Geschichten Januar - März 2020 » Familien- und andere Geheimnisse

Name: Nicolay
Alter: 23 Jahre


https://www.pinterest.ch/informgirlz/bleiche/


Nicolay ist ein Waisenkind das vom Earl of Dorincort zum Dämonenjäger, Butler und Leibwächter ausgebildet und in die Dienste seines Sohnes gestellt wurde.
Alle drei Aufgaben erfüllt er mit sehr viel Leidenschaft und Hingabe. Er ist dem Earl gegenüber absolut loyal und zutiefst ergeben, denn dieser rettete ihm nicht nur das Leben,
sondern gab ihm auch einen Sinn. Für dessen Sohn würde er in den Tod gehen, wenn es denn sein müsste, denn in den zwei Jahren, die er nun schon sein Butler war,
hat er sehr starke Gefühle für den jungen Mann entwickelt.
Nicolay ist zuverlässig, freundlich und pflichtbewusst. Sowohl als Butler als auch als Leibwächter sehr talentiert, gebildet und höflich, aber auch introvertiert,
still, schweigsam und in sich gekehrt.
Er wurde im Umgang mit vielerlei Waffen unterrichtet, bevorzugt aber das Schwert eines Samurai, welcher er am Ende einer siebenjährigen Ausbildungszeit
in einem Kloster erhalten hat. Er spielt Klavier und malt, wenn er denn mal da die Zeit dazu findet.

Der Haushalt der Dorincorts


Elena ist Hebamme und hat X zur Welt gebracht. Sie übernahm die Aufgaben der Mutter und liebt den jungen Lord wie ihr eigenes Kind.
Sie war eine Schülerin von Xs Mutter und versteht sich auf die Heilkunde. Ohne sie wäre X wohl kaum ein Jahr alt geworden.


https://www.behindthevoiceactors.com/tv-...us-Grandmother/




Robert ist Elenas Ehemann und Xs Hauslehrer. Er lehrte ihn die üblichen Dinge, die ein Adliger beherrschen muss;
Lesen, Schreiben, Mathematik und Latein, aber auch, die höfischen Gepflogenheiten und das Tanzen. Ausserdem war er Xs Leibwächter, bis Nicolay in dessen Leben trat.


https://www.anime-planet.com/characters/ryuuhei-midou



Die Dienerschaft der Doricorts fällt eher bescheiden aus.
Um die Stallungen und die Pferde kümmern ein Stallknecht (Thomas), die Küche ist Elenas Reich. Ihr stehen eine Hilfskraft (Andy) zur Seite, Ausserdem hat sie die Aufsicht über die drei Hausmädchen (Anja, Katharina und Sophia). Um den Garten kümmert sich Robert zusammen mit dem Stallknecht. (Habe ich was vergessen?).

Name: Lord Elias of Dorincort
Alter: 18
Charakter: Elias ist der Sohn des Earls. Die meiste Zeit seines Lebens hält er sich im Anwesen seines Vaters auf, von dem er abgöttisch geliebt wird. Sein Vater ist auch stets besorgt um ihn, da er schon immer schwächlich gewesen war. Elias ist oft krank. Er hasst seinen Körper dafür, dass er nicht viel aushält. Er denkt, dass er eine Enttäuschung für seinen Vater ist und ärgert sich, dass er nicht mehr von der Welt da draußen sehen kann. Elias ist mit jedem der Diener des Hauses Dorincort gut befreundet. Er hat eine freundliche, warmherzige Art anderen gegenüber. Doch sein allerbester Freund ist sein Butler Nicolay, der seit zwei Jahren an seiner Seite dient. Dieser ist stets bei ihm und hilft ihm, wo er nur kann. Elias ahnt jedoch nicht, dass Nicolay viel mehr als nur ein einfacher Butler ist.
Aussehen:
https://i.pinimg.com/originals/c0/04/37/...2be440d39b1.jpg

