Für die Umfrage rate ich dir, sie selbst zu erstellen. Du kannst dann nämlich auch besser beschreiben, wieso du die Daten willst und selbst bestimmen ob du strickt nach männlich/weiblich unterteilst oder auch divers oder andere Geschlechtsoptionen mit aufnehmen willst. Um eine Umfrage zu erstellen musst du ein neues Thema eröffnen (lieber in Spaß, PLaudern, Sonstiges, da der Bereich Fragen auch für Gäste zugänglich ist). Wenn du ein neues Thema erstellst, hast du die Option einen Haken zu setzen bei "Umfrage hinzufügen". Du schreibst dann erst deinen Text und erklärst alles, gehst aus Speichern und bekommst dann die Option, deine Umfrage zu gestalten. Wie viele Antworten sind möglich, wie lauten Frage und Antworten, ist die Umfrage anonym oder nicht, etc. Für die Statistiken mach ich dann mal eben Screenshots und stelle sie ebenfalls in einem Foreninternen-Forum (und somit für Gäste unzugänglich) zur Verfügung =)
Hey Nekoboy, leider kann ich dir keine konkreten Zahlen zu allem nennen. Nicht, wegen Datenschutz, sondern weil die Angabe von Geschlecht freiwillig ist und zudem ja auch niemand verpflichtet ist, sein Geschlecht/Gender/wie auch immer man es nennen will preis zu geben. Wenn dich so etwas interessiert, könnten wir eine Umfrage erstellen. Hierbei weißt du aber natürlich nicht, ob wirklich viele teilnehmen und dadurch eine repräsentative Aussage getroffen werden kann. Von meinem Gefühl her, würde ich deiner These zustimmen, dass Yaoi mehr von Frauen geschrieben wird. Zu deiner zweiten Frage können die Daten, die Xobor erhebt und mir als Admin anzeigt ein bisschen helfen. Auch hier gibt es keine Anzeige, wie viele Mitglieder online waren. Aber es gibt Grafiken, die Aufschluss darüber geben, wie viele Hits die Seite je Tag hatte, wie viele neue Beiträge geschrieben wurden, wie viele Themen neu eröffnet wurden und wie viele Mitglieder sich neu registriert haben. Ich denke diese Daten mit dir zu teilen, sollte bei bestehendem Interesse keine Verletzung des Datenschutzes darstellen, da es wirklich nur anonyme Zahlen sind, die niemandem zuzuordnen sind. (Die Statistiken reichen jedoch nur bis Mai zurück und zeigen somit nur den aktuellen Stand ab).
Ich hoffe, meine Antwort hilft dir ein bisschen weiter =)
"Ihr könnt euch ja schon denken, was heute in unserer Stunde passiert. Ja, ich habe eure Arbeiten korrigiert und ich bin nicht zufrieden mit euch. Wir haben doch so lange geübt und ich habe euch Raum für Fragen gelassen". Er seufzte auf und schüttelte leicht den Kopf. "Bei manchen von euch habe ich das Gefühl, dass euch nicht bewusst ist, wie ernst die Situation doch eigentlich ist. Ihr müsst endlich mal aufhören, die ganze Zeit am Smartphone zu vergeuden und stattdessen zu leben. Ihr müsst ja nicht mal zwingend so enorm viel mehr Zeit ins Lernen investieren, aber mit YOLO, LOL und ROFLcopter kommt ihr ganz gewiss nicht durchs Leben", teilte er seinen Frust mit. "Die Schüler und Schülerinnen mit einer 4 sollten sich die Korrektur intensiv anschauen und bestenfalls einmal fehlerfrei abschreiben. Die mit einer 5 und 6 bleiben nach Ende der Stunde bitte kurz hier, damit wir einfach noch mal einen kurzen Austausch haben können. Allgemein weiß ich, dass ich noch einmal mehr Wert auf Zeichensetzung bei euch legen muss. Falls es von eurer Seite aus keine weiteren Fragen gibt, dann würde ich euch jetzt die Schulaufgabe zurückgeben. Ihr habt dann 10 Minuten, euch untereinander auszutauschen und mir Fragen zu stellen, danach besprechen wir weiter, was ihr euch für die nächsten Stunden an Input noch wünscht". Norman atmete einmal kurz durch, ehe er die Klassenliste und die Schulaufgaben nahm und die Schülerinnen und Schüler dem Alphabet nach aufrief und ihnen ihre Arbeiten überreichte.
