RE: Ich wil mehr...! - 2

-Mark-

Ich beschloss, halbe halbe zu machen. Einen Teil der Pizza aß ich warm im Wagen, den Rest würde ich einfach morgen früh oder so zum Frühstück essen. Ich liebte nämlich kalte Pizza.
Als wir bei Angel ankamen, staunte ich nicht schlecht. Das war ja eine riesige Villa! Als was er wohl arbeitete, dass er so viel Geld verdiente? Oder hatte er reich geerbt? Ich traute mich nicht, ihn solche Fragen zu stellen, daher folgte ich ihm stumm ins Innere. Anschließend stellte Angel sich mir richtig vor. Er hieß Florian. In der Eingangshalle sah ich das große Gemälde einer Frau. War das seine Mutter? Davor waren Blumen und Kerzen. Es wirkte wie ein kleiner Altar. Ich nahm also an, dass diese Frau nicht mehr lebte und Florian hier allein lebte. Er zeigte mir das Haus. Ich war überwältigt von der Größe der Räume. Es gab sogar eine eigene Bibliothek.
"Abgefahren", entfuhr es mir. Es freute mich, dass Florian mir erlaubte, die Bibliothek mit benutzen zu dürfen. Im Bett wollte Florian mich allerdings heute nicht haben. Er wollte ins Bett gehen.
"Oh, ja, natürlich. Danke", antwortete ich und stellte meinen Pizzakarton in den Kühlschrank. Dann sah ich Florian an. "Wenn du meine Dienste in Anspruch nehmen willst, dann... komm einfach zu mir, oder?", meinte ich unsicher.

- Florian -
Ich goss einen Tee auf, stellte den Timer und setzte mich an den Tisch. Ich wies auf den Stuhl mir gegenüber. Er sollte sich setzten.
„Du hast dir tausende von Videos online reingezogen, vielleicht auch den einen oder anderen Porno ausgeliehen, Geschichten im Netz gelesen, professionelle Seiten besucht und lauter solche Dinge. Hab ich Recht? Dein Kopf ist voll von möglichen Szenarien für dieses Wochenende.“ Der Wecker klingelte und ich nahm den Beutel aus der Tasse.

-Mark-

Ich setzte mich Florian gegenüber und er konfrontierte mich einer überraschenden Frage. Ich wurde vor Verlegenheit rot. "Ähm... ja... Ich hab bis vor kurzem noch in meinem Elternhaus gelebt und... mein Vater hat was gegen Schwule. Deswegen habe ich meine spezielleren Neigungen dann erst recht vor ihm geheim gehalten." Ich erzählte ihm, dass ich aus einem kleinen Dorf kam, wo jeder jeden kannte und dass der Umzug in die Großstadt mir nun endlich Möglichkeiten eröffnete, mich zu entfalten. Ich erhoffte mir viel von der Arbeit bei der Agentur.
Es klingelte. Florians Tee war fertig. "Hast du denn schon einen genauen Plan für das Wochenende?", fragte ich vorsichtig.

Mark bestätigte meine Annahme bezüglich seiner Inspiration und erzählte von seinem Leben auf dem Lande. Von seinem Vater und dem Dorf mit der antiquierten Einstellung zu Homosexualität und BDSM. Eine Frage keimte in mir auf. Ich stellte sie ihm aber nicht. Es blieb noch genug Zeit, den ja, ich hatte einen Plan für die nächsten Tage.
„Zumindest einen groben“ erklärte ich. „Zu genaue Pläne funktionieren nicht, denn erstens, kommt es anders und zweitens, als man denkt.“ Ich nippte an meinem Tee. Er war perfekt. „Verraten werde ich dir noch nichts. Tu uns beiden aber bitte den Gefallen und vergiss den ganzen Mist aus dem Internet. Mehr als die Hälfte davon ist gestellt, nicht echt und total realitätsfremd.“
Mit dem Tee in der Hand stand ich auf. „Komm, ich zeige dir dein Zimmer.“

-Mark-

Florian gab mir den Tipp, mich von den Vorstellungen, die ich aus dem Internet haben könnte, zu verabschieden. Ich spürte ein wenig Enttäuschung in mir aufkommen. War das wirklich so realitätsfern, wie er behauptete?
Ich nickte sacht. "Nun, ich bin gespannt, was du so mit mir vorhast", sagte ich freundlich lächelnd und erhob mich dann, um ihm ins Zimmer zu folgen.

