Geschichten Oktober - Dezember 2018 » Prince no more

Prinz Escelion Nova ast Soler, Thronfolger des Reichs Nimaeria, welches fruchtbare Ebenen, einen grünen Küstenstreifen und wertvolle Minen in den Bergen umfasst. Nimaeria ist ein stolzes Reich voller unterschiedlicher Kreaturen, doch haben die Menschen hier eindeutig die Oberhand und oftmals werden andersartige Einwohner unterdrückt.
Seit inzwischen fünf Jahren befindet sich Nimaeria im Krieg mit einem anderen Großreich. Lange Zeit sah es aus, als ob sich beide nichts schenken würden. Der Krieg blieb fern von der Hauptstadt im Grenzterritorium, bis vor etwa einem Jahr der Feind nach und nach an Boden gewann. Nimaeria befindet sich seitdem in der Defensive. Das Archidianische Imperium, eine Großmacht sondergleichen auf dem Kontinent, hat bereits seit einiger Zeit sein Augenmerk auf die reiche Monarchie geworfen, die sich einer Annexion bislang erfolgreich entzog.
Nun strebt König Harkinian eine Vereinigung mit dem benachbarten Reich Traxia an, indem er seinen Sohn mit der Prinzessin dieses imperiumsnahen Königreichs vermählt und sich durch dieses Band zumindest seine Souveränität wahren kann. Denn durch die Abkommen mit Traxia hätte das Imperium keine Wahl, als Nimaeria als Provinz Autonomie zu gewähren. Da das Imperium allerdings auf die Minen scharf ist, sind diese Pläne keineswegs wünschenswert. Die Linie der Soler soll ausgelöscht werden.

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Name: Escelion Nova ast Soler, Kronprinz von Nimaeria
Alter: 19 Jahre
Größe | Gewicht: 1,75m | 65 kg
Augenfarbe: Strahlend Blau
Sonstiges: Escelion gilt als überaus gutaussehend. Er ist jung und schlank, dabei jedoch mit wohldefinierten Muskeln, denn seine königliche Erziehung verlangte natürlich auch die Schulung im Fechten und in der Leichtathletik, ebenso wie in Philosophie, Rethorik und anderen Disziplinen. Aufgrund seines Aussehens und natürlich seiner Herkunft und des Reichtums hat Escelion keine Schwierigkeiten, zu bekommen, was er will - vor allem sexueller Natur. Leider täuscht sein jungenhaftes, beinahe engelsgleiches Gesicht über seinen Charakter hinweg. Der Prinz gilt nicht nur als fordernd und verwöhnt, sondern als geradezu vergnügungssüchtig. Er behandelt Frauen nicht gut und Respekt zeigt er nur seinem Vater gegenüber. Menschen, die nicht dem Adel angehören, betrachtet er als Bauern, dazu gedacht, seinen Befehlen zu genügen. Natürlich trauen sich nur die Wenigsten, ihn eines Besseren zu belehren.



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Name: Torren Reeva
Alter: 25 Jahre
Größe | Gewicht: 1,83 | 90 kg
Augenfarbe: Dunkelbraun
Sonstiges: Zaeleths Kamerad auf seinen Reisen und selbst ein erfahrener Axtkämpfer. Stammt aus einem Seefahrervolk. Torren ist nicht der große Denker und eher still, überlässt daher meist seinem Gefährten das Reden. Er selbst besticht eher durch Taten, geht dabei meist eher grobschlächtig zu Werke, was nicht heißt, dass er bloß ein hirnloser Haudrauf ist - ihm ist völlig klar, dass er den Leuten einen solchen Eindruck vermittelt, aber da er nur die wenigsten davon je wiedersehen muss, lässt er es eben so wie es ist. Torren liebt guten Wein und Tabak und ist Festlichkeiten nicht abgeneigt - vor allem natürlich in amüsanter Gesellschaft.

