RE: Wenn ich es zulasse....... - 3

Als ich draußen ankam wurde es direkt lautstark. Besoffene die mich als Schwuchtel beleidigten. Zuerst wollte ich einfach gehen. Ich war schon angespannt genug. Als sich einer jedoch vor mich stellte und mich packte drehte ich mich zu ihm. Binnen Sekunden hat er einen Schlag bekommen und lag am Boden. Natürlich sammelten sich schaulustige.

Ich hatte eigentlich vor mich noch ein bisschen mit Jessy zu unterhalten und den Club im Auge zu behalten. Aber natürlich machte mir wieder jemand einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten gelegentlich Ärger mit einigen Idioten aus der Nachbarschaft und ich schob Jessy energisch hinter mich. "Du bleibst hier. Hol Dante und bleib ansonsten hier drinnen.", befahl ich ihm knapp und es brauchte gar keine weitere Aufforderung für Jessy, er verschwand nach oben in Dantes Büro.
Ich machte mich so schnell es ging auf den Weg nach draußen, in dem Gedränge erkannte ich Ven und fluchte leise.

Grinsend stand ich vor dem Idioten der mich belästigt hatte. Ich grinste breit und trat dem liegenden Typen nochmal in den Bauch damit auch das letzte Gejammere endlich aufhört. Ich blickte zu den Kumpels von dem Deppen welche perplex da standen und nichts weiter taten. Ich drehte ihnen den Rücken zu und drängelte mich schließlich durch die Menge.

Ich kam gerade noch nach draußen um zu sehen, wie Ven einem der Kerle einen ziemlich gut gezielten Haken verpasste und den am Boden liegenden anschließend in den Bauch trat. Das reichte mir jetzt für diesen einen Abend.
Die betrunkenen Kerle waren klug genug mir aus dem Weg zu gehen, ich war zwar nicht unbedingt außergewöhnlich kräftig, allerdings hatte ich den Vorteil sehr groß zu sein und meistens reichte das schon aus. Aber mein Ziel war ein ganz anderes, ich packte Ven am Handgelenk und zog ihn zurück in den Club. "Was denkst du eigentlich was du da machst?", fragte ich scharf, meine Augen glühten vermutlich vor Wut und Überraschung. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.

Sofort holte ich aus und drehte mich zu Dean als dieser mich völlig unerwartet packte. Er zog mich wieder in den Club. Meinen ausgeholten Schlag unterbrach ich natürlich sofort als ich erkannte das er es ist. Ich wollte ihm natürlich nicht wehtun. Warum auch? "Selbstverteidigung?" Murmelte ich. Der kurze Blick in seine Augen reichte mir schon um zu bewirken das ich schnell den Boden anstarrte. Mein Handgelenk hing schlaff in Deans Griff. Aus irgendeinem Grund wehrte ich mich nicht und wartete bis er mich von sich aus gehen ließ.

Ven wich meinem Blick sofort aus und ließ sich widerstandslos nach drinnen ziehen. Dabei hatte er gar nichts mehr von dem kämpferischen, sturen Kerl von gerade eben. Ich schob ihn mit sanfter Gewalt auf einen Stuhl und winkte James dem Barkeeper, er sollte ihm noch eine Cola holen.
"So weit bin ich im Bilde", gab ich trocken auf seine Antwort zurück und musterte ihn ruhig, "du wirst da jetzt nicht raus gehen. Gegen einen kannst du vielleicht etwas ausrichten, aber diese Idioten kommen selten allein und ich habe keine Lust dich in der nächsten dunklen Gasse aufzusammeln. Die sind nicht zum ersten Mal hier." Ich beschloss das Ganze später mit Dante zu besprechen, aber das war überhaupt nicht nötig, denn Jessy hatte diesen schon aus seinem Büro geholt und es war meinem besten Freund anzusehen, dass er jetzt am liebsten jemanden erwürgt hätte.

Ich ließ mich von ihm mitziehen und nahm ohne Widerstand auf dem zugewiesenen Hocker Platz. "Ich muss aber Nachhause......" Murmelte ich leise protestierend als Dean diesen Vorschlag äußerte. Das mein Verhalten sich plötzlich um 180 Grad geändert hat sprach ich nicht weiter an. Ich starrte weiter den Boden an und schweigte.

Ich schnaubte leise und schob das Glas über den Tisch, dann musterte ich ihn für einen Moment schweigend, während ich überlegte was ich sagen sollte.
"Ich zwinge dich nicht hier zu bleiben. Aber nach Hause zu gehen- noch dazu allein- wäre absolut lebensmüde. Egal wie elegant du Haken austeilen kannst.", meinte ich schließlich eindringlich und ließ Ven nicht aus den Augen. Er sah mich allerdings überhaupt nicht an sondern starrte weiter stur auf den Boden. "Sieh mich an.", befahl ich ihm leise, irgendwie war ich neugierig wie er reagieren würde außerdem konnte es genauso gut sein, dass er nach dieser Sache draußen unter Schock stand. Danach sah er zwar nicht aus, aber man konnte nie wissen.

