Geschichten Oktober - Dezember 2018 » Possession

Name: Jackson Walker
Alter: 18 Jahre
Geschichte: Jackson ist der einzige Sohn des Großindustriellen Adam Michael Walker, der nicht nur diverse Projekte überall in den USA finanziert, sondern zudem auch gute Chancen auf einflussreiche Ämter bis hin zum Senatorenposten hat. Da er politisch seht aktiv war, hatte er die Macht, einiges zu bewegen und kämpfte mit aller Macht gegen das organisierte Verbrechen. Dies machte ihn zur Zielscheibe gewisser... Kräfte. Der integere Mann sah sich schon bald in ein Netz verstrickt, aus dem er nicht entkommen konnte, als Unbekannte seinen damals noch vierzehnjährigen Sohn direkt aus dem gut gesicherten Anwesen entführten. Man versprach, dem Jungen würde nichts geschehen, solange Walker kooperierte. Und das tut er bis zum heutigen Tag.
Natürlich könnte man Jackson auch einfach töten, dem Alten würde das nie auffallen. Stattdessen ließ man den Jungen für sein Essen arbeiten. Als der verwöhnte junge Senatorensohn in die Kreise der Unterwelt entführt wurde, dressierte man ihn zum Kampfhund in einer der vielen illegalen Ringe der Untergrundorganisation, wo arme Schlucker oder Leute, die zu viele Schulden bei der Mafia angehäuft hatten, aufeinander gehetzt wurden. Überhaupt erwies sich der Menschenhandel als überaus lukrativ für diese Leute, sodass ein ganzes Netzwerk entstanden war, nur darauf ausgelegt, die richtigen Leute für die richtigen... Bedürfnisse zu acquirieren. Leute, die einfach aus ihrem Leben gerissen werden, um irgendwo in Fabriken zu schuften oder den Launen irgendwelcher stinkreicher Untergrundmänner zu gehorchen.
Jackson ist einer davon. Fast jeden Abend kommen die reichen Säcke genau wie das Fußvolk, um zu sehen, wie das reiche Millionärssöhnchen sich so schlägt...

Aussehen: Bei seiner Entführung war Jackson noch ein ziemliches Hemd. Heute ist er zwar immer noch kein Koloss, aber durch seinen harten Alltag und Training (und die Steroide in seinem Essen) hat er doch einen ansehnlichen Körperbau entwickelt. Zudem gilt er dank seiner vollen Lippen und blonden Haare unter den Mitgefangenen als ziemlicher Schönling. INzwischen glaubt er nicht mehr, dass er je gerettet wird und hat eine sehr bittere Einstellung angenommen.

Name: Viktor de Luca
Alter: 29 Jahre
Geschichte:
Viktor gehört zu einem Mafia Klan. Genauer gesagt ist er der Kopf dieses Klans seit sein Vater vor einigen Jahren verstorben ist. Seitdem führt er ihn an und regelt im Grunde nur die wichtigsten Angelegenheiten. Die Leute, die etwas von ihm wollen gehen zu seinem Gefolge, nicht zu ihm. Wodurch er ein recht Sorgenfreies Leben führt. Die Menschen, die für ihn arbeiten sind top ausgebildet, und loyal. Und jeder der nicht loyal ist, fliegt im Grunde sofort durch die anderen auf. Es hat sich ein gutes Netzwerk gebildet, indem Viktor die Fäden in der Hand hält.
Hauptsächlich verdienen sie ihr Geld mit Krediten und anderen zwilichtigen Geschäften. Nur ein kleiner Teil beschäftigt sich mit dem Menschenhandel. Und da eher weniger mit den Kämpfen als mit persönlichen Haustieren. Viktor hat seit seinem 18. Lebensjahr verschiedene Männer und Frauen besessen. Er hatte sie für das genutzt was er gerade brauchte. Ob als gewönliche Dienerschaft, oder um seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Nun hat er sich von einem neuen Haustier verabschiedet, das ihm zu zahm geworden war. Er hatte es einfach an einen Freund weitergereicht, der Interesse angemeldet hatte.
Aussehen: Mit seinen 1,89m tritt Viktor stets Selbstbewusst auf. Er trägt meist Anzüge oder zumindest Hemden in denen man es nicht sieht, doch er ist durchaus muskulös. Das tägliche Training, sowohl mit Gewichten als auch mit Waffen und im Kampfsport haben ihn gestählt. Die schwarzen Haare zeugen von seiner italienischen Abstammung. Die hellen blauen Augen dagegen zeigen den nördlichen Einfluss seiner verstorbenen Mutter.

