Geschichten Oktober - Dezember 2018 » Alles ist nur ein Übergang...

So, das hier ist also unser RPG.

Steckbrief
Name:
Alter/Geburtstag/Sternzeichen:

Beschäftigung:

Vorlieben:
Abneigungen:

Aussehen:

Sonstiges:

Steckbrief
Name: Akira Fudo

Alter/Geburtstag/Sternzeichen: 32\ 08.03.\Fisch\ Japanisch: Ratte

Beschäftigung: Anwalt

Vorlieben: Erdbeeren mit Schokolade, eigentlich alles.

Abneigungen:
Ananas und aufdringliche leute

Aussehen:

Sonstiges. Tattoo. Allergisch auf Ananas.

Name: Inai Narihira - kurz Nari
Alter/Geburtstag/Sternzeichen: 26/28.März/Widder/Pferd

Beschäftigung: Bachelor für Kommunikationswissenschaft, probiert momentan Arbeitsfelder aus, die zu ihm passen könnten

Vorlieben:
o Sport
o Backen
o jegliche Medien
o Fisch
o Kuscheln
o Komödien
o Frohe Farben und Pastellfarben

Abneigungen:
x westliche Musik
x Kochen
x Tanzen
x Krankenhäuser
x Hunde
x Neonfarben, schwarz und andere dunkle Farben
x Vulgarität
x Alkohol

Aussehen:
Ein zierlicher Körperbau, mit schlanken GIiedmaßen und feinem, blonden Haar bestimmt das erste Erscheinungsbild von ihm. Diese sind kurz und in kleinen Wellen, seine Haut ist rein, makellos, mit minimaler Bräune, dem Lebensraum geschuldet und dunkelblonden, dichten Wimpern. Herausstechend sind die blauen, großen Augen, wohlgeformt, so wie das leicht spitz zulaufende Gesicht. Wenn er lacht, zeichnen kleine Grübchen das Bild seines Gesichtes. Für einen Mann ist er klein, ohne nennenswerte Muskelmasse. Die Nase ist, sowie auch seine Ohren; klein, geben aber dennoch ein harmonisches Bild, im Vergleich zum Rest des Körpers ab.

(Hochzeitskimono)

Sonstiges:
Ist Nichtschwimmer und ernährt sich zu 90 Prozent vegetarisch. Er ist laktoseintolerant und hat noch zwei ältere Brüder, von denen einer ein entfernter Kollege von Akira ist, der andere ist bereits zweifacher Vater und Logopäde ist. Seine Handschrift ähnelt eher der einer Frau und wird oft als schön angesehen. Wenn er irgendwo unterschreibt, dann nur mit seinem Vor- und Zunamen und füllt dabei das ganze Kästchen oder gar darüber hinaus noch. Er hat eine negative Blutgruppe und leidet unter leichtem Belastungsasthma.

Oh wie war ich aufgeregt...Ich konnte kaum still sitzen auf dem hölzernen, mit weißen Polster bezogenen Hocker im Hause meines älteren Bruders. "Die oder die Blume?" "Die.", entschied ich mich binnen weniger Sekunden und deutete mit dem Zeigefinger meiner linken Hand auf die Rose, die Minahi mir präsentiert hatte. Sie war die Frau an der Seite meines Bruders, schon seit einigen Jahren. Wir waren im überdimensionalen Schlafzimmer der beiden. Sie verdienten gut, waren beiden und er juristischen Richtung tätig, obwohl Minahi nicht so wirkt. Im Gegensatz zu ihrem Gatten Ashikawa. Dieser sitzt mit Akira und Minobu - beides Anwälte in der Stadt - auf der Couch an der Balkontür und quatscht. Natürlich über nichts anderes als die Arbeit, Politik, Geld, etc. Für mich alles irrelevante Themen und für Minahi auch. "Jungs!", durchbricht sie ihr Gespräch mit fester Stimme, unterstützt von einem bösen Blick. "Warum seid ihr eigentlich hier, wenn ihr eh eure Männergespräche führen wollt? Ich mache hier Narihira fertig." "Ach Schatz, du weißt doch, dass man von hier aus den besten Blick auf den Garten hat....Und außerdem steht hier der Sekt!" Unterstützend hob mein Bruder das Glas und ich schüttelte lächelnd de Kopf, drehte mein Gesicht dann wieder dem Spiegel zu, damit meine Schwägerin mich weiter fertig machen konnte. Ab und zu hörte ich hinter uns noch Gelächter, doch es störte mich nicht, denn ich war bester Laune. Es war strahlenstes Sommerwetter, nicht zu warm und nicht zu kalt und draußen blühten die Kirschblüten. Heute war der Tag endlich gekommen, an dem ich ihn heiraten würde. Ihn. Meine Jugendliebe und Liebe meines Lebens. Mit einem wohligen Seufzen schloss ich die Augen und ließ die Frau machen.