Eine Stunde nach Sonnenaufgang betrat Nicolay lautlos das Zimmer des jungen Lord. Lächeln blieb er am Bett des Schlafenden stehen. Wie friedlich Elias doch aussah, wenn er im Land der Träume weilte. Er atmete ruhig und gleichmässig, Das hellblonde Haar war zerzaust und die Decke halb von ihm gerutscht, schon wieder. Kurz vor Mitternacht stand der Butler schon einmal hier, beobachtete den Erben der Dorincorts und richtete die Bettdecke, ohne dass dieser etwas bemerkte. Elias Schlaf war sehr tief. Er bemerkte nicht, wenn er ihm die Strähnen aus dem Gesicht stricht, damit das Mondlicht es zum Leuchten brachte. Jetzt, am frühen Morgen war sein Schlaf leichter geworden. So dass sich Nicolay nichts derartiges mehr erlauben durfte.
Von weitem erklang kaum hörbar ein einzelner, heller Glockenschlag. Der Butler wandte sich ab, ging ans Fenster und schob die schweren Vorhänge beiseite.
Die belebenden Strahlen der Sonne fielen ins Zimmer, aufs Bett und in Elias Gesicht.
"Guten Morgen, junger Herr. Es ist Zeit, aufzustehen. Die Sonne lacht. Ein wunderschöner Tag erwartet uns."

-Elias-

Sonnenlicht fiel auf Elias' Gesicht und wärmte seine Haut. An sich ein schönes Gefühl. Auch das Zwitschern der Vögel klang lieblich an seine Ohren. Allerdings hatte Elias gerade so schön geträumt, so dass er die Idylle des Morgens mit einem unwilligen Brummen kommentierte und seinen Kopf tief unter der Bettdecke vergrub. Somit war der Tag zumindest kurzfristig ausgeblendet. Wäre da nicht Nicolays Stimme, die ihn zusätzlich wecken wollte. Ein gequälter Laut kam von Elias.
"Wunderschöner Tag...? Das kannst du doch gar nicht wissen, Nicolay...", murmelte der junge Lord schlaftrunken und kuschelte sich in seine Bettdecke ein. "Nur noch ein bisschen schlafen..."

Nicolay liess sich von Elisas Unwilligkeit das Bett zu verlassen nicht aufhalten. Er fixierte die Vorhänge und öffnete die Fenszer weit. Dann goss er Tee ein und legte die Kleider für den jungen Lord bereit. Dann, als Elisa noch keine Anstalten machte, aufzustehen, zog er ihm kurzerhand die Bettdecke weg. „Ihr wollt doch nicht euren Geburtstag verschlafen, junger Herr?“
Es war Elisas 18. Geburtstag und ausserdem ihr Jahrestag. Heute vor zwei Jahren trat Nicolay in Elias Dienste. Nie hatte er es bereut, damals vor 15 Jahren mit dem Earl mitgegangen zu sein. Auch wenn die Ausbildung zum Dämonenjäger sehr hart war und er nicht selten daran zweifelte, es überhaupt zu schaffen.

-Elias-

Elias stöhnte gequält, als würde Nicolay sonst was mit ihm anstellen, als plötzlich der lauschige Schutz der Bettdecke über ihm verschwand. Erbarmungslos blendeten Sonnenstrahlen ihn und frische Morgenluft ließ ihn leicht frösteln. Er schlug die Augen auf und blinzelte Nicolay verschlafen an. "Du bist so unbarmherzig...", lamentierte Elias und lächelte dann leicht. "Können wir meinen Geburtstag nicht zusammen im Bett verbringen?"
Dass seine Frage eine zweideutige Note hatte, nahm Elias gar nicht wahr. Er hatte noch nie über seinen Diener und besten Freund in irgendeiner sexuellen Hinsicht gedacht.
Elias setzte sich auf und gähnte und streckte sich kräftig. "Mein Geburtstag... Ich kann gar nicht glauben, dass ich ab sofort als "Mann" gelte." Ob Vater wohl nun auch eine baldige Heirat mit einer Tochter einer reichen Familie im Sinn hatte? Irgendwie war ihm dabei unbehaglich zumute. Am liebsten wäre es ihm, es würde einfach alles so bleiben wie immer. Aber das war Wunschdenken. Schließlich hatte Nicolay ihn auch seit zwei Jahren in den verschiedensten Dingen unterrichtet: Wirtschaft, höfische Etikette, Geschichte, Lyrik und auch ein paar Grundlagen im Schwertkampf. Wobei Elias sich eingestehen musste, dass er wirklich nicht für den Kampf geboren worden war.
"Was gibt es denn für Pläne zu meinem Geburtstag, Nicolay?", fragte der junge Lord neugierig, während er sich sein Nachthemd ohne Scham auszog. Warum sollte er sich vor Nicolay auch schämen? Er war sein Diener und bester Freund.