Mark wirkte etwas enttäuscht.
Auf dem Weg in den ersten Stock erklärte ich ihm,
dass die Realität besser sein kann, als die Phantasie und BDSM wesentlich tiefer gehen kann.
"Es kann passieren, dass dich Praktiken erregen, wenn du sie online siehst aber wenn du sie dann real erlebst findest du es gar nicht mehr so toll. Natürlich kann aber auch genau das Gegenteil geschehen. Ich werde dich in die gängigsten Praktiken einführen und dir helfen, dich in diesem Ozean zu finden." Ich verglich BDSM gerne mit einem Ozean, wo jeder Wassertropfen eine Praktik oder ein Gefühl darstellte. Die meisten Menschen schippern nur auf der Oberfläche hin und her, Menschen wie die im Geheimen DumDoms genannten Typen vom letzten Abend. Sie werden niemals erfahren, was es bedeutet, einzutauchen und die wahre Tiefe zu erleben, wenn BDSM die Seele berührt. Mark war noch unerfahren, unverdorben. Vielleicht gelang es mir ja, ihm eben diese Tiefe begreiflich zu machen. Nun ja, drei Tage waren dafür vielleicht etwas wenig, ausserdem wussten wir noch nicht, ob er wirklich richtig war in dieser bizarren Welt.
Ich blieb stehen und wies auf eine Tür. "Das ist mein Schlafzimmer" erklärte ich und ging dann weiter. Drei Türen weiter blieb ich erneut stehen. Diesmal öffnete ich die Tür und lies Mark den Vortritt. " Das ist dein Reich für die nächsten Tage."
Das Zimmer war nicht besonders gross, aber auch nicht wirklich klein. Es gab ein grosses Fenster vor dem ein Tisch mit Stuhl stand, ein Einzelbett mit Nachttisch und Lampe, ein leeres Regal und ein leerer Kleiderschrank. "Gleich nebenan ist das Badezimmer." Es war ein einfaches Badezimmer mit Dusche, Klo, Lavabo, Spiegelschrank und Kommode. In der Kommode befanden sich Bade-, Dusch- und Handtücher, die Mark benutzen durfte, sollte keine eigenen dabei haben.

-Mark-

Gut, dass was Florian da sagte, leuchtete mir schon irgendwie ein. Nun, ich würde mich einfach überraschen lassen. Florian schien ja schon einiges mit mir vorzuhaben.
Er führte mich hinauf in den ersten Stock. In einem Gang befand sich sowohl sein Schlafzimmer als auch meines. Neugierig schaute ich in den Raum hinein und nickte zufrieden. Es war kein überbordender Luxus, aber den wollte ich auch gar nicht. Hauptsache es war alles ordentlich und sauber. Vor allem das Bett und das Bad. Ich nickte mit allem zufrieden und stellte meinen Rucksack dann neben dem Kleiderschrank ab, ehe ich mich bei Florian bedankte. "Dann... ähm... sehen wir uns also morgen beim Frühstück?", sagte ich, da ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte.

Ich nickte. „Wir sehen uns beim Frühstück.“ Ich wandte mich zumgehen, hielt dann aber noch mal inne. „Solltest du dich verlaufen hängt in jedem Flur ein Fluchtplan.“
Ich wünschte Mark eine gute Nacht und legte mich schlafen.
Am nächsten Morgen war ich vor meinem Gast wach und bereitete das Frühstück vor. Kaffe, O-Saft und Pfannkuchen. Ich setzte mich an den Tisch und sah mir Marks Profil bei der Agentur an.

-Mark-

Verlaufen? Wie groß war seine Villa denn? "Ja, mach ich", sagte ich schief lächelnd. Dann ging ich unter die Dusche, ehe ich mich schlafen legte. Was für ein spannender Tag das heute gewesen war! Und ich war richtig neugierig, was Florian alles mit mir vorhatte in den nächsten drei Tagen.
Ich schloss meine Augen und schlief ein. Das Bett war wunderbar weich und bequem. Ich schlief durch bis zum nächsten Morgen. Die Sonne war gerade aufgegangen. Gemütlich machte ich mich frisch und zog mir neue Kleidung aus dem Rucksack an, ehe ich nach unten in die Küche ging. Der Duft von Pfannkuchen wehte durch den Raum. "Guten Morgen!", grüßte ich fröhlich. Dann sah ich, dass Florian meine Akte in der Hand hatte. "Studierst du mich?", fragte ich ihn direkt heraus. "Kannst mir auch gerne Fragen stellen."

