RE: Das Größere Wohl - 3

Überrascht sah er den mittleren der Dumbledors an, der ihn beinahe so unhöflich, wenn nicht unhöflicher begrüßte als Albus gestern. Er sprach ihn nicht einmal an, sondern wendete sich direkt an seine Tante. Gellert lies seine Hände in die Umhangtaschen gleiten und wartete ruhig ab, die Hand jedoch um seinen Zauberstab geschlungen. Wie gerne würde er Aberforth ein paar Manieren beibringen. "Mein Junge, wo hast du denn deine Manieren gelassen..." sagte nun auch seine Tante und sah Aberforth jedoch besorgt an. "Er ist hier, um Albus zu treffen, nicht dich.. Er und dein Bruder haben sich angefreudnet, das ist doch schön." sie lächelte ihn an und sah dann zu Albus, der nun dazu kam. Sie erwiderte die Umarmung. "Ach das ist doch kein Problem. ich bin froh, dass ich dich etwas entlasten kann." Sie machte sich doch schon so lange Sorgen um ihn.
Gellert beobachtete das ganze zufrieden und lächelte Aberforth etwas höhnisch zu, als dieser von seinem Bruder den Mund verboten bekam. Doch dieses Lächeln verschwand schnell, als er Albus und Ariana ansah. Lächelnd nickte er Albus zu. "Albus.." ehe er auch Ariana ansah, und kurz die Hand hob. "Guten Tag, Miss Ariana.." hauchte er und sah zu, wie die blassen Wangen langsam rot wurden. Er würde gerne sehen, wie das Mädchen war, wenn sie die Kontrolle verlor. wie groß waren ihre Kräfte wirklich?
Die Bemerkung Albus auf Arianas Flüstern lies ihn leise Lachen. "Nein, tut mir leid, nur ein einfacherer Zauberer.." hauchte er und sah zu, wie Ariana sich absetzen lies und verschwand. Gellert betrat als letzter das Haus und lies das Buch das er sich 'geliehen' hatte wieder im Regal verschwinden, bevor er in die Küche trat. Er stellte sich neben Albus und legte ihm eine Hand auf die Schultern. "Lass uns gleich verschwinden. Sonst werde ich entweder von Ariana zum Spielen eingespannt oder von Aberforth mit Blicken erdolscht." er grinste während er ihm die Worte ins Ohr hauchte.

Albus hatte das Verschwinden des Buches aus dem Regal im Hauseingang nicht registriert. Er war zu beschäftigt, um auf die Details im Haushalt zu achten. Selbst das Portrait von seinem Vater an der Wand war keine große Hilfe in puncto Überwachung. Die psychischen Schäden, welche die Dementoren in Askaban bei ihm verursacht hatten, an welchen er letztendlich zu Grunde gegangen war, hatten sogar bei dem portraitierten Percival Spuren hinterlassen. Aus dem einst ansehnlichen, stolzen Zauberer war nichts weiter übriggeblieben als ein Schatten seiner Selbst. Albus fragte sich, warum er dieses deprimierende Bild überhaupt an der Wand hängen ließ. Es war eine pure Beleidigung für den ehrenvollen Mann, der sich zum Schutz seiner Tochter geopfert hatte. Ja, er sollte es wirklich abhängen… Er nahm es sich für später fest vor. In der Küche gab er seinem Bruder zu spüren, dass er es übertrieben hatte, indem er ihn nicht in seiner Gegenwart duldete. Nachdem Aberforth die Getränke zubereitet hatte, wurde er in sein Zimmer geschickt. Bathilda erhielt daraufhin die Anweisung, dafür zu sorgen, dass er für den Rest des Tages in seinem Zimmer blieb. "Tut mir leid wegen Aberforth. Er hängt sehr an mir und Ariana, weil er sonst niemanden hat", entschuldigte er sich bei Gellert für das Benehmen seines jüngeren Bruders. Danach folgte Gellerts verschwörerisch geraunter Vorschlag, der Albus das Blut in den Adern gefrieren ließ. Nicht nur wegen des Klangs, sondern auch wegen der Nähe. Gellerts Hand auf seiner Schulter wog schwer, allerdings ohne zu belasten. Es war ein angenehmes Gefühl, denn es vermittelte einen Hauch von Geborgenheit, wonach sich Albus so sehr sehnte. Seit dem Tod beider Eltern war er derjenige, der Sicherheit und Geborgenheit geben musste, jedoch nichts von beidem zurück bekam. Daher war es eine Wohltat von Gellert derartig umworben zu werden. "Lass mich noch schnell meine Sachen holen", gab er sich einverstanden und eilte auch schon hoch in sein Zimmer. Dort packte er seinen Zauberstab sowie andere Utensilien in eine Tasche, die sie eventuell gebrauchen könnten. Aufgeregt wegen des bevorstehenden Abenteuers, rannte er wieder die Treppe runter und schnappte nach seinem Mantel. Er schlüpfte hinein, verabschiedete sich von Ariana und Bathilda und ging dann mit Gellert hinaus auf die Straße. Ein kalter Wind wehte durch die Gassen, pfiff unheilvoll und zerrte an der Kleidung mit unsichtbaren Krallen. "Hast du einen Anhaltspunkt? Ich muss gestehen, dass ich mit meinen Forschungen über die… Artefakte noch nicht sonderlich weit gekommen bin. Wo genau müssen wir suchen?", fragte er seinen Begleiter, während er den schmalen Weg anpeilte, der zum Friedhof führte.

