Geschichten Januar - März 2019 » Das Reich der Tierkreiszeichen

Das Reich der Tierkreiszeichen

Löwe: South Ithia
Fuchs: Vrajh (ragt in South Ithia hinein)
Widder: North Ithia
Tiger: Fostinhen
Drache: Fiirtan
Hase: Skos
Schlange: Garoy
Affe: Seltsin
Hund: Jortuun
Reh: Leyfwin

Löwe - Hüter der Einheit - Leijona
Ursprünglichste Form - Nach einem gewissen Ereignis änderte sich seine Gestalt.


Beziehungen: Ehemaliger Geliebter des Tigers, der aufgrund eines Angriffes auf ihn verschwunden ist.

Fuchs - Bewahrer der Weisheit - Śiẏāla

Beziehungen: Unerwiderte Zuneigung zum Drachen und der damit einhergehenden Verabscheuung der Schlange.

Widder - Strebender des Fleißes - Væren

Beziehungen: ?

Tiger - Gewährer des Mutes - Tiéer

Beziehungen: Ehemaliger Geliebter des Löwen, der dessen Schwinden noch immer nicht überwunden hat und auf der andauernden Suche nach ihm ist.


Drache - Inhaber der Stärke - Balaur

Beziehungen: Erwiderte Zuneigung zur Schlange.

Hase - Befürworter der Vorsicht - Hare

Beziehungen:?

Schlange - Meister der Flexibilität - Sāpa

Beziehungen: Erwiderte Zuneigung zum Drachen und damit einhergehende Abscheu dem Fuchs gegenüber.

Affe - Gelehrter der Anpassungsfähigkeit - Obez

Beziehung:?

Hund - Festiger der Treue - Minas

Beziehungen: Abneigung gegenüber dem Affen und bester Freund des Löwen.

Reh - Träger der Liebenswürdigkeit - Cérvol

Beziehungen:?

Mein Main Charakter:

Tiger - Gewährer des Mutes
Name: Tiéer (ausgespr. Tiäh)
Beziehungen: Ehemaliger Geliebter des Löwen, der desen Schwinden noch immer nicht überwunden hat und auf der andauernden Suche nach ihm ist.

Es war Still. Kein Ton war zu hören. Alles war schwarz. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, in der er, Leijona, Hüter der Einheit und Herrscher über South Ithia nichts tun konnte. Es war, als sei er ohnmächtig gewesen. Er fühlte sich machtlos, befand sich in einem Metazustand zwischen Tod und Leben. War es das, was passiert war? War er... tot? Fühlte es sich so an zu sterben? Er hatte keine Erinnerung, keine Sinne, nur eine unendliche Schwärze die ihn umgab und zu verschlingen drohte. Die Zeit schien viel langsamer zu vergehen, gar still zu stehen. Was war passiert? Wieso war er hier? Auch die letzten Erinnerungen schwanden, kein Name, kein Rang, kein Reich. Die Schwärze schien alles zu fressen, was sie in die Finger bekam. Dann war da ein Licht, ein Funken, ganz schwach in der Ferne. Er wollte darauf zu laufen, aber er hatte keine Kontrolle über seinen Körper. Das Licht entfernte sich. Dann wurde es wieder dunkel. Und auf einmal war er von einer unbeschreiblich hellen Schönheit umgeben, eine Reinheit. Alles war weiß, versprühte neue Hoffnung, rief zu Tatendrang auf. Doch sein Körper rührte sich nicht, seine Sinne funktionierten nicht, nicht einmal Herr seiner Gedanken war er. Ein lautes Donnern ertönte in der Ferne. Ein... Donnern? Hörte er? Kehrten seine Sinne zu ihm zurück? Erneute Dunkelheit. Wie lange? Wieso?

Vorsichtig öffnete er seine Augen, ganz langsam. Das Licht war grell. Wo war er? Wie war er hierher gekommen? Was war er? Die Sonne strahlte ihm ins Gesicht und es dauerte seine Zeit, sich an das Licht zu gewöhnen. Er fand sich auf einer großen Wiese wieder. Dann spürte er plötzlich etwas Nasses an seiner Hand. Überrascht zuckte er zusammen, wich zurück und sah... einen Hund? Wo zum Teufel war er? Langsam, da sein Körper noch nicht ganz so wollte, wie er, richtete er sich auf. Wer war er? Was war los? Er sah an sich hinunter. Seine Kleidung war an seiner Brust durch ein großes Loch zerfetzt. Die Haut darunter war allerdings intakt. Und auch sonst wies seine Kleidung keine Löcher auf. Er überlegte und sah vor sich. Der Hund, der eben über seine Hand leckte, sah mit wedelndem Schwanz zu ihm hoch. Der Erinnerungslose suchte Trost darin, das sanfte Tier vorsichtig zu streicheln, bevor er sich umsah. Weit und breit nur endlose Felder. Kein Haus, keine Gebäude. Wo zum Teufel war er?

