RE: " ... und All dies nur, weil du Mein bist." - [RL, FSK18(+)] - 3

"Na dann wähle ich doch lieber die Kissen Variante. Beim Würgeln zerquillt das Gesicht immer so merkwürdig und wenn der Boss abtretten sollte, dann doch in einer eher präsentierbaren Weise, nicht wahr?", er mochte den Anderen. Das war Richard seit dem Beginn der Feier klar geworden. Etwas hatte ihn gleich zu Beginn auf der Straße zu dem Jungen gezogen. Und eben dieses Etwas schien zwischen den beiden auch jetzt zu schweben. Ein gegenseitiger Konsens, der sich darin äußerte, dass sie sich gut verstanden. Richard würde es sich beibehalten den Jngen gelegentlich auf zu suchen, da er in der Lage war, sich in der Gegenwart des Anderen zu öffnen und auch ruhig seine Müdigkeit auszuspielen. "Das ahne ich. Kommt der Augenblick in dem er sich zu weit aus dem Fenster lehnt, wird es sich verbrennen und es lernen. Anders wird es kommen." Das Thema Florian war für Lano nun abgeschlossen. In mehr als nur einer Hinsicht. Mit einem leichten Nicken, stimmte er Angelo zu, dass dieser ihn nacher unten wiedersehen würde. Doch bevor der Junge noch den Raum verlassen konnte, rief Richard noch seinen Namen. "Ach und Angelo. Behalte diese Örtlichkeit bitte für dich. Ich möchte dich ungern in eine unschöne Lage drängen, aber wenn es sein muss, solltest du jemanden davon erzählen, bin ich nicht abgeneigt Florians Befürchtungen zu bestätigen und dir tatsächlich eine solche Bürde aufzudrücken.", auch wenn er sich vorher spielerisch mit Angelo verstanden hatte, so musste er doch darauf beharren, dass dieser Raum geheim bleiben sollte. Sein Ruheort sollte im besten Falle noch einige Monate bestehen können.

"Das stimmt. Und wir wollen dich ja nicht mit blauem Gesicht unter die Erde bringen!" Er grinste breit ordnete sich sein Haar zurück, nebenbei sah er auf die Uhr. Der nächste Entzug würde gegen Mitternacht kommen, er hätte also noch gut Zeit. Was auch immer es war, dieser Mann faszinierte ihn und er sprach gerne mit ihm, auch, wenn dieser seine Sticheleien ignorierte. Er schätzte, dass er so ruhig und im Moment sehr offen war. "Nun, dann ist es ja gut. Ich kenne solche Kerle, und habe Spaß dran, sie gegen die Wand fahren zu sehen!" Er drehte sich um und ging zur Tür. Als ihn Richard ihn erneut rief drehte er sich wieder um. "Jaja schon gut, dein geheimer Sexraum bleibt geheim!", grinste er

Den Kopf schüttelnd, winkte Richard den Jungen einfach hinaus. Sein geheimer Sexraum würde also noch ein Weilchen geheim bleiben. Nur war dies neben solchen Aktivitäten das Schlafzimmer und der einzige Ort, an dem er nicht gleich angesprochen werden würde. Seine Ruheoase. Sobald Angelo den Raum verlassen hatte, begab sich Richard ins Ankleidezimmer und wechselte das Hemd, indem er ein legeres Shirt überstreifte. Sicher, es spannte sich über den Köfper des gut gebauten Mannes, aber war der Stoff doch weit aus bequemer als seine durchaus sehr geliebten Hemden. Nachdem dies erledigt war, brachte er den Raum noch in Ordnung und verließ nach einigen Minuten das Stockwerk und gesellte sich erneut zu der ausgelassenen Feier. Seine engsten 4 suchten ihn gleich bei der Wiederkehr heim und versuchten doch tatsächlich den Meister des Weins an eben jenem Stoff zu alkoholisieren, um ihn betrunken erleben zu können. Leider stellte sich dies als unmöglich heraus und der Leiter musste herzhaft über seine angetrunkenen Vertrauten lachen.

