Geschichten Januar - März 2020 » Weltenformer (beendet)

Name: Samael
Nummer: 9917
Alter: [Wird im Laufe des Spiels freigeschaltet]
Art: Witcher – Virensucher- & Vernichter
Hobbys: [Wird im Laufe des Spiels freigeschaltet]

Lebensstil: Samael lebt in seinem Betrieb, welcher zum Glück den Witchern gegenüber recht human ist. Er lebt in einem eigenen kleinen Apartment, und darf sich innerhalb des Betriebs frei bewegen. In seiner Freizeit darf er zudem auch hinaus, dies ohne Beschränkungen, doch sein Aufenthaltsort wird hin und wieder ausfindig gemacht. Er muss 11 Stunden täglich arbeiten, braucht aber nur 4 Stunden Schlaf täglich, womit er 9 Stunden Freizeit täglich hat.

Aussehen:
Samael ist genau 1,80 Meter groß und hat eine schlanke und leicht muskulöse Statur. Man siet ihm an, dass er sportlich aktiv ist, oder zumindest trainieren muss, um seinen Körper in Form zu halten. Er hat leicht wellige weiße Haare, welche er im Vergleich vieler Witcher lang trägt und ihm fast bis auf die Schultern reichen. Diese fallen selten glatt hinab, sondern sind zu verschiedenen Richtungen gestrichen [siehe Bild]. Recht viele Witcher haben graue bis weiße Haarfarben, weshalb er dahingehend nicht auffällt.
Auffällig jedoch ist, dass er Körperschmuck trägt. An seinem Linken Ohr hat er einige Ohrlöcher, die er auch mit Ohrringen ziert.
Meist trägt er Hemden und Krawatten, dunkle Jeans oder Anzugshosen, dazu schwarze Stiefeletten. Die grau-grünen Augen wirken ein wenig matt, was verrät, dass sie technischen Ursprungs sind.

Witcher:
Witcher sind Mensch-Roboter-Hybriden, welche speziell dafür entwickelt wurden, sich mit dem Netz zu verbinden. Meist haben sie einen menschlichen oder menschenähnlichen Körper und statt eines Gehirns einen Computer in ihrem Schädel mit einer künstlichen KI. Statt der Wirbelsäule ist ein Speicher in der Form einer Wirbelsäule in ihrem Körper integriert. Sie sind leistungsstarke Informatiker, erschaffen Programme und Spiele, suchen und zerstören Viren, sammeln Daten und erstellen Seiten, Codes und verwalten das gesamte Netz.
Witcher werden, wie mittlerweile einige von den Menschen erschaffene Kreaturen, in Syntecsbecken geboren. Die Flüssigkeit darin bewirkt ein schnelles Wachstum des Fleisches und versorgt es mit allen nötigen Nährstoffen.. Im Syntecsbecken wird ihr Körper bereits fertig gestellt. Sobald er vollendet ist und die künstliche KI alle wichtigen Informationen erhalten hat, werden sie aus den Becken gezogen. Anschließend beginnt ein monatelanges Muskeltraining, zusammen mit einer Ausbildung in ihrem eingeteilten Bereich.
Witcher haben Rechte, aber weitaus weniger als Menschen. Oftmals gehören sie einem Betrieb oder dem Staat. Dieser bestimmt, wie viele Freiheiten sie besitzen, und auch wie lange sie in Benutzung bleiben, und was passiert, wenn sie unbrauchbar werden.
Etwa alle fünf bis zehn Jahre werden sie ausgetauscht, da sie veralten.
Witcher denken nicht wie Menschen, sondern denken in Codes. Sie werden auf Bildschirme übertragen, um gelesen zu werden, falls die Witcher sie nicht selbstständig verschlüsseln oder tarnen (was äußerst selten passiert, doch wenn es passiert, fällt es auch nicht auf, da die Witcher im Codieren leistungsfähiger sind als Menschen). Sie können Gefühle nachahmen aus den Informationen, welche ihnen gestellt werden und welche sie sammeln. Ob sie selbst welche empfinden können, ist bisher nicht vollends erforscht, jedoch versucht man das durch die Kontrolle der körpereigenen Hormone und Einstellungen in der KI zu verhindern.

