paar Vorräte und auch Munition wäre nicht verkehrt. Nur deshalb machte er keinen Bogen um die Stadt, wie sonst. Denn wo Städte waren, sammelte sich Ungeziefer und damit meinte er definitiv nicht nur Menschen. Bisher wirkte alles leer und ausgestorben. Die Häuser links und rechts der Straße, die er hinunter ging, waren von Wind und Wetter heruntergekommen. Es war niemand mehr übrig, der sie in Stand hielt und auch die Pflanzenwelt hatte sich einiges zurück erobert. Wildpflanzen und Unkraut wucherte in den Vorgärten. Er kam an einem Haus vorbei, bei Welchem Äste eines Baums aus einem Fenster und dem halb eingestürtzen Dach ragten, als wäre er einfach mitten durch gewachsen. Verlassene und von Staub und Dreck verschmierte Autos, standen noch in Einfahrten und teilweise Kreuz und Quer auf der Straße. Einige offensichtlich für die Flucht oder Evakuierung gepackt, aber ihre Besitzer waren wohl nicht weit gekommen. An einem Van blieb der Maskierte stehen und wischte den Dreck von der Scheibe auf der Fahrerseite und spähte ins Innere des Wagens.
Auf dem Fahrersitz saß eine ausgedorrte eingefallene Frauenleiche. Zumindest vermutete er auf Grund der Kleidung und den stumpfen langen Haaren, dass es mal eine Frau gewesen sein musste. Die eingefallene Augenpartie und der herunter geklappte Kiefer wirkten als würde sie da sitzen und auf ewig in stummer Agonie schreien. In ihm regte sich kein Fünkchen Mitgefühl, aber etwas störte ihn an der Situation. Woran war sie gestorben? Man setzte sich doch nicht ins Auto und blieb da bis man verhungerte oder verdurstete. Langsam und fast automatisch glitt seine rechte Hand zu der Waffe, die er in einem ledernen Holster am Oberschenkel trug. Vorsichtig zog er sie hervor und legte mit einem kaum hörbaren Klicken die Schusssicherung um. Er wusste, wenn er schoss würde das nur noch mehr anlocken. Doch es wäre genauso unklug nicht auf alles vorbereitet zu sein. Auf dem Beifahrersitz lagen einige kleine Wasserflaschen. Mit der freien Hand griff er nach dem Türöffner und drückte ihn hoch. Nicht verschlossen. Doch er zog die Tür nicht sofort auf. Er wartete ob sich etwas im Innern des Wagens regen würde. Doch nichts passierte. Schließlich zog er die Tür auf und trat mit der Waffe im Anschlag einen schritt zurück. Noch immer nichts. Offensichtlich war sie wirklich tot.
'Selten...', dachte er sich und stupste, nur um es noch einmal nach zu prüfen, mit dem Lauf der Waffe gegen den Kopf der Toten.
Keine Reaktion, stattdessen kippte der Kopf zur Seite. Es knirschte als spröde Knochen brachen und ledrige Haut riss und der Kopf von ihren Schultern fiel.
'...definitiv tot...', dachte er und entspannte sich ein wenig. Er löste den Sicherheitsgurt und zerrte die Überreste aus dem Wagen. Dann lehnte er sich hinein und griff nach den Wasserflaschen. Schnell verstaute er sie in seinem Rucksack und lehnte sich zwischen den Sitzen hindurch um vom Rücksitz eine Tasche zu fischen. Er zog sie vor auf den Fahrersitz und öffnete sie. Nur alte modrig riechende Kleidung. Nichts weiter wirklich Brauchbares. In einer der Seitentaschen fand er ein Portmonee und klappte es auf. Mit den bunten Papierscheinen da drin, konnte er nichts anfangen. Er wusste, dass man das wohl früher benutzt hatte, um Dinge zu tauschen, wobei er sich nicht vorstellen konnte wer so etwas wertloses haben wollen würde. Es reichte ja kaum um ein Lagerfeuer an zu zünden. Er pflückte die Scheine heraus und warf sie achtlos bei Seite. Dann entdeckte er einen Ausweis und ein Familienfoto. Er konnte nicht lesen, wesshalb die Zeichen auf dem Ausweis ihm nichts verrieten was relevant gewesen wäre. Doch das Familienfoto machte ihm Sorgen. Darauf war eine junge Frau mit brünetten Locken zu sehen. Sie lachte herzhaft und umarmte zwei Kinder. Einen Jungen vielleicht elf Jahre alt und ein etwas kleineres Mädchen mit den gleichen braunen Locken und ähnlichen Gesichtszügen. Hinter ihnen stand ein Mann, ebenfalls in die Kamera lächelnd.
Blight legte den Kopf schief, das alles wirkte seltsam. Noch einmal durchdachte er die Situation. Offensichtlich, befanden sich diese Menschen auf der Flucht, der Wagen gepackt, nur noch Einsteigen und Losfahren. Aber wieso, war dann nur die Frau im Auto. Noch einmal sah er in den Hinteren teil des Wagens, außer weiteren Taschen, ein paar kleinen Kartons war dort nichts Besonderes. Er sah zu dem Haus vor dem der Wagen stand. Sie war aus ihrer Einfahrt gefahren, soweit war sie gekommen. Aber wieso... ist sie nicht weggefahren...
Dann bekam er die Antwort. Durch das kleine frei gewischte Stückchen Scheibe der Tür bemerkte er eine Bewegung und dann hörte er das Keuchen.
Sofort ging er in die Hocke und schlich rückwärts am Auto entlang. Die schlurfenden Füße nicht aus den Augen lassend.
Wieso war der ihm denn vorher nicht aufgefallen? Er ärgerte sich über seine Unaufmerksamkeit, aber offensichtlich hatte das Ding ihn noch nicht bemerkt und war wohl nur den leisen Geräuschen gefolgt die Blight produziert hatte.