Ich sah immer mal wider zu Nari und schmunzelte. //Er sieht jetzt schon hammer aus.... Aber eigentlich kann er ja alles Tragen...// dachte ich und wand mich dann wider den Gesprächen zu, eigentlich waren diese Gespräche heute wirklich fehl am Platz, Minahi hatte da schon ganz recht und diese Frau konnte schon ziemlich beängstigend sein, auch wen sie nur böse guckte. Ich rieb mir den Nacken "Irgendwie hat sie ja recht... Das gehört hier nicht wirklich her. Wir sollten uns das lieber aufheben wen wir mal wider nen Männerabend machen. Oder so..." gab ich überlegend von mir und trank dann ebenfalls einen schluck seckt. Auch wen ich wusste das Nari das nicht besonders mochte. Ich überlegte dann noch eine weile lang und stand dann auf "Braucht ihr noch bei irgendwas hilfe... Eierschauckeln kann ich auch noch daheim..." ja ich konnte kaum glauben das mir das über die Lippen kam. Die anderen schauten mich an "Was denn?" fragte ich in die Runde und schob meien Brille hoch.

"Ist das dein Ernst Akira?" Etwas verständnislos beäugte Minobu seinen Arbeitskollegen. "Wenn du dich mit den Damen der Schöpfung lieber über Tulpen unterhalten möchtest: Bitteschön, ich stelle dir gerne einen Stuhl neben unsere hübsche Braut." Ich belächelte das Ganze nur. Ich wusste genau, wie schnell mein Bruderherz auf Alkohol ansprang und dass er schon immer diese Redensart gepflegt hatte. Er meinte es in keinster Weise böse, das wusste ich und lockerte die ganze Stimmung nur auf, was mir sogar sehr gelegen kam, denn so konnte ich mich weniger auf die Nervosität und alles in diese Richtung konzentrieren. "Ich weiß es zwar nicht ganz genau, aber etwas sagt mir, dass wenn du Narihira als dein Bruder bezeichnest, er männlich ist und somit KEINE Braut!" Minahi stützte erbost die Hände in die Hüften und hatte sich abermals zu ihrem gatten umgedreht, doch ich legte ihr besänftigend eine Hand auf den Arm, ehe sie meinen Bruder zum Tode verurteilte. Ganz ohne Geschworenengericht. "Alles gut, Mina. Ich mag es als Braut bezeichnet zu werden. Klingt es nicht...Süß?" Ich lächelte bezaubernd. Bloß keine Diskussionen jetzt. Aber ich hatte mein Ziel erreicht.
"Na gut, wie du wünschst, Prinzessin." Jetzt musste sie auch ein wenig schmunzeln und widmete sich meinen Haaren. "Und außerdem sind es Rosen, Brüderchen.", konnte ich mir grinsend nicht verkneifen und schlug mit meiner Schwägerin leicht lachend ein, sah aus den Augenwinkeln Ashikawa schmollen. Scherzhaft natürlich. "Was meinst du mit Brüderchen? Ich bin 8 Jahre älter als du, ich habe deine Windeln gewechselt!" Nun errötete ich doch etwas, obwohl es ja eigentlich kein Geheimnis war, wo er der Älteste von uns drei Brüdern war. "Ashikawa!" In dem Moment kam Akira auf mich zu und wir beiden drehten uns zu dem Brillenträger um. "Hm...Du kennst doch den Weg zum Bad. Könntest du mir von da vielleicht das Haarspray bringen? In einer blauen Dose, rechts neben dem Kippfenster. Narihira hat so feine Haare." Sie lächelte. Und ich ebenfalls entschuldigend. Doch in sekundenschnelle wischte der Anwalt neben uns das Lächeln aus unseren Gesichtern weg. "Akira!..." Alle sahen ihn mehr oder minder entgeistert an "Findest du nicht, dass das doch etwas...nun ja...primitiv klingt?...", wagte ich die Stille zu durchbrechen und bekam nickend stumme Zuneigung. In einen Raum voller Juristen gepfercht zu sein war ja an sich schon eine komische Situation, aber wenn so einer dann solche Sachen sagte, war es irgendwie nochmal um einiges komischer. Die Stille jedoch war noch komischer. "Dass jemand wie du zu solch Überraschungen fähig ist...Respekt Akira!" Ich fing an zu lachen, ernst alleine, doch dann stiegen die anderen etwas verhalten, vielleicht auch gezwungen, mit ein. Aber nun ja, immerhin waren sie jetzt wieder im Gespräch und nachdem meine Haare fertig waren, würde ich auch meinen guten Kimono anlegen. Wie war das alles aufregend!

