Geschichten Oktober - Dezember 2018 » Shifter

In dieser Welt gibt es neben den normalen Menschen, auch einen kleinen Anteil in der Gesellschaft, die Gestaltwandler sind. Es handelt sich vielleicht um 10% der Gesellschaft, die nicht als 'normal' gelten. Diese müssen unter anderem ein Tattoo tragen, damit sie zu identifizieren sind und sind tendenziell nicht besonders gerne gesehen. Es gibt sogar Politische Bewegungen, die aktiv gegen Gestaltwandler vorgehen. Im Grunde jedoch haben sie noch die gleichen Rechte wie die normalen und leben unter ihnen. Gestaltwandler können sich ihre Form nicht aussuchen.




Name: Rick Salve
Alter: 21
Gestaltwandler: Ja (Waschbär) Sein Tattoo, dass ihn als Gestaltwandler kennzeichnet, ist an seiner linken Ferse
Beruf: Biologie Student
Leben: Durch sein Studium ist er von seiner Familie weggezogen und lebt alleine. Eigentlich lief sein Studium ganz normal, bis irgendwer mitbekommen hat, dass er ein Gestaltwandler ist. Danach hat sich die Information schnell in der Fakultät verbreitet und er wird nun immer mehr gemieden.

Es war einer dieser Tage. Oder eher gesagt, eine dieser Wochen. Rick hatte massive Probleme mit seinem Mitbewohner, seit der als Gestaltwandler in der Uni enttarnt wurde. Und sein Mitbewohner war kein Freund von ihnen. Von den Gestaltwandlern.
Und nun hatte er seine Drohnung wahr gemacht. Er hatte seit dem Tag, an dem er es erfahren hatte gesagt, dass Rick ausziehen solle. Sonst würde er das Schloss zur Wohnungstür austauschen. Rick hatte nun wirklich nicht eingesehen, warum er ausziehen sollte. Es war doch nicht sein Problem, dass sein MItbewohner ein Idiot war. Doch nun stand er vor der Wohnungstür und sein Schlüssel passte nicht. Frustriert schlug er gegen die Tür "Kian, mach auf! Du kannst mich nicht einfach rausschmeißen." Doch es kam nichts weiter von der anderen Seite. Wütend stapfte Rick nach unten.
Innerhalb weniger Minuten war er an der Feuertreppe angekommen uns sah nach oben. frustriert zog er sich sein Shirt über den Kopf, zog sich weitestgehend aus und versteckte seine Klamotten hinter einem Karton, der hier herum stand. Innerhalb kürzester Zeit, hatte er eine andere Gestalt angenommen. Es war nicht angenehm. Aber notwendig. Irgendwie musste er auf die Treppe gelangen, die von außen nicht begehbar war, und das war nur in dieser Gestalt möglich. Als Waschbär quetschte er sich durch das Gitter und sprang die Stufen hinauf. Als auf einmal ein Schrei erklang und eine Frau aus dem Fenster starrte, um dann mit einem BESEN nach ihm zu schlagen! Rick zuckte zurück, doch die Irre versperrte ihm den Weg. Sie schrie und schlug immer weider nach ihm.
Schnell drehte er sich um, und lief die Treppe wieder hinab. Er hörte, wie die Tante auf die Feuertreppe kam und ihn weiter verfolgte. Schnell weg hier! Und schon sprang er in das erstbeste offene Fenster des Gebäudes und ohne sich umzusehen, sprang er hinter den Vorhang und blieb zitternd sitzen

Name: Roux Moreau
Alter: 22 Jahre
Gestaltwandler: Nein
Beruf: Mechatroniker
Leben: Roux musste früh lernen auf eigenen Beinen zu stehen. Sein Vater war ein Säufer und seine Mutter die geborene Sklavin. Es ging ständig drunter und drüber im Haus seiner Eltern. Irgendwann war es ihm zu blöd, weshalb er seine sieben Sachen packte und bei einer Nacht- und Nebelaktion von zuhause abhaute. Seit dem sorgt er für sich selbst. Von Gestaltwandlern hält er nicht viel. Ebenso wenig stört er sich an ihnen. Im Grunde ist es ihm egal, wer sich in seinem Umfeld befindet, solange er in Ruhe gelassen wird. Er ist der typische Einzelkämpfer, der sich immer aus der Scheiße rausboxt, egal wie kritisch die Lage ist. Seine Ausbildung zum Mechatroniker hat er recht gut abgeschlossen, da er handwerklich sehr begabt ist, im Gegensatz zum theoretischen Teil - die Berufsschule hat er mit Ach und Krach bestanden.