Irgendwelche Geräusche waren zu hören. Klappern und ein lautes KLONK. Irgendetwas war immer zu hören. Jackson hatte keine ruhige Minute mehr. Man musste den Lärm ausblenden, wenn irgendwo Turbinen zu hören waren oder wenn irgendwas kaputt ging. Wo er war, hatte er in all der Zeit nicht rausgekriegt. Seine Zelle war groß, aber man sah ihr das Alter an. Die Wände waren schmutzig und der Geruch von Rost lag in der Luft. Ein Fenster gab es nicht. Immerhin existierte eine funktionierende Toilette in einem Nebenraum. Allerdings war das Bett recht unbequem und neben ein paar Trainingsgeräten, von denen man erwartete, dass er sie regelmäßig benutzte, gab es hier sonst nichts außer einem großen fleckigen Spiegel.
Einmal abgesehen vom Alter der Einrichtung war sie immer tadellos sauber. Vermutlich putzte hier jemand, wenn er abgeholt wurde. Man wollte ja nicht, dass sie sich hier drin den Tod holten.
Außer der "Sauberkeit" hatte Jackson hier nicht viele Freuden (vor allem nicht das Essen, das aus einem geschmacklosen Brei bestand, der gerade mal alles notwendige in den Körper pumpte): Jeden zweiten Tag gestattete man ihm ein ausgiebiges heißes Bad und in der Anlage gab es einen Arzt und eine Masseuse, die zusahen, dass alle funktionierten.
Was, so fragt man sich an dieser Stelle sicherlich, muss ein Achtzehnjähriger schon leisten, um zu "funktionieren"? Nun, einmal abgesehen, dass Jackson gar nicht wusste, dass er seit einigen Tagen Achtzehn war, da man ihm hier keinen Kalender aufgehängt hatte, besaß der Junge keine einklagbaren Menschenrechte mehr. Man gestattete ihm schlichtweg nicht mehr, zu gehen und das seit drei langen Jahren.
Zuerst war es schlimm gewesen. Als vierzehnjähriges dummes Arschloch war er hergekommen, weil sein Dad sich mit den falschen Leuten angelegt hatte. Man hatte ihm alles weggenommen, was er so besessen hatte und ihn in diese Fetzen gesteckt und fortan gegen andere Unglückliche in diesen unterirdischen Ring gesteckt, damit sie sich zum Vergnügen Unbekannter die Fresse einschlagen konnten. Keine tödlichen Kämpfe; für die war er noch nicht reif. So hatte er am Anfang tierisch auf's Fressbrett gekriegt. Doch heute konnte er sich durchaus behaupten und besaß auch schon weit weniger Mitleid mit Neuen, denen er gegenüber stand. Überhaupt war er abgeklärter. Resignierter, wenn auch nicht unbedingt freundlicher. Er war eben nicht mehr Jackson, sondern ein Kampfhund.

