Geschichten Januar - März 2019 » Unbekannte Gefilde

Durch seine Grossmutter lernt X den charmanten Pfleger Florian kennen. Der gerade volljährig gewordene Teenager weiss, seit seinem 16. Lebensjahr, das er auf Männer steht. Er ist noch jungfräulich, mehr als Kuscheln und ein bisschen küssen gab es bisher nicht. Auch waren seine beiden vergangenen Beziehungen nicht älter als er. Florian ist 24 Jahre alt und in jeglicher Hinsicht erfahren. X verliebt sich bis über beide Ohren in den Krankenpfleger, der, obwohl X im Grunde so gar nicht sein Typ ist, erwidert diese Gefühle. Die Beiden werden ein Paar und haben eine schöne Zeit zusammen. Doch dann schleicht sich nach und nach das ungute Gefühl bei X ein, dass Florian Geheimnisse hat und er lässt sich, statt mit ihm zu reden, dazu verleiten in seinen privaten Sachen zu wühlen. Dabei stösst er auf BDSM-Pornos, Handschellen und allerlei andere Fetischsachen. Steht sein Freund etwa auf solche Dinge, wenn ja, lebt er es heimlich aus und wenn ja, als Master oder Slave?
Wenn er sich tauen würde, zu fragen, würde er erfahren, dass Florian sehr wohl auf BDSM steht und auch sehr erfahren ist als Sklave, dass er sich auch jetzt noch regelmässig mit seinem Dom trifft, dabei seinem Liebsten jedoch immer treu bleibt.
In welche Richtung X sich BDSM-Technisch bewegt, bleibt meinem Schreibpartner überlassen. Ab dem Moment, wo er sich getraut zu Fragen, beginnt für X eine spannende Reise auf der er nicht nur von Florian sondern auch von dessen Dom begleitet wird. Findet er gefallen an der dominanten Rolle oder geniesst er es einfach nur von Y verwöhnt zu werden? Entdeckt er gar eine sadistische Seite an sich oder wird er selbst zum devoten Spielzeig von Florians Dom?

Name: Florian Winter
Alter: 24 Jahre
Beruf: Krankenpfleger

Name: Dave Smith
Alter: 18
Beruf: Hängt in der Ausbildung als Kindergärtner fest

Seine Oma war seit neuestem im Pflegeheim, eigentlich wollte er nicht, dass es jemals soweit kam. Aber er hatte nicht die Mittel und die Zeit um seine geliebte Oma bei sich aufzunehmen und seine Eltern war sie sowieso viel zu viel. Einer der tausend Gründe, warum er schon mit 16 Jahren ausgezogen war - schon allein weil der Blonde schwul war, wurde er von seinen Eltern verachtet. Sie hatten sich regelrecht vor ihm geekelt. Es hatte damals so weh getan und die einzige Person die immer für ihn da war, war seine Oma. Daher hatte er heute wieder leckeres Gebäck dabei, schließlich wollte er sie etwas verwöhnen und ihr etwas von der Liebe zurück geben, welche sie ihm in dieser schweren Zeit damals aufgebracht hatte...
Ziemlich zügig war er die Treppen hinauf gegangen und sah sich um. Er kannte den Weg schon auswendig. Wahrscheinlich sogar mit verbundenen Augen und so klopfte er an die Zimmertür und von der anderen Seite war ein leises "Herrein" zu hören und so musste er lächeln. Seine Oma war noch da....ein Stein fiel ihm in diesem Moment vom Herzen und schloss die Augen kurz. Er hatte Angst um sie....sie wurde schließlich nicht jünger.
Doch dann öffnete er die Tür und ging hinein. Seine Oma hing an der Sauerstoffmaske und so musste er leise seufzen. "Du hockst wieder an dem Ding?" fragte er leicht schmunzelnd und setzte sich zu ihr an das Bett und stellte das Gebäck auf dem Nachttisch ab. Dann nahm er ihre rechte Hand.
Langsam ging ihre linke Hand zur Maske und nahm sie ab. "Ich werde bald ausgeführt, da muss ich meine Luft etwas sparen, Liebling. Du willst gar nicht wissen, was das für eine heiße Schnitte ist. Da bleibt dir der Atem auch im ersten Moment weg" sagte die alte Frau gut gelaunt und er musste leicht Grinsen. "Oma, du weißt doch dass ich zur Zeit keine Lust habe Männer mit meinen Blicken auszuziehen. Der Mann der mir zu 100 Prozent gefällt muss wohl noch geboren werden" sagte er und strich sanft über ihre Hand.
"Glaub mir, dieser Mann ist dein Geschmack. Und nun stell endlich das Teil ab! Es nervt" meinte sie und sofort stellte Dave auch schon die Maschine aus und seufzte. "Sofort getan" meinte er leicht grinsend. Denn seine Oma wollte er nicht verärgern, auch fragte er sich was das wohl für ein Herr ist, von dem seine Oma so angetan war.

