RE: --|| Abominations of the new world order ||- - 33

"Na dann haben wir ja Glück das es kein Hundefutter ist." erwiderte er grinsend, denn Chili und etwas süßes waren dann doch wesentlich besser. Obwohl er vermutlich auch Tiernahrung essen würde wenn er nichts anderes hatte und kurz vorm verhungern war. Die Vorstellung war zwar ekelig, aber immer noch besser als draufzugehen. Aber nun machte er sich erstmal hungrig über das Essen her, denn nachdem er gestern gekotzt hatte hatte er gar nichts mehr außer einen Müsliriegel gegessen und das war doch etwas wenig. So war seine Schüssel recht rasch leer und er lümmelte sich gemütlich hin während Blight noch aß. Verwundert war er doch etwas das der Andere nichts bezüglich gestern Nacht sagte, aber er war sich sicher das es ihm auch gefallen hatte. Und er musste sagen das er sich dieses Mal gar nicht so wund fühlte, was natürlich nur positiv war. Positiv wäre so gesehen auch das was Blight ihm erzählte, aber trotzdem kam es ihm merkwürdig vor. "Wenn sie schon anfangen sich gegenseitig zu fressen müssen sie aber bereits ordentlich ausgehungert sein." murmelte er nachdenklich. "Nur leider werden die Köter nicht einfach träge und langsam wie die Stinker hier." murmelte er, denn der Köter der ihnen anfangs begegnet war hatte noch ordentlich zu ihnen hoch springen können. "Schon eine Idee wie wir das am Besten angehen?" schließlich konnten sie nicht auf gut Glück da rein stürmen. Sie sollten doch irgendwie strategisch vorgehen. Vielleicht ja die Köter rauslocken und dann erledigen. Nur war nicht klar ob das riesige Vieh den Vierbeinern nicht einfach folgte um noch einen Happen zu fressen. Aber er war der Ansicht das sie zuerst die Köter ausschalten mussten und sich dann erst auf das Monstrum konzentrieren sollten. Nur Problem war das dieses wohl kaum wartete bis es dran war. War alles nicht so einfach. Abgelenkt wurde er dann plötzlich nur von Blight als dieser ihm die Gabel mit einem Stück Pfirsich vor die Nase hielt. Einen Moment sah er das Obst nur verwundert an und dann kurz Blight bevor er es doch aß. War herrlich süß und schmeckte lecker obwohl es alles andere als frisch war. "Ist schon eine ganze Weile her." antwortete er auf die Frage des Großen. "Bei dir offensichtlich auch." fügte er noch hinzu und tat es Blight nach. Er fischte ein Stück Obst mit der Gabel aus der Dose und hielt es ihm schmunzelnd vor die Nase. "Hab bis jetzt komischerweise nur selten Dosen mit eingelegten Früchten gefunden. Sind scheinbar selten, doch vielleicht gibt es noch mehr davon unten in den Lagerräumen." wenn hier so viele Soldaten gewesen waren mussten die doch auch ordentlich Vorräte gehabt haben. Aber das Lager konnte noch warten, denn zuerst war der Hangar dran.

Blight dachte in Ruhe nach. Schon beim Essen kochen, oder besser gesagt, beim Essen aufwärmen, hatte er darüber nachgedacht, wie sie am besten in den Hangar kamen und dann auch noch die Dinger da drin besiegen sollten, ohne dass sie sich selbst dabei in größere Gefahr begaben als sowieso schon.
"Wir könnten etwas suchen um die Tür fest zu klemmen, sodass nur ein Spalt offen ist. Dann kämen sie zumindest nicht alle auf einmal durch. Vielleicht weit genug, dass du sie notfalls mit der Armbrust erwischst. Ich kann versuchen mich um die zu kümmern, die zu nah ran kommen.", dachte er nun laut darüber nach.
Aber was wenn dieses schnellere Ding das zu früh bemerkte. Wenn es so klettern konnte wie das andere, dann könnte es sich ebenfalls über den anderen durch den Spalt bewegen und dann hätten sie auch ein größeres Problem. Diese Mutation war stark, aber damit würde er schon fertig. Ihre Schnelligkeit machte ihm mehr sorgen, zumal sie noch dazu sehr wendig waren. Eigentlich machte ihm am meisten Sorgen, dass Hopeless eventuell etwas passieren könnte. Er würde es sich nicht verzeihen, wenn er verletzt würde. Es wäre seine Schuld. Er wollte hier rein und nun auch noch herausfinden was passiert war, statt zu nehmen was sie tragen konnten und einfach weiter zogen. Aber es war zu verlockend, herauszufinden, ob vielleicht noch eins der Fahrzeuge funktionierte. Und er war neugierig. Er wollte mehr herausfinden. Blight wollte unbedingt wissen, was hier passiert war? An was hatten sie unten in den tieferen Ebenen geforscht. Waren diese Dinger nur Mutationen oder waren es vielleicht wirklich einmal Menschen gewesen? Was sollte man damit bezwecken?
Und er würde kaum noch eine ruhige Nacht draußen verbringen, wenn er wüsste, das diese neuen Monstren da draußen herumlaufen konnten, weil er nicht wenigstens versucht hatte das auf zu halten. Die Zombies waren doch schon eine Bürde und gar nicht an zu fangen von Mutter Natur, die sich noch immer nicht beruhigt hatte und sich alle Mühe gab, den Menschen das Leben zur Hölle zu machen.
Er sah auf als Hopeless ihm nun ein Stück Pfirsich vor die Nase hielt. Erst wusste er nicht genau was das sollte, dann aber schien er zu begreifen, dass er es ihm wohl gleich tat und ihn damit fütterte. Er hatte eben doch nur einen kleinen Scherz gemacht und kam sich ein bisschen albern dabei vor, als er sich etwas vor reckte und das Stück mit den Zähnen von der Gabel des Anderen pflückte. Allerdings verflog das Gefühl als er auf den Pfirsich biss. Es schmeckte unglaublich süß, und er hasste Süßes, aber es war so selten Obst zu finden, das er da eine Ausnahme machte.
Er schloss kurz die Augen um den Geschmack zu genießen. Fast hatte er das Gefühl, wenn er zu viel davon aß würde er sicher einen Zucker- oder Vitamin-schock erleiden. Doch dann hörte er etwas und sein Gesicht wurde hart und ernst.
Ein klapperndes Geräusch war zu hören. Es war nicht direkt aus zu machen woher es kam. Dann klang es schleifend und wieder ein Klappern. Er richtete sich kerzengerade auf und lauschte. Wurde das Geräusch lauter? Kam es näher?
Sein Blick viel auf ein großes Lüftungsschachtgitter unter der Decke auf der anderen Seite. Er legte leicht den Kopf schräg und stand auf.
Als er sich an Hopeless wandte legte er einen Finger auf die eigenen Lippen um ihm zu bedeuten keinen Laut zu machen und ging vorsichtig und langsam auf das Gitter zu. Wieder lauschte er und diesmal war er sich sicher. Das Geräusch wurde lauter und es kam auf sie zu. Es klang als würde etwas durch den Schacht kriechen. Jetzt konnte man auch röchelnden Atem hören. Es musste schon sehr nahe sein. Er griff automatisch nach seine Waffe im Holster. Der Raum war hoffentlich groß genug, sodass der Schall hier drin nichts ausmachen würde. Aber selbst wenn, er hatte gerade nichts anderes bei sich und lieber lebte er mit Ohrenschmerzen die vergehen würden, als zu sterben.
So langsam und leise wie möglich, entsicherte er die Waffe und hob den Arm, bereit zu schießen, was auch immer da aus dem Schacht kommen würde, er war entschlossen, es nicht lang am Leben zu lassen, um seinem Begleiter womöglichen Schaden zu zufügen.

