RE: Alles ist nur ein Übergang... - 6

Richtig...Vergangenheit. "Du durftest als Kind bestimmt nicht viel diskutieren oder?", fragte ich kleinkaut und überlegte, ob sein Vater wohl auch so war. Beziehungsweise gewesen war. Eigentlich war er so ein stattlicher, schöner Mann.
Ich hatte seinen Argumenten nicht wirklich etwas entgegen zu setzen.
*Er ist wohl nur hier, weil mein Bruder da ist...Er HAT sich verändert. Und seine Aura stimmt wohl. Zumindest teilweise.* Traurig sah ich ihn von unten herab an. Es tat mir leid, ihm Wasser ins Gesicht geschüttet zu haben, es tat mir leid, dass ich ihn so angeschnauzt hatte. "Ich weiß nicht, ob du zu meinen Brüdern anders bist...und wenn, dann muss es einen Grund haben, dann weiß ich aber nicht, warum du hier bist." Betrübt wandte ich mich ab. Es würde keinen Sinn haben und ich wollte mir nicht die Feier verderben lassen. Jetzt hatte ich doch den ersten Schritt gemacht oder nicht?! "Du wirst Ashikawa niemals haben können...", murmelte ich ruhig, ihn nicht ansehend. "Und wenn du so weiter machst wirst du nie jemand haben können. Mag ja sein, dass du eine komische Erziehung gehabt hast, aber es ist traurig, dass du schon die Hoffnung aufgegeben hast dich zu ändern. Ich weiß, dass ich auch kein einfacher Mensch bin, aber ich glaube immer noch besser, als wie du zu sein...Ich habe ausgesehen zu dir, Akira. Wirklich. Aber ich glaube die Einsamkeit und das Warten auf Ashikawa haben dich wirklich verändert. Such dir nicht auf mein Ersuchen jemanden, sondern um deines Willen. Du wirst merken, dass Liebe einen wirklich verändert...Mir ist egal wie mein Bruder das jetzt findet, aber ich werde dir von nun an aus dem Weg gehen. Mit mir willst du ja anscheinend nicht reden." Verglichen mit vorhin, blieb ich ganze Zeit über ruhig, auch wenn mir das Herz blutete. Ich hatte mich so gefreut mein Kimdheitsidol nach so langer Zeit mal wieder zu sehen und er hatte mir ja sogar vertraut und mich zum Lachen gebracht, aber jetzt?...Ich wollte weinen. In meinen Augen war die Welt rosig und alle hatten sich lieb, alles war schön. Aber so war unsere Gesellschaft wohl nicht. Immerhin hatte Akira mir das beigebracht.

"Bei uns gabs nicht zu diskotieren und wen dann gewann immer der der dieGrößte macht hatte und wen man mit dir diskotiert. Willst du ja eh immer rechth aben. Also hab ich es aufgegeben mit dir zu diskotieren weil wir und nach einer weile soweiso wider ankeifen wie furien." gab ich ruhig und leicht genervt von mir. Es pisste mich einfach an von so einer Rotznase eine Predigt reingedrückt zu bekommen, der eigentlich keine Ahnung hatte, wie ich mich fühlte, aber das war warscheinlich auch besser so. "Das selbe könnte ich dich auch fragen. Das hab ich mich heute allerdings auch schon ein paar mal gefragt.. Da bist du nicht der einzige.." ich seufzte und rieb mir weiterhin die Schläfen, seine Stimme war Momentan einfach nicht zum aushalten, jedesmal wen er anfing zu sprechen gab es diesen Stechenen Schmerz in meinem Kopf "Als ob ich das nicht selber wüsste..." gab ich von mir und zuckte leicht mit den Schultern "Hast du noch irgendwas anderes zu sagen....? Oder bist du jetzt fertig? Es ist nicht so das ich nicht mit dir reden will. Aber überleg mal....jedesmal wen wir uns unterhalten kommt sowas dabei raus. Wir sind einfach zu verschieden. Und was soll mir das jetzt sagen? Das war doch eh nur eine Phase von dir. Und ich bin immer noch der gleich, nur mit dir scheine ich nicht wirklich klar zu kommen.. Und mach was du möchtest. Du bist alt genug um selbst zu entscheiden was du möchtest und was nicht." meinte ich ruhig //Mir ist grade alles scheiß egal....ich hab Kopfschmerzen...ich will einfach nur meine Ruhe haben vor dieser nervigen Stimme... Er geht mir so auf den Sack.. Ist schön das er sich entschuldigt aber das was er mir jetzt wider an den Kopf wirft machts auch nicht besser.... Ich sollte es dabei belassen. Und jemand anderes such ich mir nicht, da bleib ich lieber alleine.... Ehe das andere raus kommt... Mal gut das ich ihm davon nichts erzählt habe... Ich frag mich ob er es wirklich für sich behält... Vielleicht sollte ich es Ashikawa selber sagen...Dann bin ich wenigstens nicht mehr erpressbar oder so...// dachte ich und klatschte in die Hände "Jetzt hast du es mir aber ordentlich gegeben. Bist du nun zufrieden...?" ich hielt mir anschließend wider den Kopf, irgendwie schien ich eine abneigung gegenüber Narihira zu entwinkeln oder das ganze war einfach zu viel für mich, mit den Fläschbacks die immer wider in meinem Kopf auftauchten, meine Eltern, die Mafia. Meine Mam die weggesehen hatte wen mein Vater mich verprügelt hatte, weil ich nicht das machen wollte was er von mir verlangte. All das zu diesem Zeitpunkt. Es kam mir recht seltsam vor das all diese Facktoren gerade jetzt wie Wellen auf einander trafen. Ich suchte dann in meiner Anzugjacke nach Kopfschmerztabletten die ich immer dabei hatte, falls einige schmerzen in anmarsch ware die ich dann auch einnahm und hoffte das der Dröhnende schmerz aufhörte. Mir war es auch egal was der jüngere nun dachte.