Als Viktor auf dem Gelände ankam herrschte Ruhe. Sie waren in einem Hafenbezirk der Stadt, dort wo sich um diese späte Uhrzeit niemand mehr aufhielt, der rechtschaffend war. Auf diesem Privatgelände standen zum größtenteil Container, die in alle Welt geschifft wurden. Mit Waren und Lebensmitteln, teils sogar Tiere, die verschickt werden sollten. Neben der eigenen Werft befand sich ein Gebäude auf dass Viktors Chauffeur zusteuerte. Es war klein und unscheinbar. Im Grunde sah es aus als wäre das Büro eines Hafenaufsehers darin. Dem war tatsächlich so. Doch auf der dunkleren Seite befand sich ein Zugang. Diese Tür, die auf der anderen Seite von einem großen bulligen Kerl bewacht wurde befand sich eine Treppe in den Untergrund des Hafengeländes. Dort wo er hinwollte. Dort wo Menschen gehalten wurden wie im Gefängnis, obwohl sie nichts unrechtes getan hatten, zumindest die meisten. Das Gelände gehörte einem Bekannten von ihm, der sein Geld vorallem mit Menschenhandel verdiente. Viktor kannte ihn seit Kindertagen und es hatte sich ein Vertrauensverhältnis zwischen ihnen aufgebaut.
Sobald Viktor die Treppen hinab gestiegen war wurde er von einem der Handlanger begrüßt und in einem seperaten Raum auch von eben diesem Bekannten. "José! Schön dich zu sehen." begrüßte er ihn und reichte ihm die Hand. "Du weißt ja, warum ich dich besuche." und José nickte und lächelte ihn an. "Sicher, Viktor. Lass uns keine Zeit verschwenden. Ich zeige dir meine neusten Errungenschaften und wenn du möchtest auch die alten." Die beiden Männer wussten worüber sie sprachen, auch wenn es für einen Außenstehenden vielleicht klang, als würden sie über seltene WEine sprechen oder Kunst von mehreren Millionen Euro, das Thema war viel eher eine Reihe von Menschen, die hier lebten und ihr Dasein fristeten.
Viktor folgte ihm durch die Gänge des Untergrundes. Sie gingen an verschiedene Türen vorbei und schließlich durch eine gut bewachte Stahltür in einen breiteren Gang, mit Zellen rechts und links, in die man nur durch eine Tür sehen konnte. Es hatte etwas von Zwingern, wie in einem Tierheim indem man die Hundebetrachten konnte. "Wie hälst du sie hier unten nur gesund?" wollte Viktor amüsiert wissen und sah in die einzelnen Zellen. "Es braucht gar nicht so viel sie im Zaum und bei Gesundheitzu halten. Das richtige Essen, Massagen, Tageslichtlampen und natürlich Fürsorge." Das letzte Wort sprach er besonders ironisch aus und lachte dann auch. Viktor schmunzelte nur leicht. "Ich sehe schon.." und blieb vor dem ein oder anderen 'Käfig' stehen. Erst an einem der letzten blieb erstehen und betrachtete den jungen Mann der dortdrin stand. Blond und volle Lippen. "Viktor! Komm ich zeige dir die neuankömmlinge. Diese hier sind doch schon so verbraucht." wollte ihn sein Gastgeber überreden doch er blieb stehen, besah sich den Blick des Burschen und trat näher, aber nicht zu nahe an den Käfig. "Wie heißt er?" wollte er wissen und spürte wie sich José neben ihn stellte. "Was weiß denn ich. Vielleicht John oder Julian. Irgendwie sowas. Er ist der Sohn irgendeines Großverdieners. Nichts besonderes. Außerdem ist er schon 4 Jahre hier. Komm, Viktor." Doch auch jetzt blieb besagter viktor stehen und sah sich den jungen Mann an. "Wie alt ist er?" fragte er weiter und legte den Kopf nur leicht schräg, während die hellen blauen Augen den Burschen beäugten. "Vielleicht 18? Oder älter? Ich lasse dir die Akte raussuchen. Willst du wirklich nicht die anderen sehen?" wollte er wissen.

Auch dieser Tag versprach nicht viel mehr als der letzte. Oder der davor. Oder der davor. Er wusste nicht, ob er heute wieder ran musste. War aber möglich. Die Abende, in denen gekämpft wurde, waren sehr unregelmäßig. Es kam also immer überraschend. Der Gedanke erschrekcte ihn nicht nicht mehr besonders. Schmerzen und Erniedrigung gehörten inzwischen so zum Alltag, dass er sie gar nicht mehr als solche empfand. Auf die Fresse zu bekommen und sich zu prügeln, das war zumindest eine Abwechslung von dem, was er hier sonst so tat. Denn sonst hatte man kaum Kontakt zu anderen Leuten. Hin und wieder kam es bei den Kämpfen selbst zur Abwechslung. Manchmal wurde verlangt, den Verlierer nach einem Kampf zu vergewaltigen. Das war ihm glücklicherweise noch nicht passiert, aber er und zwei andere waren schon daran beteiligt gewesen, einen der unterlegenen Kämpfer vor den Augen der anderen ranzunehmen. Abgesehen von der eigenen Hand die einzigen Erfahrungen sexueller Natur, die ihn hier erwartet hatten, auch wenn natürlich alle Kämpfe etwas davon hatten. Sie kämpften immer sehr knapp bekleidet, manchmal sogar nackt, nur zur Freude der perversen Zuschauer, die es sich leisten konnten, Leute wie Hähne aufeinander zu hetzen.
Göhnend erhob sich Jackson von seinem Bett und schnappte sich zwei der Hanteln, bevor er in Richtung Spiegel spazierte. Ablenkung, das war alles, was man hier hatte. So begann er, die Hanteln abwechselnd zu heben und dabei zu beobachten, wie die Muskeln seines Körpers arbeiteten. Das Pumpen war nicht nur eine Abwechslung, es fühlte sich auch richtig an. Kein Wunder, so viel Testosteron, wie er durch das Essen noch extra zu sich nahm...
Stimmen machten ihn aufmerksam, weshalb er die Metallgewichte sinken ließ. Da standen Männer im Fenster seiner Tür und sahen ihm zu. Jackson wandte sich ihnen zu. Keinen von beiden hatte er je gesehen, jedenfalls nicht von nahem. Es hörte sich jedoch so an, als ob einer von beiden sein Besitzer wäre...
Misstrauisch und düster guckend betrachtete er die beiden Pappnasen, ohne jedoch etwas zu sagen. Das Maul aufreißen konnte einen hier echt in Schwierigkeiten bringen.