Yoshiro bemerkte nachdem die Stunde vorbei war, eines ganz deutlich - und dieses Gefühl würde sich im Laufe des Tages noch weiter verstärken: Er würde es gewiss nie hinbekommen, die Namen all seiner Schüler kennen zu lernen. So viele Gesichter und so viele Namen, zum Teil gleiche, zum Teil exotisch, zum Teil klassisch - Es gab gefühlt nichts, was es nichts gab und das alles sollte in seinen Kopf gelangen? Jetzt hatte er so lange studiert und stand nun doch vor der Erkenntnis, dass die Zwischenmenschlichkeit, die Höflichkeit sein Gegenüber bei Namen zu nennen, so viel schwerer sein würde, als gedacht. Da war er ja froh, dass er zumindest den Namen von einem Arbeitskollegen schon einmal kannte und abgespeichert hatte. Vielleicht hätte dieser ja einige Tipps für ihn. Ein neuer Punkt, den er in der kommenden Pause ansprechen würde. Doch nun hieß es für ihn erst einmal mit den Schülern zum Stundenwechsel, das Klassenzimmer zu verlassen und den Weg zu seiner nächsten Klasse zu bestreiten.
Er schmunzelte. Natürlich nahm er seine gut gemeinten Worte sogleich als eine scherzhafte Drohung wahr. Es war jedenfalls als Tipp gemeint. Hatte man erst einmal den Ruf als Musterschüler, als ein intelligenter Kopf, der sich sozial gegenüber Mitschülerinnen und Lehrkräften verhielt, dann wurden nahezu alle gleich viel netter. Lehrer schimpften weniger und verziehen mehr, Mitschüler konnten zwar nerven, aber wenn man das alles richtig anstellte, dann konnte man auch diese Idioten leicht manipulieren. Es war viel arbeit, die er in sein Image hatte investieren müssen, aber er würde es jederzeit wieder tun. Er genoss die Vorteile, genoss es mit allen Lehrkräften ein gutes Verhältnis zu haben. Bald darauf begann dann auch ihr Unterricht. Wieder eine Stunde, in welcher Ashton keine großen Probleme hatte. Auch wenn er mal kurz aufs Smartphone blickte, ermahnte ihn der Lehrer nicht. Und inhaltlich war die Stunde zum Glück auch nicht absolut ermüdend. So etwas konnte er in der ersten Stunde nun wahrlich nicht gebrauchen.
Nach erholsamen Schlaf, wenngleich insgesamt doch einer zu kurzen Nacht, quälte sich auch Norman wieder aus den weichen, flauschigen Unweiten seines Bettes. Müde gähnend streckte er seine Arme von sich und dehnte sich erst einmal ausgiebig. So richtig fit wurde er dann doch erst im Tagesverlauf. Die ersten Bewegungen seines Tages verliefen reichlich langsam und sehr träge. Irgendwie schaffte es der Lehrer dennoch ins Bad, wo nach einer kurzen, kühlen Dusche, auch gleich einiges mehr an Vitalität seinen Körper flutete. Er machte sich gar frisch und verzog sich dann auch schon in sein Arbeitszimmer. Er sammelte alle Unterlagen ein, die er vorbereitet hatte und verstaute sie in seinem Rucksack, ehe er diesen Schulterte und zur Tür trug. Das Frühstück wurde unterwegs durch einen kurzen Abstecher beim Bäcker erledigt: Ein Mehrwegbecher mit schwarzem, heißen Kaffee und ein üppig belegter Bagel. Das würde ihn für den Anfang des Tages wohl zu genüge stärken. Und damit ging es dann auch für ihn gemeinsam mit den Fluten an Schülerinnen und Schülern in das Innere des Schulgebäudes. Ein kurzer Abstecher ins Lehrerzimmer, ehe er dann auch schon nach einigen wenigen Pläuschen zu seiner ersten Unterrichtsstunde kam. Norman betrat das Klassenzimmer, in welchem die Schülerinnen und Schüler sich bereits tümmelten und miteinander unterhielten. Einige Mädchen blickten noch gebannt auf ihre Smartphones, andere versuchten noch vor Schulbeginn wieder einzuschlafen, einige Plätze waren noch leer und ihre Besitzer und Besitzerinnen wohl soeben in Panik verfallen, weil sie beinahe zu spät kamen. Entspannt und gelassen packte er sein Unterrichtsmaterial aus und platzierte auch die korrigierten Schulaufgaben oben auf dem Stapel an Papieren. "Ihr habt noch 5 Minuten, dann fangen wir an. Wäre also nett, wenn ihr langsam zum Ende kommt und euch auf die Unterrichtsstunde einstellen könntet", kündigte er an und setzte sich hinter das Pult, nutzte selbst die letzten Minuten noch zum Ankommen.