Er machte sich auch so seine Gedanken wegen dem Hangar, aber das Einzige was er wusste war das sie es nicht mit allen auf einmal aufnehmen konnten. Dafür waren es vermutlich immer noch zu viele selbst wenn sie sich selbst bereits dezimierten. "Das mit dem Einzelnen rauslassen klingt nach einer guten Idee. Oder eben zumindest gedrosselt denn drei Köter oder mehr auf einmal sind wohl auch zu viel selbst wenn wir zu zweit sind." dafür war der Platz da oben etwas begrenzt und sie könnten nur in den Generatorraum oder den mit den Monitoren flüchten, nur lief dann eine Horde Kläffer auf dem Korridor rum und das war auch nicht gerade ideal. Dann müssten sie diese erst recht los werden da sie sonst eingeschlossen wären. Ach das war alles irgendwie kompliziert. Lieber wollte er die Tür einfach nur geschlossen lassen und noch etwas Zeit mit Blight hier verbringen. Schließlich waren sie für sich und hatten es wirklich gemütlich. Ihr kleines Paradies. Doch er wollte den Großen auch nicht im Stich lassen wenn er unbedingt den Hangar säubern wollte. Schließlich wusste er doch selbst das die Fahrzeuge nützlich sein könnten wenn es schnell gehen musste. Trotzdem sträubte sich etwas in ihm dagegen diese Tür bald zu öffnen. Genauso ging es ihm mit der untersten Ebene. Was auch immer dort war konnte gerne dort bis in alle Ewigkeit verrotten. Nur schien Blight im Gegensatz zu ihm überaus neugierig zu sein was das anging. Aber sie waren zu zweit und wussten sich doch beide zu wehren, vor allem der Große. Schließlich hatte er schon mit angesehen wie er gegen drei Hunde gleichzeitig gekämpft hatte. Nur wollte er dann dieses Mal doch vermeiden das er ihn wieder so zusammen flicken musste. Schließlich waren die letzten Wunden noch mitten in der Heilung und er wollte nicht noch welche nähen müssen. Außerdem könnte er dann mit dem Antibiotikum von vorne anfangen und darauf hatte er keine Lust. Obwohl er bis jetzt noch immer einen Weg gefunden hatte das Blight die Pille schluckte, doch so müsste er nur noch kreativer werden was das anging. Aber vielleicht sollte er ihn mit Obst ködern, denn das schien seinem Gegenüber zu schmecken auch wenn er anfangs komisch guckte als er es ihm gleich tat. Doch er aß ja das Stück Pfirsich trotzdem und wenn er dann nicht abgelenkt worden wäre hätte er das einfach fortgesetzt und Blight noch ein wenig gefüttert. Doch so hielt er inne und lauschte als er Geräusche hörte von denen er anfangs nicht ausmachen konnte woher sie genau kamen. Doch dann folgte er Blights Blick zu dem Gitter des Lüftungsschacht. Scheiße, da kam offensichtlich etwas in ihre Richtung. Der Schacht schien hier wesentlich breiter zu sein als in der Ebene mit den Quartieren so das locker ein Zombie oder sogar etwas größeres rein passte. Bitte lass es nichts größeres sein. Obwohl er nicht so recht wüsste wie einer dieser langsamen Schleicher da hoch kam. Das musste schon etwas sein das gut klettern konnte und da fiel ihm nur eines sein. Wie erstarrt hockte er da und starrte zu dem Gitter auf das Blight auch noch zuging. Selbst wenn ihm Blight nicht angedeutet hätte das er still sein sollte hätte er es nicht gewagt auch nur einen Mucks zu machen. Wenn das wirklich so ein Ding war dann ging es wie er gesehen hatte sehr nach dem Gehör und vielleicht noch Geruch. Mit einem Mal verstummte das Geräusch vollkommen und es war sogar viel zu still. Unangenehm still. Aber das blieb nicht lange so, denn plötzlich gruben sich riesige Krallen durch das Metall des Schachts als wäre dieser aus Butter oder etwas ähnlich weichem. Dabei entstand ein grauenhaftes Geräusch als würden Fingernägel über eine Tafel kratzen. So musste er sich einfach die Ohren zu halten da es so laut war. Wie eine Spinne kletterte da auch schon das Ding aus dem Schacht und hing da an der Decke rum auf der Suche nach seiner Beute. Zwar hatte er die Armbrust dabei, aber die hing noch über seiner Schulter und zum Schluss bekam es mit wenn er sie zog. Aber er konnte doch nicht nur da hocken und nichts tun. Eindeutig war dieses Ding auch dieser Meinung, denn plötzlich machte es einen Satz und landete direkt auf dem Tisch vor ihm in welchen es seine Krallen schlug und zu kreischen anfing. Es holte mit der klauenbesetzen Hand oder was auch immer aus, aber er wich gerade noch so aus in dem er sich mit dem Stuhl umfallen ließ. Machte zwar ordentlich Lärm, aber er blieb ja nicht liegen sondern krabbelte sofort unter den nächsten Tisch davon und immer weiter weg. Vielleicht sollte er es weglocken und so griff er nach einem Löffel der auf dem Boden herum lag und warf ihn so weit wie möglich weg in der Hoffnung das das Ding darauf ansprang. Er war viel zu nah dran um schießen zu können. Außerdem bezweifelte das es ein Pfeil niederstrecken würde, denn das letzte hatte auch mit einer Waffe erschossen. Wobei dieses auch etwas anders gewesen war, nur die Hässlichkeit hatten sie gemeinsam.

