RE: Dangerous Nights - 4

Seraphim

"Eines nach dem anderen, mein Kleiner!" Ich hob meine Hand, um dem Redefluss Einhalt zu gebieten. "Du frägst viel auf einmal, dabei liebe ich die Stille der Nacht doch so sehr. Ihr Menschen redet im Allgemeinen viel zu viel..", seuftzte ich und erhob mich. "Ja, spazieren. Der Marktplatz ist ruhig, nur wenige Leute sind unterwegs." Ich ging hinunter in den Saal und dann durch die große Pforte hinaus in Richtung Dorf. "Mein Name? Ich denke, für dich reicht "Herr" als Name..."

-Willie-

Ich fluchte innerlich. Dass dieser Kerl so ein Gewese um seinen Namen machte, bedeutete wahrscheinlich, dass sein Name mir bei Google weiterhelfen könnte. Keine Ahnung. Aber offenbar meinte er es mit dem Spazieren gehen ernst. Irgendwie hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass der Typ dieses Haus jemals verließ. Aber offenbar war das manchmal doch möglich.
"Warum holst du dir deine Opfer dann eigentlich nicht selbst, wenn du rauskannst?", fragte ich ihn, schon allein deshalb, weil ich ihn damit nervte. Andererseits sollte ich wohl etwas vorsichtiger sein, damit ich nicht so endete, wie der arme Kerl, der da gerade auf dem Boden lag, mit angebissener Schulter... War der Typ jetzt eigentlich tot oder belebte "Herr" seine Opfer wieder?

Seraphim

Ich war ein Dämon, natürlich gab Ich nicht jedem meinen Namen Preis. Zwar bezweifelte ich, dass der Junge sich mit Beschwörungen auskannte, doch wusste man es? Nein. Es war zu gefährlich. Auch, wenn er unter meinem Bann stand, wer wusste, wie sehr er sich noch wehren würde? Ich verdrehte erneut die Augen und drehte mich zu ihm um. "Ich mag nun mal mein Schloss, und warum gehen, wenn Andere die Arbeit erledigen können?" Mal von dem Problem des Lichts abgesehen...

-Willie-

"Und was genau machen wir draußen?", hakte ich nach. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieses Wesen einfach nur herumlaufen und eine sternenklare Nacht genießen wollte. Die Haustür fiel krachend ins Schloss und ich fröstelte leicht. Es war mittlerweile recht frisch geworden. Draußen liefen noch ein paar Leute herum. Als sie jedoch mich und vor allem meinen Begleiter sahen, nahmen sie rasch Reißaus.

Seraphim

"Hör auf, so viel zu fragen. Ich will mich umsehen, mein kleines Dörfchen erleben. Und außerdem: Du musst ja auch etwas Essen. Und ich habe nicht das, was du brauchst!" Er ging zu den Marktständen, ein paar waren noch offen. Auf seinen Befehl hin, gaben ihm die Händler zitternd ihre restlichen Waren. "Nimm Willie und trag sie. Ihr Menschen braucht sowas ja.."

-Willie-

"Dein Dörfchen...", murmelte ich ganz leise und voller Verachtung. Dieses Wesen tat so, als würde ihm einfach alles gehören. Es verwirrte mich, als mein Herr den Markt ansteuerte, um für mich Essen zu besorgen. Vorhin hatte er mich doch schon auf den Markt geschickt, damit ich ihm etwas zu Essen holte. Davon war noch jede Menge da. Aber ich würde mich nicht beschweren. Es tat mir nur Leid, dass dieses Wesen sich von den Dorfbewohnern einfach alles nahm. "Tut mir Leid...", murmelte ich einem Verkäufer zu und nahm mit gesenktem Blick alles entgegen, was mir gereicht wurde.

Seraphim

"Du wirst sehen, ich brauche diese Nahrung für euch. Denk nicht, du bist der Einzige in meinem Schloss. Ich habe noch ein paar von deinesgleichen. Und ich denke, es ist klar, dass dieses Dorf mir gehört. Denen, den es nicht klar ist, lehre ich es schnell- ob sie das überleben ist die andere Sache!"Ich lachte finster und ging weiter, die klagenden Verkäufer ignorierend

-Willie-

"Es gibt noch mehr als diesen einen Mann?", fragte ich ungläubig und entsetzt zugleich. "Wie viele?"
Ich folgte meinem "Herren". "Aber ist es eine so gute Idee, die Verkäufer zu bestehlen? Das schadet doch deinem Dorf", gab ich zu bedenken. "Was machst du eigentlich, wenn die Dorfbewohner beschließen, alle von hier wegzugehen? Dann kommen auch keine Touris mehr hierher."

