Geschichten Oktober - Dezember 2018 » Wenn Engel hassen

Naito "Ichi" Shiba

23 Jahre | 1,77 m | hellgrüne Augen mit dunkelgrünem Irisrand | schwarzes Haar



Sonstige Körpermerkmale:
~ Tattoos an den Armen (siehe Bilder)
~ 4 Ohringe und ein Stabpiercing im rechten Ohr (siehe Bilder)
~ eine Narbe auf dem Nasenrücken (horizontal)

Charakter:
~ angriffslustig
~ rebellisch
~ provokativ
~ extrovertiert
~ furchtfrei
~ neugierig
~ aufgeschlossen

Vorlieben:
~ Essen, wenn er welches findet
~ Taschen-Spieler-Tricks
~ Kampfsport

Abneigungen:
~ Rassentrennung
~ Ungerechtigkeiten
~ Aufgeben

Name: Ramses Aktum Mortis
Alter: 28 Jahre
Größe: 1,91m
Gewicht: 102 Kilo
Blutgruppe: Unbestimmt
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Blau - in der Dämonenform färben sich seine Iriden Rot
Eigenarten:
Er zieht trotz keiner äußerlichen Verletzungen sein linkes Bein immer nach.
Auch schließt er immer mal wieder in unangenehmen Situationen seine Augen um sich zu beruhigen.
Ebenfalls hat er einen Nervösen Tick, die Narben auf seiner linken Arm sind von seinen eigenen Fingernägel, welche er unter die Haut gleiten lässt, wenn ihm eben etwas nicht passt.
Charakter:
- Ruhig
- Wortkarg
- Gefühlslos
- Kalt
- leicht ignorant
Verletzungen:
Die große Narbe hat er durch einen Angriff von Menschen in Kindheitstagen gekommen.
Zudem hat er zwei große Narben auf den Schulterblättern, dort wo regulär bei ihm Flügel sichtbar sein sollten. Diese hat er sich jedoch selbst abgeschnitten.
Vergangenheit:
Über seine Vergangenheit gibt es nicht sonderlich viel zu Erzählen, schließlich lebt er fast sein ganzes Leben im Untergrund und hat dementsprechend mit Menschen oder anderen Dämonen oder Engeln keine zu große Erfahrung.
Mit 6 Jahren hatte er eine Begegnung mit den Menschen gehabt, welche ihm die große Narbe an dem Bauch zugefügt wurde. Fast wäre er schon dort umgekommen, doch konnte er sich selbst notdürftig flicken. Ansonsten hat er nur mit den Dämonen zutun, Von den Dämonen wurde er immer wieder geschlagen und stark verletzt. Aus diesem Grund ist er jedem in seinem heutigem Leben ziemlich skeptisch gegenüber.
Zudem musste er sich immer mit dem über Wasser halten, was er gerade zur Hand hatte, was alles andere als angenehm auf dauer ist.
Vorlieben:
- Ruhe
- Bücher
- Dunkelheit
- Fledermäuse
Abneigungen:
- Licht
- Gesellschaft
- Menschen und Dämonen
- Lärm
- ungebetene Besucher
Sonstiges:
/
Aussehen:




Reine Dämonenform:

Ramses Aktum Mortis

Tipp-Tipp-Tipp-Tipp-Tipp

Die ganze verdammte Zeit über, irgendwo in der Decke aus massivem Stein schien ein Leck zu sein, wo langsam immer und immer wieder kleine Tropfen am Wasser herunter flossen. Für den Blonden war es wirklich ziemlich nervig, denn er wollte sich etwas ausruhen. Etwas schlafen und einfach etwas seine Seele ausbaumeln lassen, ohne das er von irgendeinem Geräusch gestört wurde. Doch sollte er seinen massiven, muskelbepackten Körper wieder auf erheben um nachzusehen, wo das Wasser herkam, was ihn gerade so dermaßen Störte? Zudem wusste er nicht einmal, ob er wirklich an dieses Leck ran kommen würde und wie er es überhaupt verdichten kann. Zudem wusste er, dass Wasser immer noch einen anderen Weg nach unten finden würde. Wasser war wirklich ein anstrengendes Element, wirklich so gar nichts seines.
Langsam strich er sich über die Schläfen und seufzte angespannt, seit wann war das Leck überhaupt hier? Das müsste in den letzten Stunden passiert sein. Irgendwann fiel ihm noch hier die Decke auf den Kopf, scheiß Katakomben. Mittlerweile war er wirklich zu einem verbitterten Pessimisten anerzogen worden und das sah man ihn auch an. Doch irgendwann würde er hier raus kommen, irgendwann würde er das Tageslicht sehen können und die Welt dort oben erforschen können. Dennoch, jetzt war es einfach viel zu früh, er hatte seine Kräfte noch nicht perfektioniert. Er würde mit dem ein oder anderen Dämonen sicherlich locker fertig. Aber sicherlich mit 20 Dämonen. Das wäre unmöglich.
Sein Schädel dröhnte ziemlich und das leise Tropfen war auch nicht gerade angenehm für seinen Kopf, daher strich er sich durchs blonde Haar und legte seinen Kopf im Nacken. Er war schon eine so lange Ewigkeit hier und langsam hatte er wirklich die Schnauze gestrichen voll. Er ging langsam auf die 30ig zu und hatte nicht einmal den blauen Himmel dort draußen gesehen. Woher er das wusste, dass der Himmel oben blau war?
Von einer ganz besonderen Person, die ihn die wildesten Geschichten erzählt hatte und er mochte diese Person wirklich sehr. Dennoch...er hatte genau diese Person so lange nicht mehr gesehen und er machte sich auch um diese Person wirklich schreckliche Sorgen, es verging wirklich kein einziger Tag, an den Ramses nicht an diesen Dämon dachte. Er war so anders gewesen und so liebevoll. Es war bisher wirklich die einzige Person gewesen, mit der er klar kam und wo er sein Herz öffnen konnte. Wirklich sehr traurig, aber er war mittlerweile drüber hinweg und sah nur nach vorn.
Dennoch legte sich nach einiger Zeit ein anderer Ton unter das Tropfen des Wassers. Waren es Schritte? Langsam schloss er seine Augen und atmete tief durch. Kamen seine "Pfleger" heute etwas früher, eigentlich war es gar nicht deren Art, dass sie früher kamen. Wirklich eigenartig. "Es ist nur eine Person..." murmelte er dann nach kurzer Zeit und grummelte genervt. Ein Eindringling. Ein verdammter Eindringling hatte sein Revier betreten.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, denn wenn er eines nicht mochte waren es Eindringlinge und aus diesem Grund entschied er sich schlussendlich doch dafür einen kleinen Spaziergang zu machen, sein Revier war ziemlich groß und daher würde es etwas dauern. Er nahm es in Kauf, dass er bestraft wurde, wenn er nicht auf seinen Platz war wenn die Anderen ihn aufsuchten.
Doch nun wollte er sein neues Spielzeug ansehen, ob es wieder einmal ein verängstigter Mensch war? Wobei...diese Gangart war alles andere als verängstigt und daher würde es sicherlich sehr interessant sein. Leicht knirschte er mit den Zähnen, heute war wirklich sein Glückstag. Er konnte sich wieder etwas abreagieren, vielleicht bettelte diese Person auch um ihr Leben. Genau so etwas war nämlich ganz nach seinem Geschmack. Auch beschleunigte sich seine Atmung leicht, er freute sich wirklich sehr auf die ganzen Spaß, der nun vor sich befand. Schon seit einiger Zeit hatte er wieder einen so schrecklichen Blutdurst, dass er sich nicht einmal richtig im Griff hatte.
Dies war wohl einer der Gründe, warum man ihn hier unten einsperrte. Er hatte sich nicht gut im Griff und aus diesem Grund war er wohl hier unten gelandet. Dennoch fragte er sich immer wieder, warum nur er? Warum gab es keine weiteren Dämonen, wie er es war, welche sich vollkommen nicht im Griff hatten. Dämonen waren schon immer aggressiv gewesen und er konnte doch nicht der einzige von diesen Dämonen sein. Auch hatte ihn keiner der anderen Dämonen in irgendetwas gesagt, warum er nun hier unten war. Dennoch war es für ihn nicht sonderlich interessant, er würde früher oder später hier heraus kommen und sich an einigen Dämonen rächen. Aber zuerst...wollte er diesen Menschen zerfleischen.
Menschen...es gab nichts, was er mehr hasste. Denn er wurde damals fast von diesen Menschen umgebracht. Diese Kerle waren alle gleich...und daher war sein Hass auf die Menschheit wirklich riesig. Diese Leute waren durch und durch böse....

