RE: Shifter - 5

Rick sah noch einmal zu der jungen Frau und zuckte mit den Schultern "Klar ist sie süß und so..." es war immer wieder etwas unangenehm, auch wenn er sich sehr wohl bewusst darüber war, was er wollte und auf welche Menschen er stand. Seine Hände hatte er um die Flasche gelegt und pedelte nun langsam das Papier davon ab. Dann jedoch nahm er sich zusammen und sah Roux wieder in die Augen. "Ich steh nur nicht auf Frauen." erklärte er schließlich und grinste schief, während er ein Stück Papier von der Flasche riss und dann meinte. "Also wenn du sie gut findest, hast du freie Bahn." erklärte er und nahm die Flasche auf, um zwei große Schlücke zu nehmen. Shifter und nach dazu nicht hetero.

Roux verfolgte das nervöse Knibbeln der Finger am Etikett mit einem breiter werdenden Grinsen im Gesicht. Offenbar hatte er mit diesem Thema einen Nerv bei dem Shifter getroffen. Als das Geheimnis schließlich gelüftet wurde, konnte er sich einen neckischen Kommentar nicht verkneifen: "Ich fass es nicht. Ein schwuler Waschbär!" Obwohl er mit Nichten etwas gegen Schwule hatte, ließ er es im ersten Moment so aussehen, als wäre das ein absolutes No-Go. Er selbst war bi, hätte sich unter anderen Umständen vielleicht sogar die Kellnerin geschnappt, doch im Moment war ihm eher nach etwas anderem. Nach einem jungen Shifter mit zerzaustem Haar und verträumtem Blick zum Beispiel. Daher kam es ihm gerade recht, dass Rick an Männern interessiert war. "Ne lass mal. Ich passe. Die Kleine ist nicht so mein Fall", tat er so, als wäre er gerade nicht in Stimmung. "Männer also, hm? Wieso lachst du dir nicht einen Kerl an, bei dem du dich einnisten kannst? So könntest du das praktische mit dem angenehmen verbinden." Er selbst wäre jedenfalls so unverschämt.

Unter dem breiten Grinsen seines Gegenübers wurde Rock zunehmend rot, weshalb er etwas den Kopf senkte. Er hasste die Hitze in seinem Gesicht. Als er jedoch den Kommentar hörte sah er schnell auf und sah ihn einen Moment böse an "Was dagegen?", nahm er kurz eine Verteidigungshaltung an. Aber er entspannte sich auch relativ schnell wieder, als Roux in gewohnt lässiger Art nachfrage, warum er sich nicht aushalten ließ. "Wäre eigentlich mal ne Idee." Er schmunzelte. "Du bist ein wenig wie ein kleiner Teufel, der mir Sachen einreden will." er nahm einen Schluck und musterte Roux noch einmal eingehend, Ls wollte er heraus finden, ob er wirklich ncihts dagegen hatte. Zumindest schien er gerade selbst keinen Gefallen an der Kellnerin gefunden zu haben. Also ging er einen Schritt weiter" Würdest du dich denn anbieten? " wollte er wissen und grinste frech. In der Regel zeigte sich nun, ob ein Mann etwas gegen Schwule hatte oder nicht.

"Bleib cool. Ich will dich doch bloß aufziehen", beruhigte er den fauchenden Waschbären ohne eine Spur von Furcht. Im Zähmen von wilden Tieren war er schon immer gut gewesen. Der dunkelhaarige Schrauber lachte kurz bellend auf als er mit einem Teufel verglichen wurde. "Wer weiß, vielleicht bin ich sogar damit beauftragt worden, dich auf die dunkle Seite der Macht zu ziehen?", stellte er seine gut gemeinten Absichten mit einem zweideutigen Grinsen in Frage. Er umfasste wieder seine Bierflasche mit der Hand und nahm einen Schluck davon, ehe er Rick mit einem Blick betrachtete, der durch ihn durch zu sehen schien. "Keine Ahnung. Was hätte ich denn davon? Kannst du kochen? Putzen? Gut blasen?" Wieder erschien dieses charmante Badboy-Grinsen auf seinen unverschämten Lippen, das typisch für einen Draufgänger wie ihn war.