"Guten Morgen" grüsste ich zurück. "Hast du gut geschlafen?"
Mark schien ziemlich gut gelaunt. Ich bot ihm Kaffee und Pfannkuchen an.
"Nachdem du mir gestern sagtest, dass du kein Pseudonym hast, dachte ich mir, ich sehr mir mal dein Profil an. Das ist ja in gewisser Weise dein Aushängeschild, mit dem du Werbung für dich machst und andere dazu bringen möchtest, dich zu buchten." Ich legte das Tablet weg. "Ganz ehrlich; bei dem Profil wirst du alt und grau, bevor dich jemand bucht. Aber keine Sorge, ich helfe dir es zu überarbeiten gegen Ende unserer gemeinsamen Zeit. Dann wirst du auch ein paar Erfahrungen einfügen können. Setz dich, iss etwas."
Ich hatte vor hin und wieder ein paar schöne Fotos von Mark zumachen, damit er sie seinem Profil zufügen konnte.

-Mark-

Ich nickte. "Ja, sehr gut. Das Bett ist sehr bequem", antwortete ich Florian. Er erklärte mir, dass mein Profil nicht gut war. Entsetzt starrte ich darauf. "Echt? Was ist daran denn so falsch?"
Ich hatte mich eigentlich für die Wahrheit entschieden und einfach alles so hineingeschrieben, wie es auch wirklich war. Ein normales Bild von mir, meine richtigen Körpermaße, mein wirklicher Lebenslauf und die Zusatzinfo, dass ich neu in diesem Gebiet war und noch keine festen Neigungen entwickelt hatte. Ich konnte daran nichts schlechtes erkennen.
Nun war meine gute Laune ein wenig gedämpft. Schließlich arbeitete ich auch für die Agentur, um überhaupt mein Studium finanzieren zu können. Missmutig biss ich in ein belegtes Brötchen. "Bin ich wirklich so ein Langweiler?", fragte ich niedergeschlagen. "Warum hast du mich überhaupt gekauft? Ich dachte gestern echt, dass mich keiner buchen würde."

Es war nicht meine Absicht ihm die gute Laune zu verderben. Wie er gerade da sass und in ein Brötchen biss, musste ich lachen. "Falsch ist daran im Grunde nichts. Es ist nur etwas, wie soll ich sagen... zu sehr 08/15." Er mich nicht falsch verstand redete ich schnell weiter. "Ich glaube nicht das du 08/15 oder gar ein Langweiler bis. Ganz im Gegenteil. Ichglaube sogar, dass du so etwas bist wie ein ungeschliffener Diamant und genau deswegen habe ich gestern auch geboten. Es tut mir leid, dass es nicht mehr geworden ist." Ich nahm mir noch einen Pfannkuchen mit Ahornsirup. "Du bis Anfänger und Anfänger sind den meisten Doms zu anstrengen. Sie wollen ihren Spass haben ohne ihren Kopf benutzen zu müssen und sich über ihren Partner Gedanken machen zu müssen. Ihr Spiel ist auch meist sehr eintönig. Spanking und Sex, wenn du mich fragst, ist DAS langweilig."
Ich legte eine kurze Pause ein, beobachtete Mark und suchte Blickkontakt. "Ich bin keiner von diesen Möchtegern-Doms die nur etwas an der Oberfläche kratze und damit zufrieden sind, niemals die wahren Tiefen des BDSM zu erfahren. Mit dir auf Entdeckungsreise zu gehen, dich in diese, dir unbekannten Tiefen zu führen, könnte sehr aufregend werden."
Eine Weile war es ganz still in der Küche.
Schliesslich stand ich auf und begann aufzuräumen. "Iss nur gemütlich zu Ende. Du wirst die Energie später brauchen. Wenn du fertig bist, möchte ich, dass du nach oben gehst und die Sachen anziehst, die du gestern auf der Party an hattest. Die schwarze Hose, das weisse Hemd und den hier."
Ich legte eine einfachen, schwarzen, noch original verpackten Tanga hin. "Das Halsband kannst du mit runter bringen, wenn du magst."

-Mark-

Gebannt lauschte ich Florians Monolog. Während er so leidenschaftlich über BDSM redete und von einer Abenteuerreise mit mir erzählte, begann ich unwillkürlich zu lächeln. Seine Worte hatten meine Laune doch wieder erheblich gebessert und ich freute mich darauf, Florian nun bald näher kennenzulernen. Vor allem interessierte mich, was er für Vorlieben beim Liebesspiel hatte. Und wie schmerzhaft es wohl sein würde, eine Peitsche in echt auf der nackten Haut zu spüren. Ich war noch so unerfahren. Aber machte das nicht auch den Reiz aus?
Ich aß in Ruhe auf und ging dann wie von Florian befohlen nach oben. Dabei nahm ich den Tanga mit. Amüsiert betrachtete ich das Ding. Warum ich das wohl tragen sollte... Oben in meinem Zimmer zog ich mich um. Das Halsband legte ich mir nicht um, aber ich hielt es in der Hand und nahm es mit nach unten. Florian sollte bestimmen, wie eng geschnürt er es mir umlegen wollte. Tja, und dieser Tanga... Es war ein wirklich seltsames Gefühl mit diesem Stückchen Stoff an meiner Poritze. Und meine Eier hatten in diesem Ding auch nicht wirklich einen Halt und quollen zur Seite raus. Als ich die Treppe hinunterging, merkte ich, wie ich anfing, nervös zu werden. So hatte ich mich noch niemandem präsentiert. Und gleich würde Florian noch viel mehr von mir zu sehen bekommen. Es wurde jetzt ernst.

