„Da hast Du gut gesprochen. Es ist allein meine Entscheidung, wann es geschieht und wie.“, stimmte Vladimir trocken und ließ die Zufriedenheit mit dieser Antwort leicht durch seinen Sarkasmus durchscheinen. Er betrachtete den Jüngling einen Augenblick länger und offener, als man es der bösartigen Kreatur erwartet hätte. Ruhig nickte er, bevor er es aussprach. „Solange Du stillhältst und Dich nicht wehrst, wie ich Dir Deinen Wunsch erfüllen und Dich nicht verzaubern.“ Er wandte sich mit einer für das menschliche Auge nicht sichtbaren Bewegung um und verschwand in einer Wolke schwarzen Nebels. Nichts blieb von ihm zurück, als hätte es ihn nie gegeben. William war allein der edlen Suite, deren Düsternis alles überstrahlte. Draußen jedoch brach eben der neue Tag an und der Morgen graute eben in fahlem ersten Licht. Es herrschte absolute Stille und sonst nichts. Man hörte allerdings keine Vögel oder Menschen im Hof und die Schreie der Gefangenen aus dem Turm hallten nicht bis hierher hinüber. Doch ein lieblicher Singsang schien sich aus einer verborgenen Ecke der Burg zu lösen:“ Der Engel, der aus Liebe Monster ward, sucht gänzlich vergebens in Liebe von Menschenart Erlösung und Hoffnung aus dem Dämonleib sodass der Jüngling den Tod nicht erleid.“ Wieder und wieder erklang das Lied. Und beim magischen, dritten Mal verklang.
“Du möchtest bei klarem Verstand sein, wenn ich meine Zähne in Deinen Hals bohre?”, fragte er samtig und küsste sanft den Hals hinauf bis Ohr. Eine kleine Weile verharrte er auf der puckernden Halsschlagader und knabberte sinnlich daran herum. “Hast Du es eilig Deiner Bestimmung zu geführt zu werden? Um Deine Frage zu beantworten, wenn Du soweit bist. Ich möchte, dass Dein Blut süß ist von Leidenschaft und Sinnlichkeit. Also sag, soll es schnell geschehen?”, fragte er mit dunklem Spieltrieb. “Du wirst es vermutlich sehr genieße, dass ich Dich berühre an Stellen, die Dir große Lust bereiten können.”, beschrieb er sacht und streichelte William über den schmalen Rücken. “Wenn Dich junge Mädchen nicht interessieren, sondern Jünglinge...Nun, mir wäre sehr angenehm und ich hätte mehr Freude. Also erzähl mir von dem Jungen aus der Nachbarschaft...Du hast ihn sicher beobachtet oder?”, fragte er dunkel und streichelte über die Hose des anderen Mannes.
„Nein, mein Schöner. Ich muss Dich nicht verzaubern, sondern kann Dich auch anderweitig so verführen, dass Du perfektes Blut hast.“ Natürlich war William seine Nahrung und und sein Spielzeug, aber er konnte ihm auch sehr viel Genuß schenken. Der Vampir küsste den schlanken Hals seines Tributs aufreizend. „Hier...genau hier werde ich Dich zärtlich beißen, während Du Dich vor Lust windest.“ Seine kühle Lippen berührten Williams Halsschlagader samtig und sinnlich. „Wichtig ist nur, dass Du keinen Widerstand leistest, dass ruiniert einfach den Geschmack.“ Seine Hände lagen locker auf Williams Gesäß und er genoss es den festen Po nur ein wenig zu kneten. „Da hatten sie nicht ganz recht. Ich habe nichts dagegen, dass Du sehr hübsche, jungen Mädchen bei Dir hast und mit ihnen aufreizende Spiele spielst. Es gibt im Schloss einige kleine Schönheiten, die sich sicher über Deine Gesellschaft freuen.“ Jermaine genoss sehr verstoßene oder überzählige Töchter der Bauern aus entfernteren Orten zu kaufen, damit Vladimir und er auch genug Abwechslung genießen konnten. Vladimir ließ den Jüngling nicht los, der so köstlich schmeckte, wenn er nur ein wenig an ihm herumleckte. „Du dürftest natürlich bleiben und alles bliebe, wie es ist. Es gab einige Burschen, die sich darin gefielen und zwei wünschten selbst Vampire zu werden. Ich erfüllte ihnen den Wunsch. Aber bevor es soweit ist, musst Du erst einmal Deine Pflichten erfüllen, mein süßer Schatz.“, lockte der Vampir und streichelte über den Schritt seines Favoriten. „Du musst Dir wegen Deiner Freiheit keine Sorgen machen, solange Du pünktlich zu unseren Verabredungen kommst und artig bist.“, versprach er sacht und konnte es kaum erwarten herauszufinden, was William wohl mochte. „Hast Du Träume von Jünglingen oder Jungfrauen, mit denen Du zusammen bist?“