Name: Zaeleth Yanson
Alter: 25 Jahre
Größe | Gewicht: 1,85m | 85 kg
Augenfarbe: Waldgrün
Sonstiges: Zaeleth ist das, was man einen Söldner nennt. Ein Mann, der für Geld so gut wie alles macht und auch nicht davor zurückschreckt sich die Hände dreckig zu machen. Er ist in ärmlicheren Verhältnissen aufgewachsen und hat schnell gelernt, dass er mit seiner Statur und seinem Geschick zu mehr bestimmt ist, als Kühe zu hüten, wie sein Vater. Schnell hat er verschiedene Arbeiten angenommen, hat begonnen mit einfachen Dingen, wie Waren schleppen, hat auf Schiffen angeheuert und auch die ein oder andere Rechnung beglichen. Er ist besonders geschickt mit Pfeil und Bogen, trägt aber auch immer ein Schwert und einen Dolch mit sich.
Menschen gegenüber wirkt er zunächst eher misstrauisch. Wobei man auch eine gute Zeit mit ihm verbringen kann, insofern man ihm sympatisch ist. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, nicht einmal seinem Auftraggeber gegenüber. Damit hat er sich zwar schon einige Schwierigkeiten eingehandelt, allerdings hat er auch so einen bestimmten Ruf bekommen, der ihm dabei half auch für die Reicheren zu arbeiten.

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(krieg das grad nicht verkleinert)

Das Licht des Tages war zur Neige gegangen. Über der Hauptstadt Nimaerias schien nun der Mond, wenngleich nicht in all seiner Pracht. Und das war gut, denn für ein Unternehmen wie das ihre war es nicht gut, wenn der Mond zu hell schien. Schließlich hieß die Devise, die Hauptstadt schnell und ungesehen zu verlassen. Es war nun zwei Tage her, da hatte man sie vor den König gerufen – in aller Diskretion natürlich. Über einen Seiteneingang des imposanten Palastes hatte man die beiden jungen Männer hineingeschleust, die schon gedacht hatten, irgendeine notgeile Adlige hatte mal wieder Lust, jemand anderen als ihren Ehemann… kennenzulernen. Doch nein, es war der König selbst gewesen, der sie in einem kleinen und abgelegenen Arbeitszimmer empfangen hatte. Mit ernster Miene hatte er geseufzt und Torren erinnerte sich, wie unangenehm es gewesen war. Dies war nicht sein König, doch einen Monarchen dieser Größenordnung so… alt… zu sehen, war ein Anblick, den man nicht unbedingt haben musste. Doch wen wunderte es schon? Es war kein Geheimnis, in welcher Lage das Land sich befand. Und dies war auch präzise der Grund ihres Hierseins:
Wie es aussah, sollte der jüngste Sohn des Königs, Prinz Escelion, in aller Stille aus dem Palast und ins Nachbarland geschafft werden, um dort zu heiraten. Das so geschmiedete Bündnis würde dieses Land vor den Übergriffen seines großen Nachbarn schützen.
Torren behauptete nicht, diesen ganzen komplizierten Scheiß zu verstehen. Wie er es verstand, sollten sie das kleine verwöhnte Gör unversehrt dorthin schaffen. Das war eigentlich zu machen, fand er. Was danach aus diesen ganzen Königen und Lords und Ladies werden würde, war ihm mehr oder minder egal.
Das war nun zwei Tage her. Sie befanden sich in demselben Arbeitszimmer, nur allein dieses mal. Vom Prinzen noch keine Spur.