Kommentarlos ließ ich das alles über mich ergehen und versuchte mit der Zeit sogar etwas wegzuhören. Ja, ich war zu empfindlich für solche Unterhaltungen, vor allem wenn ich es alleine durchsehen musste. Aber Butter bei die Fische: wer fühlte sich denn überhaupt wohl solche Unterhaltungen mit jemanden zu führen. "Und doch bist du anders, ich verstehe das nicht!" Ja, ich war verzweifelt und ja, vielleicht auch etwas weinerlich. Ich wollte eine Umarmung. "Ich weiß, dass du das nicht hören willst, dass sich Menschen auch mal ändern... Und das du dafür nichts kannst! Nein Akira, es ist nicht deine Schuld und du musst dich selbst nicht dafür bestrafen!" Ein wenig zitterte ich sogar. Er fing an mir etwas Angst zu machen.
"Du sagst dass ich alt genug bin um zu wissen was ich will...ich will, dass du mir verzeihst. Ich will, dass du wieder so bist wie vorhin. Ich will, dass auch deine Wünsche erfüllt werden!" Verzweifelt versuchte ich ihn irgendwie zu erreichen, als ich mit leichter Panik mitansehen musste, dass er sich etwas einwarf. Es war doch hoffentlich nichts illegales! Und hoffentlich war er nicht abhängig von irgendetwas. "Was ist los mit dir? Geht es dir nicht gut? Bist du doch krank?!" Besorgt und vielleicht etwas todesmutig überwand ich die letzte Distanz zwischen uns, taste seine Stirn ab. "Du bist warm...", murmelte ich und schaute verzweifelt drein. "Nein, nein ich bin nicht zufrieden!...Und du bist es auch nicht!..."

Ich rieb mir anschließend weiter die schläfen, ich war froh das es mal einen Moment still war, was aber gleich wider unterbrochen wurde "Ist dir schon mal in den Sinn gekommen das ich mich hier nicht sonderlich wohl fühle....? Ich bin hier obwohl ich nichtmal zur Familie gehöre und du trägst auch nicht gerade sehr viel bei um das zu ändern..." gab ich ruhig von mir "Das is mir schon klar.... Ich bin trotzdem noch der selbe, vielleicht einwenig mehr unzufrieden als damals... Obwohl das kann es auch nicht sein. Seiddamals hat sich nicht viel geändert... Liegt dann aber daran das ich mich wegen dir laufend an was erinnere an was ich mich nicht erinnern wollte..." meinte ich und seufzte "Ich bestrafe mich nicht selbst. Ich bin schon das ganze Leben gestraft mit diesem ding auf meinem Rücken... Urg... Das wollte ich jetzt nicht sagen... Irgendwie bringst du mich dazu dir mein ganzes Leben anzuvertrauen und das nervt mich etwas...." ich wurde schon wider leicht zickig und zählte innerlich bis 100 bis ich mich beruhigt hatte "Entschuldige, war nicht so gemeint. Ich bin heute irgendwie wirklich nicht ich selbst.." gab ich dann zu "Meine Wünsche? Ha ha... Ich hab keine Wünsche.... Denn die meisten lassen sich soweiso nicht erfüllen...." für mich war dieses Thema irgendwie ein rotes tuch, weshalb ich wider innerlich zu zählen begann. Als er jedoch so merkwürdig drein Blickte sah ich ihn etwas verwundert an "Hä....? Wen du jetzt denkst das es was ilegales ist muss ich dich enttäsuchen. Ist nur ne Harmlose Schmerztablette....." ich war wirklich verwundert und dann war ich noch mehr verwundert, allerdings über mich selbst. Als ich Narihira einfach um armte ich klammerte mich schon fasst an ihn fest "Ich hab nur Kopfschmerzen.... Das ist alles......" sagte ich ruhig und versuchte nun meinerseits die Tränen zu ersticken die sich versuchten zu sammeln.