Das waren doch nette Worte, um sich für jetzt wieder zu verabschieden. Lächelnd hob er die Hand und winkte seinem Kollegen noch einmal, ehe er dann das Lehrerzimmer verließ und sich auf den Weg zu seiner nächsten Unterrichtsstunde machte. Im Vergleich zur ersten Stunde konnte er noch einmal deutlich entspannter der Klasse begegnen und seinen Unterricht gestalten. In diesem Fall war es ohnehin nur eine weitere Vorstellungsstunde, in welcher er sich ein Bild davon machte, wie der Stand der Klasse war und sich Stück für Stück mit den Schülerinnen und Schülern vertrauter machte.
"Weißt du, es hat einfach enorme Vorteile, wenn man selbst der Musterschüler ist. Aber das wirst du ja wohl nie verstehen". Er zuckte mit den Schultern und ging ihm locker voraus. Er stellte seine Tasche neben seinem Platz ab und setzte sich dann hin. Er lächelte Cedric noch einmal kurz zu, ehe er den Blick zur Lehrkraft warf und auch dieser einen freundlichen Blick zuwarf.
Nachdem das Abendessen bezahlt war, machte sich Norman wieder auf den Weg. Eine kleine Runde noch bevor er sich zuhause vor den Fernseher oder Laptop setzen würde, um den restlichen Abend mit belanglosen Serien zu verbringen. Sich einfach etwas berieseln lassen, um sich abzulenken. Wie so oft lief er durch die Straßen seiner Nachbarschaft, um noch gut eine halbe Stunde land an der frischen Luft zu sein. Schließlich bewegte er sich als Lehrer für normal nicht all zu viel und so war ein kleiner Abendspaziergang doch eine geeignete Abwechslung. Natürlich könnte er sich eine schönere Aussicht vorstellen, als Hochhäuser, PKWs und zahlreiche Graffiti, aber das war eben der Charme der Großstadt. Bevor er nach oben in seine Wohnung suchte er sich noch rasch ein Plätzchen vor der Haustür, um eine Zigarette zu rauchen. Nachdenklich betrachtete er die leichten Schwaden, wie sie sich vom zunehmend dunkler werdenden Himmel abhoben. Ach ja. Das war doch soweit ein ganz guter Tag.
Überrascht von dieser starken Reaktion schmunzelte er. Damit hatte er nun wahrlich nicht gerechnet, aber es freute ihn doch sehr, wenn sein Kollege diese Schnapsidee als so erheiternd empfand. Gerade nach den letzten Sätzen, die Ryo ihm erzählt hatte, wünschte Yoshiro ihm um so mehr Momente, in welchen er gelassen und froh sein konnte. Schließlich klang sein Alltagsleben in letzter Zeit doch sehr belastend. Eine gescheiterte Ehe, eine bevorstehende Scheidung, die jedoch auch nicht so glimpflich verlieft und dann ein Kind, das vielleicht seines war, vielleicht aber auch nicht. Gewiss plagten seinen Kollegen da viele Sorgen und Zweifel. Er wäre jedenfalls nicht gerne in der Haut seines Gegenübers. "Es freut mich sehr, wenn Sie über meine Worte so lachen können. Ihr Lachen steht ihnen übrigens sehr gut", schmeichelte er ihm und sah auf die Uhr. "Ich hab jetzt gleich wieder weiter Unterricht. Hab erst zur fünften eine Stunde zum Verschnaufen und Sammeln. Ihnen jetzt jedenfalls eine gute Freistunde und danach weiter schönen Unterricht. Vielleicht sehen wir uns ja zur nächsten Pause dann wieder", meinte er, während er aufstand und seine Sachen zusammenpackte.