"Warum nicht...? Denkt ihzr etwa ich kenn mich damit nicht aus... Und immerhin is es Naris Tag. da sollte man nicht mit Anwalts geplänkel anfangen und auch nicht damit enden lassen. Da wende ich mich dann doch lieber den Rosen mit den Dornen zu." meinte ich und zuckte dann mit den Schultern, mir war das eigentlich egal was sie grade dachten, ich wollte mich nur nützlich machen. Ich konnte mir irgendwie ein Schmunzeln nicht verkneifen und stimmte dann zu "Jap es klingt wirklich süß..." Ich musste kurz auflachen "Oh jetzt wollt ihr die Peinlichkeitsalben auskramen.. Das is aber nicht wirklich nett." gab ich schernzen von mir. "Ja den kenn ich, der ist nicht sehr schwer zu merken... Ja kann ich machen, ist kein Problem." sagte ich und ging ins Bad um dort das Haarspry zu holen, es war wirklich nicht zu verfehlen, mann konnte aus der Richtung immer das teure Pafum riechen. Ich holte das Haarspray und hielt es dann Minahi hin "Was denn?" fragte ich, da ich grade bisschen auf dem Schlauch stand und mir dann wider einfiel was mir entwichen war "Ja irgendwie schon, ich ärgere mich grade total schwarz das ich es gesagt habe... Weis auch nicht was da über mich gekommen ist." er rieb sich den Hinterkopf "Um...um... wieso Respekt...? Das is ehr peinlich..." gab ich von mir und musste dann auch irgendwie mit den anderen mit lachen. Irgendwie war es ja dann doch witzig.