Langsam schlich er regelrecht durch die nur schwach beleuchteten Katakomben. Irgendetwas stimmte damit nicht. Wieso waren sie vom Rest der Tunnel abgeschnitten? Und wieso waren sie ihm nicht schon vorher aufgefallen. Irgendetwas war hier unten, das nicht hier her gehörte. Nach einer ganzen Weile, stellte er fest, dass er sich gnadenlos verlaufen hatte. Er hatte vergessen, sich den Weg zurück zu merken. Aber seine Neugierde trieb ihn voran. Irgendwo hörte er das stete Tropfen von Wasser. Das war nichts ungewöhnliches, doch in der Stille die hier herrschte wirkte es wie Folter. In den übrigen Tunneln konnte man ab und zu das Scharren und Quieken von Ratten und anderem Ungeziefer hören, aber hier war es fast totenstill. Das ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Er sollte nicht hier sein. Schließlich tauchte vor ihm in der Tunnelwand ein weitere massive metallene Absperrung auf. Er strich mit den Fingern über die Stäbe des Gitters. Sie waren nicht rostig. Sie wirkten fast nagelneu und gepflegt. Was sperrten die von da oben hier weg?
Dann schluckte er leicht als er ein Geräusch hörte irgendwo aus einem abzweigenden Tunnel und er fuhr herum. Das war nicht gut. Wenn man sich solche Mühe gab etwas weg zu sperren, musste es etwas ganz grauenvolles sein.
Doch er verspürte keine Angst. Sein Entdeckergeist war geweckt. Er wollte herausfinden, was es war. Aber war sich dennoch bewusst, dass wenn er nicht vorsichtig wäre es ihn sein Leben kosten würde. Probehalber versuchte er sich zwischen den Metallstreben hindurch zu quetschen, doch es half nichts. Wenn er nicht wieder zu dem anderen Gitter zurück fand mit dem kleinen Loch in der Wand würde er hier nicht wieder herauskommen. Weil er die Orientierung verloren hatte, war er sich nicht mal sicher wo genau unter der Stadt er sich gerade befand. Vielleicht gab es einen Ausstieg nach oben den er nutzen konnte. Und er sah sich um und ging wieder ein Stück den Gang zurück. Doch schon auf seinem Weg bis hier her war ihm aufgefallen, dass es nicht wie sonst in den anderen Tunneln eine Leiter hier und da nach oben gab. Schließlich betrat er durch einen Tunnelausgang eine Art großen runden Raum, von dem drei weitere Tunnel abzweigten. Irgendwo hörte er das Wasser lauter tropfen als zuvor und wieder ein Geräusch. Es war nur sehr leise. Seine feinen Haare im Nacken stellten sich auf und er hatte das Gefühl beobachtet zu werden.
'Was solls...', dachte er sich und trat in die Mitte der Kreuzung.
Er späte in die Düsternis der Tunnel um sich herum. Hatte sich in dem einen gerade etwas bewegt? Er hatte geglaubt eine Art Schatten gesehen zu haben. Seine Nerven waren zum zerreißen gespannt und er starrte in den Tunnel, wo er glaubte etwas gesehen zu haben.
'Du bist doch echt dämlich...', schalt er sich selbst als er ein paar Schritte auf die Öffnung zuging.
'Verschwinde von hier und geh nicht noch drauf zu. Weiß der Geier was das ist?'
Doch wider seiner Gedanken machte er noch einen vorsichtigen Schritt und blieb dann stehen.
Seine Hände ballte er zu Fäusten.
"...hallo?", fragte er leise und seine Stimme wirkte trotz, dass er fast Flüsterte hier irgendwie zu laut.

Ramses Aktum Mortis

Ein Hallo kam ihn nach einiger Zeit entgegen und leicht grinste er vor sich her und schloss seine Augen einen Moment. Es war wirklich ziemlich einfach, auch wenn das Hallo doch ziemlich leise war, für eine normale Stimme. Aber so wusste er auch, dass sein neues Spielzeug nun männlich war. Ob männlich oder weiblich war ihm schon immer ziemlich gleich gewesen. Bei Männchen oder Weibchen, dass waren wirklich nur oberflächige Dinge. Nichts, wo er sich lange dran aufhalten würde. Doch sollte er zusehen, dass es nicht wieder ein Mensch mit diesen widerlichen Waffen war, diese Dinger konnte er wirklich nicht leiden. Leicht hatte er seine Hand zu der Narbe an seinem Bauch begeben gehabt und zischte.
"Menschen...", stieß er mehr als nur genervt aus. Diese Wesen waren ohne Waffen echt nichts wert, doch wenn sie eine Waffe hatten, dann spielten sie immer den Starken. Etwas, was er auf den Tod wirklich nicht leiden konnte. Er wunderte sich allgemein, dass diese widerlichen Menschen überhaupt noch auf der Erde lebten, denn eines war sicher, sie waren Schwach. Sehr schwach und hinterlistig.
Als er der Stimme von eben nachging, stand er schlussendlich wirklich einem Menschen entgegen und so sah er ihn genervt an. "Was will ein Mensch wie du es bist, in meinem Revier?" fragte er dann auch schon direkt. Dabei hob er leicht die Hand und wie durch Zauberhand wurde der fremde Mann gegen die Wand gedrückt. Eine seiner Kräfte, die er mittlerweile perfektioniert hatte. "Ich hoffe, dass du weißt wo du hier bist. Wie bist du überhaupt hier reingekommen?" fragte er, denn für ihn war es wirklich unmöglich hier raus zu kommen. Warum kamen dann Menschen hier rein? Da war doch irgendetwas nicht normal, da stimmte etwas nicht.
Menschen konnten doch niemals in sein Revier eintreten. Schließlich kam er selbst hier nicht raus, also musste es hier doch vielleicht einen Weg raus. Aus diesem Grund hatte er von dem Fremden abgelassen. Er musste vielleicht etwas freundlicher auf ihn wirken, denn dann konnte er vielleicht hier endlich mal raus kommen. Denn er selbst hatte die Schnauze gestrichen voll von diesem Leben, auch wenn er vielleicht noch etwas Training bräuchte um sich hier rauszukämpfen. Denn eines war sicher, würde er hier raus kommen, dann würde er auch sicherlich verfolgt werden und das würde nicht angenehm enden, wenn er seine Kräfte noch nicht perfektioniert hatte. Langsam ernährt sich das Eichhörnchen. Doch noch einmal 27 Jahre wollte er nicht hier nicht versauern. Darauf hatte er keine Lust und langsamen Schrittes war er auf den Menschen zugewandert.
"Wie bist du hier reingekommen. Sprich Mensch, sonst wirst du es noch bereuen" meinte er mit kräftiger, lauter Stimme. Denn er konnte einfach mit Menschen nichts anfangen, zudem waren seine Manieren gegenüber andere auch ziemlich unterste Schublade. Wie sollte er auch irgendwelche Dinge aus dem Knigge kennen, wenn er sein Lebenlang schon hier unten war und nur durch den Hass welcher auf Menschen und Dämonen war, hielt ihn am Leben. Doch er wollte noch etwas kämpfen, er wollte Kämpfen, dass er endlich den Himmel sehen konnte und vielleicht war dieser Mann sein Freifahrtschein nach oben.