Gellert hatte das Portrait gesehen und es gekonnt ignoriert. Es war nicht so, dass es ihn nicht interessierte, wer das auf dem Bild war, aber es reizte ihn auch nicht zu fragen. So kaputt, wie der Zauberer in dem Bild war, war er sicher nicht mehr allzu relevant. Der blonde Jungzauberer wartete in der Küche, während Albus seinen Burder nach oben schickte und seiner Großtante Anweisungen hinterliess. "Ich weiß doch, Albus. Mach dir keine Gedanken. Ich verstehe ihn gut." Gellerts Tante war ein Herzensguter Mensch, das sah man ihr an. Sie war gerne für andere da, was auch der Grund dafür war, dass er überhaupt bei ihr leben durfte. Seine Eltern hatten ihn nicht mehr ertragen. Sie hatten ihn hiermit bestrafen wollen, dafür, dass er aus der Schule geflogen war. Doch es war das genaue Gegenteil für Gellert. Für ihn war das hier genau das, was er angestrebt hatte. Menschen zu manipulieren war etwas, dass ihm schon immer gut gelungen war.
So nickte er seinem neuen Freund zu und sah ihm nach. In der Zeit in der dieser packte setzte er sich zu Ariana und seiner Großtante an den Tisch und alberte etwas mit dem Mädchen herum. "Na Miss Ariana, von welchem Prinz hat dein Bruder eben gesprochen?" fragte er äußerst höflich und musterte das Mädchen, das ihn mit großen Augen ansah. "Albi erzählt mir immer eine Geschichte zum einschlafen. Da gibt es einen Prinz und er kämpft gegen Drachen und verzaubert die Leute, damit er seine Prinzessin retten kann! Und. Und dann ist da noch ein Bösewicht, aber der Prinz schafft es immer ihn im Duell zu besiegen." sie war begeistert, dass ihr jemand zuhörte, dass jemand sich auf sie einliess und Glelert hörte tatsächlich aufmerksam dieser doch eher langweiligen Geschichte zu und fragte immer mal wieder etwas. Er wollte sehen, was dieses Mädchen ausmachte und ab welchem Punkt sie wohl unsicher werden würde. Doch diese Geschichte schien ihr Sicherheit zu geben.
Als schließlcih Albus wieder in der Küche auftauchte verabschiedete er sich erst von Ariana, dann von Bathilda, um mit Albus auf die Straße zu gehen. Er zog sich den Kragen seines Mantels höher und lief neben ihm her. "Ich habe eine Vermutung, mehr nicht. Wir wissen von drei der Artefakten aus diesem Kinderbuch, nicht wahr?" er sah ihn an und grinste "Der Stein, der Umhang und der Stab." Er gign mit ihm um eine Ecke. "Nun gibt es ein Symbol, dass ich in Verbindung mit ihnen gefunden habe..." er drückte seine Hände in die Umhangtaschen. "Und das Synbol taucht auch in Verbindung mit Godrics Hollow auf. Deswegen bin ich her gekommen" erklärte er sich.

