RE: ~attraction~ - 2

"Oh... das tut mir leid... ihr wirkt so süß zusammen. Ich hoffe ihr vertragt euch wieder.", log ich wie gedruckt ohne mit der Wimper zu zucken.
Obwohl es mir schon leid tat, zu hören das Sam wieder glaubte er sei immer an allem Schuld. So wie ich die Kratzbürste erlebt hatte, glaubte ich irgendwie nicht daran. Aber was ging mich das auch an.
"Ach ich war ne Weile bei meinen Eltern in Kalifornien. Surfen, Seele baumeln lassen. Ich hab nach dem Studium eigentlich nur ein Jahr nichts gemacht, bin etwas gereist. Irgendwann hab ich Luta Livre für mich entdeckt. Macht unglaublich viel Spaß... du weißt schon ich stand schon immer auf Kampfsportarten. Und hey, Vollkontaktsport hilft sogar bei den Mädels.", zwinkerte ich scherzhaft.
"Aber ich glaub ich bin einfach einer dieser Amerikaner der sein Herz an den englischen Tee verloren hat.", sagte ich dann und seufzte.
"Ich hab's da drüben kaum ausgehalten und kam wieder her. Was ist mit dir? Offensichtlich hat sich deine ewige Strebernummer richtig ausgezahlt.", ich machte nur Spaß, das wusste er.
Ich bemerkte den Untersetzer und dachte mir meinen Teil. Der Mann würde sich nie bessern. Samuel, mit dem Besenstiel im Arsch. Aber ich liebte diesen verschrobenen Kauz einfach. Vielleicht gerade, weil wir so Grund verschieden waren.
Seine Geschichte war wirklich nicht die interessanteste, aber das war doch auch gar nicht so wichtig. Ich nippte an meinem Bier.
"Wahnsinn. Ich hatte schon immer geglaubt du würdest mal als so eine verschrobene Laborratte enden. Das hat mir immer Sorgen gemacht. Aber das klingt super.", kommentierte ich als er mir von seinem Job erzählte.
"Weißt du noch die Gainsburry?", fragte ich dann und meinte eine ehemalige Profesorin.
"Mr. Brexton, wenn sie sich nicht immer mit Tunichtguten herumtreiben würden, würden ihre Chemienoten auch besser aussfallen.", äffte ich sie nach und tat als würde ich mir eine imaginäre Brille zurechtrücken.
"Ich hab die nie verstanden. Ehrlich. Du warst immer super und schau dich an. Gemachter Mann. Ich glaube sie konnte mich nur nicht leiden, weil die alte Schachtel wusste, dass sie mich nie haben würde!", endete ich mit einem Scherz über den wir beide lachen mussten.

Samuel

"Naja, ... nach dem Studium wollte ich für diesen Pharmakonzern arbeiten. Weiß du bestimmt noch. Leider war dort keine Stelle mehr in der Forschung frei und ich hatte ja auch nicht meinen N.C. geschafft. Deswegen musste ich umdisponieren und hab mich dann einfach für eine niedrige aber ebenso lukrativen Job entscheiden. Außenvertreter. Ich bring die neuen Medikamente direkt an den Arzt und bekomme eine ordentliche Provision. Deswegen konnte ich mir auch einen Teil der Wohnung und der Möbel leisten." erzählte ich und zuckte mit den Schultern.
"Aber so habe ich Ethan kennengelernt. ... Vor 3 Jahren, hatte mir die neue Aushilfe in der Firma, falsche Adressen ausgehändigt und nachdem ich schon 3 Mal an der falschen Tür geklingelt hatte, landete ich vor der WG von Ethan. Ja, er wohnte mit 3 anderen Männern zusammen, Freunde und Modelkollegen. Als ich dort angeklingelt hatte, tauchte sofort Ethan auf, er war nackt und verschwitzt, wahrscheinlich hatte er gerade Sex mit einen seiner Freunde gehabt. Auf jedenfall war ich total geschockt und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Aber Ethan hat nicht lange gefackelt... fand mich in meinem Aufzug "sexy" und zog mich einfach mit in sein Schlafzimmer, und ich folgte ihm wie ein treudoofes Hündchen. An dem Tag... hatte ich den besten Sex meines Lebens." gestand ich und wurde ein wenig rot.
"Danach haben wir uns öfters getroffen, zusammen geschlafen und irgendwann... da blieb Ethan einfach und wir waren zusammen. Jetzt sind schon 3 Jahre vergangen. .... Gott, hoffentlich hasste er mich jetzt nicht." erzählte ich weiter und fuhr mit meinen Händen über mein Gesicht, schob meine Brille ins Haar und seufze erledigt.
"Ethan ist ständig... na, er könnte eigentlich jede Minute in seinem Leben Sex haben. Aber mir wird das irgendwann einfach lästig und zu viel. Aber er hatte sich angegriffen gefühlt... und ich hab ihn einfach gehen lassen. Ich bin so ein Idiot!" erzählte ich Tate. Er war doch mein Freund. Auch wenn er mir nicht helfen konnte, es machte mich fertig, dass Ethan mich ignorierte.

Ich hörte ihm stillschweigend zu und lehnte mich irgendwann vor und stützte meine Ellenbogen auf meine Knie. Die Bierflasche hatte ich bereits halb gelehrt und drehte sie leicht zwischen meinen Handflächen.
"Sam.", unterbrach ich ihn dann als er sich selbst einen 'Idioten' schalte.
Mein Kopf wandte ich ihm zu und sah ihn an. Er wirkte erschöpft und betroffen.
"Du bist kein Idiot.", sagte ich und mein Blick war ernst.
Ich meinte das ehrlich. Ja er verhielt sich wie einer, weil er bei diesem Balg blieb. Der war der wahre Idiot. Samuel war schon immer einer von den Guten gewesen. Nicht wie ich. Er hatte sich immer aus jedem Ärger raus gehalten, hat sich meist schnell mit jedem gut verstanden. Man musste ihn einfach nett finden. Aber es tat mir regelrecht weh, jedes Mal wenn er wen hatte ihn so verzweifeln zu sehen.
"Wie ich das sehe und so wie ich dich kenne, machst du alles für ihn oder? Liebst du ihn?", fragte ich.
"Du weißt ich steh nicht auf den ganzen Scheiß, aber wenn es Liebe ist, ist es von dir keinesfalls idiotisch auch einmal zu verlangen, dass auch auf dich Rücksicht genommen wird."
Scheiße, kam das gerade echt aus meinem Mund. Das hatte ja schon Paartherapie Qualität. Mein inneres Ich schüttelte sich vor Graus. Aber es ging um Sam. Wenn ihm das half, war das in Ordnung.