Als die bleiche hässliche Kreatur durch das Gitter brach hielt Blight den Atem an. Seine Augen fixierten das Ding und er beobachtete jede Bewegung. Es sah unnatürlich aus, wie es seine klauen in den Beton der Raumdecke grub und daran herab hing wie eine Fledermaus. Es war eines dieser blinden Dinger, wie das, dass ihm unten in den Quartieren begegnet war und seine Maske zerkratzt hatte. Der Lauf seiner Waffe war auf das Monster gerichtet und er wollte gerade abdrücken, als es blitzt schnell davon sprang und vor Hopeless auf dem Tisch landete und nach ihm krallte.
'Verdammt...', dachte er und drehte sich der Bewegung folgend nach.
Hopeless reagierte zum Glück sofort und brachte sich unter einem anderen Tisch vorübergehend in Sicherheit. Doch das Scheppern des Stuhls und die Geräusche die er machte um unter den anderen Tisch zu kommen lenkten die Aufmerksamit des Wesens voll und ganz auf ihn. Es folgte ihm fast sofort. Es bewegte sich sehr schnell und so unberechenbar, dass Blight nicht wagte zu schießen ohne nicht aus versehen Hopeless zu gefährden. Außerdem, wenn er nicht traf, war er dran und er stand frei da. Aber besser er als Hopeless. Doch dann klirrte es leise, als Hopeless irgendetwas warf. Das Ding ließ sich davon tatsächlich kurz ablenken und hielt inne damit, weiter in Hopeless Richtung zu folgen und hob den hässlichen Augenlosen Kopf.
"HEY!", brüllte Blight es an.
Es gab einen dieser durch Mark und Bein gehenden Schreie von sich und wirbelte zu Blight herum, dessen Lauf seiner Waffe genau auf das Viech zeigte. Er rechnete damit, dass es ihn einfach anspringen würde. Für ein paar Sekungenbruchteile schien die Zeit still zu stehen in der er kurz daran zweifelte, dass sein Plan auf ging. Doch es tat ihm den Gefallen und sprang.
Blight schoss einmal und traf das Vieh in die Schulter. Er ließ sich nach hinten fallen und schoss noch zweimal in dessen Brust als es direkt über ihm war. Statt über ihm zu bleiben, kroch es beiseite. Als wolle es dem Schmerz ausweichen, den es da getroffen hatte. Blight salbst rollte sich von dem Ding weg und sah zu, dass er wieder auf die Beine kam und sich sofort wieder zu dem Wesen umdrehte, dass nun sehr angeschlagen schwankte, elendig Röchelte und noch einmal laut Kreischte. Der vierte Schuss saß und es schien dem Ding regelrecht den Schädel in Fetzen zu reißen, als das Projektil auf die Stirn traf und sich hineinbohrte. Es brach zusammen und gab keinen Mucks mehr von sich. Jetzt erst atmete Blight bewusst wieder richtig ein und drehte sich sofort zu Hopeless um.
"Alles in Ordnung?", fragte er noch immer etwas angespannt.

Tatsächlich war das Vieh kurz abgelenkt als er den Löffel warf, aber das Geräusch war einfach viel zu leise um es wegzulocken. So musste er wohl weiter flüchten um genug Distanz zwischen ihn und das Ding zu bringen. Doch plötzlich machte sich Blight mit einem lauten Ruf bemerkbar und sofort schien er zumindest fürs Erste vergessen zu sein. Und nach einem Moment sprang es auch schon mit einem Satz in die Richtung des Großen welcher darauf schoss. Erschrocken keuchte er deshalb und hielt danach die Luft an. Erst als der letzte Schuss gefallen war herrschte absolute Stille, kein Kreischen mehr gar nichts. Es schien tot zu sein, jedenfalls nahm er es an denn er bezweifelte das es mit dem Schädel noch am Leben sein konnte. Das sah echt ekelig aus und so sah er lieber in Blights Richtung als dieser ihn ansprach. "Alles in Ordnung." bestätigte er ihm. "Und bei dir?" fragte er ihn und ging langsam auf ihn zu. Die Waffe war echt nützlich, zumindest mit dem Schalldämpfer. Es hatte gar keinen so lauten Knall gemacht wie er es erwartet hatte. "Wenn es das Vieh aus dem Hangar ist haben wir dort zumindest ein Problem weniger." murmelte er und guckte doch nochmal in die Richtung des Monsters. Irgendwie hoffte er doch das es nicht irgendwann ein Mensch gewesen war, denn er stellte es sich einfach nur grauenhaft vor so zu mutieren. Das würde er niemand wünschen, außer vielleicht einer Person. Der würde diese hässliche Visage gut stehen. Doch an den Widerling wollte er nun sicherlich nicht denken, denn er war froh ihn nicht sehen zu müssen. "Tja das war's dann wohl mit Obst naschen." murmelte er und blickte in Richtung des demolierten Tisches. Hieß wohl das sie sich nun ans Werk machen konnten um den Hangar zu säubern. Zwar hatte er keine Lust, aber genau deshalb wollte er es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Die Kadaver konnten sie dann alle auf einmal vor die Tür bringen und vielleicht sogar heute noch verbrennen wenn es hell genug war.

Der Große öffnete den Mund um etwas zu sagen, als Hopeless das Obst erwähnte und nun glitt auch sein Blick zu dem Tisch.
Fast alles war in einem totallen Chaos zu Boden gescheppert als dieses Mistvieh darauf gelandet war. Er verzog leicht grimmig das Gesicht.
Es ärgerte ihn, wenn gutes Essen so verschwendet wurde. Doch dagegen hatten sie ja nun kaum etwas machen können. Außerdem hatte der Jüngere recht. Vielleicht war das Ding, was sie gerade angegriffen hatte aus dem Hangar gekommen und sie wären ein Problem von da drin los. Allerdings hoffte auch er, dass es da nicht noch eins gab, dass gleich aus dem Lüftungsschacht kroch.
'Der Schacht...', kam es ihm dann plötzlich in den Sinn.
Er musste auf der anderen Seite beim Hangar ebenfalls höher gelegen sein. Die Köter und Stinker würden nicht so hoch kommen. Im Gegensatz zu dem Ding hier, konnten die nicht einfach so glatte Betonwände hochklettern.
"Hast du Platzangst?", fragte er plötzlich aus dem nichts heraus und starrte wieder zu dem Lüftungsschacht mit dem aufgerissenen Gitter.
Er könnte groß genug sein, dass ein Mensch durchpasste.
Allerdings war seine Statur dafür nicht besonders geeignet. Doch Hopeless könnte vielleicht durchkriechen. Er war zwar kräftig aber doch ein wenig schmaler als er selbst.

