Geschichten Oktober - Dezember 2018 » Dangerous Nights

Seme: Ich
Uke: @Ninjea
__

Name
Willie Gross, stellt sich anderen aber stets als Will vor, weil ihm Willie peinlich ist

Alter
23

Wesen
Mensch

Geschichte
Will stammt aus Ocala, Florida und arbeitet dort als Designer einer Möbelfirma. Eigentlich ein ganz schöner Job, doch hin und wieder muss Will einfach mal raus aus seinem Büroalltag. In seiner Freizeit und in seinem Urlaub stürzt er sich hinein ins Abenteuer: von Bungee Jumping, Bergbesteigungen, Wildwasserkanufahrten bis hin zu Bergabfahrten mit Skiern und Mountainbike sowie Fallschirmsprüngen war schon alles dabei. Gern fährt Will dabei in die abgelegensten Gegenden der Welt, denn hier gibt es noch viel unberührte Natur, die zum Entdecken einlädt. Sein neuestes Ziel ist Rumänien. Dort will er mit seinem Mountainbike die Gegend erkunden und in den Karpaten Slacklining ausprobieren.

Charakter
*einzelgängerisch
*Adrenalinjunkie
*selbstbewusst
*abenteuerlustig

Aussehen

-Willie-

Der Sand und Kies knirschte unter den Reifen meines Mountainbikes, als ich abbremste. Meine Augen begannen zu strahlen. Endlich hatte ich mein Ziel erreicht: Barnar, ein winziges Dorf in den Karpaten. Das Dorf lag im Bistrita-Tal, von Bergen umgeben sowie Wald und Wiesen. Ich sah mich genau um und atmete tief die frische Luft ein. Die nächsten zwei Wochen würde ich hier verbringen. Ich hatte hier so einiges geplant: Mountainbiketouren, Bungeejumping von einem Wasserfall herunter, Slacklinen in den Karpaten. Oh man, ich konnte es kaum noch erwarten! Und das coolste war, dass meine Unterkunft hier in Barnar super günstig war! Gerade mal 20 Euro pro Nacht! Offenbar konnte man mit dem bisschen Geld gut auskommen. Aber ich zahlte nicht 20 Dollar für irgendeine Wohnung, nein ein ganzes Haus, nur für mich! Im Internet hatte ich ein paar Kommentare über das Dorf und dieses Haus gelesen. Angeblich ein Geisterhaus, komische Vorkommnisse im Haus und im Dorf, aber ansonsten alles wunderschön. Ich freute mich drauf. Das war mal was völlig anderes als der ganze Trubel in der Firma. Mein letzter Urlaub war schon ein ganzes Stück her. Ich trat wieder in die Pedale und sauste den Weg hinab hinunter ins Dorf, welches nur aus ein paar Häusern bestand. Mein Haus stach schon von weitem heraus. Es wirkte schon sehr alt, war aber ansonsten super gepflegt. Mein Fahrrad schien das modernste in diesem Ort zu sein. Auf dem Marktplatz pumpte gerade eine Frau aus einem Brunnen in einen großen Krug und ein Pferdewagen, voll beladen mit Heu, kam mir den Weg entgegen. Neugierig blickten die Leute auf. Ich kam mir fast schon ein bisschen vor wie ein Außerirdischer mit meinem Fahrrad und der Kleidung, die ich trug. Touristen hatte dieses Dorf bestimmt nicht oft.
Ich hielt am Gemeindehaus, der Dorfvorsteher hatte mir geschrieben, dass ich hier den Schlüssel für das Haus bekommen würde. Mein Fahrrad lehnte ich nur an die Hauswand an. Hier kam bestimmt keiner auf die Idee, den Drahtesel zu klauen.

Seraphim saß etwas vom Fenster entfernt auf einem dunklen Sessel und blickte hinaus. Das Sonnenlicht schmerzte, doch dank der Verwinkelungen im Raum hatte er genug Schatten, in dem er sich aufhalten und die Geschehnisse außerhalb der Villa beobachten konnte. Er liebte dieses verschlafene Nest, es war ruhig, wenige neugierige Schnüffler, sodass er regelmäßig seine Nahrung und Unterhaltung bekam. Wie auch jetzt. Ein Fremder war angekommen. Dem Rucksack zufolge wohl ein Tourist. Seraphim entblößte seine Reißzahnähnlichen Zähne, als er grinste. Hoffentlich besuchte er die Villa, er sah interessant aus!