Albus war unendlich erleichtert darüber, dass er ihm Aberforths Verhalten nicht übel nahm. Dieses Wissen nahm ihm eine große Last ab. Denn fast hätte er sich für seinen Bruder geschämt. Um einiges ausgelassener lief er neben Gellert her, wobei er unbewusst so nah wie möglich an ihm dran blieb ohne dass sein Wunsch nach Nähe zu sehr auffiel. Es sollte wie ein Versehen aussehen, wenn er wegen des schmaler werdenden Pfads Gellerts Hand streifte. Er kam sich so albern vor wie ein schüchternes Schulmädchen, trotzdem konnte er nichts dagegen unternehmen. Es geschah einfach, egal wie sehr er sich darum bemühte, professionell zu wirken. "Gerüchten zu folge gibt es eine Art Urkunde, die dokumentiert, wer den Elderstab in der Vergangenheit besessen hat und momentan besitzt... ob es sich dabei um den echten Elderstab handelt oder um eine Kopie, ist nicht klar. Aber das ist immer noch besser als gar nichts.", berichtete er Gellert, was er über den Stab wusste.

Gellert bemerkte zwar die Berührungen, die hin und wieder wie zufällig passierten, doch er störte sich nicht daran. Warum auch.. es war doch nur Zufall oder?
Stattdessen konzentrierte er sich weiter auf ihr Gespräch und hob eine Braue. "Eine Urkunde?" fragte er nach und sah ihn interessiert an."Konkrete Dokumente habe ich bisher noch nicht gefunden. Der Stab scheint seinen Besitzer recht oft zu wechseln. Immer wenn ich einen Namen finde..." er knurrte leise "Ist der Stab shcon lange wieder verschollen." er hatte wirklich starkes Interesse an ihm, diesem mächtigen Stab... "Wenn wir die Urkunde finden könnten.. Oder eine Liste.." er grinste. "Albus, lass uns weiter gemeinsam nach den Artefakten suchen... Ich glaube wenn wir uns zusammen tun kann es uns gelingen." Schließlcih waren sie beide mehr als nur klug. auch wenn Gellert noch nicht ganz von Albus praktischen Fähigkeiten überzeugt war.
Sie traten auf den Friedhof von Godrics Hollow.. Gellert lief langsamer, ging die Gräber in einem ruhigen Tempo ab. "Welches der Artefakte reizt dich am meisten?" fragte er schließlich.

Der Ältere schob die Brauen dicht zusammen, während er überlegte. "Ja, der Stab hat einen großen Verschleiß an Besitzern. Deswegen ist es umso schwieriger, seinen Aufenthaltsort zu bestimmen. Es hat wohl jemanden gegeben, der Buch darüber geführt hat, indem er diese Urkunde ins Leben rief. Ihm ging es nicht darum, den Stab an sich zu reißen. Viel eher hat er sich als Beobachter verstanden, der die Schattenseiten des Stabes dokumentieren wollte. Er war davon überzeugt, dass es ein Fluch ist, ihn zu besitzen, da er viele Neider anzog, die nicht davor zurückschreckten, sich mit dem Besitzer anzulegen. Meist auf eine sehr unehrenhafte Weise. Der Stab könnte also überall sein… Was auch immer wir über ihn wissen, schon morgen könnte es nicht mehr aktuell sein. Es ist wie die Jagd nach einem Schatten", grübelte er vor sich hin. Er war so vertieft in seine Überlegungen, dass er nicht bemerkte, wie sehr sich die Umgebung verändert hatte. Die satten, grünen Bäume waren dürrem Geäst gewichen, das gespenstisch den Schotterweg des Friedhofs säumte. Dichter Nebel waberte über den Gräbern wie ein Totentuch, das die Welt unter sich zu bedecken versuchte. Der Tod war allgegenwärtig. Albus schauderte. Für seinen Geschmack war er in seinem jungen Leben zu oft dem Tod begegnet. "Was genau erhoffst du dir, hier zu finden?", fragte er nun doch nach Gellerts Motiven. An sich war es ihm egal, wohin sie gingen, weil er ihm überall hin folgen würde. Dennoch verlangte es ihn nach einer Auskunft, damit er nicht im Dunkeln tappte. Gellerts Gegenfrage ließ ihn eine Weile lang verstummen. Weil er nicht wie ein sentimentales Muttersöhnchen wirken wollte, suchte er nach einer Erklärung, die nicht sofort durchblicken ließ, dass er seine verstorbenen Eltern zurück holen wollte. "Ich will den Stein…", gestand er schließlich, was seine Absichten mehr als offensichtlich preisgab.