Ein vertrauter Geruch hing in der Luft. Das zumindest nahm der kleine Hund wahr, als er sich weit von seinen Spielkamaraden entfernt hatte und auf der Suche nach dem richtigem Weg zurück gewesen war. Neugier trieb ihn dazu an, dem Duft nachzugehen. Zu sehen, was genau ihm daran so vertraut zu sein schien oder eher, wer ihm so vertraut sein konnte. Seiner kleinen feuchten Nase folgend verließ er einen mit Sand ausgelegten Weg und lief direkt auf die großen bunten Wiesen zu. Schon immer waren diese Wiesen ein Ort der Stille und der Ruhe gewesen. Gelegentlich verirrten sich manche Wesensgenossen hierher um einen freien Kopf zu erhalten oder mal vom Alltag abschalten zu können. Deshalb dachte das junge Wesen, dass es auf einen Bekannten oder einen Freund stoßen würde. Stattdessen fand er jedoch eine Gestalt am Boden, die sich nicht zu rühren schien. Langsam und bedacht näherte er sich diesem. Der Fremde wies keine sichtbaren Hundemerkmale auf und genauso wenig die der anderen Arten. Es ließ den jungen Hund stutzig werden und sich nur bedacht vorwärts zu bewegen. Sobald die feine Duftnote der einer konkreteren wich, rannte er vorfreudig auf die Person zu. Denn schon der Kleine erkannte an dem Geruch des Wesens, um wen es sich handeln musste. Als er ein Kleinkind gewesen war, hatte er ihn ein paar Mal sehen dürfen. Den allerseits geliebten Herrscher. "Raaff..!", rief er erfreut der Gestalt entgegen und konnte sich gerade noch abrubt abfangen um nicht gegen den Älteren zu stoßen. Jedoch kam es zu keiner Reaktion des Anderen. Verwirrt roch der Hund daher an der Wange des Mannes. Die ausströmende Luft ließ ihn fast schon beruhigend zusammensacken. Dieses Wesen lebte noch! Daraufhin tat er das einzige, was er in dieser Situation tun konnte. Er schleckte die Hand des Anderen ab und wartete darauf, dass sich die Augen des Herrschers öffnen würden. Als sie es dann auch taten, bellte der Hund ihm freudig entgegen und ließ seinen Schwanz vor Glückseeligkeit wedeln. Es war Jahre her gewesen, dass er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Doch ein solcher Duft war einprägsam und er würde ihn sicherlich niemals vergessen. Die Nähe des Älteren suchend, legte er seine Pfoten auf die Beine des Mannes und schmiegte seinen Kopf entgegen die Hände des Anderen. Ein Weilchen ließ er sich dann streicheln, bis ihm klar wurde, dass der nun nicht mehr Fremde sich nicht rühren wollte und er irgendwie nicht ganz der gleiche zu sein schien. Nachdenklich betrachtete der Kleine ihn deshalb, bis er einen Plan geformt hatte. Blitzartig sprang er von dem Anderen weg und bellte ihm zu. Er solle ihm folgen .. wenn er denn könne. Da er sich nicht sicher war, ob der Andere ihn verstehen würde, trat er noch einmal auf den Herrscher zu, zog mit seinen kleinen spitzen Zähnen an dessen Hosenbein in die Richtung, aus der er gekommen war. Dann ließ er vorsichtig von der Bekleidung und machte sich auf dem Anderen den Weg zu zeigen.

Weiter als an dem Punkt, ab dem der kleine Hund die Duftnote des Herrscher vernommen hatte, kamen sie nicht. Denn an diesem Punkt hatten sich bereits zahlreiche kleine Hunde und unter ihnen etwas größere versammelt, die den Kleinen sofort erleichtert und erfreut umspielten und in ihre Mitte nahmen. Den Neuzugang beachteten sie erst gar nicht, bis auch ihnen sein Duft in die Nase stieg. Und da geschah etwas, was es lange nicht mehr gegeben hatte. Normalerweise waren die Hundewesen stets unter sich einig und im Normalfall friedlich. Doch seit dem Verschwinden des Hüter der Einheit, hatten sie lernen müssen ihre friedliche Ader ablegen zu müssen und sich zu verteidigen. Daher kam es nicht unerwartet, dass sich die eine Hälfte der Hunde knurrend und bedrohlich gegen den Unbekannten aufstellten, während die andere Hälfte, die den vertrauten Geruch ebenso erkannt hatten wie der kleine zuvor, sich schützend vor dem Herrscher stellten und den Anderen fletschend die Zähne zeigten. "Genug. Schluss mit dem Unsinn!", unterbrach eine bestimmend und fest klingende Stimme die Spannung, die sich entfacht hatte. Umgeben von einigen weiteren Menschenhunden, trat er hervor. Minas, der Festiger der Treue und Herrscher der Hundewesen. Ein jeder legte sich daraufhin auf dem Boden und besah den Herrscher sowie den Fremden neugierig, teils auch verängstigt, teils vorfreudig an. "Was macht ihr denn so für einen Aufstand wegen eines ..", bislang war der Blick von Minas nicht in die Richtung des Fremden gefallen. Doch sobald sich ihre Augen trafen und sich Minas seiner Sinne berief, entrang ihm ein überraschter Laut. "Wie ist das Möglich..? Wo seit Ihr nur gewesen?!" Unglauben spielte sich in den Augen des Mannes, der schon unzählige Jahre auf seinen Rücken trug. Der Mann, den er vor sich sah, war defintiv sein enger Freund und Hüter ihrer aller, zumindest von seinem Geruch ausgehend. Diese Gestalt war jedoch so unvertraut, dass er nicht anders konnte als erst einmal Abstand zu walten. Was war hier nur los? Wie konnte der Hüter der Einheit nach so vielen Jahren einfach so vor ihm stehen?