Er bemerkte die Gestalt die aus dem Schatten trat und seine Augen weiteten sich kurz. Der war ja riesig. Bevor er überhaupt antworten konnte riss ihn irgendetwas von den Füßen und er prallte unsanft mit dem Rücken gegen die Wand. Kurz keuchte er auf, denn er hatte das Gefühl jedwede Luft sei ihm aus den Lungen gepresst worden und ein dumpfer Schmerz durchzog seinen Rücken.
"Ah Fuck!", stieß er hervor als er wieder zu Boden glitt und sich die Rippen hielt.
"Sightseeing?!", sagte er frech zur Antwort auf die Frage was er hier wolle.
Was ging den das an? Und er steckte wirklich in der klemme. Einer von denen hier unten kam sonst eher selten vor.
Naito rappelte sich langsam wieder auf und lehnte sich an die Wand. Er starrte auf den Kerl vor sich.
'Was zum Teufel...', dachte er als er fast vor ihm stand.
Der Kerl war ja wirklich fast 2 Meter groß, aber das war es gar nicht was ihn beunruhigte. Er hatte damit gerechnet, gleich in Stücke gerissen zu werden. Doch das passierte gar nicht. Stattdessen stellte er eine Frage. Eine wichtige Frage.
Wenn er nicht wusste, wie er hier rein gekommen war, konnte er dann nicht raus?
Ein wenig nervös rieb er sich mit dem Finger über die Nase und stieß sich dann von der Wand ab.
'Wie bei Tieren... einfach keine Angst zeigen. Und bloß nicht plötzlich losrennen.', dachte er und beäugte den blonden Riesen.
Er war vielleicht groß und ihm in einigem mehr als nur Körperkraft überlegen, aber er war nicht wehrlos und er würde sich wehren, wenn er schon sterben musste. Aber vielleicht musste er das nicht.
"Keine Ahnung... wie bist du denn hier gelandet?", fragte er keck und legte den Kopf etwas schief und verengte die Augen.
"Normalerweise, stellt man sich auch erst vor. Und sagt freundlich Guten Tag... oder begrüßt sich mit Handschlag... ist das bei deiner Art so üblich, dass man Leute einfach an ne Wand schmeißt. Das ist echt unhöflich weißt du!", plapperte er drauf los.
Er musste Zeit gewinnen, vielleicht konnte er entkommen er musste sich nur noch überlegen wie. Und natürlich den Weg zurück finden.
"Mein Name ist übrigens Ichi.", sagte er und entschied sich für das seltenst dämliche was ihm je eingefallen war.
Er streckte seine Hand aus und hielt sie dem Großen hin. Der schien aber gar nicht zu reagieren.
"Was denn? Ist nur ne Hand. Du willst doch nicht im ernst behaupten du weißt nicht wie man sich die Hand gibt!", sagte er und hob eine Augenbraue.

Ramses Aktum Mortis

Das dieser Kerl noch herumwitzelte, war wirklich ziemlich interessant. Das konnte er nun wirklich nicht verleugnen, sonst zitterten seine Opfer gern mal wie Espenlaub oder gaben direkt keinen Ton mehr heraus. Aber dieser Kerl schien wirklich anders zu sein und daher blickte er ihn ernst an. "Dumme Sprüche kannst du also noch spucken, wirklich sehr interessant. Vielleicht wäre es Lustig ein wenig mit dir zu spielen." meinte er leicht bedrohlich, doch leicht schmunzelte. Dieses Schmunzeln war jedoch recht kurz und kaum wahrnehmbar. Dennoch hielt er Blickkontakt, denn Schwäche zeigte er wirklich niemals, warum auch? Jedes Wesen war alleine schwächer als er und da musste er nicht einmal auf Stark machen. Jedoch gefiel ihm nicht so ganz, wie der kleinere Mann sich ihm gegenüber benahm. Versuchte er ihn wirklich gerade Manieren beizubringen? Da war er wirklich an der falschen Hausnummer angekommen. Fragend zog er seine rechte Augenbraue nach oben und musste kurz Grinsen. "Menschen, die in die Enge getrieben werden, werden meist großkotzig damit man ihnen nicht anmerkt, dass sie Angst haben. Aber sie machen es damit in den meisten Fällen nur noch schlimmer", erklärte er dann auch schon. Dabei blickte er ihn wieder direkt an. Menschen waren so vorhersehbar, wie nervig es doch war. "Ich war in meinem Leben noch nie wo anders" erklärte er knapp, wie er doch solche dummen Sprüche hasste. Da verdrehte er schon automatisch seine Augen und schüttelte den Kopf.
"Warum möchtest du Zeit schinden, Ichi? Das macht die ganze Sache doch nur unangenehmer für dich, oder nicht?" fragte er direkt nach. Doch als Ichi die Hand nach ihn ausstreckte, da schloss er genervt die Augen. Diese Menschen und ihre komischen Rituale. "Ich bin kein Fan von menschlichen Ritualen, ich verstehe diese nicht und ich möchte sie auch nicht verstehen.", so war er nun einmal. Alles neue war schon immer eigenartig für ihn gewesen und daher weigerte er sich.
Aus diesem Grund blickte er die Hand ernst an und wie durch Zauberhand schnellte die Hand seines Gegenübers gegen die Wand. Es reichte ihn langsam, dass dieses dumme Menschlein glaubte, sich über ihn Lustig machen zu können. Daher knurrte er leise auf. "Mach dich nicht über mich Lustig, sonst wird es wirklich herbe Probleme für dich bedeuten", wie er doch die Menschen hasste. Er hasste sie noch mehr als diese Dämonen, die ihn tagtäglich Schmerzen zufügen.
"Warum sollte ich einem Menschen meine Hand reichen, ich vertraue euch Arschmarden nicht. Zudem ist es vollkommen normal, dass ich mein Revier verteidige, wenn jemand ungefragt eintritt. Genau so etwas ist normal", knurrte er und verengte die Augen. Er könnte den Menschen sicherlich locker in tausend Stücke zerreisen, aber was hätte er davon? Das wäre einfach ein zu kurzes Vergnügen.
"Ich glaube dir ist bewusst, dass du einfach hier keine Chance hast und dementsprechend um den heißen Brei redest. Menschlein, du kannst großartig deine Angst verbergen" meinte er mit einem breiten Grinsen und lehnte sich dann auch schon leicht an die Wand und seufzte. "Du solltest mir lieber sagen woher du kommst, sonst werde ich wirklich ungemütlich" mit diesen Worten drückte er mit seinen physischen Kräften den Arm des Anderen kräftiger an die Wand. "Du willst sicherlich nicht wissen, wie leicht es für mich ist, deinen Arm vollständig zu zerquetschen"