Glücklich seufzte ich auf. Dieser hübsche Junge hatte sich wieder zu mir gestellt und zog mich sogar näher an sich heran. Nicht nur ich war geradezu süchtig nach seiner Nähe, sondern offensichtlich genoss auch Fynn diese Nähe. Ich legte meine Arme sanft um ihn, drückte ihn damit wieder mehr an mich. Wirklich schön, ihn so nah bei mir zu haben, dass ich schon meinte, sein Herz heftig wummern zu hören. Ich zog ihn in einen intensiven Kuss, während das Wasser weiter unsere Körper hinab floss. Ich kam mir ja schon beinahe vor, wie in einer klassischen, kitschigen Liebesszene, wo sich das Paar im strömenden Regen küsste. Es war durchaus nicht von der Hand zu weisen, dass dieses Gefühl etwas sehr schönes war. Ich lächelte ihm entgegen und nickte. "Natürlich darfst du", ging ich dann auf seine Frage ein und reichte ihm das Duschgel. "Deine Hände können das so gut wie keine anderen, also nur zu", schmeichelte ich ihm. Ich schloss meine Augenlider leicht und konzentrierte mich darauf, wie seine Fingerspitzen und Handflächen meinen Körper abtasteten, abwanderten und dabei die Seife verteilten. Der süßliche Duft stieg mir in die Nase. Soeben fühlte ich mich richtig wohl und wollte am liebsten entspannen und zu Wachs in seinen Händen werden.
Ashton schnaubte abfällig. Was erlaubte sich Cedric da bitte soeben? Er hatte doch keine Angst vor einer einfachen Hausarbeit. Er hatte lediglich keine Lust auf die ganze Zeit, die er in diese investieren sollte. Er schüttelte somit den Kopf und lachte belustigt auf. "Ich hab doch keine Angst. Träum mal schön weiter. Ich finde es nur seltsam, dass du freiwillig so eine Lektüre auswählst, mehr ist nicht hinter meiner Aussage verborgen", erläuterte er und sah locker zu ihm. "Aber solltest du dein Buch jetzt nicht langsam wegpacken? Komm mit, der Unterricht fängt gleich an und vielleicht willst du ja einmal nicht vom Lehrer angemeckert werden, weil du erst nach dem Gong im Klassenzimmer aufschlägst. Was sagst du zu diesem grandiosen Vorschlag?"
@Haruka - Freut mich, dass wir beide weiterschreiben =)
Matthew
Er hatte keinen Grund. Ein Glück, gab es keinen triftigen Grund, außer unseren Verstand, aber den konnten wir doch noch 10 oder vielleicht sogar 20 Minuten lang ignorieren. Ich lächelte froh, als der hübsche Junge meinem Vorschlag zustimmte und sich seiner Kleidung wieder entledigte. Ich nahm sie rasch, warf sie aus dem Bad zurück in das Zimmer, welches wir soeben verlassen hatten. Da konnte seine Kleidung nicht nass werden und ich konnte ihn vielleicht noch ein paar Sekunden länger in diesem schönen Outfit - bestehend aus nichts - bewundern. Sanft legte ich meine Hand auf seine Schulter und strich langsam seinen Oberarm hinunter. "Danke", hauchte ich dann und griff sein Handgelenk, zog ihn an diesem sanft an mich heran. "So ist das doch viel schöner und angenehmer", argumentierte ich noch einmal gegen unseren Verstand an und teilte einen kurzen, leichten Kuss mit ihm. Darauf hin ließ ich ihn wieder los und wandte mich der Dusche zu, stellte sie in eine angenehme Temperatur ein und bewegte meinen Körper darunter. Nun blickte ich wieder abwartend zu Fynn, hielt meine Hand ihm leicht entgegen, lud ihn damit noch deutlicher ein. Die ersten Wassertropfen fielen auf mich bereits hinab, bald war mein Körper übersät von feinen Rinnsalen und meine Haare klebten mir auf der Stirn. Ich wischte sie fort und beobachtete ihn dabei. "Na, gefällt dir, die Show?", schmunzelte ich.