Der kleine Hund war wirklich neugierig. Wäre er nicht so absolut überfordert mit der ganzen Situation gewesen, hätte er sich sicher mehr Mühe gegeben, das Tier zu streicheln. Es war nicht schwer zu erkennen, dass das kleine Tier ihm irgendetwas zeigen wollte. Es verdeutlichte es auch noch einmal dadurch, dass es vorsichtig aber bestimmt an seiner Hose zog. Dann lief es ein kurzes Stück voraus. Er war neugierig. Wusste der kleine Hund vielleicht, wo er wohnte? Oder konnte ihn zumindest zu einer anderen Person bringen, die ihn vielleicht kannte? Er wusste nur eins: Wenn er die Antwort darauf erfahren wollte, musste er dem Hund folgen. Das funktionierte allerdings nur, wenn er endlich aufstand. Er sah unter sich. Weiches Gras. Dann sah er zu seinen Beinen. Wie lange lag er hier? Wieso war er nicht verhungert, verdurstet? Vielleicht hatte er hier ja nur ein Nickerchen gehalten? Aber seit wann sorgte ein Nickerchen für Amnesie?
Vorsichtig, ohne noch länger zu Zögern, richtete er sich auf. Er wollte wissen, was der Hund ihm zeigen wollte. Als er sein Gewicht von seinem Hintern auf seine Füße verlagerte, durchzog ihn ein stechender Schmerz. Wie lange hatte er seine Beine nicht mehr benutzt? Es war merkwürdig. Es war, als müsste er sich erst einmal an das Gefühl gewöhnen, zu stehen. Laufen war dann der nächste Schritt und erwies sich als noch schwieriger. Hätte das kleine Tier keine Geduld mit ihm gehabt, hätte er den Hund nie eingeholt. Einige Zeit verging, bis er sich bereit fühlte, die ersten Schritte zu machen. Holprig, schwankend. Er ging wie ein Kleinkind, dass seine ersten Schritte versuchte. Allerdings, im Vergleich zu einem Kleinkind, hatte er den Bogen recht schnell raus und war irgendwann wieder Herr über seine Beine geworden. Laufen fühlte sich mit einem Mal wieder natürlicher an und der Schmerz war auch vergangen.
Jetzt konnte er dem kleinen Tier endlich folgen. Keine weiteren Verzögerungen. Er musste wissen wer er war, woher er kam und was er hier tat. Und das Tier schien eine Antwort darauf zu wissen.
Je weiter sie kamen, umso mehr Hunde hatten sich versammelt. Irgendwann, so schien es, waren es so viele, dass er sogar den kleinen Hund aus den Augen verlor, der ihm den Weg hier hin gezeigt hatte. Dann sah er ihn, inmitten der ganzen anderen Hunde. Er wollte ihm folgen, auch wenn es etwas unheimlich war, wurde allerdings gestoppt, als sich vor ihm quasi eine Mauer aufstellte, eine Mauer aus Hunden, die ihn anknurrten und ihm das klare Zeichen gaben, dass er nicht willkommen sei. Panik stieg in ihm auf. Ein Teil von ihm wollte umkehren, ein anderer wollte der Sache auf den Grund gehen, um jeden Preis hier bleiben und die Wahrheit herausfinden. Das Knurren wurde stärker, die Hunde bedrohlicher. War der Erfolg seiner Suche nach sich selbst von so kurzer Dauer? Dann hörte er eine Stimme. Er... verstand ihn! Sie sprachen offensichtlich die gleiche Sprache. Sie sahen sich sogar ähnlich! Vielleicht könnte er ihm ja sagen, wo er war und was er hier tat. Er hatte unzählig viele Fragen an den Fremden, der hierarchisch offensichtlich über den anderen Hunden stand. Dann trafen sich ihre Blicke und etwas merkwürdiges geschah. Er wusste nicht, was er meinte, wovon der Menschenhund sprach. Meinte er wirklich ihn? "ich...", begann er. Seine Stimme war brüchig und kratzig, als hätte er schon sehr lange nicht mehr geredet. "Ich weiß nicht, was ihr meint.", murmelte er. "Ich weiß nicht wer ich bin.", lieferte er die mehr als unzureichende Erklärung und schüttelte leicht den Kopf. "Ich habe meine Erinnerungen verloren, schätze ich." Er war traurig, hilflos und einsam. All diese Emotionen spiegelten sich in seiner Stimme wieder.