Er sah auf seine Handfeuerwaffe die er instinktiv wieder Schussbereit hielt. Der Lärm... wenn noch mehr hier waren, würde ihn das wirklich in größere Schwierigkeiten bringen. Vorsichtig steckte er die Waffe wieder weg. Sicherte sie allerdings nicht, nur für den Fall. Und zog ein Jagdmesser aus einer Scheide an seinem Stiefel. Dann kam das Ding um die Autotür. Mit der Schulter rumpelte es dagegen und schwankte kurz, als sei es verwirrt darüber, dass da etwas in seinem Weg war. Schließlich entdeckte es den Menschen. Bevor ein richtiges grausiges Brüllen aus dem verwesenden Leib kommen konnte, war Blight nach vorn gesprungen und rammte die Klinge des Messers von unten durch den Kiefer bis in den Schädel, des Wesens. Jede Bewegung erschlaffte sofort und es sackte in sich zusammen. Der Staur nach, wenn auch sehr ausgemergelt musste das der Mann auf dem Foto gewesen sein. Blight setzte den Fuß auf die Brust des Kerls und drückte ihn von sich weg und zog so das Messer aus seinem Kopf. Es machte ein schmatzendes Geräusch und der Körper landete nun endgültig tot auf dem Boden. Langsam schüttelte er den Kopf. Hier gab es nichts weiter für ihn zu holen. Bevor noch mehr auftauchen würden und es ganz dunkel wurde, wollte er die Stadt wieder verlassen haben.

Schon den ganzen Tag durchforstete er eine kleine Stadt nach brauchbaren Gegenständen und Proviant. In den frühen Morgenstunden war er hier eingetroffen und hatte alles systematisch und mit größter Vorsicht abgesucht. Menschen gab es hier keine mehr, aber dafür mehr als genug von diesen widerlichen Kreaturen die nahezu an jeder Ecke rumlungerten. Scheinbar nur darauf wartend das sich ein lebendes Wesen in ihre Nähe verirrte das sie zerfleischen konnten. Aber er war ihnen ausgewichen oder vor ihnen so schnell wie möglich davon gelaufen so das er keines ihrer unglücklichen Opfer wurde. Nur hatte er schon vor einer Weile festgestellt das sie nicht alle gleich waren. Es gab diese langsamen Stinker die leicht zu töten waren und nur in einer größeren Herde gefährlich wurden und dann diese flinken Scheißerchen wo er doch ernsthaft seine Beine in die Hand nehmen musste um ihnen zu entkommen. Aber es gab noch zahlreiche Mutationen die er gar nicht alle aufzählen konnte. Außerdem kannte er vermutlich noch nicht mal alle da er sich nie recht lange mit den Untoten aufhielt. Entweder töten oder weglaufen. Wobei ihm das Zweite eindeutig am liebsten war. Vermutlich war er deshalb so ein schneller Läufer da er oft nichts anderes tat als um sein Leben zu rennen. Die Tatsache das er sich mit Parcour beschäftigt hatte half ihm noch zusätzlich auch wenn er sich dadurch hin und wieder wie ein Äffchen vor kam das in der Gegend rum sprang. Aber besser man konnte eine Mauer überwinden als durch diese in der Falle zu sitzen und gefressen zu werden. Apropos Mauer, er stellte fest das er gerade ernsthaft in eine Sackgasse gelaufen war und so drehte er sich blitzschnell um nur um erleichtert festzustellen das ihm noch nicht der Weg von irgendwas versperrt wurde. So kehrte er einfach um und lief eine andere Gasse entlang. Bei einem kleinen Supermarkt hielt er und betrachtete die zerbrochene Auslage. Sah nicht sehr vielversprechend sondern eher geplündert aus. Aber vielleicht war ja etwas zurückgelassen worden wenn er Glück hatte. So machte er einen großen Schritt und stieg über die Scherben drüber. Überall lag eine dicke Staubschicht auf den Regalen und ein großes Loch klaffte in der Decke so das etwas mehr Licht herein fiel. Das kam ihm nur zugunste denn so sah er doch etwas mehr. Denn mit seiner Taschenlampe kam er nicht mehr weit da die Batterien so gut wie leer waren und er keine Reserve hatte. Nur standen seine Chancen schlecht hier etwas zu finden. Seine magere Ausbeute war eine Dose Sardinen die er unter einem Regal hervor angelte und ein Dose Cola die ganz unten in der mehr funktionierenden Kühlvitrine lag. Stellte wohl sein heutiges Abendessen dar, aber besser als nichts. Da er noch nicht aufgeben wollte entschloss er einen Blick ins Lager zu wagen, aber auf dem Weg dorthin fielen ihm die Fußabdrücke im Dreck auf dem Boden auf. Sie führten genau zu dieser Tür und endeten direkt davor. Ob da jemand drinnen war? Da ihm seine Armbrust hier wohl wenig nützte griff er zu einem Messer das ihm auch schon ein paar Mal den Arsch gerettet hatte. Langsam drückte er die Türschnalle nach unten und dann konnte er auch schon gar nicht schnell genug zurückweichen als gleich zwei Untote auf einmal auf ihn zustolperten. Dem Einen fehlte bereits ein Arm und dem Anderen hing ein appetitlich aussehender Hautfetzen vom Gesicht. Vielleicht brauchte er heute doch kein Abendessen mehr wenn er das sah. Beide kamen grunzenden und gluggsenden auf ihn zu, denn so recht konnte er die Laute nicht beschreiben die sie von sich gaben. Er beschloss zu verschwinden, nur als er sich umdrehte stolperten auch von hinten zwei auf ihn zu die offensichtlich auf dem selben weh wie er reingelangt waren. Scheiße. Mit