Samuel

"Ja, ich liebe Ethan. Er war immer ehrlich zu mir und ist mir treu, auch wenn er ständig flirtet und so gierig nach Sex und Spaß ist. Er würde mich nie betrügen, sonst hätte er all die Gelegenheiten in Clubs oder auch mit seinen Modelkollegen. Sowas findet man doch kaum noch. Und schon gar nicht, wenn man einen Freund hat, der Sexsüchtig ist und voller Leidenschaft flirtet und Auffallen will. Er ist etwas Besonderes und das mag ich so an ihm. Außerdem sieht er verdammt gut aus, aber das ist mir nicht so wichtig." gestand ich Tate und es tat gut, mit jemanden über Ethan zu reden. Ich tratschte ja nicht, sondern teilte mein Kummer und meine Gedanken.
"Danke, dass du mir zuhörst. Auch wenn du ein komisches Bild von Ethan gewonnen hast, er ist ein feiner Kerl und hat seine guten Seiten." sagte ich und lächelte ihn an.
Ich angelte nach meiner Flasche und nippte von dem Getränk.
"Willst du wirklich nie eine Beziehung führen? Das ist doch gar nicht so schlimm. Was hast du eigentlich dagegen, dich langfristig an jemanden zu binden?" hackte ich nach.

Ethan
Ich muss eingeschlafen sein, denn mein nackter Körper fröstelte. Schlapp, rieb ich mir meine Augen und erhob mich aus dem Bett und zog einen schwarzen Hoddie aus dem Schrank, zog diesen über und kuschelte mich in den warmen, dicken Vliesstoff. Aus meinem Spielzeugschrank entnahm ich eine Kiste heraus und kramte auf dem Bett nach einem schönen Plug, der mein Loch ausfüllen sollte. Neben Cockringen und -käfigen, befanden sich dort alle Plugs die ich hatte. ich wählte einen Goldenen aus, da dieser am besten zum Hoddie passte. Ich packte die Kiste wieder an den richtigen Ort zurück, lief dann zum Nachtisch, wo ich aus der Tube Gleitgel, einen Klecks entnahm und damit den Plug einschmierte. Danach legte ich mich aufs Bett, winkelte ein Bein an und führte den Plug zwischen meine Packen, drückte ihn gegen den Muskelring und stöhnte erhitzt auf, als er den Muskel überwand. Doch statt den Plug an Ort und Stelle zu lassen, bewegte ich ihn immer wieder langsam aus mich raus und wieder rein. Mein Schwanz regte sich daraufhin und schwoll ein wenig an. Natürlich reichte dies niemals aus, um mich hart werden zu lassen. Ich schob den Plug wieder in mich und ließ ihn in frieden. Danach stand ich wieder auf, fuhr mir durch mein Haar und wuschelte durch meine Platinblonde Mähne.
Als ich das Schlafzimmer verließ, sah ich auf der Couch Sam und seinen Freund sitzen. Sie unterhielten sich und schienen sich gut zu verstehen. Ich lief in die Küche, holte mir ein Bier und pflanzte mich einfach auf den Sessel und zog meine Beine auf das Polster. Natürlich entblößte ich dabei meinen Intimbereich und den glänzenden goldenen Plug.

Ich grinste ihn an.
"Hey ist okay. Ich hab nichts gegen deinen Freund. Ich find's nur nicht okay, wen dich etwas so runter zieht. Das mochte ich früher schon nicht.", murmelte ich und trank noch einen Schluck bevor ich leicht stutzte.
Musste er das wirklich fragen. Das hatte er früher schon immer wieder gefragt.
"Ach du kennst mich. Ich halte nichts von Monogamie. Nicht, dass es da nicht sicherlich die ein oder andere nette Person gäbe... Aber ich bin noch jung und knackig und viel zu Schade um das hier nicht mehr als einem Menschen zu Gute kommen zu lassen.", sagte ich vollends von mir überzeugt, aber auch leicht ironisch und richtete mich etwas auf.
"Nein, Beziehungen sind nicht mein Ding. Ich hab lieber meinen Spaß.", sagte ich gerade als ich das kleine Boytoy bemerkte, dass aus dem Schlafzimmer gestiefelt kam.
Ja, das war wirklich eine Nummer und alles was mir dazu einfiel war kurz eine Augenbraue zu heben.
"Und ich sehe was du meinst.", lachte ich dann und sah Sam ein wenig mitleidig an, nachdem sich der Platinblonde auf den Sessel gefläzt hatte, um sich der Allgemeinheit zu präsentieren.
Sam hatte zwar nie auch nur einen kleinen Verdacht gehabt, dass mich Männer interessieren könnten, aber er wusste, dass ich als sein Freund ihn auch immer noch genauso tolerant behandelt hatte, wie zuvor, bevor er mir gebeichtet hatte, dass er schwul war.
Für ihn war ich damals eben sein bester Freund und hörte mir jeden noch so schrägen Kram aus seinen Beziehungen an.
Aber das hier war echt mal ein ganz neues Niveau. Ich musterte das Gesamtbild auf dem Sessel nur kurz und schüttelte fast ein wenig belustigt den Kopf.
Ließ mich davon dann aber nicht weiter stören.