Das einzige was aus der geschlossenen Schlafzimmertür des jüngsten Prinzen drang, war lautes Stöhnen. Zwei junge Frauen leisteten ihm "Gesellschaft" in der Nacht des Aufbruchs. Dass er bald verheiratet werden sollte, Verantwortung übernehmen sollte, war ihm scheinbar egal. Als Prinz genoss er einen eher zweifelhaften Ruf, galt als vergnügungssüchtig und respektlos. Das war seiner Meinung nach der Grund, wieso er endlich in die Fremde verheiratet werden sollte, damit nämlich sein Vater keinen Ärger mehr mit ihm hatte.
Der Diener, der durch die Tür kam, um ihn zu holen, konnte augenblicklich bezeugen, dass Escelion kein Kind von Traurigkeit war, denn der Bursche besorgte es der dunkelhaarigen Schönheit mit Freuden, doch ohne jede Leidenschaft. Es ihm schließlich nur um seine Befriedigung. Wie es dabei den Mädchen in meiner Gesellschaft ging, war ihm eigentlich egal.
"E-Euer Majestät! Die Leibwächter warten schon!", verkündet er nervös. "I-Ihr hättet vor fünf Minuten aufbrechen sollen. I-Ihr solltet fertig sein!"
"Ich muss mich doch noch von meinen Lieblingen verabschieden!", grinste der Prinz, ohne in seiner Handlung innezuhalten. Ungerührt hämmerte ich weiter in seine Gespielin, seine freie Hand in ihr Haar gekrallt. "Sie werden sich weiter gedulden, und wenn ihnen das nicht passt, so richte ihnen aus, dass sie gern die Peitsche spüren dürfen, ehe ich jemand anderen als meine Begleiter auswähle!"

Tatsächlich verzögerte der Junge die Reise bereits seit zwei Tagen erfolgreich mit irgendwelchen Ausreden oder Dingen, die dringend erledigt werden mussten. Doch noch hatte sein Vater die Hosen an. Man konnte den Alten durch den ganzen Palast brüllen hören. Erstaunlicherweise ging es dann ganz schnell. In Begleitung eines Dieners, der den beiden Männern einen großen Sack mit Geld (Anzahlung, Reisekosten und Spesen) in die Hand drückte, zusammen mit einem mitleidigen Lächeln. Der Prinz trug einen unauffälligen Reisemantel und eine Miene, die jeden anderen hätte weglaufen lassen.

Arbeit war Arbeit. Das war Zalaeth Einstellung. Doch als er zum König zitiert wurde, war ihm doch einen Moment lang das Herz stehen geblieben. Normalerweise arbeitete er für Adlige, beseitigte Konkurrenz oder Liebhaber der Reichen und Schönen. Dass der König ihn nun bezahlen wollte, um etwas einfaches wie den Spross der Familie in ein anderes Land zu bekommen, kam ihm gerade recht. Es wurde durchaus gut bezahlt, hatte er doch bereits einen Vorschuss erhalten und würde die andere Hälfte bekommen, sobald der Job erledigt war. Das schwierige würde sein unentdeckt zu bleiben, doch solange das Prinzchen auf die Anweisungen hören würde, würde alles reibungslos funktionieren. Davon war er überzeugt.

Zwei Tage später, sie waren schon seit dem Gespräch abfahr bereit, saßen sie mal wieder in dem Vorraum, wo der Prinz sie treffen sollte, um dann los zu kommen. Das Stöhnen war durch die Tür deutlich zu hören und Zalaeth hob interessiert eine Braue. Langsam kippelte er mit dem Stuhl nach hinten, um einen Blick in die Schlafkammer des Burschen werfen zu können, als der Diener dieses betrat. Er beobachtete die Szene die sich ihm bot und lies sich mit dem Stuhl wieder zurück in die normale Position fallen. Mit so einem Kerl würde es wohl doch schwieriger werden als erwartet. Es brauchte den König selbst, um den Prinzen zum Aufbruch zu bewegen.

