RE: Daemonium - 2

Lilithian

"Wie süß. So einen Beschützerinstinkt hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Keine Sorge, ich rühre deinen Schatz nicht an. Ich habe kein Interesse an ihn, er ist mir viel zu süß und kein richtiger Mann. Ich habe kein Interesse an so eine Art von Mensch." gestand ich und und drehte mich zu ihm um und schmunzelte ihn an. Ich wandelte mich vor ihm in meine menschliche Hülle und lächelte überlegen.
"Gefällt dir das besser? Wahrscheinlich hat dich meine Wahre Gestalt einfach etwas überfordert." sagte ich und fuhr mir durch mein kurzes graues Haar.
"Also... haben wir jetzt einen Vertrag oder nicht? Komm schon, es wird ganz einfach sein. Ich bezirze deinen kleinen Aaron ein bisschen, du schnappst ihn dir und tust was du willst und danach gibst du mir das, was ich will. Mehr verlange ich gar nicht." gestand ich. Dieser Mensch war einfach eine harte Nuss. Wie konnte er dieses Angebot einfach abschlagen, wenn es nur das war was er wollte. Oder wollte er gar was anderes??
"Ah! Du willst gar nicht mit ihm schlafen... du willst mehr, was tiefgehendes. Nun, das könnte ein bisschen schwieriger werden und erfordert einen längeren Aufwand, doch unmöglich wäre es nicht." sagte ich nickte und lief vor ihm auf und ab.

Zack klappte der Mund erneut auf und er blieb stock steif stehen wo er war. Das gab es einfach nicht.
Er schüttelte den Kopf und rieb sich die Schläfen und was der Typ da quatschte.
"So ein Schwachsinn... halt doch mal die Klappe!", fauchte er den Typ an und wandte sich wieder zu ihm um.
Er musste nachdenken und das konnte er nicht, wenn dieser merkwürdige Typ, was auch immer er war die ganze Zeit redete und redete.
Wieso passierte sowas ihm? Und schon dieses komische Angebot.
"Du... warte... du du du...", er holte tief Luft und stricht sich durch die Haare und versuchte sich wieder zu beruhigen.
"Du bist... ein Dämon?", fragte er eher nur noch mal um sicher zu gehen.
"Und du... willst mir helfen Aaron zu kriegen und dafür was... soll ich dich vögeln?"
Man sah seinem Gesicht an, dass ihn das irritierte und offensichtlich irgendwie ein wenig abstieß.
Allerdings schien er für den Bruchteil einer Sekunde darüber nach zu denken.

Lilithian

"Ja, ich bin ein Dämon, ein Incubus um genau zu sein." erklärte ich und verschränkte meine Arme vor meiner nackten Brust und hörte ihm zu. Das er sogar darüber nachdachte, signalisierte mir, dass er vielleicht doch auf den Vertrag einstieg und ich bald die köstlichste Seele der ganzen Erde verspeisen und Sammeln konnte, obwohl es ja schon irgendwie ein Jammer wäre, wenn er so verschwinden würde. Schon alleine sein Anblick war es wert, ihn am Leben zu lassen.
"Ja, du bekommst deinen Aaron und ich Sex." stimmte ich zu und stellte mich vor ihm.
"Interessiert?" hackte ich nach und grinste ihn breit an, wollte ihn auf die Dunkel Seite locken. Er dachte doch schon darüber nach, wieso nicht auch durchziehen, einfach springen und sich von der Dunkelheit umhüllen lassen?
"Du kannst es dir gerne überlegen. Solange bleibe ich in deiner Nähe, wie willst du mich, lieber als Kater oder als Mensch?" fragte ich und ließ ihn wählen. So großzügig war ich.

"Kater!", schoß es aus Zack heraus wie aus einer Pistole.
Dann hielt er kurz die Luft an und stellte fest dass er auf das Angebot es sich zu überlegen eingegangen war. Jetzt hatte er wirklich den Verstand verloren.
"Kater... und du schläfst nicht und ich betone... NICHT... in meinem Bett!", sagte er bestimmt und mit Nachdruck.
Ein paar mal blinzelte er und versuchte seine Gedanken zu sortieren.
"Du bleibst hier drin, machst kein Geräusch und zeigst dich nicht. Die schmeißen mich sonst raus.", nuschelte er noch immer etwas verwirrt.
"Oh Gott...", seufzte er und rieb sich die Schläfen.
"Wieso passiert mir das....?", seufzte er verzweifelt.

Lilithian

"Mach dir nicht in die Hose. Mich wird niemand sehen, wenn ich nicht will das mich jemand sieht. Also hab keine Angst. Niemand wird erfahren, dass du einen Dämon in deinem Zimmer versteckst." versicherte ich ihm und verdrehte die Augen, als er mich aus seinem Bett verbannt hatte.
"Keine Sorge, ich kann dich leider nicht bespringen, wie ich will und wann ich will. Aber gut, ich such mir ein anderes Plätzchen. Ich schlafe sowieso lieber am Morgen, in der Nacht bin ich meistens mit schöneren Dingen beschäftigt." gestand ich und leckte mir über die Lippen.
"Naja, vielleicht hat mich meine Herrin zu dir geschickt. Lilith ist eine hinterhältige Schlange. Außerdem hat mich dein Duft angelockt. Es war dann wohl dämonisches Gefüge, dass wir uns getroffen haben. Vielleicht soll ich dir einfach helfen mit deinem süßen Aaron zusammen zu kommen, denn anscheinend sieht er in dir nicht das, was du in ihm siehst und das kann sehr schmerzhaft sein. Unerwiderte Liebe kann wirklich grausam sein." Ich lief zu dem Sessel, in dem ich mich setzte und meine Beine auf die Polster zog und mich klein machte.
"Vielleicht solltest du jetzt versuchen zu schlafen. Soll ich dir dabei helfen?" fragte ich scherzhaft und wandelte mich vor seinen Augen zurück in den weißen Kater.

"Sprich nicht so über ihn. Du hast keine Ahnung wer und wie er ist!", schnauzte er den Dämonen an.
Dann ließ er sich auf sein Bett fallen und stützte den Kopf in seine Hände. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er nicht doch träumte oder halluzinierte.
Beim letzten Kommentar des Dämons warf er ihm einen wütenden Blick zu. Und sah kurz an sich runter.
"Verflucht nochmal...was hast du mit mir gemacht?!", schimpfte er als er feststellte, dass er immer noch hart war wie ein Mast.
Er stand auf und schnappte sich ein Handtuch und verschwand aus dem Zimmer in Richtung des Gemeinschaftsbades und hoffte das eine kalte Dusche helfen würde.
Außerdem musste er da unbedingt raus. Er konnte es immer noch nicht fassen und musste sich abkühlen. Zack stand unter der kalten Dusche und ließ sich das Wasser in den Nacken prasseln.
Er biss die Zähne zusammen und lehnte die Stirn an die kühlen Wandfließen der Kabine. Alles was eben passiert was schoß ihm noch einmal durch den Kopf. Das unmoralische Angebot vor allem anderen.
Der Traum den er hatte und wie es sich anfühlte. Er schloss die Augen und seine Hand wanderte in seinen Schritt.
"...gott bitte... das ist alles nicht wahr...", flüsterte er sich selbst zu.
Er holte tief Luft. Runterkommen udn sich beruhigen, das war es was er jetzt zu tun hatte. Er drehte die Temperatur des Wasser noch um ein paar Grade runter.
Als er aus der Dusche trat fühlte er sich schon wesentlich besser und schlang sich das Handtuch um die Hüfte.
Nun musste er nur wieder zurück in sein Zimmer. Eigentlich wollte er da nicht wieder hin, aber in dem Aufzug konnte er auch nicht zu Aaron gehen. Und vor allem nicht nach den letzten Eindrücken, die noch deutlich in seinem Hirn eingebrannt waren.
"Reiß dich zusammen...", sagte er zu sich selbst und ging zurück.
Sofort fiel sein Blick auf den Sessel wo der weiße Kater noch immer lag.
Also doch kein Albtraum. Es war wirklich passiert.
Tief atmete er durch und schloss die Tür hinter sich, dann warf er sich aufs Bett und sah auf die Uhr. Nur noch 4 Stunden Schlaf dann musste er wieder aufstehen.

