RE: ~attraction~ - 5

Samuel

"Wahrscheinlich kennt er durch seine sportliche Aktivitäten jedes Gym und jede Sporthalle auswendig. Wenn, lass ich einfach die Adresse und eine Route da. Ethan ist ja schon ein großer Junge, auch wenn er sich manchmal nicht so benimmt." sagte ich und lachte ins Handy.
"Ich muss sowieso was mit dir Besprechen. Eine wichtige Bitte von Freund zu Freund und wahrscheinlich braucht Ethan wieder Ewigkeiten im Bad. Jetzt achtet er noch mehr auf sein Äußeres als so schon. Die FashionWeek nimmt er echt ernst. Aber ich gönne es ihm. Er hat schon verdammt lange darauf hingefiebert. Vielleicht sollte ich doch mal die Fotos von ihm aufhängen, die er mir, zu verschiedenen Anlässen geschenkt hat. Du kannst ja schlecht was damit anfangen." überlegte ich und lief aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer.
"Naja, dann bis Morgen. Ethan kommt bestimmt gleich vom Sport und dann Essen wir was leckeres. Vielleicht bekomme ich ihn endlich mal zu fassen und wir können nach langen, einsamen Nächten, zusammen schlafen. Sorry, das interessiert dich bestimmt nicht. Die Sehnsucht spricht da aus mir heraus. Wie auch immer... ich Mail dir dann den Ort und die Uhrzeit... Oh, hey Schatz. Willst du mit Tate sprechen?" fragte ich und hielt ihm mein Smartphone hin. Ethan kam gerade in die Wohnung und lächelte Glücklich.
Er nahm das Handy entgegen und legte es an sein Ohr.
"Hi." wisperte Ethan ins Smartphone. Währenddessen setzte ich mich auf die Couch und sah ihm zu, wie er seine Tasche ablegte und sich dann neben mich setzte.
"Mhh~ das was du da machst, würde ich jetzt auch gerne machen. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit bei Zeiten." Ethan grinste mich an und beugte sich vor, küsste mich schmatzend auf meine Lippen.
"Sag mal... du bist doch auch ein normaler Trainer, oder? Ich bräuchte einen Personaltrainer, der mich bis zur Fashion Week fit macht. Hast du Interesse?" fragte er und spielte mit dem Bändchen seiner Sporthose.
"Kannst es dir ja überlegen. Meine Agentur würde natürlich für deine Dienste bezahlen. Willst du nochmal Sam sprechen? .... Ou, das hat bestimmt weh getan. Kein Wunder, wenn man einen Laien dran lässt." flötete er und lachte. Ich nahm ihm das Handy ab und lauschte.
"Alles okay? ... Naja, bis Morgen. Gute Nacht." verabschiedete ich mich von Tate und legte auf.
"Was ist denn passiert?" fragte ich und zog Ethan zu mir auf den Schoss.
"Er hat sich irgendwo was gestoßen. Nichts schlimmes." erklärte mein Schatz und setzte sich auf meinen Schoss.
"Bist du noch fit genug oder möchtest du gleich schon schlafen gehen?" fragte ich und strich zärtlich über seine Wange.
"Ein bisschen kann ich noch Wach bleiben." versicherte er mir und kuschelte sich an meine Brust. Meine Hände legte ich auf seine Hüfte und streichelte immer wieder über seinen Hintern. Dieser saß aber auch perfekt in seiner Adidas Sporthose.
"Vermiss dich, Schatz." hauchte ich ihm ins Ohr. Doch von Ethan bekam ich keine Antwort. Als ich zu ihm hinunter schaute, sah ich ihn schlafen. Seufzend fuhr ich ihm mit einer Hand durchs Haar und legte meinen Kopf auf die Lehne ab.
"Na toll... wieder ein Tag ohne Sex." jammerte ich und schüttelte über mich selbst den Kopf.