Welt:
2096
Die Menschheit ist kühl. Die meiste Zeit verbringen sie in der Online-Welt, welche durch eine Vielzahl von Spielen und Erweiterungen zu einem wahren Paradies geworden ist. Sie können dort eigene Charaktere erschaffen und in völlig neuen Welten umherstreifen, wie in der wirklichen Realität, welche aber nur halb so schön ist. Man ist durch einen Chip permanent mit dem Netz verbunden. Ihre Körper lassen die Menschen in ihren Wohnungen verrotten und haben wenig Kontakt miteinander, meist nur online.

Es war grade 21:47 Uhr, und in genau 13 Minuten sollte ein neuer Witcher geboren werden. Der Betrieb lief rund um die Uhr, hochwertige Tageslichtlampen und Fenster, in welchen wie auf einem Fernseher Bilder abgespielt werden konnten, ließen kaum noch den Eindruck entstehen, es könnte bereits die Nacht draußen alles ins Dunkel einhüllen.
Dr. Goliat war verantwortlich für die Witcher ihres Unternehmens. Tatsächlich war der Betrieb einer der wenigen, die ihre eigenen Witcher züchteten. Meist wurden sie in speziellen Laboren gezüchtet und anschließend weiter verkauft. Doch sie selbst zu schaffen, hatte durchaus mehrere Vorteile. So konnten sie bereits mit vielen wichtigen Informationen, die nur im Betrieb bleiben durften, geboren werden. Ihre Eigenschaften waren auf den Betrieb und ihre Aufgabe perfekt abgestimmt. Und Dr. Goliat konnte somit seinem großen Interesse nachkommen, dem Schaffen und Betreuen neuer intelligenter Arten.
Auf Samael wartete er nun bereits seit 4 Monaten. Immer wieder hatten die Untersuchungen gezeigt, dass er noch nicht so weit war, und er noch Zeit in seiner Entwicklung brauchte. Meist waren Witcher schon vor 3 Monaten fertig, und Dr. Goliat hatte sich nach weiteren zwei Wochen dafür ins Zeug legen müssen, damit der Betrieb die Weiterentwicklung nicht einstellte. Heute endlich, nach genau 132 Tagen und einer weiteren Untersuchung um 20:15 Uhr, hatten die Messungen endlich grünes Licht gegeben. Seitdem bereitete Dr. Goliat gespannt, ungeduldig und akribisch alles vor. Er desinfizierte nochmals den Raum, band auch den neuen Praktikanten dabei ein, ließ ihn frische Decken und Handtücher besorgen, holte selbst für den Notfall ein Beruhigungsmittel, Adrenalin, sagte zwei Wachmännern Bescheid, dass sie das Geschehen im Auge behalten sollten. Die meisten Geburten von Witchern liefen enorm ruhig ab, kein Vergleich zu einer Geburt eines Menschenkindes. Durch ihr eingeführtes Wissen schon in den Syntecsbecken, wussten sie zumeist, was auf sie zukam und wie sie ich zu Verhalten hatten. Ihr Geist war wach, nur der Körper musste erweckt werden. Nur äußerst selten gab es bei einer Geburt Komplikationen oder Unruhen.
„So, nun geht es los“, meinte er nervös, wie jedes Mal, wenn er irgendeine Geburt mitmachte. War es die Geburt seiner eigenen Kinder, oder die von Witchern. So ging er zu dem Gerät, und schaltete Punkt 22:00 Uhr den Geburtsvorgang ein. Samael lag in der langen Kapsel bisher sehr friedlich und ruhig. Die Flüssigkeit wurde langsam abgepumpt, Dr. Goliat öffnete den gläsernen Deckel. „Kommen Sie schon, keine Scheu!“, sagte er zu seinem Praktikanten. Bisher hatte der Witcher noch keine Haare.