Lilithian

Der nächste Tag war schneller da als mir lieb war. Auch wenn ich als vorübergehend Kater durch die Welt streifte, war ich immer noch Lichtempfindlich und verschanzte mich am Tag lieber, anstatt die alle anderen den Tag mit Alltag zu füllen. Der Fremde, dessen Name ich nicht kannte, war fort. Wahrscheinlich in irgendeiner Vorlesung. Weswegen ich mich wandelte und in meiner dämonischen Gestalt das Zimmer erkundete. Als erstes zog ich die Vorhänge zu und empfand das Lichtverhältnis im Zimmer nun angenehmer. Danach setzte ich mich auf die Kante des Schreibtisches und schaute mir seine Bücher an. Sie handelten überwiegend über Fotografie und auch seine Fachrichtung handelte davon. Ich hatte zwar keine Ahnung davon, aber was soll´s. Zudem entdeckte ich in einem Buch seinen Namen. Zachary. Klang irgendwie religiös. Zu meiner Zeit hatte ich mal an Gott geglaubt, dass es wahr sein könnte, kam mir erst später in den Sinn, als ich schon Incubus war.
Ich legte mich in sein Bett und schloss die Augen, rollte mich zusammen und drehte mich auf die Seite. Es war so langweilig und ich hatte Hunger, doch zugleich war ich so müde, weswegen ich eine Runde schlief, aus seinem Bett, in meiner dämonischen Gestalt.

Wenige Stunden später wachte ich jedoch wieder auf. Die Langeweile zerrte an mir, weswegen ich mich entschied, in meiner menschlichen Form den Campus zu erkunden. Leider verhielt es sich hier nicht so wie in der Hölle, weswegen ich mich einfach an den Kleidern von Zachary bediente. Ich wählte ein weißes Shirt, eine Jeans sowie eine Lederjacke und Boots. Leider waren mir seine Schuhe zu groß, weswegen ich einfach Barfuß blieb. Fertig angezogen, schaute ich in den Spiegel und war zufrieden, auch wenn seine Sachen mir ein bisschen zu groß waren. Ich verzog mich aus seinem Zimmer und machte mich auf den Weg und erkundete den Campus.

Aaron

"Guten Morgen." grüßte ich Zick, doch er sah alles andere als munter aus, eher total erschöpft und übernächtigt.
"Du brauchst dringend einen Kaffee und was gesundes zu Essen." stellte ich fest und lief mit Zick gemeinsam zur Cafeteria, wo wir unser Frühstück kauften und gemeinsam aßen. Wieder an dem selben Tisch von gestern. Zufälle gibt es.
"Wie war die Schicht gestern?" fragte ich, während ich meinen alltäglichen Haferbrei mit Früchten aß, dazu einen Kaffee und einen O-Saft mitnahm.
"Alles okay? Du bist heute so still. Ist gestern irgendwas passiert?" hackte ich nach, machte mir sorgen um meinen Freund. Ich war erleichtert, als er mich sagte, dass nichts passiert sei und einfach eine schlechte Nacht hinter sich hatte. Ich nickte und lächelte ihn aufmunternd an.
"Wir müssen heute nichts zusammen machen. Ruh dich ruhig nach den Vorlesungen aus. Ich hab immer noch kein Trainee gefunden, also bin ich genug beschäftigt." schlug ich vor. Wollte nur das beste für ihn.
Als ich Gekreische vernahm, blickte ich zur großen Tür und sah die Meute von Mädchen, die für einen einzelnen jungen Mann platz machten und zugleich wie Scharen um ihn standen.
"Unglaublich..." hauchte ich. Wahrscheinlich würde ich nie von angehimmelt werden. Dieser fremde Mann schien es zu genießen, dass alle ihn ansahen, ihn anhimmelten und sich wünschten, seine Freundin zu sein. Ich muss gestehen, dass er in mir keine Gefühle regte. Ich konzentrierte mich wieder auf Zick, doch dieser schaute genauso auf diesen Fremden wie alle anderen auch.
"Kennst du ihn?" fragte ich neugierig nach.

Am nächsten Morgen war Zachary schon früh auf den Beinen. Er hielt es beim Anblick des schlafenden weißen Katers auf seinem Sessel im Zimmer kaum aus. Also sah er zu, dass er raus kam. Aaron allerdings heute Morgen zu sehen wühlte ihn noch mehr auf als der Traum in der Nacht zuvor.
"Morgn...", nuschelte er und war kaum in der Lage ihn vernünftig an zu sehen.
"Oh ja... Kaffee klingt toll...", sagte er ohne jede Begeisterung.
Sie holten sich ihr Frühstück und suchte sich einen Platz in der Cafeteria.
"Anstrengend... es war viel los und ich hab irgendwie echt beschissen geschlafen...", murmelte er und nahm einen kräftigen Schluck Kaffee.
Dann bemerkte auch Zack den Tumult am Eingang der Cafeteria und er wandte seinen Kopf. Plötzlich verschluckte er sich und spuckte seinen Kaffee wieder aus.
"Heilige Maria Mutter Gottes verflucht nochmal!", fauchte er unbedacht und sprang regelrecht von seinem Stuhl auf.
Zack ignorierte die Frage von Aaron, die er schon kaum noch hörte, da er schon auf den grauhaarigen Jüngling zumarschierte.
Er schob sich durch die Menge kichernder, geifernder und kreischender Mädels und packte ihn am Kragen und zerrte ihn mit sich raus. Er musste ihn erst um einige Flurecken schleifen, bevor alle Verfolger abgeschüttelt und sie allein im Treppenhaus waren.
"Hab ich nicht was gesagt?!", schnauzte er ihn an und stieß ihn gegen die Wand.
"Was zum Teufel machst du hier?"

Lilithian

"Mir war langweilig, Zachary. Einen Dämon sollte man unterhalten, eine Aufgabe geben. Ist doch nicht schlimm wenn ich mich ein bisschen unters Volk mische. Außerdem hab ich Hunger. Es gibt genug willige Menschen die mir gerne etwas Energie spendieren würden." hauchte ich und leckte mir grinsend über die Lippen.
"Sei doch nicht so angespannt. Ich bin ein Dämon und keine Naturgewalt. Nichts wird auf dich zurückfallen, falls du Angst hast das sich hier gleich welche die Köpfe einschlagen würden." sagte ich und kicherte.
"Außer du kümmerst dich um mich." schlug ich vor, strich über seine Brust und sah fasziniert auf seinen Hals. Ich beugte mich vor und hauchte ihm ins Ohr.
"Nur ein bisschen... ich hab son Hunger." schnurrte ich.

