RE: Love like a Bitch, Smile like a Saint - 19

Amadeus wusste nicht, ob das, was sein Sub vorhatte, auch sein Ziel erreichen würde. Doch zunächst war es eine Ablenkung und Möglichkeit, sie beide nicht zu verraten. Es war durchaus clever. Und es brachte Félix ein wenig Respekt ein, auch wenn der Dom grade aggressiv war und dies ihn zunächst nicht milder stimmte.
Die Hose verschwand samt der engen schwarzen Boxershorts. Amadeus knöpfte sein Hemd aus, um noch mehr Platz zu bieten. Tatsächlich ließ er sich selbst nicht oft befriedigen. Ähnlich wie Félix bei ihrem letzten Treffen, reagierte er empfindsam auf Berührungen, und war daher recht schnell hart. Atmete immer wieder tief durch und sah auf ihn hinab, ehe er sachte durch seine Haare fuhr. Unterdrückte ein Stöhnen, als er die warme Zunge auf sich spürte.
Fast hatte er vergessen, wie gut es sich anfühlte. Schloss kurz die Augen, als sein Geschlecht in der warmen nassen Höhle landete und fasste fester in die langen Haare. Dann ließ er sich nach hinten fallen, entspannte sich und gab die Kontrolle vorerst einmal ab. Drückte den Hinterkopf nach unten, zog ihn wieder hoch, und begann den Mund seines Submissives zu ficken.

Amadeus genoss es sichtlich. Er vermied es laut zu sein, das fiel ihm auch generell nicht schwer, war er ein eher leiser Zeitgenosse. Doch sein Körper bewegte sich dem heißen Mund entgegen, und das war Beweis genug, das Félix seine Sache doch fantastisch machte. Selten hatte er jemanden erlebt, welcher so gut blasen konnte. Und zum Glück war Amadeus grade so entspannt, dass seine Eifersucht nicht aufkam und er daran dachte, wie viele Schwänze schon in dem Mund gelandet waren.
Doch nur zu liegen und sich verwöhne zu lassen, hielt er grade mal einige Minuten aus. Dann erhob er sich wieder, packte in die langen Haare, und drehte Félix auf den Rücken. Er selbst kniete sich über ihn und schob ihm dann mit Gewalt sein Glied in den Hals. Eine Hand hielt ihn an den Haaren fest, die andere legte sich an den Hals und drückte leicht zu, um den Jüngeren fixiert zu halten. Sollte er heiser werden, wäre das noch in Ordnung, niemand würde Verdacht schöpfen. Es durften nur keine Würgemale entstehen.

Der Ältere beobachtete den unten liegenden die ganze Zeit über. Was ihn noch mehr erregte als das Gefühl, seinen Schwanz irgendwo zu versenken, war der Anblick von Félix. Wie er dalag, wehrlos, und irgendwann zu weinen und röcheln und husten begann. Das Leid, welches er sah, gab ihm erst einen vernünftigen Kick und ließ die Erregung nochmals steigen. Nichts lieber wollte er, als das ihm der Andere seine Grenzen und Schmerzen offenbarte. Und so fickte er noch ein bisschen tiefer hinein, gnadenloser und ohne Pause, damit die Atemnot von ihm Besitz nehmen konnte. Mit ihr hoffentlich Panik, und Abwehrreaktionen. Er versuchte einen Kampf zu provozieren. Wusste nicht, ob es bei Félix funktionieren würde oder ob dieser durch die Vorerfahrungen schon zu kontrolliert war. Doch aufgeben tat er nicht, und so löste sich die eine Hand von den Haaren und hielt schließlich den Kiefer auf, damit dieser nicht aus Reflex zubeißen konnte.

Mittlerweile war es egal, wie eng sich der Mund um sein Geschlecht schloss, oder wie gut Félix seine Fähigkeit darbieten konnte. Darum ging es längst nicht mehr, sondern nur noch um Macht, Gewalt und die Anzeichen einer Grenzüberschreitung. Es war nur zu schade, dass man erkennen konnte, dass der Submissive schon einige Ohnmachten erlebt hatte. Sein Körper wehrte sich, zeigte typische Überlebenssymptome, doch in den Augen bemerkte Amadeus die Panik kaum, nach welcher er sich sehnte.
Mit nur wenig Mühe konnte er den Körper weiterhin benutzen, trotz der Schläge und Versuche ihn weg zu schieben. Kurz bevor die Ohnmacht einsetzte, entzog er sich und ergoss sich auf dem Gesicht seines neuen Submissives. Amadeus atmete schwer, doch er wirkte noch sehr gefasst. Strich sich die Haare zurück und erhob sich dann, um sich wieder zu beruhigen. Die Erregung verklang schnell, und legte andere Emotionen frei, welche nur aufgeschoben wurden, anstatt sie frei zu lassen. Unruhig wirkend, obwohl der Dom dagegen ankämpfte, blickte er nur noch kurz auf Félix herab. Dann ging er schnellen Schrittes aus dem Schlafzimmer, ließ ihn allein, und suchte das Badezimmer auf.