"Sicher, sicher. Ach naja... Mode und so... Nicht ganz meine Welt. Aber toll, dass er es geschafft hat."
Ich biss mir erneut auf die Lippe um ein Stöhnen zu unterdrücken. Jetzt verschluckte ich mich fast an mir selbst als ich hörte was er sagte und er das Telefon weiter reichte und ich seine Stimme hörte.
Der Kerl unten zwischen meinen Beinen zog das Laken weg. Ein etwas dünner Typ, schloblond und leichte Locken, fast die selbe Frisur wie er. Das fiel mir jetzt erst richtig auf.
Scheiße, ich hatte eigentlich nicht wirklich drauf geachtet als ich den Kerl abgeschleppt hatte. Jetzt allerdings wurde es mir in vollem Umfang bewusst.
"Denk nicht mal dran. Was wir hatten werden wir nicht wiederholen... fuck...ah!", wenigstens war Sam jetzt nicht mehr am Telefon und ich musste das Stöhnen nicht unbedingt unterdrücken.
Meine Finger gruben sich fester in die blonden Locken. Drückten den Kopf auf mich herunter und versank tief in seinem Rachen.
"... ja bin ich... hngh~", hauchte ich zur Antwort auf die erste Frage.
Das leise gequälte Husten und Würgen war sicherlich im Hintergrund zu hören, doch es war mir egal. Der Bursche brauchte zu lange. Ich klemmte das Smartphone zwischen Schulter und Ohr und nahm beide Hände an seinen Kopf um ihn in schnellerem Rhythmus bis zu meinem Orgasmus zu dirigieren.
"Aaah~!"
Dann ließ ich los und stieß ihn mit dem Fuß von mir weg und vom Bett. Der Bengel hustete und würgte.
"Wenn du kotzen musst geh ins Bad, versau mir ja nicht meine Dielen!", maulte ich ihn an und setzte mich auf die Bettkannte und griff nach meiner Zigarettenschachtel auf dem Nachttisch.
Ich nahm das Smartphone wieder in die Hand nachdem ich mir eine Kippe angezündet hatte.
'Sag nein...', dachte ich zur zweiten Frage.
"Klar kein Thema. Ich kann das Morgen mit dem Chef besprechen.", hörte ich mich sagen und verfluchte mich sofort selbst.
"AU!", fauchte ich laut als mir irgendein Gegenstand an den Kopf geschmissen wurde.
"Arschloch!", fauchte das Bengelchen, während er seine Sachen zusammenhamsterte und schwupps zur Tür raus war.
"Knall ja nich-", und es schepperte. "-meine Tür....", knurrte ich genervt leise nach.
"Hey... Sam... ja alles prima. Wir sehen uns Morgen.", säuselte ich, mich schnell auf den Partnerwechsel am Telefon einstellend und starrte dann das Handy an, dessen Display wieder schwarz wurde und schüttelte den Kopf.
Frustriert warf ich mich zurück auf mein Bett. Bis eben hatte ich nicht mehr ernsthaft über diese Nacht nachgedacht. Doch eben beim Telefonat, waren die Bilder in mir hoch geschossen. Und seine Stimme, seine verfluchte Stimme, wie sie für mich stöhnte.
Ich fuhr mir mit den Händen übers Gesicht. Was zum Teufel war nur mit mir los?

Am nächsten Morgen prüfte ich meine Mails und begab mich zur Adresse die mir Sam hinterlassen hatte. Eine Bitte von Freund zu Freund hatte er gesagt. Würde schon nichts schlimmes sein. Es ging immerhin um Sam. Sein Lustknabe war so ziemlich wohl mit das aufregendste was er hatte und um ihn konnte es ja wohl kaum gehen. Vor dem Pub angekommen zog ich mir eben noch eine Zigarette aus der Schachtel und steckte sie mir an. Ich wollte später auf dem Weg zur LLF keine rauchen, weil mich dann Sam begleiten würde.