Blight schien es eindeutig gut zu gehen, denn grimmig gucken konnte er immer noch. Aber zum Glück galt diese grimmige Miene nicht ihm, da er nichts angestellt hatte. Schließlich hätte er nicht verhindern können das dieses Vieh ihren leckeren Nachtisch auf den Boden beförderte. War zwar schade drum, aber besser das Essen hatte dran glauben müssen anstatt sie Beide waren zum Fressen geworden. Nur schien der Große dann wegen irgendwas zu überlegen und er fragte sich was ihn beschäftigte. Als er ihn fragte ob er Platzangst hatte konnte er sich denken was er im Sinn hatte. Offensichtlich wollte Blight ihn in den Schacht stopfen, aber was dann? Er wusste nicht was ihn am Ende des Schachts erwartete und könnte doch etwas riskant sein da einfach rein zu kriechen. Schließlich würde er nicht viel Platz haben um sich zu bewegen und was wenn er dann flüchten musste? Aber er sollte sich wohl nicht so viele Gedanken deshalb machen, schließlich war es eine gute Gelegenheit die Köter loszuwerden. Wenn der Schacht hoch genug lag konnte er sie erledigen ohne das sie ihn zu fassen bekamen. Oder er konnte sie zumindest ablenken so das Blight sie ausschalten konnte. "Nein hab ich nicht." antwortete er auf Blights Frage. "Hilf mir mal da hoch bevor ich es mir anders überlege und nicht da rein krieche." bat er Blight und beäugte die Öffnung zum Schacht skeptisch während er langsam näher ging. Die Armbrust nahm er von der Schulter da er so am Ende vielleicht noch stecken blieb. Er würde sie einfach vor sich her schieben. Mehr Waffen würde er auch gar nicht brauchen. Und zur Not hatte er noch das Messer im Stiefel stecken das er eigentlich immer dort trug. "Was ist überhaupt dein Plan?" fragte er nach. "Soll ich nur den Köder spielen?" das sollte er vielleicht doch zuvor noch wissen.

Er hätte sich auch vollkommen mit ihrem ursprünglichen Plan zufrieden gegeben, falls Hopeless die Idee die er hatte nicht zusagte. Er würde ihn nicht zu etwas zwingen. Kurz betrachtete er seinen Begleiter und nickte als er zu begreifen schien, was er genau vor hatte.
"Wenn der Schacht höher liegt, so wie hier, kommt von drüben, das was noch da sein sollte nicht an dich ran. Du könntest sie leicht ausschalten und auch ablenken. Dann kann ich durch die Tür rein.",erklärte er und trat neben die Wand unter dem Gitter.
Die Finger kreuzend ging er leicht in die Hocke und machte für Hopeless eine Räuberleiter, um ihm hoch zum Gitter zu helfen.
"Notfalls, bist du die Ablenkung. Aber hey...", sagte er schnell bevor Hopeless ganz im Schacht verschwand.
"Du kriechst sofort zurück, wenn etwas nicht in Ordnung ist.", forderte ihn auf und konnte den leicht besorgten Unterton doch nicht ganz verbergen.
Wenn ihm da drüben oder sogar noch im Schacht was passierte, war es seine Schuld. Sicher war Blight sonst nicht gerade ein gefühlsduseliger Kerl und dachte in den meisten Situationen, dann doch eher sehr pragmatisch und logisch. Doch er war sich nicht sicher, ob er so weiter machen konnte wie vorher, wenn er ihn verlor. In dieser kurzen Zeit die sie miteinander verbracht hatten, war Hopeless ihm doch sehr ans Herz gewachsen.
"Wehe du gehst drauf...", murmelte er etwas knurrig und half ihm dann ganz in den Schacht.
Er selbst beobachtete Hopeless bis er um die Ecke kroch und nicht mehr zu sehen war. Dann machte er sich auf den Weg zur Hangar Tür und kontrollierte noch einmal das Magazin seiner Waffe und tastete nach dem Messer an seinem Gürtel. Er atmete tief ein und aus. Wartete eine Minute und noch eine weitere und öffnete dann langsam und vorsichtig und so leise wie möglich die schwere metallene Tür.

Auch wenn ihm das Alles noch immer nicht so ganz gefiel war diese Strategie vermutlich am ungefährlichsten für sie Beide. Schließlich war so das Risiko das einer verletzt oder gar drauf ging wesentlich geringer. Er könnte von höher oben alles erschießen was ihm unter die Nase kam und um den Rest könnte sich Blight vom Boden aus kümmern. Außerdem hatte er so vermutlich einen ganz guten Überblick über den ganzen Hangar und ihm würde bestimmt nichts entgehen. So würde für den Großen erst gar keine Arbeit übrig bleiben. So ließ er sich nun Blight in den Schacht helfen, wobei er die Armbrust als erstes hinein schob bevor er sich selbst hoch zog. "Okay. Ich komme zurück wenn was nicht stimmt." versprach er seinem Partner. Und dann war er auch schon ganz im Schacht, jedoch hörte er noch Blights gemurmeltes Kommentar. "Wehe du gehst drauf." sagte er ebenfalls, denn er wollte ihn auch keinesfalls verlieren. Aber würde schon alles gut gehen und so kroch er tiefer in den Schacht hinein und schob dabei die Armbrust vor sich her. Zwar war es hier nicht gerade hell, aber er kroch einfach immer vorwärts auch wenn es einige Abzweigungen gab. Vielleicht hätte er eine Taschenlampe mitnehmen sollen, aber daran hatte er leider gar nicht gedacht. Aber viel wichtiger war auch das er nicht unbewaffnet war, denn sonst könnte er rein gar nichts anrichten. Und endlich tauchte dann auch schon die Öffnung auf durch die das Vieh in den Schacht gekommen war. Hier war das Metall vollkommen zerstört worden durch die Krallen und er musste aufpassen das er sich nicht schnitt. So robbte er vorsichtig zur Öffnung und konnte wirklich die Fahrzeuge im Hangar erspähen. Bingo. Und der Schacht lag doch ganz schön hoch das er wohl nachher irgendwie umdrehen musste um rauszukommen, denn wenn er da runter sprang würde er sich vermutlich irgendwas brechen. Dann mal los. Er pfiff einmal laut um die Aufmerksamkeit von den Kötern zu erregen und tatsächlich tauchten sie nacheinander auf und versuchten tatsächlich zu ihm hochzuspringen. Auch zwei oder drei Schleicher kamen näher, doch die waren nebensächlich. Zuerst kümmerte er sich um die Köter und fragte sich nebenbei immer wieder was das für ein komisches Geräusch war. Doch da die Hunde laut knurrten und kläfften hörte er es nicht so gut. Aber war sicher nichts bedrohliches. So schaltete er fünf von den Kötern aus und wollte sich nun um die Stinker kümmern die sich näherten. Doch er hatte wohl einen schweren Fehler begangen in dem er das Geräusch als unwichtig abgetan hatte, denn plötzlich gab der Schacht nach. Das Vieh hatte wohl irgendwie die Verankerung des Schachts beschädigt und so stürzte der vordere Teil ab. Zusammen mit ihm. In seiner Panik schloss er einfach nur noch die Augen da er nicht sehen wollte wie er aufschlug. Denn verhindern konnte er es so oder so nicht. Krachend fiel er mitsamt einem Teil der Metallröhre zu Boden. Dabei schlug er irgendwo mit dem Kopf dagegen und ein großes Metallteil bohrte sich in seinen rechten Oberschenkel. Aber er kam nicht mal mehr dazu zu schreien da alles um ihn herum augenblicklich schwarz wurde und er das Bewusstsein verlor. Kein Wunder bei der netten Platzwunde die an seinem Kopf zu sehen war und blutete. Aus der Verletzung am Oberschenkel kam dagegen nur ein kleines Rinnsal da das Teil das ihn durchbohrte die Blutung stoppte. Aber wenn ihn die Zombies erwischten war er sowieso Geschichte. Obwohl, auch egal. Wenn er starb würde ihn das selbe Schicksal ereilen, denn er würde als einer von ihnen zurück kommen.