Seraphim

"Um die 20. Sie sind nicht alle im Obergeschoss des Schlosses. Einige sind unten in den Kerkern. Es hängt alles davon ab, wer mich nervt und wer nicht. Gegessen werden sie so oder so. Einen in deiner Position habe ich immer nur ein Mal, bis er weg ist. Und das bist du gerade. Die Anderen sind nur Futter, das ich mäste." Ich sah zu ihm, während ich das Prinzip erklärte und grinste dann teuflisch. Sein entsetztes Gesicht war Gold wert! "Oh, die werden nicht gehen. Und das ganz ohne Bann. In diesem Dorf gibt es in den Wäldern Rohstoffe, Gold, Silber und viele Edelsteine. Sie brauchen dieses Geld. Und diese Stollen lasse ich einbrechen, wenn sie sich gegen mich wehren."

-Willie-

20? So viele Sklaven hielt dieses Monstrum sich? Ich hielt er inne. "Was meinst du mit "bis er weg ist"?", hakte ich vorsichtig nach. Würde dieses Wesen ihn doch irgendwann freilassen? Oder tötete er ihn irgendwann genauso wie die anderen.
Ich sah mich um. Ich wusste gar nicht, dass diese Gegend so reich an Rohstoffen war. "Also sind diese Leute des Geldes wegen hier..." Das war für mich nicht nachvollziehbar. Mir wäre mein Leben ja lieber...

Seraphim
"Weißt du, wenn es um Existenzängste geht, dann denkt keiner mehr rational. Mal davon abgesehen. Wohin wollen die Dörfler? Das Dorf ist in der Nähe bekannt als Geisterdorf, keiner will sie dort. Nur unschuldige Touristen, die es nicht wissen, weil sie weit weg wohnen, oder Abenteuer, die sich gruseln wollen, kommen her. Und du, Willie, wirst auch hier bei mir sein, lange sogar. Denn "weg" bedeutet in deinem Fall tot. Ob natürlicher Alterstod oder Tod durch mich sehen wir dann..."

-Willie-

Ich antwortete nichts mehr darauf. Für mich stand nur eines fest. Ich musste von diesem Monster weg. Die Frage war nur wie. Ich konnte nicht einfach weglaufen, denn dieses Wesen konnte mich irgendwie kontrollieren. Diesen Fluch oder was auch immer das war, musste ich brechen.
Als wir mit unseren "Einkäufen" fertig waren, kehrten wir zurück in das Haus. Meine beiden Arme waren vollgepackt mit Lebensmitteln. "Wo soll das alles hin?"

Seraphim

"Bring es in die Küche. Morgen wirst du deinen Mitgefangenen Essen machen, aber pass auf den Alten auf, der wird etwas fett!", grinste ich und schritt mit Will in die Küche. "Du weißt doch, wie man kocht, nicht wahr?" Immerhin hatte man zu meiner zeit nicht Männern kochen gelehrt, doch die Zeiten änderten sich wohl...

-Willie-

"Okay...", sagte ich leise und lauschte den weiteren Anweisungen. Dann blickte ich mich zu dem Mistkerl um. "Kochen? Äh... nein, nicht so wirklich. Eigentlich nur so ein bisschen Fertigfraß... Ich dachte, du kannst das. Mit deiner Magie und so", entgegnete ich und meine Stimme klang dabei seltsam kleinlaut. Hoffentlich gab es jetzt deswegen keinen Ärger.

Seraphim

"Das gibt es doch nicht, nicht mal kochen kannst du? Gut, Junge. Dann verrate mir, was du tun kannst, um dich hier nützlich zu machen. Dir fällt besser etwas nützliches ein, denn du hast gesehen, was mit denen passiert, die mir nichts bringen!" Ich trat näher an den Jungen heran, sodass er an die Tischkante gepresst wurde. Meine krallenartigen Nägel strichen über seinen Hals. "dein Blut riecht auch sehr süß." Er funkelte ihn an. Hoffentlich konnte der Junge nützlich sein, ihn zu essen wäre eine Verschwendung. Mal davon abgesehen, dass er noch Pläne für ihn hatte, von denen der Junge nicht einmal wusste.