Roux kam gerade von seiner Schicht nach Hause und steuerte als erstes die Dusche an, um sich Öl und Schweiß vom Körper zu schrubben. Er ließ seine Arbeitskleidung achtlos auf den Boden fallen und stieg in die Wanne, wo das Wasser heiß und dampfend auf ihn nieder prasselte. Roux genoss das Gefühl der Entspannung, indem er die Augen schloss, reglos dastand und sich einfach nur berieseln ließ. Der Tag war anstrengend gewesen. Ein Haufen Kunden, die wegen Lächerlichkeiten zu ihm kamen. Zudem musste er die Fehler anderer Stümper ausbessern. Es war eine Schande, dass sich jeder Penner ein Schrauber nennen durfte, der einen Schraubenzieher in der Hand halten konnte. Allmählich schwand sein großer Traum, eines Tages einen äußerst seltenen Oldtimer zu tunen, dahin. Wenigstens hatte er sich seinen heimlichen feuchten Traum erfüllen können. Ein Ford Mustang GT. Diesen konnte er sich aber auch bloß leisten, weil er ihn in einem schrottreifen Zustand dem Besitzer abgekauft hatte und anschließend mehrere Wochen lang dran rumgeschraubt hatte. Heute war der Mustang sein wertvollster Besitz. Sein einziges Schätzchen. Völlig in Gedanken versunken, fing er an sich einzuschäumen. Er war nicht sonderlich eitel, aber auf Reinlichkeit legte er viel Wert. Außerdem war er mächtig stolz auf seine zahlreichen Tätowierungen. Jedes einzelne war mit Sorgfalt ausgesucht und von den besten Tätowierern gestochen worden. Dass er all sein Geld in Tattoos und Autos steckte, sah man seiner Wohnung an, die mit Möbeln vom Sperrmüll eingerichtet war. Auf materielle Dinge gab er nicht viel. Ihm waren bloß seine elektronischen Spielereien wie der riesige Flatscreen mit der PS 4 wichtig sowie sein Wagen. Der gebürtige Franzose war gerade dabei, sich den Schaum abzuwaschen, als es in seinem Wohnzimmer laut krachte. Sofort sprang er aus der Dusche, wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und stürmte in das angrenzende Zimmer, das halb verwüstet war. Seine Augen suchten hektisch nach der Ursache für das Chaos, tasteten das offen stehende Fenster, das darunter befindliche Sofa, den Couchtisch und den Waschbären ab. Moment... Waschbär?! Wo kam der denn her?? Roux traute seinen Augen kam, während er das Fellknäul auf seiner zerfledderten Ledercouch anstarrte. „Was zum..?!“, platzte es verwundert aus ihm heraus, ehe er sich dem Tier mit großen Schritten näherte. „Verschwinde!“, knurrte er dabei feindselig.

Rick hatte wirklich nicht das Glas umschmeißen wollen, als durch das Fenster in den Raum gesprungen war. Doch nun hörte er schritte. Bebend blieb das Tier sitzen wo er war. Seine Gestalt war ein normaler eurpäischer Waschbär, mit geringeltem Schweif, Schwarzer Banditen Maske und allem. In der Hoffnung, dass er nicht entdeckt werden würde, rollte er sich ganz klein zusammen, doch die näherkommenden Schritte und die Hände die sich plötzlich über ihn legten, verhießen wirklich nichts gute.Die Verwirrtheit des Bewohners nutzte er aus, er starrte ihn kurz an, und sah zum Fenster, mit aufgestellten Ohren konnte er noch immer die Frau schimpfen hören, die ihn scheinbar suchte. "Komm raus, ich geb dir einen Freiflug auf die Straße" konnte man ihre hysterische Stimme durch das offene Fenster hören.
Ok.. Verrückte. aggressive Frau mit Besen? Oder Verärgerter Mieter, der ihn bisher nur anknurrte. Die Entscheidung war nicht besonders schwierig. Wenn er Glück hatte, würde der tättowierte Kerl ihn vielleicht durch die Wohnungstür rausjagen, dann hatte er eine Chance in ein Appartment zwei Stockwerke drüber zu kommen. Flink sprang er also vom Sofa, durch die Beine des nur mit einem Handtuch bekleideten Mannes und auf die andere Seite des Zimmers, wo er hinter den teuren Flachbildschirm sprang. Der Typ würde schon nicht auf ihn einschlagen, wenn er hinter so etwas teurem stand oder? Vorsichtig lugte er mit der Schnauze unter dem Gerät hervor und versuchte sich nicht in den Kabeln zu verhängen. Leise fiepste er und hoffte, dass sich der Mann eventuell beruhigen würde. Hallo? Er war doch eigentlich ganz niedlich! Na gut, Waschbären hatten nun wirklich keinen guten Ruf, aber trotzdem... Die Hoffnung stirbt doch zu letzt!

Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Ein verfilzter Flohsack, in seiner Wohnung! Okay, zugegeben, die Fellkugel war ganz niedlich, aber das beeindruckte ihn nicht besonders. Immerhin war er nicht der Typ für Niedliches. Er stand mehr auf Adrenalin, PS und scharfe Kurven. Wobei... so ein Waschbärpelz würde sich bestimmt gut machen in seinem Wagen... auf dem Ledersitz. Lange darüber nachdenken konnte er nicht, denn das Vieh hatte sich inzwischen hinter seinem sauteuren Fernseher versteckt! Das war zu viel des Guten. Er war kurz davor, seine Knarre zu holen, hielt dann aber doch mitten in der Bewegung inne, da er allmählich die Angst des Waschbären spüren konnte. Das Tier zitterte wie Espenlaub und die Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er denken, das Vieh hätte sich in die Hosen gemacht. Weil er tief in seinem Herzen kein Mistkerl war - harte Schale, weicher Kern - ließ er von seinem Vorhaben ab, die Knarre zu holen, und ging stattdessen langsam auf den Waschbären zu, lockte ihn sogar mit einem angebissenen Nutella-Brot aus seinem Versteck, damit er außer Reichweite des heiligen Fernsehers geriet. "Komm her, du stinkender Sack Flöhe", war sein scherzhaft gemeinter Lockruf, der zugegebenermaßen nicht sonderlich schmeichelhaft war.

Rick konnte es eben nicht leiden, mit einem Besen verbrügelt zu werden und er hatte schon allerhand erlebt. Er war getreten worden, verscheucht, sogar einmal in einen Fluss befördert worden. Menschen waren gemein und dumm. Und wenn sie wüssten, dass er ein Gestaltwandler war und auch eine Menschliche Seite hatte, dann würden sie ihn wohl noch schlechter behandeln. Es war wohl deswegen, warum er nun bibberte und es nicht wagte aus seinem Versteck zu kommen. Aber so bekam er wenigstens etwas Zeit geschenkt. Neugierig schnupperte er nun allerdings, als er etwas essbares roch. Er blickte zu dem Mann, der dort hockte und mit einem Nutella-Brot winkte. Vorsichtig drückte er seinen flauschigen Kopf hervor und besah sich das Brot. Er hatte wirklich lang nichts mehr gegessen. Als Mensch hätte man wohl sein Magenknurren gehört. Langsam zog er den Kopf zurück und begann um den Fernseher herum zu kommen. Langsam und bedächtig, um wirklich keines der Kabel heraus zu ziehen.
So tief war er also gesunken. Er lies sich von angebissenem Essen locken. Der ruf, lies ihn leise knurren und er blickte zu ihm nach oben. Er konnte nun schlecht die Zunge raus strecken, oder sich anders auffällig verhalten... Sonst würde der Kerl bestimmt erkennen, das er nicht wirklich ein Waschbär war. Genauso wollte er es vermieden hochgehoben zu werden. Das rote, fast schon leuchtende Tattoo an seiner linken Ferse war immer sehr gut zu sehen. Und das war das eindeutige Zeichen, dass er kein Tier war.
Nun war er fast bei dem Brot und streckte langsam die schwarze Pfote, mit den langen Fingern danach aus. Den Blick immer auf den Tättowierten gerichtet.

Roux beobachtete das Verhalten des Waschbären mit Argusaugen. Er ließ das Tier keine Sekunden aus den Augen. Zu gebannt war er von dem vorsichtigen Getapse des Pelzträgers, der sich auffallend viel Mühe gab, nichts zu beschädigen, während er hinter dem Fernseher hervor kroch. Als der Waschbär die Pfote nach dem Brot ausstreckte, überließ er es ihm ohne einen Hintergedanken. Er war nicht in Stimmung für irgendwelche Spielchen. Drum quälte er das Tier nicht mit Gemeinheiten. Stattdessen richtete er sich wieder auf und ging ins Schlafzimmer, um sich dort anzukleiden. In lockeren Jeans und einem Muscle-Shirt kam er wieder zurück ins Wohnzimmer, wo er dem Waschbären beim Essen zusah. "Und, schmeckt´s?", fragte er frei heraus ohne eine Antwort zu erwarten.