Als Blight den Hangar betrat hörte er das Pfeifen von Hopeless und wandte den Kopf in diese Richtung. Schnell machten sich auch die restlichen Köter auf den Weg zu dem Geräusch und er sah einen Pfeil durch die Luft sirren. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Der Plan funktionierte und das stellte ihn fürs Erste mehr als Zufrieden. Unter einem der großen Humvees kroch stöhnend ein Zombie auf ihn zu. Etwas genervt sah er zu ihm hinunter und ließ ihn heran kriechen. Ihm fehlte ein Bein von der Hüfte und das andere vom Knie an. Er zog eine schleimige Spur aus Leichenwax und verwesender Biomasse hinter sich her, wie eine skurrile Schnecke. Als er nah genug war, zertrat ihm Blight einfach den Schädel und sah hinter dem großen Fahrzeug hervor. Die fünf Köter die Hopeless Pfeifen gefolgt waren lagen bis auf einer bereits durch Pfeile niedergestreckt am Boden und auch diesen ereilte nun sein endgültiges Schicksal. Die zwei Stinker die Auf Hopeless Position zutaumelten, machten ihm keine Sorgen. Er würde sie leicht erledigen können und er selbst hatte auch noch alle Hände voll zu tun, denn auch seine Anwesenheit, war nicht unbemerkt geblieben. Einer der Beißer hatte ihn hereinkommen sehen und wankte auf ihn zu. Es war nicht nötig zu schießen und eine Kugel zu verschwenden und er hatte sogar genug Zeit die Waffe weg zu stecken und sein Messer vom Gürtel zu ziehen. Als er gerade dem Mistding genau jenes in die Stirn trieb hörte er das markerschütternde Krachen und Rumpeln. Er wandte sich um und seine Augen weiteten sich vor entsetzen.
Der Schacht war nicht stark genug befestigt um Hopeless Gewicht zu halten und er sah ihn stürzten zwischen Leichtmetallteilen, Putz und Staub.
Nach einer kurzen Schrecksekunde, setzte er sich sofort in Bewegung. Das durfte nicht passieren. Darüber hatte er nicht nachgedacht, dass ihn das Ding nicht halten würde. Er sah die zwei Viecher die schon sehr nahe an dem Haufen Trümmer des Schachts waren, unter oder zwischen denen irgendwo Hopeless liegen müsste. Nichts bewegte sich. Wieso stand er nicht auf?
Blights Brust schnürte sich zu als er noch mehr Schleicher auf den Lärm zukommen sah, die das wohl erst jetzt aufgeschreckt hatte.
'Nein... nein... nein...", dachte er und es hallte zwischen seinen Ohren wieder.
"Siehst du, du musst nicht mal selbst Hand anlegen und um dich rum sterben alle.
"Halt's Maul! Nicht jetzt!", fauchte er wütend und hechtete über die Motorhaube eines Wagens.
"Aber es stimmt. Du hast ihn da rein geschickt. Es ist deine Schuld!"
Kurz wischte er sich mit dem Handrücken über die Schläfe als könnte das die ungebetene Stimme in seinem Kopf vertreiben. Dafür hatte er jetzt keine Zeit. Mit einem beherzten Satz war er bei dem Ersten Stinker, der dem Trümmerhaufen am nähesten gekommen war und sein Messer bohrte sich in seinen Hinterkopf und das Ding sackte endgültig tot zu Boden.
"Hope!", rief er und hatte weder Verständnis noch Zeit seinen vollen Namen zu rufen.
Er entdeckte einen Arm unter einer dünnen metallenen Platte und wollte zu ihm, ihn packen und da unten heraus ziehen als ihn eine glitschig stinkende Hand im Gesicht packte.
Für ein paar Sekunden hatte er die Zombies völlig vergessen.
'Nein!', schoss es ihm noch einmal durch den Kopf und er wich zurück und packte den Arm und zerrte das Viech das am anderen Ende hin zu sich heran, schnappte sich den Kopf und brach ihm das Genick.
Die anderen waren noch etwas entfernter. Er zerrte den Schutt von Hopeless Körper und zog die Luft scharf ein als er ihn bewusstlos vorfand. Eine Blutlache bildete sich unter seinem Kopf und sein Blick glitt auch kurz zu dem langen Stück Metall, dass sich durch sein Bein gebohrt hatte.
"Fuck...", fluchte er und ging neben ihm in die Hocke.
Er machte sich nicht die Mühe sich damit auf zu halten ihn wach zu bekommen, er konnte ihn ja auch hier so nicht liegen lassen. Vorsichtig zog er ihn ein Stück zur Seite und hob seinen Oberkörper an bevor er ihn sich auf die Schultern hievte und ihn zur Tür zurück schleppte.
"Was machst du denn? Der ist doch schon so gut wie tot. Lass ihn liegen, er ist ne prima Ablenkung."
"Halt deine scheiß Fresse...", ziwschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und erreichte die Tür.
Er schlüpfte hindurch und trat sie gerade noch rechtzeitig mit dem Fuß zu. Allerdings klemmte er den Arm von so einem elenden Mistvieh ein und er musste Hope im Gang absetzen und sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür stemmen, damit sie sie nicht wieder aufschoben. Es knirschte als die porösen Knochen brachen und mit einem dumpfen Rumpeln viel die Tür richtig zu und der Arm abgetrennt zu Boden.
Er schlug gegen die Tür: "Scheiße!", brüllte er.
Dann fasste er sich allerdings wieder und nahm Hopeless wieder auf um ihn runter ins Quartier zu bringen. Er musste sich unbedingt um die Qunden kümmern und er hatte noch keine Ahnung wie schlimm die Verletzung am Bein war.
"Er verblutet sowieso..."
"...nein wird er nicht... ich hab ihm gesagt er soll nicht drauf gehen...", maulte er verbissen und legte Hopeless auf dem Bett wieder ab bevor er losrannte und das verbandszeug holte.
"So eine Verschwendung, Blight!"
Er fing an die Stimme zu ignorieren und versorgte zunächst die Platzwunde am Kopf, da sie am stärksten blutete. Dann widmete er sich Hopeless Bein und nahm kurzer Hand sein Messer und schlitzte den Stoff auf. Immerhin konnte er ihm schlecht die Hose ausziehen, solange das Ding noch in ihm steckte. Er betrachtete die Wundränder und presste vorsichtig die Finger dagegen. Es trat etwas weniger Blut aus als er befürchtet hatte, aber das könnte sich ändern, wenn das Metallstück eine Atherie verletzt hatte, würde er sofort verfluten, wenn er es herauszog. Wenn nicht könnte er aber auch an Blutvergifung oder Wundbrand sterben. Das Ding musste raus, komme was wolle. Er zerrte sich seinen Gürtel von der Hose und schlang ihn oberhalb der Wunde um Hopeless Bein und zog ihn fest zu. Dann packte er das Metallstück und sah besorgt zu dem Gesicht, das ihm so wichtig geworden war.
"...tut mir leid...", murmelte er und zog das Metall heraus.
Er regierte so schnell es ihm möglich war, denn kaum war es draußen fing das Blut an frei zu fließen. Er presste ein Tuch auf die Wunde und griff mit der anderen Hand zunächst nach einem Verband.
Es sprudelte nicht. Es war keine Atherie verletzt und er spürte wie er erst jetzt erleichtert aufatmete. Aber dennoch musste er erst die Blutung stillen, bevor er die Wunde nähen konnte. Und legte einen provisorischen Druckverband an. Er als das erledigt war, sackte er neben dem Bett auf die Knie. Seine Hände waren Blutverschmiert und er legte seine Stirn auf die Bettkante.
"...das ist meine Schuld...", nuschelte er leise und biss die Zähne fest aufeinander und kniff die Augen zu.