vier wurde er niemals fertig. Aus dieser kurzen Distanz wurde es auch schwer alle mit der Armbrust zu erschießen bevor ihn einer erwischte. So stieß er den der ihm am nächsten war mit dem Fuß weg und kletterte dann mühsam eines der Regale hoch das bereits ordentlich wackelte. Natürlich mussten die Idioten daran rütteln so das es umstürzte und er sich an der herunterhängenden Decke festklammerte. Mit einem lauten Rumps landete das Regal aus Metall auf dem Boden wodurch er jetzt schon wusste das es hier in Kürze vor Untoten wimmeln würde. Also weg hier und so betete das dieser Rest der Decke hielt und er sich hochziehen konnte. Er verfluchte sich selbst dafür so wenig Kraft in den Armen zu haben und so schaffte er es unter größter Anstrengung aufs Dach. Langsam und vorsichtig richtete er sich auf da er befürchtete das auch noch der Rest des Flachdachs einbrach. Dann wäre er wirklich geliefert. So wägte er jeden Schritt den er tat genau ab bis er am Dachvorsprung auf einer festen Mauer stand und aufatmen konnte. Er griff nach hinten um seine Armbrust die mit einigem modernen Kram ausgestattet war und blickte durch das kleine Fernrohr. Keine Ahnung wie das genau hieß, aber es war praktisch wenn er etwas in weiterer Ferne sehen wollte. Von überall sah er die Zombies kommen. Sie schienen aus jedem Winkel zu kriechen und sich dem Geschäft zu nähern wo er war. Wie herrlich. Nur was war das? Er blieb an einer Gestalt hängen die alles andere als untot wirkte. Keiner von den guten, sonst würde er keine Maske tragen. Wenn er wollte könnte er ihn hier und jetzt umlegen, oder er tötete das schnelle Scheißerchen das direkt auf den großen Unbekannten zusteuerte. Ach eine gute Tat, denn vermutlich war der Untote nur wegen dem Krach den er verursacht hatte auf den Anderen aufmerksam geworden. So griff er nach einem Pfeil und nahm den Zombie ins Visier, er schätzte den Widerstand des Windes mit ein und schoss. Der Pfeil sauste davon und er beobachtete das Spektakel gespannt. Auf Grund der hohen Geschwindigkeit die der Pfeil bekam nagelte es den Zombie gegen das nächste Auto als er getroffen wurde. Mitten in die hässliche Visage. Genau so gehörte sich das.

Das Krachen irgendwo die Straße weiter runter war nicht zu überhören und schon stöhnte, keuchte und kreischte es überall um ihn herum.
Er wandte sich um und sah ein verrottendes Maul voller Zähne direkt vor seiner Maske.
'Scheiße...', fluchte er in Gedanken und wollte gerade den Arm hochreißen um sich zu verteidigen, als ein leises Sirren die Luft durchschnitt und das Vieh durch einen Pfeil an den Van genagelt wurde.
Nur kurz starrte Blight den Pfeil an, dann fing sein Hirn an zu arbeiten. Stinker und Mutanten schossen nicht mit Pfeilen um sich. Galt der Pfeil vielleicht eigentlich ihm? Und wo war er überhaupt her gekommen? Sein Kopf flog herum und suchte in der Richtung aus der er gekommen sein Musste. Stand da jemand auf dem Dach? Er konnte es gegen die grelle Abendsonne nicht erkennen. Eigentlich egal, er musste zusehen, dass er weg kam. Doch da bemerkte er noch zwei die auf ihn zu kamen. Egal, entweder der Kerl erschoss ihn oder nicht? Dagegen konnte er jetzt grade nichts unternehmen, die zwei waren die größere Bedrohung. Offensichtlich wach und hungrig kamen sie zügig auf ihn zu. Er riss den Pfeil aus der Tür und drehte das Messer in der Hand.
Dann setzte er sich in Bewegung, wich dem einen Monstrum aus, dass mit einem heraushängenden Auge, sich versuchte auf ihn zu stürzen. Als es an ihm vorbei schoss, nutze er die Gelegenheit, dass es nach vorn stolperte aus, um ihm zeitgleich den Pfeil in den Hinterkopf zu rammen. Der andere bekam seine Messerklinge in die Stirn, dieses lies er jedoch nicht stecken wie den Pfeil. Geduckt huschte er über die Straße von einem Wagen zum anderen, um Deckung zu finden. Wer weiß ob der Spinner auf dem Dach es nicht doch auf ihn abgesehen hatte.
Die meisten Schleicher und Flitzer waren geradewegs auf dem Weg zu diesem kleinen Supermarkt an der Ecke.
Geschützt hinter einem umgestürzten Wagen späte er kurz daran vorbei. Jetzt konnte er auch den Schützen besser sehen. Er wirkte ein bisschen verzweifelt. Ob er es gewesen war, der so dumm war hier so einen Alarm zu veranstalten? Konnte ihm ja eigentlich egal sein. Wenn der Kerl das gewesen war, hatte er es seiner Meinung nach absolut verdient da oben fest zu stecken.
Er sah die Straße hinunter aus der Richtung aus der er gekommen war, kamen jetzt immer mehr. Ihn hatten sie nicht entdeckt, offensichtlich wollten sie dort hin wo es den Rest hinzog.
Allerdings würden sie ihn bemerken, wenn er versuchen würde in die Richtung ab zu hauen.
In die andere Richtung ging auch nicht. Umgestürzte Autos und ein alter Schulbus waren dort zusammen geschoben worden wie eine Straßensperre. Klettern und noch darauf achten nicht von seinen eventuellen Verfolgern umgebracht zu werden, war nun nicht seine Stärke, da stellte er sich doch lieber. Seine Chancen waren höher wenn er den Kampf kontrollierte.