Der Jobwechsel letzen Herbst war einen der besten Ideen meines Lebens. Hier, in dem kleinen, halbprivaten Pflegeheim durfte ich mir noch richtig Zeit nehmen für die Menschen die mir anvertraut waren. Auf jede Pflegekraft kamen maximal fünf Bewohner. Der persönliche Kontakt war mir wichtig. Die Menschen die hier auf Pflege angewiesen waren, waren mehr als eine Patientenakte und eine Sozialversicherungsnummer. Meine Schicht begann um 7.00 Uhr. In der Personalgarderobe täuschte ich meine Motorradkleidung gegen die weisse Uniform der Pflegefachkräfte und startete dann mit der ersten Visite. Zur Zeit hatte ich gerade Mal drei Pfleglinge. Frau Morf verstarb während meiner letzten Nachtwache und Herr Tade lag wegen einer Niereninsufizenz im Krankenhaus. Mein erster Besuch galt Frau Meisner. Ich half ihr vom Bett in den Rollstuhl und schob sie ins Badezimmer. Half ihr bei der Morgentoilette und beim Anziehen. Dann brachte ich sie in den Speisesaal wo ein leckeres Frühstück auf sie wartete. Herr Lauer benötigte nicht viel Hilfe. Ich brauchte ihn lediglich zu Wecken und an seine Medikamente zu erinnern. Mein Lieblings-Pflegling, Frau Smith war bereits hell wach und voller Vorfreude. Ihr Enkel wollte sie heute besuchen.
Sie war die coolste Person über 50, die ich kannte. Vor vier Wochen stürzte sie als sie aus dem Bus steigen wollte. Sie brach sich den Oberschenkelhals und ein paar Rippen von denen eine ihre Lunge verletzte. Sie bekam ihr Frühstück auf dem Zimmer und nahm mir das Versprechen ab, sie an Nachmittag zu einem Spaziergang mit ihrem Enkel abzuholen. So kam es, dass ich um 14 Uhr an ihre Zimmertür klopfe und herein gebeten wurde.