"Hm...es ist nur sehr wenig wenig Familie da...wie gesagtx ich kenne ja auch nur zwischen 50-75%...auch wenn das natürlich Unmengen mehr ist als du kennst!" Schuldbewusst sah ich nach unten. "Obwohl du natürlich recht haben kannst...dass ich nicht dazu beitrage, DASS du dich wie Familie fühlst. Damals war es ja auch anders..." Ich erinnerte mich heute noch gerne an die Nächte zurück, wenn es Sommer gewesen war und Ashikawa mit seinen zwei Freunden da war, auch Norio hatte oftmals noch ein, zwei Freunde da. Doch ich hatte dafür nur selten Bedarf gehabt. Ich mochte Gleichaltrige nicht so sehr wie Ältere. Es war viel lustiger und cooler mit den "großen" Jungs und die Freunde meiner Brüder mussten sich quasi mit mir arrangieren. Wir waren unten am Wasser Glühwürmchen angeln, Baden und den Wald erkunden etc. Auch Akira war oftmals dagewesen. Unser Vater war da immer sehr locker. Und genau deshalb war er Manchmal schon fast selbst wie ein Familienmitglied.
Ding auf dem Rücken? Er meinte wohl sein Tattoo...Warum war er damit gestraft? Bereute er es wohl?!...Ich fragte wohl lieber nicht nach...
"Macht nichts, ich bin...heute auch definitiv nicht ich selbst...Mach dir nichts daraus...", murmelte ich abermals leise. Aber Moment...er..hat sich entschuldigt?! "Akira...Jeder Mensch hat doch Wünsche! Gib doch bitte nicht auf, wer weiß ob sie nicht vielleicht doch in Erfüllung gehen." Es ehrte mich irgendwo, dass er mir anscheinend so sehr vertraute. Wirklich. Ich wusste nur noch nicht ganz, wie ich das jetzt zum Ausdruck bringen sollte.
"A-Aber, dann hättest du doch vorhin schon etwas sagen können. Und das soll man doch nicht in Verbindung mit Alkohol und auf leerem Magen nehmen. Es gab doch noch gar nichts zu essen und- Ughf!" Mit einem mal wurde ich eng umklammert. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich an einen Angriff, weil ihm vielleicht endgültig alles zu viel geworden war, doch dem war überhaupt nicht so. "Was?..." Er erzählte mir er hätte nur Kopfschmerzen und dann das. Ich waf verwirrt. Doch etwas warmes machte sich in mir breit. Etwas verunsichert, aber gewollt umarmte auch ich ihn langsam, aber auch schnell fester und traute mich sogar mein Gesicht an seinen Brustkorb zu drücken. Irgendwie...fühlte es sich vertraut an. Wie damals, wenn wir zu viert in einem Raum geschlafen hatte, meine beiden Brüder, er und ich. Seite an Seite auf dünnen Futons. "Du riechst wie früher Akira!...", piepste ich, in mich hineinlächlend, glücklich und in Erinnerungen schwelgend. "Jetzt bist du wieder der Akira den ich kenne...wie damals...es war so schön gewesen und ich wsr so glücklich als wir Kinder waren...Du nicht auch?..." Mit großen, leicht weinenden Augen sah ich zu ihm hoch strahlte zwischen den Tränen. *Moment, war er wohl auch etwa drauf und dran zu weinen?!*

"Ja hab ich schon gemerkt.... Und der teil der Familie der da ist ist beschäfftigt." murmelte ich und seufzte "Ja das stimmt. Damals waren wir Kinder. Völlig Unbeschwert sollte man meinen.... Was bei einigen wohl nicht der fall war." ich seufzte erneut, irgendwie machte mich dieses Them noch betrübter als vorher "Ich auch, auch wen meine erinnerungen daran nur noch sehr wag sind.. Zuviel Probleme die mich damals belasstet haben..." gab ich überlegend von mir //Er fragt sich sicher was damit sein soll... Ich kanns ihm nicht sagen... Ich weis nichtmal ob Ashikawa darüber bescheid weis... Aber ich denke schon....// dachte ich und sah den kleinen vor mir an "Okay... Tut mir trotzdfem leid..." entschuldigte ich mich nochmals und lächelte etwas. "Wen du wüsstest.... Ich hab das schon vor langer zeit aufgegeben wünsche zu haben... Las mich überlegen... Das war genau zu dieser Zeit wo ich eingeschult worden bin... Da hatte ich noch träume die mit einem Schlag zu nichte gemacht worden waren.... Weil man mir sagte das wird eh nichts du sollst den Famlilienebetrieb übernehmen, da brauchst du sowas nicht und und und... Das ging ewig weiter.... Vielleicht hätte ich damals einfach mit sterben sollen, anstatt mich zu verstecken...." ich überlegte //Urg ich glaub jetzt krieg ich eine rein.... Gott wieso bin ich so depresiv... So war ich doch sonst nicht...Naja jedenfalls vor der Hochzeit von meiner Großen Liebe.... Also hat er doch recht....// ich lies die Schultern hängen "He he... Du hast recht ich hab mich wirklich verändert..." nuschelte ich leise, irgendwie tat es schon weh ihm recht zu geben. "Hat grade angefangen, nachdem du mich zur sau gemacht hast.... Und der klang deiner Stimmer hat alles nur noch schlimmer gemacht... Irgendwie scheint sich dann ein schalter umzulegen der mich wohl schützen will...." ich lächelte entschuldigend "Ich weis aber was soll ich machen... Wen ich den Schmerz nicht aushalte muss halt so ein ding her... Auch wen ich die nicht unbedingt mag. Und ich hatte vorhin so ein Törtchen." sagte ich und stutze dann bei seinen Worten "Um ich riche wie früher....? Ich rich wie immer....." gab ich überlegend von mir. "Ja mit euch war ich glücklich, aber als ich wider zu hause war, war ich wider in der Hölle meines Altages angekommen. Zumindestens konnte ich bei euch Kind sein, was ich zu Hause nicht durfte." ich löste mich dann wider von ihm "tut mir leid... Ich weis auch nicht was da aufeinmal über mich gekommen ist, ich hoffe ich hab nichts zerknittert." ich kratzte mich an der Wange und verbiss mir das weinen. Ehe ich dann für die Braut einige Tempos hinaus holte und sie ihm reichte.

