Geschichten Oktober - Dezember 2018 » Earnestly

Name: Dwayne Logan Harrisson
Alter: 24 Jahre
Charakter: Intelligent, arrogant, vergnügungssüchtig und verdammt hinterhältig. Es darf bezweifelt werden, dass er überhaupt weiß, was Liebe oder Zuneigung ist, denn Leute sind für ihn in erster Linie Objekte, mit denen er Spaß haben kann oder die er wie Schachfiguren herumschubst. Er bildet sich ziemlich viel auf sich selbst ein und weiß, dass er das männliche Ideal verkörpert. Er ist jedoch nicht nur heiße Luft, denn in seinem Metier kennt er sich verdammt gut aus.
Geschichte: Dwayne ist der einzige Sohn von William Harrisson, dem bekannten Zeitungsmagnaten, der überall im Land Verlage besitzt und zu den reichsten Unternehmern der USA gehört. Dwaynes Rolle war klar: Den ganzen Scheiß erben und in die Firma eintreten. Und so sieht es bisher auch aus. Er nimmt die Universität nicht besonders ernst und regelt Probleme meist mit Geld. Er hat eine leitende Position in einem der kleineren Verlage seines Vaters und erfüllt seine Rolle auch ganz zufriedenstellend, doch seine wahren Interessen gelten vor allem seinem Vergnügen, sodass er meist selbst für Schlagzeilen sorgt - oder tun würde, wenn der Verlag nicht dicht halten würde. Keine Party ist zu wild, keine Mutprobe zu verwegen und keine Erniedrigung zu weit unter der Gürtellinie.
Irgendwann steht zu befürchten, dass sein Dad ihm den Geldhahn zudreht, doch Dwayne hat vorgesorgt und einen beträchtlichen Teil seines Treuhandvermögens bereits angelegt und zwar teilweise in äußerst zwielichtige Geschäfte.

Name: Maximillian McCartney
Alter: 20
Charakter: Freundlich, loyal, Hilfsbereit. Ein durchnittlicher junger Mann, mit einer kleinen Familie, in der er mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester eine Standardfamilie bildet. Er studiert erst seit einem Semester Anglistik und Antropologie an einer recht angesehen Universität.
Leben: Eigentlich hat Max einen festen Freundeskreis. Seit er allerdingszu Semesterbeginn in die Stadt seiner Universität gezogen ist, ist er relativ einsam. Er hat natürlich ein paar Kommilitonen mit denen er sich gut versteht und sich auch hin und wieder trifft. Doch es ist nichts vergleichbares zu den festen Freunden in seiner Heimatstadt.
Er geht gerne auf Parties und unterhält sich mit neuen Leuten, dabei halten diese Bekanntschaften allerdings nie länger als einen Abend. Er bemüht sich sehr um seine neuen Freunde, schaffte es aber bisher noch nicht richtig halt zu finden.

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Es war ein lauer Abend im Spätsommer. Das Semester hatte gerade erst begonnen, die Arbeit noch nicht so anstrengend und die Studenten noch in Partylaune. Außerdem war noch eine Menge los. Maximilians Wohnheim war restlos ausgebucht und auf den Gängen tummelten sie sich, stellten Pläne fürs Wochenende auf.
"Weißt du, Alex Donovan schmeißt ne fette Fete bei sich daheim", klärte ihn Brett auf, sein Komilitone, der jedoch im Studentenalltag weitaus besser integriert war.

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Der grinsende junge Mann lehnte entspannt in Maximilians Türeingang.
"Da sollen die Großkaliber hinkommen. Du weißt schon, Typen von den Studentenverbindungen und so. Sollten wir mal abchecken. Alex kennt mich, deshalb darf ich nen Kumpel mitbringen. Und rate mal, wer der Glückliche ist!"

Max stand in seinem Zimmer und sah nach draußen. Vor seiner Tür stand Brett, ein Studienkollege, den er schon vorher einmal getroffen hatte. Max war es nicht wirklich gewohnt wirklich regelmäßig mit Menschen zu reden. Irgendwie brachen die meisten Bekanntschaften eher früher als später wieder ab. Doch Brett war heute auf ihn zugekommen und das war etwas dass den etwas kleineren Studenten durchaus freute. "Klingt gut." stimmte er zu und freute sich wirklich sehr darüber mitgenommen zu werden. "Hast du mal überlegte einer Verbindung beizutreten?" wollte er wissen und sah fragend Brett an, während er die Tür langsam hinter sich abschloss. Schließlich würde er sie nicht einfach offen lassen, wenn noch so viel auf den Gängen los war.

"Ich und eine Verbindung?", fragte Dwayne lachend und schüttelte den Kopf. "Wär ein geiler Gedanke, aber da kommst du nur rein, wenn dein Daddy reich, berühmt oder beides ist. An sowas kommen wir beiden Straßenköter nicht ran, haha!"
Er hielt sich weiter im Eingang des Zimmers auf und zuckte mit den Schultern.
"Aber Partys können die schon schmeißen. Also was sagst du? Wollen wir uns die mal ansehen?"

