RE: Im Bann der Dämonen - 3

Der Mensch kam zögernd zu mir und setzte sich. Er wirkte unsicher, ja sogar nervös. Als er Anstalten machte, wieder aufzustehen packte ich ihm am Handgelenk und hielt ihn fest. Ich zog ihn näher an mich heran. "Du solltest dich wirklich ausruhen, nicht, dass du mir noch umkippst." Ich küsste seinen Nacken, an der Stelle wo ich normalerweise meine Zähne versenkte. Der Chip reagierte nicht. "Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du das für mich getan hast."

Ich sah ihn an. "Warum...ich das getan habe?" wiederholte ich nachdenklich. Ich überlegte. Als er meinen Nacken küsste, zuckte ich überrascht zusammen. "Ich...wollte dich nicht so schwach sehen." erklärte ich und zuckte mit den Schultern. "Warum genau weiß ich selbst nicht. Ich wollte nur helfen!" Warum küsste er meinen Nacken? Und warum fühlte es sich so angenehm an? Ich verdrängte die Gedanken. "Was ist überhaupt passiert? Wer hat dir diesen komischen Chip eingesetzt?"

"Das weiss nicht. Sie haben sich mir nie vorgestellt."
Offenbar gefiel Tylor, was ich tat und so machte ich weiter, küsste und massierte seinen Schultern, schob meine Hände unter sein Shirt und strich seiner Wirbelsäule entlang. "Ich wurde unter Drogen gesetzt und kann mich nur ganz wage erinnern."
Ich umarmte den Menschen von hinten, die Hände immer noch unter dem Stoff. "Egal warum du es getan hast, ich bin dankbar."

Ich unterdrückte ein wohliges Seufzen. "W-was machst du da?" fragte ich ihn, war völlig überfordert mit der ganzen Situation.
Ich drehte mich in seiner Umarmung um.
Ich ignorierte mein rasendes Herz. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte. So nahe war mir bisher niemand.
Ich zwang mich, ruhig weiter zu atmen. Mir fiel es schwer, mich zu beruhigen.

"Mich bedanken" flüsterte ich in sei Ohr und neckte es mit meiner Zunge. "Soll ich aufhören?"
Nein, das würde er nicht wollen, das konnte ich spüren. Es gefiel ihm, was ich tat. Wäre es nicht so gewessen, hätte der Chip bestimmt reagiert. Er wusste nur nicht wie er sich verhalten sollte.
"Entspann dich und geniesse es."
Er hatte sich zu mir umgedreht. Ich strich über seine Wange und zog ihm das Shirt über den Kopf. Dan rutschte ich etwas von ihm weg. "Leg dich hin, auf den Bauch."

"Das...musst du nicht!" stammelte ich. Ich wollte nicht, das er merkte, wie sehr mich das Ganze verunsicherte. "Wirklich. Alles gut!"
Ich zwang mich, selbstsicher und ruhig zu wirken. Dennoch war ich neugierig, was er vorhatte.
Was dachte ich da? Neugierig? Ich mochte keine Überraschungen.
Ich konnte jedoch nicht verleugnen, dass mir seine Nähe irgendwie gefiel. Doch...er wäre bestimmt in der Nacht weg.

"Stimmt, ich muss nicht."
Noch war ich nicht wieder im Besitz all meiner Fähigkeiten und konnte seine Gefühle nur erahnen. "Keine Sorge, ich habe nichts unanständiges mit dir vor." Ich schob die Decke zur Seite und bat Tyler nochmal sich auf den Bauch zu legen. "Selbst wenn ich vorhätte, was du vermutest, wärst du viel zu erschöpft. Es mit einem Vampir zu treiben ist sehr anspruchsvoll und Kräfte zehrend."
Ich schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln.

Kurz zögerte ich noch, dann legte ich mich auf den Bauch.
Ich war leise. Nervös wartete ich ab. War es denn so sichtbar, was ich gedacht hatte?
Ich atmete tief durch, dann entspannte ich mich und schloss zögernd die Augen, um mich ganz zu beruhigen.
Sein Lächeln hatte dazu beigetragen, dass ich mich beruhigte

Zögernd kam er meiner Aufforderung nach und legte sich flach aufs Bett. Ich rutschte runter zu seinen Hüften, schwang ein Bein über ihn, so das ich über ihm kniete, ihn zwischen meinen Beinen hatte. Ich begann ihn zu massieren, was ich wirklich gut konnte und kurbelte so seinen Kreislauf an. "Na? Fühlt sich das gut an? Ich habe doch gesagt, dass ich nichts unanständiges vor habe. Auch wenn du durchaus meinem Beuteschema entsprichst, wenn ich etwas tue, das dir Schmerzen bereitet oder nicht deinem Willen entspricht, wird mich dieser Chip davon abhalten. Du bist also vollkommen sicher."
Ausserdem wollte ich es nicht riskieren, meinen willigen Quell frischen Blutes zu verlieren.

Ich entspannte mich. Ich musste zugeben, dass er gut massieren konnte.
Ich schloss ruhig die Augen. Seine Worte beruhigten mich. Er würde mir nicht wehtun können. Ich lächelte müde, dann spürte ich, wie ich müde wurde.
Ich zögerte, wollte nicht einschlafen. Ich hatte noch Fragen.
Doch dann überwiegte die Müdigkeit und ich schlief ein.

Als Tyler eingeschlafen war, sah ich mich im Rest der Wohnung um. Viel gab es nicht zu sehen.
Tatsächlich fand ich ein par interessante Bücher, einiges über Okkultismus, Vampire und andere Dämonen. Mit einem Schmunzel nahm ich die Bücher und machte es mir bequem. Ich wolle mehr über den Menschen erfahren, so konnte ich ihn beser manipulieren und kontrollieren, ihn für mich warm halten.

Die Zeit verging. Nach einer gefühlten Ewigkeit wachte ich langsam auf.
Ich setzte mich auf und blinzelte verschlafen zu Raffael. Ich war immer noch müde, doch ich fühlte mich eigentlich ganz gut.
Ich bemerkte, dass er ein paar meiner Bücher in den Händen hielt.

Als der Mensch sich regte sah ich von der Lektüre hoch. "Du bist wach? Wie fühlst du dich?"
Aus den Büchern wurde ich nicht ganz schlau aber sie waren eh nur als Zeitvertreib gedacht. Mir war langweilig geworden, was heisst, geworden? Mir war langweilig, seit ich diesen Chip im Kopf hatte.

"Ganz gut..." Ich erhob mich. Unschlüssig stand ich da und sah mich um.
"Ist dir langweilig?" fragte ich ihn und legte den Kopf schief. Raffael wirkte zumindest gelangweilt.