Ihm blieb nur noch eine weitere Richtung und da wollte er eigentlich so gar nicht hin. Er war zwar wirklich gut, aber so gut auch nicht, dass er es mit einer ganzen Horde allein aufnehmen konnte.
Er atmete tief ein und zwang sich ruhig zu bleiben. Das war nicht die beschissenste Situation in der er je gewesen war. Immerhin steckte er wenigstens nicht auf dem Supermarktdach fest. Er musste kurz grinsen. Der Trottel hatte echt den Jackpot geknackt. Wenn sie ihn nicht erwischten, würde da oben verdursten oder verhungern.
Aber was, wenn er wirklich nicht auf seinen Kopf gezielt hatte?
Noch einmal linste Blight am Wagen vorbei zum Dach hinauf. Sah nicht aus wie einer von den Plünderertrupps. Er wirkte irgendwie ein bisschen Fehl am Platz. War das Panik die er zu erkennen glaubte?
Dann sah er eine Lücke in der Gruppe der Viecher die ihm den einen Weg zurück versperrten. Ohne zu zögern rannte er los.
War ihm doch egal ob der Typ verreckte, er war ihm nichts schuldig. Er hätte den Stinker vorhin auch locker selbst platt machen können.
Dann blieb er plötzlich stehen. Stand eine gefühlte Ewigkeit einfach nur da und bewegte sich nicht.
Er zog die Waffe aus dem Holster streckte den Arm gerade in die Luft und schoss zweimal.

Ohrenbetäubend hallten die Schüsse laut über die Straßen hinweg. Dann schien kurz alles zu verstummen. Selbst der anhaltende Lärm den die Viecher machten verstummte. Aber nicht für lang. Sie würden kommen. Nur noch drei Schuss übrig und das Messer. Einmal schießen hätte sicher auch aus gereicht, aber was nützten ihm schon vier Schuss bei dem was jetzt auf ihn zukam.
Er stand noch immer bewegungslos da, sie kamen näher und er rührte sich einfach nicht. Als einer der schnelleren Scheißer bei ihm war ließ er sich einfach fallen. Duckte sich unter ihm hinweg und trat ihm in den Rücken, sodass er nach vorn aufs halb verweste Gesicht fiel. Schnell und ohne zögern zermalmte er mit dem Stiefel den Schädel mit nur einem Tritt. Schnell suchte er nach der dünnsten Stelle im Kreis den sie um ihn immer enger zogen und fand sie.
'Fünf.', dachte er. 'Nur fünf, dann bin ich draußen...'
Er preschte auf sie zu. Blight war schnell und geübt. Jeder Schritt war abgemessen, jede Bewegung schien vorberechnet zu sein. Furchtlos und ohne auch nur einmal zurück zu weichen, kämpfte er sich seinen Weg frei. Fast wollte er schon noch einmal ausholen, als er merkte, dass er den Kreis durchbrochen hatte.
Er sah sich kurz um und rannte los, die Straße runter raus aus der Stadt dort wo er hergekommen war. Ab und zu sah er sich um, ob sie ihm folgten. Und das taten sie. Eine wabernde Masse aus gammelndem Fleisch und zerschmetterter Knochen.
'Toll... und all der Ärger für ein paar Flaschen Wasser...'
Der Typ war ihm definitiv mehr schuldig und seid langem fasste er zum ersten mal den Entschluss sich näher als zwei Meter an einen anderen Menschen zu wagen.
Er brauchte nicht lange um die kleine Horde ab zu hängen und machte einen Bogen zurück zur Stadt.
Schließlich kam er beim Supermarkt wieder an. Ein paar waren noch drin. Sie witterten den Typ auf dem Dach wahrscheinlich. Oder waren zu dämlich um wieder aus dem Gebäude heraus zu kommen, wie sie reingekommen waren.
Er pfiff scharf durch die Zähne, sodass sie auf ihn aufmerksam wurden und betrat den Supermarkt. Scherben knirschten unter seinen Stiefeln. Wozu war der Typ nur hier rein gegangen. Hier gab es nichts mehr zu holen. Schnell und präzise entledigte er sich der drei Verbliebenen und stand jetzt unter dem riesigen Loch im dach auf einem der umgestürzten Regale. Das musste vorhin den Lärm verursacht haben.
Er sah nach oben.