Der Oberste des Dorfes erwartete Will schon vor einem großen Haus, welches als Treffpunkt der Bürger des Dörfchens diente. Lächelnd blickte er ihm entgegen. "Sie müssen Will Gross sein, habe ich Recht?" Er drückte ihm die Hand zum Gruß und überreichte ihm einen Schlüssel. "Sie wollten die Villa als Schlafplatz?" Es war keine gute Zukunft für den Fremden, doch er hütete sich, ihm das Geheimnis zu verraten.

-Willie-

"Guten Tag", begrüßte ich den Dorfvorsteher und war erleichtert, dass er gute Englischkenntnisse zu besitzen schien. Ich hatte vor der Reise ein wenig in die rumänische Sprache hineingeschnuppert, konnte aber nicht wirklich viel sagen.
"Ja, der bin ich", bestätigte ich ihm und schüttelte seine Hand. "Genau, die Villa für 13 Übernachtungen für 260 Euro, richtig?" Ich war immer noch fasziniert, wie günstig ich mit der Unterkunft hier kam. "Sie haben es wirklich schön hier. Ich freue mich schon total auf den Urlaub. Gibt es beim Haus noch irgendetwas zu beachten?"
Ich zahlte dem Mann das Geld, welches ich in einen Briefumschlag gepackt hatte. Im Gegenzug erhielt ich von ihm den Schlüssel für das Haus. Genauso wie das Haus selbst wirkte dieser uralt. Der Griff vom Schlüssel war sogar verziert worden. Kleine Ranken und Blümchen waren fein säuberlich aus dem Metall herausgearbeitet worden. Ich bedankte mich bei dem Mann und ging dann wieder nach draußen. Ich wollte eben meine ganzen Sachen im Haus verstauen und dann schon zu meiner ersten Tour aufbrechen.

Der Vorsteher lächelte dem Gast zu. "Genau, den Preis hatten wir ja schon am Telefon vereinbart!" Er nahm den Umschlag entgegen und reichte ihm den Schlüssel. "Das Haus ist, auch wenn es alt ist, renoviert und die Bäder auf dem neuesten Stand. Bitte vorsichtig bei den Betten, diese sind zwar stabil, jedoch antik und sehr wertvoll. Das Frühstück bekommen Sie in der Pension nebenan oder Sie können sich selbst etwas in der Küche zubereiten. Bei Fragen, rufen Sie einfach mich an!", meinte er lächelnd. Der Arme... viel würde er nicht mehr erleben... Das Wesen würde ihn bald schnappen. Was er noch nicht wusste, war, ob er ihn fraß oder zu seinem Diener machte, der ab und an in Trance durch das Dorf wandelte. Doch das musste der Junge nicht wissen. Besser er als die Dorfbewohner...

-Willie-

"Alles klar, vielen Dank, Sir!", bedankte ich mich beim Dorfvorsteher. Ich schob mein Mountainbike Richtung Villa. Auf dem Weg dorthin kam mir allerdings ein Mann entgegen, der sich etwas seltsam verhielt. Er wirkte völlig geistesabwesend und seine Kleidung... Zwar trugen die Dorfbewohner hier auch Kleidung, die bei mir in der Heimat niemand mehr so tragen würde, aber dieser Mann fiel nochmal zusätzlich aus der Reihe. Denn er wirkte nicht wie jemand, der aus dem Dorf kam, sondern auch eher wie ein Tourist. Ein Tourist aus Hippiezeiten: Er trug ein Blümchenhemd, ein Stirnband, Sonnenbrille mit großen, runden Gläsern... Ich hob eine Augenbraue. Vielleicht hatte der Typ ja auch was geraucht. Offenbar war dem so, denn plötzlich kam der Mann auf mich zu, sah den Schlüssel in meiner Hand und begann zu schreien. Erschrocken zuckte ich zusammen, als der Mann mich an den Schultern packte und schüttelte. "Was zum...? Finger weg von mir!", rief ich aufgebracht und schubste den Mann kräftig von mir, sodass dieser hinfiel. Fassungslos starrte ich den Fremden an. "Was für Drogen hast du denn genommen!", rief ich aufgebracht und zog so erneut die Aufmerksamkeit der Leute auf mich. Ich schüttelte den Kopf. Was sollte ich denn jetzt machen? Vielleicht brauchte der Typ ja ärztliche Betreuung oder so. "Aus welchem Käfig hat man dich denn gelassen?", brummte ich und beugte mich vor, weil ich dem Mann wieder aufhelfen wollte. Doch dieses Mal stieß der Mann mich von sich, sprang auf die Beine und rannte wankend davon. Verwirrt sah ich dem Kerl nach. "Okay... das war seltsam..." Vielleicht waren das ja die seltsamen Ereignisse von denen ich über Banar gelesen hatte.
Ich schloss die Tür von der Villa auf und legte erstmal meinen schweren Rucksack und mein restliches Gepäck ab.

