Geschichten Januar - März 2019 » Ich wil mehr...!

@Ninjea

Name: Engel
Vorname: Florian
Alter: 31 Jahre


Florian stammt aus einfachen Verhältnissen. Der gelernte Krankenpfleger kümmerte sich viele Jahre um eine freundliche, alte Dame die sehr reich, aber auch sehr einsam war. Ihre Kinder lebten schon lange im Ausland und hatten sie ewig nicht mehr besucht. Daher erbten sie, als die betagte Lady verstarb auch nur den Pflichtanteil. Florian aber, der über die Jahre mehr war als nur ihr Pfleger erbte ihre Villa und den Grossteil ihres Vermögens.

Name: Mark Schneider
Alter: 22
Charakter: Mark hat vor Kurzem mit dem Studium angefangen und ist deswegen umgezogen. Dies nimmt er als Anlass, endlich sein Leben umzukrempeln. Vor kurzem ist er auf sogenannte Sklavenverträge aufmerksam geworden. Bei so etwas könnte er zusätzliches Geld für sein Studium verdienen. Aber vor allem will er endlich herausfinden, wie es ist, dominiert zu werden. Mark weiß, dass er eine unterwürfige, masochistische Ader hat, konnte diese aber bisher nicht ausleben. Daher hat er sich, kaum dass er in die Stadt gezogen ist, bei der Agentur als Mietsklave angemeldet und ist gespannt, auf was für Leute er dabei treffen wird.
Aussehen.

Silvester stand vor der Tür und wie jedes Jahr erhielt ich eine Einladung zu grossen Neujahrsfeier der Agentur. Es war immer wieder ein eleganter Galaabend, sehr klassisch und Angezogen, auch wenn man von einer BDSM-Agentur möglicherweise etwas anderes erwarten würde. Wer als Top registriert war, trug edle Abendgarderobe, elegante Kleider und schicke Anzüge. Wer als Sub/Botton registriert war, von dem wurde erwartet, dass er seinen Beitrag leistete, als Kellner im Sklavenoutfit (schwarze Hosen, weisses Hemd, Halsband) Getränke und Snacks servierte, zu Unterhaltung beitrug oder an der Auktion teilnahm.
Meine Putzfrau betrieb mit ihrem Ehemann eine Textilreinig. Vor ein paar Tagen, als sie bei mir war, gab ich ihr meinen Anzug mit. Heute brachte sie ihn zurück. Er sah aus wie neu. Die Frau verstand ihr Handwerk. Ich betrachtete mich im Spiegel als sie anklopfte um Staub zu wischen und zu saugen. Die Frau, die alt genug war, um meine Mutter zu sein stemmte die Arme in ihre breiten Hüften und musterte mich mit einem prüfenden Blick. „Wie sehe ich aus?“ fragte ich. „Isch weiss nicht…“ antwortete sie nachdenklich. „Nisch falsch verstehen. Sie sehen wirlisch gut aus, aber…“
Maria hatte einen sehr ungewöhnlichen Akzent. Sie sprach CH immer als SCH.
„Aber?“
„Aber isch noch nischt perfekt.“
In nächsten Augenblick weiteten sich ihre Augen.
„Isch hab’s!“ rief sie, legte den Staubwedel ab und lief aus dem Zimmer. Ich sah ihr nach und wunderte mich, da kam sie auch schon zurück. Sie hatte eine der Rosen aus der grossen Vase in der Eingangshalle geholt. Geschickt entfernte sie den langen Stiel und die Dornen und steckte sie mir ans Raver. „Jetzt isch’s perfekt.“
Zufrieden verschränkte sie die Arme vor der Brust.