Gellert hörte ihm zu, immer wieder blickte er ihn an und war fasziniert von dem Wissen und der Geschwindigkeit in der Albus es preisgab. Er hatte etwas von einem lebendigen Lexikon,d as war ihm gestern schon aufgefallen und nun stellte er es erneut unter Beweis. "Die Jagd nach einem Schatten." stimmte er ihm zu. Sein Gesicht hatte ganz sacht Züge angenommen, während er ihn ansah. "Du bist wirklich gut informiert." Wissen war etwas das Gellert stets imponiert hatte. Was wohl auch der Grund war, warum er seine Schule so schnell verlassen hatte und warum er sich nicht mit seinen Lehrern verstanden hatte. Sie hatten ihm das Wissen das er wollte verwehrt. Ganz im Gegensatz zu Albus, der sein Wissen gerade nur zu gerne teilte.
Während sie über den Friedhof gingen, sagte er. "Ich weiß noch nicht. Einen Hinweis. Warum ist Godrics Hollow mit den Artefakten verbunden? Wieso taucht das selbe Zeichen hier auf, das auch in den Büchern zu den Artefakten zu finden ist.. Was bedeutet es?" er blieb immer mal weider stehen, las die Namen auf den Steinen und wartete dabei auf Albus Antwort, die ihn in diesem Falle kaum überraschte. "Deine Eltern?" er sah ihn an, blieb stehen und legte ihm eine Hand auf den Oberarm. "Vielleicht finden wir ihn..." er lächelte ihm sachte zu.. Dann drehte er sich ab, und suchte weiter. Er hätte Albus auch den Umhang zugetraut. Schließlich schien er in seinem Leben eher unzufrieden zu sein, wollte er doch eigentlich auf Reisen gehen. Mit dem Umhang wäre es ein leichtes zu verschwinden.
Gellert seufzte als sie schon die dritte Reihe abgegangen waren ohne auch nur einen Hinweis auf irgendwas zu finden. "Ich sehne meinen Geburtstag herbei.." hauchte er und sah zu Albus. "Sag mal, wie gut bist du wirklich.." er grinste leicht. "Kannst du das Zeichen mit einem Zauber finden?" er musterte ihn und grinste leicht. Würde er es hinbekommen? War Albus so talentiert, wie seine Tante gesagt hatte?

