Geschichten April - Juni 2020 » Wings

@Craban

Steckbrief

Name: Sirath
Alter: 1555
Größe: 1,87 m
Beruf/Aufgabe: Krieger
Aussehen: (mit weißen Flügel)
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Charakter: ruhig, angriffslustig, behält in schwierigen Situationen einen ruhigen Kopf
Sonstiges:
~ist gut mit Erzengel Michael befreundet
~hat einen hohen Rang als Krieger



Name: Michael
Alter: 2333
Größe: 1, 79 m
Beruf: Anführer der Krieger, Erzengel
Charakter: still, (teilweise) unsicher, in Kämpfen eiskalt und skrupellos. Er würde alles für seine Freunde tun. Da er ein Erzengel ist, kann er sich gegen Gott nicht wehren. Der Erzengel hütet ein Geheimnis...
Aussehen:
Bildquelle: https://i.pinimg.com/236x/d3/81/fc/d381f...e5078a98bc1.jpg

Name: Daniel (für Freunde Danny)
Alter: 1602
Größe: 1,86m
Beruf: ehem. Krieger, jetzt Botschafter zwischen Samael und den Offizieren



Flügel ( fledermausartig) und Hörner (ein mittelgroßes und ein kleines Paar )

(Quelle: https://images-wixmp-ed30a86b8c4ca887773...o-RZamEZpAmzBLI

Charakter: gelassen, zweideutig, lange geduldig aber dann aufbrausend; dem Alkohol nicht abgetan


Name: Aska
Alter: 926
Größe:1, 76m
Beruf: Krieger
Charakter: hamroniebedürftig, hilfsbereit, kampferfahren. schüchtern, stur, unsicher eifersüchtig ; er ist sich seienr inneren Stärke noch nicht bewusst



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Manchmal wünschte Daniel sich in seinen alten Job zurück. Als ihm der Posten als Botschafter angeboten wurde hatte er gedacht, es wäre eine leichte Aufgabe mit wenig Scherereien und Theater aber weit gefehlt. Ständig wurde er konsultiert, musste bei Samael, seinem Vorgesetzten: vorstellig werden und Bericht abliefern. Und wehe der fiel mal negativ aus... dann rappelte es aber im Karton. Der gute Samael war nun wirklich nicht der Geduldigste und auch bei weitem nicht der beste Umgang, den man sich wünschen konnte aber die Bezahlung war gut und die Narben die seinen Rücken und die Rückseiten seiner Beine zierten reichten Daniel vorerst.

Auch heute hatte er wieder Kilometer gemacht und Berichte geschrieben und überbracht, hatte Befragungen angestellt und Anweisungen weitergeleitet und war nun froh endlich nach Hause gehen zu können... Sein Überstundenkonto war kurz davor ein Eigenleben zu entwickeln und irgendwann würde er sich davon einen schönen ausgedehnten Urlaub leisten. Der Gedanke daran ließ ihn beinahe die Stimme überhören, die immer Näher kam und nach ihm rief. Es war die Assistentin von Samael „ Daniel!! Bleib stehen! Hallooo??“ Sie rannte ihm nach, ihre Absätze klackerten auf dem Marmorboden des Hauptquartiers des südlichen Bezirks.Sie packte ihn am arm und hielt ihn auf. Daniel blinzelte verwirrt, heraus gerissen aus seinen Tagträumen und stöhnte genervt* Was?! Was jetzt wieder?? Ich habe Feierabend, verdammt!“ Sie grinste ihn entschuldigend an „Na ja...noch nicht ganz. Samael will, dass du nochmal losziehst und dir einen Gefangenen ansiehst. Es gibt Gerüchte, dass es sich um einen der Krieger handelt hinter dem er schon so lange her ist.“ Daniel rollte mit den Augen, nicht gerade bemüht das zu verbergen. „Guuuuuut … aber sag ihm den Bericht gibt es erst morgen, ich komm danach nicht nochmal her.“ „Ich....ich versuche es“ nickte sie und ging wieder durch die große leere Halle zurück.

„Toll....“ schnaubte er und machte sich auf den Weg zu den Gefangenenlagern. Dort angekommen ließ er sich von einem der Aufseher vor Ort zu der Zelle des Neuankömmlings leiten und betrachtete sich diesen zunächst ohne etwas zu sagen.