Mit der Antwort des ehemalig Herrschenden hatte wohl keiner der anwesenden Hundewesen gerechnet. Man sah es ihnen allen gleichermaßen an. Der Unglaube darüber, dass der all so mächtige Mann vor ihnen, nicht wusste, wer er war oder welche Macht in ihm ruhte. Die Räder in den Köpfen eines jeden Einzelnen begannen sich zu drehen. Ein jener dachte daran, dem armen Manne zu helfen, ihn zu schützen in seiner wehrlosen Haltung. Einige Andere planten bereits einen Umsturz, einen Plan einer möglichen Geisel und der Druckausübung gegenüber dem herrscherlosen Land South Ithia. Doch bevor sich konkrette Pläne festigen konnten unterbrach der Herrscher der Hundewesen diese mit einem tiefen, rügenden Knurren. Dabei war es nicht vermeidlich gewesen, dass er seine gefährlich spitzen Zähne zur Schau stellte. Minas musste seine Leute unter Konrolle bringen, damit er seinem früherem Freund helfen konnte. Am schnellsten und effektivsten ging dies nun einmal durch Angst und Respekt. Nachdem sich ein jeder Hund zu fassen schien und demütig dreinblickte, trat Minas die ersten Schritte auf den Löwen zu. "Erinnerst du dich denn an irgendetwas? An eine Kleinigkeit?", direkt vor dem Anlitz des Anderen blieb der Menschenhund stehen und legte behutsam seine Hand an die Wange des von der Statur etwas kleineren auf. "Wir haben dich all die Jahre gesucht, mein Freund. Und nun endlich bist du wieder da .." Zärtlich glitt der Daumen über die weiche, warme und nicht vertraute Haut des Anderen. Der Anblick war noch immer gewöhnungsbedürftig. Doch konnte Minas eindeutig spürren, dass es sich um seinen Freund handelte. Seinen verloren gegangenen Freund. Und er würde nun alles daran setzen, dass dieser nicht mehr von seinen Augen schwinden würde. Erst einmal würde er sich aber über seinen Zustand weiter informieren und ihn den Ärzten vorstellen. Das Loch im Gewand des Anderen war seinem Blick nicht entgangen. Etwas musste mit dem Löwen geschehen sein. Etwas, was noch keiner von ihnen genau begreifen konnte.