Er fühlte sich angenehm geschmeichelt. Ein Lob von Gellert war in seinen Augen mehr wert als eine schulische Auszeichnung. Verlegen strich er sich den Nacken, innerlich glühte er vor stolz. "Angenommen wir finden den Stab. Was, wenn er wirklich verflucht ist? Wenn die ganze Welt hinter uns her sein wird, um ihn uns abzunehmen? Schreckt dich das nicht ab?", teilte er seine Bedenken mit ihm. "Vielleicht ist das heutige Godrics Hollow jener Ort, an dem damals die Brüder die Heiligtümer vom Tod persönlich bekommen haben? Vielleicht haben sie hier gelebt? Vielleicht…", sinnierte Albus mit dem Zeigefinger am Kinn. Obwohl er sich nicht fürchtete, behagte ihm der Totenacker nicht, der kaum Platz für das Leben ließ. Hier und da war eine Krähe zu hören. Mehr nicht. Kein weiteres Lebenszeichen. "Ob die Brüder hier begraben wurden? Oder zumindest einer von ihnen?", knüpfte er an Gellerts Fragestellung an, der nach einer Erklärung für das Symbol in diesem verschlafenen Dorf suchte. Die erneute Berührung ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren. Dabei fragte er sich, ob Gellert sich seiner Wirkung auf ihn bewusst war? Ob er es vielleicht sogar provozierte? Oder interpretierte er einfach viel zu viel in diese Gesten hinein? War es Wunschdenken? Albus glaubte, den Verstand zu verlieren je mehr Zeit er mit Gellert verbrachte. Nie zuvor hatte er jemandem so sehr gefallen wollen wie Gellert. "Hoffentlich…", wisperte Albus mit rauer Stimme. Der Wunsch, seine Eltern wieder lebendig zu sehen, hatte in erster Linie nicht einmal etwas mit seiner Sehnsucht nach ihnen zu tun, sondern viel mehr damit, dass er seine Eltern für seine Geschwister zurück haben wollte, sodass Ariana und Aberforth nicht mehr auf ihn angewiesen waren. Eine selbstsüchtige Sichtweise, die er so niemals aussprechen würde. "Geburtstag? Wann ist es so weit?", hakte er neugierig nach. Gleich darauf holte er seinen Zauberstab hervor, weil er es nicht auf sich sitzen lassen wollte, dass Gellert an seinen Fähigkeiten zweifelte. "Und wie ich das kann", produzierte er sich, ganz der Macho, der jede Gelegenheit nutzte, sein Können unter Beweis zu stellen. Er ließ sich von Gellert das Symbol zeigen, welches er mit der Spitze seines Zauberstabs antippte. Ohne den entsprechenden Zauber auszusprechen, um ihm zu demonstrieren, wie geübt er im Umgang mit ungesagten Zaubersprüchen war, beschwor er einen magischen Wegweiser herbei, der einen stark verwitterten Grabstein in einigen Metern Entfernung hell erleuchten ließ. "Dort drüben…", flüsterte er Gellert zu und ging voraus.

Gellert schnaubte leise. "Ich glaube nicht, dass er verflucht ist." er sah ihm ins Gesicht. "Aber ich glaube, das viele hinter ihm her sein werden, aber ich denke auch,d ass viele seiner Meister Amateure waren, die glaubten durch ihn an Macht zu kommen." er grinste. "Ich will ihn nicht haben, um an Macht zu kommen. Ich bin auch so schon ein ausgesprochen guter Zauberer." er sagte es nicht zum Angeben, er war sich einfach so sicher darin, dass er es als Normalität abstempelte. "Er ist für mich eher ein Symbol." erklärte er sich und hörte Albus Ideen zu, er nickte hin und wieder. "Ich hoffe, dass hier einer der Brüder gestorben ist. Und dass er mit den Heiligtümern verbunden ist." er blieb mit Albus am Rand stehen und lies die Hand an seinem Arm, während er so in Gedanken da stand. Albus war für ihn etwas besonderes und er war gespannt, wie lange die Faszination für diesen Mann anhalten würde. Wann war der Punkt gekommen, an dem er ihn nicht mehr interessierte. Bisher war es bei so vielen interessanten Menschen so gewesen, dass er irgendwann nur noch Langeweile empfunden hatte. Doch Albus steckte voller Überraschungen und Wissen. Im Moment glaubte er nicht daran, das ihm Albus irgendwann überdrüssig werden würde.
Sein Geburtstag lies ihn schmunzeln "Ende Juni... am 26." Es war nich teinmal mehr eine Woche bis zu diesem besonderen Tag. Doch es schien als müsse er sich deswegen keine Sorgen zu machen. Als Albus mit leichtigkeit den Zauber wirkte, sogar ohne ihn auszusprechen grinste er zufrieden und klopfte ihm auf die Schulter. "Sehr gut." und damit folgte er ihm zu dem Grabstein. Er ging davor in die Hocke und lies seine langen, schlanken Finger über den kalten stein und seine Schrift gleiten. "Ignotus... Peverell.." las er leise vor... um dann die Finger über das Symbal am unteren Ende des Steins zu streichen.. "Es ist wirklich hier.." fasziniert saß er davor, unfähig etwas zu sagen. Es war ein Hinweis nach langer Suche.