Angelo schmunzelte, er genoss das Hin-und Herärgern. Dieser Mann hatte Humor. Er beschloss, der Feier eine echte Chance zu geben, immerhin ging es auch um eine große Chance für ihn. Am Fuß der Treppe sah er sich um, ehe er zu dem Buffett ging und sich den Teller füllte. Er beherrschte sich, nicht zu gierig zu werden, auch wenn ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Mit seinem vollen Teller setzte er sich auf einen Platz nahe am Fenster und beobachtete das Treiben

Die 5, wie sie von den Anderen genannt wurden, unterhielten sich angeregt über etwas, was sich bereits vor Jahren abgespielt hatte, den ein oder anderen aber in ein schlechtes und vor allem erpeiltes Licht rückte. Einige Neulinge hatten sich zu ihnen gesellt, einfach um die Geschichten anzuhören und sich der fröhlich-freudigen Atmosphäre anzuschließen. Während die ein oder anderen tatsächlich aufmerksam lauschten, versuchten die ein oder anderen eher sich an gewisse Personen anzuschmiegen und deren Aufmerksamkeit zu gewinnen. 2 der 5, Reedo und Doom nahmen sich der übermotivierten nur all zu gern an und versuchten tatsächlich den ein oder anderen in ihre Betten zu locken, mit mittelmäßigem Erfolg. Ein Glas Wein in der Hand haltend, beobachtet Richard das Treiben um sich herum belustigt und lässt hier und da seine Kumpanan blöd da stehen. Ab und an erhascht aber auch er sich dabei, wie sein Blick Angelo sucht und diesem einmal, als sich die Blicke kreuzen, zuzwinkert.

Angelo hatte durchaus Motivation, den Job zu bekommen und er würde sich auch anstrengen dafür, doch so ranwerfen, wie die anderen Neuen, würde er sich nicht. Es war fast skurril. Er saß an seinem Platz am Fenster und aß zufrieden, er war lange nicht mehr satt gewesen und genoss jetzt jeden Bissen. Wenn sich jemand zu ihm setzte, unterhielt er sich gern und antwortete auch ausführlich, doch ließ er einige Details aus. Das Straßenleben und seine Sucht vorallem. Gerade verließ einer der Rekruten seinen Tisch, um sich noch Nachtisch zu holen, da ließ Angelo den Blick durch den Saal schweifen und blieb bei Richard hängen. Dieser zwinkerte ihm zu, woraufhin Angelo den Mut fasste und sich erhob. Bisher hatte ihn jeder am Tisch besucht, jetzt war er dran. "Ich sehe, gerade sind Sie frei, darf ich mich setzen?"

Die Truppe unterhielt sich weiterhin ganz aufgeregt über dies und jenes. Ab und an stößten weitere hinzu, andere gingen. Es war ein lautes freudiges Treiben, das den Anführer mit einer tiefen inneren Wärme erfüllte. Scheinbar musste sich dies nach Außen hin auch tragen, denn nicht nur einmal kam der Kommentar zu seiner guten Laune und wie gern die Leute es sahen, dass er so ausgelassen und froh daher kam. Ob sich alle so kostbar amüsierten, davon konnte Richard nicht ausgehen. Er hoffte es inständig. Gerade wollte er sich eines weiteren Schluckes seines Weines bedienen, als ihn jemand direkt ansprach. Das Glas von den Lippen fern haltend, nickte er dem Neu-Dazugestoßenem zu. "Selbstverständlich darfst du das." Kaum hatte sich Angelo der Gruppe angeschlossen, konnte es sich Reedo nicht verkneifen den Schmächtigeren mit der SChulter anzustubsen. "Da ist er ja! Der Dude, der einfach so einen anderen Kerl vor den Augen des Boss umgenietet hat. Das hättet ihr sehen sollen! Und seine Kommentare haben selbst R.K doof da stehen lassen!" Richard konnte über die Äußerungen seines Freundes nur den Kopf schütteln. "Das ist doch nicht wahr.. zumindest der letztere Teil."