Keine Wimpern, keine Augenbrauen, keine Haare auf den Beinen oder unter den Achseln. Die Haut so blass, da sie noch nie die Sonne erblickt hatte. Noch waren die Augen geschlossen. Kein Muttermahl, keine Narbe, kein Fleckchen zierte die das größte Organ. Als das Wasser schließlich abgepumpt war, lag es dort nur, als wäre es eine Wasserleiche. „Nun wecken wir es“, sagte Dr. Goliat. Er ging zu einem der Computer. Der Bildschirm war eine Projektion in der Luft frei schwebend, die Tastatur wurde fast nie bedient, da man sich mit dem Chip im Gehirn verbinden konnte. Man sah, wie einige Codes vereinzelt von oben nach unten glitten. „Guten Morgen, Samael“, sagte der Wissenschaftler. Er hatte der KI bereits das Hören durch ein Aufnahmegerät, das Verstehen der Sprache und selbst das Sprechen beigebracht. Leider kam keine Antwort zurück. Etwas irritiert sah er auf die Codes, die keine Reaktion zeigten. Dann ging er zu dem Becken, nahm eine Spritze aus seiner Kitteltasche hervor. „Nunja, dann müssen wir den Körper eben selbst wecken. Das kann passieren. Vermutlich ist er grade mit irgendetwas anderem beschäftigt“, sagte er, als wäre es ein Freund, den er Zuhause nicht erreichen konnte. Vielleicht war dieser Freund beim Tennis.
Die Spritze landete in der makellosen nassen Haut. Diese gab leicht nach, als wäre sie wie ein vollgesaugter weißer Schwamm. Das Mittel drückte sich in den Körper. Es würde einige Momente dauern, bis es wirkte, und diese Zeit nutze Dr. Goliat, um Samaels Leib aus dem Becken zu geben und auf die Decken zu legen. Keine Reaktion.
Es dauerte weitere 12 Sekunden. Auf einmal rieselten die Codes auf dem Bildschirm und es sah wie bei einem dichten Schneesturm aus. Die Augen öffneten sich nicht. Es passierte etwas völlig untypisches, was Dr. Goliat so noch nicht erlebt hatte. Der Witcher begann zu krampfen und zu schreien, laut und kräftig, wie ein Neugeborenes. Die Augen von Dr. Goliat rissen sich auf, und er wirkte zunächst überfordert.

Die Security beobachtete das ganze sehr angespannt. Bisher wirkte der Witcher aber weder selbst- noch fremdgefährdent, daher griffen sie nicht ein, blieben aber in der Nähe, traten einen Schritt heran. Nachdem Dr. Goliat sich aus seinem Schock gerissen und es aufgegeben hatte, den Praktikanten von seinem Witcher zu zerren, stand er auf und ging zu einem der Computer. Er wollte sich nicht selbst mit der KI von Samael in diesem Moment verbinden, hatte die Befürchtung, dass es zu gefährlich sein könne. Immerhin war diese Reaktion extrem untypisch, und wer wusste, ob irgendwelche Viren ihn vor kurzem befallen hatten oder welche Fehler in den Programmen abliefen, ob sie auf ihn übersprangen.
Er begann per Hand etwas auf die kaum benutzte Tastatur einzugeben und auf die KI zuzugreifen. Die Codes rasten so schnell vor sich hin, dass er sie nicht mehr lesen konnte, weshalb er es sich möglichst bildlich darstellen ließ, woran die KI grade arbeitete.
Als auf dem Bildschirm Videos mehrerer Menschengeburten abliefen und die Schreie der Babys sich mit denen des Männerkörpers vermischten, wurde Dr. Goliat sentimental. Vielleicht dachte er an die Geburten seiner eigenen Kinder zurück. Jedenfalls erstarrte er einen Augenblick, ja, lächelte fast ein wenig schräg. Dann schüttelte er jedoch den Kopf. „Oh, Samael, was machst du nur...“, murmelte er vor sich hin und beendete dann mit einigen Klicks das Programm.
Der Körper, welcher bis eben noch aus vollem Leibe geschrien hatte, brach zusammen und blieb wieder einige Sekunden lang liegen. Dann einige weitere Klicks, und die Codes begannen wieder ruhiger über den Bildschirm zu ziehen.
Nun endlich öffneten sich die Augen und ein erster tiefer kontrollierter Atemzug durchzog das haarlose Wesen.
„Guten Morgen, Samael“, lautete ein weiterer Versuch von Dr. Goliat, welcher nun auf den Witcher zutrat. Dieser begann sich unkoordiniert umzusehen, erblickte auch Vincent, starrte in seine Augen.
„Guten Morgen, Dr. Goliat“, ertönte die monotone Stimme aus den Anlagen zurück. Der Mund bewegte sich nicht. Dr. Goliat lächelte. „Wie fühlt es sich an, in einem Körper?“ Ordner auf den Monitoren öffneten sich, einer nach dem anderen, Codes rieselten, Bilder sprangen auf. Samael suchte nach dem richtigen Gefühl. Irgendwann kam eine Antwort. „Unbeschreiblich verwirrend.“