Rick beruhigte sich tatsächlich und sah ihn an, währen der lachte. Er sah gut aus, das war Rick bei ihrem ersten Treffen bereits aufgefallen. Das Bad Boy Grinsen passte einfach zu dem schmalen Gesicht und dem tätowierten Körper. Das Selbstbewusstsein, dass Roux an den Tag legte, gab Ricks Meinung nach das Übrige hinzu, dass er verdammt attraktiv auf ihn wirkte. Doch bisher hatte er ihn noch nicht wirklich so gesehen. Naja, vielleicht ein bisschen.. ein bisschen geschwärmt hatte er vielleicht.
"Es kommt mir zumindest so vor.. " er grinste breiter und strich sich durch die Haare, die mittlerweile nichts mehr von der ordentlich gekämmten Art aufwiesen.
Die Gegenfrage lies ihn schmunzeln und er beugte sich leicht nach vorne, während er sich auf die Ellebogen stützte. "Ich bin doch keine brave Hausfrau, die dir hinterher putzt.", raunte er und sah ihm in die Augen, während er sprach. "Aber weißt du... " er hob seine Augenbrauen. "Ich bin im Bett spitze... Ganz flauschig und ein ganz braver Waschbär.. Ein super Kuscheltier für dich Bad Boy."

Ein verwegener Ausdruck erschien auf seinen Lippen, die feucht vom Bier waren, während er Ricks verführerischen Worten lauschte. Der Kleine war wirklich sexy, wie er sich durchs Haar strich, süßlich mit den Wimpern blinzelte und zweideutig daher redete. "Schade. Ne Putzfrau könnte ich gut gebrauchen. Ein Kuscheltier dagegen nicht", nahm er ihm den Wind aus den Segeln, wobei er sich gelassen zurück lehnte und den ausgestreckten Arm auf der Rückenlehne ablegte. "Mal im Ernst. Ich bin durchaus bereit mich heute Nacht von deinen Qualitäten überzeugen zu lassen..", machte er ihm im nächsten Moment ein unmoralisches Angebot.

Rick blieb nach vorne gelehnt und wollte schon schmollen, als dieser ihn als Kuscheltier ablehnte. Doch bevor er dazu kam, bekam er auch schon dieses Angebot. Er musterte ihn einen Moment, so als müsse er abwägen, wie ernst Roux es meinte, doch er war grade nicht allzu sarkastisch und sah ihn auch so an, als würde er gerade nicht scherzen, sondern wirklich Interesse an ihm haben. Also setzte er sich selbst wieder gerader hin und nahm einen Schluck, als würde er seinen nächsten Schritt überdenken. "Ich könnte mir auch vorstellen, mich von deinen Qualitäten zu überzeugen.." sagte er schließlich und lies seine Augen nicht von ihm. Die blauen Irden waren wie fast immer halb geschlossen und er biss sich wieder leicht auf die Unterlippe, wie fast immer, wenn er nervös war. Sein Herz schlug fest gegen seine Brust und er zog noch ein Stück des Etiketts ab.

Roux bedachte ihn noch eine Weile abschätzig ohne sich zu rühren, bis er schließlich erwiderte: "Du bist nicht in der Position, von irgendwas oder wen überzeugt werden zu müssen. Immerhin biete ich dir ein Dach über dem Kopf an. Ich muss nur noch davon überzeugt werden, dass sich diese großzügige Selbstlosigkeit in irgendeiner Weise für mich lohnt." Roux war schon immer ein Schwerenöter gewesen, der auf seine eigenen Vorteile bedacht war. Er war nur bereit, etwas zu tun, wenn er im Gegenzug etwas dafür bekam. Geben und Nehmen, das war seine Devise. Das erneute Knibbeln am Etikett nahm er aus dem Augenwinkel war, während er den Blick geradewegs auf Rick gerichtet hielt. Um dies zu unterbinden, legte er seine Hand auf die Ruhelose des Anderen. "Was hast du bloß mit dieser Flasche? Nervös?", raunte seine Raubtierstimme, die deutlich hörbar machte, dass er auf Beutefang war.