Ich fand es wirklich unglaublich schade, dass Akiras Erinnerungen allen Augenschein nach nicht ganz so lebhaft waren, während ich mich nicht nur noch an die Bilder, sondern auch das ganze drum und dran mit Atmosphäre, Geräusche, Gerüchen uns Gefühlen erinnern konnte. Aber natürlich auch nur ausschnittweise. Der Anwalt tat mir wirklich leid, denn eigentlich sollte die Kindheit die schönste Phase im Leben eines Menschen sein und nicht da schon purer Überlebenskampf.
Rasch drückte ich noch fester zu, um mir und ihm gleichzeitig Halt geben zu können. "Aber was-was redest du denn da?! Sterben? Wie-was-wo?!" Er ließ sofort mein Herz schneller schlagen vor Panik. Hatte er vielleicht doch Fieber? War anderweitig krank und merkte es nur nicht?! Drehte wieder ein bisschen frei, weil Ashikawa verschwunden war oder sollte das dramatisch sein und nur eine Metapher?! Er sorgte wirklich für Verwirrung und auch zugegeben etwas Angst.
"Ja...eben!", lächelte ich, auch wenn der Schock über seine Worte noch in meinen Knochen saß. "Ein Geruch von früher...kennst du sowas nicht?!" schnell schüttelte ich lächelnd den Kopf. "Hm. Selbst wenn. Das macht doch nichts!" Ich strich den Stoff etwas glatt. So perfekt wie vor einer Stunde saßen die Falten eh nicht mehr, aber wir würden direkt vor ded Trauung sicherlich noch einmal fünf Minuten extra investieren, um mir den letzten Schliff zu geben und Fehler auszubessern. "Eigentlich war es schon fast zu früh vorbei, haha!" Vorsichtig tupfte ich mit einem Schniefen die nassen Tränen von meinen Wangen und Wangenknochen.

Naja so ganz stimmte es nicht ich konnte mich an alles erinnern was wir erlebt haben was wir gemacht haben, aber ich wollte das gerade nicht preis geben. "Is schon okay... Ist erstmal egal. Du heiratest gleich. Also lass uns das Thema erstmal beiseite schieben. Es tut mir wirklich leid wie ich mich verhalten habe... Aber du hast dich echt sehr seltsam aufgeführt....Und das ging mir einwenig gegen den strich.... Bei uns knistert es als seinen wir Blutsverwand... Das hat mich vorhin echt irritiert." gab ich dann zu "Doch...aber ich erinnere mich nur an einen Geruch, denn ich jetzt nicht nennen will... Vielleichterzähl ich dir später mal davon. Aber nicht jetzt, sonst verderbe ich dir doch noch deine Hochzeit... Auch wen ich keine Ahnung habe warum ich dir das mitteile." ich drückte mich auch an den anderen irgendwie war es ein schönes warmes Gefühl, ich wusste nur nicht genau was diese wärme zu bedueten hatte, da ich sie schon lange nicht mehr gespürt habe. "Okay... Und nochwas. Ich hab dir verziehen... Auser das mit dem Wasser.... Das war kindisch..." gab ich gespielt schmollend von sich. //Ich bin immer noch nass... AUch wen ich froh bin das es nur Wasser war... Wen es Ananas gewesen wäre würde ich aussehen wie ein Streuselkuchen....//

Es bedrückte mich ein bisschen, dass da irgendetwas war, was noch nicht erzählt war, denn es wäre ja schlichtweg nur aufgehoben und nicht deswegen gleich vom Tisch. Was für eine Belastung. Vor allem breitete es in mir Angst aus, dass es etwas größeres sein könnte. Wollte ich das denn überhaupt dann wissen?! Es musste ja immerhin so schlimm sein, dass er es mir lieber jetzt nicht erzählen wollte.
"Ja ich...wie gesagt, ich bin heute auch definitiv nicht ganz so auf der Höhe meiner Geistigen...äh...was wollte ich damit genau nochmal ausdrücken?!" Peinlich berührt lächelte ich und kratzte mich, wie er vorhin, an der Wange, sah zu ihm hinauf. Hmm, wenn man mal drauf achtete war es wirklich komisch immer hoch zu sehen. Aber naja, für besonders große Menschen war es wahrscheinlich genauso anstrengend auf andere herab zu sehen. Doch um ehrlich zu sein störte mich meine geringe Größe sind sonderlich. Immerhin war auch das etwa, was seit frühester Kindheit zu mir gehörte. Aber nur meinen Brüdern war es vorbehalten, mich auch wie jemand Kleineren zu behandeln. Logisch, denn ich wollte von der Allgemeinheit schon als Erwachsener angesehen werden.
"Hmmm...ja..." Wieder einmal die Beschämtheit fühlenden drehte ich den Kopf weg um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. "Ja...ja....ja." Ich nickte murmelnd. Es war es gewesen. Ich hatte ziemlich überreagiert. Wir beide hatten an dem heutigen Tag besondere Bedingungen zu bewältigen und waren damit ein bisschen überfordert. "Tut mir leid...echt..." Nach einer Weile Stille drehte ich den Kopf dann doch wieder und grinste breit und nervös, weil es mir so unangenehm war.