Jaa, er wusste, es war leichtsinnig gewesen, ganz allein in die Schlacht zu ziehen. Doch nach einer Diskussion mit seinem Anführer war Sirath einfach aufgebrochen. Michael würde bestimmt wütend sein. Aber Sirath war noch- verglichen mit dem Erzengel- jung und unerfahren. Das er Teil der Armee werden durfte und mit seinem jungen Alter schon einen hohen Rang erhalten hatte, hatte Sirath nur durch hartes Training zu verdanken.
Eigentlich sollte es eine einfache Aufgabe sein. Einfach einen Dämon aus zu spionieren klang nicht sooo schlimm, oder? Tja...und dann, wenn die richtige Zeit gekommen wäre, hätte Sirath seine Legion holen sollen und sie mit den anderen Engeln angreifen sollte.

Aber Sirath war eben nicht Sirath, wenn er die Situation nicht unterschätzt hätte und alleine angegriffen hätte. Es hatte gar nicht so übel für ihn ausgesehen, doch der Stratege hatte sich verschätzt. Denn nachdem er die ersten Dämonen beseitigt hatte, wurde er in die Enge getrieben. Er hatte keine großartigen Chancen, denn die Dämonen kämpften zusammen und als Team. Und jetzt? Jetzt saß er in dieser verdammten Zelle und drohte immer wieder, das Bewusstsein zu verlieren. Die Dämonen, die ihn gefangen nahmen, hielten es nicht für nötig, den jungen Krieger zu verarzten. Sein ganzer Körper pochte, seine Schmerzen waren so stark, dass er fast geschrieen hätte, wäre da nicht sein Stolz gewesen, der ihn davon abhielt. Sirath war zudem angekettet worden. Wozu war ihm nicht ganz klar, da er in seinem Zustand ohnehin nichts tun hätte können.

Sirath hob den Blick, als sich Schritte näherten. Voller Wut und Hass blickte er den Dämon an, der ihn betrachtete. "Bin ich so interessant?" fragte der Krieger vorlaut. Er war nervös, wusste nicht, was nun mit ihm geschehen würde, doch seine Abneigung den Dämonen gegenüber gaben ihm den Mut, frech zu sein. Herausforderung funkelte er den Dämon an und wappnete sich für einen Kampf, sollte sein Feind es wagen, ihm so nahe zu kommen, dass er trotz der Ketten an ihn heran kommen würde.

Na, dem hatte man ja gut die Flügel gestutzt. Daniel straffte seine Schwingen unbewusst hinter dem Rücken und betrachtete das gerupfte Federvieh noch einen Moment länger. Er scannte den geschundenen Körper, die zerfetzte blutgetränkte Kleidung...und wurde zornig. Wenn es sich tatsächlich um DIESEN Engel handelte hätte man ihn versorgen müssen! Amateure! Alles musste man selber machen! Schon fast bereit ein paar Ärsche aufzureißen zogen die stechenden Augen des Gefangenen seine Aufmerksamkeit auf sich. Und frech war er auch noch, das Großmal!!

Daniel fing langsam an zu grinsen. „Interessant? Na ja, das würde ich nun nicht gerade behaupten. Du bist ja sehr von dir überzeugt..“ Sein Blick fiel auf die Ketten, die Handschellen, eine klare psychische Demütigungstaktik, die er selbst auch schon hatte über sich ergehen lassen müssen.

Er ging noch einen Schritt näher an die Zelle heran und hockte sich dann in Augenhöhe des Gefangenen. „Du hast dich ganz schön in die Scheiße geritten“ Das allgegenwärtige leichte Grinsen blieb auf seinen Lippen, als Provokation und weil ihn der Hass in den Augen eines Engels, eines der göttlichen Geschöpfe, doch etwas amüsierte. Welch Ironie... Noch immer in der Hocke winkte er einen der Aufseher zu sich herunter und flüsterte diesem etwas ins Ohr . Der Aufsehen nickte und ging während Daniel sich schnell ein paar Notizen in sein abgewetztes Notizbuch, welches er immer bei sich trug, schrieb.

Sirath schnaubte verächtlich. Der Dämon wirkte ein wenig älter als er selbst. Er knurrte leise, spannte sich an, um den Dämon anzugreifen, doch dann hielt er doch still. "Schön..." grummelte Sirath. "Ihr habt mich gefangen...und jetzt? Wenn ihr erwartet, ich würde euch auch nur irgendetwas verraten, habt ihr euch geschnitten!" Er lächelte kalt. "Die Krieger wissen, wo ich bin!" behauptete der Engel. Dass dies nur teilweise stimmte, musste der Dämon nicht wissen. Sirath riss an den Ketten, doch die hielten ihm stand.

