RE: Paranormal - 4

Aidens Schlag ging ins Leere, dafür packte Jake seine Faust und verdrehte ihm den Arm so auf den Rücken dass er stürzte. Zuerst wehrte er sich verbissen und versuchte nach dem Blonden zu treten, aber sein Befehl durchfuhr seinen ganzen Körper wie ein Stromschlag. Er wollte sich widersetzen, den Kerl erschlagen, aber seine Muskeln erschlafften einfach und er war gezwungen liegen zu bleiben. Noch am Rande sah er die fassungslosen Blicke von Aaron und den anderen, er war komplett unten durch bei jedem einzelnen von ihnen, das war ihm ziemlich klar. Aber ein leises "Tut mir leid", verließ seine Lippen bevor er überhaupt nachdenken konnte. Zu seinem eigenen Entsetzen kniete er sich vor Jake auf den Boden und seine Lippen berührten dessen Schuhe, egal wie sehr er sich innerlich dagegen sträubte.

Jake beobachtete, wie der freie Wille seines Opfers gebrochen wurde. Wie die schreckliche Erkenntnis von dem Jungen Besitz ergriff und sein Unglauben sich manifestierte.
"Braves Arschloch", grinste er und fuhr Aiden in die Haare, rein aus Spott und um ihn weiter zu erniedrigen. "Hier wird sich jetzt einiges ändern, mein Freund. Ich bin jetzt hier der Boss, auch wenn du's vielleicht noch nicht ganz verstanden hast, du minderbemitteltes Schwein." Doch es konnte nicht schaden, Aiden noch ein wenig mehr zu demonstrieren.
"Mach den Mund auf", befahl er, nur um seinem hassenswerten Konkurrenten hinein zu spucken und zu sagen: "Und jetzt bedank dich brav bei mir."

Aiden starrte den Blonden mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen an, es war unheimlich keinerlei Kontrolle mehr über seinen Körper zu haben. Er versuchte sich dagegen zu wehren, aber was auch immer Jake tat, es ließ ihm keine Wahl. Wie machte dieser Feigling das??? Er kontrolliere seinen Körper und zwang ihn dazu seinen Befehlen zu gehorchen ob er wollte oder nicht. Das konnte doch überhaupt nicht möglich sein!
Zitternd bemerkte er wie sich auf Jakes Befehl hin sein Mund öffnete und etwas warmes, feuchtes auf seiner Zunge landete. Am liebsten hätte er gekotzt, aber bis auf ein gestammeltes "Danke" kam nichts aus seinem Mund. Er warf einen kurzen Blick auf den leeren Gang- hoffentlich hatte das keiner gesehen, er wäre das Gespött der Schule, sollte das rauskommen.

Jake verschränkte die Arme und sah grinsend zu wie sein Opfer sich aufrichtete. Oh ja, Zeiten änderten sich. Er würde dieses Großmaul vernichten. Ihn einfach vernichten...
"Hmmm, was soll ich jetzt mit dir machen?", wollte er wissen und versperrte Aiden den Ausweg in Richtung des Klassenzimmers. Er wollte, dass der Mistkerl sich richtig in die Hosen schiss. Oh ja, so mochte er ihn. Mit demselben Gesichtsausdruck, den auch er früher immer gehabt hatte, bevor er entdeckt hatte, wozu er fähig war. Was er tun konnte. Dass er sich rächen konnte für all die Jahre der Qual! Oh und das würde er tun. Wenn er mit Aiden fertig war, würde dieser Mistkerl sich wünschen, nie geboren worden zu sein. In seinen wütendsten Stunden hatte er sich sogar vorgenommen, das Leben Aidens in eine so hoffnungslose Richtung zu lenken, dass er sich nie wieder erholen würde.

Aiden versuchte so schnell es ging vom Boden hochzukommen, möglichst weit weg von diesem Verrückten. Wankend stützte er sich an der Wand ab und spuckte angewiedert auf den Boden. "Lass mich durch...",verlangte er keuchend, traute sich aber nicht mehr auf Jake loszugehen. Der Kerl war stärker als er und was auch immer er da machte, AIden war gezwungen ihm zu gehorchen. Das war so unheimlich, dass es ihn tatsächlich gruselte und er Abstand zu Jake hielt. "Verzieh dich und lass mich hier raus- du hast gewonnen okay?",versuchte er sich rauszureden um seine Haut vor weiteren Demütigungen zu retten.