Ich sah ihn an und meinte dann "Wir müssen es aber auch nicht wider aufnehmen.... Ich sehe es dir an das dich das bedrückt und du angst hast.... Also lassen wir das.." ich lächelte etwas schwach und rieb mir nochmal über die Schläfen, das einzig gute war das die Kopfschmerzen langsam verschwanden. Ich musste kurz lachen "Ich weis es leider auch nicht, was du damit ausdrücken wolltest. Aber nicht schlimm." ich winkte dann auch ruhig ab und fuhr mir über den Nacken."Wen es dir doch was ausmacht immer nach oben zu sehen komm ich dir ein stück entgegen. Dann bekommst du keinen steifen hals. Oder so." gab ich von mir und sah ihn etwas besorgt an. Auch hier winkte ich wider ab "Ist schon okay. Naja ich bin nur gespannd ob es schnell wider trocken ist. Immerhin Kommt dein Verlobter dich gleich abholen." ich lächelte, vielleicht war ich aber einfach auch nur neidisch das alle anderen jemand hatten undn ur ich noch allein in den Seilen hing. Das frustrierte mich einwenig.

Oh ich war mir so unsicher. Da wollte doch irgendetwas raus aus ihmen und kein Platz zum Entweichen war da. Ich hatte gleich 3 dicht haftende Personen um mich herum. Ein reiner Männerhaushalt hatte zwar natürlich gewisse Einbüßen mit sich gebracht aber auch irgendwo nochmal eine ganz andere Ebene des Vertrauens. Und ich konnte immer zu ihnen kommen egal was war. Natürlich war der eine in gewissen Fragen mal eine bessere Beratungsstelle. In Sachen Liebe war Ashikawa Weltmeister, schulisch ging ich zu Norio und obwohl mein ältester Bruder die Sportskanone in der Familie war, so stand mein Vater dem in nichts nach. Und er erzählte die besten Geschichten - aber das hat ja weniger mit Problembewältigung zu tun. *Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist so ohne Liebe, Vertrauen, Nähe Geborgenheit aufgewachsen zu sein...Er hat so viel verpasst und es hat ihn stellenweise so geprägt. Vielleicht hat mein Bruder ihn ja sogar vor noch viel schlimmeren Sachen bewahrt.* Ja, das konnte er gut. An manchen Stellen ersetzte er echt einen Psychologen. Aber gut, mein Bruder war auch hochbegabt. Was viele gar nicht wussten und was er von Anfang an sehr versteckt hat. Vielleicht ja besser so... Ashikawa war jemand ganz, ganz ganz besonderes und eigentlich war es nicht verwunderlich, dass er es gerade Akira angetan hat, der sonst niemanden hat und selbst sehr intelligent ist. Ich vermutete sogar, dass ich den niedrigsten IQ von allen hatte, wobei ich natürlich bei Weitem nicht dumm war. Nur...guter Durchschnitt, aber eigentlich reichte das ja schon. Und nach dem Bachelor wollte ich nicht weitermachen. Jura wäre eh nichts für mich gewesen...und viel zu trocken!
"Ich...Weiß es auch nicht...Kurzschlussreaktion halt. Hm?..." Fragend zuckte ich mit Den Schultern. "Aber es tut mir wirklich leid. Mein trauriges Gesicht verschwand sofort, als er mich abermals darauf ansprach, er könne sich doch auch etwas strecken. "Ahaha...nein...geht schon. Echt! Ich will wirklich keine Umstände machen. Dann musst du ja so in die Knie und außerdem wirkte es dann so, als würdest du dich zu einem Kind runter beugen. Danke, ich weiß es trotzdem zu Schätzen!"
*Hmmm...schon wieder das Wasser...* "Ashikawa wollte ja mit einem Fön kommen!...Wo er nur wieder bleibt...Hach..." Resigniert seufzte ich. "Mach dir keine Sorgen...du...musst ihn ja nicht heiraten..." Unsicher lächelte, war mir nicht ganz sicher, ob das jetzt ein Schlag ins Gesicht war, es war mir rausgeruscht. "Wenn ich dich den potentiellen Partnern vorstelle sorge ich dafür, dass du gut aussiehst, ja? Versprochen!"

Ich musste leicht husten, da mein Hals etwas kratzte "Um könnte ich vielleicht noch einen Schluck Wasser haben bitte....?" fragte ich und musste wider leicht husten. Hoffte aber dabeo das es nicht wider in meinem Gesicht landete. Ja er hatte wirklich glück jemanden so verlässliches um sich zu haben. Als ich meine Eltern verlor, hatte ich zwar noch meine Großmutter die nur ein Vormund war aber nicht wirklich etwas mit mir zu tun hatte da ich ja zu der Zeit schon 16 War und wir uns eigentlich auch nicht kannten, war diese Zeit auch unglaublich schwer für mich. So war es wen ein Familienmitglied weg seiner Arbeit die illegal war den Kontakt zur Famile abbricht. Weil die dagegen ist. Aber ich hatte ja Ashikawa und die anderen. Dennoch hatte ich mich selten anvertraurt.. Weil ich niemanden belassten wollten. //Schön blöd....// dachte ich und sah ihn dann an "Sei froh. Das du so aufwachsen konntest sonst wärst du warscheinlich auch so ein stumfer Klotz wie ich." sagte ich schmunzelnd und streckte mich kurz "Naja aber wir gesagt lassen wir das... Deine Hochzeit ist wichtiger. Der rest kann auch irgendwann danach noch entweiche. Auf ein paar Tage mehr oder weniger kommt es auch nicht drauf an. Ich danke dir das du mir zugehört hast. "Mach dir keinen Kopf. Hab dir ja auch nen anlass dazu gegeben. Aber du verträgst das wirklich nicht so gut... Warum eigentlich nicht...? Würde mich echt interessieren. Also ich meien Kritik und so.." meinte ich und fuhr mir duchs nasse Haar. "Naja ich will halt nicht das du nen steifen Nacken bekommst so kurz vor der Hochzeit. Aber gut wen du das nicht möchtest ist es auch okay." ich lächelte und richtete meine Brille "Ja naja vielleicht wurde er aufgehalten. Ist ja schwer was los hier, da trift man unterwegs schon mal Leute die einen von was anderem abhalten." jetzt kam das schon wider ich rollte mit den augen "Ach lass mal. Ich mach das nicht so gerne mit dem erst besten in die Kiste zu springen. Vorallem nicht mit jemanden den ich nicht kenne. Aber danke das du dir die Mühe macchst. Und mit dem Tattoo auf dem Rücken ist das sowieso unmöglich. Also lass mal." winkte ich dankbar ab "Und hör auf dich zu entschuldigen. Ich hab deine Entschuldigung schon beim ersten mal angenommen." sagte ich ruhig.