Damit das der Schacht instabil war hatte er keine Sekunde gerechnet da dieses Vieh schließlich auch reingeklettert war ohne das etwas passiert war. Aber vermutlich hatte diese Abscheulichkeit mit den Krallen irgendeine wichtige Verankerung beschädigt oder ein wenig gelockert als es nach drinnen gekrochen war. Das hatte ja keiner von ihnen beiden ahnen können und so war keiner daran Schuld das er abstürzte. Obwohl er natürlich gut und gerne darauf verzichten hätte können. Er hatte wohl nur Glück das ihm die Schmerzen erspart blieben da er so schnell bewusstlos wurde. So bekam er weder mit das die Schleicher wirklich kurz davor waren ihn zu fressen noch das Blight zu seiner Rettung eilte. Wäre dieser nicht da wäre er jetzt schon Geschichte und ein Appetithappen für die Stinker. Echt ein beschissenes Schicksal. Wenn wollte er in einem Kampf draufgehen, aber gewiss nicht so. Aufgefressen zu werden war kein schöner Tod, selbst wenn er nichts spürte. Doch zu verbluten war auch nicht das Wahre. Denn er wollte nicht sterben, nicht jetzt wo er Blight hatte und nicht mehr mutterseelenallein war. Er hatte einen Partner und diesen wollte er keinesfalls zurücklassen. Wer würde denn sonst den großen Idioten wieder zusammen flicken wenn er sich verletzte? Und wer würde ihn daran erinnern das er keine Bestie war? Niemand. Also konnte er nicht gehen, denn er wurde noch gebraucht. Bis vor kurzem hätte es ihm vielleicht nichts ausgemacht zu sterben, denn möglicherweise hätte er seine Familie wiedergesehen wenn es so etwas wie das Jenseits gab. Doch es hatte sich alles geändert. Deshalb hieß es zu kämpfen und nicht einfach aufzugeben. Aber er war noch am Leben und die Chancen standen gut das er es auch blieb, denn Blight reagierte wirklich schnell. Hatten sie den Spieß also umgedreht und nun war er der jenige der wieder zusammen geflickt werden musste. Aber er könnte sich im Moment nicht selbst verarzten, denn er erlangte das Bewusstsein nicht wieder. Offensichtlich war die Kopfverletzung nicht gerade harmlos und am Ende hatte er auch noch eine Gehirnerschütterung oder schlimmeres. Nur war es wohl unmöglich so etwas zu behandeln wenn es kein Krankenhaus oder ähnliches mehr gab. Die einzige Möglichkeit wäre dann vielleicht die Krankenstation im Bunker. Insofern diese gut ausgestattet war und nicht nur ein paar Pflaster und Pillen beinhaltete. Aber die Army hatte sicherlich einigen guten Kram hier um in einem Notfall die beste medizinische Versorgung gewährleisten zu können. Nur hatten sie sich noch nicht die Zeit genommen um die Ebene unter ihnen zu erkunden da der Hangar wichtiger gewesen war. Das einzig positive war das dort nur noch ein paar harmlose Schleicher ihr Unwesen trieben die aber keine ernste Bedrohung mehr darstellten. Also war der Fluchtweg so gut wie gesichert. Nur würde er vermutlich nicht so schnell irgendwohin gehen wenn er wieder zu sich kam. Zumindest nicht mit den Verletzungen. Obwohl in seinem Bein nichts wichtiges verletzt worden zu sein schien, außer ein paar größere Gefäße. Aber nicht so große das er auf der Stelle verblutete.

Er blieb einfach neben dem Bett sitzen. Die ganze Situation überforderte ihn maßlos. Was sollte er denn jetzt tun? Er wusste nicht ob Hopeless die Verletzungen überleben würde. Er hatte sich schon oft genug selbst zusammenflicken müssen, aber er war kein Arzt. Er hatte keine Ahnung was er tun sollte. Er musste sich noch nie um jemand anderen als sich selbst kümmern und es hatte ihn noch nie in eine solche Situation gedrängt wie jetzt. Er fühlte sich vollkommen hilflos. Bei sich selbst sagten ihm die Schmerzen wie schlimm es um ihn stand, aber egal wie sehr er sich auch mit Hopeless verbunden fühlte, so funktionierte das einfach nicht.
Nach fast zwei Stunden verzweifelter Schreckstarre hielt er es nicht mehr aus. Er konnte hier nicht einfach nur hier herum sitzen und nichts tun. Immerhin atmete Hopeless noch und ihm war keinesfalls wohl dabei ihn allein in diesem Zimmer zu lassen. Doch nur hier sitzen und warten, dass er die Augen aufschlug half niemandem. Er überprüfte alles was sie hier oben noch an zusätzlichem Verbandsmaterial und Arztneien gefunden hatten. Hopeless hatte noch Tabletten Röhrchen gefunden, aber er wusste nicht für was sie waren. Immerhin konnte er nicht lesen was auf den kleinen Etiketten stand. Fluchend und wütend auf sich selbst schmiss er eines gegen die Wand, sodass es aufging und die kleinen Pillen sich im Raum verteilten.
"Scheiße verdammt nochmal!", fauchte er und ballte die Fäuste bis seine Knöchel weiß wurden.
Sein Blick fiel auf Hopeless auf dem Bett und Verzweiflung und Sorge vertrieb die Wut darin. Er holte scharf Luft und sah auf seine Hände und öffnete sie langsam.
'Du bist ein Monster.', erinnerte er sich selbst und sah wieder auf.
Entschlossen griff er nach der Tasche die er gefunden hatte und in der er die Waffen gesteckt hatte und fing an einige davon zu laden und sich aus zu rüsten. Er kramte auch eine Schusssichere Weste hervor und legte sie an. Er glaubte nicht dass etwas auf ihn schien würde aber es würde zumindest seinen Rumpf vor Bissen und Klauenhieben schützen, wie er hoffte.
Er musste den Hangar reinigen und dann zusehen, dass er etwas fand womit er mehr für Hopeless tun konnte. Außerdem blieb ihm nun, da er verletzt und bewusstlos da lag nichts anderes übrig als allein weiter zu machen. Das hatte er vorher doch auch. Und bisher war er immer gut zurecht gekommen. Allerdings ging es diesmal nicht darum es nur für sich selbst zu tun. Seine Motivation war mehr als gesteigert, als würde es hier nur um sein eigenes Überleben gehen.
Als er fertig war, warf er einen letzten Blick zu Hopeless hinüber.
"...ich bin bald zurück...", murmelte er in die Stille die nur von dem leisen Atmen des Braunhaarigen unterbrochen wurde, dann verließ er das Zimmer und schloss die Tür fest hinter sich.