'Schwieriger Kunde...', dachte er bei sich und sah ab und zu auf seine Hand und den Typ.
Er wollte sie schon wieder runter nahmen als es ihn erneut Richtung Wand riss. Diesmal aber Hand voran.
Er biss die Zähne zusammen. Und zerrte an seinem Arm, doch es war als hätte er ihm die Hand an die Wand genagelt.
"Na immerhin ne korrekte Anrede. Und du heißt?", sagte er lässig und versuchte immer noch seine Hand zu befreien.
Nach einigem Gezerre, Hin und Her gab er es auf. Wie er sowas hasste. Er hatte schon ein paar mal Kontakt mit Engeln und Dämonen gehabt.
Die Narbe im Gesicht hatte er von so einem Scheißkerl, aber bisher war er meist glimpflich davon gekommen. Das war aber auch draußen, da konnte er Verwirrung stiften und war oft schnell genug.
Hier unten würde es so schnell keine Ablenkung geben, damit der Typ von ihm abließ.
Er seufzte.
"Ich hab mich nur verlaufen. Wenn ich den Weg zurück finde bin ich gleich wieder weg. Ich schwör's. Verflucht nochmal ihr Typen habt echt ein Aggressionsproblem.", zischte er und zerrte noch einmal erfolglos an seinem Arm.
"Und was wird das ein Verhör?! Ich komme aus Unterbringung A37-9, nicht mehr existent, meine HRN* ist 28 12 42 06.", ratterte er staubtrocken herunter.
"Lass mich in Frieden, so wie ich das sehe bist du hier auch nich besser dran, weil du nicht raus kannst oder? Die sperren dich hier ein... genauso wie sie mich eingesperrt haben. Und wenn du mir auch nur ein Härchen krümmst, sag ich dir nich wie du hier raus kannst...", seine letzten Worte sagte er leicht grinsend und kniff ein wenig die Augen zusammen.
"Denn du... willst doch raus... nehm ich an?!", sagte er leicht sarkastisch.
"Ich kenne jeden Tunnel hier unten und weiß Wege nach oben die sonst keiner kennt. Willst du also weiter herum zicken oder schließen wir einen Handel ab?", fragte er mit erhobener Augenbraue.
Sein Blick ruhte auf dem Großen. Er war wirklich echt kräftig. Selbst wenn er seine Kräfte nicht benutzen würde, konnte er ihn vermutlich spielend in Stücke zerfetzen. Aber je länger der Kerl vor ihm große Reden schwang um so mehr wich seine anfängliche Angst die er versucht hatte zu verbergen. So schrecklich war er auch nicht, wenn er ihn sich genau betrachtete. Ja, klar er könnte ihn töten. Ohne weiteres, zack das war es dann. Sein Blick fiel auf die Narbe und unterbrach seine Überlegungen.
Seine komplette Haltung änderte sich. Wirkte er eben noch aufmüpfig und provokativ sackte er jetzt ein wenig in sich zusammen. Er zog die Brauen zusammen. Das sah echt übel aus und schien nicht besonders Fachmännisch zusammen geflickt worden zu sein.
Er fragte sich woher der Kerl die wohl hatte.
Schließlich holte er tief Luft und sah ihn wieder an. Er wirkte jetzt eher ein wenig traurig.
"...bringst du mich um... weil ich ein Mensch bin...?", fragte er leise und es klang als würde er das Wort Mensch genauso verächtlich ausspucken wie der Dämon davon sprach.

Ramses Aktum Mortis

"Warum soll ich jemanden wie dir meinen Namen nennen? Was bringt es dir, diesen zu wissen, wenn du vorher oder später doch noch stirbst?" fragte er neugierig. Denn er wollte auf gar keinen Fall seinen Namen irgendjemand Fremden seinen Namen nennen, dass musste jeder sich erstmal erarbeiten und wahrscheinlich kannte niemand seinen wahren Namen und das sollte wirklich auch so bleiben. Aus diesem Grund blickte er ihn einfach nur einige Zeit stumm an. "Aggressionsprobleme?" fragte er dann auch schon nach und drückte den Arm etwas nach oben. "Also hätte ich wirklich Aggressionsprobleme, dann würde ich eindeutig selbst Hand anlegen. Ich hoffe das ist dir bewusst. Das hier...ist eher etwas spielen für mich, schließlich kannst du mir so schnell nicht entkommen. Ist überhaupt ziemlich verwunderlich, dass du überhaupt in einer solchen Welt noch lebst" meinte er, denn er wusste, dass die Welt alles andere als Rosig war. Aber mit den abhauen hatte er schon recht. Dennoch wollte er ihm zeigen, dass er nicht unbedingt recht hatten musste.
"Verlaufen, mhh? Ich bin hier schon seit knappen 27 Jahren in dieser Umgebung unterwegs und bin noch nie hier raus gekommen, daher ist es doch schon sehr kryptisch, dass ein Mensch hier plötzlich raus und rein spazieren kann, wie er gerade will. Da stimmt doch etwas ganz und gar nicht. Selbst ein Blinder würde so etwas merken" erklärte er, dass er den Anderen verhören wollte war nicht seine Absicht gewesen. Daran hatte er kein Interesse gehabt und doch wurde ihn irgendein Mist erzählt, wo er sich genervt durch die Haare, diese ganze Lebensgeschichte die der Andere ihn erzählte, einfach schrecklich. Einiges von dem Gequatsche verstand er einfach nicht, denn diese Nummern sagten ihn rein gar nichts. Er hatte wirklich keine Ahnung, was er mit diesen Nummern ausdrücken wollte. Wirklich schrecklich, aber er wollte auch nicht weiter darauf eingehen. Auch ließ sein Griff nach kurzer Zeit etwas nach, denn er wollte ihm nicht wirklich ernsthaft etwas brechen. Ein so böser Bub war er auch wieder nicht. Er wollte diesen Mann noch etwas lebendig halten, es sollte doch kein zu kurzes Vergnügen werden.
"Du hast mir wirklich nichts zu befehlen, du bist nicht in der Position um irgendwelche Forderungen zu stellen. Zudem hab ich nicht deine ganze Lebensgeschichte gewollt, sondern einfach den Ort, wo du durchgekommen bist. Ich hoffe dir ist bewusst, dass du auch einem anderen Dämonen in die Hände fallen könntest. Einmal in der Woche werde ich von einigen Dämonen besucht, damit sie sehen das ich noch hier bin und das ich noch keine Dummheiten mache. Aus diesem Grund würde es sicherlich auch für dich unangenehm enden, wenn du hier noch weiter bleiben würdest" erklärte er ihm dann auch schon, vielleicht sollte er ihn heute doch gehen lassen. Tot brachte ihn dieser Mann wirklich rein gar nichts und jede Minute könnten eine Hand voll Dämonen hier auftauchen. "Ich möchte hier raus, jedoch noch nicht jetzt. Dazu ist es noch viel zu früh für mich. Ich bin noch zu schwach, ich muss noch stärker werden. Aus diesem Grund bräuchte ich dich noch etwas. Du sollst mir den Weg nach draußen dann zeigen. Aus diesem Grund würde ich dich nun am Leben lassen und dich warnen. Hier unten gibt es auch weitere Dämonen, die nicht so zahm sind wie ich. Diese hätten dich direkt umgebracht und auch die Personen, die sich noch hier unten aufhalten. Diese möchtest du sicherlich nicht in Gefahr bringen, oder?" fragte er dann auch schon und kam wieder auf ihn zu. Er kam wirklich sehr nah an den Anderen an und beugte sich zu dem Anderen hinunter. "Ich habe doch niemals vom umbringen geredet, oder? Sprichst du so, weil ich ein Dämon bin?" fragte er mit einem breiten Grinsen und sah ihn direkt in die Augen. "Umbringen ist doch wirklich ziemlich langweilig, ich möchte lieber etwas, womit ich etwas spielen kann. Ich bekomme schließlich selten Besuch und dementsprechend ist es etwas tolles, wenn ich mal jemanden hier habe, der nicht Dämomisch ist." erklärte er. Dennoch würde er seine Überlegung vielleicht noch weiter spinnen, dann würde er früher oder später hier raus kommen. Aber dann hörte er auch schon Schritte, dass müssten die Dämonen sein. "Jetzt solltest du aber so schnell wie es geht verschwinden, wenn du nicht umgebracht werden willst. Ich werde dich nicht umbringen und als Gegenzug wirst du mich irgendwann hier herausbringen. Falls du es nicht tust, würdest du es irgendwann bereuen. Vielleicht bin ich hier unten gefangen, dennoch kann ich einiges anrichten. Also nun verschwinde", zischte er ihn dann auch schon ins Ohr und wandte sich ab. Denn er musste nun auch wieder zurück. Zu weit von seinem "Zimmer" durfte er sich nämlich nicht entfernen.