Rasch reichte ich ihm ein Glas Wasser, welches ich mit der knapp daneben stehenden Flasche Mineralwasser füllte. "Ich hoffe mit Sprudel ist ok, ich mag das ja wirklich viel lieber ..." Obwohl ich es eigentlich gar nicht so wollte; fing ich an zu lachen. "Aber diesmal soll es eine Weile im Körper bleiben und nicht gleich wieder runter tropfen, habe ich recht?!" Ja, der Witz war nun wirklich nicht sehr originell gewesen und ziemlich flach und naja, eigentlich auch nicht mal meine Art, überhaupt nicht, aber er war mir so rausgerutscht und jetzt musste ich einfach lachen.
Jedoch war ich sehr schnell wieder der Alte, nickte ruhig, wenn auch nicht ohne gewisse Schuldgefühle, die natürlich so an sich keinen triftigen Grund hatten, denn ich konnte ja nichts dafür, dass ich so aufgewaschen war, wie ich es nun einmal war. Aber auch Akira ja nicht. Eigentlich ja niemand so wirklich. In der Regel zumindest. Man wurde in die Familie hineingeboren, in der es eben diverse Charaktere gab, die ein zwangsweise und nachhaltig beeinflussten. Den einen natürlich mehr, den anderen weniger. "Du bist kein Klotz Akira! Hör auf so etwas zu sagen! Ich mag dich jedenfalls." Süß lächelnd pikste ich meinen Finger leicht in seine linke Wange, sodass es keine unschönen Schmerzen bei ihm verursachte, schließlich wollte ich ihm ja nicht wehtun! "Und wenn du einer bist, dann bin ich immerhin auch keiner, also bist du in keinem Falle allein. Und wir sind dann auch ´garantiert nicht die einzigen. Also nicht darüber nachdenken!", ab ich ihm die ganzen Ratschläge, obwohl er sich natürlich besser kannte und ganz nebenbei auch mehr Lebenserfahrung hatte als ich. So an die sieben Jahre und das war nicht so ohne.
Kommentarlos ließ ich ihn entscheiden und nickte nur als Zwischen meiner Zustimmung. "Naja, wahrscheinlich hast du recht. Zumindest heute können wir diese unschönen Themen ja etwas ruhen lassen und für andere, spätere Tage aufheben. Der nächste Regentag kommt bestimmt und dann kommst du zu uns mal zu uns zu Besuch, ja?"
Überlegend rieb ich über den Stoff an den Armen. "Weiß nicht... Das...kann ich irgendwie einfach nicht. Meine Frustrationsgrenze ist jetzt nicht unbedingt ganz so hoch. Laut Freud ist das ein Grund, weil in meinem ersten Lebensjahr etwas schief gelaufen ist...Da ist ja unsere Mutter gestorben, wie du weißt. Und die ersten 3 Jahren sollen wohl die prägensten Jahre sein. Und da ist ja bei uns nicht alles so glatt gelaufen, das hat in mir wohl irgendwas kaputt gemacht. Aber ganz si wild ist es zum Glück ja nicht! Kritik bin ich auch einfach nicht so gewohnt. Wir sind in dir Grundschule im Dorf gegangen und da wussten alle, dass die Familie Inai ohne Frau im Haus ist und mich - das arme Kind - hat man mit Samthandschuhen angefasst. Und auch zuhause gab es ja kein böses Wort. Besonders nicht gegenüber mir. Weder von meinen Elgern,noch meinen Brüdern aus..." Ich seufzte. "So erklär zumindest ich mir das..." Fragend sah ich ihn an.
Der weitere Gesprächsverlauf ging wieder einmal darum, wer wem näher kam, was dann aber nicht weiter gesprochen wurde, weil ich nur nur den Kopf schüttelte und später seine Aussage zu Akiras anhaltenden 'Nicht vorhanden seins' aber bejahte unterstützt von einem Nicken.
"Ich habe ja nicht gleich von einem One Night Stand geredet...gut ok, irgendwie schon...Aber zumindest quatschen oder ein bisschen tanzen kann doch ruhig mal drin sein oder nicht?! Du wagst dich eben ganz langsam und in deinem Tempo wieder dem sozialen Zusammenleben an, ja? Was hälst du davon?!" Aufmunternd lächelte ich ihn an. "Und ich denke nicht, dass ein Tattoo gleich abschreckend wird. Solange nicht vielleicht Namen, nackte Leute oder irgendwas blutrünstiges drauf ist! Echt nicht. Zumindest mich würde es nicht stören. Und um ehrlich zu sein, kann es doch manchmal echt cool aussehen! Lass dich nicht nur von deinen äußerlichen, angeblichen Mängeln unter dem Wert verkaufen Akira!", versuchte ich ihn ehrlicher Weise aufzumuntern. "Oh ehm...na gut, ist ok! Entschuldige...ein letztes mal dafür!"