Rick zog die Brauen zusammen und sah ihn an. "Du würdest mich wirklich bei dir wohnen lassen, weil ich gut im Bett bin?" Er ließ von seiner Unterlippe ab und meinte "Würde die Hälfte der Miete nicht reichen?" und dann lag schon die Hand auf seiner und er hörte auf die Flasche zu maltretieren. Er blickte erst auf die Hand und dann wieder zu Roux. "Eigentlich habe ich eine Abneigung gegen Etiketten, weißt du?" begründete er sein offensichtlich nervöses Handeln mit einem schiefen Grinsen. Er beugte sich wieder etwas vor, schien etwas von seinem Selbstbewusstsein wiederzufinden "In die Höhle des Löwen soll ich also?" Es war eine Option. Besser als wieder in irgendeiner Gasse zu schlafen. Aber es ging ihm deutlich gegen den Strich, dass er sich aushalten lassen müsste.

"Das hast du jetzt gesagt", höhnte er lüstern und sichtlich mit sich selbst zufrieden, weil Rick die Anspielung richtig gedeutet hatte. "Alternativ könntest du auch putzen oder kochen. Oder beides." Er rieb sich das Kinn, welches inzwischen Stoppeln angesetzt hatte - für eine gründliche Rasur hatte die Zeit nicht mehr gereicht. "Meinetwegen kannst du dich auch an der Miete beteiligen", ließ er sich schließlich auf das unspektakuläre Kompromiss ein und faltete die Hände hinter dem Kopf zusammen. "Eine Abneigung gegen Etiketten?", wiederholte er misstrauisch. "Ist das eine dieser verrückten Zwangsneurosen, von denen ich noch nichts gehört habe?" Auch er beugte sich nun über den Tisch, um Rick näher zu kommen, indem er die Ellbogen auf der Tischplatte abstützte. In diesem Moment wurde ihnen das Essen von der gleichen Bedienung wie vorhin serviert, was Roux schadenfroh grinsen ließ. "Er steht leider nicht auf dich", informierte er die Kellnerin unverblümt, nachdem diese wieder den Shifter mit einem aufreizenden Lächeln angeflirtet hatte. Roux charmanter Hinweis ließ das Lächeln augenblicklich von ihrem hübschen Gesicht verschwinden. Gleich danach verschwand sie wieder ohne einen guten Appetit zu wünschen. Roux liebte es, anderen die Tour zu vermasseln. "Die Höhle des Löwen? Wirke ich so bedrohlich auf dich?", nahm er den Gesprächsfaden von vorhin schmunzelnd wieder auf.

Rick konnte nicht sagen warum, aber das Gespräch gefiel ihm. Es war immer wieder überraschend, was Roux erwiderte und wie er ihn aufzog, ohne wirklich gemein zu sein. "Wie du schon sagtest. Wir können das Praktische mit dem Angenehmen verbinden." Praktische Miete und Angenehme Zweisamkeit.
Das mit dem Etikett ließ ihn leise lachen. "Keine Sorge, ich hab keinerlei Ticks." versprach er und schmunzelte gut gelaunt.
Er machte der Kellnerin Platz, um die Pizzen hinzustellen und erwiderte das Lächeln nur höflicher Weise. Doch das wurde direkt von Roux unterbrochen und er starrte ihn mit offenen Mund an. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet. "Du bist wirklich ein Charmeur.", meinte er kopfschüttelnd, lächelte aber leicht. Irgendwie hatte das doch auch was Besitzergreifendes, so wie er sie abgewiesen hatte. So nahm er sich ein Stück von seiner Pizza, und biss ein Stück ab. Er schmunzelte, kaute und schluckte.
"Nicht unbedingt bedrohlich. Eher als wäre ich deine Beute und als hätte ich schon längst verloren...", gab er zu und sah auf die Nudelpizza. "Sieht echt gut aus.", meinte er und grinste während er wieder in das Stück Biss.

"Dann sind wir uns ja einig. Warum nicht gleich so?", beendete er die Debatte mit einem zufrieden klingenden Schnurren in der tiefen Stimme. "Keine Ticks? Nicht mal einen einzigen?", forschte er überrascht dreinblickend nach. Er selbst hatte eine Menge Ticks. Was das anging, würde Rick wohl noch sein blaues Wunder erleben, kaum dass er Roux's Wohnung betreten hatte. "Danke, ich weiß. Meinem Charme kann niemand wiederstehen", zeigte er sich äußerst bescheiden, noch während er der Kellnerin nachsah. "Die sehen wir nie wieder, wetten?", machte er sich noch über sie lustig, ehe er sich seiner Pizza zuwandte. "Was ein Monstrum", schmeichelte er dem runden, mit Nudeln belegten Ding vor seiner Nase, ehe er davon kostete. "Nicht schlecht." Nachdem er das erste Stück aufgegessen hatte, bot er Rick ein Stück davon an. "Bin gespannt, was ein Waschbär davon hält. Ob es ihm schmeckt?", spielte er gewitzt auf das Tier in Rick an.

