Geschichten Oktober - Dezember 2018 » Der Vampirprinz

Name: Linus

Alter: 24

Rasse: Mensch

Sonstiges:
Linus ist das älteste von Kindern. Er hat zwei Jüngere Schwestern (Olivia, 22 und Julia, 18) und außerdem noch einen jüngeren Bruder, Mateo, 14. Er ist geboren und aufgewachsen in einem kleinen Dorf namens Terrek und arbeitet auf dem Hof seiner Eltern (Rosaline und Wesley). Während seine Geschwister sich um die kleineren Aufgaben kümmern, wie die Ernte des Gemüse-und Obstgartens, kümmert er sich um die Schweine, Ziegen, Hühner und die zwei Pferde. Bei der vielen Arbeit bleibt zwar nur wenig Zeit für Freizeit, aber er hat viele Freunde in der Dorfgemeinde, mit denen er nachts mal um die Häuser zieht. Bisher war zwar keine Zeit für ernsthafte Beziehung, geschweige denn Ehe oder Familiengründung, was aber nicht heißt dass er bisher im Zölibat lebte. Er hat durchaus schon Erfahrungen gesammelt, egal mit welchem Geschlecht, wobei er das wahrscheinlich nicht laut aussprechen würde.
Linus selbst ist ein sehr stoischer und ruhiger junger Mann. Ein großer Skeptiker, er hinterfragt vieles, weswegen er vielleicht respektlos rüber kommt. Durch die tägliche harte Arbeit, ist er auch eher zu einem Einzelgänger verkümmert, zumindest was die Arbeit anbelangt. Neuen Leuten tritt er auch eher verschlossen gegenüber, immerhin lebt er bereits sein ganzes in einer festen Gemeinde.


[Die Haare gehen eher ins braun-rötliche]

Es war ein lauer Frühlingsabend wie jeder Andere. Die Familie saß am Tisch und aß den Gemüseeintopf, es wurde nicht viel geredet weil alle müde von der Arbeit waren, aber die Stimmung war schön, entspannt. Linus hatte seine Haare mit einer Spange seiner Schwestern aus dem Gesicht genommen und man sah den Kratzer auf seiner Stirn, den er sich heute auf dem Heu Zwischenboden zugezogen hatte. Julias Fingernägel waren noch ganz dreckig von der Ernte heute und Olivias Gesicht ganz rot, von dem vielen Dampf in der Küche, als sie gekocht hatte. Linus Eltern sahen ebenfalls abgeackert aus, der Einzige, der halbwegs erholt war, war Mateo, da er nur in der Schule gewesen war und den Rest des Tages mit den Hunden gespielt und sich vor der Arbeit gedrückt hatte. Niemand war ihm deswegen böse, jeder brauchte mal einen Tag Pause und jeder bekam sie auch, naja, außer Linus. Aber er fragte auch nicht danach. "Morgen..." fing Olivia an und hatte somit das Wort erhoben "Morgen hat mich Finn gebeten mit ihm spazieren zu gehen." "Finn?" fragte Wesley, der Vater der Familie und hob eine Augenbraue, genau wie Linus "ja, Finn. Er will mir einen Wasserfall im Wald zeigen und ich habe zugesagt." Es war nichts ungewöhnliches, dass man sich als junge Frau mit Männern traf, aber dennoch waren Linus und Wesley nicht gerade begeistert. "nunja, Finn ist ein netter, junger Mann, also sehe ich kein Problem damit." fing Rosaline an "nicht wahr, Schatz?" sie sah rüber zu ihrem Ehemann, der immer noch recht skeptisch aus der Wäsche sah "Linus, was ist Finn für ein Typ?" "nunja...hässlich, hat viele Pickel, einen großen Buckel auf dem Rücken und er ist blass." "Linus!" natürlich war es ein Witz gewesen, den Olivia verstanden hatte. Julia musste ebenfalls kichern und Linus schob sich grinsend einen weiteren Löffel des Gemüseeintopfs in den Mund "er ist ganz nett und wenn er Mist baut, kann ich es locker mit ihm aufnehmen." sagte Linus noch an seinen Vater gewandt, welcher nickte "na dann... viel Spaß." er klang nicht begeistert, weswegen er sich dann an Julia wandte "hast du auch schon Männer die dir den Hof machen? Wenn wir jetzt eh schon dabei sind?" Julia schüttelte den Kopf "ja, aber das sind alles Weicheier, die nichtmal richtig arbeiten können. Irgendwelche Schnösel halt, die Angst vor ein bisschen Dreck haben." sagte sie und stopfte sich ein Stück Brot in den Mund. Außerdem, jeder der Julia kannte, wusste dass sie insgeheim von einem Vampir träumte. All die Märchen, die erzählt wurden von diesen schönen Kreaturen. Rosaline schüttelte nur grinsend den Kopf und so nahm das Abendessen seinen Lauf. Irgendwann hatten alle gegessen, Mateo half den Tisch abzuräumen und Julia kochte den Tee für alle. Linus saß noch am Esstisch mit seinen Vater und sie besprachen die Aufgaben für Morgen. Irgendwann klopfte es an der Tür. Ein und für sich nichts ungewöhnliches, Abends klopften oftmals Nachbarn um nach Hilfe zu fragen oder aber noch einen Schlummertrunk zu sich zu nehmen, aber diesesmal war es kein Nachbar. Roslaine öffnete die Tür und Linus und Wesley standen ebenfalls auf, als sie mitbekamen wie die ältere Frau an der Tür leicht anfing zu stammeln und den Fremden ins Haus bat. Ihrer Meinung nach sah der Mann mit den langen dunklen Haaren sehr blass aus, dünn, und als könnte er was essen. Sicherlich suchte er nach Obdach und sie würde ihn Willkommen heißen, auch wenn sie nervös war. "kommen sie doch rein, verzeihen sie die Unordnung, wie waren nicht auf Besuch eingerichtet, geht es ihnen gut? Brauchen sie etwas?." stotterte sie und rückte gleich einen Stuhl für den jungen Mann zurecht."Julia!" rief sie "bring den Tee her!" Wesley trat nun zu seiner Frau, lächelte etwas verunsichert "ich bin Wesley, der Herr des Hauses." er verbeugte sich leicht, nicht sehr, es war eher ein ausschweifendes Kopfnicken. "können wir ihnen noch etwas bringen?" Dann kam auch schon Julia mit der Teekanne und den Tassen hinein. Ihre Finger zitterten leicht und sie stellte das Tablett zügig ab. "das ist Julia, unsere jüngste Tochter." Mateo und Olivia hatten sich zu Linus in den Türrahmen gestellt "und das sind unsere anderen Kinder, Olivia, unsere älteste Tochter, Mateo unser jüngster Sohn und Linus, unser ältestes Kind." Während Olivia und Mateo eher neugierig lächelten, hatte Linus die Arme vor der Brust verschränkt und betrachtete den Fremden mit großer Skepsis. "wie..wie können wir ihnen den helfen?" fragte Rosaline schließlich und setzte sich vorsichtig auf den Stuhl auf der anderen Seite der Tafel, Wesley stand hinter ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. Es war offensichtlich, dass die Familie überfordert war, aber gewillt war zu helfen. Oder zumindest Rosaline, die von Natur aus, dass Herz am richtigen Fleck hatte und niemals einer Fliege was zu Leide tun konnte.