Ethan

"Ich wollte euch nicht stören, aber ich wollte mir das Spiel anschauen." erklärte ich mein Auftauchen und schaltete den Fernseher an. Sam schmunzelte traurig und erhob sich von der Couch.
"Habt ihr Hunger?" fragte er Tate und wahrscheinlich auch mich. Ich suchte den richtigen Kanal, wo das Basketballspiel lief, wo einer meiner Freunde im Team spielte. Er war zwar nicht Schwul, hatte aber einen Schwulen Bruder und dieser war Model.
"Ich habe überlegt, die Pizza selber zu machen. Also der Teig geht schon eine Weile auf. Deswegen sollte ich wohl so langsam anfangen mit dem Rest. Was möchtest du auf deine Hälfte, Tate?" fragte Samuel seinen guten Freund. Wenn Sam an mich dachte, wusste er, was ich gerne auf meiner Pizza drauf hatte, dementsprechend musste ich nichts dazu sagen. Sam verschwand in die Küche und fing an zu hantieren. Ich erhob mich ebenfalls von meinem Platz, lief in die Küche und suchte etwas im Kühlschrank, nämlich meine Lieblings Schokolade.
"Ist die schon leer?" fragte ich an Samuel gewandt. Sam knetete den Teig und schien genau zu wissen, was ich meinte.
"Oben im Schrank müsste noch etwas sein." antwortete er, konnte mir diese jedoch nicht heraus holen, wenn es denn Stimmen sollte. Ich schaute nach und tatsächlich fand ich noch eine Tafel. Ich brach mir ein Stück ab und legte diese dann in den Kühlschrank.
"Danke..." brummte ich und schmiegte mich von hinten an meinen Freund.
"Kein Problem... Ohne die Schoki kannst du nicht überleben."
"Ohne dich... würde ich nicht überleben." gestand ich und umrundete ihn, zwängte mich zwischen seinen Körper und der Küche, schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn liebevoll.
"Tut mir Leid wegen heute Morgen..." entschuldigte sich Sam. Ich schüttelte den Kopf und lächelte ihn an.
"Du musst dich nicht entschuldigen." sagte ich dazu jedoch nur, stahl mir noch einen Kuss, bevor ich zurück ins Wohnzimmer lief. Ich wechselte den Platz und setzte mich dort hin, wo Sam zuvor saß. Jedoch legte ich mich in die Ecke und winkelte meine Beine an. Als ich jedoch ein Bein ausstreckte, streifte ich extra Tates Schritt und blickte ihn dabei grinsend an.
"Vielleicht kannst du Sam täuschen... mich allerdings nicht. Das mit der Tussi gestern, war echt billig. Aber was will man auch von Bisexuellen Typen erwarten. Man nimmt, was einem so vor die Füße fällt und wenn man seinen guten Freund nicht bekommen kann, nimmt man sich einfach eine hässlich Bitch." sagte ich und grinste ihn an. Im Hintergrund jubelten die Fans der Golden State Warriors.
Ich biss mir auf die Lippe und drückte meine Fußsohle gegen seinen Schritt und bewegte meinen Fuß.
"Sam sieht zwar aus wie ein Streber, aber innerlich ist er ein feiner, toller Mann. Wahrscheinlich denkst du, dass ich nicht gut für ihn bin, aber ich finde, dass ich Seiten von ihm zum Vorschein bringe, die er seit seiner Jugend in sich versteckt gehalten hat." plauderte ich und zog vorsichtig meinen Fuß aus seinem Schritt, stemmte ihn in das Polster und änderte meine Position. Dabei bewegte sich der Plug und ließ mich erneut auf meine Unterlippe beißen. Ich krabbelte zu ihm rüber, lehnte mich vor und grinste ihn frech an.
"Sam kann so verdammt gut rimmen, dass man nichts anderes mehr von ihm will, als seine vorwitzige Zunge in seinem Arsch zu spüren." wisperte ich ihm zu, leckte ihm über seine Wange und blickte ihm in seine Augen.
"Samuel schämt sich für mich, wenn ich unsere männlichen Gäste reize, mit ihnen flirte oder aufgeile. Aber für mich ist das alles nur ein Spiel, denn dort, dieser Mann vor dem Herd, mit dem geilsten Schwanz in der Hose, lass ich an meinen Arsch ran. Und am liebsten zeige ich meine Zuneigung, indem ich vor versammelter Mannschaft, meinen Freund reite, bis er seinen Saft in mich spritzt." fügte ich im gleichen Ton hinzu, bevor ich mich wieder zurück in die Ecke setzte und meine Beine spreizte. Ich griff nach dem goldenen Plug und zog diesen aus meinem Anus, leckte über das erhitzte Metall, bevor ich vor Tates Augen, den Plug wieder in mein geweitetes Loch einführte. Mein Schwanz war auf Halbmast, da mich dieses Spiel antörnte und ich es liebte, dreckige Wörter auszusprechen.