Ja, verdammt. Sirath wusste selbst, dass er sich in Gefahr gebracht hatte. Musste dieser Dämon ihm das auch noch vorhalten. "Also? Was habt ihr jetzt vor? Ihr habt mich doch nicht hierher gebracht, damit ich qualvoll sterbe, nicht wahr?" Er klang gelangweilt. Immer, wenn er in Gefahr gewesen war, hatte Michael ihn raus geboxt. Klar, immerhin lag Michael etwas an ihm. Als Sirath noch jünger war, lebte er auf der Straße. Michael hatte ihn in die Armee geholt. Seit dem verband die beiden eine tiefe Freundschaft.

Sirath riss sich aus den Gedanken. Missmutig sah Sirath dem Dämon in die Augen. Kurz durchströmte ihn ein seltsames Gefühl. Schnell verdrängte der Engel dies und schob es auf seine Verletzungen. Er beobachtete ihn genau. Als der Dämon etwas in sein Notizbuch eintrug, schnaubte Sirath erneut. Was er da wohl rein schrieb? Folterpläne? Die Art und Weise, wie er Sirath tötete?

Herz allerliebst, wirklich! Die anderen wissen wo ich bin... Pfffff … wie oft hatte Daniel dies schon gehört... Und es war immer Mumpitz gewesen. „Na dann sollen sie mal kommen und dich holen. Wir werden sie willkommen heißen * schmunzelte er und blieb an Ort und Stelle als der Engel ihm entgegen schnellte. Ihre Gesichter waren nur noch ein paar cm von einander entfernt was der Dämon mit einem triumphierenden Lächeln quittierte.

„Dich qualvoll sterben lassen? Ach... das ist doch ein alter Hut, wie langweilig. Wir wollen dir doch was bieten! Und das werden wir, darauf kannst du dich verlassen.“ Er sah wieder in sein Buch und kritzelte etwas hinein. Eine Skizze von Sirath, Daniel war gut mit derartigen künstlerischen Dingen, Stichpunkte zu seinen Aussprüchen, zu seiner Kleidung usw,

Als sich ihre Blicke trafen hielt Daniel ihm stand und sah ihn ruhig und gelassen an, abwartend und überlegen aber nicht aggressiv. Keine fünf Minuten später kamen zwei Bedienstete mit Wasser und Schwämmen und Verbandszeug und Daniel erhob sich um ihnen Platz zu machen bevor er ein paar Anweisungen bölkte. „Versorgt ihn! Ich guck mir das morgen wieder an und cih will keine Patzer hab ich mich Klar ausgedrückt?!“ Allgemeines brummeln und nicken reichte ihm als Antwort.

Er verließ die Zelle und drehte sich noch einmal zu ´Sirath um und lächelte ihn gönnerhaft an. „Ich wünsche eine angenehme Nacht “ Auf dem Weg nach draußen wies er noch eine der Wachen an Sirath Wasser zu bringen, kein Essen aber Wasser. Dann verließ er das Lager um seinen wohlverdienten Feierabend zu genießen

Sirath konnte ein Knurren nicht unterdrücken. Er wollte diesen Dämon angreifen, doch die Ketten hielten ihn eisern fest. Er mochte den Blick des Dämons nicht. Wenn Sirath nicht getötet werden würden, was dann? Was wollten sie ihm bieten? Was hatten diese miesen Dämonen nur vor? Und würde Michael ihn retten? Oder hatte der Erzengel genug von ihm und Sirath würde einfach so seinem Schicksal überlassen? Sirath gab nicht auf, er zerrte verzweifelt an den Ketten, doch er hatte keine Chance, sich zu befreien.

Als sie sich in die Augen blickten, schienen die des Engels Funken zu sprühen. Er hasste den Eindruck, den der Dämon hatte. Dieser Blick, den dieser aufgesetzt hatte, war ihm nicht recht. Er wollte endlich hier weg. Erst jetzt bemerkte Sirath, dass seine Handgelenke verwundet waren. Nachdem sich der Dämon verabschiedet hatte, begannen die anderen dunklen Geschöpfe, sich um die Wunden des Engels zu kümmern. Sirath gab es nicht gerne zu, doch er war zu erschöpft, um sich zu wehren. Missmutig knurrend ließ er es zu, dass die Dämonen ihn berührten.