Oh Gott, hatte er etwas falsches gesagt? Eine plötzliche Stille brach aus. Eine unangenehme Stille. Sie schien endlos lang anzuhalten. Er hatte keine Ahnung, ob diese Hunde Freund oder Feind waren. Hatte er sich sein eigenes Grab geschaufelt? War er vielleicht einst ein Feind dieser Hunde gewesen? Hektisch sah er sich um. Er wollte fliehen. Aber wohin? Die Wiese erstreckte sich meilenweit vor ihnen, keine Bäume oder sonst eine Möglichkeit zum Verstecken. Er hatte keine andere Wahl, als sich den Hunden auszuliefern und zu hoffen, dass sie nicht wirklich seine Feinde waren. Er zuckte zusammen, als er ein lautes Knurren vernahm. Dieser Kerl, der offensichtlich ihr Anführer, ihr Herrscher war, offenbarte das, was hinter dem sanften Gesicht verborgen lag: Spitze Zähne, die ihn mit Sicherheit ohne Probleme hätten zerfleischen können. Dann kam er auch noch auf ihn zu. Instinktiv wich er einen Schritt zurück. Der Wunsch zu fliehen stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber... der Menschenhund kannte ihn offensichtlich. Er wusste etwas, über das Leben, was er hier vor gelebt hatte. Und er musste wissen, was er wusste. Schließlich standen sie direkt voreinander. Er musste ein Stück zu dem Hund hochblicken. Zögerlich schüttelte er den Kopf auf dessen Frage hin. Ein merkwürdiges Gefühl überkam ihn, eine Art dèjá vu. Er kannte ihn. Bei dem geringsten Hautkontakt driftete er plötzlich komplett ab. Er blendete seine Umgebung automatisch aus und wurde in eine andere Situation zurückgeworfen, in der er den Menschenhund sah. Ein Flashback? Er konnte es nicht richtig deuten und ehe er sich versah, war er wieder ins Hier und Jetzt zurückgekehrt. In seiner Erinnerung - oder war es eine Offenbarung? - hatte er einen Namen gehört. "Minas...", murmelte er. Es war das einzige, was ihm in dieser Situation eingefallen war. Er kannte diesen Namen. Woher kannte er diesen Namen? Was war dieses starke Gefühl, als hätte er irgendetwas wichtiges vergessen? Stechende Kopfschmerzen quälten ihn. Reflexartig hielt er sich den Kopf und war dankbar für den Mann, der vor ihm stand und gegen den er sich in diesem Moment, in dem er schwächelte, lehnen konnte. "Wer bin ich?", gab er kleinlaut von sich, in einem Versuch, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Es schmerzte. Zu sehen wie ein enger Freund aus Angst vor deiner Person zurückwich und sichtbar nach einem Fluchtweg zu suchen schien, ließen vollkommen neue Gefühle in Minas aufkommen, die er niemals wieder erleben wollen würde. Sie waren beinahe genauso schlimm, wie die tiefe Trauer, die ihn befallen hatte, als der Mann vor ihm einst verschwunden war. Doch er stand ihm nun geegenüber und der Andere fühlte sich warm und lebendig gegen seine Hand an. Er lebte. Nichts Anderes schien im Moment von Wert zu sein. Der Festiger der Treuer bemerkte, dass etwas in dem Löwen vor sich gegegangen sein musste, denn plötzlich nahmen seine Augen eine Ferne an, die er sonst von ihm nicht gekannt hatte. Instinktiv ergriffen die Hände das Gesicht von dem Herrscher und streckten es ein wenig zu sich nach oben. "Leijona?! Lei!?" Fast schon hifllos wartete das Hundewesen ab, bis sich sein Freund fangen konnte. Dass er seinen Namen von den Lippen des Anderen hören würde, damit hatte er nicht gerechnet. "Ja... Ich bin bei dir. Alles wird gut.", beruhigend fiehlen ihm die Worte heraus, gefolgt von einem sanften Lächeln, das die Lippen zu zieren begann. Sein enger Vertrauter erinnerte sich an ihn. Auch wenn es nur der Name sein würde, so würde er sich eventuell an seiner Seite sicher fühlen. Doch kaum trat dieser kleine Hoffnungsschimmer zu tage, erschracken sie alle. Nicht nur Minas auch die anderen Hunde schreckten auf, als sie sahen, dass der Löwe gegen den Hundeherrscher zu fallen schien. Minas ließ es sich nicht nehmen, die kleinere Gestalt des Anderen in seine Arme zu nehmen und ihn tragend von den Wiesen wegzuführen. "Ruh dich ein wenig aus, mein Freund. Du bist nun sicher. Dir wird nichts mehr passieren.", leise gab er die Worte von sich und drückte Leijona sachte an sich. Sobald sich der Hundeherrscher in Bewegung gesetzt hatte, folgten ihm die anderen ebenfalls. Sie schlugen den Weg in das Haus des Herrschers ein - dem Palast von Jortuun. Einem riesigem Anwesen, dass an dem Fuße eines Berges gebaut worden war und umgeben war von einer vielbelebten Stadt, die all jene behauste, die am heutigem Tage mit ihm hinaus gezogen waren.

Wie dankbar war er, zwischen all der Verwirrung und Angst, die ihn umgab, das Minas da war. Er hatte keine Ahnung, was die letzten Stunden passiert war. Waren es überhaupt Stunden? Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, auf der Suche nach seinem Namen, sich selbst und seiner Herkunft. Hätte Minas ihn nicht gehalten, wäre er wohl einfach wie ein nasser Sack zu Boden gefallen. Der Menschenhund, auch wenn er ihn eigentlich kaum kannte, rief in ihm so ein vertrautes Gefühl hervor. Es war ein Gefühl der Geborgenheit und genau das, was er in diesem Moment brauchte. Welchen Namen hatte er eben gerufen? 'Leijona'? 'Lei'? War er das? War das sein Name? Er hatte so viele Fragen, die ihm auf der Zunge brannten, die nur darauf warteten, gestellt zu werden. Aber stattdessen schwieg er. Lei, falls das wirklich sein Name war, er erschien ihm zumindest irgendwie passend für sich zu sein, ruhte sich lieber aus. Er hatte das Gefühl, sich seine ganze Kraft aufsparen zu müssen. Das fiel ihm vor allem deshalb leicht, da Minas sogar soweit ging ihn zu tragen. Er trug ihn sogar ein gutes Stück. War er nicht zu schwer? Dem Menschenhund sah man keinerlei Anstrengung an. Das erleichterte ihn etwas. Seine Worte nahm er sich zu Herzen, erwiderte aber nichts darauf. Stattdessen ließ er sich einfach tragen, genoss es, eine Pause machen zu können. Er hatte nicht das Gefühl, als sei es normal für ihn, so zu schwächeln. Woher kam es also? Wie lange hatte er wirklich dort gelegen? Für einen Teil der Strecke war Lei in einen schlafähnlichen Zustand gefallen. Seine Augen öffneten sich erst wieder, als sie sich kurz vor einem riesigen Palast befanden. Dahinter ragte ein riesiger Berg gen Himmel. Vor dem Palast lag eine geschäftige Stadt. Es waren viele Eindrücke, die er alle auf einmal versuchte, zu verarbeiten. So ganz leicht war das nicht, vor allem, da sein Hirn noch immer geschwächt zu sein schien. Sein Kopf wollte einfach nicht so, wie er. Lei seufzte. Ob er gleich wohl in Ruhe mit Minas reden könnte?