Rick griff nach dem Nutellabrot und erwartete fast schon gefangen zu werden, doch etwas in die Richtung blieb aus.Stattdessen nahm er das Bro in beide Pfoten und begann schmatzend daran zu fressen. Den Blick hatte er immer auf den Mann gerichtet, der noch vor ihm war. Er sah ihm nach und lauschten den Geräuschen, während er weiter das Brot verschlang, dass ihm gerade mehr als nur Recht kam. Zufrieden leckte er sich immer weider übers Maul, um dann wieder von dem Brot mit der schokoladigen Creme zu essen. Als der Mieter zurück kam, sah er zu ihm und musterte kurz das jetzige Erscheinungsbild. Naja, immerhin war er nicht mehr halb nackt. Die Frage kam so aus dem nichts, dass Rick aus Reflex eifrig nickte. Dann in seiner Bewegung erfror und mit großen schwarzen Augen zu seinem Gegenüber blickte. Er machte sich klein und leckte sich schnell übers Maul. Dieser Typ sah nicht dumm aus, und er konnte wetten, dass er sich nun vollkommen verraten hatte, wenn es nicht schon vorher geschehen war. Er lies das Brot los. Legte es beinahe ordentlich auf den Boden und machte sich bereit abhauen zu können.

Es freute den Dunkelhaarigen, dass der Waschbär das Brot eifrig futterte als hätte er einen Bärenhunger. Es hatte durchaus etwas putziges an sich wie das Tier das Brot mampfte und die Schokocreme von den Fingern leckte. Sogar Roux musste zugeben, dass er Gefallen daran fand. Als das Tier dann auch noch auf seine Frage mit einem Nicken reagierte, zweifelte er allmählich daran, es mit einem Tier zu tun zu haben. Mit einem Stirnrunzeln musterte er den Waschbären genauer, wobei er sogar in die Hocke gegangen war, damit er ihn sich aus der Nähe ansehen konnte. Bevor der Waschbär die Flucht ergreifen konnte, packte er ihn im Genick und hob ihn hoch, so dass er freie Sicht auf die tätowierte Pfote hatte. „Ein Shifter… hätte ich mir gleich denken können“, raunte er unerfreut und schüttelte den Waschbären als würde er ihn zwingen wollen, sich in seine menschliche Gestalt zu verwandeln. „Was hat ein Shifter in meiner Wohnung zu suchen?“, fragte er dabei vorwurfsvoll.

Rick hätte sich in den Hintern beißen können. Wie dumm war er bitte? Es war eine der ersten Regeln, die man eingetrichtert bekam. Bloß nicht zeigen, dass man Menschen verstand. Doch nun war es zu spät und noch ehe er die Flucht ergreifen konnte, wurde er im Nacken gepackt und in die Luft gehoben. Er quietscht auf und rollte sich einigermaßen zusammen. Den Schwanz eingeklappt und die Pfoten aneinander. Irgendwie konnte er den Typ auch verstehen. Aber deswegen musste er ihn doch nicht so umher schütteln. Die Frage ließ ihn fauchen und zappeln. Dann mit einem Mal wurde die Gestalt des Bären größer, haarloser und heller. Innerhalb von vielleicht 20 Sekunden stand ein junger Mann vor dem tätowierten Kerl, dessen Hand nun in seine dunklen, wuscheligen Haare gekrallt war. Und der Shifter war nackt.
Rick war vielleicht einen halben Kopf kleiner als sein Gegenüber, aber etwa im selben Alter. Er hatte helle blaue Augen, die normalerweise einen 1A Schlafzimmerblick drauf hatten. Doch nun waren sie zusammen gekniffen, während er versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Die Hände an dem Arm, der ihn noch hielt. "Ey! Lass mich los. Das tut weh!", fluchte er und drehte die Augen zu ihm "Ich bin nur vor der Irren da draußen geflüchtet. Könnte ja nich' ahnen, dass du gleich ausm Bad kommst." versuchte er sich zu erklären. Dass er splitterfaser nackt war, schien ihn dabei nicht zu bekümmern. Als Shifter war er es gewohnt öfter mal nackt zu sein.