Samuel

Der Morgen war genauso wie jeder andere in dieser verfluchten Woche. Langsam wurde ich ungeduldig, obwohl das überhaupt nicht meine Art war, aber eine Woche ohne Sex, das gab es noch nie in meinem Leben, seit dem ich mit Ethan das Bett teilte. Wahrscheinlich musste ich mich dabei abfinden, dass Sex für ihn im Moment nur eine zweitrangige Sache war. Während ich mich für das treffen mit Tate fertig machte, schlief Ethan noch tief und fest, in seinen Decken gekuschelt. Irgendwie kam es mir vor, dass er heute besonders blass wirkte. Ich machte mir einfach ein wenig Sorgen. Manchmal hörte ich ihn sogar Niesen und Husten. Ich hoffte einfach, dass er sein Training, wenn er wirklich krank wurde, reduzierte. Mit einer Lungenentzündung konnte er schließlich nicht auf dem Laufsteg laufen.
Gegen 13 Uhr verließ ich das Wohnhaus und fuhr zu dem Pub, der in der Umgebung der LLF war, damit wir ruhig dorthin laufen konnten. Ethan hatte ich eine Nachricht hinterlassen sowie zusätzlich eine SMS geschrieben. Was er eben als erstes las.
Gegen 13:25 Uhr kam ich am Pub an und grüßte Tate, der gerade seine Zigarette zu Ende rauchte.
"Hey, schön das du es noch dazwischen quetschen konntest." sagte ich und betrat dann gemeinsam mit Tate den Pub. Drin war natürlich um diese Uhrzeit nichts los. Statt Bier, entschied ich mich für einen Kaffee.
"ich bin echt frustriert. Schon die ganze Woche konnte ich nicht einmal mit Ethan schlafen. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so schnell etwas ausmachen würde. Erst habe ich immer nur gemeckert und jetzt passiert nichts mehr und das ist mir dann auch nicht recht. Gestern ist er einfach eingeschlafen. Eingeschlafen! .... Sorry, ich mach mir einfach Sorgen um ihn. Neben dem Sport und der Ernährungsumstellung, schläft er verdammt viel und sieht auch nicht wirklich gesund aus. Heute Morgen war er sehr blass im Gesicht und manchmal Hustet und Niest er.
Ich weiß, dass du selber viel um die Ohren hast, aber könntest du bitte ein Auge auf ihn haben, wenn ich ab Montag nach New York fliege? Bitte, ich wüsste nicht, wen ich sonst fragen sollte. Ich will einfach nicht, dass er sich übernimmt und seinen Traum dann nicht ausleben kann. Ich kann ja selbst nicht für ihn da sein." erklärte ich ihm die Situation.
"Du bist ja Trainier und wenn du mit ihm trainierst oder ihm es verbietest, wenn sich der Schnupfen verschlimmern sollte, hört er wahrscheinlich auf dich. Zumindest kannst du dich ihm Gegenüber bestimmt besser durchsetzten als ich am anderen Ende der Welt." erklärte ich ihm und bedankte mich bei der Bedienung für die Getränke. Ich nahm sofort einen Schluck von dem schönen starken Kaffee.
"Du kannst dir ja gleich ein Bild von ihm machen." schlug ich vor, damit er noch Bedenkzeit hatte. Vielleicht bildete ich mir das ja auch alles nur ein.

Ich rauchte auf und trat die Kippe aus.
"Sorry, ich weiß du magst es nicht... ich konnt mich noch nicht von diesem Laster trennen.", sagte ich nachdem ich ihn vernünftig begrüßt hatte.
Als wir drin waren bestellten wir beide Kaffee und er überfiel mich auch schon mit seinem Beziehungsproblem.
Allerdings störte mich das bei Sam nicht. Immerhin war er mein bester Freund.
"Wirklich... gar nichts? Kann ich mir bei ihm gar nicht vorstellen.", sagte ich etwas nachdenklich.
"Hey... ist kein Thema. Mach dir keine Sorgen ich pass auf ihn ein bisschen auf. Wenn ich merke dass er sich übernimmt schlepp ich ihn notfalls zum Arzt. Okay. Und wegen dem Sex. Vielleicht ist es nur der Stress. Ich kann mir vorstellen, dass er viel um die Ohren hat wenn er sich auf so ein wichtiges Event vorbereitet.", beruhigte ich ihn.
Ich konnte ihm einfach keine Bitte abschlagen. Dass ich es für eine echt beschissene Idee hielt, dass ausgerechnet ich mich um seinen Freund kümmern sollte, erwähnte ich einfach mal nicht.
Kurz legte ich meine Hand an seine Wange.
"Schau nicht so besorgt. Das wird schon wieder werden. Wirst schon sehen. Wenn du zurück bist und die Fashion Week vorbei ist, ist er sicher schnell wieder der alte und dann kommst du bei mir an und beschwerst dich über zu viel Sex.", scherzte ich.