Vielleicht war es doch eine dämliche Aktion gewesen dem Kerl zu helfen, wer wusste schon wie der drauf war. Möglicherweise erschoss der ihn nun, schließlich hatte er keine Ahnung was der Fremde für Waffen dabei hatte. Und hier auf dem Dach würde es schwer werden irgendwo in Deckung zu gehen. Zumindest befürchtete er bei dem Versuch durch die Decke zu brechen und wenn er Pech hatte sich nicht das Genick zu brechen sondern gefressen zu werden. Das wäre ein schlimmerer Tod als schnell und ohne große Schmerzen drauf zu gehen. Wenn er doch nur hier runter könnte würde er sich längst verkrümmeln, aber es gab kein Gebäude auf das er klettern und so abhauen könnte. Und zurück ins Gebäude wollte er auf gar keinen Fall. So konnte er nur hoffen das die Zombies sich irgendwann verzogen und er wieder nach unten konnte. Aber das war sehr unwahrscheinlich, denn sie sammelten sich unter dem Loch und rund um den Supermarkt als würden sie wissen das er hier oben festsaß. Da er nichts besseres zu tun hatte beobachtete er den Kerl bei einem kleinen Kampf und wie er danach auch schon in Deckung ging. Dachte er etwa gleich erschossen zu werden? Vermutlich. Aber auch wenn er könnte würde es ihm nichts bringen. Er könnte nicht mal seine Überreste plündern um sich zu nehmen was er hatte. Zumindest hatte der Andere die Chance zu entkommen, selbst wenn er vielleicht ein plündernder und mordender Mistkerl war. Nur plötzlich gab es einen lauten Knall und dann noch einer der ihn erschrocken zusammen zucken ließ. Um ein Haar hätte er deshalb seine Armbrust fallen lassen, aber er konnte sie gerade noch so festhalten. Erschrocken blickte er an seinem Körper hinab, aber kein Einschussloch. Seltsam. Auf wenn hatte der Andere denn bitteschön geschossen? Etwa nur wahllos in die Luft? Nein, das war lächerlich. Welchen Grund hätte er dazu? Schnell linste er wieder durch das kleine Fernrohr und versuchte den Fremden zu erspähen. Leider hatte er den ganzen Kampf verpasst und sah nur noch wie der Kerl aus der Stadt lief mit einer kleinen Horde Zombies am Arsch klebend. Doch irgendwie erleichtert atmete er auf da er so zumindest ein potentielles Problem losgeworden war. Da dem Unbekannten viele Untote gefolgt waren konnte er nun eventuell nach unten klettern und die letzten Zombies töten. Nur ertönte nach einigen Minuten einen pfiff und er sah wie der Maskierte den Supermarkt betrat. Scheiße nochmal. War er wegen ihm etwa zurückgekommen? Nun ergriff ihn doch leicht die Panik und er sah sich um in der Hoffnung doch noch einen Fluchtweg übersehen zu haben. Wenn er nicht abhaute war er so gut wie tot. Der Typ war sicher einer der nicht lange fackelte und jeden umlegte der ihm in die Quere kam. Aber er hatte nicht großartig Dinge bei sich die nützlich für andere waren. Höchstens die Armbrust könnte interessant sein da es eine verdammt nützliche Waffe war wenn man damit umgehen konnte. Zaghaft wagte er aus der Entfernung ein Blick in Richtung des Loches in der Decke und konnte dort eine Gestalt erkennen. Oh nein, was für ein mieser Tag. Hoffentlich kam er nicht hier hoch zu ihm, dann war er noch eine Weile sicher. Obwohl, der Andere hatte doch eine Knarre und konnte ihn jederzeit erschießen. So balancierte er am Rand entlang bis er doch tatsächlich eine Leiter an der Seite des Gebäudes entdeckte. Bingo. Wie hatte er die nur übersehen können. Wenn er schnell war konnte er abhauen und wäre noch nicht geliefert. So kletterte er ohne zu zögern die Leiter nach unten und hatte dazu die Waffe wie zuvor über seine Schulter gehängt. Er musste irgendwo in Deckung gehen und sich verstecken, das war alles woran er dachte. Dabei raste sein Herz wie verrückt da er schon lange nicht mehr in so einer Situation gewesen war. Da der Kerl noch im Supermarkt war hatte er einen kleinen Vorsprung und so lief er die Straße hinunter. Zwar verfolgte ihn schon nach kurzem ein flinkes Scheißerchen, aber er war gerade wirklich in Bestleistung was vermutlich an dem vielen Adrenalin in seinem Blut lag. Wo er hin wollte wusste er nicht so genau, aber einfach nur weg von dem Supermarkt und vielleicht ein Gebäude mit noch halbwegs stabiler Tür finden um sich zu verschanzen.

War das denn sein ernst? Haute ihm der Kerl einfach außen herum ab. Er schnaufte knurrend und begann sich auf den Weg zu machen. Er lief durch einige Seiten Straßen. Sah ihn dabei ab und zu zwischen den Häusern vorbei laufen. Der Typ war schnell, allerdings war er das auch. Schnell überwand er einen Gartenzaun und lief quer durch vier Gärten, den Weg des anderen abschätzend. Dann trat er vor ihm auf die Straße und richtete seine Waffe auf ihn. Für diesen musste es wirken als wäre er geradewegs aus dem Boden gewachsen. Er legte den Kopf leicht schief und betrachtete den Kerl vor sich.
Was hatte der sich eigentlich gedacht? Versaute ihm die Tour, lässt sich retten und sagte dann nicht mal höflich 'Danke'.
Er zuckte mit der Waffe zweimal Richtung Boden um ihm zu bedeuten, dass er seine Waffen nieder legen sollte.
Dann kam er ein paar schritte auf ihn zu, bevor der Typ die Armbrust auf ihn abfeuern konnte hätte er ihm schon eine Kugel in den Schädel gejagt. In seinem Gesicht konnte er sehen, dass ihm das klar war.
Jetzt stand er kaum eine Armlänge entfernt vor ihm. Er war gut gebaut, kräftige Beine. Vielleicht hatte er sogar auch was Nützliches dabei.
Hoffentlich machte der Typ nicht noch mehr Dummheiten. Er hatte keine Lust auch nur eine seiner letzten verbliebenen Kugeln, an ihn zu verschwenden.

Doch dann schoss er erneut. Allerdings nur knapp an seinem Kopf vorbei. Hinter ihm gab es ein platzendes Geräusch und der schimmelnde Schädel eines der Viecher zerbarst in Fetzen aus Haut, Fleisch und Knochen.
Blight seufzte resigniert und ließ die Waffe sinken. Was zum Teufel war nur los mit ihm? Hätte er das Ding nicht einfach seinen Job machen lassen können, es still mit dem Messer getötet und sich dann einfach mit dem Krempel des Typs aus dem Staub machen können.
Jetzt wurde es wirklich albern.
'Was für ein Scheiß Tag...', dachte er.