-Mark-

Ich lebte noch nicht lange in der Stadt. Genauer gesagt, war ich erst vor einem Monat wegen meines Studiums hierhergezogen. Vor einer Woche hatte ich dann endlich den Schritt gewagt, mich bei der Agentur als vermietbarer Sklave anzumelden. Und dabei hatte ich prompt den Hinweis bekommen, dass nächste Woche ein Galaabend bevorstand. Dieser wurde wohl jedes Jahr zu Neujahr veranstaltet. Die Teilnahme war nicht zwingend erforderlich. Aber ich dachte mir, dass ich ruhig dort hingehen konnte. Schließlich hatte ich sonst nichts weiter geplant und ich wollte vor allem auch jemanden kennenlernen, der mich mietete. Das war doch schließlich der Grund für meine Anmeldung gewesen. Ich war gespannt auf den Abend. Erwartet wurde ein passendes Outfit, welches die Agentur vorschrieb: schwarze Hose, weißes Hemd, Halsband. Das Halsband hatte ich mir erst noch kaufen müssen, sonst hatte ich alles.
Und nun war ich hier, mit einem Tablett voller Sektgläser in der Hand und strahlenden Augen. Neugierig musterte ich die anwesenden Männer und Frauen. Später würde eine Auktion starten, für die ich mich ebenfalls eingetragen hatte. Also würde ich wahrscheinlich noch heute Abend meinen ersten Auftrag erhalten. Ich war so aufgeregt! Wie würde es wohl sein, von einem Mann dominiert zu werden? Schon lange hatte ich davon geträumt, meine Träume aber bisher nie ausgelebt. Heute würde es endlich so weit sein. Mit einem vorfreudigen Lächeln trat ich auf eine Männergruppe im Anzug zu. "Möchten Sie etwas trinken, die Herren?", fragte ich höflich.

Um nicht selbst fahren zu müssen, angegurtet ich einen Chauffeur, der mit seinem Wagen zu mir kam und mich in meinem eigenen Auto hin und später wieder zurück fuhr.

Der Abend gestaltete sich sehr angenehm. Ich traf viele Bekannte wieder, die man unter dem Jahr sonst nie zu Gesicht bekam. Gerade war ich mit einigen von ingeniöse Gespräch vertieft, als ein junger Sub zu uns trat und uns etwas zu trinken anbot. Er war sehr höflich , fand ich. Meine Gesprächspartner aber straften ihn mit empörten Blicken.
Ihrer Meinung nach war es eine ungeheure Frechheit, uns anzusprechen. Ich liess mir nichts anmerken, aber mir war ihr Verhalten peinlich. Der junge Mann ganz offensichtlich neu in der Szene und noch sehr unerfahren. Ausserdem könnte ich mich nicht erinnern, dass irgendwelche Verhaltensregeln für die Subs festgelegt wurden.
Ich schenkte ihm ein Lächeln, stellte mein leeres Glas aufs Tablett und nahm mir ein Neues. „Sehr aufmerksam, danke.“
Irgendwann tauchte der Mann auf, auf den ich gewartet hatte, mein bester Freun, Alexander „der Grosse“.
„Wo warst du denn so lange?“ grüsste ich und reichte ihm ein Glas. „Ich bin spät dran, ich weiss. Meine Ablösung hat sich verspätet. Ich kam einfach nicht weg. Wir hatten einen Notfall nach dem anderen. Feuerwerk sollte verboten werden.“
Wir unterhielten uns noch ein wenig, dann gingen wir rüber in dieAuktionshalle und setzten uns an einer der Tische.

-Mark-

Ich wurde beschimpft, wie ich es wagen konnte, die Leute einfach anzusprechen. Überrascht hob ich eine Augenbraue. Mir war nicht bewusst, dass ich hier niemanden ansprechen dürfte. Für wen hielten die sich? Nur einer bedankte sich und nahm mir zwei Gläser ab. Eines für sich und eines für einen Mann, der zu ihm stieß.
Ich ging dann weiter. Meine Vorfreude hatte gerade einen kleinen Dämpfer erhalten. Hoffentlich wurde ich bei der Auktion nicht an so einen Idioten versteigert, der sich darüber aufregte, wenn man überhaupt sprach!
Nach und nach wurde es immer voller auf der Feier und ich kam ordentlich ins Schwitzen. Es gab viel zu tun. Und je mehr Alkohol getrunken wurde, umso dreister wurde das Verhalten der Tops. Wobei das ja erlaubt war, wenn man begrapscht wurde. Darauf hatte man mich hingewiesen. Nur intimere Dinge waren auf der Feier ohne Vertrag nicht erlaubt. Irgendwann war es soweit, dass eine Band spielte und die Subs, die sich für die Auktion angemeldet hatten nach hinten gerufen wurden. Wir sollten vor unserem Auftritt noch ein wenig zurecht gemacht werden. Ich zum Beispiel sollte mich ausziehen und ein enges Lederhöschen anziehen. Außerdem legte man mir schwere Handfesseln an und kettete diese mit Eisenketten an meinem Halsband fest. Dann wurden meine Haare noch ein wenig gestylt und ich wurde einparfümiert und dann sollte ich mich auch schon in die Reihe der fertigen Teilnehmer stellen. Bevor ich auf die Bühne kam, waren noch zehn andere vor mir.