„Sie haben Dir also nichts gesagt? Nun gut. Ich will Dir antworten, William. Ich erwarte, dass Du mich gut unterhältst und meine Zeit versüßt. Ab und zu werde ich Dich, wie einen seltene Rarität genießen. Ich liebe, wie bereits erwähnt, das liebliche Blut eines Menschen, der sich in völliger lüsterne Ekstase befindet. Damit Du in dieses Zustand gerätst, komme ich in Dein Gemach und verzaubere Dich mit Worten, mit Taten und mit heftiger Magie. Wenn Du bereit befindest, beiße ich in deinen schönen Hals und trinke wohl einen Liter Deines lebensverheißenden Blutes. Danach kümmere ich mich darum, dass es Dir schnell wieder gut geht.“ Geduldig erklärte das Monster seinem Opfer, was es mit ihm vorhatte. Später würde er weniger geduldig sein. „Hast Du je bei einem Mädchen gelegen?“, fragte er ruhig, ohne ihm zu zeigen, wie er dazu stand. „Diese Gemächer gehören alle Dir, so lange Du gehorsam bist. Du darfst das Schloss erforschen, den Garten und die Bibliothek. Alles steht Dir offen.“, versprach er großzügig und streichelte bestimmt über den schmalen Rücken des Jünglings bis zu dessen Po. „Allerdings wird es vermutlich am Anfang für Dich ungewohnt sein...Aber glaube mir, Du bist dazu geschaffen, mir Genuss zu schenken. Dienst Du mir drei Jahre hinweg gut, schenke ich Dir genug Gold und Silber, damit Du ein eigenes Leben führen kannst. In drei Jahren bringe ich Dich, wenn Du willst nach Bukarest. Dort gebe ich Dir den Kuss des Vergessens, Du wirst mich und alles, was hier geschah vergessen und kannst ein neues Leben beginnen. Einige Tribute haben es geschafft.“, sagte er leise und lockend. Oh, wie göttlich dieses kleine Ding schon roch, ohne sich vor Lust hin und her zu werfen. Wie würde es dann erst sein?
„Nein, Du wirst schon noch begreifen, was Sklaven in engerem Sinne sind und was Du für mich bist.“, antwortete Vladimir trocken und vieldeutig, als sie an den Käfigen vorbeigingen. Langsam glitt sein Blick über einen eher jüngeren und recht hübschen Gefangenen, der scheinbar ebenfalls noch nicht recht wusste, was ihn erwartete. Beiläufig leckte sich der Vampir über die Lippen. Der Kerl war jung und kräftig, was er sich zu nutzte gemacht hatte, die schöne Tochter des Schmieds zu entehren. Vladimir freute sich auf diese schmackhafte Mahl. Doch dann sah er seinen entzückenden Tribut an, dessen schnellen Herzschlag er überdeutlich hörte und dessen süßes Blut er roch. Erlesen, dachte er zufrieden. „Nein, Du begleitest mich in Deine Gemächer. Hier landest Du, wenn Du nicht gehorchst oder frech wirst. Von einem Tribut erwarte ich Gehorsam und den Willen zu dienen. Du scheinst beides zu besitzen.“ Er führte den Jüngling durch einen weiteren Gang, der noch wesentlich schlimmer aussah als der erste. Die Sklaven hier saßen in schmutzigen Stroh meist zu siebt oder zu acht. Sie versuchten alle, sich vor Vladimir zu verstecken. Einige Zellen waren leer. In ihnen fand man allerlei Folterwerkzeuge und Einrichtungen nämlicher Art. „Sie gehören Jermaine. Wie gesagt, er schätzt es etwas heftiger.“, sagte Vladimir verständnisvoll für seinen Gefährten. In einer Zelle hing ein Mann breitbeinig mit dem Gesicht zu Wand angekettet und wimmerte vor sich hin. „Er kann es wohl nicht mehr erwarten, dass Jermaine sich um ihn kümmert. Aber es dauert auch nicht mehr lange.“ Sie verließen den Turm durch einen Übergang und befanden sich plötzlich in einer gänzlich anderen Welt dunkler Exklusivität. „Deine Gemächer liegen auf diesem Gang. Du hast ein Schlafgemach, ein Badezimmer, einem Salon und ein Arbeitszimmer.“
„Nein, mein Schöner, Du bist kein Sklave im engeren Sinne für mich, deshalb zeige ich Dir, wie meine eigentlichen Sklaven leben.“, antwortete der Vampir und zeigte seine Fangzähne mit etwas, dass entfernt an ein Lächeln erinnerte. „Ich führe in die Gelasse der Gefangenen. Du brauchst kein Mitleid mit ihnen zu haben. Es handelt sich ausschließlich, um Banditen, Verbrecher und Gesocks. Sie überfielen Reisende oder Bauerngehöfte, mordeten oder vergingen sich an Frauen oder Kindern.“, erklärte der Dunkle Herr ruhig und durchschritt die hohe mit Eisenbeschlägen verzierte Tür. Ein merkwürdiger Geruch nach Blut schlug in bereits auf der Treppe entgegen. Man hörte Stöhnen und Weinen von Männern und Frauen durch das gruselige Gemäuer hallen. Der Vampir bewegte sich nicht mehr lautlos, sondern ließ seine Stiefel auf den Stufen dröhnen. Sofort wurde es ruhig. „Jermaine und ich sind uns in vielem ähnlich, nur in der Sache des Genusses als solches nicht. Er liebt es wenn seine Sklaven vor Schmerzen und Angst schreien. Ich bevorzuge es, wenn mein Nachtmahl vor Genuss und Sehnsucht seufzt.“ Das dies ein großer Unterschied war, ergab sich von selbst. Sie erreichten das erste Stockwerk, in dem saubere Zellen mit schmalen Pritschen und einen schlichten Tisch so wie einige Stühlen waren. In jeder Zelle hielt man fünf oder sechs Gefangene, die sich alle durch Panik in Augen auszeichneten, als der Herr kam. „Hier leben meine Sklaven.“, erklärte er achselzuckend.