Naris Tag. Ach wie süß. Wie niedlich...Aus vollem Herzen freudig lächelnd drehte ich mich zu dem Anwalt um. Ich hatte meine Schultern angezogen, einen ganz weichen Blick in den Augen, denn obwohl es ja nur ein simpler Satz ohne wahrscheinlich tiefere Bedeutung warm so war ich doch nennenswert berührt. Von meinem Bruder, ja von den hätte ich es erwartet. Immer wurde ich, das Nesthäkchen der Familie, nun auch unter die Haube gebracht. Doch im Gegensatz zu ihnen war ich nicht der typische Mann in der Beziehung und hatte so gar nicht die Hosen an. Schon immer wurde ich in gewisser Wiese behütet, auch wenn beide über 30 und ich Mitte 20 war mittlerweile. Akira hingegen war nur ein entfernter Bekannter. Sicher, da sich mein Bruder Ashikawa und er schon seit der Uni kannten, wo ich noch zur Schule gegangen war, kannte auch ich ihn bereits eine kleine Weile, aber es war nicht so, dass wir jetzt enge Freunde waren oder ähnliches.
Die, wie der Anwalt es nannte "Peinlichkeitsalben" wurden dann aber schnell wieder weggepackt. Es gab wichtigere Dinge zu tun und ein Blick auf die Uhr hatte uns verraten, dass wir zwar nicht hetzen mussten, aber eben auch nicht mehr so rumtrödeln durften. Beziehungswiese ich nicht, denn die anderen waren ja schon fertig, bis auf Minahi, die sich ganz meiner Person aufgeopfert hatte und noch nicht förmlich gekleidet war. Zumindest Haare und Make-Up saßen bei der Juristin schon einmal. Und bei mir jetzt auch, nachdem Akira mit dem Haarspray wiedergekommen war - ich hatte das Gefühl gehabt, der Duft der Parfüms aus dem Bad klebte immer noch an seiner Kleidung - und meine Schwägerin meine Haare befestigt hatte. So saß ich also nun da, die blonden Haare schön, aber nur leicht, gewellt/gelockt. "Naja, du erzähltest doch von Peinlichkeitsalben.", kicherte ich und hängte hinten dran: "Und gerade von jemand sonst so steif wirkenden Mann wie dir erwartet man nun wirklich nicht so einen Kommentar oder?" Ich verschwand mit dem Kimono hinter einer kleinen Trennwand aus Bambus und währenddessen versuchte Ashikawa mehrmals zu schmulen, denn bis man seinen Kimono anhatte dauerte es eine Weile und langsam war er fast genauso aufgeregt wie ich.
Aber dann endlich war es aber so weit und ich präsentierte mich der Jury von Minobu, Akira, Minahi und Ashikawa, wenn auch etwas schüchtern. "Und? Gefällt es euch?" Ich fühlte mich zurückversetzt an den Tag, an dem ich den Kimono mit meinem Verlobten gekauft hatte, hatte aber heimlich noch ein paar Veränderungen vornehmen lassen. Es herrschte Schweigen und probeweise drehte ich mich ein paar mal langsam, damit sie das Prachtstück von allen Seiten betrachten konnten. Außerdem sah es hübsch aus, wie sich der Stoff leicht aufbauschte. "Wow Nari...Wirklich...wow..." Mein ältester Bruder stand auf und kam auf mich zu, nahm mein Gesicht in die Hand. "Ich habe noch nie auf der Welt so eine schöne Braut gesehen." Scherzhaft räusperte sich seine Frau hinter ihm und er grinste. "Im Kimono natürlich." Ashikawa und Minahi liebten die westliche Kultur. Dementsprechend hatten sie natürlich auch in Anzug und Brautkleid in weiß geheiratet. Ich war da etwas traditioneller veranlagt. Nichtsdestotrotz freute ich mich im Stillen ungemein. "Danke...", murmelte ich lächelnd, sah zu ihm auf. "Mutter hätte dich so schrecklich schön gefunden." Ich hatte keine bewussten Erinnerungen an meine Mutter. Während ihrer dritten Schwangerschaft, also in der Zeit, wo ich entstanden war, hatte sie einen starken Infekt erlitten. Aus dem Grund war ich auch als Frühchen zur Welt gekommen, hatte eine kaum merkliche Immunschwäche und meine Lungen waren nicht zu 100 Prozent ausgebildet gewesen. Sie war verstorben, noch ehe ich das erste Lebensjahr erreicht hatte.
Das Ganze war umso tragischer, weil ich gar nicht geplant war. Nur unser Vater hatte sich nach der, vergleichsweise langen kinderlosen Phase (meine Brüder waren 6 und 8 Jahre älter als ich) noch ein Kind gewünscht. Deshalb hatte ich schon immer eine ganz besondere Bindung zu meinem Erzeuger gehabt. Er liebte natürlich auch meine Brüder, doch ich war ein Wunschkind, der Jüngste und immer schon etwas hilfebedürftiger gewesen als meine Geschwister. Entgegen einiger Erwartungen jedoch, machte mich der Satz kein bisschen traurig oder melancholisch...Wie auch? Ich hatte nie eine enge Bindung zu ihr gehabt, aber ich wusste Ashikawas Satz zu schätzen, denn er hatte meine Mutter acht Jahre an seiner Seite gehabt. "Ich weiß...", flüsterte ich deshalb, den Kopf erhoben und nahm seine Hände. "Ich werde sie stolz machen." "Das hast du doch schon.", flüsterte er zurück und küsste brüderlich liebevoll meine Stirn, als von unten zwei schrille Kinderstimmen zu uns hoch drangen und wir damit sofort wussten, dass nun auch mein anderer älterer Bruder im Haus eingetroffen war. Seine dreijährigen Zwillingstöchter waren ja auch nun schlecht zu überhören.