Samuel

"Ach Tate... Wenns nur so leicht wäre. Diese Fashion Week ist in 3 Monaten. Ethan muss einiges an Kilos zulegen, Muskeln aber darf ein bestimmtes Maß nicht überschreiten. Deswegen geht er schon seit Montag jeden Tag laufen, ins Gym um Muskeln aufzubauen. Ich weiß ja nicht, warum die Designer unbedingt solche Forderungen stellen, aber seine Freunde Even und Kyle sind auch mit von der Partie und die drei hauen richtig rein. Er verzichtet sogar auf seine Lieblings Schokolade und Eis. Das kenne ich gar nicht von ihm. Eigentlich kann er Essen was er will, dick wird er sowieso nicht. Tate, wenn was sein sollte, wirst du mich Bitte sofort anrufen. Wenn möglich, werde ich sofort zurückfliegen." kündigte ich an.
"Genug von meinen Problem. Bei dir alles gut?" fragte ich und lächelte ihn an. Er war ein guter Freund. Nicht jeder würde sowas auf sich nehmen. Hoffentlich irrte ich mich nur.
Wir plauderten noch ein bisschen, bevor wir bezahlten und zurück zur LLF liefen.

Ethan

"Fuck..." grummelte ich und hustete. Mit dem Ärmel meines Sportpullis wischte ich meine laufende Nase sauber. Der Pulli war sowieso dreckig und musste gewaschen werden. Nach dem joggen betrat ich das Bad und entschied mich für ein heißen Schaumbad. Dies gönnte ich mir, bevor ich zu diesem Turnier fahren musste. Ich wusch mich gründlich, bevor ich aus der Badewanne stieg, mich abtrocknete und meine Haare föhnte, und zur Seite gelte. Danach lief ich ins Schlafzimmer, hustete ordentlich und zitterte. Es war verdammt kalt in der Wohnung. Aus dem Schrank holte ich die Kleidung, die ich heute tragen wollte. Ich schlüpfte in eine tief sitzende schwarze Jeans, dazu trug ich einen dunkelblauen dünnen Pullover, wo meine Haut durchschimmerte. Darüber zog ich eine Bikerjacke mit schwarzem Werbpelz am Kragen. Zum Schluss entschied ich mich für ausgetragene schwarze Boots, die mein Outfit abrundeten. Ich schnappte mir meine ganzen Wertsachen, trug etwas Parfüm auf und holte aus dem Kühlschrank einen Shake, den ich 3 Mal trinken musste. Seufzend steckte ich mir noch eine Packung Tempos in die Tasche, da meine Nase schon wieder anfing zu laufen. Ich fühlte mich nicht gut, doch ich konnte jetzt nicht einfach gar nicht hingehen. Ich zwang mich die Wohnung zu verlassen und zur Station zu laufen. Mit der Bahn fuhr ich zu der Station, an der sich die Halle befinden sollten. Als ich dort ankam, war es kurz nach 14 Uhr. Ich holte mir noch einen Tee an einem Stand, bevor ich aus dem Underground auscheckte.
Den Rest des Weges war recht gut ausgeschildert, weswegen ich schnell die Halle fand. Zum Glück wärmte mich der Tee ein bisschen. Meine Nase lief nicht mehr so doll und der Husten war auch verschwunden. Als ob nichts gewesen wäre.
Ich lief auf die Halle zu, betrat diese und suchte nun nach meinem Freund. Während ich ihn suchte, holte ich mein Handy heraus und versuchte ihn zu erreichen, doch leider hatte man hier einen verdammt miesen Empfang.
Ich wendete mich an die Dame an der Anmeldung.
"Hi, ist Tate schon hier?" fragte ich und wenn dies der Fall war, wusste er auch wo sich Samuel befand.