Aaron

Als Zick mit diesem Fremden, gutaussehenden Kerl verschwand, wartete ich artig auf meinen besten Freund, doch er kam eine ganze Weile nicht zurück, weswegen ich den Platz räumte und ihn suchen ging. Natürlich nahm ich seine Tasche mit, schließlich war dort seine teure Kamera drine. Ein Schatz, der ihm sehr wichtig war.
Ich suchte Zick und diesen Jungen, doch ich zielte genauso irrlos durch die Gegend rum wie die anderen. Seine "Fans", so wie die sich verhielten. Als ich gerade eine Treppe hoch gehen wollte, hörte ich Stimmen die mir sehr bekannt vorkamen. Ich beugte mich über das Gelände und sah auf Zick und dem Jungen hinab. Sie waren sich so verdammt nah. Anscheinend wollte dieser Fremde etwas von meinem Freund. Er war Schwul... das sah man ihm einfach an, so wie er sich an Zick schmiegte.
"...Hey..." unterbrach ich die beiden und sah mit rotem Kopf zu ihnen hinab.
"Deine Tasche... ich muss zur Vorlesung." sagte ich und überreichte sie Zachary. Ich hob danach die Hand zum Abschied, lief die Treppe weiter hoch und behielt dabei den Grauhaarigen im Blick. Als ich sie nicht mehr sah, rannte ich los, wollte als erstes im Saal sein.

"Du kannst hier nicht einfach herum marschieren und einen solchen Aufstand verursachen!!", maulte Zack den Dämenon an.
"Und du wirst hier gar nichts essen... Weiß der Geier was du denen antust."
Zack regte sich unglaublich auf. Es war nicht nur, dass er sich sorgen um alle anderen machte. Denn in Wahrheit ging es ihm nur darum Aaron vor diesem Monster zu schützen.
Es war ihm egal, dass der Typ Desinteresse an seinem besten Freund bekundete. Wenn er, wie er behauptete ja wirklich ein Dämon war, konnte er ihm nicht vertrauen.
Abgesehen davon, dass die ganze Situation so skurril war, dass es ihn völlig aus der Bahn warf. Für einen Moment hatte er völlig vergessen, dass er gerade eben seinen besten Freund hatte einfach sitzen lassen. Ohne einen weiteren Kommentar. Das hatte er noch nie getan.
"Nimm die Finger weg!", schnauzte er und wollte mit einem kleinen Gerangel den Dämon von sich wegstoßen als er Aarons Stimme hörte und inne hielt.
Er erstarrte förmlich zu einer Salzsäule und blickte langsam zur Treppe hoch die gerade der Rothaarige bis zu ihnen herunter kam.
Zack stand da wie bestellt und nicht abgeholt eine Hand neben dem Kopf des Dämons an die Wand gestützt. die andere um sein Handgelenk der Hand gelegt, die sich an seiner Brust zu schaffen gemacht hatte, sah das nicht unbedingt so aus als wolle er den aufdringlichen Kerl los werden.
Zack öffnete leicht den Mund. Er wollte irgendetwas sagen, doch es kamen einfach keine Worte aus seinem Mund. Verdattert nahm er seine Tasche entgegen und starrte Aaron nach ohne ihn wirklich richtig an zu sehen. Er wollte im Boden versinken. Irgendwo in ein kleines Mauerloch kriechen und nie wieder raus kommen. Kaum das Aaron um die Ecke verschwunden war bedeckte er seine Augen mit einer Hand.
"So eine Scheiße...", zischte er resigniert und schulterte seine Tasche.
Dann wandte er sich an den Grauhaarigen und er sah aus als wolle er ihn zum Teufel wünschen oder wo auch immer er her gekommen war.
"Du bist ne wahre Pest! Bleib mir ja vom Hals!", sagte er wütend und kalt und lief die Treppe nach oben, mehrere Stufen auf einmal nehmend.
"Aaron!", rief er und suchte seinen Freund doch er konnte ihn im Track nicht finden.
Wahrscheinlich war er schon zu seinem Hörsaal geeilt, um sich einen guten Platz zu sichern. Zack blieb einfach mitten im Flur stehen. Seine Welt bröckelte. Er starrte ins Nichts und Studenten gingen an ihm vorüber, ab und zu rempelte ihn jemand an, doch das schien er gar nicht wirklich mit zu bekommen. Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Gebäude. Gerade jetzt hatte er eigentlich sowieso keine Vorlesung. Er war nur aufgestanden weil er jeden Morgen mit Aaron frühstückte, egal wann er zum Unterricht musste und heute war das erste Mal seid einer Ewigkeit, dass einfach alles irgendwie falsch lief. Er biss sich auf die Lippe und in seinem Kopf begannen sich Gesprächsmöglichkeiten aus zu breiten. Er wollte Aaron erklären, was er gesehen hatte, da im Treppenhaus und sich entschuldigen. Aber was sollte er sagen?
'Hey Aaron wegen heute morgen. Ich hab gelogen, gestern ist doch was passiert ich hab einen Dämon in meinem Zimmer... witzig nicht wahr? Wo wir doch grad erst darüber gesprochen haben... haha...'
Zack schob grummelnd die Hände in seine Hosentaschen und verzog das Gesicht. Das konnte er ihm nicht sagen. Er würde ihn für völlig bescheuert halten. Aber was, wenn er das im Treppenhaus in den falschen Hals bekam? Die katholische Erziehung die sie beide genossen hatten trug ja nicht gerade zu Toleranz bei. Und Aaron glaubte auch noch an diesen ganzen 'Der Herr ist mein Hirte'-Schwachsinn. Was machte er wenn er es falsch verstand und nie wieder mit ihm reden wollte?
Abrupt blieb er stehen. Als hätte diese Frage ihn erneut in einen regelrechten Schockzustand versetzt.
Eine ganze Weile stand er nur da herum, mitten auf dem Uni Gelände und starrte vor sich hin. Er sah zum Himmel hoch und seufzte.
"Wieso...?", fragte er frustriert und hob die Hände nur um sich wieder an seinen Körper sinken zu lassen.
"Tse... als wenn du je geantwortet hättest... als ich noch an dich geglaubt hab... wieso sollte das jetzt auch anders sein...", murrte er sarkastisch.
Zack musste etwas unternehmen. Er würde nicht zulassen, dass ihm diese Sache alles kaputt machte. Langsam sah er auf und sah sich um. Er hatte nicht darauf geachtet wo genau er hin gelaufen war und musste sich erst einmal orientieren.
Er entdecke das Nebengebäude in welchem auch die Universitäts Bibliothek lag und ging festen Schrittes darauf zu.