Schließlich war es soweit. Sie standen am Tor, dass direkt auf den Weg führte, den sie nehmen würden. Die Pferde standen bereit. Zaeleth trug einen dunklen, schweren Umhang, und hatte die Kapuze übergestülpt. Er sah dem Prinzen und seinem Diener entgegen, lies Torren das Geld entgegen nehmen, und ging ohne weiter zu zögern auf den jungen Prinzen zu. Er sah wirklich gut aus, eben so wie man sich es erzählte. "Gut, dass du dich blicken lässt." murrte er. Er dutzte ihn ohne zu zögern. Er sah es nicht ein, einen Prinzen anders zu behandeln als jeden anderen. Vorallem nicht, wenn dieser ihn hatte warten lassen. "Wenn du tust, was ich dir sage, sind wir in nur einer Woche an unserem Ziel. Halte dich bedeckt, reite immer zwischen Torren und mir." Er war kurz angebunden. Trotzdem er ein angenehmer Gesell sein konnte, so war er fremden gegenüber misstrauisch und zeigte sich von seiner starren und sturen Seite. "Torren reitet vor. Dann kommst du, dann ich. Ich will dich immer im Auge behalten können. Wenn ich sage, spring ab. Dann springst du ab. Wenn ich sage, versteck dich. Dann versteckst du dich." Er war sich im klaren darüber, dass der Prinz wahrscheinlich nicht dumm war. Doch klare Anweisungen, die keinen Diskussionsspielraum baten, waren sicherer.

Der junge Prinz wirkte überhaupt nicht angetan von seiner neuen Reisebegleitung. In seinem braunen Mantel mit dem darunterliegenden Kettenhemd und dem aufliegenden Kapuzenmantel wirkte der Bursche beinahe bürgerlich, wenn man mal von seinen ebenmäßigen Gesichtszügen absah.
Der Junge musterte die beiden Krieger mit unverhohlener Verachtung und Hochnäsigkeit. Torren merkte, wie er sich beinahe tatsächlich schlecht fühlte, nur durch den Blick.
„Ich verstehe einfach nicht, wieso mir Vater keine von den königlichen Rittern zur Seite stellen kann!“, lamentierte er, sicherlich nicht zum ersten Mal, denn der Diener rollte unbemerkt mit den Augen.
„Wie Euch Euer Vater bereits mitteilte, wissen wir gegenwärtig nicht, wem wir trauen können.“
„Und da trauen wir zwei Landstreichern, in deren plumpen Gesichtern sich die Goldmünzen spiegeln, die man ihnen für ihre „Heldentat“ in den Arsch schieben wird?“, war die trotzige Antwort, gefolgt von einem spöttischen „Pah!“
Er wandte sich von dem Dienstboten ab, den er mit einer Handbewegung entließ, bevor er sich den beiden Gestalten widmete, deren zunehmende Empörung er schlicht ignorierte.
„Hört mir gut zu, ihr Bauern“, kommandierte er, „Allein, dass ihr es wagt, mich zu duzen als sei ich irgendeiner der Hafenarbeiter, von denen ihr euch in den Arsch ficken lasst! Dafür könnte ich euch auspeitschen lassen, wie dummes Gesindel, haben wir uns verstanden? Ich bin euer Prinz, daher werdet ihr mir Respekt entgegenbringen!“
Was er von der Reiseplanung hielt, war ihm am Gesicht anzusehen.

Torren, obgleich er nichts anderes erwartet hatte, kämpfte gegen den aufkommenden Drang an, das Bürschen auf eine rechte Größe zu stutzen – oder ihm einfach mal kräftig ins Gesicht zu schlagen. Er hatte das Gefühl, der kleine Scheißer hatte nie im Leben das Wort „Nein“ gehört, so wie er sich gab. Natürlich hatte der König sie beide über die… Attitüde seines Sohnes aufgeklärt und ihnen auch gleich die Erlaubnis gegeben, sich nicht groß um den kleinen Aufreißer zu scheren. Schließlich ging es um seine Sicherheit, von der das verwöhnte Balg keine Ahnung hatte.
„Wir haben abgemacht, dass du von nun an als unser Lehrjunge reisen wirst“, gab Torren ungerührt von sich. „Als ein ehemaliger Dieb, der für uns arbeitet. Niemand wird deine Geschichte hinterfragen, wenn dich alle für… „dummes Gesindel“ halten.“
Diese stoische Selbstbeherrschung erstaunte ihn manchmal selbst. Die Hand jedenfalls zuckte immer noch, vor allem wenn er sah, wie rot der kleine Mistkerl schon wieder wurde, weil er ihn geduzt hatte.