Viktor blieb stehen und sah dem Burschen dabei zu wie er die Gewichte hob und senkte, wie sich die Muskeln anspannten und sein Blick nur kurz zu ihnen flackerte. Einen Moment ignorierte er seinen Gast. "Wie viel willst du für ihn?", fragte er und lies den Blick nicht von ihm. "Ich nehme ihn mit." fügte er hinzu und sah nun wieder zu José, der da stand und ihn verplüfft anblickte. "Bist du dir sicher? Natürlich, wenn du es willst, aber ist er nicht schon zu verbraucht?" er schien wirklich verwirrt. "Nein, ich denke er ist genau richtig." Viktor lächelte leicht, und dünn, während sein Blick wieder zu Jackson wanderte. "Bring ihn mir nach Hause. Am besten morgen früh. Und schick seine Akte direkt mit." Dass sein Besuch so kurz werden würde, hatte er nicht gedacht. Doch irgendwas faszinierte ihn an dem Burschen. Klar, er sah gut aus, aber es war auch etwas in seinem Blick. Dieses Kämpferische, und sein Durchhaltevermögen. Allein, dass er das hier schon seit 4 Jahren ertrug, zeigte seine Natur und das wollte Viktor gerne live erleben. Nicht in einem Kampf. Sondern bei ihm daheim.
So verließ er das Gebäude wieder und freute sich bereits auf den nächsten Tag.

Es war 8 Uhr, als sie Jackson aus der Zelle holten und badeten, ihn zurecht strickelten, sogar seine Haare etwas kürzten. 8:45, als er in saubere Klamotten gesteckt wurde. 9:00, als er mit Hand und Fußfesseln in einen Transporter gesetzt wurde. Um 9:30 kam er an und wurde in einer Kiste in ein Gebäude gebracht, schnell und unauffällig hatte man ihn hineingerollt und in einen Aufzug verfrachtet. Die Kiste war aus Holz und es stand 'zerbrechlich' drauf. Schließlich brachte man ihn in eine Wohnung, die mehr als nur luxuriös eingerichtet war. Man holte ihn aus der Kiste und setzte ihn auf ein Sofa. "Du bleibst hier." waren die knappen Anweisungen der beiden Männer, die ihn hergebracht hatten. Dann verließen sie den Raum. Die Kiste auf den Rollen liessen sie stehen. Dann war er zunächst alleine in der Wohnung. Naja, eher in dem Loft. Er war auf der unteren Ebene. In einer Ecke führte eine Wendeltreppe nach oben.