Drinnen angekommen ging er an die Rezeption und lehnte die Arme auf die Theke.
"Hi.", sagte er leise aber freundlich zu der Dame die dort saß.
"Ja, bitte?", fragte die ältliche Frau.
Mrs. Donovan hatte er schon immer für das typische Klischee einer Bibliothekarin gehalten. Ergrautes sträniges Haar zu einem festen Knoten am Hinterkopf zusammen gezurrt und einen richtiger alter Nasenzwicker statt einer vernünftigen Lesebrille. Die Frau war einfach einmalig. Aber auch immer sehr streng und korrekt.
"Ehm... ich muss für eine Arbeit recherchieren, gibt es Bücher über Okkultismus und sowas?", fragte er.
Die Alte hob fast schon ein wenig pikiert eine ihrer dünnen nachgezogenen Augenbrauen und ihre schmalen strengen Lippen pressten sich aufeinander und schlugen so viele Vorwurfsfältchen, dass er sich erneut fühlte als müsse er für irgendeinen großen Frevel den er begangen hatte im Boden versinken.
"Jungchen.", sagte sie und rollerte auf ihrem Drehstuhl zu ihm herüber.
Zack wich respektvoll ein paar Millimeter vom Tresen zurück über den er sich leicht gelehnt hatte.
"Sie müssen das schon mehr präzisieren. Suchen sie etwas über Okkultismus aus der Volkskunde, empirische oder vergleichende Kulturwissenschaften oder Kuturanthropologie, aus Sicht der Theologie?", ratterte sie herunter und wartete auf seine Antwort.
"Äh... ich...", nuschelte Zack ein wenig eingeschüchtert von dieser Frau die einen immer so ansah als hätte man was schlimmes angestellt, oder gar Eselsohren in ihre Bücher geknickt, wenn man sie nur ansah.
"Also eigentlich ist es so, haben sie Bücher die sich mit Dämonen befassen? Ist ja nur für ein Projekt...", fügte er schnell hinzu da sie ihn prüfend von oben bis unten ansah.
"Ich sehe mal nach...", sagte sie stirnrunzelnd und schubste sich ab und rollerte zu einem kleinen alten Computer.
Tatsächlich hatte Zack den nie so richtig bemerkt und musste schmunzeln. Es war noch einer dieser alten Macintosh Rechner mit diesen eiförmigen bunten Röhrenbildschirmen in mint grün. Er verkniff sich ein Grinsen und räusperte sich stattdessen, als er beobachtete die die Alte mit einem Adlerartigen zwei Finger such System über die Tastatur hackte, den Nasenzwicker so weit vorn auf der Nasenspitze, dass sie immer ein wenig mit halb geschlossenen Augen und hochgerecktem Kopf schielte, wenn sie versuchte etwas auf dem Bildschirm ab zu lesen.
"Ah ja... ja....", murmelte sie vor sich hin.
"Tut mir leid... mir scheint das meiste an Literatur, wie sie sie suchen ist derzeit verliehen.", sagte sie und nahm ihren einen Finger als Lesehilfe an den Bildschirm, um nicht in der Zeile der Liste zu verrutschen die sie aufgerufen hatte.
"Was? An wen?", fragte er schnell und erntete jetzt den empörtesten Blick den er bei der Frau je gesehen hatte.
Mrs Donovan sprang von ihrem Stuhl auf und ging festen Schrittes wieder zu ihm herüber.
"Das werd ich ihnen bestimmt nicht mitteilen, junger Mann. Was erlauben sie sich, danach zu fragen?", eschoffierte sie sich aufgeregt.
Auch wenn es einem vorkam als hätte sie einen gerade angebrüllt mit der gewallt eines Orkans überschritt ihre Stimmlage nicht die angemessene Lautstärke die in einer Bibliothek gerade noch vertretbar war.
"Es... es tut mir leid... es ist nur sehr wichtig und ich dachte... naja wenn sie mir den Namen der Studentin oder des Studenten sagen könnten, könnte ich doch sicher fragen, ob ich einfach nur mal ins Buch mit rein sehen kann....", versuchte er stammelnd zu erklären und vielleicht ein wenig Mitleid zu erregen, damit sie hoffentlich Verständnis hatte, doch in ihrem Gesicht sah er schon, dass er scheitern würde.
"Gibt es nicht noch anderes zu dem Thema. Wer befasst sich denn schon groß mit diesen Themen...", murmelte er.
Es war unglaublich was für ein verdammtes Pech er hatte. Ausgerechnet jetzt hatte irgend so ein nerviger Volkskundler diese Bücher ausgeliehen. Die Dinger verstaubten doch hier sicher, abgesehen von der Grufti-Fraktion, glaubte er kaum, dass die überhaupt jemand las. Aber wieso ausgerechnet jetzt?
"Bitte.... Mrs Donovan ich flehe sie an. Die Arbeit ist wichtig... meine Semesternote hängt davon ab.", versuchte ich es mit einer dreisten Notlüge doch ihr Blick war eisern und endgültig.
Er lies den Kopf zwischen seine Schultern sinken und lehnte sich resigniert zurück, sich noch an dem Tresen festhaltend und seufzte.
Mrs Donovan hob erneut eine Augenbraue und diesmal sah sie wirklich ein wenig gnädiger drein.
"Na schön, hören sie gut zu. Ich werde jetzt meinen Bücherwagen nehmen und diese Bücher da weit weit hinten weg sortieren. Und werde versehentlich den Bildschirm des Computers anlassen. Was ich sonst 'niemals' tun würde, versteht sich.", sagte sie mit dieser Art von Unterton, als ginge es hier um ein Staatsgeheimnis.
Zack sah auf und glaubte nicht was er hörte, es dauerte einen Moment bis er begriff und ein erstaunter Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht.
"Oh... da-", fing er an.
"Still. Ich will nichts hören. Das ist das einzige Mal, dass ich ihnen helfen werde. Das nächste mal, wenn sie eine solch wichtige Arbeit schreiben müssen, kümmern sie sich gefälligst rechtzeitiger um ihre Recherchen!", tadelte sie, schnappte sich dann ihren leise an einem Rad quietschenden Bücherwagen und stolzierte mit ihren Schätzen davon.
Zachary wartete brav bis sie hinter ein paar Regalen verschwand und sah sich um, sonst war gerade keiner hier der ihn sehen konnte und er huschte um den Tresen herum zum Computer und warf einen Blick auf die Liste.
"...Okkultismus. Geheimlehren, Geisterglaube, magische Praktiken, Lexikon des Okkultismus, Praxis der weisen und schwarzen Magie verliehen am... jaja... an...", nuschelte er leise vor sich hin und erstarrte als er den Namen sah.
Ihm klappte heute schon zum zweiten Mal einfach der Mund auf. Was ihm in letzter Zeit häufiger passierte.
'O'Neill, Aaron.', las er in Gedanken den Namen nun schon zum dritten mal.
Er sprang vom Bildschirm zurück als hätte er ihn beißen wollen und sah zu dass er aus der Bibliothek raus kam. Er rannte den ganzen Weg zurück zum Wohnheim so schnell er konnte. Er sah immer wieder auf die Uhr.
'Noch eine Stunde...', dachte er.
Er hatte nur eine Stunde um in Aarons Zimmer zu gehen und sich die Bücher an zu sehen. Als er Aarons Tür mit seinem Zweitschlüssel aufschloss und sein Zimmer betrat, kam er sich zum ersten mal dabei vor wie ein Einbrecher.
Sein Blick fiel auf Aarons Schreibtisch und er ging zu ihm hinüber und sah zwischen den Büchern nach die dort lagen und standen doch nichts von dem was er suchte. Er öffnete die Schreibtischschublade.
Zack war mulmig zumute. Was tat er hier eigentlich? Einfach in der Privatssphäre seines besten Kumpels herum schnüffeln, war nicht in Ordnung. Er schob die Schublade wieder zu und ging zum Regal.
Aber mal anders betrachtet, war es ja nicht schlimm sich einfach nur ein Buch zu leihen. Das taten sie beide und es würde Aaron wohl kaum stören. Und trotzdem fühlte es sich einfach falsch an gerade jetzt hier zu sein. Dann wurde er Tatsächlich fündig. Warum waren ihm diese Bücher eigentlich nicht schon vorher aufgefallen, er fand nicht nur zwei der ausgeliehenen Bücher sondern noch wesentlich mehr die sich mit diesem Thema befassten. Wann war das denn passiert?
Hatte er etwas verpasst, das war ja schon fast eine obsessive Sammlung an werken über Mythologie und Volkskunde und Okkultismus. Mitten drin stand Aarons Bibel und Zack konnte nicht anders als ein bisschen hämisch zu grinsen.
"Bin mir sicher das du dich zwischen all dem düsteren Dämonenzeug nich so wohl fühlst, häh?", sagte er leise als könne das Buch ihn verstehen.
Dann fischte er ein Lexikon aus Aarons Regal, legte seine Tasche neben seinem Bett ab und setzte sich auf die Bettkante und schlug es auf. Es schien ein wirklich altes Buch zu sein, die seiten waren schon leicht vergilbt und er fragte sich ernsthaft wo Aaron es her hatte.
Schon beim durchblättern wurde ihm wieder etwas komisch. Die alten Holzschnitte und Tintenzeichnungen waren mehr als beunruhigend und teilweise wirklich verstörend.
Er runzelte die Stirn.
"Und von sowas will er sich einen Wunsch erfüllen lassen....", murmelte er besorgt um seinen Freund als er ein Bild betrachtete, das wohl eine Art Dämon zeigte.
Ein fetter Laib mit einem proportional viel zu kleinem Kopf, fast wie ein Babygesicht doch mit scharfen Zähnen im Maul, das von Ohr zu Ohr klaffte wie eine grauenvolle Wunde und Klauen so lang wie sein ganzer Arm. Es schauderte ihn kurz.
Dann blätterte er weiter und stieß schließlich auf das Wort das er gesucht hatte.
'Incubus...'
Schnell überflog er den Text:

Als Incubus, Plural Incubi, auch Inkubus, Plural Inkuben (von lateinisch: incubare für ‚oben liegen‘, ‚ausbrüten‘), wird in der Mythologie ein männlicher Alb oder auch Nachtmar beschrieben, welcher des Nachts in Frauen besteigt und sie mit Träumen bezirzt und zum Verkehr nötigt.
Aus religiöser Sicht beschrieb man eine nächtliche Ejakulation oder Träume dieser Art als 'nächtlicher Besuch eines Incubus oder Buhlteufels', somit war man für die Sünde nicht selbst verantwortlich, da sie von einer übernatürlichen Macht ausging. Der Incubus wird auch häufig als Stellvertreter Satans angesehen, da er sich von der sexuellen Energie seiner Opfer nährt und sie aufzehrt, bis ihm sein Opfer so hörig ist, dass es sich ihm vollkommen hingibt und der Buhldämon nach dem Tod dessen Seele des Sünders mit in die Hölle reißen kann. In anderen Überlieferungen des Mythos wird unter anderem beschrieben, dass der Incubus stets nach den dunkelsten Wünschen suchst, die tief in den Seelen der Menschen verborgen liegen, um sie ans Licht zu zerren und sich ihrer Seelen zu bemächtigen.

Zack hörte auf zu lesen. Das klang alles irgendwie nach der typischen Erläuterung biologischer völlig normaler Vorgänge, die man damals als Sünde ansah und sich nur eine Erklärung suchte, um sein Seelenheil vor Gott zu bewahren. er schüttelte leicht den Kopf und überflog weiter den Text. An anderer Stelle las er:

Eine weit verbreitete Theorie war es auch, dass ein – an sich geschlechtsloser – Dämon oder Buhlteufel zuerst in Form eines Succubus mit einem Mann schlief und sich anschließend in einen Incubus verwandelte, um mit dem Samen des Mannes eine Frau zu befruchten. Das Ergebnis dieses ungewollten Seitensprungs war der Wechselbalg.

Ein kaltes gezischtes Lachen drang aus Zacks Kehle.
"Ja so kann man Ehebruch mit folgen auch nennen...", murrte er.
Das war doch alles ausgemachter Schwachsinn. Doch das Ding was sein Leben ruinierte bewies doch offensichtlich, dass es sie gab.
Er blätterte in dem Buch hin und her. Und stieß schließlich auf einen allgemein Text über Dämonen:

Hinlänglich einiger dokumentierter Legenden und niedergeschriebenen Erzählungen gilt die Behauptung, dass Dämonen an Verträge gebunden sind, die sie mit einem Menschen abschließen. Bis zu dessen Erfüllung unterliegen sie den Vertragsbedingungen und sind nicht in der Lage, den Erläuterungen und Ausführungen des Vertrages zu wider zu handeln, ohne sich dabei selbst in große Gefahr zu bringen.

Hatte der Kerl nicht irgendwas von einem Vertrag und Wünschen geredet in der letzten Nacht. Vielleicht konnte er ja doch etwas Unternehmen, um ihn wenigstens von Aaron und den anderen Studenten fern zu halten. Zack schlug das Buch zu und stellte es in Aarons Regal zurück. Er schnappte sich seine Tasche und machte sich entschlossen auf die Suche nach dem Dämon.