Ich versuch mal die Ich form vllt gehts ja^^
Seraphim

Ich hatte Jason, einen meiner ältesten Diener, auf den Markt nach draußen geschickt. Auch, wenn ich mich nur von menschlichem Fleisch und hin und wieder Blut ernährte, so interessierten mich menschliche Speisen und deren Gebrauchsgegenstände doch sehr. Ab und an durften meine Marionetten nach draußen. Egal, wie weit weg sie von der Villa waren, so hörten sie doch meine Stimme, meine Befehle in ihre, Kopf und mussten diese befolgen. Belustigt musterte ich den Hippie, wie er auf den neuen Gast reagierte und bleckte erneut meine scharfen Zähne. Dieser Junge würde zu mir kommen, und nichts würde ihn hindern. Ich spürte seine Entschlossenheit. Doch zuerst musste mein Zuhause unbewohnt wirken. Ich erhob mich von meinem Sessel, befahl dem Älteren Mann, weiterzugehen und verschwand im Dachboden. Die ersten Stunden in diesem Haus würden noch unauffällig verlaufen...

Ich sah mich um und war echt beindruckt. "Wow", entfuhr es mir. Hier drin sah es aus, als wäre die Zeit stehen geblieben. Das ganze Mobiliar sah äußerst alt und wertvoll aus. Dieses Haus war wirklich ein kleines Schmuckstück. Kein Wunder, dass der Dorfvorsteher mir gesagt hatte, ich solle auf die Betten und so Acht geben. Und dafür nur 20 Euro die Nacht! Ich nickte zufrieden und schleppte meine Sachen hinauf ins Schlafzimmer, welches sich im ersten Stock befand. Insgesamt gab es zwei Stockwerke plus einen Dachboden. Der reinste Luxus in altmodischem Stil.
Ich ließ mich kurz in eines der Betten fallen und seufzte müde und erschöpft. Der Hinflug und die Fahrt hierher hatte mich ganz schön geschlaucht. Aber ich wollte gleich nochmal los. Erst wollte ich in die Pension mir etwas zu Essen holen und dann wollte ich noch eine kleine Radtour unternehmen.
Aber zunächst wollte ich mich frisch machen. Ich fühlte mich total dreckig und verschwitzt.
Ich zog mich aus und tappte nackt durch das Haus, auf der Suche nach dem Badezimmer. Diess fand ich auch bald, musste allerdings feststellen, dass es hier echt noch keinen Wasseranschluss gab. Die Frau von vorhin am Brunnen fiel mir ein und ich sah den Eimer, der neben der Wanne stand. Ich stöhnte. Das hatte ich jetzt überhaupt nicht bedacht. Seufzend kehrte ich wieder um und ging zu meinem Gepäck um mir frische Kleidung herauszusuchen. Ich zog mich wieder an, duschte ich eben später. Jetzt wollte ich erstmal was essen. Ich ging wieder hinunter und nach draußen. Dann radelte ich die paar Meter zur nahe gelegenen Pension und haute mir erstmal den Bauch voll. Aber die Radtour ließ ich für heute dann doch erstmal sein, denn sonst hätte ich keine Kraft mehr fürs Wasserschleppen. Ich ging wieder Richtung Badezimmer. Doch als ich die Tür öfnete, blickte ich in eine kleine Abstellkammer. Nanu? Hatte ich mich in der Tür vertan? Ich ging wieder zurück zum Schlafzimmer, aber irgendwie... Verwirrt blieb ich stehen. "Hä?", entfuhr es mir. Die ganzen Wege und Treppen waren doch jetzt anders! Ich atmete tief ein und aus. "Okay... das ist irgendwie... strange... Aber auch voll cool! Ein Geisterhaus!" Begeistert zog ich mein Handy aus der Hosentasche und machte einen spontanen Vlog.