Florian

Die Halle füllte sich. Die Auktion begann.
Die ersten drei Teilnehmer, zwei Frauen und ein Mann, waren überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Auf Frauen liess ich mich nicht mehr ein, die Zeiten waren vorbei. Der Mann war mir zu alt, viel zu alt. Bei der Nummer 4, 7 und 8 nietete ich mit, nur um den Preis etwas hoch zutreiben. Als dann die 10 an der Reihe war, erkannte ich den jungen Mann von vorhin. Es bestätigte sich, das er ein blutiger Anfänger war und kaum Erfahrung vorweisen konnte.
Die Gebote blieben aus. Die meisten Doms, egal ob weiblich oder männlich wollten erfahrene, belastbar Sklaven. Anfänger waren Ihnen zu anstrengend. „Armer Kerl“ sagte mein Freund und sprach mir damit aus der Seele. Schliesslich hob ich die Hand und gab ein Gebot ab. Alexander gab ich unter dem Tisch einen leichten Stoss gegen’s Schienbein. „Biete mit.“
„Ich will nicht. Was soll ich mit dem Bengel?“ flüsterte er zurück. „Egal. Treib einfach den Preis hoch.“
Eine Weile überboten wir uns gegenseitig, einmal gab eine dritte Person eines ab, am Ende aber bekam ich den Zuschlag. Der Kleine gehörte mir. Zumindest die nächsten drei Tage.
„Was willst du mit dem Anfänger?“ fragte Alexander.
„Spass haben“ grinste ich. Warum Flauten nur immer Alle man könne mit Anfänger nichts anfangen? „Schon vergessen? Wir waren alle mal Anfänger.“
Ich stand auf, verabschiedete mich und ging hinter die Bühne um meinen Besitz in Empfang zu nehmen.

-Mark-

Nach und nach rückte die Schlange vor und dann kam endlich ich dran. Mit einem strahlenden Lächeln betrat ich die Bühne und lächelte freundlich ins Publikum. Doch entgegen blickten mir nur ablehnende Mienen. Leicht verunsichert sah ich zum Moderator der Auktion. Dieser ratterte meine Biografie herunter. Doch Gebote kamen keine. Enttäuschung begann sich in mir breit zu machen. Sah ich so scheiße aus oder warum bot keiner?
Doch dann hob endlich jemand die Hand. Der Mann von vorhin, der einzig Nette aus dieser Männergruppe! Erleichtert sah ich ihn an. Dann bot auch sein Freund und noch irgendjemand. Aber am Ende wurde ich für drei Tage á hundert Euro pro Tag versteigert. War nicht gerade ein lukratives Geschäft, aber fürs erste Mal doch voll in Ordnung. Und ich war gespannt auf diesen Mann.
Fröhlich hüpfte ich von der Bühne herunter zurück in den Backstage-Bereich. Jetzt mussten nur noch die genauen Vertragsbedingungen ausgehandelt werden. Hinten traf ich auch auf meinen Käufer.
"Hi, ich bin Mark. Und du?", fragte ich ihn fröhlich und hielt ihm meine Hand entgegen.