Jake griff sich den Kragen des sich windenden Aiden. Oh, das war gut. Dieser süße Geschmack der Rache!
"Wenn du glaubst, ich bin fertig mit dir... Ohoho... Du hast ja keine Ahnung. Genau deswegen bin ich doch wieder da. Ich bin einmal um die halbe Welt geflogen, nur um dieses Gesicht zu sehen. Und ich will es noch so viel öfter sehen, Aiden. Und jetzt lauf brav zurück in die Klasse und denk dir fix eine Ausrede aus, wieso ich nicht heulend am Boden liege. Wir wollen doch nicht, dass du vor der Klasse dein Gesicht verlierst. NOCH nicht."
Lachend ließ er los und ließ Aiden ein wenig Zeit. Den Rest des Tages würde er von ihm wohl nicht besonders viel hören.

Aiden sah ihm in die Augen und schluckte nervös, er starrte sein Gegenüber sprachlos an und durchforstete seinen Kopf hektisch nach einer Ausrede. Er musste sein Gesicht wahren, irgendwie- um jeden Preis. Dass Jake noch lange nicht fertig mit ihm war, ahnte er noch nicht so recht. Auf dem Weg zurück entschied er, dass es das Beste war, nicht viel dazu zu sagen. Je weniger desto besser. Dann konnte Jake ihm wenigstens keinen Strick daraus drehen. Hoffentlich. Es schmeckte ihm nicht verloren zu haben und Jakes lockerer, scheinbar spielend leichter Sieg zeigte, dass er sich noch wesentlich mehr anstrengen musste, wenn er ihn besiegen wollte. Also setzte er sich schweigend in die Klasse und erklärte Aaron kurz, dass er ihm nachher die Details seines Siegs erklären würde. Ihm war ziemlich klar, dass er keinen hier hatte mit dem er reden konnte ohne sein Gesicht zu verlieren.

Jake kam selbstverständlich wenig später wieder in die Klasse und als dann der Lehrer auftauchte, ging der Tag normal weiter - abgesehen vom Getuschel natürlich.
Auch heute gab es wieder Training und Aaron schien darauf zu brennen, Details zu erfahren.

Aiden verlieht sich während des Unterrichts ruhiger als sonst, er hatte an seiner Niederlage zu knabbern- und an der Aussicht auf weitere... Aber so schnell durfte er einfach nicht aufgeben. Nach dem Unterricht machte er sich auf dem Weg zum Training.
"Hör zu, es gibt dazu nicht viel zu sagen, es war nicht spannend. Er hat aufgegeben, als ich ihn das erste Mal richtig angegriffen hab- okay?"

"Mann, schon gut. Du bist seit er wieder da ist ständig so mies gelaunt", meinte Aaron gähnend, als sie in der Umkleidekabine standen. "Der scheint doch gar nich' so übel zu sein. Inzwischen ist er wenigstens cool. Außerdem ist er seit heute in meiner Schwimmmannschaft. Unser Coach hat sich richtig verknallt, ey."
Er klopfte Aiden auf den Rücken. "Komm Mann, wenn wir dieses Jahr nicht gewinnen, begeht der Trainer noch nen Massenmord an uns."

"Was??? Er ist WAS? In der Schwimmmannschaft? Verdammte Axt...",fluchte Aiden fassungslos und schüttelte den Kopf. "Das kann nicht wahr sein..." ALso würde Jake Jagd auf ihn machen, jetzt wo er wieder da war. Es sah ganz und gar danach aus.
Er schüttelte kurz den Kopf um die Gedanken zu verjagen und zog sich um damit er nicht zu spät zum Training kam. Er versuchte sich zu konzentrieren aber es gelang ihm nciht so ganz.
Die Sache von vorhin lag ihm noch zu sehr im Magen.