Jackson hatte an diesem Abend noch keine Ahnung, was geschehen würde. Schließlich sagte ihm niemand etwas. Das Gespräch der Männer draußen auf dem Gang konnte er zwar hören... Doch dass es ihn wirklich hier herausholen würde?
Als sie ihn am folgenden Tag holten, wehrte er sich nicht. Jedenfalls nicht mehr als sonst. Er ließ es zu, dass seine blonden Haare gekürzt wurden und duschte sich, ehe ihm neue Sachen ausgehändigt wurden: Eine Jeans und ein hautenger und hellgrauer Pullover. Auch Schuhe ließen sie springen. Beinahe als wäre er nach all der Zeit wieder ein normaler Mensch. Doch es blieb natürlich nicht dabei. Er wurde gefesselt und gut verpackt, nachdem man ihm ein Betäubungsmittel gegeben hatte. Schließlich sollte auffälliges Klopfen bei einer Frachtkiste wohl eher nicht passieren. So bekam er glücklicherweise auch die stundenlange Fahrt nicht mit und erwachte erst, als er das Kratzen der Männer auf der Transportbox hörte.
Er befand sich jedenfalls nicht mehr im Komplex... Verwirrt über den plötzlichen Lichteinfall blinzelte Jackson. Durch die fenster der Wohnung schien Tageslicht! Fassungslos ließ er es zu, dass die groben Kerle ihn auf das Sofa wuchteten, ehe sie verschwanden. Vorher wurden ihm jedoch die Fesseln abgenommen und der Blonde saß verwirrt in dem Zimmer, das luxuriöser war als alles, was er in den letzten Jahren gesehen hatte.
Als er sicher war, dass sie weg waren, fuhr er selbstverständlich sofort auf. Er hatte es nicht so mit anweisungen. Er lief zum Fenster und wollte es öffnen. Abgeschlossen... Na gut, die anderen Türen. Irgendwo musste es hier raus gehen!

Die Türen in der Wohnung waren alle abgeschlossen. Natürlich hatte Viktor mit einem derartigen Verhalten gerechnet. Und als er die Wohnung durch die Eingangstür betrat verschloss er sie direkt hinter sich wieder. Sie würde sich nur öffnen, wenn man die richtige Kombination in das kleine Zahlenfeld neben der Tür eingab, sodass er sich sicher sein konnte, das sein neues Spielzeug nicht einfach verschwinden konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass das Gebäude und alles darin ihm gehörte und dass genug Sicherheitspersonal da war, um einen etwaigen Fluchtversuch zu unterbinden.
So legte er langsam den Mantel ab, ohne den herumirrenden Burschen zu beachten. Er hängte den Mantel und den dünnen Schal, den er trug an die Gaderobe und wandte sich erst danach dem Wohnzimmer des Lofts zu. Entspannt setzte er sich auf den Sessel und zog eine Zigarette aus der Brusttasche seines Hemdes. Er steckte sie sich mit einem Streichholz an und sah zu Jackson. Mit der Rechten Hand rauchte er mit der linken griff er nach der Akte auf dem Tisch. Darin war mittlerweile nur noch das Stammdaten Blatt des Burschen und nicht einmal mehr der Nachname stand darauf. "Jackson also.." stellte er fest und las sich kurz die angaben durch die darauf standen. Jedoch nichts über seine Vergangenheit. Diese Informationen lagen sicher verwahrt in seinem Safe.

Hätte Jackson nicht diesen Blick draufgehabt, der an ein eingesperrtes Tier erinnerte, man hätte den gutaussehenden Jungen in seinem dünnen Pulli wirklich für einen normalen Jugendlichen halten können, der hier lebte. Er blickte erschrocken drein, als der wahre Eigentümer eintrat und ihn betrachtete. Da stand er, sich eine Zigarette ansteckend und mit der anderen Hand eine sehr dünne Akte haltend, die er scheinbar mäßig interessiert studierte. Jackson stand noch immer am breiten Fenster, das viel Sonnenlicht hereinließ, hatte das Sofa zwischen sich und den Mann postiert, der ihn bereits in der Zelle so aufmerksam gemustert hatte. Für ihn war der andere eine unbekannte Größe. Ein Feind sicherlich. Wenn er ihn überwältigte, würde er dann entkommen können? Aufmerksam verfolgte er das Verhalten des Schwarzhaarigen, der sich so unachtsam zu sich gesellte. Doch auch wenn es den Anschein hatte, da er Tag und Nacht nur nackte Wände angestarrt hatte, Jackson war nicht dumm. Natürlich wusste der Fremde von seiner Profession. Er würde sich nicht ohne Grund einfach mit ihm einschließen lassen. Erstmal nett sein...
"Ja", sagte er. Seine Stimme klang, als würde er sie nicht oft gebrauchen. Es war verboten gewesen, seinen Nachnamen zu erwähnen. Immer wenn er Details aus seinem früheren Leben ausgesprochen hatte, war er geschlagen worden. Beinahe so als hätte man ihn seine Vergangenheit vergessen lassen wollen. Also hatte er geschwiegen. "Und wer sind Sie?", fragte er ganz unverblümt.