Aaron

In meinem Hörsaal war es noch schön ruhig. Noch nicht einmal der Professor war anwesend. Es war schön, diese Ruhe vor dem Sturm, bevor der Professor eine Theorie nach der anderen offenbarte und wir wie Schreiblinge eifrig sein Wissen aufsaugten. In der ersten Reihe angekommen, nahm ich in der Mitte der Bank platz, nah am Pult des Professors und konnte somit alles direkt von Anfang an verstehen. Hinten saßen meistens die Studenten, die lieber irgendwas am Smartphone spielten oder den Unterricht gar nicht mitverfolgen wollten. Das war mir aber egal, war ja nicht meine Angelegenheit.
Als ich mich setzte, meine Tasche auf den Tisch legte und meine Bücher und meinen Block heraus holte, dachte ich an Zick und wie er mit diesem jungen Mann zusammen stand. Die beiden haben ein schönes Paar abgegeben. War Zick überhaupt Schwul? Ich habe immer gedacht, dass er auf Mädchen stehen würde, nur bis jetzt nicht die Richtige gefunden hatte.
Aber ich hatte ihn auch noch nie mit einem Mädchen zusammen gesehen, geschweige mit einem anderen Jungen. Eigentlich haben wir immer die Zeit zusammen verbracht. Hab ich zu viel geklammert? War ich vielleicht der Störfaktor für sein Glück? Ich wusste es nicht, doch ich sollte mit Zick mal darüber reden. Die Zeiten, wo wir jeden Tag zusammen was unternehmen konnten oder einfach Spaß hatten, das war vorbei. Wir mussten an unsere Zukunft denken. Er als Fotograf und ich als Journalist und zugleich mit einer Beziehung, die mich unglücklich machen wird, aber wenigstens soll Zick glücklich werden.
Seufzend fuhr ich mir durchs Haar, holte meinen Füller heraus und starrte diesen an. Zick hatte ihn mir zum Geburtstag geschenkt. Hat dafür gearbeitet, gespart und anstatt sich von seinem hart verdienten Geld etwas für sich zu kaufen, hat er an mich gedacht. Er ist schon ein bisschen abgenutzt, doch ich hielt ihn in Ehre, schrieb mit ihm jedes Blatt, was ich in die Finger bekam.
Als die ersten Studenten den Saal betraten, schlug ich das Buch auf und holte meine Hausaufgaben hervor. Als ich mich kurz umdrehte, sah ich diesen Grauhaarigen Jungen an der Tür lehnen. Er blickte mich an und seine intensiver Blick drang mir bis ins Mark.
Hatte er mich schon die ganze Zeit beobachtet oder war er erst vor kurzem hier? Jetzt kam er sogar runter, strebte meine Reihe an. Ich schluckte stark, erhob mich und drehte mich zu ihm, als er vor mir stand. Erst jetzt fiel mir auf, dass er Zicks Sachen trug. Ich konnte sie genau identifizieren. Seine Lederjacke, seine Hose und auch dieses neutrale Hemd. Zudem waren die Sachen ihm viel zu groß.
Erneut wurde ich Rot wie eine Tomate und wusste auch sofort, dass meine Sommersprossen nun noch mehr zur Geltung kamen.
"Hi~" sagte er und setzte sich neben meinen Platz.
"Hallo..." sagte ich und setzte mich ebenfalls.
"Bist... bist du mit Zick zusammen?" fragte ich. Es war doch eindeutig... oder nicht?
"Zick? Ach so... du meinst Zachary. Wer weiß." antwortete der Fremde.
"Wer bist du eigentlich? Ich hab dich hier noch nie gesehen." gestand ich. So eine Persönlichkeit wäre mir bestimmt schon aufgefallen. Zwar ist die Uni groß und es gibt auch viele Studenten, doch so jemand, mit so einer Ausstrahlung, den würde man einfach bemerken.
"Nein, ich bin neu hier. Levi." sagte er.
"Levi?" fragte ich verwirrt nach.
"Mein Name, Levi. Ist glaube ich einfacher für euch sterbliche." Ah... ok. Schon ein schräger Vogel. Vielleicht war er so ein Gothic Typ... aber dafür war er viel zu wenig in Schwanz gekleidet. Nicht das sie nur Schwanz tragen würden, aber ... doch eigentlich schon.
"Und wie habt ihr euch kennengelernt?" fragte ich und spielte mit dem Füller.
"Ich bin ihm zugelaufen." Schon wieder so ein komischer Satz. Als ob Zick solche Perversen Spielchen spielen würde. Nein... einfach nicht hinhören. Ich kenne Zick besser als jeder andere.
"Und du? Wie hast du deinen 'Zick' kennengelernt?" fragte er und betonte Zacharys Spitznamen, den nur ich sagen durfte, komisch.
"Hey! ... Das darfst du nicht!" sagte ich und verzog meinen Mund zu einer Schnute.
"Was?" fragte er und grinste, hielt sich die Hand vor dem Mund, als müsste er ein Lachen unterdrücken.
"Ihn Zick nennen! Das darf nur ich!" stellte ich meinen Standpunkt klar.
"Ach so... Na, dann werde ich es in Zukunft vermeiden ihn Zick zu nennen." sagte er. Verärgert wendete ich mich von ihm ab und blickte in das wartende Gesicht des Professors. Erschrocken fuhr ich zusammen und wurde erneut rot.
"Sind Sie fertig mit Ihrer Unterhaltung?" fragte Professor Smallow. Ich nickte nur und blickte verärgert zu Levi. Dieser grinste nur, streckte mir seine Zunge raus und zwinkerte mir frech zu. Die ganze Zeit blieb er neben mir sitzen, sah mir über die Schulter, wenn ich wichtige Dinge aufschrieb. Er verließ seinen Platz nicht und schien Interesse an dem Fach zu haben. Hatte er sich denn für Journalismus eingeschrieben, oder suchte er noch nach dem richtigen Fach? Nachdem die Stunden beendet waren, packte ich meine Sachen langsam zusammen und brachte dem Professor meine Hausarbeit. Levi war verschwunden, wahrscheinlich hat er sich dem Strom angeschlossen und war nun draußen, an der frischen Luft. Vielleicht wartete Zick auf ihn... was wusste ich denn schon. Ich nahm meine Tasche vom Tisch, lief die Treppen hinauf und war überrascht Levi an der Tür anzutreffen. Er hatte auf mich gewartet, doch leider nicht nur er. Ich packte Levi und versteckte mich hinter ihm, versuchte es zumindest, doch Brain und seine Truppe hatte mich schon entdeckt.
"Machen die dir ärger?" fragte Levi und ich nickte nur, was er nicht sehen konnte, doch von mir bekam er nicht mehr. Ich wollte nicht schon wieder verprügelt werden. Wo war Zick?
"Hm... könnte witzig werden." meinte Levi nur, lief voraus und ich folgte ihm, da ich mich an Zicks Lederjacke krallte. Als wir draußen ankamen, umsingelte Brain uns mit seinen Leuten.
"Hey Feuerfresse. Hast du einen neuen Freund? Auch so ein Mutant wie du!!" brüllte Brain und lachte hämisch. Levi grinste amüsiert, glitt aus den Armen der Lederjacke heraus und fuhr sich durchs Haar.
"Neidisch, Fettsack. Gott, du machst Asmodäus regelrecht Konkurrenz. Wie widerlich." beleidigte Levi Brain. Ich schloss meine Augen, wartete auf den Schlag, doch es tat sich nichts. Als ich meine Augen wieder öffnete, hatte Levi Brain am Kragen gepackt und ihn in der nächste Sekunde gegen die nächstbeste Wand geworfen. Einfach so!
"Dafür ist er aber leichter als Asmodäus." kommentierte er, rieb sich seine Schulter und drehte sich zu den anderen um. Diese zuckten jedoch zurück und liefen zu Brain, um ihm aufzuhelfen. Wirklich nett, denn sie hielten bei dem ganzen Schwachsinn, den Brain anzettelte auch noch eisern zusammen.
"Du Bohnenstange! Dir werde ichs zeigen!" grollte Brain, schob seine Leute von sich und stürmte auf Levi zu. Dieser sprang, kickte sein Bein gegen Brains Brust und packte ihn mit seinem anderen Bein am Hals, verlagerte seinen Schwerpunkt, fing sich mit den Händen ab und schleuderte Brain auf den Boden. Ich blinzelte, weil es so schnell ging und doch so geschmeidig aussah.
Levi klatschte in die Hände, um den Schmutz zu entfernen und lachte, als er die blutende Nase von Brain sah.
"Ich hab wirklich tierischen Hunger, doch für so einen wie dir, würde ich keinen Finger krümmen. Lieber verhungere ich." Levi wendete sich von Brain ab und nahm Zicks Lederjacke, half mir hoch und in dem Moment bemerkte ich, dass ich in mich zusammen gefallen war. Im gleichen Moment tauchte Zachary auf und blieb apprupt stehen, als er die Situation analysierte. Erleichtert sah ich ihn an, doch mir fiel sofort wieder ein, dass Levi nun zu Zick gehörte und ich mich zurückhalten sollte.
"H-...hey" grüßte ich ihn mit zittriger Stimme.
"Nicht der auch noch!" brummte Brain genervt und wischte sich das Blut an seinem Arm ab. Levi drehte sich zu ihm um, seufzte genervt und stemmte seine Hände an seine Hüfte.
"Hast du immer noch nicht genug? Was muss ich noch mit dir machen, damit du dich endlich verpisst? Dir deine Knochen brechen? Vielleicht sollte ich dich doch heute Nacht besuchen kommen und dich in die Hölle zerren. Satan hätte bestimmt seinen Spaß mit dir." sprach Levi und ich zog scharf die Luft ein. Er hatte Hölle und Satan in einem Satz erwähnt. Wusste er nicht... das ... ging doch nicht!
"Was redest du da für einen Scheiß?" fragte Brain und machte sich für seinen nächsten Angriff bereit. Wie ein Bulle scharrte er mit seinem Fuß und senkte seinen Kopf, um Levi mit seinen Imaginären Hörner zu erdolchen. Ich drängte mich an Zick, konnte es nicht mit ansehen und doch schielte ich zu der Situation.
Als Brain auf Levi stürmte, wich dieser elegant aus, stellte Brain zusätzlich ein Bein und ließ ihn sich erneut auf seine Nase fallen. Man konnte hören, wie etwas in ihm brach.
Levi war jedoch noch nicht fertig, denn er packte Brain an seinem Football Trikot und warf ihn auf seine Leute. Als alle umkippten, weil Brain auf sie drauf viel, tanzte Levi und grinste freudig.
"Yeahr! Alle umgefallen!" jubelte er und kam an Zicks andere Seite, schlang einen Arm um seine Schulter und drängte sich an ihn.
"Bekomme ich jetzt eine Belohnung. Ich hab Aaron gerettet und vor Schmerzen bewahrt." hauchte er Zick zu, jedoch so deutlich, dass ich es hörte. Zudem grinste er süffisant und sah Zick mit seinen Eis Augen gefesselt an. Erneut wuchs in mir die Tomatenfarbe an und ich löste mich von seiner Seite und hielt Levi Zachs Lederjacke hin.
"Danke... dass du mich vor Brain gerettet hast." sagte ich höflich.