Er liebte es sichtlich sich mit seiner Oma zu unterhalten und immer wieder lernte er neue Seiten an seiner Oma kennen und auch lieben. So viele neue Geschichten, die sie ihm immer erzählte und so hörte er ihr mit strahlenden Augen zu. Jedoch war sein Lächeln fast schon gezwungen, schließlich hatte er wirklich schreckliche Angst um seine Oma und so konnte er sich einfach nicht entspannen. Sonst hörte er ihr immer einfach nur zu und konnte den Stress mit seiner Ausbildung hinter sich lassen. Doch zur Zeit ging es einfach nicht. Mittlerweile hatte er auch weniger das Gefühl, dass es einfach lassen sollte und einfach irgendeinen Job annehmen sollte um seiner Oma etwas unter die Arme zu greifen. Dies wäre jedoch nicht das, was seine Oma für ihn wollte. Daher musste er einfach die Zähne zusammenbeißen und einfach durchhalten. Er hatte den Großteil schließlich hinter sich und daher einfach Augen zu und durch. Damit würde er seine Oma noch am glücklichsten machen. "Glaub dein Lover kommt zu spät, Oma" sagte er dann auch schon leicht grinsend, doch die wedelte nur leicht mit der Hand rum.
"Nicht doch - nicht doch, er wird jeden Moment an-" und genau in diesem Moment klopfte es auch schon und seine Oma bat den jungen Pfleger dann auch schon rein - genau in diesem Moment war es um den blonden Jüngling auch schon geschehen. Dieser Kerl sah wirklich verdammt gut aus, sehr gut sogar! Verflucht! Seit wann arbeiteten bitte solche heißen Pfleger in dem Altenheim? Da war er wirklich einen Augenblick rot geworden, doch dann sah er auch schon kurz aus dem Fenster, damit er sich wieder unter Kontrolle bringen konnte. //Verflucht ist der Scharf....// dachte er sich und könnte sich fast schon Ohrfeigen. Sanft lächelte er den Anderen jedoch an und stand dann auf. So war er auch schon dem jungen Pfleger entgegen gegangen.
"So so - Sie sind also der Herr, welcher meiner Großmutter schöne Augen gemacht hat und dann die Frechheit hat, zu spät zu dem Date zu kommen. Ich glaube weniger, dass ich meine Großmutter mit jemanden wie Sie mitgehen lassen sollte" tadelte er den Anderen dann auch schon, doch dann musste er leicht grinsen. Er hatte eindeutig den Humor seiner Oma, schließlich konnte er keinen Stock im Arsch haben, wie seine schrecklichen Eltern.
Langsam hielt er ihm dann auch schon dem Pfleger die Hand entgegen, welche Behandschuht war. "Ich bin Dave Smith. Der Enkel. Meine Oma hat mir schon viel über Sie erzählt, sie scheint wirklich hin und weg von Ihnen zu sein" meinte er dann auch schon. Doch nicht nur sie war hin und weg von dem Pfleger - Dave mittlerweile auch und das nicht gerade wenig.

Frau Smiths Enkel war ihr sehr ähnlich. Auf seine Begrüssung wusste ich erst nichts zu erwidern. Ich nahm seine Hand und stellte mich erst einmal vor. "Florian Winter, freut mich sehr." Ich ging zu Frau Smith rüber. "Die Verspätung tut mir leid, wurde am Empfang aufgehalten. Aber jetzt bin ich ja da und wir können los, sobald wir Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung geprüft haben."
Ich sammelte die Daten und notierte sie in der Patientenakte. "Die Werte sehen gut aus, nur Ihr Puls ist etwas erhöht."
Ich schenkte ihrem Enkel ein Lächeln. "Ihre Oma hat mir auch schon sehr viel von Ihnen erzählt, Dave." Auf die Sache mit ^schöne Augen machen^ und ^hin und weg sein^ ging ich nicht ein. Daves Oma war auf eine Gehilfe angewiesen. Da wir heute etwas weiter wollten, bestand ich darauf, den Rollstuhl wenigstens vorsorglich mit zu nehmen.

"Ist schon alles in Ordnung, Jüngelchen" sagte die ältere Dame und musste leicht grinsen. Das Florian nichts sonderlich zu seinem kleinen Witz gesagt hatte, ließ ihn leise seufzen. Verdammt, da hatte er sich wirklich zum Affen gemacht. Wirklich sehr schade. Soviel zum Thema der erste Eindruck zählt und den hatte er sich wahrscheinlich ziemlich versaut gehabt. Die alte Dame ließ alles brav über sich ergehen und Dave war langsam zum Fenster gegangen und sah etwas raus. Schließlich sollte er Florian wohl nicht allzu sehr bedrängen und ihm über die Schulter gucken - meist mochten es die Pfleger nicht und in seinem ersten Praktikum wurde ihm es damals deutlich gemacht.
"Ich hoffe meine Oma hat nur gutes über mich erzählt, manchmal dichtet sie nämlich hier und da etwas dazu. In so etwas ist sie manchmal ein ziemlicher Profi, müssen Sie wissen" sagte er dann auch freundlich und wandte sich wieder zu den Beiden. "Und habt ihr euch schon überlegt gehabt, wohin der kleine Ausflug gehen soll? Ich wäre ja für den kleinen See, der wurde neu gemacht und die Straßen sind nun alle ziemlich eben. Dort wurden von uns gern die Enten gefüttert" sagte er dann auch schon mit einem breiten Grinsen. Das waren noch Zeiten - seine Oma vollständig fit und er musste sich noch keine Gedanken um die Zukunft machen, wie sehr er sich diese Zeiten doch zurück wünscht.