Zaeleth beobachtete die Szene und blieb im großen und ganzen recht ruhig, angesichts dessen, was er kleine Prinz alles zu sagen hatte. Sein Vater hatte wirklich nicht übertrieben, als er ihn ihnen beschrieben hatte. Zum Glück wurde der Dienstbote nun entlassen.
Der Prinz lies nochmal mehr als nur deutlich hören, dass er nichts von ihnen hielt und Zalaeth ging noch einen Schritt auf ihn zu. "Wir werden dich dutzen, weil du auf uns angewiesen bist. Und ja, wir machen das für Geld und wir haben schon die erste Hälfte bekommen. Im Zweifel haben wir also mehr als genug Geld bekommen, falls du mit dem Gedanken spielst abzuhauen."
Damit stellte er ziemlich direkt klar, dass es ihm nicht allzu wichtig war, dass der Prinz gesund ankam, sollte dieser sich nicht benehmen wollen. Doch im selben Moment war ihm klar, dass seine Warnung nicht ankommen würde. Stattdessen lies er Torren nun den Plan erklären, dass der Prinz ein ehemaliger Dieb sein würde, der nun bei ihnen in der Lehre war. "Dementsprechend wirst du uns auch mit mehr Respekt behandeln. Ich bin Zalaeth Yanson. Das dort ist Torren Reeva. Du wirst uns beide mit 'Herr' ansprechen. Und da, das das letzte mal nicht ganz so gut funktioniert hatte, mit dem Erklären, fragt er nun direkt nach. "Hast du das Verstanden, Bursche?"
Er bezweifelte, dass es angekommen war und machte sich auf die nächste Schimpftirade gefasst. "Und jetzt steig auf den Pferd.", schnaubte er und befestigte den Sack mit Gold, den er bekommen hatte an seinem Gürtel.

Excelions Gesichtsfarbe schien sekündlich dunkler zu werden, während er den beiden Söldnern zuhörte. Hatten diese beiden Idioten etwa Karotten in den Ohren? Wie schwer war es, einer einfachen Anweisung seines Prinzen zu folgen?
Doch nein, diese beiden Hornochsen widersprachen ihm in einer Tour und rieben ihm ihre vermeintliche Überlegenheit auf die Nase. Wenn sie sich da mal nicht täuschten!
"Du... Du wagst es, so mit mir zu sprechen?", giftete der hübsche Jüngling sogleich erbost und sah aus als ob er gleich zu toben anfangen würde. "Ich - und eurer diebischer Komplize!? Haben sie dir ins Gehirn geschissen, Bauer!? Ich lasse euch auspeitschen und euch eure Zunge rausreißen, bevor ich eure Gäule damit füttern lasse, habt ihr kapiert, ihr kleingeistigen Hirsebirnen!?
"Er braucht natürlich einen anderen Namen", erklärte Torren seinem Gefährten in aller Seelenruhe. "Wie wär's mit "Ratte" oder "Furz"? Ich sag dir, wir sollten den Rat seines alten Herrn annehmen und die kleine Prinzessin einfach fesseln und knebeln. Dann wird die Reise weit unbeschwerter."
"Hör mir gefälligst zu!"
"Nein, DU hörst mir zu, Kleiner!", grollte Torren er, nun da er provoziert worden war, weit weniger ruhig war, "Dein Vater ist froh, dich los zu sein, verstanden? Alle hier sind froh, dich los zu sein und keiner wird dir eine Träne nachweinen! Sobald wir angekommen sind und mein Freund und ich bezahlt wurden, kannst du wieder der verwöhnte kleine Prinz sein, aber bis dahin wirst du deine hübsche Fresse halten, sonst stopfe ich sie dir - und zwar mit meinem fetten Prügel zwischen meinen Beinen, haben wir uns verstanden!?"
Der Junge schwieg eingeschüchtert.
"Gut! Zaeleth, wir sollten die Seitenstraßen nehmen."