Roux dachte nicht im Traum daran, den Shifter los zu lassen. Der Kerl war in seine Wohnung eingebrochen und das war ein schlimmes Vergehen. Ein Shifter war bei den meisten Menschen kein willkommener Gast. Er wurde noch weniger geduldet als die unliebsame Verwandtschaft. Roux war zwar niemand, der Vorurteile hegte oder gar die Meinung der Masse teilte, trotzdem hatte er es nicht gerne, wenn sich jemand in seine vier Wände schlich. Egal aus welchem Grund. Egal ob Mensch oder Shifter.
Die Nacktheit des Jungen, den er fest im Griff hatte, störte ihn nicht. Ebenso wenig irritierte sie ihn. Er hatte schon eine Menge nackter Pimmel gesehen. Auf diesen einen kam es daher nicht mehr an. "Mir ist es egal, ob der Teufel hinter dir her ist oder die alte Schreckschraube von der vierten Etage - meine Bude ist Tabu für dich!", knurrte er zornig, ehe er ihn auf die Füße fallen ließ, weil ihm das Gezappel auf die Nerven ging. "Hast du kein Zuhause, in das du dich verziehen kannst, wenn jemand hinter dir her ist?", fragte er spöttisch.

Rick könnte kotzen. Was spielte der Kerl sich eigentlich so auf?! Es war doch nichts weiter passiert. Außerdem hatte er doch sogar extra darauf geachtet nichts kaputt zu machen. Er hätte den Fernseher auch umschmeißen können. Frustriert riss er sich von ihm los. Zornig hatte er die Fäuste geballt und bebte noch am ganzen Körper. "Ja, hab ich! Und rate mal wohin ich auf den Weg war!" er deutete mit ausgestreckten Arm noch oben. "Ich wohn zwei Stockwerke höher. Bzw. Habe ich gewohnt, bis mein beschissener Mitbewohner das Schloss ausgetauscht hat!" frustriert und beleidigt verschränkt er die Arme vor der nackten Brust. Er starrte einen Moment auf den Boden, dann hielt er inne und sah langsam nach oben zu seinem Gegenüber." Du findest also auch, dass die Olle Hexe eine Schreckschraube ist?" er musste beinahe grinsen. Verkniff es sich aber halb. Nur um dann die Arme zu lösen und zu seufzen. "Auf jedenfall Sorry für die Störung. Und.. Danke für das Brot." nun grinste er doch leicht und wandte sich in Richtung Fenster, lauschte ob die Irre noch wütete.

Roux zuckte bloß mit der Schulter, völlig unbeeindruckt von der Notlage des Shifters. „Wo ist denn das Problem? Kannst doch in ´nem Erdloch wohnen“, spielte er auf die Waschbärengestalt des Jüngeren an. Es war seine Art, anderen auf eine wenig charmante Weise seine Meinung aufzudrücken. Gelassen wie er normalerweise war steckte er sich eine Kippe an und rauchte erst einmal, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Jungen lenkte. „Klar, Was sollte sie auch sonst sein? Ne Schönheit ist sie bestimmt nicht“, pflichtete er dem Anderen bei, woraufhin er einen Schwall Rauch ausstieß. Da keine Gefahr von dem Shifter ausging, nahm er ihn nicht länger als Bedrohung wahr. Er konnte diesen Kerl, der mit blankem Arsch aus seinem Fenster sah und auf Wunsch die Gestalt eines Waschbären annehmen konnte, erst recht nicht ernst nehmen. Roux kam sich sprichwörtlich vor wie in einer schlechten Komödie. „Schon okay“, winkte er ab, während er die Alte draußen aufgebracht toben hörte. „Klingt nicht so, als wärst du da draußen sicher. Warum lässt dich dein Mitbewohner nicht mehr rein? Hast du was ausgefressen? Die Nutella leer gefuttert ohne eine neue nachzukaufen?“, zog er den Shifter auf.

Auf diese freche Antwort streckte er ihm kurz die Zunge raus. "Ja, tolle Idee.." maulte er. Ehe er zusah, wie der Kerl sich eine Zigarette anzündete. War rauchen in den Wohnungen nicht eigentlich verboten? Naja, nicht sein Problem. Er blickte raus und seufzte. Sobald würde er diesen Weg nicht nehmen können. Wie man sich nur so aufregen konnte. "So eine Nervensäge; hat sich auch ständig beschwert, daß wir zu laut wären.." er zuckte mit den Schultern und dreht sich wieder zu dem rauchenden Mann. Es stank absonderlich, aber er konnte sich ja schlecht beschweren.
Auf die Frage mit dem Mitbewohner, verschränkte er seine Arme wieder." Schön wärs! Dieser ekelhafte, vorurteilsbehaftete Idiot, hat spitz gekriegt, dass ich 'kein Mensch' bin." Er machte gansefüßchen in die Luft "und meinte dass ich 'gemeingefährlich' wäre." Er sah frustriert zu seinem unfreiwilligen Gastgeber. "Sehe ich so gemein aus. Naja. Ich weiß die Fangzähne und die rot glühenden Augen.." er verdrehte die blauen Irden und lehnte sich an das Fensterbrett.