Zackk lief den Campus ab. Er suchte überall, konnte diesen schrägen Grauhaarigen Vogel aber nirgendwo entdecken. Vielleicht war er ja einfach wieder verschwunden. Aber so schätzte er die kleine Klette nicht ein. Er sah wieder auf die Uhr und bemerkte dass Aarons Vorlesung schon seid etwa zehn Minuten beendet war.
"Oh verdammt...", fluchte er.
Zack holte ihn meistens ab, vor allem immer dann wenn es erst kürzlich wieder einen typischen Brian-Vorfall gegeben hatte. Manchmal flunkerte er seinen Professoren dafür sogar vor er müsse mal dringend auf die Toilette um ein paar Minuten früher gehen zu können. Die glaubten wahrscheinlich schon alle er hätte ein echtes Blasenproblem. Er rannte zurück zum Hauptgebäude und kam gerade rechtzeitig um mit an zu sehen wie der Dämon Brian den Arsch versohlte.
"Was zum Teufel ist hier eigentlich los?", fragte er und schon hängte sich der Grauhaarige einfach an ihn dran und er verzog etwas angewidert das Gesicht.
Sofort schüttelte er den Grauhaarigen von sich ab und ignorierte ihn einfach und wandte sich seinem besten Freund zu.
"Geht's dir gut?", fragte er höchst besorgt und kurz fuhren seine Fingerknöchel sacht über Aarons Wange.
"Du blöde Schwucke!", fauchte es da von der Seite.
"Seht euch das an... nicht nur ein scheiß Mutant, sondern auch ein verfickter Homo!", spuckte Brian aus als er sich aufgerappelt hatte und sich das Blut aus dem Gesicht wischte.
Seine Nase saß irgendwie noch schiefer als sonst.
"Lass doch gut sein... Brian... der Typ hats echt drauf... wir sollten...", fing der rattengesichtige, lange Lulatsch an.
"Halt's Maul, Todd!", fuhr Brian ihn an.
Zack hatte die Hand sinken lassen und sich sofort vor Aaron geschoben.
"Verpiss dich, Fettbacke!", maulte Zack zurück.
"Fettbacke?!", schnaubte Brian.
"Ich mach dich alle du blöder Wichser!"
"Versuch's doch.", provozierte Zack ihn und trat einen Schritt vor.
Er hatte eh schon eine den ganzen Tag eine scheiß Laune, Brian zu verprügeln wäre da ein Höhepunkt seines Tages. Und tatsächlich reichte die aufmüpfige Entgegnung, dass Brian tatsächlich noch einen Schlag versuchte.
Zack wich ihm aus, packte seinen Arm und drehte ihm diesen auf den Rücken.
"Au, fuck Alter!", schrie Brian vor schmerz auf, weil ihm der Arm so verdreht wurde.
"Ich hab dir gesagt du sollst dich von ihm fern halten!", zischte Zack sauer und zog noch fester den Arm nach oben.
"Aaah! Lass los du brichst mir den Arm!", jammerte der Stämmige.
"Du blöde Schwuchtel!", fauchte er hinterher.
Zack's Gesichtsausdruck wurde kalt und im nächsten Moment der fast vollkommenen Stille, konnte man das brechen von Brians Knochen hören als Zack seinen Arm die letzten paar Zentimeter verdrehte, die dafür noch gefehlt hatten.
Alle sahen ihn entsetzt an. So weit war er bisher nie gegangen. Normalerweise verteidigte er Aaron aber auch nur das. Verpasste hier und da ein paar Veilchen, steckte dabei auch selbst mal was ein und schlug mal ab und zu jemandem der nicht aufhören wollte Aaron zu ärgern die Nase blutig, aber noch nie, hatte er jemandem mit voller Absicht ernsthaften Schaden zugefügt. Als er selbst begriff was er gerade getan hat ließ er Brian sofort los. Diesem waren Tränen in die Augen geschossen und er riss seinen Arm nach vorn und hielt ihn fest.
"Scheiße...", heulte er.
"Blöder Arsch du hast ihn gebrochen... fick dich doch....", wimmerte er wütend unter Tränen und Schmerzen und machte sich mit seinen beiden Leuten davon.
Zack schluckte hart und sah ihnen nach. Das wollte er nicht. Er hatte ihm den Arm nicht brechen wollen, oder doch? Ein Teil von ihm war recht zufrieden damit und sich absolut sicher, dass er es verdient hatte. Trotzdem war es nicht richtig gewesen.
Das war alles die Schult von diesem Spinner. Er drehte sich zu ihm um.
Eigentlich wären ihm gerade tausend Dinge eingefallen die er ihm an den Kopf werfen wollte, aber sein Blick fiel auf Aaron.

Aaron

Geschockt blickte ich meinen Besten Freund an. Er hatte gerade Brain den Arm gebrochen. Es war eine Stufe über verprügeln, wo ich als gläubiger Christ schon dagegen sein sollte, doch so abgestumpft war ich noch nicht. Er war gegen mich und ich konnte und wollte nicht akzeptieren, dass Gott sich dieses Schicksal für mich ausgedacht hatte. Ich wollte nicht mein Leben lang gehänselt werden. Dafür hatte er mir dann Zick geschickt. Doch das ging definitiv zu weit.
"Du... d-du hast ... sein Arm..." stotterte ich und zeigte auf genau die Stelle an meinem Körper.
"Ja, gebrochen. Richtig verdorben. Ich konnte diese Kraft deutlich schmecken. So lecker~" schnurrte Levi und sah als einziger Zach nicht geschockt an. Eher, als ob er sein neuer Held wäre. Was war hier bloß Falsch? Erst dieser Typ, der sich als Levi vorgestellt hatte und wie eine Klette an Zick hing und nun wurde mein bester Freund zu einem Schläger, der Leuten den Arm bricht. Ich weiß, dass war nicht fair, aber ... ich musste das erst einmal verarbeiten.
"Sorry... " sagte ich mit tränen in den Augen und rannte davon. Ich konnte ihn gerade nicht mehr sehen. Das ging gegen meine Prinzipien und ich musste erst einmal selbst damit klar kommen. Verstehen, was da überhaupt passiert war. Ich rannte so schnell ich konnte, wollte einfach so schnell wie möglich in mein Zimmer, mich dort in meine Decke mummeln und erst einmal nicht wieder raus kommen.
Als ich am Wohnhaus ankam, war ich total außer Atem, keuchte dementsprechend und hatte Schmerzen an den Seiten. Ich machte eine Pause, da ich nicht glaubte, dass Zick mich verfolgt hatte. Wahrscheinlich würde er sich bei Levi ausweinen ... vielleicht. Es verwirrte mich immer noch. Arrgh! Dieser Tag war zum kotzen!
Als es mir wieder etwas besser ging, lief ich die Stufen hoch und dann zu meinem Zimmer, schloss auf und wunderte mich nicht, warum nur einmal anstatt wie üblich zweimal, abgeschlossen war. Mir fiel es einfach in dem Moment nicht auf, auch wenn sich nach dem eintreten ein komisches Gefühl breit machte. Ich warf meine Tasche in die Ecke und warf mich aufs mein Bett, rollte mich in die Decke und schloss die Augen, verarbeitete das gesehene, gesagte und gehörte.