Es war ja shcon beinahe amüsant, wie der junge Mann, der sonst doch so hübsch anzusehen war, gerade einen Trotzanfall erlitt. Er sah aus, als hätte man ihm sein Spielzeug abgenommen und die Ruhe mit der Torren nun ihn ansprach, gefiel ihm noch ein wenig besser.
Sie arbeiteten schon eine Weile zusammen und er hatte einen wirklich guten Freund in diesem Typ gefunden. Sie hatten einen ähnlichen Humor und gleiche Ansichten, was die Auftraggeber anging. Außerdem vertrug Torren ebenso viel wie er selbst, was ihn zu einem guten Trinkkumpanen machte.
So grinste er auf den Vorschlag "Ein Name? Mh.. Ratte klingt immer so nach Verräter... Was hälst du von Gnom? Er ist kleiner und Wütend." er grinste etwas breiter, da ging der Prinz zu weit, und Torren zeigte seine andere Seite. Nicht die ruhige, sondern die, bei der jeder, den Zalaeth kannte das Weite suchte. Er machte dem Prinz wirklich unmissverständlich klar, wo sein Platz war.
Schließlich hielt der junge Mann seinen Mund und Zalaeth nickt." Besser ist es." erwiderte er, ehe er den Prinz nun unsanft am Arm nahm und ihn in Richtung seines Pferdes trieb. "Jetzt steig auf, oder ich verliere meine Geduld auch noch. Du willst nicht, mit zwei schlecht gelaunten Söldnern unterwegs sein, du Gnom."
Er beobachtete genau, wie der still gewordene Prinz auf das Pferd stieg und drehte sich noch einmal zu Torren."Du scheinst den reichten Ton getroffen zu haben." er klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, ehe er selbst auf sein Pferd stieg. "Also los!" und sobald auch Torren auf dem Buckel seines Pferdes saß, ritten sie los. Wobei Zalaeth nicht die Augen von Excelion nahm.

Excelion konnte nicht glauben, dass er an zwei solche Barbaren geraten war. Er wäre umgehend zu den Wachen gegangen, um diese beiden Schreckgestalten von ihnen in Haft nehmen zu lassen, doch der Wutausbruch seines Vaters steckte ihm noch in den Knochen und so ließ er es lieber bleiben. Sobal dsie an ihrem Zielort angekommen waren und die beiden Halunken die hände ausstreckten, um ihre Belohnung entgegenzunehmen, würder er sie ihnen mit Freuden abhacken lassen. Diese beiden widerwärtigen Tiere mussten sich nicht einbilden, dass er sanft mit ihnen umgehen würde. Oh, er würde ihnen die Unverschämtheit tausendfach heimzahlen!
Er bemerkte, dass er nicht einmal seinen königlichen Hengst für die Reise mitnehmen durfte, sondern lediglich eine mittelprächtige Stallstute zu nehmen hatte. Statt strahlend weiß war sie von plumper brauner Farbe. Die Gutmütigkeit in den Augen des Tiers verwechselte man schnell mit Dummheit, fand er. Wütend stieg er auf. Wut war alles, was er fühlte, schon seit einer Ewigkeit.

Torren lächelte nur.
"Weiber die zu viel schreien, brauchen häufig einfach mal wieder einen richtig guten Fick. Oder eine Ohrfeige. Das war die Ohrfeige. Als nächstes kommt der Fick, wenn dieser kleine Wurm mich zu sehr herausfordert. Ich reite voran, Freund. Das Südtor soll laut dem König heute nacht für uns offen stehen. Sobald wir wieder in der Wildnis sind, können wir uns ein wenig ausruhen."

Zalaeth nickte seinem Freund zu. "Bleib mal lieber bei den Ohrfeigen. So wie du fickst, bleibt von dem Burschen nichts mehr übrig." er grinste dreckig und schlug ihm kurz freundschaftlich auf den Oberarm. Nebenbei fand er den Prinzen selbst nicht gerade abstoßend, wenn man sein Auftreten mal beiseite lies. Es würde ihn wirklich interessieren, wie der Prinz sich in der Rolle einer seiner Liebhaberinnen fühlen würde.

