Geschichten Januar - März 2019 » VampirHarts

Name: Dorincord
Vorname: Lysander
Alter: 349 Jahre

Lysander war erfolgreich, gutaussehend und wohlhabend. Seine ausschweifenden Feste waren legendär. Vor einigen Jahren jedoch zog er sich vollkommen aus dem öffentlichen Leben zurück. Der Grund dafür war seine schlechte, körperliche Verfassung. Vampire altern nicht und sie werden auch nicht krank, so war es zumindest bisher. Lysanders körperlicher Zerfall ist ein einziges Mysterium. Seine einzigen, sozialen Kontakte sind drei Vampire, die er selbst gewandelt hat; Lizzy, Christian und Raffael.

Lizzy war 21 Jahre alt, als sie von Lysander gewandelt wurde. Das ist jetzt 52 Jahre her. Sie ist ein Partygirl und arbeitet als Barkeeperin.
Christian ist 127 Jahre alt. Er arbeitet nicht, ist ein Bücherwurm und fieberhaft auf der Suche nach einem Heilmittel für seinen Meister.
Raffael arbeitet bei einer privaten Sicherheitsfirma. Er ist 97 Jahre alt.

Christian, Lizzy, Raffael

Name: Smith
Vorname: Tyler
Alter: 19
Aussehen:

Tyler musste schon sehr früh auf eigenen Beinen stehen. Er wuchs ohne Eltern auf. Tyler hat einen starken Willen und ist oft sehr stur.

Im Grunde war es ein Abend wie jeder andere nur, dass Lizzy ihren Gästen heute etwas mehr Aufmerksamkeit schenkte, als sie es normalerweise tat. Das flippige Vampir-Girl war auf Beute aus, jedoch nicht für sich selbst, sondern für ihren Meister. Sie mixte Drinks, flirtete hemmungslos und steckte ein paar Telefonnummern ein. Leider war bisher noch nicht wirklich was Brauchbares dabei. Ihr Master Lysander hatte einen auserlesenen Geschmack. Der einige Typ der bislang den Ansprüchen zu genügen schien, liess Lizzy gnadenlos abblitzen. Er stand ganz offensichtlich nicht auf Frauen. Gegen Mitternacht schnappte sich die Vampirin ihr Handy und rief ihren Freund Raffael an, der gerade Schichtende hatte. Obwohl Raffael nichts für Männer übrig hatte, sagte er zu, in der Bar vorbei zu schauen und sich den jungen Mann einmal anzusehen. Würde er ihn ebenfalls als geeignet erachten, würde es ihm schon gelingen, den Auserwählten soweit abzulenken, dass Lizzy ihm was ins Getränk mischen konnte.

Tyler saß in einer hinteren Ecke und blätterte gelangweilt in seinem Buch. Das Leben war hart, vor allem, wenn man sich alleine durchschlagen musste. Er hatte jedoch ein Ziel: er wollte groß raus kommen. Ja, er strebte an, es allen zu zeigen. Das die Barkeeperin ihn angeflirtet hatte, hatte er fast schon vergessen. Er machte sich nicht viel aus Frauen. Tyler hatte sich schon vor langer Zeit eingestanden, dass er auf Männer stand. Für ihn war es nun normal. Dennoch war dies der Grund, warum er oft alleine war. Bisher hatte er keine richtigen Freunde gefunden, die ihn wegen seiner sexuellen Orientierung nicht verachtete. Der junge Mann seufzte leise. Nun saß er schon knapp Drei Stunden hier. Bestimmt fanden ihn die anderen Gäste seltsam, da er immer noch seine erste Cola trank. Das Getränk war inzwischen warm geworden. Er hatte nicht bemerkt, dass fast alle anderen Gäste gegangen waren. Es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Tyler machte sich immer wieder Notizen. Morgen würde er eine Prüfung bestehen müssen. Er war ehrgeizig und wollte auf jeden Fall bestehen. Immer wieder las er in seinem Buch nach, schrieb sich einiges wieder auf. Zum Glück war das Kapitel bald vorbei.

Raffael erreichte die Bar und Lizzy setzte ihn auf den jungen Mann mit dem hellen, fast weissen Haar an. Der Blutsauger stimmte dem Mädchen zu. Der Mensch war genau nach Lysanders Geschmack.
Er liess sich von Lizzy zwei Colas geben. Vorsichtshalber versetzte sie beide mit K.O.Tropfen. AUf Raffael würden sie keinen Einfluss haben. Mit den Getränken ging er an den Tisch ihres potentiellen Opfers.
Er stellte eine Flasche vor dem jungen Mann ab und fragte: "Ist der Platz noch frei?"

Verwundert sah Tyler auf. Er musterte Raffael ein paar Sekunden lang. "Klar." Er räumte seine Sachen auf die Seite. Tyler gab sich vor den anderen Menschen selbstsicher und gelassen, doch wenn er an jemanden interessiert war, war er unsicher und wusste oft nicht, was er sagen sollte. Und genau das trat jetzt ein. Tyler suchte nach Worten, wollte sich selbstbewusst geben, doch wie schon geahnt wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Sollte er sich vorstellen? Was war nur los mit ihm? Er war doch sonst nicht so still. Normalerweise hatte er doch auch eine große Klappe und sagte, was er dachte. Warum nicht jetzt? Der junge Mann verfluchte sich für seine Sprachlosigkeit. "Ich bin Tyler!" stellte er sich schließlich vor.