Zehn Jahre später.

Es war grade Januar. Der Klimawandel hatte bewirkt, dass in diesem Monat ähnliche Zustände herrschten wie auch im Herbst. Es war regnerisch, windisch, und die Bäume hatten keine Blätter mehr.
Dr. Goliat war noch immer in dem Betrieb angestellt. Er war nun etwa fünfzig Jahre alt. Er erinnerte sich an Mr. Jenkins, welchen er vor zehn Jahren das letzte Mal gesehen hatte. Damals noch sehr jung, schächtig, und sehr unsicher. Er war gespannt, wie er sich nun entwickelt hatte, war er doch dem ursprünglichen Berufswunsch gefolgt und hatte viel Erfahrung gesammelt.
Nach seiner Bewerbung und dem Einstellungsgespräch mit dem Betriebsleiter hatte es nicht lange gedauert, bis man ihn angenommen hatte. Nun wartete Dr. Goliat am Haupteingang.

"Ja, tatsächlich ist es sehr lange her", bestätigte Dr. Goliat. "Folgen Sie mir. Ich habe Sie bereits angemeldet. Ich zeige Ihnen Ihr Büro. Leider ist unser letzter Witcher Resources Manager in Rente gegangen." Gemeinsam gingen sie durch das Gebäude, welches mehrere Stockwerke besaß und drei Flügel. Im B-Flügel zeigte Dr. Goliat ihm erst sein Büro. Weiß, modern, sauber, technisch bestens ausgestattet. "Sie können sich hier auch einrichten, wie Sie möchten. Zimmerpflanzen, Bilder, was auch immer. Nun würde ich Ihnen aber direkt unsere Witcher zeigen, damit Sie wissen, wen Sie betreuen und die Witcher auch einmal Sie gesehen haben." Sie gingen einige Türen weiter, und Dr. Goliat öffnete einen Raum. Es war untypisch, denn es war ein Gemeinschaftsraum, in welchem nur einige Witcher waren. "Das ist ihr Gemeinschaftsraum. Wir beteiligen uns seit etwa zwei Jahren an einem Projekt, welches erforscht, wie sie sich verhalten, wenn sie Wahlfreiheit haben. Tatsächlich wird der Raum - entgegen unserer Erwartungen - gut angenommen." Es waren etwa sieben Witcher darin, welche teilweise auf bequemen Sofas saßen. An den Wänden hingen Bildern, in den Ecken standen Zimmerpflanzen, es gab einen großen Tisch mit mehreren Stühlen und verschiedenen Getränken. Einige von den Witchern schauten aus den Fenstern, andere schienen im Netz zu sein, saßen jedoch nahe beieinander. "Erinnern Sie sich noch an Samael?", fragte er schließlich.