Angelo setzte sich an den Tisch und lächelte Richard zu, er wollte die Gesellschaft nicht verpassen. An seinem Tisch sah es spaßig aus. Er griff in den Brotkorb, der in der Mitte des Tisches stand, und legte sich eine Semmel auf den Teller, frisch waren sie noch viel besser. Lächelnd riss er sich ein Stück ab, erschrak dann aber unter dem Stoß des Riesen. Dieser erzählte von seiner Tat, als ob er ein Held wurde und Angelo grinste verlegen. "Das.. war nichts besonderes..", meinte er nur leise. Innerlich war er stolz, die Gruppe beeindruckt zu haben

Die Verlegenheit des Jungen blieb der Gruppe nicht unbemerkt und so legte Reedo seinen Arm umd die Schultern des Jungen, zog diesen brüderlich an sich heran und zog mit der freien Hand leicht an dessen Wange. "Kleiner. Von all den Leuten heute, hast du uns am besten gefallen. Uns unterhalten und gleichzeitig den Boss angeflaumt! Das gab es schon lange nicht mehr.", schallend lachte der wandelnde Schrank auf zwei Beinen auf. In dieses stimmten ein paar Andere mit ein. Allerdings wurde das Gelächter lauter, als Richard eine Erdnuss aus der Schale inmitten des Tisches genommen und mit einer gewissen festen Spannung gegen die Stirn von Reedo geschnipt hatte, sodass sich bereits jetzt ein kleiner roter Fleck abzeichnete. "Ich wurde nicht angeflaumt. Nur verbessert.", gab Richard mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen von sich und nippte ein wenig an seinem Wein.

Angelo lachte auf und schnappte dann nach Luft. "Vorsicht. Du hast das 10-fache an Körpergewicht! Und auch die Kraft!" Er wich der Attacke auf seine Wange aus und erhob lachend das Glas. "Dann auf Erfolg und das Anpflaumen!" Er blühte langsam auf, die Gruppe war wirklich amüsant und er begann, es zu genießen. Als Reedo mit der Nuss angegriffen wurde, ging er etwas in Deckung und grinste zufrieden. Er hatte Eindruck gemacht

"Auf den Erfolg und das Anpflaumen!", tatsächlich stimmten sie alle mit ein. Dem letzteren Part hatte Richard zwar nicht zugestimmt, aber solidarisch das Glas ebenfalls gehoben und darauf getrunken. Die Truppe schien gut zu harmonieren, die Leute fühlten sich wohl, erstrahlten förmlich. So, wie es Angelo zu tun scheinte. Es erfreute und amüsierte den erfahrenen Leiter sehr einen solchen Wechsel mitansehen zu können. Leider hielt für ihn die freudige Zeitspanne nicht lange an. Denn bald schon, gesellten sich die Ältesten zu Lano und verlangten das übliche Ritual. Die ersten Tätowierungen würden stattfinden. Mit einem entschuldigendem Ausdruck verabschiedete er sich von der Gruppe, wünschte ihnen noch weiterhin viel Freude und machte sich zu den schon länger anwesenden Neuankömmlingen auf. Den ersten Schwarm, für die er bereits am Morgen gewisse Aufgaben und Tätowierungen ausgesucht hatte und die er beruhigt einweisen, zuweisen und unter seinen Befehl stellen konnte. Die leicht zu frieden Stellenden sozusagen. All dies geschah unter dem offenem Himmel, ein jeder konnte von dem Feste aus mit ansehen, wie zahlreiche Männer aber auch Frauen sich ihrer neuen Rolle bewusst wurden und wie sie offiziell ein Teil der Ortensia Familie wurden.