Max grinste "Da hast du auch wieder recht." stimmte er ihm zu, auch wenn er sich selbst ganz und gar nicht als straßenköter sah. Aber er wollte Brett nicht verkraulen. Er wollte endlich ml eine Freundschaft schließen die hielt. "Ja, lass uns gehen. Wird bestimmt spaßig." erklärte er und verließ mit Brett das Wohnheim. Die Party war ja zum Glück nicht allzuweit entfernt sodass sie laufen konnten.

Die Party fand in einem Privathaushalt statt. Die Hütte war brechend voll, als sie ankamen. Da waren ganz schön viele Typen. Eigentlich kaum Mädchen. Und davon waren die meisten in Trikots gekleidet und bedienten die Gäste. So lief das halt, wenn man Geld hatte. Brett mischte sich sogleich unter die Gäste und ward nicht mehr gesehen, während die Leute sich amüsierten. Küche, Wohnzimmer, Wintergarten und Garten waren gerammelt voll. Nur in den zweiten Stock durfte niemand, außer den "VIPs", doch in den Stunden nach Sonnenuntergang war ohnehin niemand dort oben. Erst als es spät wurde, schienen mehr und mehr der Gäste zu verschwinden...

Max hätte ja wetten können, dass es so lief. Kaum waren sie da und drinne war sein Kumpel verschwunden und Max war wieder alleine hier. Er verbrachte den Abend mit langweiligen Smalltalks, lies sich von Mädchen nachschenken und trank mehr als er sollte. Er torkelte mittlerweile durch die Menge und suchte sich einen Platz im Wintergarten, wo er sich auf das lange Sofa fallen lies. Müde legte er den Kopf nach hinten auf die Lehne und stöhnte leise "Alles dreht sich... Kann nich ma' jmand das Karruuuselll anhalden?" lallte er leise vor sich hin und legte die Hände auf die Augen.

Inzwischen wurde es langsam leerer. Doch noch immer waren viele da und ein paar der älteren Kaliber, die hier wohl halfen, holten immer mal wieder ein paar Gäste mit nach oben.
"He du!", wurde Max nach einer Weile auch angesprochen. "Haste Bock, jetz mal die richtige Party zu besuchen? Auf den Kindergarten hier hat doch keiner Bock!"

Max presste die Hände auf sein Gesicht. "Geht nicht.. ich glaub ich kotze wenn ich aufstehe.." teilte er dem Unbekannten mit, den er ja auch nicht sehen konnte. Er wusste nicht wer es war, oder ob er ihn kannte. Aber es war ihm grade auch mehr als egal. Er wollte nicht mehr nett sein zu leuten, die ihn dann eh hängen liessen. und das würde dieser Kerl wohl auch tun, oder?

"Haha! Na von mir aus, kotz dich aus! Wir müssen das Zeug ja nicht sauber machen!", grinste der Typ, ein wahrer Schrank im Tank Top und half ihm, aufzustheen. "Mann, komm schon! Die haben da oben viel besseren Alkohol!"

Stöhnend hielt sich Max an dem Kerl fest. "Oh man.. mir ist echt schlecht.." murmelte er der deutlich kleinere und krallte sich beinahe in das Shirt des Typen, ehe er von eben diesem mit nach oben genommen wurde. "Besseren Alkohol?" er verstand kein Wort. Er wollte auch gar nichts mehr trinken. Eigentlihc wollte er lieber in sein Bett. Aber er würde wohl auch nicht nach Hause finden.

Im zweiten Stock wurde tatsächlich auch noch gefeiert, wenn auch viel derber als dort unten. Hier floss harter Stoff, die Luft war verhangen von Zigarettenrauch und es wurden ungeniert Drogen herumgereicht. Hier befanden sich nur Typen, alle versammelt um eine blendend aussehende Frau, die mit Geldscheinen beworfen und extra angeheuert wurde, um den bereits halbnackten Typen körperliches Vergnügen zu bereiten. Der Junge, dem sie gerade die Hände an seine Latte gelegt hatte, hechelte geradezu. Neben ihnen stand ein junger Mann, seinerseits halbnackt und muskulös und eine dunkle Sonnenbrille tragend, und rief in ein Mikrofon:
"Nun mal nicht so schüchtern, die Herren! Wir sind hier nicht im Kindergarten! Wer will als nächster!?"

Max wurde von dem großen Typ einfach am Treppenabgang abgeladen und sackte leicht gegen die Wand. Irritiert sah er sich um. Er nahm alles nur verschwommen war, bekam mit, dass da viele Männer waren und nur wenige.. oder nur eine Frau. Er stöhnte leise, was war laut hier, viel zu laut für seinen Geschmack. Langsam torkelte er vorwärts und sah sich langsam um. Er sah, wie diesem einen Kerl die Latte poliert wurde und drehte schnell ab, wobei er ständig mit irgendwelchen Kerlen zusammen stieß, die wohl zu der Frau wollten.

Hier oben ging definitiv eine andere Art von Party ab. Je länger sich der orientierungslose Junge hier aufhielt, desto mehr Leute waren zumindest teilweise nackt. Alkohol und Drogen wurden herumgereicht wie Bonbons und ihm in die Hand gedrückt. Die Jungs lachten laut, es spielte wummernde Musik und eine Art Diskobeleuchtung machte den Ort zu einem Wunderwerk für alle, die sich das Ecstasy bereits reingeworfen hatten.