Ich beobachtete dann weiter wie es mit Naris Frisur weiter ging, irgendwie war das doch interessanter als ich gedacht hab. Ich wunderte mich etwas über mich selbst, sonst fand ich sowas auch nicht interessant, aber heute schon. Vielleicht lag es ja an der Aufregung die sich irgendwie in mir ausbreitete. Immerhin wurde ich ja auch eingeladen obwohl ich mit Nari nicht gerade viel zu tun gehabt hatte. Außer wen er mir mal bei ihnen zu hause über den Weg gelaufen war. //Bald ist es so weit.. Der Zeitpunkt der Trauung rückt näher... Ich freu mich für die beiden.// dachte ich und richtete meine Krawatte die sich etwas gelockert hatte. "Stimmt... Gerade deshalb dachte ich das ich es irgendwie sagen muss. Schättze ich. Oder mir war mal danach nicht so steif rüber zu kommen und auserdem sind wir ja noch unter uns und Kinder waren ja auch nicht anwesend. Aber ich denke das wird auch nicht wider vorkommen." Gab er lachend von sich. //Das wird man mir wohl noch ewig nachwerfen..// ich seufzte und setzte mich dann nochmal hin. "Die Frisur is echt süß." merkte ich an, sie passte zu ihm. "Wow.. Du siehst echt Traumhaft aus... Und es ist alles so schön stimmig." gab ich hin und weg von mir und ich war nicht mal sein Verlobter. Ich folgte dann einfach den Gespräch der Brüder, als ich Kinder schritte hörte und eine Stimme die mir sehr bekannt vorkam. Mit Kinder kam ich nicht besonders gut klar, da sie bei meinem Anblick immer los weinten oder sich von mir fern hielten.

Nachdem ich mich von meinem Bruder hatte lösen können, hörte ich mir geduldig die Kommentare der anderen an und verbeugte mich dankend von ihnen, versuchte bescheiden abzuwimmeln. Doch ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich aufrichtig und ehrlich, wirklich traumhaft aus. Wie aus einem Märchenbuch. Und genauso verträumt drehte ich mich nun auch vor dem Spiegel. Ich war glücklich. Sehr sogar. Einer meiner größten Träume würde heute nun endlich wahr werden und alle mir lieben Menschen waren da um mich zu feiern. Und noch mehr. Wir waren einer Familie, die weder adelig, noch Reich war, aber doch in der guten bis sehr guten Mittelschicht. Ein Haus in Japan war schon unglaublich viel Wert wenn es in der Stadt lag. Und kaum hatte ich mich zu Ende bewundert, stürmten die Töchter meines zweitältesten Bruders herein. Saki und Hiromi. Zwei Mädchen. Sie trugen blaue Kleider, perfekt auf einander abgestimmt und nur mit wenigen Unterschieden. Sicherlich von ihrer Mutter selbstgeschneidert, die dies als Hobby betrieb. Ihre Mutter war jedoch wieder unterwegs, Pilotin zu sein war, was den Urlaub anbetraf, wirklich kein Traumjob. "Na hallo ihr beiden!", begrüßte Ashikawa sie und auch ich kam auf meine Nichten lächelnd zu, umarmte sie zur Begrüßung.
Die beiden schwarzhaarigen Mädchen waren wohl mit Abstand die mit Abstand verschiedensten und gleichzeitig doch wieder auch ähnlichsten Zwillinge auf der ganzen Welt. Beide schwammen jetzt schon in einer Art Verein und liebsten die Farbe blau, Tiere, Bücher und natürlich noch ein paar andere Sachen, aber bis auf ihre Aufgedrehtheit waren sie charakterlich völlig verschieden. Da sie jedoch eineiige Zwillinge waren, sahen sie sich im Gesicht schon sehr ähnlich, hatten die selbe Größe, Statur, aber ihre Haare ganz anders. Saki - die Jüngere der beiden hatte nur kinnlange Haare und trug einen Haarreif. Ihre Schwester Hiromi hingegen hatte für ihr Alter schon eine stolze Haarlänge und war Brillenträgerin. Beide sahen aber stets gepflegt es, es waren kleine Ordnungshalterinnen. "Wisst ihr was euch noch fehlt?", flüsterte ich geheimnisvoll tuend und erntete neugierige Blicke. Ich lief zu der Garderobe im Zimmer, schnappte mir zwei weiße Seidenbänder. Sie waren von dem Kimono übrig geblieben, ich hatte sie als unpassend empfunden und deshalb abgemacht. "Guck mal Hiromi, dir..." ich kniete mich hinter ihr und machte aus ihren haaren unten einen Zopf, funktionierte das Band zu einer Schleife um. Zum Protest von Saki natürlich. "Keine Sorge, du natürlich auch." Sogleich knotete ich auch der anderen Schwester das Band an den Haarreifen und band es zu einer Schleife. "So, gefällt es euch?" Die beiden rasten hinüber zum Spiegel und nickten dann eifrig. "Hübsch!"
Hinter mir erschien dann auch endlich mein Bruder und volle Freude umarmte ich ihn überschwänglich. "Norio!" Ich freute mich, auch ihn endlich zu sehen und obwohl das Schlafzimmer großzügig geschnitten war, wurde es langsam doch voll in dem Raum. "Mädels, Mädels, Mädels, nicht so wild, hört ihr?!" Und schon waren beide meiner Brüder damit beschäftigt die kleinen Gören wieder einzufangen, die es mittlerweile auf Minobu und Akira abgesehen hatten. Leider wussten sie ihre Grenzen nicht so richtig, aber Norio war leider auch einer, der bei weitem viel zu gutmütig war und das nutzen die beiden natürlich gerne aus. "Tut mir leid.", entschuldigte ich mich bei den beiden, aber leider konnte ich mir ein kleines Prusten nicht verkneifen. Die Kleinkinder waren ohne Umschweife auf den Schoß der beiden geklettert und hatten sich an ihren Haaren zu schaffen gemacht. "Mein Bruder erzieht die beiden einfach nicht richtig.", beichtete ich und versuchte die blauen Haare des Brillenträgers so weit wie möglich zu retten. Dabei sah ich ihm entschuldigend lächeln in die Augen. Und Minahi versuchte es bei Minobu, die Frisur wieder herzurichten.