Gekonnt half ich Frau Smith in den Rollstuhl und reichte ihre Stocke dem Enkel. "Mal sehen" lachte ich. "Sie wollen Kindergärtner werden, lieben Süssigkeiten und sind ein Tierfreund. Ihre Eltern können ihre Homosexualität nicht akzeptieren, was ihren schwer zu schaffen macht. Sie ziehen einen gemütlichen DVD-Abend einer wilden Party vor und können ihrer Oma nichts abschlagen. Soweit richtig?"
ALs Dave von dem See und den Enten sprach grinste ich und zog einen Beutel getrockneten Brotes aus meiner Tasche. "Wir sind ihnen weit voraus, Dave."
Frau Smith lachte und wir verliessen das Zimmer. In der Lobby füllte ich eine Plastikflasche mit Tee, der dort für Bewohner und Besucher stand, damit auch ja alle genügend tranken.
Ich schob den Rollstuhl währen der Enkel neben uns her ging.
Mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen hörte die alte Dame mir und Dave zu. Wie wir uns über sie und ihre Gesundheit unterhielten und meinte dann: "Jetzt ist aber gut. Hört sofort auf, über mich zu reden. Es gibt interessanteres als die Gebrechen einer alten Frau."

Der Andere wusste viel über ihn und daher wurde er leicht rot, man das war aber nun wirklich ziemlich peinlich. Wie konnte seine Oma bloß einem fremden Mann so viel von sich verraten und so wandte er sich leicht ab. Wahrscheinlich stand er nicht gerade in einen angenehmen Licht da. Schließlich machten die meisten Männer um ihn einen großen Bogen, wenn sie mitbekamen das er auf Kerle stand. "Löschen Sie sich die Geschichte mit der Homosexualität aus Ihrem Kopf...glaub das ist das beste" meinte er dann auch schon, wie konnte seine Oma so etwas bloß sagen? Sie wusste doch, dass er den Menschen in seiner Näheren Umgebung dies nicht mehr so unter die Nase rieb. Zu viele schlechte Erfahrungen und zu viel Hetze von allen Seiten. Daher lebte er zur Zeit seine Sexualität nur noch so halb aus - wobei, er war noch Jungfrau und dementsprechend konnte man es auch nicht Ausleben nennen...
"Aber soweit ist das andere alles richtig..." meinte er Seufzend, ihm war es sichtlich unangenehm, dass seine Oma sein Leben so offen herausplauderte. Sie meinte es gut und wahrscheinlich hatte sie wirklich langeweile. Trotzdem...
Als ihm dann der Beutel gezeigt wurde, da lächelte er leicht. "Also hat das meine Oma auch schon angesprochen gehabt? Bald wissen Sie mehr von meiner Oma, als ich über sie" sagte er dann auch schon, es war schön, dass dieser Mann sich so liebevoll um seine Oma kümmerte und so merkte er seinen Herzschlag schon in den Ohren. Er muss so schnell wie es geht an die frische Luft...sonst würde er hier noch rot anlaufen...
Daher folgte er den Beiden dann auch schon in die Lobby, da er gerade hinter dem Anderen herging konnte er es nicht lassen ihm kurz auf den Hintern zu gucken. //Er ist wirklich sehr gut gebaut....sehr gut..// dachte er sich und dann sah er schnell zur Seite, nicht das irgendwer etwas von seinen Gedanken mitbekam. Das wäre in diesem Moment das letzte was er wollte. Wahrscheinlich würde er den Pfleger vergraulen und damit würde seine Oma diesen tollen Mann verlieren. Er achtete so liebevoll auf sie... da kam man doch nur ins Schwärmen!
Doch nach kurzer Zeit hatten sie ein gemeinsames Thema gefunden gehabt - wobei, eher ging es darum wie es der älteren Dame ging und was man noch besser machen könnte - wenn das überhaupt noch ging. Aber irgendwann hatte er auch schon den Zwischenruf seiner Großmutter gehört und so blieb er kurz stehen. "Nicht doch Oma, du musst wissen das es für mich zur Zeit nichts interessanteres als deine Gesundheit gibt. Oder hast du ein besseres Thema?" fragte er dann auch schon. Schließlich wusste er wirklich nicht, was er sagen sollte. Noch mehr private Dinge ausplaudern wollte er nicht, wahrscheinlich kannte Florian diese Dinge schon in und auswendig. Und den anderen nach privaten Dingen auszufragen war nun auch wirklich nicht drin.