Ich sah auf, eigentlich wollte ich schon aufstehen und ihm helfen, doch als sich der Blondschopf in die Küche begab blieb ich wo ich war. Auf diese Schauspielereien konnte ich verzichten.
"Wenn du da hast reicht jedwedes Gemüse und nur wenig Käse, bitte, vielleicht ein bisschen Kochschinken.", gab ich als Antwort und richtete meinen Blick auf das Fernsehprogramm.
Ich war zwar Sportler, aber Basketball war nun gar nicht meins. Ich beschwerte mich aber nicht über die Ablenkung, so musste ich gleich nicht zwingend auf den kleinen Verrückten achten, der auch schon wieder aus der Küche zurück kam und sich dreist neben mich setzte.
Ich lehnte mich gegen die Lehne der Couch zurück und verfolgte scheinbar interessiert das Spiel.
Dann sprach es tatsächlich und zog eine Nummer ab, bei der ich mir wirklich das Lachen verkneifen musste. Ich hob eine Braue und sah kurz auf den Fuß in meinem Schritt. Innerlich seufzte ich entnervt. Was sollte das denn werden, wollte er tote Katzenbabies warm rubbeln?
Ich verzog ein klein wenig angewidert das Gesicht. Als mir der Kerl über die Wange leckte. Schweigend hörte ich seinem Gebrabbel mit halbem Ohr zu.
Dann zog er sich endlich wieder zurück und ich sah ihn direkt an.
"Fertig?", fragte ich tonlos und mit einem gelangweilten Blick.
"Ich kann dich nicht leiden, das stimmt. Aber ich freue mich für Sam, denn der scheint dich dürre Bohne echt zu lieben.", sagte ich und schüttelte etwas verständnislos den Kopf.
"Und ich bin ein ziemlich toleranter Kerl, aber wenn du mir nochmal an meinen Schwanz gehst, breche ich dir deine kleine zu perfekte Nase. Haben wir uns verstanden?!", meine Stimme war drohend aber ich lächelte die ganze Zeit bei meinen Worten da Sam mich aus der Küche sehen konnte.
"Oh... und bevor ich es vergesse. Ich will nichts von Sam, wir waren beste Freunde damals, das ist alles. Und ich habe es ihm nicht gesagt, weil er sich sonst unnötig Hoffnungen gemacht hätte. Also zieh mal deinen selbstverliebten Kopf aus deinem Arsch und zieh dir was vernünftiges an oder bist du gern die Lachnummer jeder Party? Und wenn du ihn so sehr schätzt, solltest du aufhören ihn vor einem guten Freund in Verlegenheit zu bringen. Das ist armselig."
Dann stand ich auf und ging zu Samuel in die Küche. Diese kleine Diva brachte mich auf die Palme. Das ging ja mal gar nicht und ich hatte wirklich kurz Mühe mir meine Wut nicht anmerken zu lassen.
"Hey, kann ich dir bei was helfen?", sagte ich und lehnte mich an die Küchenzeile und schenkte Sam mein unschuldigstes und freundlichstes Lächeln.

Tale war eine harte Nuss. Meine Reize schienen ihn nicht zu kümmern. Es kratzte an meinem Ego, ließ mich verwirrt zurück, anstatt darüber zu stehen, nach dem Motto, Dildo richten und weiter ficken... oder wie war das?
Was mich jedoch wirklich ankotzte, mein Wesen ändern zu wollen. Wenn es ihn oder sogar Sam nicht passte, dann sollten sich beide verpissen! Ich änderte mich nicht, für niemanden. Schließlich verlangte ich nicht von Samuel, dass er seine Streberklamotten ablegen sollte, oder seinen Businessjob aufgab. Er war so und ich liebte ihn so. Aber wahrscheinlich verstand dies Tale nicht, schließlich hatte er noch nie das Privileg, geliebt zu werden.
Ich streckte mich auf der Couch aus und sah mir das Spiel an. Ich fieberte nicht mit, sah es einfach nur, um später mitreden zu können, wenn ich mit meinen Kollegen schrieb oder telefonierten.
Als die Pizza fertig wurde, machte ich Platz, hielt mich aber weitestgehend zurück.
Sam schnitt die Pizza an, verteilte die Stücke auf die Teller und verteilte diese an die Personen. Ich aß, ohne etwas zu sagen.
"Ist irgendwas vorgefallen?" fragte Samuel und blickte zu Tale und mir.
"Nein. Das Spiel ist einfach so spannend." log ich und biss noch einmal von der Pizza ab. Eigentlich hatte ich überhaupt keinen Hunger und auch auf die Schokolade, die auf dem Tisch lag, reizte mich nicht.
"Sam... liebst du mich wie ich bin?" fragte ich und blickte ihn an.
Sam drehte seinen Kopf zu mir herum und sah mich an. Er kaute auf einem Stück Pizza herum.
"Natürlich! Das weißt du doch!" versicherte er und wollte nach meiner Hand greifen, doch ich versteckte diese in den Ärmeln des Hoddies.
"Aber du hättest lieber einen Normalo als Freund, nicht wahr?" hackte ich nach.
"Wie kommst du darauf?" fragte er und blickte zu Tale.
"Ich verändere mich nicht, nur wegen einer Person. Ich nehme dich, wie du bist. Akzeptiere und liebe deinen Putzfimmel, lass dir deinen Job, auch wenn ich keine Businesskerle mag und auch sonst, mag ich dich wie du bist... aber du mich nicht." sagte ich und blickte weiter zum Fernseher.
"Hast du ihm irgendwas gesagt?" fragte Sam Tale. Er hatte seinen Teller auf den Tisch gelegt und sich zu mir gedreht.
"Ich hab dir vorher gesagt, auf was du dich hier einlässt und auf einmal hör ich aus deinem Mund nur noch Kritik! Wenn ich dir nicht passe, dann such dir doch einen anderen Freund!" blaffte ich ihn an.
"Ich Scheiß auf die Meinung anderer! Wenn es dir nicht passt,... dann ... dann geh doch!" knurrte ich und blickte Tale wütend an.
Sam blickte mich an, als ob ihm die Situation entglitten wäre.
Seufzend erhob ich mich und verschwand aus dem Wohnzimmer. Zurück im Schlafzimmer, rann eine Träne über meine Wange. Schnell wischte ich diese fort. Ich zog den Plug unsanft aus mir heraus und pfefferte das Teil in die nächste Ecke.