Entspannter lehnte sich Rick mit den Ellenbogen auf den Tisch. Er überlegte einen Moment, während er kaute. "Mh... vielleicht den ein oder anderen. Aber da sie mich nicht stören, wüsste ich jetzt keinen." er grinste ihn an. Er konnte wirklich nicht sagen, was seine Ticks waren. Vielleicht, dass er sich in Studien vergraben konnte, oder dass er ein bisschen darauf stand Nudeln und Suppe zu schlürfen? Aber das würden sie wohl schnell genug von einander erfahren.
"An ihrer Stelle würde ich auch nicht wiederkommen.", lachte Rick nun und sah wieder auf die Pizza vor Roux.
Die Anspielung lies ihn sich vorbeugen. Er sah ihn an, dann biss er einfach in das Stück, das ihm angeboten wurde, als würde er gefüttert werden, und nahm es erst danach selbst in die Hand. Mit einem zufriedenen Seufzen und geschlossenen Augen, zog er eine Nudel in den Mund. "Echt gut..." stellte er fest und leckte sich über die Lippen, um anschließend auch Roux ein Stück von seiner Pizza anzubieten. Schließlich war er als Waschbär ein äußerst soziales Wesen.

"Solange du nicht als Waschbär aufs Klo gehst oder den Müll durchwühlst, ist alles in Ordnung", beruhigte er den Shifter, der mit Roux einen sehr pflegeleichten Mitbewohner bekommen würde. Er wollte soeben weiter essen, als er von einem vorschnellen Rick daran gehindert wurde, indem dieser von dem Stück in seiner Hand abbiss. Seine Reaktion darauf war eine streng erhobene Augenbraue. Gleichzeitig schaltete sich sein Kopfkino an, das Bilder von einem Rick, der an seinem Schwanz nuckelte, vor sein geistiges Auge projizierte. Ihm wurde schlagartig heiß. Sogar das Blut in seinen Lenden fing zu kochen an.
Auf einmal hatte er es sehr eilig, aufzuessen und nach Hause zu gelangen. Als erstes vertilgte er das Stück von Ricks Pizza, bevor er in einem schwindeligen Tempo den Rest seiner eigenen Pizza verspeiste als wäre er bei einem Wettessen. Auch sein Getränk wurde in einem Zug geleert und anschließend mit einem dumpfen Laut auf dem Tisch abgestellt. "Das wars. Kein Alk mehr für mich. Ich muss später noch fahren", leitete er das Ende des Abends ein und bestellte eine Kellnerin herbei, um die Rechnung zu bezahlen. Wie erwartet kam dieses Mal eine andere Bedienung zu ihnen an den Tisch, was Roux unverhohlen dreist grinsen ließ. "Dann lass uns mal abhauen", drängte er Rick zur Eile.

"Ich glaub, das gehört nicht zu meinen Ticks." erwiderte er und grinste. Der Umschwung der Stimmung kam bei Rick erst nicht an. Er sah überrascht zu wie schnell und still Roux zu essen begann und versuchte sich selbst nicht aus der Ruhe zu bringen. Er aß seine Pizza auch noch als Roux schon bezahlte und anschließend seine Flasche auf den Tisch abstellte. Der schwarzhaarige Shifter trank sein Getränk leer und musterte ihn eindringlich. Er spürte die Eile seines Gegenübers und der Blick der auf ihm lag ließ ihn langsam begreifen, dass der Mechaniker nicht ohne Grund zur Eile drängte. Rick schluckte seinen letzten Happen runter und exte den Rest des Guinness. "Ja, let's go." Mit der Hand in den schwarzen Haaren stand er auf und folgte Roux nach draußen. Dort rempelte er ihn leicht an "Na, wo hast du deinen Wagen?" wollte er wissen. Er war aufgeregt, hibbelig, weswegen er seine Hände in den Hosentaschen vergrub, während er sich bemühte mit Roux Schritt zu halten.