Ich sah immer mal wider zu den treiben mit den Kindern, die beiden sahen so unglaublich knuffig in ihren blauen gewänden aus. Als Norio den Raum betratt hob ich meine hand um ihn zu begrüßen. So wirklich konnte ich die beiden Zwerge nicht auseinander halten. Sie waren zwar gleich aber auch verschieden, dennoch vermag es mir noch immer nicht sie auseinander zu halten. Weshalb ich immer einen augenblick überlegte wer nun wer war. Irgendwie fand ich es total niedlich wie sich Nari sich um sie kümmerte. Und wie er sich zuvor gefreut hatte als er sich selbst im Spiegel betrachtet hatte. Ja genau heute war sein Tag und der würde noch besser werden. Ich sah den wirbelwinden nach als sie so herum wusselten. Und nun kam eine der beiden direkt auf mich zu "Huch... !" Entwich es mir, mir war einfach nichts besseres eingefallen. Ehe ich dann mein Gesicht etwas verzog und mit den Mundwinkeln zuckte. "Is schon okay. Sie sind Kinder. Sie wissen es noch nicht besser. Das legt sich mit der Zeit." meinte ich und winkte ab "Ach lass nur ich mach das eben schnell selbst. Dann musst du das nicht machen. Aber trotzdem danke fürs richten meienr Haare." kam es noch schmunzelnd von mir.