Das waren mehr Informationen als er Gedacht hätte aus ihm heraus zu bekommen. Aber wie konnte es sein, dass er mit den Lagernummern nichts anfangen konnte. Wusste er es nicht? Dass die Menschen den Krieg schon lang verloren hatten und nichts weiter wert waren als Fleischware, die man fing nummerierte und einlagerte, verkaufte, versklavte zum Spaß tötete. Als er erwähnte wie lange er schon hier unten war wurde ihm einiges klar. Kein wunder, dass er die Human Registry Number* nicht kannte. Fast jeder von ihnen hier unten hatte eine. Und jeder der eine Nummer und den Chip bekam wusste, dass das so ziemlich das Ende der Fahnenstange war. Es sei denn man kannte jemanden, der den Chip deaktivierte und floh, bevor sie einen holen kamen.
Doch das war jetzt wirklich unwichtig.
Aber sein Gegenüber hatte Recht. Er hatte angenommen er würde ihn töten, weil er nichts anderes kannte.
Doch dann spürte er wie der Druck an seinem Arm nachließ und er wieder die Kontrolle darüber hatte. Er starrte sein Gegenüber mit großen Augen an. Dafür, dass er asiatischen Typs war wirkten seine Augen in seinem Gesicht deplatziert. Aber das viel heut zu Tage kaum noch auf. Immerhin gab es kaum noch welche von ihnen.
Er rieb sich sein Handgelenk und beschloss nun doch eine der Fragen zu beantworten.
"Ich sagte das... weil es jeder getan hätte...", sagte er leise und senkte den Blick.
Auch unter Menschen gab es das. Man tötete sich für Vorräte, einen besseren Schlafplatz, Waffen, Decken, Geld... es waren immer noch die gleichen Motive.
"Ich sagte doch ich... hab mich verlaufen... ich weiß nicht wo-", weiter kam er nicht, denn da verschwand der Andere auch schon.
'Was war denn das?!', dachte er.
Er klopfte sich kurz ab. Nichts gebrochen, nicht aufgeschlitzt, Kopf noch auf den Schultern.
'Ich lebe noch....', stellte er fest.
Doch dann wurde ihm ein wenig schlecht. Der Deal war, dass er jetzt verschwand und wieder kam. Das war prinzipiell überhaupt kein Problem. Doch wusste er immer noch nicht wie er zurück finden sollte. Er verfluchte sich selbst. Schon wieder steckte er bis zum Hals im Dreck und diesmal würde er sich nicht so leicht herauswinden können. Nun hörte er die Schritte ebenfalls und schob sich dicht an die Wand in den Schatten eines Tunnels.
Er flehte, dass man ihn nicht bemerken würde. Doch sie gingen einfach an ihm vorbei, in die selbe Richtung in die der Große verschwunden war. Er wusste aber noch immer den Grund nicht. Warum sperrten Dämonen einen Dämonen weg. Er hatte auch keine Hörner. Das war merkwürdig. Sie alle hatten ein offensichtliches Merkmal. Flügel, ein Schwanz die Hörner, besondere Augen. Irgendetwas. Doch der Mann eben, hatte das nicht.
Als die Schritte fast verklungen waren schlich er leise wie eine Katze hinterher. Da er eh nicht wusste wo genau es wieder raus ging, konnte er wenigstens versuchen noch etwas mehr heraus zu finden.