Damit stieg er auf sein Pferd und ritt den beiden hinterher. Sie durchquerten besagtes Südtor ohne weitere Probleme und ritten noch etwa 3 Stunden, bevor sie mitten in der Nacht in einem Wald anhielten. Zalaeth zögerte nicht lange und sprang von seinem Pferd. Er hatte die Gegend während des Ritts stets im Auge behalten, und hatte zum Glück keine Verfolger ausmachen können. Nun schnappte er sich die Zügel seines Pferdes. Rasch band er es fest und sah zu Torren "Besorgst du uns einen Hasen, Torren?" er grinste und ging zu dem Pferd des Prinzen, wartete dass dieser abstieg. "Ich bleib beim Gnom und sammel ein wenig Holz zusammen." Er hatte Hunger. Und die paar Leib Brot, die sie dabei hatten, und die feste Wurst konnten sie auch noch morgen essen.
"Also komm, Prinzchen, such ein paar Äste zusammen." forderte er ihn auf "Und denk dir einen Namen aus." er drehte sich zu ihm um und sah ihm in die hellen blauen Augen. "Oder gefällt dir Gnom?" er grinste, mit Schalk in den Augen.

"Hase, verstanden, Chef", murrte Torren nur, bevor er sich aufmachte in den Wald, ohne sich noch einmal nach seinem Freund oder dem gemeinsamen Schützling umzusehen. Offenbar vertraqute er seinem Waffenbruder soweit.
Nun blieben also der Prinz und der Söldner allein zurück, was dem Jungen nicht behagte. Eigentlich behagte ihm die Gesellschaft keines der beiden. Seiner Abneigung verlieh er auch gut Ausdruck. Er konnte es kaum erwarten, endlich in Traxia anzukommen und den Wäldern und der Straße Lebewohl zu sagen.
Als ihn der Bärtige jedoch erneut bei diesem grässlichen Scherznamen rief, reichte es dem "Gnom" langsam: Er zückte sein Reiseschwert.
"Sag das noch einmal", grinste er, "Und ich steche dir ein neues Loch, Bauer! Du willst dich nicht mit jemandem anlegen, der von den besten Meistern des Reichs unterrichtet wurde! Also, du wirst jetzt brav in die Knie gehen und mich um Verzeihung bitten... Dann überlege ich, ob du deinen Kopf behalten darfst!"

Torren verschwand im Wald, während er mit dem Prinz zurück bleiben musste. Dass dieser nun jedoch kampflustig werden würde, hatte er nicht erwartet. Überrascht musterte er das Eisenschwert und hörte die Worte des Kerls. "Ich glaube dir, dass du ein ganz gefährlicher Kerl bist." sagte er sachte, und schmunzelte leicht. Es war nicht so, dass er keinen Respekt vor dem Schwert hatte, und auch die Fähigkeiten des Prinzen konnte er nicht einschätzen. Doch beinahe vermutete er, dass selbst die Lehrer ihn verhätschelt hatten, und das nicht besonders viel Kampf können in ihm schlummerte. "Dann such dir einen Namen aus." knurrte er "Und steck dein Spielzeug weg, bevor du dir noch ein Auge aus stichst."
Etwas genervt legte er er eine Hand auf den Griff seines Schwertes, um es im Fall der Fälle schnell ziehen zu können. "Und wenn du etwas warmes in den Magen bekommen willst, sammle Holz." Er war nicht so laut wie Torren. Er mochte es nicht laut zu werden, oder mit Schimpfwörtern um sich zu werfen. Doch wenn der Bursche nicht bald zurück zog, würde er andere Seiten aufziehen. Die Fesseln hatte er in den Satteltaschen und mit ein oder zwei Schlägen würde er ihn sicher zu Boden bekommen.