"ja, ja, natürlich. Julia, mach doch bitte noch das restliche Essen warm und Linus..." Rosaline drehte sich halb um, um ihren Ältesten anzusehen "geh doch bitte auf den Dachboden und hol unserem Gast eine Decke und Kissen. Er wird in deinem Bett schlafen und du teilst dir das Bett mit Mateo." Natürlich war Linus nicht begeistert. Er bekam so schon kaum Schlaf und sich ein Bett mit einem kleinen Bruder zu teilen, würde die Situation nicht verbessern, aber würde wohl kaum in Anwesenheit eines Gastes und vor seinen Geschwistern mit seiner Mutter diskutieren. Also nickte er nur stumm und seufzte leise. Er würde sich darum kümmern, wenn alle ins Bett gehen würden. "woher kommen sie, wenn ich fragen darf?" fragte Wesley dann schließlich noch "verstehen sie das nicht falsch, aber Männer wie sie..." damit meinte er die Kleidung und das Auftreten des Mannes "sieht man hier nicht oft. Aber wir sind ja auch weit von der Hauptstadt entfernt."

Julia wollte gerade losgehen und das Essen zubereiten, hielt aber inne als der Mann sagte es wäre unntöig. Verwundert sahen sich die Geschwister an, aber schnell wurde klar, was der Grund des jungen Herren war. "geht nach oben" flüsterte Linus seinen Schwestern und seinem Bruder zu, als diese nicht sofort losgingen, warf er ihnen noch einen warnenden Blick zu, schnell tapsten sie leise die Treppe hoch in ihre Schlafgemächer. Wesley und Rosaline waren derweil ziemlich überfordert, verbeugten sich aber vor ihrer königlichen Majestät und suchten nach den richtigen Worten, die Linus anschließend nicht fand. Er stellte sich zu seinem Vater, hinter seiner Mutter, die vor Respekt, Furcht und Schock wie gelähmt war und versteinert lächelte. "verzeihen Sie unsere erschrockene Reaktion, in diesem Dorf war bisher nie ein Vampir, geschweige denn ein Mitglied, und gleich noch ein so hohes, aus der Königsfamilie." Linus hatte keine Angst, zumindest keine große, aber aufgrund der heiklen Situation raste sein Puls trotzdem "wenn sie sagen, dass sie sich stärken wollen.." er hielt kurz inne, egal wie er es jetzt sagen würde, vermutlich würde es so oder so beleidigend klingen, aber würde ungern sehen wie ein Mitglied seiner Familie zum Abendessen für dieses Wesen wurde "...ich könnte ihnen eins der Tiere aus dem Stall holen, wenn Ihnen das genügt. Hier im Dorf gibt es auch viele, schöne Bauerntöchter, die noch unberührt sind. Damit können wir leider nicht mehr dienen." Linus lächelte schmal. Es war leichter seine Schwestern als Dorfmatratzen abzustempeln, als sie einem Vampir zu überlassen.

