Geschichten Oktober - Dezember 2019 » Avatar | Abgebrochen.

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Name:
Tarokk
Alter:
17 Jahre
Sonstiges:
Tarokk ist ein junger Wasserbändiger. Eine Enklave seines Stammes ist bereits vor fast zwanzig Jahren vom Südpol zu den nördlich gelegenen Inseln aufgebrochen, um den wiederkehrenden Angriffen der Südlichen Räuber zu entgehen, welche Wasserbändiger jagten und fortschafften. Ihr Dorf befindet sich auf einer recht kargen Insel. Noch weit genug südlich, dass es nicht an Schnee und Eis mangelt und doch ist es zumindest im Sommer weitaus wärmer als direkt am Südpol, weshalb die Behausungen hier eher aus Stein und Holz bestehen. Die Bevölkerung besteht aus Fischern und Waljägern und Wasserbändigen ein Teil des Überlebenskampfs. Tarokk ist ein sehr talentierter Bursche, der den Fortzug aus der alten Heimat bereits nicht mehr erlebt hat. Er macht im Kampf den älteren Bändigern durchaus Konkurrenz, zeichnet sich durch Neugier und eine gewisse Waghalsigkeit aus.
Aussehen:

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Keuchend lehnte ich mich an die Steinwand hinter mir, als mein Meister und ich eine kurze Pause, während unseres Trainings, einlegten und wischte mir über meine etwas feuchte Stirn. Meister Long schaffte es immer wieder aufs Neue mich total ausgelaugt fühlen zu lassen und das, obwohl ich ein doch ziemlich guter Feuerbändiger war.
Die meisten anderen Bändiger, mit denen ich trainierte, schafften nicht mal am Ende des Unterrichts mich so aus der Fassung zu bringen, wie es mein Meister schon nach wenigen Übungen schaffte. Allerdings war er, neben diversen anderen höheren Mächten der Feuernation, auch einer der stärksten Bändiger hier, weswegen ich mich mehr als geehrt gefühlt hatte, als mein Vater mir berichtet hatte, dass Meister Long Interesse daran hätte aus mir noch einen besseren Kämpfer zu machen, als ich in seinen Augen schon war. Daher versuchte ich meine Erschöpfung auch so gut es nur ging zu unterdrücken und mir diese nicht anmerken zu lassen, denn wollte ich auf keinen Fall, dass ich in seinen Augen nun doch ein Schwächling war und er seine Entscheidung vielleicht schon bald bereute. Mal abgesehen davon, dass mich diese Schwäche selber störte.
"Yoan, weiter!" hörte ich die schroffe Stimme meines Meisters und blickte kurz zu ihm, als ich merkte, dass er im nächsten Moment auch schon mir gegenüber stand und seine entflammte Faust auf mich zujagen ließ. Gerade so konnte ich dieser ausweichen und sie landete mit einem lauten Krachen in der Wand, welche nun ein großes, schwarzes Loch beherbergte. Trocken schluckte ich und sah meinem hämisch grinsenden Meister entgegen, welcher sich in Position brachte und erneut auf mich losgehen wollte. Diesmal gab ich ihm diese Chance jedoch nicht, ließ einige Feuersalven auf ihn los und wollte ihn gerade umreißen, als er auch schon mein Bein packte und mich erneut von sich wegschleuderte. Mir wurde die Luft aus den Lungen gepresst, als ich auf dem Boden aufkam, mich aber sogleich fasste und wieder aufsprang, währenddessen eine Feuerpeitsche auf meinen Meister zurasen ließ, welcher er schnell auswich, mich anschließend mit einigen Feuersalven attackierte.
Gerade wollte ich erneut ausholen, da hörte man von weitem das Horn, welches signalisierte, dass unsere Bändiger wohl neue Gefangene zu uns brachten. Mein Meister und ich sahen uns kurz wissend an, als im nächsten Moment auch schon einer seiner Diener auf uns zueilte und dem Meister etwas zu flüsterte. Dieser nickte nur grimmig und schickte den Anderen wieder weg, ehe er sich an mich richtete. "Wie es scheint verlangt der General nach mir, wir müssen unser Training also frühzeitig abbrechen. Aber keine Sorge, die verpassten Stunden, holen wir natürlich bei der nächsten Trainingseinheit nach." erklärte der Ältere und griff nach seiner Robe, striff sich diese über und wollte sich soeben umdrehen, als er noch einmal inne hielt. Kurz schaute er mich musternd an, schien sich etwas durch den Kopf gehen zu lassen. "Wobei... Ich denke es könnte nicht schaden, ein paar Theoriestunden mit einzubauen und dich ansehen zu lassen, was genau mit den Gefangenen bei uns passiert." erklärte er und drehte sich wieder gänzlich zu mir um. "Was hältst du davon, Yoan?"
Ehrlich gesagt mochte ich diesen Gedanken überhaupt nicht. Denn auch wenn ich ein Feuerbändiger war und diesen immer wieder nachgesagt wurden, dass sie kaltherzig und blutrünstig seien, ohne Gnade, so war ich wohl eine Ausnahme. Wenn ein Bändiger es wirklich verdient und anderen, unschuldigen Menschen schaden zugefügt hatte, so erwägte ich natürlich den Weg der Strafe. Aber oftmals hatte ich schon dabei zusehen müssen, wie arme Unschuldige ihr Leben geben mussten oder schwer verletzt wurden. Und oft war dies bei uns der Fall, denn die meisten Bändiger die schließlich von uns geschnappt und in unseren Gefangentrakt gesteckt wurden, waren meist unschuldig, im hohen Alter, waren Kinder oder Eltern, normale Menschen die nicht die Gabe des Bändigens beherrschten. Sie hatten regelrecht versucht zu fliehen und diesem schrecklichen Krieg zu entkommen, einen Zufluchtsort zu finden.
Doch wenn jemals jemand von meinen aufrichtigen Gedanken erfahren würde... Sie würden keine Gnade walten lassen, denn so waren wir nicht. Sie würden mich als Gefangenen behandeln, als Verräter. Ob es nun mein eigener Vater war oder meine Freunde. Über die Jahre hatte ich es daher geschafft mir eine Maske zu schaffen, hinter die keiner blicken konnte, eine Mauer um mich herum, welche keiner einreißen oder zerstören konnte und meine Emotionen und Gedanken so gut es ging auszuschalten und niemanden sehen zu lassen.
"Dann würde ich Euer Angebot gerne annehmen, Meister Long." meinte ich nur, zog mir selber meine Robe über. Mit einem mulmigem Gefühl in der Bauchgegend folgte ich meinem Meister und sah schon von weitem die hohen, stählernen Tore, die mir einen leichten Schauer über den Rücken jagten.