Immerhin, das Training lief gut. Versteckte Aggressionen hatte der Trainer immer gern, so hauten seine Jungs mehr in die Pfanne. Aaron jedoch fragte sich langsam, was sein bester Kumpel für ein Problem hatte.

Die Woche zog sich dahin und Jake benahm sich unauffällig. Er genoss die neue Angst, die Aiden vor ihm zu haben schien. DOch natürlich war die sache nicht so einfach, oh nein. Er würde den miesen Scheißer zerstören und fing auch gleich damit an.
Das Wochenende stand vor der Tür. Aaron hatte ein Doppeldate mit zwei Mädels aus der Parallelklasse arrangiert, doch bevor Aiden zu ihm fahren konnte, erhielt er einen Anruf - von Jessys Handy.
"Nicht auflegen und hör zu", befahl Jake am anderen Ende der Leitung. Jessy, die sich im Bad befand, konnte ihn nicht hören. "Mann, du enttäuschst mich. Ich hab gedacht, du tust alles, um die Schlampe zurückzukriegen. So macht mir das Spiel keinen Spaß. Also wirst du von jetzt an gefälligst etwas eifersüchtiger sein! Du wirst nahezu ununterbrochen daran denken, wie ich deine Freundin nagle. Und es wird dich unglaublich wütend machen, verstanden? Und... auch ein wenig geil. Manchmal wirst du dir sogar vorstellen, welcher Schwanz wohl größer ist - deiner oder meiner. Oder wie du mit Jessy den Platz tauschst... Und du vergisst, dass ich angerufen habe. Morgen wirst du auf meiner Matte stehen und deine Freundin zurückwollen. Aber heute Abend wünsche ich dir erstmal viel Spaß."

Aiden lag die Sache mit Jake die ganze Woche über im Magen, er musste ständig über das nachdenken was auf dem Gang passiert war. Wie hatte Jake das gemacht? Irgendetwas stimmte einfach nicht mit ihm. Wenigstens versprach das Date mit dem Mädchen aus der Parallelklasse etwas Abwechslung, vor allem weil Aaron und ihre beste Freundin dabei war. Das versprach interessant zu werden, vielleicht war sogar ein wenig mehr drin. Plötzlich klingelte sein Handy, es war Jessys Nummer. Er hob am und holte tief Luft um ihr etwas wütendes in die Leitung zu fauchen, da hörte er Jakes Stimme. Der Tonfall, war ähnlich wie vor einigen Tagen auf dem Gang in der Schule, er schickte eine Gänsehaut über seinen Rücken, auch wenn ihm bei seinen Worten schlecht wurde. Als Jake dann auflegte, konnte er die Gedanken nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Jake, der Jessy vögelte, dass er vermutlich besser und hübscher war als er selbst... das alles ließ ihm keine Ruhe, dazu kam die brennende Eifersucht die ihn plötzlich durchfuhr wenn er an Jessy dachte. Der Abend wurde deprimierend, er hatte keine rechte Lust auf ein Date und war bei weitem nicht so charmant wie sonst. Irgendwie wirkte er dauernd abwesend.

Am nächsten Tag direkt nach der Schule klingelte er "wie befohlen" an Jakes Tür. "Gib mir Jessy zurück, wo ist sie???",fauchte er wütend und wollte sich an Jake vorbei schieben. Sein Körper reagierte wie ferngesteuert.

(How about...)

"Jake" entpuppte sich als Jessy, die ihren Ex verwundert musterte.
"Was willst du denn hier?", wollte sie wissen und wirkte völlig perplex, dass der jähzornige Fuckboy, der jeden Tag eine andere hatte, ihr plötzlich nachrannte. "Mann, Jake ist unter der Dusche, was hast du hier zu suchen?"

(Oh oh....xD)

"Was ich hier zu suchen habe??? Bis vor einer Woche waren wir noch zusammen!",fauchte er wütend und sah seine Exfreundin empört an, "Und prompt hängst du dich an diesen wiederlichen Wichser??? Ist das dein Ernst?" Er stieß sie zur Seite. "Wo ist er, ich mach ihn fertig!"