Nachdem er versorgt worden war, zogen sich die Dämonen zurück und ließen Sirath alleine. Kurz darauf wurde ihm ein Krug mit Wasser gebracht, das Sirath jedoch ignorierte. Es musste spät geworden sein, denn der Engel begann zu frieren. Kraftlos seufzte er und rollte sich so gut es ging, ein. Er hörte leise Schreie- scheinbar wurde ein anderer Engel gefoltert oder hatte andere Schmerzen. Nur mühsam gelang es Sirath, einzuschlafen.

Er bemerkte nicht, wie schnell die Zeit verging und der neue Morgen anbrach. Als die Sonne aufging, öffneten sich Siraths Augen. Kurz war er irritiert, wusste nicht, wo er war, doch als er sich erinnerte seufzte er leise. Na toll, dachte er verbittert.

Zu Hause angekommen durchsuchte Daniel zunähst seine Wohnung nach etwas essbarem. Vorratshaltung war nicht gerade seine Stärke. Also begnügte er sich mit einem kleinen Rest von gestern, der noch in der Küche stand. Seufzend fiel er über das Essen her und streckte sich ausgiebig und ließ sich dann ins Bett fallen. Nachdenklich starrte er an die Decke und versuchte zu entspannen. Dieser Engel.... ein sturer Bock, ganz klar... interessant... es würde einiges kosten ihn zum reden zu bringen, aber das war nicht das, was Samael vorhatte, warum er so heiß darauf war genau dieses Exemplar in Ketten zu sehen. In goldenen ketten, knapp bekleidet, in seinem Schlafzimmer.

Im Grunde war es ihm egal. Aber da Samael selbst eine ziemliche Pest sein konnte und auch nicht gerade Prince Charming in seinem gediegenen Alter schickte ihm das kurze Kopfkino Daniel einen Schauder über den Rücken. Engel oder nicht.... „gruselig..... armes Schwein“ gähnte er und driftete langsam in Schlaf.

Am nächsten Morgen schrieb er zunächst den Bericht fertig und gab diesen an einen Boten weiter, da er sich von der Arbeit der Wachen im Lager überzeugen wollte. Und das federvieh ein bisschen zu ärgern war doch sicherlich auch drin.

Dort angekommen bahnte er sich einen Weg zu ihm durch und betrachtete den schlaftrunkenen Engel einen Moment. „Guten Morgen.“ lächelte er, entspannt, immer noch überlegen aber nicht mehr so angepisst wie am Vortag.

Langsam wurde es wieder warm in der kleinen Zelle. Er lehnte sich an die dennoch kalten Wand und funkelte den Dämon an. "Was willst du?" zischte der Engel genervt. Wie lange würde es denn dauern, bis die anderen Krieger ihn suchten? Würden sie ihn in der Hölle suchen und finden?

Sirath wusste nicht, was die Dämonen mit ihm vor hatten. Sie würden ihn bestimmt nicht kampflos gehen lassen. Und gegen so viele Dämonen hatte er keine Chance! Er würde- wenn es zum Kampf kommen würde- erbärmlich versagen. Doch auf der anderen Seite wollte er nicht einfach so aufgeben. Ohne, dass er es verhindern konnte, erinnerte er sich an den Tag, an dem er zu einem Krieger wurde...

Es war ein normaler Tag. Sirath lief durch die vielen Straßen und Gassen des Himmels. Ihm folgten einige andere Engel. Ein freches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er war bei weitem der Schnellste. Er durchtrennte das Band, welches das Ziel markierte. Einige Engel tuschelten. Keiner hätte damit gerechnet, dass ausgerechnet Sirath gewinnen würde. Immerhin war Sirath DER Schandfleck des Himmels. Er war frech und vorlaut... doch was sich in der letzten Zeit herausgestellt hatte, auch ein Stratege und verdammt clever. Die Engel verstummten, und die Menge teilte sich, als niemand anderes als Gott hervortrat.
Kurz darauf stand Sirath im Thronsaal und wartete. Gott hatte ihn einfach mitgenommen. Sirath hatte zuerst gedacht, Gott würde wütend sein oder ihn zu bestrafen, doch der Herr wirke entspannt und lächelte freundlich. In dem Moment öffnete sich das Tor und ein großer Engel trat ein. Er trug ein großes Schwert. Sein Blick schien Sirath zu durchbohren. Er verneigte sich vor Gott, ohne den Blick von Sirath zu nehmen. "Das ist er?" fragte er und musterte Sirath weiterhin prüfend. Er schien auf keine Antwort zu warten, denn er reichte Sirath die Hand. "Ich bin Michael! Dein Anführer!"