Seraphim

Das Haus lebte, so wie ich es wollte. Auch das alte Gemäuer lebte nach meinem Wunsch und Befehlen, das ganze beruhte auf Jahrhunderte alter dunkler Magie. Ich war ein mächtiger Dämon du hatte mir einige Tricks mit in diese Welt genommen. So sah ich dem Jungen zu, wie er das Haus betrat, sich umsah und dann entkleidete. Neugierig musterte ich ihn. Er war hübsch, gut gebaut und trainiert. Zu schade zum essen, definitiv. Gut, dann würde er mein Spielzeug werden! Der Gast betrat nun das Badezimmer und beschwerte sich über das fehlende Wasser, was mich schnauben ließ. Wie verwöhnt die Menschen doch waren! Sollte er sich bequemen und Wasserschleppen. Menschen hatten es viel zu schön hier auf der Erde. Sie verdienten es nicht. Doch dieser Wohlstand ließ sie gesund bleiben, was natürlich Auswirkungen auf meine Speisen hatte. Neugierig sah ich ihm zu, wie er nun wieder in Kleidung schlüpfte und zum Essen ging. Dann legte ich nachdenklich den Kopf schief. Er sollte wohl einen Geschmack seines zukünftlichen Lebens bekommen... Sacht strich ich über die Wand neben mir und die Wandstruktur bog sich, wie ich es ihr befahl, sodass die Zimmer sich änderten. Der Junge kam nach etwa einer Stunde zurück, und wie zu erwarten, verirrte er sich zunächst. Doch statt Angst, zeigte er Freude und begann zu Filmen!
Ich verzog wütend das Gesicht, doch so schnell gab ich nicht auf. Ich ließ einige der alten Lampen flackern, ehe ich mich vorbeugte und ihn durch eine Luke in der Wand beobacchhtete. Seine Technischen Spielereien hätte ich schon ausschalten können, doch gab es lustigere Wege. Ich ließ die Kamera meine Hand in der Wand filmen, die er im Moment nicht sah...

-Willie-

Ich filmte mich und erzählte zunächst erstmal, wo ich überhaupt war und begann dann vom Geisterhaus zu berichten. Abschließend filmte ich hier und da noch ein bisschen, aber so spannend war das nicht. Abschließend sah ich mir dann nochmal das Video an. Alles war so weit okay, doch dann sah ich da plötzlich ganz dicht neben meinem Gesicht eine Hand aus der Wand ragen! Die war da vorhin aber doch noch gar nicht zu sehen gewesen!
"Okay, das ist jetzt doch etwas creepy", musste ich mir eingestehen. Ich ging zu der Stelle, wo ich die Hand gefilmt hatte. Nichts zu sehen... Nachdenklich strich ich über die Wand, aber ich konnte nichts außergewöhnliches vorstellen. "Hm... Dann gibt es also echt einen Geist hier", sagte ich laut. Wenn ich laut darüber sprach, fand ich es irgendwie nicht so unheimlich.
"Hallo, Herr Geist. Ich bin die nächsten zwei Wochen hier im Haus. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen!", rief ich laut und musste lachen. Ich steckte mein Handy weg und machte mich voller Tatendrang auf die Suche nach dem Badezimmer. Als ich dieses dann endlich im zweiten Stock gefunden hatte, packte ich den Eimer und eilte nach unten und nach draußen zum Brunnen.

Seraphim

Dieser Junge war mutig, hmm. Er gefiel mir immer besser und ich war nun endgültig sicher, dass er lieber Marionette als Futter werden sollte. Mit ihm würde die lange Zeit amüsanter werden. Ich war nun 300 Jahre alt und spielte mich die ganze Zeit mit immer neueren Gästen. Sie lebten unter dem Bann länger als es ein Mensch täte, doch unsterblich war nur ich. War doch eigentlich nicht schlecht, so kam Abwechslung hinein und ich hatte immerwieder neues Spielzeug. Der Junge betrachtete nun sein Videomaterial und lief sogar zu dem Punkt hin, wo ich meine Hand erscheinen hatte lassen. Seine Aufforderung ließ mich nur lachen, was ihm verborgen blieb. Der Junge würde noch viel länger als zwei Wochen in dieser Villa bleiben! Ich grinste böse und verließ, kaum als er das Haus für Wasser verließ, meinen Dachboden. Ich schlich die Treppe hinab und betrat das Schlafzimmer, in dem er sich einquartiert hatte. Wer war er überhaupt? Ich wollte die Namen meiner Opfer wissen, also durchwühlte ich seinen Rucksack