Er griff nach vorn, packte die Schulter des Gegenübers und schob ihn beiseite. Knapp hinter ihm trat er einem der Monstrositäten die Beine weg und beförderte es auf den Boden. Ein zweiter Schuss knallte laut durch die Luft und das Viech würde auch nicht nochmal aufstehen.

Wie naiv er doch war, denn er dachte ernsthaft das er den Fremden los geworden war aber das stellte sich schnell als vollkommen falsch heraus. Wie aus dem Nichts tauchte der Maskierte vor ihm auf und er bremste abrupt ab um nicht direkt in ihn rein zu laufen. Denn das er ihn umlaufen konnte war sehr unwahrscheinlich. Zwar war er nicht unbedingt schwach gebaut, aber der Andere wirkte eben doch etwas kräftiger und stärker. Er versuchte ihn nicht zu verängstigt anzugucken, aber um ehrlich zu sein machte er sich fast in die Hose. Schon einmal hatte er eine Gruppe maskierter Männer aus der Ferne beobachtet wie sie Überlebende getötet und bestohlen hatten. Vielleicht gehörte der auch zu ihnen und hatte sich nur verlaufen oder war aus irgendeinem Grund von der Gruppe getrennt worden. War eigentlich vollkommen nebensächlich. Er war tot. Da er keine Wahl hatte griff er langsam nach hinten und griff nach seiner Armbrust um sie vor sich auf den Boden zu legen. Er hielt die Hände vor seinen Körper um zu zeigen das er unbewaffnet war und trotzdem fiel ein Schuss der ihn heute schon zum erneuten Mal zusammen zucken ließ. Aber er war auch dieses Mal nicht getroffen worden. Verdammt, seine Ohren surrten schrecklich nach dem lauten Knall. Wie eine Pappefigur schob man ihn dann auch noch aus dem Weg und der Kerl legte auch den zweiten Zombie um. Sollte er nochmal abhauen? Er würde es schaffen nach der Armbrust zu greifen und los zu laufen, aber weit würde er wohl nicht kommen. Er wäre sicher schon nach ein paar Metern von dem Kerl abgeknallt worden. Aber trotzdem griff er nach der Armbrust und riss sie schnell hoch um auf den Anderen zu zielen. Er stolperte ein paar Schritte rückwärts und man merkte das er leicht zitterte. Klang wohl lächerlich, aber die Maske machte ihm eine Scheiß Angst. "Bleib weg von mir." er verhielt sich echt albern. "Ich wollte nur den Zombie töten und das war's." fügte er noch hinzu. Oh nein, der Schuss von eben hatte dafür gesorgt das die Untoten zurück kamen. Also was nun? Ihre Chancen waren wohl höher zu überleben wenn sie die Zombies bekämpften und nicht einander. Er fing einfach damit an und schoss auf die die ihnen zu nahe kamen. "Abhauen oder gegenseitig umlegen?" so viele Pfeile hatte er auch wieder nicht bei sich. Aber er hatte in einem kleinen Waffenladen die Materialien gefunden um neue bauen zu können. Für den Moment schaffte er es sogar seine Panik zu verdrängen und sich nur darauf zu konzentrieren nicht von einem Zombie getötet zu werden. Er hoffte das die gerade die größere Gefahr darstellten als der Fremde.

Blight wirbekte herum und schlug einem Zombie mitten ins Gesicht bevor er sein Messer zog und ihm den Rest gab. Langsam hatte er echt die Nase voll. Er wollte eigentlich nur Munition und was zu Essen. Rein und raus. So einfach lief es normalerweise, wenn er allein war. Jedes Mal, wenn er anderen begegnete gab das nur Probleme.
Dann sprach der auch noch mit ihm. Er sah auf und ging direkt auf ihn zu. Kurz sah es aus als wolle er ihn erstechen, allerdings legte er seine Arme um ihn und erstach den Stinker hinter ihm.
Er ruckte den Kopf zur Seite und zeigte die Straße hinunter, dann tippte er ihm mit der Klinge seines Messers an den Oberschenkel.
Himmel, der Typ hatte echt schiss vor ihm. Der machte sich ja schon fast ins Hemd als er nur auf ihn zugegangen war.
Unter der Maske huschte kurz ein Grinsen über sein Gesicht.
Dann lief er los in die Richtung die er gezeigt hatte. Drehte sich noch einmal kurz um und machte mit der freuen Hand eine Geste, dass er ihm folgen sollte.
Nochmal würde er sich sicher nicht umdrehen. Entweder kam er mit oder er musste zusehen wie er da allein klar kam.
Jetzt oder gar nicht, bevor noch mehr kommen würden.

Vielleicht hätte er einfach still sein sollen, denn was er gesagt hatte klang ihm nachhinein einfach nur lächerlich. Der Kerl könnte ihn töten und sich einfach mit seiner Waffe den Weg frei kämpfen. Als der Maskierte auf ihn zukam dachte er ernsthaft das war es und seltsamerweise schoss er trotzdem nicht auf ihn. Aber wie sich rausstellte tötete der Andere nur einen Zombie der ihn sonst gekillt hätte. Die Geste die der Kerl machte bedeutete wohl das er ihm folgen sollte, aber war das tatsächlich so eine hervorragende Idee? Aber was hatte er noch zu verlieren außer sein Leben? Nichts mehr. Die Armbrust brachte ihm auch nichts mehr wenn er erstmal tot war. So lief er ihm einfach nach auch wenn das genauso gut eine Falle sein könnte. Dabei wunderte er sich warum der Andere kein Wort zu ihm gesagt hatte. Hatte jemand ihm möglicherweise die Zunge rausgeschnitten? Das würde er in dieser Welt gar nicht mehr so abnormal finden. Und solange einem nur die Zunge abgeschnitten wurde und man sonst am Leben war war man letztendlich noch recht glimpflich davon gekommen. Fürs Erste schwieg er nun wieder, das war ihm doch vertrauter als zu reden. Er hatte seit einer Weile schon mit niemand mehr geredet, außer vielleicht mit sich selbst. Ein paar Zombies kreuzten doch noch ihren Weg, aber er schoss auf sie wenn sie zu nahe kamen. Ein paar Pfeile hatte er noch, dann müsste er neue machen oder alte wieder einsammeln. Doch letzteres war einfach nur eine äußerst dumme Idee. Es war leichter sie zu fertigen was er nur dank seines Vaters konnte. Aber er wollte nicht an ihn oder seine Familie denken da ihn das nur deprimierte. Dann fragte er sich jedes Mal aufs Neue warum er nicht mit dem Rest seiner Familie hatte sterben können. Es hatte doch keinen Sinn mehr umd und alles war so hoffnungslos. Vermutlich hatte er deshalb seinen alten Namen abgelegt und sich selbst Hopeless genannt. Denn von seinen Eltern war er eindeutig nicht so getauft worden.