Samuel

"Gerade haben wir uns doch wieder vertragen. Worüber habt ihr gesprochen?" fragte ich Tale und blickte meinen Freund in die Augen.
"Sei ehrlich! Bitte... " bat ich meinen Freund. Ich kannte Ethans Launen, doch das war was anderes. Jedes Mal, wenn ich ihm sagte, dass ich es nicht wollte, haben wir darüber diskutiert, doch er wirkte dabei nie so ernst wie gerade. Ich verstand nicht, warum jetzt alles in sich zusammenbrechend drohte.
"Vielleicht ist es besser, wenn du gehst." entschloss ich und blickte Tale traurig an.
"Wir waren beste Freunde in der Universität, ich habe dich sehr gerne gehabt und war froh, das du mich nicht von dir gestoßen hast, als ich dir gestanden hatte, was ich empfinde und mich geoutet hatte. Aber seit dem sind 5 Jahre vergangen. 5 Jahre, in denen jeder sich entwickelt hat. Auch wenn du Ethan nicht leiden kannst, aber dann muss du nicht Dinge ansprechen, die ich dir im vertrauen erzählt habe. Du kennst Ethan nicht, weißt nicht, warum er so handelt wie er es tut. Du hinterfragst es noch nicht mal, sondern verurteilst ihn. Ja, es stimmt.... alles was Ethan gesagt hat und das ist das schlimmste. Ich bin kein fairer Freund. Es sollte mir egal sein was andere denken, mehr Spaß haben und mich fallen lassen. Ethan ist das, was ich gerne wäre. Nicht so verklemmt und .... nicht das was ich bin und .... auch egal. Ich kann froh sein, 3 erfüllte Jahre mit ihm gehabt zu haben, wenn er jetzt Schluss machen sollte."
Ich erhob mich und lief in den Flur, wo ich Tales Jacke und Schuhe holte und diese ihm reichte.
"Verzeih, aber Ethan ist mir wichtiger, als eine verlorene Freundschaft. Vielleicht kannst du das nicht verstehen, weil du nicht weißt, wie es ist, wenn man geliebt wird." sagte ich traurig und lächelte ihn genauso an.

Unfassbar, war das sein Ernst? Die Schuldgefühle-Nummer lief hier ja super.
"Hör zu Sam, ich mag ihn nicht besonders das stimmt, das hat aber nichts damit zu tun, dass ich verurteile was er ist. Aber in aller Freundschaft, ich lass mich nicht von deinem Lover als Sexspielzeug benutzen, damit er sich daran aufgeilen kann. Und das hab ich ihm gesagt. Das ist alles. Von dem Was wir beide eben noch besprochen haben, habe ich kein Wort gesagt. Es tut mir leid, wenn das Probleme verursacht hat, dass ich ihm meine Meinung dazu gesagt habe, dass es nicht okay ist wie egoistisch er mit allem um sich herum umgeht, das hat auch nichts mit Liebe und Akzeptanz zu tun. Und ich glaube das ist dir schon lange bewusst.", während ich sprach war ich schon längst aufgestanden, da mir klar war, das dieser Besuch hier endete.
Ich nahm ihm meine Schuhe ab und zog sie an und nahm dann meine Jacke. Schließlich trat ich dicht vor ihn.
"Ich wollte dir keinen Ärger machen...", sagte ich leise und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Tut mir leid."
"Es war trotzdem schön dich wieder zu sehen.", sagte ich als ich zur Tür raus ging ohne mich nochmal um zu drehen.

Als ich die Tür hinter mir zu zog. Was für ein passiv aggressives kleines Monster er sich da angelacht hatte. Ich schüttelte den Kopf und verließ das Haus und ging die Straße runter. Es war jetzt nicht wichtig wo ich hin ging. Ich achtete nicht auf meinen Weg.
Was die nur immer alle taten als wüsste ich nicht, was es bedeutete jemanden zu lieben. Dachten die alle ich hätte kein Herz? Ich mied diesen ganzen Müll immerhin nicht ohne Grund.
Irgendwann stellte ich fest, dass ich in einer Bahn saß. Keine Ahnung ob sie überhaupt in die richtige Richtung fuhr. Stunden später erst betrat ich meine Wohnung und schloss die Tür.
Erst jetzt seufzte ich lange und schloss die Augen. Dann musste ich lachen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören.
"Scheiße... von wegen ist ihm egal, huh?!", sagte ich leise und grinste.
"Ich hab dich ganz schön hart getroffen, mein Freund.", hauchte ich strich mir kurz über die Wange wo mich der Kerl abgelegt hatte.

Samuel

Nachdem Tate gegangen war, lief ich sofort zum Schlafzimmer um noch das gerade zu biegen, was noch einigermaßen zu retten war. Die Tür war zum Glück nicht abgeschlossen. Als ich diese öffnete, fand ich Ethan im Bett vor. Er trug immer noch diesen dicken Pullover und versank regelrecht in ihm. Aber das war unwichtig. Viel wichtiger war Ethan. Ich setzte mich auf die Kante, auf Ethans Seite und strich durch sein Platinblondes Haar.
"Ethan, du bist mir sehr wichtig und auch wenn ich manchmal überfordert bin, heißt das nicht, dass ich will, das du dich änderst. Du bist genau richtig so. Ach man! Es tut mir so Leid. Du machst mich zum ersten Mal total sprachlos. Komm schon Ethan, rede mit mir." bat ich und erkannte, das mein Schatz schlief. Jedoch erkannte ich, dass er geweint hatte. Es brach mir das Herz, als ich die Roten Ränder unter seinen Augen sah. Ich entledigte mich meiner Kleidung, zog Ethan ebenfalls den Hoodie aus und legte mich zu ihm, schlang meine Arme um seinen fest, schlafenden Körper und deckte uns zu. Das Chaos im Wohnzimmer war nun zweitrangig.
"Ich liebe dich, seit dem Tag, an dem ich dich zum ersten Mal getroffen hatte und ich wusste, dass es nicht immer einfach werden würde. Aber ich liebe diesen Kontrast. Du zeigst mir, was alles möglich sein kann, wenn man sich nur so frei wie ein Vogel bewegen könnte, wie du es tust." flüsterte ich ihm liebevoll ins Ohr.
Gemeinsam schliefen wir Arm in Arm. Wir blendeten alles aus und trösteten aneinander.