Seinen Kopf schüttelnd betrachtete er die Schulaufgaben auf seinem Arbeitstisch. Er hatte sie doch gar nicht so schwer gemacht und doch musste er auf einen 6er und vier 5er schauen. Es gab zwar auch gute Arbeiten, wenige auch sehr gut, dennoch gefiel es ihm natürlich nicht, schlechte Noten verteilen zu müssen. Er seufzte und sah sich die Namen an: Hannah, Kyle, Jamie, Nicole und Peter. Mit diesen Fünf würde er wohl mal ein ernstes Wörtchen reden müssen. Sie sollten die Schule nicht zu sehr auf die leichte Schulter nehmen. Gerade jetzt, wo sie dem Schulabschluss schon so nahe waren, sollten sie sich nicht den guten Abschluss verspielen. Bestimmt war es den Schülern und Schülerinnen schon auch bewusst, zugleich waren sie vielleicht mit den Gedanken schon viel weiter in ihrer Zukunft, als es momentan sinnvoll wäre. Für den Lehrer stand eines fest, morgen würde er sich wieder einmal besonders beliebt machen, wenn er mit den schlechten Noten um die Ecke kam. Seufzend packte er die Arbeiten ein. Ändern ließ sich daran jetzt nichts mehr, also war es auch an ihm, die Sache für sich beruhen zu lassen, und sich jetzt erst einmal um seine eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Er packte alles zusammen, was er für den morgigen Schultag brauchte, ehe er sein Arbeitszimmer verließ und damit endlich richtig Feierabend machte. Es war an der Zeit, etwas zu essen doch zugleich hatte er weder Lust auf Kochen, noch darauf, im Nachhinein alles sauber zu machen. Somit schnappte er sich kurzer Hand seine Jacke, warf sie über und machte sich auf den Weg in die Innenstadt. Ein kleines Lokal, ein Asiate 5 Minuten zu Fuß von seiner Wohnung entfernt, war sein Ziel. Hier ließ er sich nieder und bestellte sich sein Standardessen, knusprig gegrillte Ente mit gebratenen Nudeln. Damit läutete er seinen Feierabend ein.
Das mit dem Anwalt war bestimmt kein wirklich angenehmes Telefonat. Sorgerecht war in den meisten Fällen ja ein reichlich kompliziertes Thema. Irgendwie fühlte er sich soeben schlecht und schuldig. Er wollte seinen Kollegen doch nicht so aushorchen und doch verstand er nun bereits, dass Ryo wohl viele Sorgen zur Zeit plagen müssten. Die Ex-Frau, dann ein oder mehrere Kinder, Scheidung, Sorgerecht. "Klingt anstrengend", merkte er dann nur bezüglich des Anrufs an. "Tut mir leid, dass Sie das momentan durchmachen müssen. Ich hoffe, es gibt bald wieder eine bessere Zeit für Sie". Er rieb sich leicht nervös und beschämt am Hinterkopf, lachte unbeholfen auf. Ja, Themenwechsel, zurück zu dem Unterricht. "Was? Montag sind die noch nicht ganz anwesend? Ich dachte ja eher, dass Montag der schlimmste Tag sei. Wochenende grade vorbei, Müdigkeit und Unlust so hoch wie sonst wohl nie... Hmn... Vielleicht sollte ich das die nächsten Wochen beobachten und dann eine wissenschaftliche Arbeit verfassen", scherzte er. Was er von dieser Arbeit hatte, das war ihm fremd, aber es klang zumindest lustig.
"Karen"; lachte Tony unbeholfen auf. Na, war das nicht eine Freude. Sie wirkte sehr angespannt, absolut nicht begeistert und Nico an seiner Seite schien immer kleiner und steifer zu werden - nicht das gute steif, das furchtbar schlechte. Also versuchte er irgendwie die Situation zu entspannen. Er schob sich zwischen die Beiden, legte seine Hände auf Karens Schultern und versuchte sie damit etwas mehr in die Wohnung zu dirigieren. Sie wollten ja bestimmt nicht alles im Treppenhaus besprechen. "Wie schön, dich mal wieder zu sehen. Ist Roger auch da? Wie geht es dem kleinen Hund - Süß wie immer ist er ja. Na, lass uns erst mal rein kommen", teilte er ihr dabei auch gleich seine Gedanken mit und versuchte damit auch ihre Aufmerksamkeit von dem unerklärlichen Baby abzulenken. Vielleicht half es ihr ja, wenn sie über ihren Ehegatten schimpfen konnte, der seit frühester Stunde beim Angeln war - Oder darüber, dass Roger vorhin wieder nicht den Müll mitgenommen hatte - Oder dass er viel mehr Zeit auf der Arbeit verbrachte, als mit ihr und ihr Liebesleben auch nicht mehr so prickelnd war. Irgendeinen Grund gab es doch immer, um sich über seinen Liebsten zu empören. Irgendeinen würde gewiss auch Karen finden. Ansonsten könnte sie natürlich auch liebend gerne ins Schwärmen über ihr Haustier geraten. Hauptsache, Nico bekam noch einmal ein paar Sekunden Zeit, um auch hier anzukommen, sodass sie tatsächlich jetzt nicht mitten im Treppenhaus ein solches Gespräch begannen. Das wäre wohl sowohl für Nico als auch für dessen Mutter, das Szenario, welches es am dringlichsten zu vermeiden gab.