"Raffael" kam es von dem Blonden. Er schob die zweite Flasche etwas näher zu Tyler. "Was liesst du da?" begann er ein scheinbar harmloses Gespräch. Smaltalk war zwar nicht so sein Ding aber irgendwie würde es schon gehen. Immer hin hatte der Mensch ihn nicht gleich weggeschickt. Unauffällig musterte er ihn. Er war jung, noch keine 20 aber volljährig, sonst hätte man ihn hier nicht rein gelassen. Er war an Männern eher interessiert als an Frauen, schien sehr natürlich und roch ganz gut. Lizzy hatte ein Händchen für die Auswahl an Menschen.

"Ein Buch über Kardiologie..." antwortete Tyler. "Ich habe bald Prüfung!" Ohne zu zögern griff er nach der Flasche. Raffael wirkte sympathisch. Er sah ihn an. "Bist du oft hier?" er war immer noch unsicher. Eine bessere Frage war ihm nicht eingefallen. Tyler hatte das Buch immer noch aufgeschlagen, seine Aufmerksamkeit lag jedoch voll und ganz auf Raffael. Er nahm einen Schluck von der Cola. Eigentlich trank er die Cola nur, um nicht vor Müdigkeit nicht einzuschlafen. Immerhin hatte er vorgehabt, noch länger zu lernen.Für den jungen Mann stand viel auf dem Spiel.

"Kardiologie? Das hat mit dem Herzen zu tun oder?"
Als der junge Mann die Flasche nahm und trank, husche unbemerkt ein Grinsen über die Lippen des Vampirs. Er setzte ebenfalls an. "Nur, wenn ich vor zwei Uhr Feierabend habe" beantwortete er die Frage. Tyler schien ein cleveres Kerlchen zu sein. Schade, dass ihm das nun, da er getrunken hatte, nichts mehr nützen wird. Er würde jedoch noch etwas abwarten, der Mensch sollte wenigstens die halbe Flasche austrinken, bevor er die Falle zuschnappen liess.

Tyler
"ja!" ich lächelte fröhlich. "Es ist der Medizinische Ausdruck davon." Ich nahm ahnungslos noch einen Schluck. Mir wurde etwas schwindelig, doch ich schob dies auf meine Müdigkeit. Ich hatte nicht bemerkt, wie die Flasche zur Hälfte geleert war. Komisch, dabei mochte ich dieses süße Zeug eigentlich nicht. Aber immer noch besser als Kaffee. Raffael arbeitete also bis spät Nachts, besser gesagt bis zum frühen Morgen? Was wohl sein Job war? "Was arbeitest du denn?" fragte ich ihn interessiert.

"Ich bin Sicherheitsmann bei SecurityLive" erklärte Raffael.
Er lehnte sich über den Tisch zu Tylor und strich ihm über die Wange.
"Ist dir nicht gut?" fragte er scheinheilig. "Deine Wangen sind gerötet und du fühlst dich etwas warm an."
Die Flasche war fast leer. Tylor würde sich ihm nun nicht mehr entziehen können.
"Lass uns nach draussen gehen, etwas frische Luft wird dir sicher gut tun."

Tyler
Ich errötete, als er mir über die Wange strich. "Du hast Recht...Vielleicht brauche ich wirklich frische Luft!"
Ich erhob mich. Ich musste zugeben, ich fühlte mich irgendwie schwach.
Mir war heiß und kalt zugleich. "Warte...ich muss noch zahlen!" nuschelte ich.
War da etwa was im Getränk gewesen? Nein, das konnte nicht sein. Immerhin hatte Raffael auch etwas getrunken.

"Ich mach das schon" erklärte Raffael und rechnete mit Lizzy ab.
Gentelmanlik hielt er Tylor die Tür auf und führte ihn unauffällig in eine unbeleuchtete Ecke des Parkplatzes.
"Armes kleines Menschlein, fast schon tust du mir leid."

Ich folgte ihm auf den Parkplatz. Mich überkam ein komisches Gefühl.
Es war unheimlich hier. Ich sah mich unsicher um. Als ich seine Worte hörte, drehte ich mich zu ihm um.
"W-was? Was redest du da?" Menschlein? Er war doch auch ein Mensch. Was sollte das?
Ich erschauderte. Ich wollte nun nur noch eines; Weg hier. Doch meine Beine gehorchten mir nicht.

Tyler stand mit dem Rücken zur Wand. Raffael legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Nicht reden...."
Er kam dem Menschen noch viel näher und entblösste seine Reisszähne. Sie waren das letzte was Tyler zu sehen bekam, ehe er das Bewusstsein verlohr.
Raffael fing ihn auf und setzte ihn auf den Rücksitz seines Autos. Legte ihm die Gurte an, klemmte sich hinters Steuer und fuhr los. Raus aus der Stadt. Als er die Villa seines Meisters erreichte, wartete Christian schon vor dem Tor. Er war bereits von Lizzy informiert worden. Gemeinsam brachten sie Tyler in den gewölbten Keller des Haussen wo sie ihn in das feuchte Stroh einer Kerkerzelle legten, ihn fest ketteten und sich selbst überliessen.
Ein Nachttopf und eine Flasche Wasser war alles, was es hier gab.