Am nächsten Morgen wurde ich recht spät wach. Der frische Atem weckte mich. Eine Mischung aus Minze und anderen Kräutern hauchte mir entgegen. Als ich meine Augen aufschlug, blickte ich in das Gesicht von Ethan. Er war angezogen und betrachtete mein schlafendes Gesicht.
"Morgen..." brummte ich und rieb mir über die Augen. Ich angelte nach meiner Brille, die ich jedoch nicht auf ihren gewohnten Platz fand. Ethan reichte mir meine Brille und drückte mir zugleich einen Kuss auf meine Lippen.
"Tut mir Leid für die Szene. .... Ich war einfach total frustriert und sauer... Ich will nicht, dass du dir einen anderen suchst." gestand mir Ethan und schmiegte sich an meinen Körper.
"Ich versuch nicht so oft Geil zu sein und Sex zu fordern. Schon gar nicht, wenn du einen harten Arbeitstag hattest. Versprochen." fügte er hinzu und strich über meine nackte Brust.
"Wieso bist du angezogen?" fragte ich, denn gerade hätte ich Lust auf ein bisschen Versöhnungssex.
"Ich muss arbeiten. Eli wartet auf mich." verkündete er und machte meine Pläne zu nichte.
"Soll ich dich später abholen? Wir können was schönes unternehmen." schlug ich vor.
"Baby... auch wenn ich es bereuen werde... aber vielleicht solltest du nochmal mit Tate reden und ... einfach mit ihm was machen. Ich treffe mich danach mit meinen Modelkollegen. Aber, wenn du dann noch Lust hast, könnten wir heute Abend gemeinsam Baden und dann mal schauen was noch passiert." schlug er vor. Es war eine so süße Idee, dass ich ihn voller Liebe anlächelte.
"Okay. Dann machen wir das so." beschlossen wir. Als Ethan verschwunden war, schrieb ich Tale eine SMS.

'Guten Morgen.... Ich wollte mich für gestern entschuldigen. Es war wirklich nicht fair, dir die Schuld an allem zu geben. Wie kindisch von mir. Hoffentlich kannst du mir verzeihen. Ethan und ich haben uns nicht getrennt und alles geklärt. Du musst mich also nicht aufbauen. Aber, könnte ich später mal bei dir auf der Arbeit vorbeikommen? Ein paar Muskeln würden mir doch nicht Schaden, oder?
Wenn du Zeit für deinen alten Freund hast, dann schreib mir wann und ich lass mich von der durch die Halle scheuchen.
Sam'

Noch auf dem Weg zur Arbeit starrte ich auf die Nachricht auf meinem Telefon. Ich las sie nun schon zum dritten Mal. Es wäre albern das ab zu lehnen. Wir hatten uns auch damals schon öfter mal in den Haaren, wegen unserer unterschiedlichen Ansichten und auch, weil ich oft übertrieben den Beschützer für ihn gespielt hatte. Aber, wie ich feststellte, konnte ich das auch nach all der Zeit nicht abstellen. Sam war mir wichtig. Schon damals und ich konnte einfach nicht zusehen, wie jemand ihn verletzte oder ausnutzte. Aber vielleicht hatte er auch ein bisschen recht. Der Junge, war mir zwar ein wenig zu wieder, aber er tat ihm offensichtlich wirklich gut. Das musste ich etwas widerwillig eingestehen.
Meine Finger flogen über die Tastatur auf meinem Smartphone und tippten eine Antwort.

'Entschuldigung nicht akzeptiert! Ist gar keine nötig. Und für meinen besten Freund hab ich immer Zeit. T'

Darunter setzte ich noch die Adresse der London Fight Factory und drückte den Senden Button. Ich stellte kurz fest, dass ich eine Weile dümmlich vor mich hin grinste. Er verteufelte mich also doch nicht und ich gab zu das ich dadurch gleich viel bessere Laune hatte, auch wenn ich heute noch Leo's Kurs vor mir hatte. Ich konnte zwar gut mit Kindern, aber Leo's kleine Gruppe war laut, undiszipliniert und sie hörten einem kaum zu. Würde wirklich anstrengend werden ihnen was bei zu bringen. Allerdings bezweifelte ich, dass es nur an den Kindern lag. Ich glaubte eher das Leonard sie einfach nur nicht in den Griff bekam. Ich würde das schon hinkriegen, versuchte ich mich selbst zu motivieren und betrat den Eingangsbereich der LFF.
Ich grüßte Jody an der Information und teilte ihr mit, dass sie meine ersten Kursteilnehmer ruhig schon auf die Matten zum Aufwärmen schicken konnte während ich mich umziehen ging.

Ethan

Als ich unsere Wohnung verlassen hatte, lief ich zum Lancaster Gate, wo ich in die Central Line einstieg. Am Oxford Circus Underground stieg ich in die Bakerloo Line ein, die mich direkt zum Trafalgar Square brachte. Auf der Pall Mall befand sich das kleine Café Sternenstaub. Die Besitzerin Eli erwartete mich bestimmt schon sehnsüchtig. Mit Kopfhörern in den Ohren, meinem Smartphone in der Hand, betrat ich das Café nach 5 Minuten Gehweg. Die kleine Klingel über der Tür ertönte und kündigte üblicherweise Gäste an, doch leider war ich es nur. Ich zog die In Ear Kopfhörer aus meinen Ohren, wickelte mein Kabel auf und verschwand hinter die Theke. Zwischen Küche und Personalraum fing Eli mich ab.
"Hey! Endlich bist du da." grüßte sie mich und schmunzelte. Wir umarmten uns freundschaftlich, bevor sie mich in den Raum ließ. Ich verstaute meine Sachen in meinem Spinnt, legte mir eine Schürze um die Hüfte, um und band diese hinter meinem Rücken zu.
"Uh, geiles Outfit." lobte Eli. Sie lehnte am Türrahmen und schmunzelte. Ich trug ein altes Baseball T-Shirt, wo ich den Stoff ab den Bauch, einfach abgeschnitten hatte. Dazu trug ich eine enge schwarze Jeans, Turnschuhe und eine helle Jeansjacke, die ich jedoch in den Spinnt gehängt hatte. Im Personalraum hing ein Spiegel über einem kleinen Waschbecken. Dort richtete ich mein Haar, wusch mir meine Hände, bevor ich meine arbeit antritt.
"Sag mal... möchtest du heute wieder ein bisschen singen?" fragte Eli, als ich meinen ersten Kunden bediente und einen Kaffee mit Extras zusammen mixte.
Als ich den Becher dem Gast überreichte und das Geld entgegen nahm, schaute ich Eli mit funkelnden Augen an.
"Ja, ich hab schon lange nicht mehr gesungen. Kam einfach nicht dazu." gestand ich ihr. Aber, dass ich Stress mit Sam hatte, verheimlichte ich ihr besser.