Ja...so hatte alles begonnen. Sirath riss sich aus den Gedanken und kehrte ins Hier und Jetzt zurück.

„Nach dir sehen? Immerhin bin ich für dich verantwortlich. Da werd ich mich doch wohl davon überzeugen dürfen, dass man dich meinen Anweisungen entsprechend behandelt hat.“ Daniel machte eine kurze Handbewegung und einer der Wächter kam heran und öffnete die Zelle. Man widersprach ihm nicht. Das hatte noch nie Sinn gehabt. Daniel war ein starker selbstbewusster Mann und vereinte viele Fähigkeiten, unter anderem besaß er ausgeprägte Führungsqualitäten und war so von großem Interesse und Wert für Samael geworden.

Nachdem die Tür geöffnet wurde betrat er die Zelle und betrachtete sich den Gefangenen etwas näher. Die Wunden an den Handgelenken, die von den Fesseln stammten, ließen ihn seufzen. Das waren eindeutig Wunden aus der Gefangenschaft und wenn sie nach so kurzer zeit auftraten hatte wieder irgendjemand gepatzt. Samael hatte eindeutig befohlen dem Günstling Michaels keinen Schaden zu zufügen und jetzt das.. nun.... ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Er trat nah an ihn heran und hockte sich wieder zu ihm. „Was hast du dir nur dabei gedacht, allein anzugreifen... Dir hätte klar sein müssen, dass das nichts wird. Denn anders als ihr da oben glaubt, sind wir alles andere als dumm. Und wenn man uns nicht reizt können wir sogar ganz nett sein. Du solltest es mal versuchen“ Dann winkte er wieder eine Wache heran. „Nimm ihm die Fesseln ab und versorgt seine Wunden“ Seine Stimme war gelassen und ruhig, nicht zynisch. „Ja, Herr“ entgegnete die Wache und schloss die Fesseln von Sirath auf und verschwand, um Verbandszeug zu beschaffen.

Sirath schnaubte. Er war diesem Dämon keine Rechenschaft schuldig. "Du und für mich verantwortlich? Sagt wer?"grummelte der Engel missmutig. Worauf warteten die anderen Engel denn noch?, fragte sich Sirath.
Er hatte keine Lust mehr, sich mit Dämonen abgeben zu müssen. Ohh...wie gerne würde er sie alle umbringen! Als seine Fesseln gelöst wurden, rieb sich Sirath die Handgelenke. Er musterte den Dämon wütend.

"Also? Sagst du mir endlich, was ihr vorhabt?" wollte der Engel wissen. Er klang respektlos, doch Sirath hatte keinen Bock, freundlich zu diesen Kreaturen zu sein. Sirath war es Leid, gefangen zu sein. Er würde die erstbeste Möglichkeit ergreifen und fliehen. Und wenn er Glück hatte, konnte er diesen Dämon töten- oder zumindest verletzen! Davor wollte er jedoch wissen, was die Dämonen mit ihm vor hatten. "Und lüg mich nicht an, das hasse ich!"

Daniel hob fast schon ungläubig die Brauen, dann musste er lachen. Ein amüsiertes ehrliches Lachen. „So so, du hasst es also angelogen zu werden ja? Weißt du was Kleiner?Die Dinge laufen hier nicht so, wie du sie dir vorstellst. Du solltest dir langsam mal Gedanken darum machen wie du mit mir redest! Denn das hat für's Erste direkten Einfluss auf dein Wohlergehen!! Er packte Sirath schnell mit einer Hand an den Haaren, zog seinen Kopf zurück und kam ihm gefährlich nahe, knurrte ihn zwischen zusammengebissenen Zähnen an. „Du bist nicht in der Position für Forderungen!“ Damit ließ er ihn wieder los und drehte sich um, um die Zelle zu verlassen.