"Naja...Ja...Ja...Klar, irgendwo hast du auch Recht, Akira." Mit einem milden Lächeln ließ ich meine schmalen Hände sinken und betrachtete mein Werk prüfend. Nicht immer war ich so perfektionistisch, auch wenn ich in der Regel eigentlich ein ordentlicher Mensch war. Nicht herausstechend ordentlich, nicht penibel und eigentlich könnte ich bei genauer Betrachtung auch mehr putzen, aber zum Glück übernahm letzteres oft mein Verlobter, denn natürlich bewohnten wir unsere eigenen 4 Wände. "Aber trotzdem!" Da ich schlussendlich doch nicht ganz mit der Frisur einverstanden war, wo er Gast auf MEINER Hochzeit war, legte ich dann ´doch noch ein weiteres mal Hand an und zuppelte hier und da ein paar Haarsträhnen zurecht, befestigte diese mit Haarspray. "Die Mädels haben ganze Arbeit geleistet.", seufzte ich leicht frustriert vor mich hin, ließ mich aber nicht entmutigen davon und ließ wenige Moment später von ihm ab. "So. Besser!" Lächelnd klatschte ich die Handinnenflächen aneinander als Zeichen der Freude. Wir waren mittlerweile, bis auf Minahi und Minobu, die einzigen in dem Raum. Wobei, auch meine Schwägerin war mittlerweile verschwunden. "Nanu, wo ist denn?-"
Doch mitten in der Frage wurde ich von Akiras Kollegen unterbrochen und sah verdutzt drein. "Minahi macht sich jetzt auch fertig." Ach ja, stimmt ja. Da war ja etwas. Ich war so auf mich und anschließend auf Akira fixiert, dass ich sie ja ganz und gar vergessen hatte. Ups...Das war dann jetzt doch ein bisschen peinlich. "Na dann lasst uns jetzt auch so langsam schon mal runtergehen. Ich sollte lieber noch eine Kleinigkeit essen, sonst fall ich am Altar noch in Ohnmacht vor Aufregung.", lachte ich nervös, aber auch mit einem Fünkchen Wahrheit in der Stimme und schnappte das Handgelenk des Brillenträgers, als Minobu sagte er wolle nochmal ins Bad. "Sag Akira,", fing ich vorsichtig an, "ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten und hoffe ich bin ich unhöflich, aber...wie...nun ja...du bist doch der Jahrgang meines Bruders. Hast du keine Zeit für eine Beziehung? Oder findest du niemand passenden?", kundschaftete ich aus und sah ihn dabei direkt an. Zugegeben, ich wusste ja nicht einmal, ob er homosexuell oder heterosexuell war, wie meine Brüder. Oder ob ihm das Geschlecht herzlich egal war, was ich mir bei ihm aber irgendwie nicht vorstellen konnte. Er war bestimmt durch und durch der klassische Typ. Wobei er vorhin schon einmal bewiesen hatte welche Überraschungen da manchmal in ihm steckten.

Ich schmunzelte "Naja solange meien Brille noch ganz is, is doch alles gut oder?" gab ich von mir und lies ihn machen "Und sitzt es wider?" fragte ich während ich ihn dann abwartend ansah, irgendwie fühlte es isch schon seltsam an, das mir jemand die haare machte, sonst machte das nur mein Frisör oder meine Mutter damals als ich noch in die vorschule und die unterstufe besuchte. "Ja das dachte ich mir schon, du willst alles perfekt haben, wie ein Architekt. Irgendwie schon knuffig, wie du dich an meinen Haaren zu schaffen machst.." ich schmunzelte leicht. "Ja besser, ich dank dir." ich lächelte zufrieden und richtete meine Brille "Sind irgendwie schon alle verschwunden, naja jedenfalls fast alle, habs auch erst nicht mitbekommen." Ich riechtet meinen Anzug etwas und streckte mich kurz "Ja mach das lieber, ist besser. Und nicht die nerven verlieren. Auch wen das an so einem schönen Tag schon fast unmöglich ist." ich stand dann auf und setzte mich dann in bewegung, nachdem er mein Handgelenk gepackt hatte. "Hm? Was gibts?" fragte ich nach und hob dann eine Augenbraue an "Um wieso interessiert dich das...?" fragte ich vorsichtig nach, ich blieb gnaz ruhig ich war nur erstaund das er mich nun plötzich sowas fragte "Naja es geht dich zwar nichts an, aber ich bin Schwul und mir ist noch kein Kerl über den Weg gelaufen, mit dem ich mein gesamtes Leben teilen möchte." Antwortete ich freundlich und seufzte etwas. Ich glaub ich war der einzige singel in diesem Haus.