Die Stille, die während des Heimweges eingebrochen war, störrte den Menschenhund und sein Gefolge keineswegs. Jeder nutzte diesen Moment um sich seiner Gedanken klar zu werden. Ihnen wurde als Ersten klar, dass sich die Zeiten wieder ändern würden, jetzt wo der Hüter zurückgekehrt war. Nach all der Zeit schien er noch immer nicht den Halt von ihrem Anführer verloren zu haben, was ihnen klar machte, dass sie sich fort an wieder an der Seite der Löwenwesen wiederfinden würden - sobald der Löwe zu seinen Kräften gekommen war. Es beunruhigte und erfüllte sie sogleich mit Sehnsucht. Ein jedes Wesen des Reiches sehnte sich nach dem vergangenem Frieden. Das Verschwinden von Leijona hatte einen solch starken Ausmaß genommen, dass sich die Länder gegenseitig anklagend mehr oder weniger im Krieg befanden. Keiner traute dem Anderen mehr und das obwohl sie stets im Einklang miteinander gelebt hatten. Nun würde sich das Blatt wieder wenden können und ein jeder könnte seine ehemaligen Freunde in die Arme versöhnlich schließen.
Recht schnell kamen sie an und Minas vergeudete keine Zeit sich mit den Bediensteten des Palastes oder der begrüßenden Volksmenge auseinander zu setzen. Da sein enger Freund sich hin und wieder in einem schlafenden Zustand zu befinden schien, nahm er an, dass dieser viel Ruhe und einen langen Schlaf brauchen würde, um wieder etwas fitter sein zu können. Da sich allerdings einige Räume des Palastes im Umbau befanden, sah er sich gezwungen Leijona in seinem Zimmer unterzubringen. Ihn störrte es nicht im Gerinsten, so konnte er nur hoffen, dass es dem Löwen genauso gehen würde. Seinem Gefolge zuweisend, sich aufzulösen und ihren eigenen Tätigkeiten nachzugehen - bis auf einem Bedienstetem, den er bat seinen Arzt zu rufen - betrat er langsam das Zimmer und legte seinen Freund behutsam auf die weiche Matte des Bettes nieder, nachdem er die Bettdecke zur Seite gezogen hatte. Erst als sich Leijona auf dem Bette befand, kniete er sich neben diesem nieder und betrachtete ihn aufmerksam. "Das ist sicher sehr viel für dich .. Gibt es etwas, was ich für dich tun kann?" Eigentlich kamen die Worte eher gemurmelt daher, da er nicht damit rechnete, dass der Andere wach genug wäre um eine Konversation führen zu können. Vielleicht nahm er es sich deshalb heraus mit einer Hand sachte über den Schopf des Kleineren zu fahren.

Sein Körper wurde von Minute zu Minute schwächer. Er wollte sich einfach nur noch ausruhen, schlafen und hoffen, dass das hier alles nur ein böser Traum war und wenn er aufwachte, sich an alles erinnern würde. Aber ihm wurde die schmerzliche Realität zunehmend bewusst. Irgendetwas war passiert, irgendetwas, was ihm alles genommen hatte. Diesen ganzen Gedanken nachzugehen, war anstrengend, immer wieder driftete Lei ab, hatte nur stellenweise mitbekommen, wie er in Minas Gemach gelandet war. Letztendlich spürte er einfach nur eine weiche Matratze im Rücken und eine kuschelige Bettdecke, die ihn mit ihrer Gemütlichkeit sogleich ins Reich der Träume reißen wollte. Doch Lei blieb stark, zumindest noch für einen kurzen Moment. Er hatte so viele Fragen und brauchte Antworten. Lei ignorierte also die innere Stimme, die ihn zum Schlafen aufforderte, er ignorierte die Augenlider, die immer wieder zuzufallen schienen und er ignorierte die Kopfschmerzen, die nicht verschwinden wollten. Lieber konzentrierte er sich auf Minas sanfte Stimme, die mit ihrem sanften, ruhigen Klang zu Lei sprach. "Woher...", begann er. Er drehte sich wie in Zeitlupe auf die Seite, um den Menschenhund ansehen zu können. Er hatte ihm mit seiner Freundlichkeit schon so viel Geborgenheit gegeben, dass es den Schmerz etwas zu lindern schien. "Woher kennst du mich?" Er hatte es tatsächlich geschafft, einen vollständigen Satz zu formulieren, ohne umzukippen, ohne Flashbacks und, wenn er sich nicht täuschte, klang seine Stimme auch bei Weitem nicht mehr so brüchig, wie zuvor.

