Geschichten Januar - März 2019 » Dark Desires

Name: Carrington
Vorname: Lance Gabriel
Alter: 327 Jahre
Rasse: Vampir
Beruf: Unternehmer
Lance besitz mehrere Etablisements im Rotlicht: den Nachtclub Moonlight, die Schwulenbar BladyMarie, das Freudenhaus Rouge, den Online-Begleitservice für die Oberklasse Angel und das BDSM-Studio Dark Angel.
Familie:
Mutter: Katharina (439 Jahre)
Grosser Bruder: Victor (399 Jahre, Oberhaupt)
Kleine Schwester: Sophia (112 Jahre)

Weitere Infos folgen ...

Name: Booker
Vorname: Owen
Alter: 19 Jahre
Beruf: Barmann im Moonlight, seit etwa zwei Monaten

Owen stammt vom Land und ist nach London gezogen. Er hat einen Latino-Einschlag. Eigentlich wollte er in der Stadt studieren, sein erstes Semester war jedoch eher ein "Party-Semester". Inzwischen arbeitet er zur Aufbesserung der Haushaltskasse nachts im Moonlight, wo er ziemlich gute Cocktails mixt und eigentlich kein großes Interesse daran hat, weiter zu studieren.
Er ist es gewohnt, mit seinem guten Aussehen voranzukommen und hält sich nicht gerade für den großen Karrieremenschen.

Der Nachtclub platzte aus allen Nähten. Die drei DJs die sich abwechselten und die jungen Tänzer und Tänzerinnen in den hängenden Käfigen an den vier Ecken der Tanzfläche heizten den Besuchern ordentlich ein. Der Alkohol floss und Lance war zufrieden. Er besuchte den Moonlight meist regelmässig. Da sein Bruder jedoch nach ihm geschickt hatte und die Familie nicht gerade in der Nachbarschaft wohnte war es jetzt drei Monate her, dass er das letzte Mal hier war.
Er war zwar der Besitzer, hatte aber nicht viel mit der Geschäftsführung zu tun. Er überliess es seinen Fachkräften seine Unternehmungen zu führen.
In Begleitung zweier ehemaliger Schönheitsköniginnen betrat er den Club. Die Damen hatten schon einiges getrunken und wollten tanzen. Da Lance selbst keine Lust hatte, zogen sie alleine los. Der Vampir setzte sich an die Baar und entdeckte ein neues Gesicht. Ein sonnengebräunter Lockenkopf, der nur wenig Parfum benutzte, so das Lance seinen wahren Geruch deutlich wahrnehmen konnte.
Er bestellte einen Drink ohne dass der Neue wusste, wer er war. Rein optisch hatte der Geschäftsführer eine gute Wahl getroffen.

Der Abend war schon weit vorangeschritten. Es konnte nicht mehr weit bis Mitternacht sein. Dann hätte er seine Pause, bis es dann bis in die frühen Morgenstunden weiterging. Owen kannte das Prozedere inzwischen, denn er war ja bereits einige Zeit hier. Die Musik wummerte in seinen Ohren, das Licht wechselte sekündlich und von überall waren Rufe und Geschrei der Gäste zu hören. Routiniert ging der junge Mann seiner Arbeit nach, mixte die Getränke für die Gäste, was er wirklich gut konnte. Besser jedenfalls, als in staubigen Vorlesungssälen zu sitzen. Seine Eltern wussten noch nicht, dass er nicht weiterstudieren würde, aber er hatte es ja auch selbst finanziert, da konnte er sich die Entscheidung erlauben.
Heute trug Owen ein schwarzes Tank Top, um in der Hitze des Nachtclubs, der durch die ganzen tanzenden Leiber aufgezeizt war, nicht völlig einzugehen. So lieferte er guten Ausblick auf seine Arme. Seine Hose saß eng und perfekt passend. Interessierte konnten sich ausmalen, wie er wohl darunter aussah. Und der Barmann hatte mehr als einmal Telefonnummern von weiblichen Gästen erhalten.
"Und was kann ich dir bringen?", fragte er den langhaarigen Mann, der sich an die Bar gesetzt hatte und in Begleitung von zwei superheißen Girls gewesen war, ehe sie sich verabschiedet hatten, um zu tanzen. Der wirkte wie einer dieser Künstler. Teuer gekleidet, aber ein Haarschnitt wie ein Metal-Musiker, fand er.

Lance bestellte einen seltenen Drink den es nur hier im Moonlight den BlutEngel. Damit brachte er den jungen Baarkeeper ins schwitzen, denn dieser Drink konnte und durfte Owen nicht servieren. Er kannte nicht mal alle Zutaten und sein Chef war gerade auf Toilette.
"Du bist noch recht neu, nicht war? Vor drei Monaten warst du jedenfalls noch nicht hier." stellte Lance fest und betrachtete sich den jungen Mann etwas genauer. Seine dunkle, eng anliegende Kleidung schmeichelte seiner Erscheinung.
Lance besuchte seine eigenen Lokalitäten meist ohne Ankündigung und ohne das er sich zu erkennen gab. Es war einfacher so und ehrlicher. Seine Begleiterinnen zogen derweilen die Blicke auf sich, da sie es nicht beim tanzen beliessen, sondern heftig zusammen rummachten. Ein Lächeln huschte über Lances Lippen. Es war immer wieder faszinieren, wozu Alkohol Menschen veranlasste. Er konnte soviel trinken wie er wolle. Alkohol hatte keinerlei Wirkung auf Vampire.