Schmerzverzerrt zischte Linus, als der Vampir ihn an den Haaren zu und schließlich zu Boden zwängte. Er war so erschrocken, dass er es nicht wagnete zu atmen, bis der Andere wieder von ihm abließ. "Julia!" er wollte wieder zwischen den Vampir und seine Schwester gehen, als diese mitsamt der anderen Geschwister runter kam. Allerdings hielt Wesley seinen Sohn nun am Arm fest und sah ihn warnend an. In seiner Besorgnis um seine Schwestern, würde Linus sich wohlmöglich noch selbst umbringen. Zwar war allen Familienmitgliedern klar, dass Linus durchaus hitzköfpig war, aber das er so dumm war und sich mit meinem Vampir anlegte, war für alle neu.Vor allem weil der Bauer genau wusste, dass niemand etwas tun konnte, würde Azrijl ihn tatsächlich töten wollen. "wenn sie unserer Familie nicht schaden wollen, dann werden Sie Julia und Olivia in Ruhe lassen." meldete sich Linus wieder zu Wort,woraufhin Wesley ihm einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf gab. Dann nahm er seinen Sohn am Kragen und warf ihn aus der Hintertür raus. Linus landete draußen auf seinem Hintern im Dreck. "das wars Linus! Willst du uns alle umbringen?! Du schläfst heute im Stall!" und die Tür knallte zu. Geschockt blieb Linus vor der Tür, ehe er aufstand "ist das dein Ernst?!" er wollte gegen die Tür hämmern, hielt mit der Faust allerdings wenige Millimeter vor der Tür an, da er einsah, dass es keinen Sinn hatte. Dennoch ging er nicht in den Stall, sondern tigerte vor dem Haus hin und her. Drinnen ging Wesley zurück zum Rest "verzeihen sie meinen Sohn, er ist übermüdet und noch nie einem Vampir begegnet. Er weiß nicht, was sich gehört."entschuldigte sich Wesley in aller Form und schluckte, dann stotterte Rosaline noch ein paar weitere Entschuldigungen.

Sobald sich die Tür öffnete, blieb Linus stehen, verschränkte die Arme vor der Brust. Ein schneller Blick zum Fenster verriet ihm, dass es allen gut ging, denn sein Vater nickte ihm nur kurz zu, ehe er die Vorhänge zuzog. "sie haben gesagt sie wollen sich stärken und was ich so weiß, trinken Vampire Blut, um sich zu stärken. Ich will nicht, dass meine Schwestern Schmerzen haben." Seine Hände ballten sich in der Verschränkung zu Fäusten. so angespannt war er. Das Adrenalin hatte seinen Körper inzwischen verlassen und Linus wurde immer klarer, dass er eher einem Tier, als einem Mensch gegenüber stand. "ich habe ihnen vorgeschlagen sich eine andere Nahrungsquelle zu suchen, dass habe ich getan.Und ehrlich gesagt weiß ich nicht, was daran so schlimm ist, es war eine höfliche Bitte." Linus schluckte, sah dann runter auf seine Schuhe, versuchte weiterhin ruhig zu atmen. Die Anspannung war ihm ins Gesicht geschrieben. "soll ich sie zu einem anderen Bauernhaus bringen oder was haben sie nun vor?"

Es war ein Reflex der Linus dazu veranlasste sofort einen Schritt zurück zu weichen, als Azrijl näher kam. "ich dachte gehört zu haben, dass Vampire das Blut von jungen Frauen bevorzugen." erklärte er sich und vermied weiterhin direkten Blickkontakt, bis der Vampir von ihm erwartete auf die Knie zu gehen. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er schüttelte den Kopf, dann fiel sein Blick auf ein Fenster, genauer gesagt auf ein Schatten in einem Fenster. Es war Mateo, der spionierte und sehen wollte, ob alles in Ordnung war. Er wollte nicht, dass der Junge das hier mitsah."nein, also nicht hier." sie standen im Freien, jeder konnte zu sehen und die einzige Lichtquelle war Linus Elternhaus und der Mond. "im Schuppen ist es vermutlich...gemütlicher." er machte eine Kopfbewegung und lief die 5 Meter in das kleine Holzhäuschen in dem sie Kartoffeln, Getreide und Tierfutter in Säcken lagerten. Er zündete mithilfe von Streichhölzern noch eine Öllampe an, ehe er sich wieder zu Azrijl drehte und einmal tief ein und aus atmete. "also dann.." er setzte sich auf einen Stapel Säcke und sah zu dem Vampir herauf.