Sacht glitten die Haarsträhnen durch die Finger von Minas. Es hatte etwas beruhigendes an sich. Auch für das Hundewesen. Jetzt wo er ihn anfassen konnte, wo er ihn sicher in seinem Zuhause vorweisen konnte, wurde es ihm erst richtig bewusst, dass er ihn wieder hatte. Dass er da war und in Sicherheit, zumindest zu dem derzeitigem Stand. Und wenn es nach ihm ging, würde er auch dafür Sorge tragen, dass dem so sein würde, bis sich der Andere im Stande sah seine Position in ihrem Reich einnehmen zu können. Für einen Augenblick hielt er ihn seiner sanften Berührung inne. Sah dabei zu, wie sich Leijona zu ihm herumdrehte. Die Erschöpfung sah man ihm nur all zu deutlich an und am liebsten hätte Minas ihn zurechtgewiesen, dass er sich erst einmal ausruhen solle und sie nachher noch immer reden könnten. Doch er ahnte, dass der Andere diese eine Antwort unbedingt brauchen würde. Nur dann, würde er sich vielleicht fallen lassen und die Ruhe willkommen heißen. "Woher ich dich kenne? Nun .. eigentlich schon immer.", etwas näher an das Gesicht des Löwens mit seinem eigenem kommend, lächelte er ihn an. "Von Kindesbeinen an waren wir zusammen, Lei. Unsere Wächter haben uns gemeinsam aufwachsen lassen, bis wir alt genug waren zu regieren." Erneut glitten die Finger sachte durch das nun rötlich daher scheinende Haar, als auch schon die nächsten Worte in einem so warmen Tonfall von den Lippen kamen, dass es selbst den Hund ein wenig erschreckte, wie wahr sie wirklich waren. "Ich werde stets an deiner Seite verweilen. Du bist mein bester Freund. Auch wenn du noch so anders aussiehst, noch ganz so weit weg bist .. ich werde nie vergessen, wie wichtig du für mich bist. Und ändern wird sich dies auch niemals." Zum Glücke des Hundes entschied sich der Mediziner nun in diesem Augenblicke einzutretten und sich einen kurzen Überblick über die Gestalt des Löwen machen zu wollen. Dabei ordnete er eine ordentliche Portion Ruhe an und gewisse Nährmittel sowie Vorkehrungen, die die nächsten Tage eingehalten werden sollten. Nachdem all dies erledigt war, blickte Minas zu seinem Freund. "Versuch ein wenig zu Schlafen.. ich bin in dem Raum gegenüber, falls du was brauchen solltest."

Die sanfte Berührung, die Minas ihm schenkte, ließen ihn zum ersten Mal an diesem Tag etwas entspannen. Er hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als ein paar Antworten und jetzt schien er sie zu bekommen. Lei wusste nicht wie, aber der Hund hatte eine Ausstrahlung, bei der man sich einfach geborgen fühlen musste. Er strahlte Ruhe, Frieden und Fröhlichkeit aus, die im Kontrast zu dem Gefühlschaos standen, welches in Lei vorging und ihn noch mehr auszulaugen schien. Er wollte schlafen, sich ausruhen, gleichzeitig brannte in ihm der Wunsch nach Antworten. Alles war so merkwürdig, als wäre bis vor kurzem noch alles gut gewesen und ganz plötzlich wäre etwas unvorstellbar schreckliches passiert, unter dem sie nun alle litten. Als Lei langsam einnickte, riss Minas Stimme ihn aus dem Schlaf. Da er sich so sehr nach einer Antwort sehnte, hielt er sich nach Kräften wach, um der sanften Stimme des Anderen zuzuhören. Zugegeben, zunächst war es keine sehr befriedigende Antwort gewesen, doch dann begann der Hund näher zu erläutern. Regieren... Dieses Wort warf ihn etwas aus der Bahn. Er war ein Herrscher? Eine Art König? Aber das hier war definitiv nicht sein Königreich. Es war frustrierend. Jede Antwort die er erhielt, warf noch mehr Fragen auf. Würde er denn nie an sein Ziel kommen und die gesuchten Antworten auch finden. Je mehr Minas sprach, desto mehr Emotionen löste es in Lei aus. Freude und Trauer gleichermaßen. Eine Träne bildete sich, während er schwach lächelte. "Danke.", sprach er leise und war nun bereit. sich schlafen zu legen, als seine Ruhe von einem Mann, der, bei näherer Betrachtung, Mediziner oder so etwas sein mussten. Er sagte nichts mehr, da ihn der Schlaf einholte und er genüsslich die Augen schloss, um sich dem ersehnten Land der Träume hinzugeben.