Ich sah sofort zu ihm auf und blickte in Deans Augen. Meine Reaktion kam wie aus der Pistole geschossen. Ich konnte nicht anders als seinem Befehl zu gehorchen. Ich tat das was er mir sagte und wagte es nicht wegzuschauen. "Wie lange soll ich denn hier bleiben......?" Fragte ich ihn ruhig und neugierig. Sowohl meine Wut als auch meine Trauer sowie das Gefühl der Eifersucht waren wie weggeblasen. Irgendwie war es schön. Sehr schön sogar.

Von seiner trotzigen Art war nicht mehr viel zu spüren, er befolgte meinen Befehl sofort, ohne auch nur den Hauch eines Protests... es gelang mir gerade noch meine Überraschung zu unterdrücken. Vermutlich hatte in die Schlägerei draußen doch ein wenig mitgenommen, das wäre auch kein Wunder.
Anscheinend tat es ihm gut, dass jetzt jemand anderes den Ton angab und das sollte mir nur recht sein. Ich würde trotzdem nicht zu weit gehen, gerade schien Ven seine Reaktionen nicht mehr so ganz unter Kontrolle zu haben.
"So lange ich es für richtig halte", beantwortete ich seine Frage und stand dann auf, "Trink dein Glas aus und warte auf mich, ich bin gleich wieder da." Vorerst ging ich zu Dante hinüber und besprach mich mit ihm was zu tun war. Wir einigten uns darauf die ganze Angelegenheit dieses Mal auf sich beruhen zu lassen, sonst würde Ven mit Sicherheit Ärger bekommen und das wollten wir beide nicht. Außerdem hielten sich diese Idioten dann hoffentlich ein wenig mehr von uns fern.

Ich schaute wieder auf das Bar Tresen und nahm langsam das Glas Cola in meine Hand. Ich nahm einen Schluck zu mir und blieb ganz ruhig. Ich wollte nicht noch mehr Ärger verursachen. Ich war mir sicher das alles anders gelaufen wäre wenn Dean nicht da wäre. Ich sah dann doch wieder in seine Richtung und betrachtete ihn wie er sich unterhielt. Ich wollte auf keinen Fall das er wieder einfach ging. Mit einem weiteren Schluck leerte ich das Glas und stellte es wieder hin.

Nachdem ich mich mit Dante unterhalten und ihn ein wenig beruhigt hatte, beschloss ich wieder nach Ven zu sehen. Jessy hatte schon besorgt nach ihm gefragt, aber Dante bremste seinen Sub sofort aus. Ven sah nicht aus, als ob er zusätzlichen Trubel noch gebrauchen konnte.
"Komm, lass uns nach oben gehen", meinte ich und hielt ihm meine Hand hin. Im oberen Stockwerk lagen einige Spielzimmer und dazwischen die beiden erste Hilfe-Räume für den Fall, dass sich jemand verletzt hatte. Für Ventus gerade wohl das richtige.

Ich schloss gerade meine Augen aber öffnete sie sogleich als ich Deans langsam vertraute Stimme hörte. Ich schaute überrascht auf seine Hand und nahm sie dann doch vorsichtig in seine. "Ich bezahl die Cola......". Murmelte ich zu Dean während ich seine Hand hielt. Es schien mir wichtig das ich mich für den Aufstand irgendwie entschuldigen und erkenntlich zeigen konnte. So blöd das mit dem Cola bezahlen auch war. Es war mir wichtig das ich nicht wie ein Schnorrer rüberkomme. Gerade vor Dean wollte ich dies unter allen Umständen vermeiden.

Ich wandte mich überrascht um als er ankündigte sein Getränk bezahlen zu wollen. "Nein, das ist schon in Ordnung. So was geht aufs Haus, mach dir deswegen keine Sorgen", bestimmte ich nachdrücklich und führte ihn die Treppe nach oben. Ich wählte eins der beiden Zimmer aus und öffnete die Tür für ihn. "Komm, setz dich. Wenn du willst, können wir uns unterhalten, aber wenn du deine Ruhe willst brauchst du es nur zu sagen.", bot ich ihm an, es war schließlich nicht das erste Mal, dass einer von unseren Gästen von diesen Idioten angepöbelt wurde. Aber das war vermutlich der Erste, der einem von ihnen so eins übergebraten hatte. So wenig mir das gefiel, ich hatte trotzdem ein bisschen Respekt für ihn übrig.

Ich widersprach ihm nicht jedoch gefiel es mir nicht das er mir gegenüber so hilfsbereit war und ich mich nicht erkenntlich zeigen konnte. Ich folgte ihm nochmal und schaute zu den Räumen in dem die Spielzimmer waren. Ich beißte mir kurz auf die Unterlippe und folgte Dean weiter. Er brachte mich in eine Art erste Hilfe-Raum wo ich Platz nahm. "Gerne können wir reden......" Erwiderte ich auf seinen Vorschlag. Ich schaute auf meine Hände und wich seinem Blick dann doch wieder unbewusst aus. Erneut hat mich seine Reaktion interessiert die daraufhin folgen würde.