Lilithian

Ich applaudierte Zach zu und grinste ihn hämisch an.
"Gratulation! Dein erster gebrochener Arm. Ich bin so Stolz auf dich." sagte ich und tänzelte zu ihm hinüber und stellte mich hinter ihm.
"Ein bisschen Undankbar dein Aaron. Aber ich glaube, dass dieser Asmodäus Verschnitt mit Schwuchtel gar nicht Aaron gemeint hat, sondern mich, aber ich bin dir trotzdem Dankbar, dass du mich so verteidigt hast. Du hast mein Herz, was so schwer und kalt in meiner Brust sitzt, ein bisschen erwärmt." gestand ich und zog seine Aktion ein bisschen ins Lächerliche.
"Jetzt mal ehrlich... hast du diese Ausraster öfters? Ist nicht gut. Dein Schatz kann das gar nicht leiden. Er ist Christ oder? Man riecht es. Gottes Atem hängt über jeden dieser Anhänger." erklärte ich und wechselte meine Position und stellte mich wieder vor ihm.
"Jetzt schau doch nicht so. Er wird dich schon nicht hassen. Wenn er dich jetzt hasst, nur weil du ihm diesen Fettbrocken für ein paar Wochen vom Leib hältst, sollte er dir lieber die Füße Küssen, als eure Bindung zu brechen." baute ich das Menschlein ein bisschen auf. Schließlich ging es hier um mein Mahl! Ich hatte keine Lust auf Beziehungsstress und schon gar nicht auf verdorbene Nahrung. Trostlose Menschen schmeckten einfach nur halb so gut wie die, die vor Energie nur so trotzten und vor Purer Lebensfreude.
Als er mich anschnauzte, verzog ich mein Gesicht zu einer wütenden Fratze.
"Lass deine Laune nicht an mir raus! Ich hätte ihn auch von Brain verprügeln lassen können, klar! Du wärst doch viel zu spät gekommen, wenn ich nicht hier gewesen wäre. Ich wollte deinen Aaron nur ein bisschen näher kennen lernen, deinen Wunsch ein bisschen näher kommen und jetzt muss ich mir von dir so eine Scheiße anhören, nur, weil du der Wahrheit nicht ins Auge blicken kannst!!" fauchte ich ihn an.
Ich legte meine Hand um seine Wangen und auf seine Lippen, wandelte diese zu meiner dämonischen Form und blickte ihn mit rötlichen Augen an.
"Ich bin nicht zum Spaß hier! Ich bekomme das was ich will, egal wie! Leg dich nicht mit mir an, ist das klar!" knurrte ich bedrohlich und ließ dann von ihm ab und löste mich vor ihm auf. Seine Sachen fielen einfach so auf den Boden, als ob ich nie dagewesen wäre.
Weit über ihm und der Uni, hielt ich mich mit meinen Schwingen in der Luft und blickte auf den Ort nieder.
"Das könnte noch sehr Unterhaltsam werden." fasste ich zusammen und grinste teuflisch. Dennoch kehrte ich vorübergehend in die Hölle zurück und brachte meine gesammelten Lebenssplitter zu Lilith.

Es war Zack an zu sehen wie leid es ihm tat. Er wollte etwas sagen, er wusste, dass Aaron so etwas nicht gut hieß. Und normalerweise war er auch nicht der Typ für derlei übertriebene Grausamkeiten. Er wollte ihm sagen, wie leid es ihm tat, doch er bekam kein Wort heraus, als er sich von ihm abwandte und davon lief war es als würde man ihm direkt ins Herz stechen und das mehr als einmal als er die Tränen in seinen Augen bemerkte und seinen enttäuschten Blick. Er hatte ihn enttäuscht.
"Verflucht nochmal lass mich in Ruhe!!", brüllte er den Dämon an, dem nichts besseres einfiel, als sich über die ganze Situation lustig zu machen.
"Das ist alles deine Schuld! Du verursachst dieses Chaos. Es war alles in Ordnung, bevor DU aufgetaucht bist!", schnauzte er wütend und schrak etwas zurück als er ihn plötzlich im Gesicht packte.
Im nächsten Moment war der Dämon verschwunden und er stand förmlich vor den Trümmern einer Freundschaft und dem gefühlten Ende seines Lebens.

Aaron

Es war dunkel geworden, als ich mich aus meinem warmen Schneckenhaus wieder raus traute. Ich hatte eingesehen, dass es kindisch war, dass ich einfach weg gerannt war und das ich damit wahrscheinlich Zick sehr verunsichert hatte. Zumindest würde es mir so gehen. Weshalb ich aus meiner Tasche meine Brieftasche heraus holte, etwas Geld entwendete, Smartphone sowie Schlüssel einpackte und mein Zimmer verließ. Natürlich schloss ich meine Tür ab, das war zu einem Ritual geworden. Man konnte hier schließlich niemanden trauen. Danach lief ich eilig zum nächstbesten Imbiss, wo ich uns mehrere Gerichte kaufte und diese dann zurück ins Wohnhaus brauchte. Jedoch blieb ich nicht vor meiner Tür stehen, sondern die von Zick. Und da ich nicht wusste, ob vielleicht Levi bei ihm war, klopfte ich an und wartete auf ein Zeichen, ein Rufen oder sonstiges. Als nichts kam, drückte ich die Klinke runter und öffnete die Tür. Zick saß an seinem Schreibtisch und hörte Musik. Kein Wunder, dass er nichts mitbekam. Ich betrat ein Zimmer, schaute mich um, doch keine Spur von Levi. Ich traute mich weiter vor ins Zimmer, stellte mich hinter Zick und schaute ihm über die Schulter. Er schien irgendwas zu schreiben, doch seine Klaue konnte ich noch nie entziffern. Ich tippte ihm auf die Schulter und trat einen Schritt zurück, damit er sich umdrehen konnte.
"Hi ... Ich wollte mich entschuldigen." nannte ich den Grund meines Erscheines und hielt ihm die Tüte mit Fast Food vor die Nase.
"Als Entschädigung." erklärte ich und lächelte ihn verlegen an.
"Ich habe echt blöd reagiert. Du hast nur das Beste gewollt, aber auch ein wenig... vielleicht ein bisschen zu viel übertrieben. Brain ist ein Blödi, mit kaputter Nase, Hirn und nun auch Arm. Vielleicht lässt er mich ja jetzt in Ruhe. Danke, wirklich. Aber mach sowas nicht nochmal. Das kann auch Konsequenzen haben. Vielleicht geht er dich bei der Verhaltung melden ... ich will wirklich nicht, dass sie dich raus schmeißen." gestand ich und stellte die Tüte auf den Schreibtisch ab und sah ihn lächelnd an.
"Lass uns Essen und was schauen oder so. Wo ist eigentlich Levi?" fragte ich beiläufig nach.