Das wiederum konnte Albus nur bestätigen, denn auch er vermutete, dass der Großteil der Besitzer des Elderstabs Amateure gewesen waren, die sich eingebildet hatten, legendäre Zauberer zu werden, wenn sie den Stab besaßen. Den Stab allein zu besitzen genügte offenbar nicht. Man musste zusätzlich in der Lage sein, ihn vor der Habgier anderer zu beschützen. Gellerts Zuversicht stimmte ihn euphorisch. Selbst wenn der Elderstab verflucht sein sollte, sie würden einen Weg finden, den Fluch von ihm zu nehmen. Dass Gellert ein mächtiger Zauberer war, der den Zauberstab des Todes bloß als Zeichen für seine Macht haben wollte, bezweifelte Albus im ersten Moment nicht. Zwar hatte er noch keine Demonstration von Gellerts Kräften bekommen, dennoch war er davon überzeugt, dass der Jüngere einiges zu bieten hatte. Allein seine Aura und seine Präsenz strotzten vor magischer Energie. Ein schiefes Grinsen zeichnete sich auf Albus' vollen Lippen ab. "Dann darfst du endlich außerhalb der Schule zaubern. Wie ein ganz Großer", merkte er neckisch an. Wenig später befanden sie sich am Grab des jüngsten Peverell-Bruders. Ehrfürchtig betrachtete er die in Stein gemeißelten Letter sowie das sagenumwobene Symbol der Heiligtümer. Er konnte seine Augen nicht von den geschmeidigen wie auch kräftigen Finger des Jüngeren lassen, die beinahe liebkosend über den Stein strichen. "Der Jüngste der drei Brüder…", hauchte Albus heiser vor Faszination. "Willst du das Grab öffnen?", fragte er neugierig und nervös zugleich.

Gellert war sich mehr als nur bewusst über seine Kräfte und wahrscheinlich waren es auch seine Lehrer gewesen, als sie ihn der Schule verwiesen. Denn seiner Meinung nach hätte sie ihm nicht standgehalten. Doch das war eine andere Geschichte. Nun war ihm die Gegenwart wichtiger. Die Freche Bemerkung von Albus überraschte ihn ein weiteres Mal, und er musste tatsächlich grinsen. "Wohl wahr." meinte er und sah ihm kurz nur in die Augen, ehe er sich dem Grabstein zuwandte. Er betrachtete ihn, hörte die ruhigen Wörter hinter sich und hielt in seiner Bewegung inne, als Albus ihn DAS fragte. Überrascht drehte er sich zu ihm und stand auf. Er sah ihn an, als würde er sehen wollen ob er ihn testete oder ob er es ernst meinte. "Albus... Ich wusste gar nicht zu was du in der Lage bist." stellte er schließlich fest und zeigte sich imponiert durch den älteren Zauebrer. "Ja, ich will es öffnen. Ich muss wissen, ob in seinem Sarg irgendetwas versteckt ist." raunte er und musterte ihn. " Aber erst wenn ich 17 bin. und dann machen wir es zusammen, ja?" wollte er wissen und kam ihm etwas näher. Er wollte keine Regung auf seinem Gesicht verpassen, würde jede Lüge enttarnen. Doch Albus schien es ernst zu nehmen. Weswegen Gellert zufrieden lächelte. "Es muss Schicksal gewesen sein, dass wir uns begegnen.. Zwei suchende..." raunte er und blieb bei ihm stehen. Es schien als würde Elektrizität zwischen ihnen herrschen und einen Moment war Gellert tatsächlich verwirrt davon, ehe er den Blickkontakt abbrach und sich wieder dem Grabstein zuwandte.