Auf seinen Kommentar hin lachte ich trocken auf. "Ja gut, irgendwo hast du da natürlich Recht!" Es gab wohlgleich billigere Sachen als sich eine neue Brille zu kaufen, Gesetz dem Fall man wollte eine ordentliche vom Optiker haben und kein Discountermodell aus dem Kassenbereich. "Oh, danke danke. Und ja, jetzt sitzt es wieder sehr gut. Nicht perfekt, aber passend.", scherzte ich und hatte von ihm abgelassen und nickte auf seine Aussage hin, ehe wor den Raum verlassen hatte. Vielleicht reagierte ich auch zu sensibel, doch ich war sichtlich enttäuscht von der Reaktion des Anwalts. "Naja...Also...weil..." Mensch Akira, kann man so etwas denn nicht einmal ohne Hintergedanken erfragen? Muss denn immer gleich etwas sein und alles? Sicherlich, wären wir beide Singles hätte ich auch an einen Hintergrund gedacht oder wäre ich homophob oder der totale Aufreißer, dann hätte ich es auch noch verstanden, aber ich heiratete heute hier nun einmal, da interessierte es mich halt, warum meine noch freien Gäste , solange ich sie näher kannte, noch immer keinen Partner hatten. Aber jemand wie Akira verstand das wahrscheinlich einfach nicht...Was mich zugegeben etwas traurig machte. Mehr als das Warum stellte er so komische Fragen und gab so komische Antworten=? Das wollte einfach beim besten Willen nicht in meinen Kopf hinein.
Aber ich wollte niemanden dazu zwingen mit mir zu reden. Das hier war eine freie Veranstaltung und ich niemandes Boss oder Besitzer. "Weißt du Akira? Komm doch mal etwas mehr aus dir heraus. Entweder bist du zu anspruchsvoll oder irgendetwas anderes hält dich davon ab eine Liebe zu finden. Das ist keineswegs böse gemeint, aber man könnte meine du interessiert dich nur für dich, dein Ansehen und deine Arbeit. Du ein hübscher und kluger Mann Akira, aber du wirst sicherlich nicht jünger. Sei etwas offener, dann hat man auch mehr Freude sich mit dir zu unterhalten...", erklärte ich ihm und hatte gemischte Gefühle. Ich merkte, wenn ich nicht erwünscht war und dieser Mann wollte meine Anwesenheit wohl nicht. Sicher, er hatte mir letztendlich auf meine Frage geantwortet, doch bei der Art und Weise schnackte ich dann doch lieber mit anderen Menschen, die mir gegenüber nicht so verschlossen und steif waren. Hoffentlich würde er sich wenigstens ein bisschen auf der Hochzeit amüsieren können...Aber eigentlich konnte mir das ja auch egal sein. Jeder war seines Glückes Schmied. Ich für meinen Teil hatte mich auf in die Küche gemacht, wo mich kleine gefüllte Gebäckstücke empfingen und ich wenig später schon wieder am lachen war.

Ich lächelte leicht, als ich begriff das ich mir über eine Brille mehr sorgen machte als um ihn, er machte mir hier die Haare in seinem Hochzeitkimono und ich palavere um eine Brille. //Oh man du bist echt ein Ochse.... Na ganz toll gemacht....// dachte ich und seufzte leise. "Ist nicht so wild. Mit deinem Kimono alles okay... Und danke fürs herrichten..." gab ich dann von mir, ehe ich ihn dann etwas verdutzt ansah. Er hatte ja irgendwie recht und auch wen er es nicht böse meinte, traf es mich ziemlich. Es fühlte sich wie ein Schlag in den Magen an. Vor allen das mit dem alter. Ich war regelrecht geschockt das aus dem munde einenes 26 jährigen zu hören, ich konnte ihm ja schlecht mitteilen das ich schon mal unglücklich und einseitig verliebt war und das auch noch in seinen Bruder der Minahi geheiratet hatte. Ich kann froh sein das er meine Freundschaft nach der peinlichsten Aktion meines lebens wollte. Als ich wider aus meinen gedanken gerissen wurden war, war Nari schon längst verschwunden und ich total deprimiert, weshalb ich ins Wohnzimmer ging und mich aufs Sofa setzte und überlegte wie es dazu gekommen war. //Oh man ich schnalls grade nicht..... Ich weis ich hab manchmal echt nen Stock im Arsch und wen ich versuche den zu lösen kommt eierschauckeln raus, das passt auch wider nicht... Wie ich es auch anstelle, jedesmal is es irgendwie falsch...Ich raff es echt nicht...// ging es mir durch den Kopf ehe ich mir ein Pfefferminz Bonbon in den Mund steckte.

(hoffe so is okay.)