Es war offensichtlich, dass es Dave peinlich war, dass seine Grossmutter mir so viel über ihn verraten hatte. Umgekehrt wusste er kaum etwas über mich obwohl seine Oma viel über mich wusste. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie mich fast jeden Tag zu Gesicht bekam, ihren Enkel aber nur wenige Male im Monat. Als er davon sprach, dass ich den Teil mit seiner Homosexualität vergessen soll, tauschte ich kurz ein paar Blicke mit Frau Smith aus. Ich verstand, dass sie ihm auch diesbezüglich nichts erzählt hat. "Warum denn?" fragte ich und legte dem jungen Mann im vorbeigehen kurz die Hand auf die Schulter. "Ich bin bestimmt der letzte Mensch auf Erden, der sie deswegen mit Verachtung strafen würde."
Dave interessierte sich sehr für seine Oma. Frau Smith konnte sich wirklich glücklich schätzen. Als die Frage nach einem neuen Thema in der Luft hing, schien weder mir noch Dave etwas einzufallen. Die rüstige Rentnerin aber wusste einiges zu erzählen. Sie wusste, dass ich an meinem letzten freien Wochenende eine Motorradtour mit Freunden unternommen hatte und wollte, dass ich davon erzähle.

Leicht zuckte er zusammen, als der Andere seine Schulter berührte - damit hatte er wirklich nicht gerechnet und so sah der Blonde den Anderen an. "Danke. Trotzdem gibt es Leute die so etwas anekelt. Leute wie meine Eltern es sind..." meinte er dann auch schon seufzend. "Daher lebe ich mittlerweile so, dass ich es noch offen auslebe, aber es nicht jedem unter die Nase reibe...und das solltest du eigentlich wissen, Oma." meinte er dann auch schon - aber er war ein Klischee - jeder Schwule wurde entweder Kindergärtner oder Friseur. Irgendwie passte er genau in dieses Schema hinein. "Sie sind ziemlich freundlich, bei Ihnen ist meine Oma wirklich in den besten Händen. Besser könnte sie es bestimmt nicht haben" meinte er auch schon.
Als seine Oma anfing andere Themen anzusprechen war er wirklich ziemlich glücklich. "Sie fahren also Motorrad. Das ist ja interessant. Bisher habe ich jedoch nur Motorräder aus der Nähe gesehen. Diese Maschinen sehen mir persönlich zu schwer aus. Und zu gefährlich" sagte er dann auch schon leicht grinsend. Motorräder - ja, von solchen Dingern hatte er schon immer die Finger gelassen. Er war vielleicht 1-2 Mal mit einem Kumpel auf dem Roller gefahren, aber auch das hatte ihn wirklich viel Überwindung abverlangt. Deshalb hatte er sich damals wie ein verrückter an seinen besten Freund geklammert gehabt. Da fand er Autofahren sicherer...