Ramses Aktum Mortis

Er war ohne ein weiteres Wort gegangen, warum sollte er sich auch noch an den Kleineren wenden, denn das was gesagt werden musste, dass wurde schon längst gesagt und aus diesem Grund hatte er sich auch schon etwas schneller in Bewegung gesetzt. Durch seine Größe und der daraus entstehenden Länge seiner Beine war es für ihn ein normales gehen, doch wohl die wenigsten konnten ohne weiteres mit ihm Schritt halten. Kurz schloss er seine Augen und atmete tief durch um sich seelisch darauf vorzubereiten, was nun kommen würde. Zudem durfte er den anderen Dämonen gegenüber auch nun nicht den Starken spielen, was wirklich absurd bei dem Aussehen des blonden, hochgewachsenen Mannes war. Doch hatte bei den Dämonen das äußere meist keine Bedeutung. Viel wichtiger war das Können, als nur eine dumme Hülle. Für Menschen sicherlich sehr verwunderlich, aber für diese Dämonen war es normal. Schließlich können die unschuldig aussehenden Dämonen, auch ziemlich scharfe und unangenehme Krallen haben. Wieder atmete er tief durch, er hatte es tatsächlich vor den Dämonen an den Treffpunkt geschafft. Heute schienen sie sich besonders viel Zeit zu lassen.
Kein gutes Zeichen.
Als ein dunkelhaariger Dämon jedoch auf der Bildfläche erschien, da schien es fast schon so als würde alles in diesem Moment ziemlich lautlos passieren. Ramses hatte sich hingekniet gehabt und blickte stumm auf den Boden. Unterwürfig, als Schutz für seine Tarnung, die er aufrecht halten musste. Er selbst hasste es wirklich wie die Pest solch Unterwürfig sein zu müssen, doch irgendwann würde er es diesen schwarzhaarigen Bastard und dessen Gefolgsmänner schon heimzahlen können. Nur noch etwas Zeit, dann würden sie sehen, dass der Bastard der Rassen und ungewollte Kind von Lucia Mortis nicht so handzahm war, wie man es in dieser Situation glauben mag. Der Schwarzhaarige war langsam auf den Blonden zugegangen und blieb direkt vor ihm stehen. "Sieh mich an" befahl dieser und Ramses ließ seinen Blick nach oben gleiten, direkt in diesem Moment bekam er auch schon eine mit dem Gehstock des Anderen gelangt. Der Schmerz zog sich vollständig durch sein Gesicht, dennoch zeigte er keine Regung. Über das konnte er sich später noch aufregen, dennoch hatte er keine Lust Nadeln oder ähnliches in den Körper gerammt zu bekommen, wie es schon so häufig gewesen war. Denn genau dies war wirklich etwas, was er auf den Tod nicht Leiden konnte. Schmerzen. Diese waren schon seit dem er denken konnte seine Begleiter gewesen und waren es auch immer noch. Dennoch hatte er sie akzeptiert, irgendwie.
"Na, wie geht es unseren Lieblings-Bastard denn heute?" fragte der Dämon gehässig nach und ging einmal um den Blonden umher.
"Klagen kann ich nicht, ist alles wie beim Alten. Hoffentlich ist bei Ihnen es etwas besser", in diesem Moment merkte er auch schon die Hand des Anderen auf seine Schulter und ein schrecklicher, kaum aushaltbarer Schmerz ging durch seinen Körper, welcher ihn sogar vor Schmerz leise aufkeuchen ließ. "Du scheinst wirklich alles auf dich zu nehmen um deine Rasse zu verleugnen. Das ist doch wirklich sehr schade. Denn du bist doch das einzige Wesen, welches zwischen Engel und Dämon gezeugt wurde. Du bist ein Halbblütler, dass solltest du auch mit stolz tragen." erklärte der Dunkelhaarige und bohrte seine Fingernägel in den Rücken des Anderen. Ramses musste nun wirklich die Zähne zusammenbeißen, denn dort wo seine schwarzen Flügel sich damals befunden hatten, da ragten nur noch zwei klaffende, eiternde Wunden, welche nicht zu gehen wollten.
Denn eines war bewusst, egal wie viel Engel- und Dämonenblut in ihn steckte, durch die Evolution war der Mensch immer noch in seiner DNA. Ein Mensch der gewisse Dinge brauchte um Gesund sein zu können. Dinge wie zum Beispiel die Sonne auf seiner Haut, ordentliches Essen und frische Luft. Doch keines dieser Dinge war hier unten gegeben. Nicht einmal frisches Wasser. Die Felsspalten in dieser Katakombe reinigten das Wasser nur in bestimmten maß. Es war fast ungenießbar, dennoch musste man es zu sich nehmen, wenn man hier unten nicht verdursten wollte. Aber für Wunden war es das letzte was man nehmen sollte.
"In diesem Teil dieser Höhle brauche ich keine Flügel. Sie sind zu hinderlich. Zumal sie von Ratten angefressen wurden, sobald ich eingeschlafen war." erklärte er knapp, in diesem Moment merkte er wieder einen stechenden Schmerz an seinem Rücken und wieder musste er die Zähne zusammenbeißen. "Hab ich dir erlaubt zu sprechen? Eher weniger, oder?" fragte der Andere nach, Ramses verstummte und blickte auf den Boden vor sich.
Es gab wirklich Dinge die widerlicher waren als Dämonen....adlige Dämonen. Sie waren schon immer das letzte. Arrogantes Geschnösel, welches nichts drauf hatte und meist als erstes starben....
"Das Wasser..." meinte dieser nach kurzer Zeit, zu seinen beiden ebenfalls dämonischen Handlangern und schon wurde Ramses mit kochendheißem Wasser überschüttet. Es brannte ziemlich auf jeder Narbe, dennoch war das Wasser noch nicht so extrem heiß, dass es seiner Haut etwas anhaben konnte. Denn seine Haut war aus irgendeinem Grund sehr robust, was Wärme anging. Noch nie hatte er Verbrennungen davon getragen, was den Idioten vom Dienst wohl noch nie aufgefallen war. Doch fiel Ramses Blick auf einen Hellhaarigen, welcher noch nie wirklich Blickkontakt zu ihm aufgenommen hatte.
Dieser junge Mann zeigte Ramses, dass er verletzlich war und das er doch ein Herz besaß. Solch einen Dämonen würde er nicht umbringen wollen, denn er wurde auch nur gezwungen ein Mitläufer zu sein. Jemand, der sich ebenfalls nicht auflehnen durfte. Doch dann schien der Schwarzhaarige mächtig von dem Besuch gelangweilt zu sein. "Dann lassen wir dich allein, ich hoffe dir hat diese dusche geholfen etwas klarer zu sehen" meinte dieser und wandte sich ab.
In diesem Moment war der Hellhaarige zu Ramses gegangen, holte aus und schlug ihm in die Magengrube. "Es ist leider nicht viel, aber ich hoffe das du irgendwann hier raus kommen kannst..." meinte der Hellhaarige leise und hatte etwas Brot fallen gelassen, natürlich so, dass es niemand sehen konnte. "Schon gut, mach dir keine Gedanken. Aber du solltest es lieber sein lassen, denn du weißt in was es enden kann..." erklärte Ramses dem Anderen, doch dieser lächelte einfach nur und war auch schon wieder aufgestanden und mit dem Schwarzhaarigen mitgegangen. Ein leises Seufzen widerfuhr dem Blonden und er strich sich durchs nasse Haar. "Dieser Junge...er sollte wirklich mehr auf sich aufpassen..." murmelte er leise und stand nach einiger Zeit auf. Dabei zog er seinen Mantel aus, denn durch die Nässe klebte der Stoff unangenehm an den beiden klaffenden Wunden auf seinen Rücken. Auch nahm er langsam das Brot auf und seufzte.
Heute musste auch wirklich einiges auf einen Mal passieren....

Naito war leise wie eine Katze der kleinen Prozession gefolgt, ein paar mal dachte er sie hätten ihn bemerkt, doch konnte er sich nahe einer Kammer in eine Niesche in der Tunnelwand quetschen und lauschte dem Geschehen drinnen. Er konnte nicht sehen was passierte, aber die Geräusche und das leise Schmerz erfüllte aufkeuchen, gaben ihm ein ungefähres Bild davon.
'Ein Bastard?', dachte er.
'Deshalb ist er hier? Sie wollen ihn oben nicht...'
Er hielt den Atem an, als die Dämonen aus der Kammer traten und wieder davon gingen. Er hatte unverschämtes Glück, dass sie ihn nicht bemerkt hatten und er atmete erst wieder aus als, er sich sicher war, dass sie wirklich weg waren. Dann kletterte er aus der Niesche und sah zu dem Durchgang zur Kammer. Er schob sich die Wand entlang zum Eingang und riskierte einen Blick hinein.
Seine Augen weiteten sich als er einen Blick auf den nackten Rücken des Dämons erhaschte. Die Wunden sahen grausig aus und mussten anhaltende Schmerzen verursachen.
Schließlich fasste er seinen Mut zusammen und stellte sich in den Durchgang und räusperte sich leise.
"Machen die das bei jedem 'Besuch'?", fragte er und betrachtete weiter den Rücken des Großen.
Seine Haltung wirkte nicht mehr ganz so aufmüpfig wie bei ihrer ersten Begegnung.
"Wenn ich meinen Ausweg finde, kann ich etwas holen um das zu versorgen...", sagte er leise, machte aber keinen Schritt über die Schwelle, wahrscheinlich würde der Andere ihn sowieso nur wieder an die Wand pinnen, wie einen skurrilen Schmetterling in einer Sammlung.
Langsam kratzte er sich etwas verlegen am Hinterkopf.
"Das war mein Ernst.... ich war in diesem Bereich noch nie, ich hab mich wirklich verlaufen... ich werde etwas brauchen um die Stelle wieder zu finden... aber ich kann mit einigen Vorräten zurück kommen... schon deswegen...", sagte er und deutete auf den Rücken des großen Kerls.
Er hoffte eher, dass er das Angebot annehmen würde und nicht gleich wieder auf ihn los ging. Denn offensichtlich war er auch nicht viel besser dran als er selbst. Nur das er seinem Gefängnis schon entkommen war, um ihn eines mit etwas mehr Bewegungsfreiheit zu stolpern und um dann hier fest zu sitzen.