Blight lief in einem zügigen Tempo voran, vor Einbruch der Dunkelheit könnten sie es schaffen. Wenn der Andere nicht nur schnell sondern auch ausdauernd war. Allerdings sah er sich nicht nach ihm um. Er hatte sein Ziel im Blick. Ein kleines Waldstück. Er hatte dort eine verlassene Hütte gefunden. Drum herum gab es nichts auffälliges und er war schon seid drei Tagen dort. Allerdings müsste er so oder so bald weiter ziehen. Ihm ging die Nahrung aus und Wild zum jagen war rar. Im Notfall konnte er sich ja noch überlegen den Trottel zu essen, der daran Schuld war, dass er nun nichts hatte. Das wäre nur fair wenn er wenigstens einen Arm hergab. Wieder musste er leicht grinsen bei der Vorstellung, wie der Kerl ausflippen würde, wenn er Hackebeil schwingend über ihm stünde.
Nun drehte er sich doch mal kurz um. Er folgte ihm tatsächlich. Allerdings war sich Blight nicht ganz Sicher, ob das Überlebenswille oder Dummheit war. Einem maskierten Fremden in den dunklen Wald zu folgen.
Dann jedoch lief er weiter er blieb erst stehen, als sie den Wald erreichten und die ersten Bäume passiert hatten. Sie standen jetzt auf einer kleinen bewaldeten Anhöhe.
Etwas tiefer lag die kleine Hütte, es gab sogar einen kleinen See. Wenn man sich kurz die möglichen Gefahren wegdachte, die in dieser Welt lauerten wäre das sicherlich ein lauschiges Plätzchen.
Er zeigte auf die Hütte und kletterte die Anhöhe hinunter.
Unten angekommen öffnete er die Tür und machte sogar höflich eine einladende Geste.

Ohne sich umzudrehen lief der Maskentyp vor und er war dicht auf seinen Fersen, denn er wollte ihn ja nicht aus den Augen verlieren. Überrascht stellte er fest das sich der Andere doch mal kurz nach ihm umsah, aber das war es dann auch bereits. Nur wurde er doch stutzig als ein Wald vor ihnen auftauchte und der Unbekannte direkt darauf zusteuerte. Vielleicht sollte er nun einen anderen Weg einschlagen, denn es war dämlich ihm weiter zu folgen. Nur wo sollte er denn bitteschön hin? Es würde bald dunkel werden und hier unter freiem Himmel war er leichte Beute für die Viecher oder Plünderer. Der Kerl war seine beste Option, auch wenn er das nicht sein sollte. Aber war ja nicht so das er ihm über den Weg traute, denn das tat er ganz und gar nicht. Er wurde sogar immer misstrauischer als sie in den Wald liefen und schließlich irgendwann auf einer Anhöhe stehen blieben. Der Fremde zeigte auf eine Hütte die einen verlassenen Eindruck machte. Aber vielleicht warteten dort die restlichen Mitglieder der Gruppe und man würde ihn jetzt kalt machen. Hoffentlich machte man ihn nur kalt und tat ihm keine anderen grauenhaften Dinge an. Aber da er nichts mehr zu verlieren hatte kletterte er die Anhöhe hinter ihm nach unten und spähte in das Innere der Hütte als ihm die Tür aufgehalten wurde. Niemand zu sehen. Aber er hatte schon gegen den Kerl alleine keine Chance. Zaghaft trat er ein und sah sich rasch um bevor sein Blick auf dem Kerl haften blieb. Langsam ließ er die Armbrust sinken die er die ganze Zeit fest umklammert hatte. Er wusste nicht so recht was er tun oder sagen sollte. War er hier sicher? Vielleicht vor den Untoten und Bestien aber nicht vor dem maskierten Mann.

Er schloss die Tür hinter ihnen und zeigte auf einen Stuhl nahe einem kleinen Esstisch. Blight selbst wandte sich ab und zog seine ledernen Handschuhe aus und legte sie auf eine kleine Kommode. Dann folgte seine Weste und ein Schulterholster mit einem Revolver. Für den hatte er schon seid längerem keine brauchbare Munition mehr gefunden. Eigentlich behielt er ihn auch eher aus sentimentalen Gründen. Unter dem schwarzen Unterhemd, dass er noch trug, boten Hals- und Armausschnitte einen Blick auf diverse wulstige und schlecht genähte Narben. Die Maske allerdings legte er nicht ab.
Ohne sich um zu drehen sprach er dann zum ersten Mal.
"Entspann dich... ich hab nicht vor dir was zu tun... sonst wärst du schon tot...", seine Stimme klang für ihn fremd und durch die Maske ein wenig dumpf und blechern.