Nicolay hätte beinahe den Tee verschüttet, den er seinem Herr reichen wollte als dieser " zusammen im Bett" sagte. "Das kann ich nicht erlauben, junger Herr, bedaure."
Er lächelte verlegen. Während der Butler Elisa ankleidete erläuterte er ihm den Tagesablauf. "Nach dem Frühstück erwartet Robert euch in der Bibliothek zum Unterricht. Da sich eure Tante für den Nachmittag angekündigt hat, habe ich mir erlaubt, die Abendstunden nicht zu verplanen."
Nicolay genoss die wenigen Momente in denen er Elias so nahe sein konnte ohne, dass es unangebracht gewesen wäre. Er half im in Hemd und Hose, band die Kragenschleife und war bei Strümpfen und Schuhen behilflich. "Ich erwarte euch dann im Speisesaal. Elena hat sich heute ganz besonders viel Mühen gemacht."
Mit diesen Worten liess er den jungen Lord mit seinem Tee alleine.

-Elias-

Der junge Lord verzog bedauernd das Gesicht. "Schade", meinte er nur und nahm den Tee entgegen, um ein wenig daran zu nippen. Dann stellte er den Tee auf seinen Nachttisch und zog sich an. Dabei half Nicolay ihm und erzählte ihm vom heutigen Tagesplan. Verdutzt schaute Elias auf. "Zum Unterricht? An meinem Geburtstag?" Er setzte ein schmollendes Gesicht auf. "Muss das sein?" Elias' Laune sank noch mehr, als er hörte, dass seine Tante zu Besuch kam. Es war nicht so, dass er seine Tante nicht leiden konnte. Aber sie war immer der Meinung, sein Vater würde ihn zu sehr verwöhnen, und war daher ziemlich streng zu ihm.
Schließlich ließ Nicolay allein, während er seinen morgendlichen Tee in Ruhe zu Ende genoss. Seufzend blickte er nach draußen. Hoffentlich hielt seine Tante ihm nicht heute auch noch eine Rede darüber, wie viel Verantwortung er nun hatte, jetzt wo er zum Mann gereift war.

Nicolay verliess das Zimmer und begab sich in den Speisesaal wo er das Frühstück für seinen Herren auftrug und die Post dazu legte. Es war auch ein Brief mit königlichem Siegel dabei. Elias war nun also ein junger Mann geworden. Nun ja, für ihn würde sich nicht viel ändern. Er würde sich weiterhin um ihn kümmern, ihn beschützen. dDas sein Vater sich ebenfalls für den Nachmittag angemeldet hatte, verschwieg er. Es sollte eine Überraschung werden.

-Elias-

Nachdem er seinen Tee ausgetrunken hatte, verließ Elias sein Gemach und wanderte ein wenig ziellos umher. Er war freudig aufgeregt wegen seines Geburtstags, aber auch nervös. Nicolay hatte vorhin nichts von seinem Vater gesagt. Elias wusste, dass er immer viel zu tun hatte, aber würde er auch nicht an seinem 18. Geburtstag Zeit für ihn haben? Und ob er wohl ein Geschenk bekommen würde?
Er wusste, dass seine Gedanken ziemlich kindisch waren. Er war jetzt ein Mann. Ein Mann sollte sich nicht wie ein kleines Kind aufführen und über Geschenke und dergleichen nachdenken. Dennoch konnte Elias nicht verhindern, darüber nachzugrübeln. Ebenso was seine Zukunft betraf. Sein Vater hatte ihn stets sehr behütet, da Elias schon immer recht kränklich war. Und was war mit Nicolay? Jetzt, wo er volljährig war, musste der Vertrag seines Dieners auf ihn überschrieben werden. Elias hoffte doch sehr, dass Nicolay weiterhin bei ihm bleiben wollte. Er hatte sich sehr an seinen Diener gewöhnt. Er war sein bester Freund.
Seufzend trat Elias hinaus in den Garten und ließ sich die Sonne auf die Nase scheinen. Nach einer Weile kehrte ins Haus zurück. Dort suchte man bereits nach ihm. Das Frühstück war aufgetragen worden. Elias entschuldigte sich lächelnd und betrat den Speisesaal.