Viktor blickte von der Akte auf und lies sie wieder auf den Tisch fallen. Die Stimme des Jungen klang rau, etwas tiefer, als er sie erwartet hatte. Doch sicher nicht schlecht. "Mein Name ist Viktor De Luca. Ich habe dich gestern gekauft." erklärte er mit einer tiefen, sehr ruhigen Stimme, bevor er wieder an seiner Zigarette zog. Die hellblauen Augen wanderten langsam über den Körper des Burschen. "Du wirst von nun an hier leben. Du darfst vorerst nicht raus." warten seine nächsten Worte, bevor er langsam einen Schritt auf ihn zu ging, wie auf ein verschrecktes Tier. "Ab jetzt gehörst du mir. Du wirst nicht mehr kämpfen und ich werde auch das Testosteron aus deinem Essen nehmen." sprach er weiter und machte noch einen Schritt auf ihn zu. Er stand nun direkt vor dem Sofa, auf der anderen Seite war Jackson. "Hast du Hunger?" wollte er wissen und blieb dabei ernst. Es war nicht so, dass er übermäßig nett sein wollte, generell wollte er nicht nett sein. Aber an ein verschrecktes Tier kam man am besten noch immer über Futter. "Ich habe Pizza oder Nudeln da, alles Fertigprodukte, aber nur für die nächsten Tage.. In Zukunft sollst du selbst kochen.", sprach er weiter und nickte in Richtung Küche, die im Anschluss an das offene Loft lag.

"S-Selbst kochen?", wollte er wissen. Der Mann beunruhigte ihn zutiefst, auf mehr als eine Weise. Er hatte etwas an sich, das einschüchternder war als die bloße Statur irgendeines Kampfhundes. Alles in dem Jungen schrie danach, sich zur Wehr zu setzen, als erster anzugreifen. So wie es ihm antrainiert worden war. Fast schon stand zu befürchten, dass aus ihm nie ein normaler Mensch werden würde, nach allem was er die letzten Jahre erlitten hatte.
Die wenigen Sätze reichten, um ihn nervös zu machen. Er hatte einiges erfahren. Zu aller erst, dass sie ihm was ins Essen getan hatten. Natürlich hatte er nicht gemerkt, dass ihn das Zeug aggressiver und kampflustiger gemacht hatte. Schließlich war es normal gewesen. Drogen an sich waren ihm nicht fremd. Manchmal hatten sie Heroin oder Koks für einen gewonnenen Kampf erhalten und manchmal Ecstasy vor einem Kampf, beide vollkommen high, auf Roids und damit brutaler. Doch nie genug, um körperlich süchtig nach dem Zeug zu werden.
Dann, dass er einfach gekauft worden war. Wie eine Sache, wie ein... ein Haustier. Es war nicht so erschreckend, wie gedacht, doch endlich wurde das bestätigt, was er bereits seit Jahren befürchtete. Eine Erklärung hatte er nämlich nie bekommen.
Und dann, dass er kochen sollte. Er. Kochen. Nicht seine größte Sorge im Moment, aber der Spruch kam so überraschend, dass er sich doch wunderte.
Natürlich hatte Jackson Hunger. Doch das war nicht der Punkt im Moment. Er ballte die Hände zu Fäusten. Der dünne Stoff, der sich so eng an seine Haut schmiegte, ließ sein Gegenüber gut sehen, wie seine Muskeln sich anspannten.
"Und was wollen Sie von mir? Haben Sie mich aus reiner Herzensgüte da rausgeholt?", blaffte er.

Viktor sah dabei zu, wie sich die Nervosität im Körper des Burschen aufbaute, wie seine Augen hektischer wurden, wie er die banalste Sache der Welt wiederholte und schließlich auch, wie sich die ausgeprägten Muskeln unter seinem Shirt anspannten. Er konnte sich noch gut an gestern erinnern, als er ihn Oberkörperfrei bewundern durfte, doch das würde auch nicht das letzte Mal gewesen sein.
Also statt nun weiter zu starren, blickte er nach oben, nur kurz in die hellen Irden, dann wandte er sich ab und ging auf die Küche zu. "Ja kochen. Ich werde mich nicht um das Essen kümmern. Es wird für dich eingekauft sonst nichts." Er blickte kurz noch einmal zu ihm und öffnete dann den Kühlschrank. Er holte eine Portion Fertiglasagne hervor, und öffnete sie, während er die Frage hörte. Er musste tatsächlich leise Lachen. "Du hast wirklich Humor.. Und das obwohl du so lange weggesperrt warst." Er stellte die Lasagne in die Mikrowelle und stellte sie auf die entsprechende Zeit, ehe er sich ihm zu wandte, während er das Plastik in den Händen zerknüllte. "Ich will meinen Spaß mit dir haben." sagte er frei heraus, warf das Plastik in den Müll und blieb in der Küche stehen, während er zu Jackson sah. "Ich habe dich gekauft, damit du meinem Vergnügen dienen kannst." spezifizierte er seine Aussage noch einmal und wartete die Reaktion ab. "Damit meine ich vorwiegend sexuelles Vergnügen, falls das Unklar gewesen sein sollte." nun musste er doch dünn schmunzeln.