"Ja, ich bin vor acht Wochen eingestiegen", erklärte Owen grinsend und ließ von den Gläsern ab, die er gespült hatte. Blutengel? Den Namen hatte er irgendwann mal gehört, aber der stand komischerweise nicht auf der Karte mit den Inhaltsangaben. "Komisch... Haben die den Drink vielleicht rausgenommen?", fragte er sich, als er das Buch durchblätterte, in dem die verschiedenen Cocktails aufgelistet waren, da er das Rezept nicht kannte. "Ich muss da mal den Chef fragen, in Ordnung? Wenn er wiederkommt, mach ich das sofort."
Sein Blick huschte hinüber zu den zwei Mädchen, die für alle um sie her eine Show abzogen.
"Mann, du hast ja Glück", grinste er kumpelhaft seinem Gast zu und beobachtete die beiden "Tanzenden" eine kleine Weile. "Und du bist Stammgast? Also das mit dem Cocktail tut mir Leid, das dauert nur noch eine Minute oder so."

Lance zuckte mit den Schultern. "Meinst du?"
Er beobachtete die Tanzfläche. "Die beiden sind ziemlich oberflächlich und so dumm wie blond. Ein Statussymbol, mehr nicht und obwohl sie das wissen, sind sie zufrieden damit."
Keine der Beiden ahnte, das Lance sie noch vor dem Morgengrauen abservieren wollte.
Zu Owen sagte er dann: "Mach dir keinen Stress. Es lohnt sich auf den Drink zu warten."
Im selben Augenblick erschien der Geschäftsführer hinter Owen. Erstaunt hoben sich seine Augenbrauen als er Lance erkannte. Er wollte etwas zur Begrüssung sagen, als der Vampir ihm ungesehen von Owen ein Zeichen gab, ihn nicht zu enttarnen. Darauf machte er sich daran, die aus dem Lager geholten Flaschen an ihren Platz zu stellen.

Wow, der musste ja verdammt erfolgreich sein, wenn er so über die beiden sprechen konnte. Er wirkte ohnehin ziemlich luxusgewohnt, wenn er so darüber nachdachte. Das waren keine billigen Kleider und wenn er regelmäßig hierher kam, dann konnte er sich den teuren Eintritt und die noch teureren Getränke wohl auch leisten.
"Statussymbol?", fragte er nach, wobei er das Mitleid für die Mädels in seiner Stimme recht gut verbarg. Eine Nacht mit denen hätte er auch nicht abgelehnt. Er sah zu, wie sein Vorgesetzter, den Drink mixte und ihm den Gast hinstellte.
"Bitteschön, Sir", sagte er, woraufhin er sich wieder verzog. Er ahnte schon, wenn sein Boss allein sein wollte mit dem Personal.
"Mann, wieso gibt's hier geheime Drinks?", lachte Owen.

"Ja, Statussymbole. Schöne, teure Dinge, mit denen reiche Leute sich umgeben."
Er nahm den Drink und nippte daran. "Die zwei wissen, was sie sind und haben Spass. Ist ja nicht so, dass ich ihnen die Markenkleider und den anderen Kram den sie in den letzten Wochen von mir bekommen haben wieder wegnehme. Wir hatten viel Spass zusammen."
Der Drink hatte eine tief rote Farbe die von einer geheimen Zutat stammte die Owens Chef unter Verschluss hielt. Anders als die meistenm, war dieser Drink nicht mit Eiswürfel gekühlt, sondern wurde nach dem er aus dem Kühler geholt wurde in der Mikowelle erwärmt.
"Perfekt" lobte Lance nachdem er einen grossen Schuck genommen hatte. Über Owens Bemerkung musste er lachen. "Das Moonlight ist etwas besonderes und bewahrt viele Geheimnisse."
"Arbeitest du gerne hier?" fragte er nach einer Minute des Schweigens.

Owen hörte dem Fremden zu und konnte nicht anders, als irgendwie fasziniert von seinen Worten zu sein. Er wirkte furchtbar arrogant, wie er über die beiden sprach und schien keine hohe Meinung von Leuten "ohne Geld" zu haben, wie sich der Barkeeper dachte. Und doch, selbst er spürte die Anziehung, die den Fremden umgab. Irgendwie merkwürdig. Die Stimme hatte beinahe etwas Melodisches.
"Oh, ich? Ja, ich arbeite ziemlich gern hier", gab er lächelnd zu und gönnte sich einen Schluck Wasser aus seiner eigenen Flasche, da gerade sonst keiner was von ihm wollte. Seit der Mann hier saß, schienen alle anderen sich von der Bar fern zu halten. Die Welt drehte sich um ihn. "Die Bezahlung ist gut, es ist immer was los... Ist doch perfekt. Ich finds gut."