"Danke." meinte ich und sah ihn nickend an "Jap ist okay, auch wen ich es ohne Sprudel lieber mag. Aber ist schon okay." ich sah ihn daraufhin etwas irritiert an, als er anfing zu lachen //Um wie jetzt......?// fragte ich mich in gedanken und sah ihn deshalb nur an. Ich musste schmunzeln "Ja du hast recht. Auch wen es nicht wirklich witzig war." ich rieb mir kurz über den nacken "Was ist denn jetzt mit dir los... Gibst du dir etwas grade die Schuld daran das du so aufgewachsen bist? So ein quatsch. Ich sags immer so, was einen nicht umbringt macht einen Stärker... Oder zerbrechlicher. Kann jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen. Also mach dir mal keinen Kopf." winkte ich ab und lehnte mich dann wider zurück."Naja manchmal bin ich echt einer.... Ich hab nämlich früher ne langezeit gedacht das mich deien Brüder aus mitleid überall hinschleifen.... Aber da war ich aber gründlcih auf dem Holzweg. Ich hab echt lange gebraucht um das zu begreifen.." ich lächelte entspannd. "Du hast aber recht. Niemand ist ein Klotz...am Bein. Aber jeder hat mal so einen Tag an den man das denkt." Ich folgte anschließend seinem Finger der sich leicht in meien Wange Bohrte und mir ein lachen entlockte, ein ziemlich lautes lachen und auch gleichzeitig befreiedndes lachen. "Du behandelst mich gerade als sei ich 13. Aber nicht schlimm." sagte ich und überlegte "Dann sollte ich dich wie einen Erwachsenen behandeln. Aber es ist nicht wichtig ob du Erwachsen bist, sei einfach du selbst." und trank dann entlich einen schluck. Vorher war ich nicht dazugekommen. "Und danke das du mich magst. Ich mag dich auch... Auch wen ich dich manchmal nicht ganz schnalle. Aber ich glaub dir gehts genauso." fügte ich noch hinzu. "In Ordnung ich versuchs." ich lächelte weiterhin und versuchte nun mich selber zu trocknen. Mit dem Taschentuch in meiner Hosentasche. Ich war anschließenden wider Nachdenklich und beschloss das Thema wider einzusperren und es vielleicht zur gegebener Zeit wider raus zu holen. "Ja das klingt gut. Das machen wir so. Danke dir. Denn das Thema ist hier heute fehl am platz." ich lächelte etwas schwach und schüttelte dann den Kopf, wegen mir selbst "Ja ich weis bescheid. Tut mir sehr leid." gab ich von mir und senkte den Kopf etwas, ich wusste zwar wie es war eine Familie zuverlieren, aber irgendwie war ich froh darüber aus deisem Albtraum befreit worden zu sein. "Ja die waren sicher hart für euch alle. Um wir haben heute nur so schmerzhafte Themen drauf... Hoffentlich ist das kein Omen oder so..... Was ich nicht hoffe...." sagte ich leise und nachdenklich. Aber es war wirklich irgendwie der Wurm drin heute. "Dann solltest du das wohl lernen, denn in Ausbildung und Job läuft es nicht so wie in der Schule..." ich kratzte mich an der Wange und seufzte etwas "Deine Mam ist am heutigen Tag auch hier und wacht über dich. Ganz sicher." ich ärgerte mich grade schon wider das ich das gesagt hatte, dabei wollte ich ihn nur einwenig aufheitern, weil er auch mich traurig wirkte.. Als wir die anderen Themen ruhen liesen fing er nun wider an mit diesem One Night Stand an, ich musste schmunzeln "Du versuchst echt alles um mich zu verkuppeln. Aber ich denke mit Quatschen und tanzen kann ich es ja mal versuchen. Auch wen ich nicht grade der geborene Tänzer bin. Und das Tattoo ist so eine Art erkennungszeichen..... Was nicht für jedermans Augen bestimmt ist, es seidenn man gehört dazu." erklärte ich und winkte dann ab "Vergisses.... Das Thema haben wir auf den Regneriischen Tag verschoben.... Also kein grund sich das zu merken." ich machte kurz eine kleine Pause und leerte das Wasserglas "Ja da hast du vermutlich recht. Aber ich kanns halt nicht abstellen. Die Angst ist immer da das man mich von sich aus ablehnt. Verstehst du....?" ich sah ihn wider an und seufzte leise Und winkte dann wider ab "Jetzt genug von den entschuldigungen.... Sonst komm ich nachher nicht mehr bei mir zu hause in den Keller weil er voller Entschuldigungen ist."