Die Vorstellung, ein Grab zu öffnen, bereitete ihm Unbehagen. Trotzdem gab er vor, damit kein Problem zu haben, auch wenn es an Schändung, gar Nekromantie grenzte. Mit ihrem Vorhaben bewegten sie sich auf extrem dünnem Eis. Sie begaben sich immer mehr in Richtung schwarze Magie. Die Heiligtümer an sich waren bereits Werkzeuge der dunklen Macht. Ein Grab zu schänden, indem man die ewige Totenruhe missachtete, war die Spitze des Eisbergs. Ein Verbrechen gegen alle Regeln der Moral. Albus kam sich wie ein Schwerverbrecher vor. Wie jemand, der keine Grenzen kannte. Zu seiner Überraschung erfüllte ihn dieses berauschende Gefühl mit Überschwang. Es war als hätte er sich mit einer Droge beflügelt. Die unbekannte Macht war zum Greifen nahe. Er musste sich nur noch darauf einlassen… Dass Gellert mit dem Öffnen des Grabes bis zu seinem Geburtstag warten wollte, verpasste seinem Höhenflug einen Dämpfer. Und doch störte es ihn nicht, weil er noch immer einige Hemmungen hatte, die sich bis dahin aufgelöst haben würden - dies hoffte er zumindest. "Du willst deinen Geburtstag auf einem Friedhof verbringen..?", schloss er aus Gellerts Bemerkung als wäre es ein Unding, seinen Geburtstag nicht im Kreise seiner Familie und seinen Freunden zu verbringen. Albus hielt dem Blick des Anderen Stand, wenn auch nur gespielt wacker, während er einen Gewissenkonflikt mit sich selbst ausfocht. Ihm graute es, ein gesellschaftliches Tabu zu brechen. Andererseits wollte er die Heiligtümer finden. Dafür würde er das Grab öffnen müssen. Die Aussicht, es zusammen mit Gellert zu tun, erleichterte ihm die Entscheidung. "Bin dabei", raunte er ihm wie bei einer Verschwörung zu. Die Verbindung zwischen ihnen war wie magisch. Egal wie sehr er sich sträubte, er würde letztlich nur nachgeben können. "Ja. Schicksal…", bestätigte er mit belegter Stimme, die rau und heiser klang, so voller Faszination. Er verehrte Gellert schon jetzt. Plötzlich kam ein älterer Mann auf sie zu, böse drein blickend und mit der Schaufel in der Luft fuchtelnd. "Was habt ihr Burschen hier zu suchen?! Wollt ihr wohl verschwinden?! Ich werd' euch Beine machen!", krächzte er zornig wie ein wild gewordener Eber, der sein Revier verteidigte. Albus lachte Gellert an. "Der Friedhofsgärtner. Wir sollten gehen, wenn wir nicht von ihm erschlagen werden wollen", riet er dem Blonden und machte Anstalten, sich Richtung Ausgang zu begeben. Nicht, weil er Angst vor dem Alten hatte oder gar vor den Konsequenzen, sondern weil er Ärger aus dem Weg gehen wollte. Nicht, dass sie Hausverbot bekamen, was ihnen den erneuten Besuch des Grabs an Gellerts Geburtstag erheblich erschweren würde.