Noch immer drangen keine Reize von der Außenwelt zu ihm durch und er lag einfach nur wie tot da. Nur das leichte heben und senken seines Brustkorbs zeigte das er noch unter den Lebenden weilte. Das Blight ihn irgendwann alleine zurück ließ bekam er dementsprechend auch nicht mit, denn sonst hätte er sich auf der Stelle hilflos gefühlt. Schließlich war er leider nicht gerade harmlos verletzt und könnte sich so nicht mal gegen einen Schleicher zur Wehr setzen. Aber es war kein Schleicher der, kurz nachdem Blight gegangen war, in den Raum schlüpfte. Schließlich waren die Zombies viel zu dämlich um Türen zu öffnen, was auch nur gut so war. Doch ob diese Person ungefährlich für ihn war war auch fraglich. Denn der Fremde schlich wie ein Schatten näher und betrachtete seinen geschundenen Körper. "Igor rettet dich vor dem Teufel." wisperte dieser schließlich mit leicht russischen Akzent. Der Kerl trug einen Arztkittel der vermutlich vor langer Zeit schneeweiß gewesen wae. Aber nun war er von Löchern übersät und dunkel verfärbt auf Grund von Dreck und andere unidentifizierbare Flecken waren auch darauf zu sehen. Seine Haare und der lange Bart waren ordentlich zottelig und sahen ungepflegt aus. Doch vom Körperbau war er seltsamerweise doch recht gut gebaut, annähernd so gut wie Blight. So hob ihn der Unbekannte ohne Probleme auf und verließ mit ihm den Raum. Er konnte sich nicht dagegen wehren das er in die Etage unter ihrer verschleppt wurde wo auf dem Gang ausgetrocknete Kadaver herum lagen, aber da die Lüftung wieder funktionierte hatte sich der Gestank verflüchtigt. Leise pfeifend stieß der Russe die Tür zu einem Raum auf der sich als Krankenstation entpuppte. Der Raum sah blitzblank sauber aus, so als hätte hier jemand regelmäßig geputzt. Er wurde auf einer metallenen Liege abgelegt und der Fremde fing an sich die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Nachdem er auf einem kleinen Beistelltisch verschiedenste Utensilien vorbereitet hatte schlüpfte sein Entführer in Handschuhe und legte ihm einen venösen Zugang über welchen er ihm eine Infusion verabreichte um den Blutverlust auszugleichen. Außerdem verabreichte er ihm etwas gegen die Schmerzen und löste dann erst die Druckverbände die Blight angelegt hatte. Alles vollführte der Kerl vollkommen routiniert und professionell. Er reinigte beide Wunden und setzte dann mehrere Nähte. Wobei er ihm am Kopf etwas die Haare weg rasierte da sie im Weg waren. Nachdem dies geschehen war legte er neue Verbände an und schnitt ihm die verdreckten Klamotten vom Leib. Er wurde noch zugedeckt und der Fremde fing an aufzuräumen. "Igor lässt nicht zu das dich der Teufel bekommt." murmelte er und meinte damit offensichtlich Blight. Da seine Vitalparameter auf einem kleinen Monitor angezeigt wurden und diese scheinbar stabil waren wurde schließlich das Licht abgedreht und der Kerl verließ den Raum. Es vergingen wohl einige Stunden bevor er blinzelnd die Augen aufschlug und in die Dunkelheit starrte. Was war passiert? War er etwa tot? Seltsam, was war das dann aber für ein konstantes piepsen? Leider konnte er nicht all zu viel erkennen. Und warum fühlte er sich so komisch benebelt als wäre er auf Droge? War er nicht mit dem Schacht zu Boden gekracht? Sollte ihm nicht jeder Knochen in seinem Körper weh tun? Vermutlich schon. "Blight?" flüsterte er schließlich mit kratziger Stimme da sein Hals richtig ausgetrocknet war. Wo war der Große denn bitteschön nur? Hatte er ihn etwa im Stich gelassen und war abgehauen? Ach Quatsch. Außer er hätte ihn für tot gehalten. Nur lag er eindeutig nicht mehr in den Überresten des Schachts. Doch wo er war konnte er auch nicht so genau sagen. Zwar wollte er sich aufrichten, aber sein Körper fühlte sich so verdammt schwer das es ihm einfach nicht gelang. Deshalb blieb er ruhig liegen und hoffte das Blight bald auftauchte um sich zu Versichern das es zumindest seinem Partner gut ging.