Angelo grinste und trank, dann unterhielt er sich weiter mit den Gästen neben sich. Er mied Florian, die anderen waren lustig und erzählten ihm so einiges. So gingen die Stunden schnell vorbei, bis die Älteren das Ritual ankündigten. Er wusste was sie meinten. Er hatte seine Augen überall und griff sich instinktiv in den Nacken. Jetzt hieß es sich entscheiden. Nachdenklich erhob er sich und ging zu einem gut übersehbaren Platz an der Fensterfront, von der aus er die Tattovorgänge sehen konnte. Nachdenklich kaute er auf der Lippe,sollte er...?

Die ersten Neuankömmlinge ließen ohne groß auf sich zu warten und viel Aufsehen erregend das Aufnahmeritual, wie manch einer es so nannte, zügig über sich ergehen. Die Nachfolgenden jedoch schwankten eher, mussten gar von den ein oder anderen Mut zugesprochen bekommen, ehe sie sich in die Nähe der Nadeln wagten. anschließend waren diese zu meist auch glücklich darüber diesen Weg gegangen zu sein und es durchgezogen zu haben. Auch wenn Richard nicht die großen Reden schwang oder all zu viel Anteilnahme zeigte, so stellte er doch sicher, dass er während der Anfänge der Tätowierungen stets an der Seite des Neuankömmlings war, zur Not auch die Hand hielt und beruhigende Worte zu sprach. Für ihn war dies, als Leiter eine Selbstverständlichkeit, die ihn zudem den Kücken näher brachte. Den Tattoo´s folgte die Zuteilung eines erfahrenen Mentors, der für die nächsten 3 Monate zur Seite stehen würde. Ein wachendes Auge und eine helfende Hand. Fluch oder Segen, je nachdem, was man draus machte. Mehr als die Hälfte mussten sie bereits hinter sich gebracht haben. Eine kleine Handvoll waren mit bedauern gegangen, hatten sie Richard mitgeteilt, dass sie sich ein solches Leben nicht vorstellen könnten und waren durch die Türen hindurch in ihr altes Leben zurückgekehrt.

Angelo lehnte in seiner Ecke und beobachtete die Szenerie. Angst vor der Nadel hatte er natürlich nicht, er stach sich jeden Tag. Es waren eher Unsicherheiten bezüglich der Zukunft. Klar, er konnte wirklich gut kämpfen, und jeden Gegenstand zu einer Waffe machen, doch brauchte er auch seinen täglichen Schuss. Der junge Mann wollte vergessen, seine Familie vergessen und nicht dran erinnert werden. Vielleicht war dieses neue Leben, beginnend mit einem Symbol nicht schlecht. Angelo erhob sich und trat vor zu Richard. Er atmete tief durch und sah zu ihm. "Ich denke, ich sollte diese Chance nutzen, wenn du schon sagst, dass ich fähig bin.."

Gerade hatte sich Richard erneut von einem möglichen Rekruten verabschieden müssen, als auch Angelo an seine Seite trat und nach einem scheinbar tiefen Atemzug ihm etwas mitteilte. Erleichtert über dessen Worte, Richard hatte mit einem erneut gehendem Kandidaten gerechnet, legte er kurz die Hand auf die Schulter des zierlicheren Mannes. "Du ahnst nicht, wie sehr du mich mit deinen Worten grad erleichtert hast. Ich dachte schon, du wärst der Nächste, der mir sagen wollte, dass er gehen wollen würde." Die Hand von dessen Schulter nehmend, führte er Angelo und sich zu einem der leeren Plätze eines Tattoo-Meisters. "Aus einem unserer Gespräche vorhin, wolltest du mir etwas sagen, zu deinem Tattoo, wenn ich mich nicht irre. Was war es denn, Angelo? Und hast du dich dabei auch entschieden einen anderen Namen anzulegen?"