-Florian-

Mark hatte ein super Timing. Ich war gerade mit dem Abwasch fertig geworden, als er umgezogen die Treppe hinab kam. Ich ging vor, in die Eingangshalle und holte hinter dem Portrait der alten Dame einen Schlüssel hervor. Nun würde ich Mark auch den Rest des Hauses zeigen und so führte ich ihn in den Keller. Dort gab es neben einer Waschküche und einer Rumpelkammer auch die einzige, verschlossene Tür im ganzen Haus. Ich schloss auf und liess Mark den Vortritt. Der kleine Vorraum war hell und gemütlich. Ein kleines Sofa standen hier mit Tischchen, ein kleiner Kühlschrank, eine Kommode und ein Schrank. Rechts gab es eine Toilette mit Dusche. Links verbargen zwei schwere, schwarze Vorhänge den Durchgang in meine Spielewelt. Mark wirkte etwas nervös, aber auch neugierig. Nun, er sollte sie stillen während ich mich umzog. Ich schob die Vorhänge leicht auseinander und betätigte einen Schalter. Das Licht in meinem kleinen Reich, das Alles hatte, was mein BDSM-Herz begehrte, war gedämpft und im Farbspektrum variabel. Aktuell entschied ich mich für ein dezentes Rot. „Geh ruhig schon vor und schau dich um. Ich brauche hier noch ein paar Minuten.“ Mark liess sich nicht lange Bitten und ich schloss die Vorhänge hinter ihm.
Aus dem Schrank nahm ich mir raus, was ich für unser erstes, gemeinsames Spiel anziehen wollte. Eine enge, schwarze Lederhose, passende Schuhe. Ein Lederharnes rückte meinen gut gebauten Oberkörper ins rechte Licht. Dazu trug ich schwarze Lederhandschuhe. Mein langes, blondes Haar band ich zu einem strengen Zopf zusammen.
Als ich fertig war, trat ich ebenfalls durch die Vorhänge und schaltete die Musikanlage ein. Ich bevorzugte eine ganz bestimmte Untermalung meines Spiels; gregorianische Choräle hatten etwas Mystisches und genau das liebte ich. Neben der Fernbedienungen für Anlage und Licht lag ein Feuerzeug. Damit begann ich die Kerzen anzuzünden, die sich im ganzen Raum verteilten.

-Mark-

Florian führte mich in sein kleines Heiligtum im Keller. Zunächst sah es dort so aus wie in jedem Keller auch: Waschmaschine, ein paar Kartons und Gerümpel. Aber dann kamen wir zu einer verschlossenen Tür. Florian hatte vorhin bei dem Porträt dieser Frau den Schlüssel hergeholt. Da fiel mir ein, dass ich ihn noch fragen wollte, wer diese Frau eigentlich war. Denn Florian schien hier allein zu leben. Doch jetzt war dafür wohl nicht der richtige Augenblick. Florian dimmte den Raum in ein schummriges Rotlicht, was allem eine verruchte Stimmung gab. Dazu kamen Chorgesänge. Nicht unbedingt die Art von Musik, die ich jetzt jeden Tag hören würde, aber sie trug wirklich stark zur Stimmung bei. Florian wollte sich noch umziehen. Ich sollte schon mal vorgehen. Neugierig zog ich den Vorhang beiseite und trat ein.
Der Raum war viel größer, als man es von außen vermuten würde. In einer Ecke stand ein Bett. Dort an der Wand befand sich ein Andreaskreuz. Ketten und Eisenringe zierten eine Wandseite und zogen sich weiter nach oben an die Decke. Dann gab es da noch eine Art Holztisch mit Manschetten für Arme und Beine. Das war fast wie eine kleine Folterkammer. Aber es begeisterte mich sofort. Was Florian wohl alles mit mir anstellen würde? Ob er wohl auch auf Rollenspiele stand?