Ramses Aktum Mortis

Das dieser Mensch die ganze Sache mit angesehen hatte, gefiel ihm wirklich nicht. Aus diesem Grund verengte sich seine Augen und sah zur Seite, es war zum ersten Mal seit langem das er nicht den direkten Augenkontakt zu jemanden gesucht hatte. Ihm schmeckte die ganze Situation nicht, ganz und gar nicht. Hatte er ihn nicht klar und deutlich gesagt, dass er sich verziehen sollte. "Das hat dich rein gar nicht zu interessieren. Habe ich dir nicht auch gesagt, dass du verschwinden sollst? Schließlich ist mit diesen Dämonen wirklich nicht zu spaßen und sie hätten dich sicherlich direkt umgebracht, wenn sie dich bemerkt hätten.", gut und schön, dass er sich verlaufen hatte. Doch dann sollte man nicht in Gefahren rennen. Eigentlich war das für einen Menschen doch normal, sie waren Fluchttiere. Langsam strich er sich das nasse Haar zurück und seufzte genervt, mit Menschen hatte man wirklich nichts als Ärger.
"Du wirst sicherlich irgendwo deinen Ausweg finden, wenn du suchen würdest. Dämonen zu belauschen ist schließlich gerade nicht deine Aufgabe,", dass der Andere die beiden Wunden gesehen hatte, gefiel ihm noch weniger, als die ganze Situation vor wenigen Minuten. Es war wirklich zum kotzen, ausgerechnet ein Mensch hatte seine Verletzungen gesehen.
"Ich glaube dir mal....aber dann mach dich endlich auf den Weg. Ich kann dir bei der Suche nicht helfen, schließlich sitze ich seit Jahren hier unten fest und bin noch nie rausgekommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein Dämon bin und es irgendeine Barriere gibt, die ich nicht überwinden kann.", wenn es wirklich so war, konnte er seinen Ausbruch-Plan wirklich vergessen. Dann gab es wirklich keinen Weg für ihn raus. wirklich bescheiden und langsam konnte er wirklich die Hoffnungen aufgeben.
"Ganz ehrlich, ich habe mein Leben lang hier unten gelebt und bin wunderbar zurecht gekommen, da brauche ich wirklich keine Hilfe von einem Menschen, du solltest lieber dein eigenes Leben retten, anstatt dich in anderer Leute leben einzumischen. Schließlich sollte dir eines bewusst sein, ich könnte dich hier und jetzt direkt töten. Aber was hätte ich davon? Nur einen toten, stinkenden Kadaver in dieser Höhle. Es reicht schon, dass die Ratten widerlich stinken, wenn sie am verrotten sind." ließ er ihn wissen und wrang seinen Mantel aus. Das würde hier sicherlich wieder länger dauern dass er trocknet. Denn nicht einmal ein Feuer konnte er hier unten machen. Das ähnelte nämlich einem Selbstmordversuch. Also durfte er seine Sachen wieder irgendwo an die Felswände hängen, denn eine Erkältung wollte er sich nicht holen. Sonst würde er von diesem Knirps noch bemuttert.
Aus diesem Grund fing er auch schon an Schuhe und Hose auszuziehen und sie ebenfalls mit dem Mantel an die Felswand zu hängen. Als er sich dann umdrehte und sich der Kerl wohl wirklich keinen einzigen Zentimeter bewegt hatte, da seufzte er genervt. "Ist irgendwas? Noch nie einen Dämonen fast nackt gesehen?" fragte er ihn, ihm juckte es nicht sonderlich ob er sich vollkommen vor dem Fremden entblößte oder nicht. Schließlich hat er nichts zu verstecken, bis eben auf die Wunden an seinen Schulterblättern. "Geh endlich deinen Weg suchen und lass mich in Ruhe, du nervst..." meinte er, denn er hatte sicherlich auch besseres zutun, als sich mit so einem Kerl rumzuärgern. Dabei warf er ihm eines der Brote entgegen, welches ihm der Hellhaarige gebracht hatte. Denn der Mensch sollte hier wirklich nicht verhungern, denn den Geruch wollte er hier unten wirklich nicht haben. Dieser Geruch wäre viel zu unangenehm und sicherlich würden damit auch mehrere Ratten angezogen werden und damit auch schlussendlich noch die Pest. Darauf konnte er liebendgern verzichten. Denn mehr als eine Krankheit sah er nicht mehr in den Jungen.

Naito kratzte sich wieder kurz an der Nase über seine Narbe und überlegte.
Wenn er ging, und der Typ hier wirklich nicht raus konnte, könnte er auch einfach abhauen und nie wieder kommen.
Nichts würde ihn daran hindern es genau so zu machen. Bis auf eines. Er hatte theoretisch sein Wort darauf gegeben. Er hatte nicht explizit ein Versprechen ausgesprochen, aber der Große hatte ihn am Leben gelassen ihn gewarnt und kein Wort zu den anderen gesagt dass er hier war. Sicherlich hatte er seine eigenen absolut eigennützigen Ziele, aber das war nicht wichtig.
Er war auch nur ein Sklave und mehr nicht, da konnte er sich aufspielen wie er wollte. Dann zuckte er allerdings leicht zusammen als sein Gegenüber anfing sich einfach aus zu ziehen.
"Ich ehm...", sagte er etwas verdattert und drehte sich etwas verwirrt auf der Stelle, wusste nicht recht wo er hinsehen sollte und strich über die fast kahl geschorene Seite seines Schädels.
Dann flog etwas auf ihn zu und er fing es aus Reflex auf. Er war flink und seine Reflexe schon immer gut gewesen. Er starrte das Brot an. Er hatte schon ewig kein richtiges Brot mehr in den Händen gehalten und seine Augen leuchteten.
"...d...danke...", sagte er ein wenig irritiert und blickte noch mal kurz zu dem großen Blonden.
Dann wandelte sich sein verblüffter Blick zu leicht genervt. Natürlich, musste er ihm noch einen rein drücken.
'Ich hab gar nichts gemacht... ich und nerven... tse...', dachte er.
"Ist ja schon gut, ich habs verstanden.", sagte er ein wenig beleidigt und verschwand aus dem Eingang.
Doch noch einmal kurz lugte sein Kopf um die Ecke und er hielt das Brot hoch.
"Danke sehr.", sagte er und schenkte ihm kurz ein Lächeln bevor er sich wieder davon machte.