Es war genug!
"Ich lasse mir von einem hirnlosen Straßenpisser nicht sagen,w as ich zu tun und zu lassen habe!", brüllte der verwöhnte Bengel und anstatt das Schwert zu senken, machte er einen Schritt auf den Söldner zu. "Stell dich mir oder ich bohre dir ein Guckloch in deinen Wanst!"
Er meinte es so wie er es sagte. Strafe musste sein und damit dieser Abschaum verstand, wer vor ihm stand, musste er ihm wohl ein paar Manieren einprügeln!
Mit der Klinge in der Hand machte er einen Ausfallschritt nach vorn, um sie provokant vor dem frechen Handlanger in der Luft schweben zu lassen. Er würde ihn so lange vorführen, bis er müde wurde und dann würde er ihm womöglich den zotteligen Bart abschnibbeln, nur als kleine Warnung!

Der kleine Prinz wollte wirklich ernst machen. In dem Moment in dem der Ausfallschritt erfolgte, zog auch Zalaeth sein Schwert und wehrte die Klinge, die vor ihm in den Luft hin ab. Aber nicht, ohne nicht im selben Moment auf ihn zuzutreten und mit dem Kopf auszuholen, in der Absicht ihm eine Kopfnuss zu verpassen. Er wusste, dass es nicht die feine englische Art war, und auch nicht fair. Aber ein Schwertkampf sollte niemals fair sein.
Zalaeth hatte kämpfen gelernt, ohne einen Lehrer. Er hatte sich einfach oft in Schlägerein und Schwertkämpfe gestürzt, bis er gelernt hatte, wie er gewinnen konnte. Er hatte nie lange gezögert, um jemanden außer Gefecht zu setzen. Und auch jetzt war es zu schade, dass er dem Prinz nicht mit einem besseren Kampf aufwarten konnte. Doch er war hungrig und müde und wollte sich nicht wirklich darauf einlassen.
Die Kopfnuss würde ihn zumindest auf den Boden schicken. Im besten Fall nahm er ihm sein Schwert ab.

BAMM!
Er hatte alles erwartet. Fortlaufen oder eine Herausforderung. Von dort bis dort hatte er sich alles ausgemalt. Doch dass dieser Primitivling ihn auf so rabiate Weise einfach ausschaltete, war für ihn eine Überraschung.
Als die Stirn des Söldners die Seine traf, verdrehte Escelion die Augen und fiel gaaaaanz langsam rückwärts. Es hatte schon etwas Komödiantisches. Beinahe schwebte er in der Luft wie von Zauberhand, ehe die Schwerkraft ihrer von den Göttern gegebenen Pflicht nachkam und ihn zu Boden zog. Und erneut: BAMM!
Das Schwert des Prinzen fiel zu Boden und klirrte und klapperte, während der Aufprall es zwei Meter weiter springen ließ, wo es liegen blieb, außer Reichweite des ausgeknockten Prinzleins, das den Mund ein wenig zu voll genommen hatte.

Einige Zeit später war Torren zurückgekehrt und hatte beim Feuermachen geholfen. Im Schlepptau hatte er zwar keine Kaninchen, dafür jedoch einen schönen fetten Fasan.
"Wette der König hat nichts dagegen, wenn wir uns an seinem Wild bedienen", eröffnete er seinem Freund grinsend und begann auch gleich damit, das Tier zu rupfen und auszunehmen. Als Escelion über eine Stunde später schließlich wieder zu sich kam - mit gewaltigen Kopfschmerzen - machte er sich durch ein schmerzerfülltes Stöhnen bemerkbar.
"Was... ist... passiert...", seufzte er maulig und wirkte zum ersten Mal nicht gemeingefährlich. Oh, es roch so verführerisch... "Kann... ich auch was ha... wieso bin ich gefesselt!?"
"Damit du dir nicht nochmal wehtust", grinste Torren schelmisch. "Und vergiss es: Bei uns bekommt nur, wer auch mitgeholfen hat. Und ihre Majestät hat ja lieber geschlafen."
"Das is... unfair! Ihr... Ihr könnt mich nicht hungern lassen!"