Ich musste nicht lange warten, da tauchte der junge Mann auf, Freude strahlend über beide Ohren. Er reichte mir seine Hand und stellte sich vor. Ich nahm sie und nannte ihm mein Pseudonym ‚Angel‘.
„Ist Mark dein richtig Name oder dein Pseudonym?“
Oh ja, der junge war ein blutiger Anfänger aber seine offene, fröhliche Art gefiel mir. Ich mochte Menschen mit Persönlichkeit lieber als die ewig unterwürfigen Sklaven, mit denen man kein vernünftiges Gespräch führen könnte.
„Zieh dich an“ wies ihn an. „Wir verschwinden von hier.“
Ich schickte ihn in die Garderobe und wartete bis er zurück kam. Kurz streifte ihn mein Blick. „Ich nehme an, du hast alles bei dir, was du für ein Wochenende ausser Haus brauchst. Zahnbürste, Ersatzwäsche und so...“
Ich war müde, hatte getrunken und war hungrig. Die kleinen Snacks hier machte nicht satt. Von meinem Freund hatte ich mich bereits verabschiedet und so rieff ich meinen Fahrer an, der Sich in einem Café um die Ecke die Zeit vertrieb und ging mit Mark auf den Parkplatz.

-Mark-

Verdutzt sah ich Angel an. Ich wollte ihn gerade fragen, ob das sein richtiger Name war, da fragte er mich dasselbe. "Pseudonym? Äh, nein, davon hat mir keiner etwas gesagt. Ich heiße wirklich Mark. Du kannst mir aber für die drei Tage auch einen anderen Namen geben, wenn du magst", sagte ich zu ihm.
Ich wandte mich von ihm ab und holte meine Kleidung. Wenig später kam ich in meinen Klamotten wieder zu ihm. Auf seine Frage hin nickte ich und klopfte auf meinen Rucksack. "Ist alles hier drin."
Doch dann ging der Mann einfach. "Hey, warte, was ist mit dem Vertrag?" Noch waren die genauen Konditionen doch noch gar nicht ausgehandelt und unterschrieben. Daher winkte ich Angel zurück zu einem Büro, wo wir uns setzten. Uns wurden die Vertragsformulare überreicht und nochmal alles genau erklärt, was erlaubt war und was nicht. Ich blickte Angel an. "Also... ich bin für so ziemlich alles offen. Ich will gern herausfinden, auf was ich so steh und was nicht. Allerdings bin ich Student. Es wäre also gut, wenn ich zwischendurch zu den Vorlesungen gehen kann", sagte ich ihm meine einzige Bedingung. Die Bezahlung und die Dauer des Vertrages waren ja bereits auf der Auktion ausgehandelt worden.

Ich hatte vor, die Verträge beim Essen zu besprechen aber Mark wollte das unbedingt gleich tun. Je mehr ich über diesen jungen Mann erfuhr, desto mehr wunderte ich mich. Die Verträge die im Grunde nur eine Formalität und nicht rechtskräftig waren, waren ihm ungeheuer ernst, aber von der Sicherheit durch ein Pseudonym wusste er nichts. Ich nahm mitbot, mit sein Profil auf der Agentur Website anzuschauen. Der Kleine brauchte dringend eine gründliche Einführung sowohl virtuell, als real. Wenn ich es mir recht überlegte, hatte er Glück, dass gerade ich ihn ersteigert hatte. Nicht jedem Dom waren gegeben, einen Anfänger einzuführen. Etwas verwirrt war ich, als er auf die Vorlesungen zu sprechen kam. „Vorlesungen? Über die Feiertage? Ist noch nicht so lange her, dass ich selbst Sudent war. Soweit ich mich erinnern kann, hatten wir über Silvester Semesterferien.“
Nun gut, natürlich wäre es kein Problem daran Teil zu nehmen, wenn es den wirklich welche gab. War ja nicht so, dass dies hier auf 24/7 hinaus lief.

Endlich war dieses, überflüssige Verfahren abgeschlossen. Meine Laune hatte etwas gelitten. Wie immer, wenn ich hungrig war. Ausserdem fürchtete ich, dass mir ein äusserst anstrengendes Wochenende bevor stand.