Er hielt das Brot fest in beiden Händen, als er sich diesmal versuchte den Weg zu merken.
Von der Kammer aus war er diesmal gerade aus und dann nach rechts gegangen. Links war nur eine Sackgasse, also ging er wieder ein Stück zurück. Sein Kopf fing an automatisch eine Karte zu erstellen. Er hatte dieses Talent, auch wenn es ab und an nicht so ganz seinen Dienst tat, wenn er sich nicht darauf konzentrierte.
Schließlich hatte er das Gefühl einen der Gänge wieder zu erkennen und tatsächlich. Vor ihm war die Absperrung und das kleine Loch in der Wand daneben durch, dass er sich gerade so hindurch gequetscht hatte.
Er schob schon noch einmal hindurch und stand auf der anderen Seite. In den Tunneln die er kannte. Die ihm so vertraut waren.
Sein Blick fiel noch einmal zurück auf die Gitterstäbe und das Brot. Dann rannte er los.
Er hörte nicht auf zu Laufen bis er die Halle erreichte. Ein alter U-Bahnhof, wo sich einige von ihnen versammelten. hier gab es genug Licht, hier und da ein Feuer in einer alten Blechtonne und ein zwei Stillgelegte Wagons, in denen einige ihr Quartier gebaut hatten zum Schlafen.
Naito stahl sich durch die Menge. Irgend so ein Spinner stand wieder auf einer Kiste uns schwang die üblichen Reden.
"Wir müssen uns wehren! Wir können uns nicht ewig wie Ratten verkriechen!", predigte er.
"Diese Monster haben uns alles genommen! Wir müssen sie vernichten!! Sie sind nicht Gottes Geschöpfe die auf die Erde kamen um uns..."
Genervt schüttelte er den Kopf und ging weiter. Als würde es irgendeinen Gott interessieren was hier los war. Aber ja, man konnte die Schuld auch einfach weiter anderen in die Schuhe schieben. Ändern würde es nichts, dass die Menschen ihren Untergang selbst eingeleitet hatten und dafür noch Jahre darauf Unschuldige ihr Leben lassen mussten.
Er ging weiter bis er zu einer dunklen Niesche mit einem großen Lüftungsgitter kam. Er sah sich kurz um, doch niemand achtete auf ihn. Er bog es an einer Seite zurück und kroch dahinter.
Langsam schob er sich in gehockter Haltung durch den Lüftungsschacht bis zu einer größeren Kammer dahinter. Die einzige Beleuchtung hier waren alte Lichterketten, die er im Müll gefunden hatte. Er hatte ein Stromkabel in der Wand dafür angezapft und einige der Birnen waren schon kaputt, aber es reichte für sein kleines Reich. Er hatte einige Decken und haufenweise Kleinkram. Vieles war von Oben. Er bestahl niemals die Anderen hier unten. Ihnen ging es nicht besser als ihm.
Er setzte sich in eine Ecke und zog die Beine an und holte das Brot heraus, dass er unter seinem Shirt verborgen hatte, als er die Bahnhofshalle betreten hatte. Vorsichtig brach er ein Stück ab und wollte es gerade in den Mund stecken als es am Gitter raschelte. Schnell schob er das Brot unter einige der Decken und sah neugierig auf.
"Ichi...?", fragte eine vertraute Stimme. "Bist du zurück?"
"Ja ich bin hier, Ako.", antwortete er dann und wartete.
Schließlich streckte ein junges Mädchen den Kopf aus dem kleinen Schacht zu ihm herein.
"Wißt du was cool ist?", fragte sie grinsend als sie ihn entdeckte.
"Na was?", gab er zurück.
"Immer wenn ich herkomme ist das wie eine Piratenhöhle."; sagte sie.
"Du hast doch keine Ahnung was Piraten sind...", grinste ich.
"Doch klar, wie Hook! Arr!", machte sie und formte ihre Hand zu einem Haken und angelte damit nach mir.
Er musste lachen. Ako war gerade erst acht. Sie und ihre Dad hatten überlebt. Ihre Mum nicht, soweit er wusste. Sie sprach nie darüber. Aber sie kam oft zu ihm.
"Hast du ein neues Buch?", fragte sie und setzte sich auf eine Decke.
Naito schüttelte den Kopf.
"Heute nicht Ako... aber ich hab was anderes. Mach die Augen zu. Nicht schmulen!", sagte er und wartete bis sie ihre Augen zu hielt.
Dann holte er das Brot hervor und das Stückchen, dass er für sich abgebrochen hatte.
"Mund auf.", sagte er und steckte ihr das Stück in den Mund.
Sie fing an zu kauen und quietschte dann auf einmal auf, nahm die Hände von den Augen und starrte ihn an.
"Wo hast du das denn her?!", fragte sie als könne sie, trotz, dass sie gerade davon gegessen hatte nicht glauben, dass es da war.
"Vielleicht von einer albern übergroßen Fee.", feigste und wusste, dafür hätte ihn der Große sicher erwürgt.
Er brach nur ein kleines Ende vom Brot ab und gab ihr den größten Teil.
"Versteck es unter der Jacke und teil es mit deinem Vater. Ich hab noch zu tun."
Die kleine nickte und steckte den Laib Brot unter ihre alte viel zu große Strickjacke. Bevor sie in den Schacht kroch bedankte sie sich noch einmal. Bevor sie zum Gitter raus konnte hielt er sie nochmal auf und sah in den Schacht.
"Hör mal ich geh nochmal weg... wenn etwas passiert... kannst du alles haben was hier drin ist... ja...", sagte er.
"Ja...", sagte sie und der Blick der ihn traf war wissend.
Er brauchte ihr nicht zu erklären, was passieren konnte. Er brauchte sie nicht anzulügen, wie man das normalerweise mit Kindern in ihrem Alter tat. Sie war mit dem Tod aufgewachsen. Sie wusste was er meinte.
"Ichi... Leb wohl.", sagte sie leise.
"Leb wohl und pass auf dich auf.", antwortete er.
Sie hatte damit angefangen. Sie gingen nie auseinander ohne sich 'Leb wohl' zu sagen. Ein 'Auf Wiedersehen' versprach Hoffnung, die vielleicht schon verloren war, bevor er um die nächste Ecke bog.
Es machte ihn traurig, dass ein so junges kluges Ding wie sie, das so früh schon begreifen musste.
Als sie weg war nahm er sich eine Tasche und steckte diverses hinein. Nebst lauter unnützem Schnickschnack und einigen alten Büchern besaß er auch eine ganze Menge Verbandszeug, ein paar alte Antibiotika und Schmerzmittel. Er brauchte es immerhin oft genug.
Ab und an, wenn er nichts zu Essen fand schrieb er sich für die Cagefights ein, die in einem anderen Teil des Untergrunds stattfanden. Man lies sie gegeneinander antreten. Es gab dafür manchmal etwas zu Essen, manchmal aber auch Geld, zumindest genug um es oben auf dem Schwarzmarkt zu versuchen an etwas zu Essen zu kommen. Er war gut. Aber dennoch waren die Kämpfe hart und nie besonders fair. Es gab keine Regeln. Manchmal sah er da unten auch Engel und Dämonen die auf die Kämpfer wetteten und regelrecht feierten, wenn jemand im Ring umkam. Seine Hand ballte sich zu einer Faust.
Dann stopfte er noch andere Nahrungsmittel in seine Tasche und schulterte sie. Er hatte gesagt er würde zurück gehen. Er wollte ihm wenigstens die Sachen bringen. Er hatte ihm das Brot gegeben und ihn gehen lassen. Wenigstens ein bisschen war er ihm schuldig.

Er lief zurück zu der Öffnung und schob erst die Tasche durch und dann sich selbst. Wie war der Weg? Und diesmal brauchte er nicht lange überlegen. Die Kammer erreichte er diesmal ohne sich zu verlaufen.