Erstaunt stellte er fest, dass es sich wirklich merkwürdig anfühlte zu sprechen. Hatte er das doch seid etwa fünf Jahren nicht mehr gemacht.
Kurz strich er sich mit der Hand über den Nacken und drehte sich dann um.
Er betrachtete den Kerl erneut. Warum zum Geier hatte er sich den Kerl an geschleppt? Der würde vor Nervosität noch aus Versehen auf ihn schießen.
Er zeigte ihm seine leeren Hände und griff dann langsam nach der Pistole an seinem Schenkel, zog sie aus ihrer Halterung, allerdings so, dass sein Gegenüber sehen konnte dass er den Finger gerade ausgestreckt neben dem Abzug hielt. Dann holte er das fast leere Magazin heraus und legte beides auf die Kommode zum anderen Holster. Selbst sein Messer zig er aus der Scheide und packte es bei Seite.
Hoffentlich reichte das dem Typen jetzt. Er fühlte sich ohne sein Messer schon irgendwie nackt.

Nun war er gefangen, denn er würde vermutlich nicht schnell genug zur Tür kommen um abzuhauen wenn der Typ sein wahres Gesicht zeigte. Also nicht wortwörtlich zu nehmen natürlich, denn vor seinem Gesicht würde er sich sicherlich nicht in die Hose machen. Selbst wenn er nicht ahnte das dieses vernarbt war. Das er recht ängstlich war konnte er einfach nicht verhindern, aber er kam einfach nicht gut klar mit anderen Menschen. Da waren ihm die Untoten und Monster noch wesentlich lieber. Als der Andere auf einen Stuhl deutete blickte er diesen kurz an, aber er blieb dann doch lieber stehen. Dem Kerl schien es egal zu sein was er tat, er fing einfach an sich ein wenig was auszuziehen als wäre er gar nicht da. Als sein Gegenüber schließlich zu reden anfing guckte er doch perplex da er glaubte sich verhört zu haben. "Und das soll ich dir glauben?" erwiderte er leise. "Vielleicht willst du dir dabei auch einfach Zeit lassen." nein, ganz dumm den Kerl auf solche Ideen zu bringen. Wenn wollte er ganz schnell sterben und nicht unnötig lange leiden. Als sich der Fremde schließlich zu ihm umdrehte konnte er einige Narben unter dem Oberteil erkennen. Unbewusst wanderte seine Hand in seine Bauchgegend und er strich leicht über seine eigene Narbe die sich dort unter dem Stoff verbarg. Einen Moment war er dadurch abwesend und kam erst in die Realität zurück als der Maskierte anfing seine Waffen abzulegen. Hatte er etwa Angst das er ihn erschießen würde? Also so weit hatte er sich doch im Griff und würde niemand aus Versehen erschießen. Trotzdem legte er zaghaft die Armbrust auf den Tisch und zog ein Messer aus dem Stiefel das er daneben legte. Die restlichen Waffen waren noch in seinem Rucksack, aber es waren nur ein paar kleine Messer für den Notfall. Sein Blick fiel schließlich auf die Pistole deren Magazin offensichtlich leer war und die der Andere abgelegt hatte. So nahm er seinen Rucksack von den Schultern und begann darin herumzuwühlen auf der Suche nach etwas. Vielleicht tötete er ihn ja dann tatsächlich nicht wenn er ihm etwas gab das er brauchte. Ganz unten fand er schließlich zwei volle Magazine für die Pistole die er heute im dem Waffenladen gefunden hatte. Und noch dazu ein kleines Päckchen. Beides brauchte er zwar nicht, aber er hatte es trotzdem mitgenommen. "Hier." meinte er und ging auf den Anderen zu um ihm beides entgegen zu strecken. Da er keine Schusswaffen außer die Armbrust hatte nutzen ihm weder die Patronen für den Revolver etwas noch die Magazine.

Seufzend verschränkte Blight die Arme vor der Brust und beobachtete wie der Andere seine Waffen ablegte. Das hatte er zwar nicht verlangt, aber war auch in Ordnung, wenn er sich nicht sorgen musste, ob ihm der Kerl in den Rücken schoss, wenn er sich umdrehte. Er bemerkte die merkwürdige Handbewegung und wunderte sich kurz darüber, vergaß es dann aber auch schon gleich wieder als der Kerl tatsächlich Munition aus seinem Rucksack kramte. Er starrte ihn an. Wollte er ihm das wirklich geben. Wer zum Teufel verschenkte denn Munition?! Und das auch noch freiwillig. Immerhin bedrohte er ihn ja nicht gerade.
Allerdings zögerte er auch nicht als er fast sofort danach schnappte, nur damit sich sein Gegenüber das nicht nochmal überlegen konnte. Er prüfte die Magazine und zählte die Revolverkugeln ab.
Ein Nicken war alles, was er als Dankeschön hervorbrachte und verstaute die Sachen in seinem eigenen Rucksack den er neben der Kommode abgestellt hatte. Als er ihn öffnete viel sein Blick auf die paar Wasserflaschen. Erst dachte er darüber nach ihm keine ab zu geben, aber offensichtlich hatte er ihn da vorhin immerhin nicht erschießen wollen. Er holte eine heraus und warf sie dem Typen zu.
Dann griff er noch einmal in den Rucksack um sich auch ein Wasser zu nehmen und setzte sich an den Tisch.
Er lehnte sich auf dem Stuhl lässig zurück und drehte die Flasche auf.
Er schob die Maske nur ein Stück nach oben, setzte die Flasche an und leerte sie in einem Zug. Er wischte sich mit dem Daumen über die Lippen und zog die Maske wieder runter.
"Nachts ist es ruhig hier... da hinten sind noch Decken, falls du dich hinlegen willst.", seine Stimme klang noch immer etwas rau.