"Nun, wie sie vielleicht mitbekommen haben, gibt es Menschen, die diesen Hybriden Gefühle zusprechen. Neben Privatpersonen welche sich gerne in sie verlieben, gibt es auch einige wenige Wissenschaftler, die daran interessiert sind, die Stärken und Schwächen und Eigenschaften der Hybriden und von KI's zu erforschen. Sollten sich unter Wahlfreiheit gewisse Charakterzüge oder Verhaltensweisen herauskristallisieren, wäre es hilfreich für die Programmierung und weitere Nutzung. Immerhin wollen wir nicht, dass die KI's sich irgendwann gegen uns wenden, wie in den Science-Fiction-Büchern früher, oder?", fragte er ihn mit einem Schmunzeln. "Daher gibt es weltweit einige Studien und Projekte. Man sollte die Maschinen bestens kennen, mit denen man arbeitet."
Sie kamen auf Samael zu sprechen. "Ja, eine turbulente Geburt. Manches Mal können die Witcher sehr vertieft in ihren Recherchen sein. Und ja, er ist noch in unserem Unternehmen tätig. Eigentlich ist seine Zeit abgelaufen, aber er bringt zu gute Ergebnisse, weshalb er noch nicht ausgetauscht wurde. Er ist speziell für die von Menschen gesteuerten Viren zuständig, also Viren, die nicht von anderen KI's geleitet werden." Als hätte er es gehört, tauchte dann 9917 auf. Er ging um eine Ecke und schien nicht überrascht, den Doktor und auch den damaligen Praktikanten zu sehen.
Man merkte ihm sein Alter an. Nicht, wie bei einem Menschen. Es schien eher eine vollkommene Sicherheit und die inkooperierten menschlichen Bewegungen, welche so nur selten Witcher nachahmen konnten. Seine Schritte wirkten natürlich, keine der Regungen hatte noch etwas maschinelles an sich, sondern wirkten flüssig wie warmes Wasser. Vor ihnen kam er zum stehen und lächelte charmant. "Guten Morgen, Vincent", ertönte von Vincents Chip aus die monotone tiefe Stimme von damals in seinem Verstand, exakt mit dem selben Klang wie vor 10 Jahren, ohne das der Witcher die Lippen bewegten.

Es war jedes Mal wieder spannend, zu sehen, wie ein unbekannter Mensch auf ihn reagierte. Gewissermaßen war Herr Jenkins unbekannt. Sie hatten sich nur einmal gesehen, und seitdem schien dieser Mensch sich sehr verändert zu haben. Menschen veränderten sich andauernd, anders als Witcher, und das war schwieriger Umstand für Samael. Sie waren verdammt ambivalent, in sich selbst uneinig, manches Mal sogar unberechenbar, obwohl er sie so lange erforscht hatte.
Der Mensch reichte ihm nicht die Hand, um sie zu schütteln. Einige taten das, dieser nicht. Bei ihm war wohl kaum das Gefühl von damals geblieben, dass Witcher menschenähnlich sein könnten und er versuchte nicht, eine Beziehung mit ihnen aufzubauen.
Samael nahm das hin. Es war eine Information, mehr nicht. Aber eine nützliche. Immerhin würde dies der Mann sein, der darüber urteilte, wann ein Witcher ausgetauscht wurde, und wo dieser anschließend landete.
"Oh, wir werden uns ständig sehen. Das Haus ist nicht allzu groß. Und ich beschäftige mich viel mit den Witchern, so wie sie dies auch tun sollten", erklärte Dr. Goliat ähnlich eines Lehrers. Nun, während Dr. Goliat gerne persönlichen Kontakt pflegte, würde Mr. Jenkins wohl eher im Netz auf sie stoßen und sie analysieren.
Dann ging er einfach. Samael sah ihm nach, analysierte seine Schritte und Bewegungen, ordnete ihm ein Alter zu und gewisse Charakterzüge. Doch sicher war er sich nie mit Menschen.
"Ich gehe an die Arbeit", teilte er dem Doktor mit seiner Menschenstimme mit. "Ja, bis später", sagte der alte Mann. Dann trennten sich ihre Wege. Samael verschwand im Arbeitsraum der Witcher. Es war einfach nur ein weißer, leerer Raum, mit einigen bequemen weißen Sesseln und einem Wasserspender. Dort saßen etwa 14 Witcher in Reih' und Glied. Die Augen geschlossen, waren tief in den Sessel gesunken, und arbeiteten akribisch. Samael tat es ihnen gleich. Versank nach wenigen Sekunden im Netz und suchte dort in den Codes nach Auffällligkeiten. Systematisch glitt er wie in einer Stadt Raum für Raum, Codezeile für Codezeile ab, bewertete, sammelte Informationen, speicherte diese. Seine Arbeit war anders, als die seiner Kollegen. Er suchte nach menschlichen Anzeichen, welche nicht von Usern stammten.