"Ich hoffe doch sehr, dass das Telefonat nicht all zu ernst war", reagierte er knapp auf diese Information. Danach schnaubte er amüsiert und blies die Backen leicht auf. "Also wirklich, was für eine Frechheit, hier einfach neue Kollegen so zu testen und aufs Glatteis zu führen", sprach er versucht ernst und empört aus. Gemeint war diese Beschwerde aber lediglich als Scherz. Er nahm es Ryo nicht übel, zumal ja alles bestens geklappt hatte. "Ich war wirklich glücklich mit meiner Unterrichtsstunde. Ich hoffe, es ist Ihnen ebenso ergangen. Waren die Schülerinnen und Schüler bei Ihnen denn auch so nett wie bei mir?"
Thema von Michio im Forum Geschichten April - Ju...
Eigentlich fängt alles an, aus dem wohl klischeehaftesten Grund, den es geben kann. Seine Noten waren im Keller, seine Versetzung gefährdet und hey... Zumindest sah sein Lehrer halbwegs gut aus. Gab zwar bestimmt heißere Kerle, aber wenn man schon seine Liebe und Zuneigung vorgaukeln musste, dann war das ein wichtiger Aspekt. Es sollte ja auch nur genügen, damit das Schuljahr mit guten Noten beendet werden konnte, der Abschluss damit auch nicht auf ewig versaut oder gar verbaut wurde. So die Sicht des naiven Schülers.
Befremdlich war es freilich, wenn ein Junge, der gewiss 10, wenn nicht 15 Jahre jünger als man selbst war, auf einmal begann, einen zu bezirzen. Anmachen, bei denen der Lehrer schon erst dachte, ob er sich verhört hatte. Ob er den Jungen wohl einfach nur falsch verstand? Doch gut sah er aus und die Komplimente und Gesten waren wirklich nett und schön. Er genoss es. Und wieso nicht einmal etwas Verbotenes versuchen? Wieso nicht auf diese Angebote eingehen? Er würde Berufliches und Privates schon trennen können. So die Sicht des naiven Lehrers.
Zwar war er fast bei ihnen angekommen, doch dann kam Nicos Wunsch, doch lieber gleich seine Eltern aufzusuchen. Auch wenn er nur all zu gut bemerkte, wie schlecht es seinem Partner mit dieser Entscheidung ging, schlug er sie ihm dennoch nicht ab. Immerhin hatte er sich dazu durch gerungen, diese Idee laut auszusprechen, diesen Entschluss zu fassen. Bevor er am Ende den Schwanz einzog, sollten sie wohl wirklich lieber jetzt gleich diesen Schritt wagen. Somit fuhr er die Strecke zum Elternhaus seines Freundes und hielt kurz davor. Besorgt blickte er zu Nico, griff zaghaft seine Hand, drückte sie. "Nico", sprach er seinen Namen gar zärtlich und zog die Hand zu sich, hauchte einen Kuss auf den Handrücken. "Hey, Nico, du musst nicht verzweifeln. Wenn du Angst hast, was deine Eltern von mir denken, dann schieb das Kind einfach auf mich, deinen unfähigen Boyfriend", versuchte er ihm irgendwie die Sorge zu nehmen. "Und... Wieso denkst du überhaupt gleich so negativ. Bestimmt werden sie sich freuen, dass sie doch noch Großeltern in ihrem Leben werden können. Mit uns beiden hätten sie das ja für normal nicht mehr erlebt", plapperte er vor sich hin. Beides keine wahrlich guten, sonderbar aufbauenden Gedanken, wenn er ehrlich war, dennoch musste er soeben einfach reden, irgendwie eine Reaktion von Nico erhalten. Tony konnte doch nicht zulassen, dass sein Geliebter jetzt auf ewig zu einer Salzsäule erstarrte. Sie waren nicht in der griechischen Mythologie, sondern im 21ten Jahrhundert. Da gab es keine Salzsäulen als Strafen oder tragisches Ende einer Liebesbeziehung. Da gab es Lösungen. Da gab es zwei absolut unerfahrene, junge Männer inmitten ihres Studiums, die nun zu Superdaddys wurden. Das gab es da - und nichts anderes. "Soll ich vorgehen?"