Nachdem Minas sich versichert hatte, dass Leijona zu schlafen begonnen hatte, trat er leise, nachdem er sich aufgerichtet hatte, aus dem Zimmer heraus, schloss die Tür und betrat das Zimmer gegenüber. Dies war sein Studierzimmer, in dem er meist die Geschäfte des Landes tätigte und sich mit gewissen Anfragen seiner Bevölkerung beschäftigte. Den restlichen Tag, die nächsten Stunden würde er dafür aufbringen müssen, ein jeden Herrscher des Landes darüber in Kenntnis zu setzen, dass ihr Hüter der Einheit wieder gekehrt war - lebend. So saß er an seinem Schreibtisch, nahm sich das erste leere Papier zur Hand. Auch wenn es ihm nicht gefiel und er kein Freund von diesem Herrscher war, so musste er das erste Schreiben an den Tiger addressieren. Als ehemaliger Geliebter des Löwen hatte er das Anrecht zu wissen, dass sich Leijona im Land der Hunde aufhielt. Nachdem das Schreiben so neutral wie möglich niedergefasst wurde, rollte er das Blatt zusammen und drückte einen gewissen Stempel auf das Ende der Seite, damit sich die Form dessen nicht lösen konnte. Sobald er den Namen des Tigers ausgesprochen hatte, verschwand der Brief aus seiner Hand und befand sich unmittelbar in den Händen der anderen Art. Und so verfuhr er weiterhin. Nach dem Tiger schrieb er dem Reh, dem Hasen, der Schlange, dem Drachen, dem Widder, dem Fuchs und zuletzt dem Affen. All dies geschah nach seiner persönlichen Präferenz. Wenn es nach Minas gegangen wäre, hätte er dem lästigen Affen keine Nachricht zukommen lassen, doch wollte er keinen unnötigen Streit mit diesem Wesen provozieren. Leise atmete der Hund schwer aus. So viel war geschehen und es wirkte so, als würde all dies nur ein Trugbild sein. Dass er jedoch wach war, dessen war er sich sicher. Zumindest befand er sich in keinem Traum. Er hatte sich Leijonas Rückkehr nicht herbeifantasiert. Doch würde es wirklich was an der derzeitigen Lage ändern? Würden sie nicht eher weiter aufeinander losgehen, sobald die Beruhigung und Freude weicht und der Argwohn steigt? Minas gefiel die Lage ganz und gar nicht und er begann sich jetzt schon Sorgen zu machen auf das, was bald kommen würde.

So merkte der Hund nicht, dass der nächste Tag angebrochen war. In seinem Land herrschte reges Treiben. Ein jeder ging seiner Arbeit nach. Doch blieb der Tratsch nicht aus. Ein jedes Ohr erreichte die Kunde, dass der geliebte Löwe heimgekehrt war und sich bald alles wieder beruhigen würde. Der Frieden war zum greifen nah und man feierte ihn jetzt schon im Lande des Hundes. Während all dies geschah, verbrachte Minas die Minuten noch immer damit sich in seinem Studierzimmer um gewisse Anfälligkeiten zu kümmern, als auch schon ein Wesen ruhigend Schrittes der Gestalt des Hundes genähert hatte und sich unbeirrt neben dem Größerem hinstellte, um in die Unterlagen des Anderen lugen zu können. "Wie immer bist du am Arbeiten, nicht wahr Hund? Dabei müssten sich deine Gedanken doch stets um unseren Löwen drehen.", beinahe monoton erklangen die Worte aus den Lippen des anderen Wesens. Sie hielten keine negative noch all zu positive Schwingungen in sich. Und es gab nur eine Person, die mit dem Hund so reden konnte. Es war niemand anderes, als der Nachbar höchstpersönlich - der Meister der Flexibilität oder auch der Herrscher der Schlangen. "Und wie immer bist du einer der Ersten der hereinschneit. Erinnert mich doch immer wieder daran, wie froh ich bin, mit dir keinen Krieg führen zu müssen.", gab der Hund mit einem leisen Seufzer von sich, als er seine Gedanken nun doch in die Richtung seines besten Freundes lenken musste. "Er .. Leijona.. er ist so anders.. und auch der Gleiche. Ich weiß nicht .. wie ich ihm helfen kann und was ich tun soll, Sāpa." Die Schlange blickte den wehleidig dreinblickenden Hund stilschweigend an, ehe er eine Hand an die Schulter von Minas auflegte. "Sei einfach für ihn da. Mehr wird er sicher erst einmal nicht brauchen. Um den Rest kümmern wir uns anderen." Normalerweise scheute die Schlange jeglichen Körperkontakt. Der Anblick des Hundes ließ ihn jedoch ein wenig aufwärmen und diese kleine Geeste zulassen. Denn auch in ihm entzündete ein Funke der Freude über die Rückkehr von Leijona, einem engem Vertrautem, mit dem er unzählige Nächte die verschiedensten Bevölerungen beobachtet und über Belangloses diskutiert hatte. "A pro pro Anderen .. Sag mir nicht, dass du dem Affen und dem dämlichen Fuchs ebenfalls geschrieben ..", die Sāpa brauchte nicht einmal auszusprechen. Der Blick, dem ihm der Hund zuwarf, sagte Alles, was er wissen musste. Eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustend, verschränkte er dann die Arme. "Na klasse.. Das könnte spaßig werden."