Er wischte sich dunkles fast schwarzes Blut von der Maske, allerdings verschmierte er es nur als es besser zu machen. Er atmete schwer. Sich um die restlichen Viecher zu kümmern die noch im Hangar herumliefen, hatte fast eine Stunde gedauert, es waren doch mehr als er gedacht hatte doch jetzt bewegte sich hier drin zumindest nichts mehr außer ihm. Aber er konnte nicht aufhören. Er musste zuück und sich um das Stockwerk unter den Quartieren kümmern. Vielleicht würde er eine Krankenstation finden und etwas womit er Hopeless besser helfen könnte als seine begrenzten Möglichkeiten zuließen.
Die Kadaver zurücklassend machte er kehrt und ging zurück. Kaum, dass er die Leiter hinunter gestiegen war und er sich in den Gang umdrehte, kam ihm etwas anders vor als er es zurück gelassen hatte.
Er blieb stehen und legte den Kopf schief. Etwas war nicht in Ordnung, dann lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Die Quartiertür stand weit offen. Er hastete zu dem Raum und blieb stock steif im Türrahmen stehen. Sein Blick lag auf dem Platz auf dem Bett wo Hopeless gelegen hatte, wo er liegen sollte. Doch da war nichts. Er war nicht da. Die aufkommende Panik herunterschluckend stürmte er in das anliegende Badezimmer, doch auch hier war er nicht. Kurz überkam ihn der Gedanke, dass er vielleicht aufgewacht war und suchte ihn jetzt. Es kann nur das sein, niemand sonst war hier gewesen. Die Tür war vollkommen intakt also waren es auch keine Stinker oder sonstige Kreaturen. Es sei denn...
Langsam, mitten im Raum stehend drehte er sich zur Tür um und blickte in den Gang hinaus in dem er die nächste Luke nach unten zum Teil sehen konnte.
Auch sie stand offen, das war ihm vorher gar nicht aufgefallen. Für den Augenblick, war es ihm auch wesentlich wichtiger gewesen zu sehen ob es Hopeless gut ging.
Und Hopeless war nicht dumm, er wäre nie mit diese Verletzungen allein nach unten gegangen. Wieder beschlich ihn das Gefühl etwas wichtiges übersehen zu haben, schon die ganze Zeit in der sie hier waren. Vorsichtig ging er auf die Luke zu und zog seine Waffe, entsicherte und hielt sie Schussbereit vor sich. Er spähte hinunter in den nächsten Gang. Ein noch sehr leicht wahrnehmbarer Geruch nach Moder und Tod kroch ihm in die Nase. Es war schon fast verflogen, schien sich aber hartnäckig in den Wänden festgesetzt zu haben. Er stiegt die Leiter nach unten. Auch hier gab es jetzt Licht, wenn er auch das Gefühl hatte dass es hier schwächer war als oben. Er sah an die Decke und bemerkte ein zwei flackernde und ein paar kaputte Leuchtstoffröhren in den Lampen die den Gang erhellten. Mit dem Fuß stieß er gegen etwas und sah nach unten. Eine fast vollkommen verdorrte ausgetrocknete Leiche. Die Haut war so porös dass sie fast zu Krümeln zerfiel als er dagegen stieß. Er sah genauer hin. Das ding hatte eine Wunde am Schädel. Es sah aus als wäre ihm oder ihr etwas stumpfes mit voller Wucht dagegen geschlagen worden. Die Schädeldecke war an dieser Stelle gesplittert und nach innen gedrückt.
'Wir waren nie allein...', schoss es ihm durch den Kopf und seine ganze Haltung wurde noch angespannter.
'Wer?' War die nächste Frage die in seinem Kopf aufflammte und vor allem 'Wie?' hatte hier unten jemand so lange überlebt. Vorsichtig und fast ohne einen Laut zu verursachen, setzte er einen Fuß vor den anderen.

Er lauschte in die Stille, aber bis auf das konstante piepsen konnte er rein gar nichts wahrnehmen, es herrschte Totenstille. Doch genau diese Tatsache beunruhigte ihn umso mehr. Mühsam und nach mehreren Versuchen schaffte er es endlich sich aufzurichten, nur presste er sich dann auch schon eine Hand an den Bauch und die Andere hielt er sich auf Grund von Übelkeit vor den Mund. Ihm war wirklich zu kotzen zu mute und könnte er was sehen würde sich vermutlich der ganze Raum drehen. Gerade als er austesten wollte ob er aufstehen konnte wurde die Tür geöffnet und das grelle Licht an der Decke ging an. Erschrocken zuckte er zusammen und kniff die Augen zu da ihn die plötzliche Helligkeit stark blendete. Zaghaft fing er zu blinzeln an da er es merkwürdig fand das es so still war. Wäre Blight da würde er doch irgendwas zu ihm sagen. Egal was es auch war. Doch nichts, kein einziges Wort fiel. Was war hier los? Anfangs sah er zwar nur grobe Umrisse und Schemen, doch seine Sicht wurde immer klarer bis er ihn sah. Heilige Scheiße. Er halluzinierte ganz gewiss, denn dieser verwahrloste Kerl musste eine Einbildung sein. Dieser zerlumpte und verdreckte Arztkittel hatte eindeutig schon bessere Zeiten gesehen. Mit dem Bart und Haaren könnte man hundertprozentig schon Zöpfe flechten wenn beides nicht so verfilzt wäre. Und irgendwie war ihm der Typ auch so nicht ganz geheuer, denn er guckte irgendwie so durchgeknallt. So versuchte er wegzurutschen, nur hatte er Mühe sich zu bewegen. Panik ergriff ihn und er sah sich im Raum um in der Hoffnung etwas zu finden womit er sich wehren konnte falls der Fremde auf dumme Ideen kam. "Ganz ruhig. Igor rettet dich nur vor dem Teufel." und dann kam der Kerl ernsthaft näher und er griff ohne zu überlegen nach einem Skalpell das auf einem Tischchen neben ihm lag. Nur hatte er nicht realisiert das ihm eine Infusion verabreicht wurde und so riss er den ganzen Ständer um welcher er scheppernd zu Boden ging. Dabei riss er sich auch die Nadel aus dem Arm so das das Blut aus der kleinen Wunde quoll. Verdammt. Das musste ein gottverdammter Alptraum sein. Aber er kümmerte sich nicht um die blutende Wunde sondern richtete seine erbärmliche Waffe auf den Mann der näher eilen wollte. "Hau ab." krächzte er mit heiserer stimme und fuchtelte mit dem Skalpell herum als wäre es ein riesiges Schwert. "Igor will doch nur helfen." meinte sein Gegenüber welches eindeutig einen Sprung in der Schüssel hatte. "Nein. Lass mich." schnauzte er ihn an. Der Kerl sollte ihm fernbleiben. Nur fühlte er sich gerade richtig hilflos, denn er wusste das er nicht weglaufen konnte auch wenn er noch gar nicht begriffen hatte das er doch nicht gerade harmlos verletzt war und ihm der Irre vermutlich das Leben gerettet hatte. Und da er sich dem Anderen so ausgeliefert fühlte tat er etwas was ihm sonst vermutlich nie in den Sinn käme. Er rief nach der einzigen Person die ihm helfen konnte. "Blight...Blight..." und so war auch die Übelkeit vorerst nebensächlich und das sein Bein schmerzhaft zu pochen anfing. Noch dazu schrie er doch recht laut nach dem Großen auch wenn er keine Ahnung hatte wo er war oder Blight. Aber das Blight etwas passiert war dachte er gar nicht, denn er wusste das er auf sich aufpassen konnte. "Nein. Nicht. Sonst kommt der Teufel." meinte dieser Typ der scheinbar Igor hieß.