Zum Aufseher meinte er, als die Zelle von Sirath wieder abgeschlossen wurde. „Sorg dafür, dass er abreise fertig gemacht wird. Ich kann mir denken, dass Samael nicht lange geduldig bleiben wird und bald nach ihm verlangt und wir sollten ihn nicht warten lassen“ Die Wache nickte und Daniel machte sich auf den Weg zu seinem Boss.

„Da bist du ja endlich! Was hat dich aufgehalten? Ach egal, setz dich! Es scheint sich ja wirklich um ihn zu handeln, wenn ich deinem Bericht trauen kann. In welchem Zustand ist er?“ Der ältere Dämon geiferte schon fast, aufgeregt und gierig auf Frischfleisch, helle samtene Engelshaut, kristallklares Stöhnen in seinen Hallen, süße Tränen und Federn... diese Federn.... wieviele Kissen hatte er schon mit ihnen stopfen lassen.... aber Sirath, dieser Außenseiter von Engel war ihm besonders wichtig, hatte er doch schon so viel von ihm gehört und ihn auch schon verfolgen lassen. Und nun, NUN ENDLICH hatte er ihn. Oh ja er würde seinen Spaß mit ihm haben bis er seiner überdrüssig war und seinen letzten Funken ausgesaugt hatte.
Daniel hatte es schon mit ansehen müssen, dieser schrumplige graue Körper mit nur einem Auge , vernarbt und unförmig. Wenn er ihn nicht so abstoßend finden würde hätte es ihn sicherlich erregt dabei zu zu sehen aber so... „Er ist verwundet aber wurde versrgt. Wollt ihr ihn jetzt schon oder erst wenn er geheilt ist?“ „Hmm... ach... das … bring ihn mir morgen.“ „Jawohl Herr.“ Daniel stand wieder auf und machte sich auf den Weg um erst einmal vernünftig zu essen

Sirath zeigte nicht, dass er sich in der Nähe des Dämons ausgesprochen unwohl fühlte. Aber er musste eingestehen, dass der Dämon recht hatte. Er war im Moment nicht in der Position, Forderungen zu stellen. Sirath erschauderte kurz, als sich der Fremde abwandte. Zum Glück wurde er wieder alleine gelassen. Sirath war lieber allein, als in der Gegenwart des Dämons. Sein Herz schlug vor Aufregung schneller, als er die Worte seines Besuchers hörte. Abreise fertig? Würde er dabei fliehen können? Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Der Tag zog sich in die Länge. Sirath sah immer öfter zu dem Krug Wasser. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er erhob sich, so gut es ging und griff nach dem Wasser. Zögernd trank er es. Er traute es den Dämonen zu, dass sie ihn betäubten und ihn dann...ja, was dann? Aus irgendeinem Grund kümmerten sie sich um die Wunden. Doch das Wasser schien harmlos zu sein. Sirath sah auf, als ein Engel, den er noch nie gesehen hatte, aus einer Zelle geführt wurde und verschwand. Der Engel war in Ketten gelegt gewesen. Was mit ihm wohl geschah? Sirath seufzte und lehnte sich wieder gegen die Wand.

Der restliche Tag verlief verhältnismäßig unspektakulär. Essen Berichte schreiben, Botengänge, Termine, wieder essen, trainieren, schlafen.

Am nächsten Morgen ging Daniel erst einmal duschen und zog sich frische Kleidung an. Danach machte er sich auf den Weg zu Sirath. Er hoffte, dass die Wunden schon etwas abgeheilt waren, bei Engeln konnte das ja auch schon mal schnell gehen je nachdem.

Auch im Lager wurde langsam alles etwas unruhig. Drei Wächter näherten sich der Zelle, einer öffnete sie, zwei gingen hinein, ausgestattet mit Fesseln und Zubehör. zeitgelich kam Daniel im Lage an, hielt sich jedoch im Hintergrund und beobachtete die Situation interessiert.
"Hoch mit dir!" Sirath wurde an den Armen nach oben gezogen. Seine Arme wurden hinter dem Rücken Unterarm auf Unterarm gefesselt und ihm wurde ein Knebel angelegt. Sollte er sich wehren werden sie ruppig werden. An den Fesseln der Arme wurde eine Kette befestigt.

Daniel beobachtete das alles in etwas Abstand , dennoch konnte Sirath ihn von dort aus sehen. Erst nachdem er gefesselt war kam Daniel langsam näher. "Bereit für einen Tapetenwechsel? "