"Du bist also zufrieden? Das freut mich."
Der Barkeeper passte ins Moonlight. Er sah gut aus, wusste wie man mit den Gästen flirtete ohne sie zu nah heran zu lassen, war freundlich und geschickt. Gut gemacht, Marc, dachte er und nickte dem Geschäftsführer zu. Den jungen Mann beobachtend leerte er sein Glas. Er hatte etwas an sich, Lance wusste nicht genau was es war. Es lag etwas in seinem Geruch, was Lance anzog, ihn sogar erregte und den Drink in den Schatten stellte. Der junge Mann hatte eine sehr seltene Blutgruppe, doch dies allein war es nicht. Da war noch etwas anderes und Lance wollte herausfinden, was es war. Unwillkürlich fragte er sich wie er es anstellen sollte, dem jungen Mann näher zu kommen ohne sich seiner besonderen Fähigkeiten zu bedienen oder seine Position als Geschäftseigentümer zu nutzen. Auch schien der Barkeeper nicht so oberflächlich zu sein wie gewisse andere Menschen.

"Klar, ist ein cooler Laden!", gab Owen zurück. "Und die Gäste geben super Trinkgeld!" Bei den Worten zwinkerte er einem weiblichen Gast zu, der sich einen Strohhalm vom Tresen klaubte. "Hab gehört, dass zu dem Club noch mehrere andere gehören. Ich hätte nie gedacht, dass es so gut ist, mal bei einer Kette zu arbeiten."
Er zuckte grinsend mit den Schultern und machte sich daran, zwei andere Gäste zu bedienen, nach deren Abfertigung er sich zurück zu dem geheimnisvollen Fremden begab.
"Und was machst du so? Erzähl mal. Muss ja abgehen, wenn solche Mädels auf dich fliegen."
Er gab sich ungezwungen. Eigentlich stellte er solche Fragen nicht, aber wenn der das schon so durchblicken ließ, bestand ja die Aussicht auf gutes Trinkgeld?

"Eine Kette ist es ja nicht wirklich. Soweit ich weiss ist das Moonlight das einztige seiner Art. Der Eigentümer besitzt soweit ich weiss jedoch noch einige andere Lokalitäten, falls du das meinst."
Er grinste, als Owen begann, ihn auszufragen und musste aufpassen, sich nicht zu verraten. "Ich bin Unternehmer. Stimmt schon, meine Geschäfte laufen gut. Aber ganz ehrlich. Das war wirklich wichtig ist, kann man nicht mit Geld kaufen."
Er seufzte und strich sein Haar zurück. "Kannst du mir was Kühlendes mixen?"

Aha, Unternehmer also? Na, wenn es so gut lief, dass er sich ständig hier aufhalten konnte, hatte der wohl wirklich keine Sorgen mehr. Beneidenswert.
"Ich kann alles mixen", grinste der Junge selbstbewusst, ehe er korrigierte: "Naja, außer den "Geheimdrinks" natürlich."
Schulterzuckend machte Owen sich daran, den "Iceberg" zu mixen, einen in geradezu widerlichem Eisblau gehaltenen Drink, der mit einer Kiwi garniert wurde und vieeel Vodka enthielt.
"Und da ist er!", verkündete er schließlich und stellte das Getränk auf den Tresen. Andere Lokalitäten? Hatte er schon von gehört. Gehörte da nicht ein Puff zu oder so? Beim Einstellungsgespräch hatte ihn der Boss gefragt, ob er auch für sowas zu haben wäre. Pah, als ob.

Lance nahm den Drink. "Du hast Talent" meinte er nach einem grossen Schluck. Die Kälte tat gut. Einen Vampir brachte nichts so leicht in Wallungen. Doch hier lag etwas besonderes in der Luft. Der Vampir fühlte wie etwas langsam ihn ihm hochstieg, etwas, was er schon lange nicht mehr fühlte. Er war nie alleine, wenn er es nicht sein wollte. Betthäschen, Blutspender, Spielzeuge und Sexsklaven es fand sich alles und meist sogar freiwillig ohne dass er seine dämonischen Fähigkeiten einsetzen musste. Dabei ging es jedoch immer nur um die oberflächliche Befriedigung von körperlicher Lust. Es war lange her, das er etwas oder jemanden wirklich begehrte, dass er ein wirklich tiefes Verlangen verspürte. Vampire besassen keine eigene Körperwärme und doch spürte Lance eine angenehme Hitze aufsteigen. Er wusste, dass er unter diesen umständen um einiges Anziehender auf Menschen wirkte als er es ohnehin schon tat, das Geschlecht war dabei bedeutungslos. Langsam öffnete er ein paar Knöpfe seines Hemdes. Die Musik, so laut sie war, hörte er nicht, er vernahm nur das Klopfen von Owens Herzen und konnte den Blick nicht von dessen pulsierenden Halsschlagader nehmen.