Im Speisesaal erwartete Elias eine Überraschung. Sein Vater war letzte Nacht angekommen und erwartete ihn zum Frühstück. Als er Nicht auftauchte und man ihn nirgends im Haus gefunden hatte, überschüttete sein Vater den Butler Nicolay mit Vorwürfen und Drohungen.
Er verstummte mitten im Satz als sein Junge den Raum betrat, liess den Butler stehen und betrachtete seinen Sohn mit strengem Blick. Dann heiterte sich seine Mine auf. Er umarmte ihn. „Geht es dir gut, mein Junge?“

-Elias-

Erstaunt hielt Elias im Türrahmen inne. Denn da stand sein Vater, der gerade Nicolay beschimpfte. Unglücklich darüber runzelte Elias die Stirn. Nicolay hatte doch gar nichts falsch gemacht! Elias war freiwillig so lange im Garten geblieben. Hätte er gewusst, dass sein Vater auf ihn wartete, hätte er Bescheid gesagt. Er wusste ja, wie fürsorglich und besorgt sein Vater ständig um ihn war.
"Vater!", rief er und schloss ihn in seine Arme. Fröhlich, ihn nach längerer Zeit wiederzusehen, lächelte ich ihn an. "Ja, mir geht es gut. Ich war nur im Garten ein wenig spazieren. Ich habe Nicolay nichts davon gesagt. Bitte seid nicht böse auf ihn, Vater!"
Ich ging zu meinem Platz am Tisch. Ein pompöses Frühstück war aufgetragen worden. Es war viel zu viel für meinen Vater und mich. Aber das war gut so. Dann würden meine Diener und Nicolay von diesem edlen Essen auch etwas abbekommen können. "Wie geht es Euch, Vater? Wie war Eure Reise?"

Der Earl seufzte. „Du solltest Nicolay doch Bescheid sagen, wenn du das Haus verlässt. Er ist für dich verantwortlich, wenn ich nicht da bin. Daran ändert auch deine Volljährigkeit nichts.“ Er warf Nicolay einen nichts sagenden Blick zu und setzte sich dann an den Tisch. „Ich erfreue mich bester Gesundheit, mein Sohn, danke der Nachfrage. Meine Reise verlief zu meiner vollsten Zufriedenheit. Aber genug von mir. Wie ist es dir in meiner Abwesenheit ergangen?“

Niemand von den Anwesenden ahnte, dass sie beobachtet wurden. Im Garten, gut versteckt lauerten zwei finstere Gestalten im Schatten. „Der Earl besucht seinen Sohn an dessen Geburtstag. Wie rührend.“
„Wir hätten uns den Jungen greifen sollen, als wir die Chance hatten. Jetzt kommen wir nicht mehr an ihn ran.“
„Gedulde dich. Der Earl wird sicher bald wieder abreisen, dann bekommen wir das Blut der Hexe und unsere Rache.“

-Elias-

Der junge Lord musste sich ein Augenrollen stark verkneifen. "Vater... Darf ich Euch daran erinnern, dass ich heute meinen 18. Geburtstag feiere? Ich bin alt genug, allein im Garten umherzuspazieren. Zumal unser Anwesen von hohen Mauern umgeben ist." Freundlich lächelte Elias seinen Vater an, um die Spannungen, die dieses Thema bereit hielt, kaschieren zu können. Doch sein Vater war da anderer Ansicht. Leicht ballten sich Elias' Hände zu Fäusten.
"Freut mich, dass alles zu Eurer vollsten Zufriedenheit verlief. Aber... verstehe ich das richtig, dass Nicolay auch weiterhin mein Diener bleiben wird?" Elias' Herz schlug höher bei diesem Gedanken. Nicolay war sein bester Freund geworden. Er würde sich sehr freuen, ihn weiter als seinen Diener an seiner Seite haben zu dürfen.
"Mir erging es sehr gut, Vater. Nicolay hat sich wie immer bestens um mich gekümmert", berichtete er ihm.
Gemütlich frühstückten sie miteinander. Doch plötzlich überkam Elias ein starker Kopfschmerz. Er griff sich an die Schläfen und rieb mit den Zeigefingern leicht darüber. "Ich hätte heute wohl doch nicht so lange im Bett bleiben sollen", meinte er leichthin zu Nicolay.