Samuel

Nachdem ich die Wohnung wieder aufgeräumt hatte, geduscht und für das treffen mit Tale, fertig gemacht hatte, fuhr ich mit der Bahn zu der Adresse, die er mir per SMS geschickt hatte. Ich trug eine lässige Jeans, dazu ein Sweatshirt und Sportschuhe. In meinen Rucksack hatte ich meine Sportsachen, Handtuch und eine wechsel Unterhose, sowie Duschgel, eingepackt. Wahrscheinlich würde er mich durch die ganze Halle scheuchen und bestimmt tausend Mal auf die Matte befördern. Wieso hatte ich ihm dies bloß angeboten?! Seufzend fuhr ich mir über meine Brust und las einen Artikel zu einem neuen Medikament, dass mir mein Arbeitgeber zugesendet hatte. Morgen musste ich wieder arbeiten und würde er Abends nach Hause kommen. Hoffentlich hatte Ethan keine allzu große Langeweile. Ihm gefiel es selten, wenn ich so lange arbeiten musste. Was würde er dann zu dem Kongress sagen, dass ich besuchen musste? In einer Woche war es soweit und ich hatte es Ethan noch nicht gesagt. Was für ein Feigling war ich.
Als ich vor der Halle stand... wollte ich am liebsten wieder umdrehen. Hier ging es bestimmt richtig ernst zu. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen Sport machen und keine Kampfkunst erlernen.
Es war gerade 15:26Uhr. Hoffentlich hatte Tate auch Zeit für seinen guten Freund.
An der Anmeldung nannte ich meinen Namen und fragte direkt nach Tate.

Jody

"Hallo, willkommen in der London Fight Factory. Mein Name ist Jody, was kann ich für sie tun?", begrüßte ich den jungen Mann freundlich.
Er war ganz süß mit der Brille. Aber ich fragte mich wirklich kurz, was einer wie er hier machte. Sah nicht so aus als wolle er hier ernsthaft einen Kurs besuchen. Dann erklärte er sich kurz und ich lächelte wieder.
"Oh ein Freund von Tate also. Der ist noch hinten, hat grad noch Pause, macht aber gleich seinen letzten Kurs für heute. Wenn du auf ihn warten möchtest kannst du hier auf ihn warten.", sagte ich und zeigte auf einen kleinen Wartebereich von wo aus man den Mattenbereich einsehen konnte.
Dort saß schon eine ganze Riege Mütter mit Kaffee und Cappucino Tässchen vor der Nase und schnatterten vor sich hin.
"Ansonsten, da hinten sind die umkleiden, falls es etwas Krafttraining seind darf, findest du da drüben die Geräte. Falls du Hilfe brauchst, kannst du mich jeder Zeit fragen. Oh und bitte Schuhe aus wenn du den Mattenbereich betrittst. Ich wünsch dir viel Spaß.", sagte ich und widmete mich dann wieder meiner Arbeit.

Tate

Ich schob mir meine letzte Gabel meiner Gemüsepfanne in den Mund und wischte ihn mit einer Serviette ab. Mir fiel ein, dass ich ganz vergessen hatte zu fragen, wann Sam vorbeikommen wollte. Ich sah auf die Uhr.
"Mist...", fauchte ich.
Die Kleinen wären sicher gleich mit umziehen fertig und ich musste raus. Also stelle ich meinen Teller in die Spüle und wusch mir die Hände bevor ich wieder raus ging und noch aus einer Ecke ein paar Schlagpolster aus einer Ecke. Und dann überfielen sie mich auch schon. Acht kleine Bälger stürmten aus der Umkleide und umringten mich sofort.
"Tate!! Tate guck mal!!", plärrte eine der kleinsten am lautesten los und zeugte mir was sie tolles neues gelernt hatte und fiel auch sofort bei dem versuch in die Luft zu treten auf die Nase.
Ich verkniff mir ein Lachen und half ihr wieder hoch.
"Alles gut? Das üben wir gleich nochmal. Ich wette dann kriegst du's perfekt hin.", sagte ich freundlich.
Dann richtete ich mich wieder auf und schaffte Ruhe in dem ich in die Hände klatschte.
"Okay ihr kleinen Monster.", sagte ich scherzhaft.
"Aufgepasst, stellt euch auf."
Etwas erstaunt sah ich zu wie sich die Blagen wirklich brav in einer Reihe aufstellten. Wow! Bei Leonard war das schon immer ein Akt. Wenn ich da zugucken musste dachte ich immer sie würden ihn gleich zerfetzen, wenn er auch nur versuchte sie unter Kontrolle zu kriegen.
"Mädels...", ich zwinkerte den 3 kleinen Mädchen zu.
"... ihr seid weniger als die Jungs richtig?"
Sie nickten etwas betreten und wirkten sofort leicht beleidigt.
"Deshalb dürft ihr zum aufwärmen heute die Jungs mal so richtig über die Matte scheuchen.", eröffnete ich und holte drei Schaumstoffbälle ran und verteilte sie an die Mädchen.
"Ball Tack! Macht sie fertig! Los."
Ich trat einen Schritt zurück und ließ die Rasselbande toben. Mein Blick fiel kurz auf die Muttis, die ihre übliche Hühnerstange eingenommen hatten. Die Blicke waren mir eben schon aufgefallen und einige zwinkerten und winkten verhalten. Oh Gott, die flirteten echt während ihre Kinder anwesend waren.
Ich lächelte ein bisschen gequält. Bei der Arbeit hatte ich für sowas keinen Nerv. Ich wollte mich gerade wieder den Kindern zuwenden und sehen ob sie schon ein bisschen ins Schwitzen gekommen waren, da entdeckte ich Sam. Ich hob den Arm und grüßte ihn lächelnd.