Amadeus bekam von alledem, was in dem Schlafzimmer jetzt noch passierte, nichts mit. Es gab Doms, die wären nun bei ihrem Submissive geblieben und hätten sich um sie physisch und psychisch gekümmert, wären für sie da gewesen und hätten sie auffangen können. Doch Amadeus war nicht einer dieser Doms, zumindest nicht immer. Und es war ihm bewusst. Es gab klügere, stärkere und bessere Doms als er, schlichtweg bessere Männer, bessere Menschen. Er hatte aufgegeben, diesem Anspruch hinterherzujagen wie einer Traumillusion. Und wer sich auf ihn einließ, wusste dies in der Regel auch, es sei denn man war zur stur oder zu verblendet, der Realität ins Gesicht zu blicken.
Er konnte das Husten und Röcheln hören. Er wusste, dass es grausam war, nicht bei Félix zu sein. Und blieb im Badezimmer, welches er abgeschlossen hatte. Irgendwann hörte er auch seinen Namen rau und undeutlich. "Ja?", fragte er zurück, öffnete die Tür nicht. Man hörte, wie der Wasserhahn der Badewanne begann Wasser zu speien.

Als die Frage ertönte, ob alles gut sei, überlegte Amadeus tatsächlich lange, wie er antworten sollte. Doch ihm fielen keine passenden Worte ein. Er wollte nicht lügen, aber auch nicht die Wahrheit sagen, da es Félix nichts anging, und er auch nicht darüber reden sollte. Irgendwann gab er es also auf, eine Antwort zu suchen und es kam auch keine mehr. Er schwieg, so merkwürdig er sich auch dabei vorkam, aber er hasste auch diese dumme Frage, ob alles gut sei. Sie regte ihn nur wieder auf.
Man hörte kurz Schritte, Amadeus bereitete das Bad vor. Als die Wanne voll war, drehte er den Wasserhahn zu. Es war nicht so, dass er alleine sein wollte, nur hatte er keine Lust auf irgendwelche Lebensweisheiten und Tipps, die man ihm aufdrücken würde, wie er sie schon zu oft gehört hatte. Er wollte kein Mitleid, und keine Rettungsversuche, und keinen Krankenwagen, und keinen Therapeuten, und keine Heuchelei. Fragte sich aber dennoch, wie Félix damit umgehen würde.
Ein paar Sekunden lang war es still, er überlegte, dann entriegelte er die Tür, aber ohne sie zu öffnen. Er ging dann zur Badewanne, um sich hinein zu legen. Den rechten Arm legte er dabei auf dem Wannenrand ab und ließ das Blut hinab fließen, wohin es auch wollte.

Amadeus schloss für eine Weile die Augen, während die Tür aufging und er hörte, wie sich Félix über die Spuren sorgte. Nur kurz zuckte der Ältere die Achseln. "Ich neige zum Nasenbluten." Er ließ sich tiefer gleiten, tauchte kurz unter, den Arm ließ er oben, damit das Wasser nicht an die Wunden kam. Es waren zwei Schnitte, nicht besonders tief, jedoch auch nicht flach. Er tauchte wieder auf, strich sich die schwarzen Haare zurück und atmete tief durch. Ihm war durchaus bewusst, wie dieses Bild wirken musste, grade in der Badewanne, das dunkelrote Blut, welches an den Fliesen hinab lief. Und in seiner Vorstellung war es sehr ästhetisch.
"Warum?", fragte er dann nach der Entscheidung des Anderen. "Es ist unnötig." Er wirkte sehr entspannt, wie er darüber sprach. Es beunruhigte ihn nicht, denn bisher war auch Félix nicht beunruhigt und wirkte hektisch. Weder suchte er direkt etwas zum verbinden, noch versuchte er einen Arzt oder ein Telefon aufzusuchen. Amadeus hatte schon andere Reaktionen erlebt, und seine Schlüsse aus diesen gezogen.