Im Gegensatz zu Albus verschwendete Gellert keinen Gedanken an die Grabschändung. Er glaubte ohnehin nicht zu stark daran, dass auf einem Friedhof noch allzuviel von einer Person übrig war. Hier waren keine Geister und niemanden würde ein geöffnetes Grab schaden. Vor allem nicht dieses. Ignatus Paverell war schon seid mehr als ein paar Jahrhunderten Tod. Es gab keine Verwandte mehr, da war er sich sicher.
Gellert stand auf und drehte sich zu Albus um, er schmunzelte bei dieser erschrockenen Frage "Erst nachts.." raunte er verschwörerisch und kam ihm wieder einen Schritt näher. "Bestimmt will meine Tante zumindest zusammen ein Stück Kuchen Essen." er würde sich kaum dagegen wehren können. "Aber stell dir vor.. was wäre ein besseres Geburtstagsgeschenk als eines der Heiligtümer.." er lachte leise, da wurden sie unterbrochen. Er blickte zu dem Mann, der dort mit seiner Schaufel fuchtelte und verdrehte die Augen. Er ging auf den Mann zu. "Ist es etwa nicht mehr erlaubt auf einem Friedhof zu trauern?" wollte er wissen und betrachtete den Muggel. Wirklich kein sonderlich sympatischer Typ, der ihm auch nicht zu glauben schien. "Ich mach dir gleich Beine Bursche. Ihr komischen Leute! Überall seid ihr in unserem schönen Dorf! Und nun macht, dass ihr fort kommt!" schnaubte er mit rasselndem Atem und Gellert schnaubte. "Sicher. Einen schönen Tag noch." Er drehte sich um und legte eine Hand auf Albus Schulter. Umgriff sie etwas fester, als beabsichtigt und sagte. "Du hast recht. Lass uns zu mir gehen." schlug er vor und ging mit ihm über den Friedhof und hinein in die Straßen.
Das haus seiner Tante war nicht weit von dem der Dumbledors. Er öffnete die Tür und lies ihn ein, um ihm anshcließend direkt den Weg in sein Zimmer zu zeigen, das nur sehr karg eingerichtet war. Auf dem Schreibtisch lagen einige Rollen Pergament und offene Bücher, unteranderem das, das er von Albus geliehen hatte. Ansonsten war nicht viel in den Regalen. Aber er hatte das Symbol der heiligtümer, das auf dem Grabstein gewesen war in die Tür geritzt, die nun hinter ihnen zufiel.
Er hatte ein kleines Bett, seinen Schreibtischstuhl und einen Sessel. Er setzte sich auf den Schreibtisch und schob dabei ein paar Sachen weg.

Der Ältere der beiden sah sich in dem spartanisch eingerichteten Zimmer um. Es besaß das Nötigste, war eher praktisch als gemütlich ausgestattet. "Man sieht, dass du noch nicht lange hier wohnst", lautete Albus' neckisches Urteil, das sich in erster Linie auf das Fehlen persönlicher Gegenstände bezog. Als ihm sein Buch auffiel, das er Gellert ausgeliehen hatte, verzog er die Mundwinkel zu einem kleinen Schmunzeln. In der Zwischenzeit hatte sich Gellert auf den Schreibtisch bequemt. Er selbst war mitten im Raum stehen geblieben wie ein potenzieller Käufer des Hauses, der sich zunächst von den Vozügen des Domizils überzeugen musste. "Bleibst du dauerhaft hier oder übergangsweise? Hast du vor, noch mal zur Schule zu gehen? Vielleicht nach Hogwarts?", überflutete er den Jüngeren mit Fragen, die urplötzlich aus ihm heraus sprudelten wie eine überkochende Neugier, die zu lange zurück gehalten worden war.

Gellert saß bequem auf dem Schreibtisch, die Füße auf dem Schreibtischstuhl und sah sich Albus an, wie er da stand und den Raum betrachtete. Er mochte es so ganz gerne. Zwar hatte ein volles Zimmer auch Charme an sich, doch er genoß es nicht zu viel um sich zu haben. Weswegen er dazu nicht wirklich etwas sagte. Doch da wurde er bereits von fragen überrannt und er sah ihn tatsächlich überrascht an. Huch? Woher kam denn diese Euphorie Fragen zu stellen. "Setz dich doch erstmal." bot er ihm das Bett oder den Sessel an. Erst danach begann er zu antworten. "Ich wollte eigentlich nicht lange hier bleiben. Nur ein paar Wochen. Eigentlich wollte ich nur meinen Geburtstag abwarten... " aber jetzt hatte er jemanden gefunden, der vielleicht genauso interessiert war wie er an den Heiligtümern.. und potentiell an einer Verbesserung der Welt. "Ich glaube nicht, dass ich noch etwas in der Schule lerne. Versteh mich nicht falsch, Hogwarts hat einen ausgezeichneten Ruf. Aber naja.. " er zuckte mit den Schultern "Ich denke ich kann bereits alles." er war nicht überheblich, oder frech. Er war überzeugt davon, was er sagte. "Was ist mit dir. Wie lange willst du bleiben? Bis Aberforth volljährig ist? Wenn du es bis dahin aushälst..?" er konnte Albus ansehen, dass er seine Geschwister zwar liebte, aber es war eine kühle Distanz zwischen ihnen. Gellert war sich sicher, dass Albus viel lieber Reisen würde, so wie er es erzählt hat.