Nervös beobachtete der Kampfhund, wie der Schönling sich daran machte, die Packung aus dem Tiefkühlfach zu holen und in die Mikrowelle zu stecken, als würden sie sich hier zum Kaffeekränzchen gesellen und nicht zu irgendeiner kranken perversen Scheiße, die garantiert illegal war. Immer noch stand das Sofa zwischen ihnen, als letztes Bollwerk, falls der Mann ihn angreifen würde. Wonach es allerdings nicht aussah, nicht im Moment. Er ließ den Kommentar seinen Humor betreffend seinerseits unkommentiert und hörte sich an, was sein Gegenüber zu sagen hatte. Und lachte laut und herausfordernd.
"Bitte? Das glauben Sie doch selber nicht, oder?" Der Typ glaubte nicht, dass er da mitmachen würde, oder? Hätte er ihn mal im Kampf gesehen, dann wüsste er, dass er sich das Vergnügen holte, nicht dafür sorgte, dass andere es hatten. "Wenn Sie sich 'ne gebrochene Nase holen wollen, dann sorg ich gern dafür!"

Viktor blieb in der Küche stehen, die Beine breit aufgestellt, die Hände locker am Körper, sah er sich sein neues Eigentum genau an. "Du hast keine andere Wahl." erklärte er ihm langsam und mit fester Stimme. "Genauso wenig Wahl, wie du bei den Kämpfen hättest." er lächelte leicht bevor er einen Schritt auf ihn zu machte. "Du kannst dich also direkt ergeben und auf mich hören." und davon war er durchaus überzeugt, auch wenn er keine Kapitulation von dem Burschen erwartete. Derweil gab die Mikrowelle ein Piepsen von sich und er drehte sich wieder weg, um die Lasagne heraus zu holen. Er zog sie auf einen Teller und stellte sie auf den Tisch, legte sogar Messer und Gabel daneben. "Also gut. Lass es dir schmecken." und damit ging er vom Tisch weg und wieder in das Wohnzimmer, wobei er nun wieder auf der anderen Seite der Couch stand. Dort setzte er sich auf den Sessel und wartete ab, was Jackson tun würde. Würde er wohl auf ihn los gehen? Oder würde er die Lasagne essen?

Keine Wahl?
Da mochte was dran sein. Was hatte er denn schon die letzten Jahre ausrichten können? Doch hier? Hier waren sie beide allein. Allein in einer Wohnung mit sicherlich genügend Fluchtmöglichkeiten. Nach all der Zeit würde er vielleicht endlich hier rauskommen!
Und dann? er hatte sich das schon so oft gefragt. Zurück zu seiner Familie? Er konnte sich an das Leben kaum noch erinnern. Im Kampfring, da hatte er sich lebendig gefühlt. Die einzige Zeit in der Woche, wo er andere Menschen gesehen hatte... Würde sein altes Leben ihm das bieten?
Der Kerl stellte ihm das Essen einfach auf den Tisch, ehe er sich in sichere Entfernung zurückzog, fast so wie man einem neuen Hund im Haushalt Platz bot, damit der sich eingewöhnen konnte. Er hatte nicht übel lust, auf seinen "Gastgeber" loszugehen, doch der Duft des mittelmäßigen Mikrowellenfraßes zog ihn wie magisch an. An diesem Punkt hätte nicht einmal ein Gourmetessen noch mehr begeistern können, so sehr gierte er nach richtigem Essen. Er stürzte sich auf die Lasagne und verschlang sie mit einer Wonne, die ganz und gar überirdisch war! Keine Zeit, sich um was anderes Gedanken zu machen! Gott, war das gut!