Dave schien nicht wirklich verstanden zu haben, was ich ihm sagen wollte.
Frau Smith schien darüber etwas unglücklich zu sein. Ich beugte mich zu ihr runter. "Sie haben doch hoffentlich nicht vor mich mit ihrem Enkel zu verkuppeln?" fragte ich leise. Sie dagegen antwortete so, dass es alle hören konnten. "So etwas trauen sie mir zu, Herr Winter?" meinte sie gespielt entsetzt. Zu ihrem Enkel meinte sie: "Ich erzähl es ja auch nicht jedem, ich erzähle es Herrn Winter." Sie zog ihn an sich heran und wuschelte ihm durch die Haare. "Ich liebe dich, genau so, wie du bist und möchte nichts an dir andern. Aber sind wir doch mal ehrlich, wirklich verstehen werde ich dich nie wirklich können. Herr Winter aber kann es."
Ich fragte mich ob Dave diese Anspielung besser verstand als meine vorhergegangene. Vielleicht gehörte er aber auch zu der Sorte Mensch, der dezente Andeutungen nicht verstanden und der man es direkt und unverblümt ins Gesicht sagen musste.
"Sie sind schwer, ja und sie sind auch gefährlich, wenn man nicht richtig mit ihnen umzugehen weiss" erklärte ich. "Oder nicht die vorgeschriebene Kleidung trägt." Dave erschien mir immer mehr wie ein ängstlicher Stubenhocker.

Er hatte wirklich keine Ahnung was da vor sich ging, doch diese Andeutungen konnte er nun nicht ignorieren. Im ersten Moment blinzelte er den Anderen an. Dann sah man regelrecht eine Glühbirne über seinen Kopf auftauchen. "Achso ist das!" sagte er dann lächelnd, er stand heute wirklich etwas auf den Schlauch. "Sorry, meine Ausbildung macht mich zur Zeit etwas fertig. Mein Kopf ist so gefüllt mit allen möglichen Mist. Da raff ich nicht sofort alles....tut mir leid" sagte er mit einem leichten Schmunzeln. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass seine Oma versuchte ihn mit diesem Mann zu verkuppeln. "So habe ich wohl auch Mal was neues von Ihnen kennengelernt" sagte er dann auch schon und strich sich seine Haare glatt. Dann hörte er dem Anderen auch wieder zu.
"Sie sehen sicherlich sehr gut auf einen Motorrad aus...." meinte er, eigentlich war es nur ein Gedanke, dass er es ausgesprochen hatte, hat er nicht direkt mitbekommen gehabt. "Ehm...also ich meine die meisten Männer sehen ja gut im solch einer Kleidung aus, finde ich zumindest" sagte er leicht grinsend.

Ich musste lachen als sich die Erkenntnis in Daves Zügen zeigte und er sich entschuldigen raus redete. "Dafür müssen Sie sich doch nicht entschuldigen. Ihre Oma hat mich recht schnell überführt und wurde ziemlich neugierig." Irgendwie war es ganz süss, wie Dave sich immer wieder dabei ertappte, Gedanken laut auszusprechen die ihm dann aber peinlich waren und wie er versuchte, dies herunter zu spielen. Dave war zwar schon volljährig, das wusste ich aber er war immer noch ein Teenager und hatte sich wohl noch nicht wirklich intensiv mit seiner Homosexualität auseinander gesetzt. So langsam verstand ich, dass Frau Smith uns nicht zwingend verkuppeln wollte. Viel mehr schien sie sich zu wünschen, dass ihr Enkel sich jemandem anvertrauen, mit jemandem reden konnte, der ihn wirklich verstand.
Wir hatten inzwischen den See erreicht. Ich holte das Brut heraus und gab es Frau Smith die es brach und die Hälfte ihrem Enkel reichte.