„Nach Hause?“ fragte mein Fahrer als er den Motor startete. Ich nickte. „Ja, aber halten Sie unterwegs bei einem Imbiss wo man was zum mitnehmen bekommt.“
„Wie sie wünschen“ erwiderte er und fuhr los. Nach etwa 10 Minuten holt er vor einem italienischen Restaurant. Es war nicht besonders edel und ich hatte das Gefühl, dort nicht recht hinein zu passen mit meinem Doch sehr edlen Anzug.
„Wenn sie möchten, kann ich gerne was für Sie holen.“ meinte mein Fahrer, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. Überrascht und erfreut sah ich ihn an. „Pasta Alfredo für mich und was möchtest du?“ wollte ich von Mark wissen.

-Mark-

"Ach ja, es sind ja Semesterferien", fiel es mir wieder ein. Entschuldigend lächelte ich ihn an. "Sorry, durch den Umzug bin ich zurzeit ziemlich verpeilt. Gut, dann hab ich eigentlich keine Einschränkungen", sagte ich.
Ich musterte Angel. Irgendwie wirkte er jetzt nicht mehr ganz so freundlich. Hatte ich ihn mit meiner Forderung etwa verärgert? Aber war doch normal, dass ich hier den Vertrag machte, bevor ich mit ihm mitging. Schließlich war Angel ein Fremder für mich und bei dem, was wir machten, wollte ich mich schon vorher absichern und alles klären, bevor es noch zu Missverständnissen kam.
Ich stieg zu ihm in den Wagen. Angel hatte einen eigenen Fahrer, wie ich erstaunt feststellte. Aber Angel sah auch aus wie jemand, der viel Geld besaß. Er bat seinen Fahrer bei einem Imbiss zu halten. Wir landeten bei einem Italiener und Angel fragte mich, was ich wollte. Ich kannte das Restaurant nicht, daher konnte ich nur fragen: "Haben die auch Pizza? Ich nehm irgendeine Pizza. Salami oder so."
Der Fahrer nickte und verschwand und nun saß ich allein mit diesem fremden Mann in einem Auto. Ich musste gestehen, dass ich verdammt nervös war. Was redete man nun mit jemanden, dem man drei Tage lang als Sklave diente?
Vorsichtig blickte ich zu ihm. "Sind Sie schon lange bei der Agentur?", fragte ich ihn, einfach, um höfliche Konversation zu machen.

Scheint als wäre Mark mit Leib und Seele Student. Wie sonst war es zu erklären, dass er seine Ferien vergass?
Etwas verdutzt sahen mein Fahrer und ich uns an als er beim Restaurant fragte, ob es auch Pizza gab. "Natürlich gibt es Pizza" lachte mein Fahrer. "Ist ja ein Italiener."
Er verschwand grinsend. Ich fand die darauf folgende Stille als angenehm, nach dem Lautstärkepegel an der Party. Mark schien es da anders zu ergehen. Er begann eine Konversation, auf eine etwas plumpe Art und weisse, aber immerhin war er selbstständig genug, es überhaupt zu tun.
"Im November waren es drei Jahre." Die Auflagen für den dominanten Part waren sehr viel strenger, als für den devoten. Ausserdem hatten es die Mitgliedsbeiträge in sich. Vor meiner Erbschaft wäre es undenkbar gewesen. Mein Fahrer brauchte nicht lange und kehrte nach kurzer Zeit mit Pizza, Pasta und sogar etwas zu Trinken zu uns zurück. Es roch wunderbar. "Sie sind ein Lebensretter."
Die fahrt zu mir nach hause dauerte ca. 30 Minuten aber so lange konnte ich nicht warten.