Elegant erhob sich der Dunkle Herr mit seiner entzückenden Beute in die Luft und trug ihn mit mächtigen Flügelschlägen hoch zu der Festung, die die Menschen so sehr mieden. Beinahe sanft setzte er den Jüngling im schwarz gepflasterten Hof umgeben von drohenden Steinfiguren aus poliertem Onyx ab. Alles hier schien düstere Stimmung und Unglück zu verheißen. Allerdings trat ihnen ein weiterer Vampir entgegen, dessen goldschimmerndes Haar und eisigblaue Augen sich zwar äußerlich von Vladimir unterschieden. Doch sie gehörten zusammen. „Du bist also unser neuer Sklave. William lautet Dein Name, wenn ich mich recht erinnere.“, sagte er abfällig zur Begrüßung. „Er gehört mir, Jermaine. Lass ihn in Ruhe, solange ich es Dir nicht erlaube.“, fauchte Vladimir gefährlich. Der andere Vampir streichelte samtig über Williams Lippen. „Keine Sorge, Vladimir. Ich werde Dein Eigentum nicht beschädigen oder ohne Deine Erlaubnis von ihm trinken.“ Vladmir lächelte kühl. „Der Kleine macht natürlich Appetit.“, gab er zu. „Aber erst einmal bringe ich ihn in sein Gemach.“ Jermaine zuckte etwas enttäuscht mit den Schultern. „Du könntest ihm auch die Kerker, bevor er sein Gemach sieht. Vielleicht weiß er Deine Güte.“ Das letzte Wort klang zynisch. „besser zu schätzen.“ Vladimir sah William nachdenklich an. „Ja. Diese Idee sagt mir zu. Komm, mein Schöner, lerne den Unterschied kennen.“, sagte er samtig und nahm William bei der Hand, dann führte er ihn zu einem gänzlich aus Gebein erbauten Turm in dem er seine Gefangenen und Sklave hielt. Zwei massige Wächter standen vor dem Tor.
„Was mit Dir geschehen wird, mein Schöner, liegt allein bei Dir...Erfreust Du mich, erfreue ich Dich. Verärgerst Du mich, werde ich Dich einfach austrinken und Deinen Leichnam an meine Gargoyles verfüttern.“, antwortete er sinnlich, als spräche er von einem romantischen Spiel zu Zweit. „Natürlich läufst Du nicht weg, braves Kind. Du willst mich nicht ärgern.“ Er ließ eine Zauber über William gleiten, der wohl an eine Art zärtlichen Eisnebel erinnern mochte. „Zuerst bringe ich Dich in meine Burg, wie es Raubtiere allzumal mit ihrer Beute tun.“ Er spielte mit dem jungen Sterblichen, dessen Aussage, er sei froh darüber, zu ihm zu kommen sehr erregend war. Ein gieriges Kribbeln erfüllte seinen Körper in dem Moment. Vielleicht genoss er es wirklich endlich in die Klauen seines natürlichen Herren zu gelangen. Einige sehr wenige Menschen fanden wahrhaftiges Gefallen an der Überlegenheit der Vampire. Sie könnten intensive Symbiosen miteinander eingehen, die sich gewöhnlichen Menschen nicht annähernd erschlossen. Nun, Vladimir wollte nicht zu früh triumphieren, schließlich musste erst die Zukunft zeigen, ob es als wahr erwies. Er materialisierte sich vor dem Jüngling und stand vor ihm wie ein gefallener Engel. Schön. Erschreckend. Kalt. Machtvoll. Seine schwarzen Schwingen lagen am Rücken an. „Leg Deine Arme um mich, damit ich Dich auf die Burg bringe.“, befahl er und atmete den Duft des Tributes gierig ein. @Sloan