Samuel

Ich bedankte mich bei der Frau an der Anmeldung und lief zu den Umkleiden, wo ich mich flink umzog. Statt Jeans und Hoddie, zog ich eine Jogginghose und dazu ein T-Shirt an. Danach legte ich meine Brille ab und setzte Kontaktlinsen ein. Mit Brille konnte man ja schlecht Sport machen. Ich fand, dass man mit einer Brille keinen Sport machen sollte, also weg damit in den Spinnt.
Nachdem alles eingeschlossen war, lief ich zu den Sportgeräten. Vor der Matte, zog ich meine Schuhe aus und lief dann weiter. Mit einigen Geräten kannte ich mich aus und betätigte diese auch recht gerne, nur hatte ich einfach kaum Zeit dafür. Ethan beschwerte sich ja auch nicht, dass ich nicht so aussah wie Tate. Ihm standen die Muskeln und die Tattoos auch. Ich glaube, dass ich mich damit nur verstellen würde.
Ich hob ein paar Gewichte, machte dazwischen artig Pausen oder beanspruchte dann meine Beine. Am liebsten benutzte ich das Rudergerät, dann ich war im glauben, dass man damit den gesamten Körper trainieren konnte.
Die Zeit verstrich recht schnell, wenn man mit den Geräten trainierte. Ich schlenderte an eine Bar, an der man mit Getränken versorgt wurde.
"Hi." begrüßte ich den Mann dahinter.
"Hm... ich hätte Lust auf einen Smoothie. Was kannst du mir empfehlen?" fragte ich und blickte dabei auf die kleine Karte, die an der Wand gepinnt war.
"Ich kann dir mixen, was du magst. Aber am besten schmecken natürlich alle. Aber in deinem Fall, etwas Proteinreiches. Lass mich mal machen." sagte der Mann und fing sofort an das Obst in den Mixer zu werden, Milch hineinzukippen und dann das Gerät auf Höchstleistung zu bringen. Die Pampe, die dabei entstand, kippte er in ein Glas, garnierte es am Rand mit Obst, bevor er es mir vorsetze.
"Probier mal." bat er und war gespannt auf meine Meinung.
Ich hob das Glas an und nippte an dem Glas. Ich schmeckte Banane, Kiwi und Milch. Auch wenn es so dickflüssig war, schmeckte der Smoothie anders, als ich erwartet hatte.
"Echt lecker, Danke." sagte ich und lächelte den Barmann an.

Offensichtlich hatte er mich gar nicht bemerkt. Aber ich hatte ja eh noch zu tun.
Die Mädels schienen die Jungs echt fertig zu machen, einer war dem Heulen nahe. Also unterbrach ich die Spielrunde.
"Okay ist gut Precilla, lass Justin los. Ihr solltet BallTack spielen und nicht die Jungs erwürgen.", feigste er und lies sie wieder Aufstellung beziehen.
Ich erklärte einige Dehnübungen und führte sie mit den Kleinen durch, bevor wir mit dem eigentlichen Training beginnen würden.
"Wir arbeiten heute an euer Koordination.", erklärte ich während ich mir für jede Hand ein Schlagpolster griff.
"Suse, komm nach vorne ich weiß, Leonard hat euch das beim letzten mal schon mal kurz gezeigt. Machst du's mit mir vor?"
Die Kleine nickt und hob ihre Fäuste. Ich musste etwas mehr in die Knie gehen. Sie war ja wirklich winzig.
"Rechts, links, abtauchen... vergesst eure Beinarbeit nicht.", sagte ich während Suse mir gegen die Schlagpolster Schläge nach Anweisung verpasste und ich einen Haken über ihren Kopf schwang als sie sich duckte.
"Und nun einer nach dem Andern immer wieder hinten anstellen."
Was war nur los? Bei mir machten die überhaupt keine Zicken. Sie passten auf, machten mit und hörten sogar zu. Immerhin machte das so auch wenigstens Spaß und war doch nicht so anstrengend wie vermutet.
Als wir zum Ende kamen zupfte mir die Kleinste an meinen Shorts und strahlte zu mir hoch.
"Ja, Precilla? Ist noch was? Deine Mama wartet bestimmt schon.", fragte ich und ging zu ihr in die Hocke.
"Danke...", sagte sie und umarmte mich so urplötzlich, dass ich keine Möglichkeit hatte noch aus zu weichen.
"Uff, wofür hab ich denn den Knuddler verdient?", fragte ich etwas verdattert.
"Ich fall jetzt bei dem Kick nicht mehr hin.", lachte sie lies mich los und winkte bevor sie den anderen hinterher in die Umkleide lief.
Ich sah ihr nach. Oh je, das war ja schon fast niedlich. Ich stand wieder auf und bemerkte den Blick ihrer Mutter die mich anhimmelte als hätte ich grad einen Korb Hundewelpen aus einem reißenden Fluss gerettet.
'Ach du Scheiße...', dachte ich und zwang mich zu einem verhaltenen Lächeln bevor ich mich wegdrehte und die Übungsgerätschaften beiseite räumte.
Ich ging zu unserer Bar rüber und trat dahinter an den Kühlschrank um mir eine Flasche stilles Wasser zu nehmen. Dann streckte ich mich kurz und hielt ausschau nach Sam, den ich aus den Augen verloren hatte, da ich mich noch um die Kids hatte kümmern müssen.
"Hey Tate. Toll wie du mit den Kleinen umgehst. Bei Leo drehen die immer total frei was hast du gemacht? Sie gedoped?", fragte mich unser Barkeeper und grinste breit während er über den Tresen wischte.
"Keine Ahnung... ich kenn die auch nur als chaotische Rasselbande. Muss an meinem unwiderstehlichen Charm liegen.", feigste ich und zwinkerte ihm verschmitzt zu.
Schließlich drehte ich die Kappe wieder auf die Flasche, nachdem ich genug getrunken hatte und entdeckte dann auch Sam an einem der Trainingsgeräte und ging zu ihm rüber.
"Hi.", sagte ich mit breitem Lächeln.
"Tut mir leid, ich hatte total vergessen, dass ich heute noch Leo's Kurs übernehmen sollte.", sagte ich und kratzte mich etwas verlegen am Hinterkopf.