-Willie-

Puh, das Wasser in den Eimer zu pumpen war ganz schön anstrengend, da die alte Pumpe ganz schön verrostet war. Also, nach der Arbeit hatte ich mir ein Bad redlich verdient! Ich schleppte den ersten vollen Eimer in die Villa und hievte ihn hinauf in den zweiten Stock. Schade, dass das Badezimmer sich nicht zwischendurch dazu entschlossen hatte, im Erdgeschoss zu sein. Ich schüttete den ersten Eimer in die Wanne und war ein wenig enttäuscht, wie wenig Wasser das doch war! "Oh man...", murrte ich und zog wieder los für den nächsten Eimer. Diese Prozedur wiederholte ich solange, bis die Wanne wenigstens halbwegs voll war. Dafür war ich nun völlig am Ende. Ich stieg in das eisig kalte Wasser, was mich aber nicht weiter störte, da mein Körper von der Schufterei total erhitzt war. Mit einem entspannten lauten Seufzen schloss ich die Augen und versuchte etwas zu entspannen. Dann fiel mir jedoch ein, dass ich mein Duschgel und Shampoo noch gar nicht hier hatte. Und ein Handtuch auch nicht. Ächzend stieg ich tropfnass aus der Wanne und machte mich nun auf die Suche nach dem Schlafzimmer. Nach einer Weile sah ich einen Raum mit offen stehender Tür! Und es war das Schlafzimmer! Als ich eintrat, schnappte ich nach Luft. Mein ganzes Gepäck war durchwühlt worden. War das jetzt der Geist hier oder versuchte doch jemand, mich zu beklauen? Rasch prüfte ich mein Portmonee, zum Glück war noch alles da. Also dann doch der Geist? "Bist wohl ein neugieriger Geist, hm?" Ich seufzte und kratzte mich am Kopf. Das war schon alles echt gruslig, wobei ich mir gut vorstellen konnte, dass die Leute hier im Dorf für die Touris eine Show abzogen. Das hier war schließlich Rumänien! Hier sollte es doch Graf Dracula geben.
"Tja, jetzt weißt du wohl, wie ich heiße. Ich bin Willie, aber ich nenn mich immer Will. Willie ist einfach nur peinlich", sagte ich und schnappte mir meinen Duschkram. Dann kehrte ich zurück ins Badezimmer, wo ich mich endlich sauber machen konnte.

Seraphim

Der Junge war also noch sehr jung, was ich seinen Papieren entnahm. Gerade mal 23 Jahre! Vielleicht sollte ich doch von seinem zarten Fleisch kosten... Nein. Dazu war er zu wertvoll. Er würde mir viele Jahre der Unterhaltung bescheren. Ich wollte erst seine Sachen wieder unauffällig in den Rucksack schieben, doch dann fiel mir seine furchtlose Art ein. Sollte er sich das doch mal erklären, dieser neunmalkluge Wicht! Ich erhob mich lautlos und verschwand wieder in mein Versteck, von welchen aus ich Willie beobachtete. Auch den Namen hatte ich seinen Papieren entnommen. Er füllte die Wanne Stück für Stück mit Wasser und wunderte sich nicht einmal über den erneuten Ortswechsel des Bades. Er musste wohl erst mir begegnen, ehe er die Angst kennen lernte. Willie kehrte zurück, er hatte wohl etwas vergessen. Wie reagierte er wohl auf den Rucksack? Ich schnaubte enttäuscht, wieder nur Neugier. Allmählich machte er mich wütend! Wieder sprach er zu mir und stellte sich vor. "Will also," murmelte ich vor mich hin. "Du lernst mich auch noch kennen!" Ich musterte ihm, er sah nicht schlecht aus, vielleicht würde er noch mehr Freude bei anderen Dingen bringen...

-Willie-

Im Bad, welches schon wieder woanders war, wusch ich mich ordentlich sauber und trocknete mich dann ab. Bleierne Müdigkeit überkam mich. Mit dem Handtuch um meine Hüften gewickelt schlurfte ich hinaus auf den Flur und ging in die Richtung, wo das Schlafzimmer zuletzt gewesen war. Doch plötzlich hörte ich von unten ein Geräusch und eine murmelnde Stimme. Ich runzelte die Stirn. Vorsichtig lugte ich nach unten und konnte es kaum fassen, als ich diesen Hippie wiedersah.
"Sag mal, was soll das denn werden?!", rief ich erbost. So langsam machte dieser Kerl mich echt sauer! "Raus hier aus dem Haus! Du wohnst hier nicht!", schrie ich ihn an und kam die Treppe herunter, um mich ihm in den Weg zu stellen. Doch der Kerl lief einfach weiter. Ich knurrte sauer. "Hast du was auf den Ohren?! Hau ab, sonst ruf ich die Polizei!... Oder den Dorfvorsteher! Verschwinde!!" Ich packte den Kerl an der Schulter. Doch auf einmal kam erstaunliches Leben in diesen Junkie-Hippie. Blitzschnell holte er mit der Faust aus und rammte mir diese in den Magend. Überrascht japste ich auf und ging vor Schmerz ächzend zu Boden.