Oh es war schön ihn lachen zu hören. Zumal es ja eine seltene Melodie von dem Herren war. Und so stimmte ich mit meiner melodischen Lache nur allzu gerne ein. "Das Lachen steht dir wirklich, Akira! Hoffentlich höre ich es mal öfter! Und ich bin mir sicher, dass auch andere Menschen es gerne mal hören würde. Findest du nicht?" Verschmitzt grinste ich ihm über meine schmalen Schultern hinweg an. Ja, meine Laune war wirklich um einiges besser geworden, auch wenn sie mit dem Themenwechsel nochmal etwas bergab ging.
"Sch-Schlechtes Omen?!", fragte ich erschrocken, die Angst deutlich ins Gesicht geschrieben. Ich war nun nicht gerade dafür bekannt, wenig abergläubig zu sein. "Akira, mach ihm doch keine Angst! Der Kleine glaubt das auch noch!" Mein zweitältester Bruder kam plötzlich ungefragt in die Küche geschneit und erschrocken griff ich in das Bleche hinter mir, langte in einen der Muffins. "Uwäh!" Beleidigt sah ich zu Norio, der ebenfalls hinter mich griff und drei der kleinen Gebäckstücke anfing auf seinen Händen zu balancieren. Meinen Vermutungen nach für sich und seine zwei entzückenden kleinen Töchter. "Ich habe mit Akira gerade darüber geredet, dass man mich mit sage und schreibe 26 ja auch nun wirklich wie einen Erwachsenen behandeln kann oder? Und dann kommst du uns nennst mich-" Ich wurde mit einem Kuss auf die Stirn rüge unterbrochen und stoppte perplex mitten im Satz. War ich im falschen Film gelandet? Sowas kannte ich von unserem Ältesten, aber nicht von Norio. Doch was konnte ich schon anderes machen, als meine zwei komischen Brüder zu akzeptieren?! Entschuldigend lächelte ich den Brillenträger mir gegenüber an. "Sorry. Unsere Familie ist einfach durch und durch schräg glaube ich. Wo waren wir stehen geblieben?"
Interessiert hörte ich zu, während ich nun gezwungenermaßen nebenbei an der Süßigkeit mit Sahne in meinen Händen knabberte. Penibel darauf bedacht mein schönes Hochzeitsgewand nicht zu bekleckern. Wir hatten schließlich noch nicht einmal die Zeremonie hinter uns. Apropos...wann ging es denn endlich los?! Ich wusste nur, dass man mich ganz klassisch abholen würde. "Ich wünsche mir einfach", nahm ich den Gesprächsfaden lächelnd wieder auf, "dass wir für dich einen netten Lebenspartner finden. Schau doch mal, ich bin ja schon 26! Und du hast noch nicht einmal jemanden, den du dein Eigen nennen kannst. Du musst ranklotzen!" Ich kicherte. "Aber das ist wirklich nicht böse gemeint, ja? Besonders in der Liebe kann man schließlich nichts erzwingen. Und wenn du zum Beispiel keine Kinder möchtest, ist das Alter ja auch echt nicht so wild. Wobei man ja auch ganz sorglos adoptieren kann. Dennoch, du wirst nicht jünger!" Genüsslich biss ich ab. Hmmm! Das war nur allzu gut!
Beim Erwähnen des Hintergrundes des Tattoos überlegte ich. Vielleicht wie so eine Studentenverbindung? Nein, Ashikawa und sein Kumpel hatten meines Wissens gar keine. Und er war auch in keiner Studentenverbingung gewesen. Und mal ehrlich: was hatte Akira je ohne meinen größten Bruder gemacht?! Neugierig wartete ich noch auf eine genauere Erläuterungen zu den näheren Umständen, doch da diese nicht freiwillig von ihm kamen, beließ ich es lieber dabei. Ich sollte ihn zu nichts zwingen, was er nicht freiwillig bereit war zu erzählen. Wobei ich das Gefühl hatte, dass man diesem Menschen die wirklich wichtigen Dinge regelrecht aus der Nase ziehen musste. Doch diese gewisse Mysteriösität die er ausstrahlte, machte ihn auch wieder irgendwo regelrecht interessant. Zumindest in meinen neugierigen Augen. Und diese waren schnell fasziniert.
Verständnisvoll, so hoffte ich zumindest, sah ich zu ihm hoch und nickte leicht. "Ich denke zwar nicht so wie du, aber ich denke schon, dass ich mich ganz gut in dich hineinversetzen kann. Man entwickelt im Laufe seines Lebens wohl auch einfach so Angewohnheiten, Lebensansichte...Macken, Einstellungen...et cetera, et cetera, et cetera." Ich sah auf die Lekcerei in meiner Hand. "Teilst du mit mir? Ich habe immer noch etwas Angst um meinen Kimono. Du weißt wie ungeschickt ich bin?" Bittend sah ich ihm mit einem lieben Lächeln an. "Ist auch keine Ananas mit drin, versprochen." Ich lachte etwas auf. Ich kannte die Allergie des Anwaltes gegenüber dieser sauer-süßen gelben Frucht. Akira war stets bei uns gewesen mit ein paar anderen Jungs. Immerhin waren meine Brüder, besonders der Älteste, beliebt gewesen in jeder Schule. Sportlich, humorvoll und aufgeschlossen - Ashikawa, hilfsbereit, nett und klug - Norio. Nicht, dass ich ein Ausgeschlossener war, aber so viele Freunde wie meine Brüder hatte ich nie um mich scharen können. Zumal zwischen den beiden nur 2 Jahre Altersunterschied lag. Sie waren 32 und 34, ich hingegen 26. So war ich an der letzten Schule beispielsweise ganz alleine gewesen, auch wenn die Lehrer den Namen Inai natürlich kannten und hohe Ansprüchen in ihn steckten. Wir Brüder waren jedoch alle verschieden. Der Sportliche, der Intelligente und der Kreative. Eine schöne, bunte Mischung.
"Komm schon, beiß ab!", untermalte ich meinen Wunsch nochmal und hielt ihm den angebissenen Muffins direkt vor die schmalen Lippen. "Ich bin auch nicht krank, keine Angst."