-Mark-

Ich schämte mich ein wenig. Meine Frage bezüglich der Pizza war wohl etwas dumm gewesen. Aber hätte ja sein können, dass es nur Nudeln oder irgendwelche anderen italienischen Spezialitäten gab. Italiener hieß doch nicht automatisch gleich Pizza... oder doch? Ich aß viel zu selten in Restaurants, um mich da wirklich auszukennen.
Als der Fahrer mit dem Essen zurückkam, füllte sich das Innere des Wagens mit angenehmen Essensgeruch. Nun begann auch mein Magen zu knurren. Ich blickte zu Angel.
"Drei Jahre. Wow. Da haben Sie sicherlich schon so einiges erlebt. Ich bin gespannt, was ich so für Erfahrungen machen werde." Ich lächelte leicht. Zum ersten Mal würde ich meine Neigungen ausleben können. Wenn meine Eltern das wüssten...
Mein Blick glitt wieder zur Pizza. Offiziell galt mein Vertrag zu Angel bereits. Daher fragte ich ihn höflich, ob ich meine Pizza auch bereits während der Fahrt essen durfte. Ob er Wert darauf legte, über alles bei mir bestimmen zu können?

Da mein Fahrer kein Eingeweihter war, ging ich nicht näher auf Marks Worte bezüglich Erfahrungen und Erlebnisse ein. Auf seine Frage, ob er sich über die Pizza hermachen darf oder noch warten solle, antwortete ich aber. "Meinetwegen kannst du auch warten, bis wir bei mir zuhause sind. Nur bis dahin wird sie kalt sein und ich persönlich mag keine kalte Pizza."

Als wir bei der kleinen Villa ankamen, die ich mein Zuhause nannte, hatte meine Paste gegessen und warf den Müll in die Tonne bei der Garage. Während Mark staunend da stand, klärte ich die Formalitäten mit dem Fahrer. Die Bezahlung wurde über seine Firma geregelt, aber ich schuldete ihm ja noch das Essen und für seine Dienste gab es dann auch ein grosszügiges Trinkgeld. Er verabschiedete sich daraufhin, stieg in seinen eigenen Wagen und fuhr davon. "Du kannst im Übrigen gerne 'du' sagen und mich Florian nennen. Mich zu Siezen oder mit meinem Pseudonym anzusprechen ist unnötig, wenn wir unter uns sind und uns auf Augenhöhe gegenüber stehen."
Hinter der ersten grossen Eingangstür, lag ein kleiner Eingangsbereich mit Garderobe. Hier verstaute ich meinen Mantel und Marks Jacken im Wandschrank, zog meine Hausschuhe an und reichte ihm ein paar Gästefinken. Von hier aus, ging es in eine, etwas grössere Halle. Ringförmig führten zwei Treppen nach oben auf eine Galerie und trafen sich dort. Darunter an der Wand hing das Portrait einer älteren Dame. Davor stand ein kleiner Tisch mit Blumen und Kerzen. In der Mitte der Halle stand ein grosser Weihnachtsbaum. Vier Türen führten von hier fort. Hinter zweien lagen jeweils Gästetoiletten. Ich führte Mark durchs Erdgeschoss. Zeigte ihm das grosse Wohnzimmer, wo drei Sofas vor einem Kamin zum Verweilen einluden. Im hinteren Bereich standen ein Klavier und ein Billardtisch. Hier befand sich auch der Durchgang in die Bibliothek. Dort gab es neben unzähligen Büchern einen versteckten Grossbildfernseher und eine Soundanlage. Auch ein Schachtisch stand hier. Auch mein Arbeitszimmer war von hier aus zu erreichen, nur war das für Gäste und für Mark ein Tabubereich.
Um nicht wieder durch das halbe Haus zurück zu müssen, zeigte ich ihm den Weg durch den Dienstborteneingang hinten rum in die Küche. Ich liess ihn einen kurzen Blick ins Esszimmer werfen, das ich so gut wie nie benutzte und setzte Teewasser auf. „Ich kann verstehen, wenn du zu aufgeregt bist, um zu schlafen. Du kannst gerne in der Bibliothek noch etwas lesen oder fernsehen. Sei nicht böse wenn ich mich gleich schlafenlege, nachdem ich dir dein Zimmer gezeigt habe.“ Vermutlich hatte Mark darauf gehofft, heute schon ein paar Erfahrungen machen zu dürfen, aber da musste ich ihn enttäuschen. Selbst wenn ich noch munter genug gewesen wäre; ich hatte Alkohol getrunken und der war bei einer Session für mich ebenso tabu wie beim Autofahren.