Tade

Ich bestätigte Sam, dass ich ihn umgehend bei einem Notfall anrufen würde. Wie man Notfall auslegte, sahen wir beide zum Glück Grund verschieden. So log ich ihn also nicht an. Sollte sein Purzel wirklich eine Grippe haben, würde ich ihn nicht wegen einer verstopften Nase zurück holen. Seine Arbeit war immerhin auch wichtig.
Dann machten wir uns langsam auf den Weg immerhin musste ich mich noch umziehen und meine Truppe aufwärmen.

Ich parkte Samuel bei meinen Juniors die natürlich schon alle viel zu früh da waren und mich überschwänglich begrüßten.
"Hey Leute. Passt ihr mal kurz auf meinen Kumpel auf. Ich bin gleich wieder da.", sagte ich und grinste Sam an.
Dann huschte ich fix Richtung Umkleiden.

Jody

"Hi, willkommen in der London Fight Factory. Du meine Güte!", rutschte es mir heraus da ich mich erst beim letzten Satz herumgedreht hatte.
"Oh~!", fiel mir das dann auch sofort auf.
"Sorry, es ist nur ich steh auf dein Outfit das ist echt klasse.", stammelte ich etwas verlegen.
"Uh Tate ist gerade in die Umkleide.", ich deutete auf die Tür.
"Du bist bestimmt für das Event hier. Auf der Matte bitte Schuhe aus und bitte immer etwa einen Meter Abstand zum Ring in der Mitte halten. Die Bar ist gleich da vorne falls du was trinken möchtest, bitte keine Getränke mit auf die Matte nehmen, wenn es nicht in verschließbaren Flaschen ist.", sagte ich schnell und lächelte wieder freundlich.
"Viel Spaß.", flötete ich noch als er sich schon abwandte.

Tate

Ich brauchte nicht besonders lang. Und war auch recht flott schon wieder draußen.
"Ich hoffe sie haben dich nicht gefressen.", scherzte ich knapp als ich wieder bei Sam ankam.
"Ich muss mich jetzt um meine Truppe kümmern. Sucht dir ruhig einen Platz da wir im Mattenbereich keine Stühle hinstellen können sucht euch aus wo ihr einen guten Platz findet und habt Spaß, wenn irgendwas ist kann euch Jody am Empfang weiter helfen oder ihr kommt zu mir an den Ring.", sagte ich und wandte mich dann für Aufwärmübungen und ein paar letzte Handgriffe an meine Jungs und Mädels.
Dann ging es auch schon los und meine erste Kämpferin wurde ausgerufen. Als ich ihre Gegnerin sah wurde mir kurz schlecht. Himmel, die war ja ein Tier. Ich gab Anna, so hieß die junge Dame aus meiner Truppe, noch ein paar Tipps und schon erklang die Glocke.
Die Mädels umkreisten sich lauernd. Ich konnte gar nicht so schnell gucken da lag Anna schon am Boden und dieses Monster von einem Teenager befand sich sogleich in einer üblen Lage als die Große ihre Hände zu einem festen Choke schloss.
"Mount Anna.", rief ich ihr zu. "Dreh dich raus!"
Ihr einziger Vorteil jetzt das sie wendiger war als die Große auch, wenn sie wesentlich mehr Körpermasse zum einsetzen hatte.
Doch Anna wand das Blatt und schaffte es die Große in einen Ezekiel Choke zu bekommen. Das war's. Wenn sie jetzt keinen Fehler machte und ihr die Kraft nicht ausging müsste die Andere abklopfen.
Sie wehrte sich vehement doch am Ende blieb ihr egal wie sie es versuchte nichts anderes übrig.
Die Glocke klingte und Anna sprang auf die Füße. Ich war mächtig stolz. Mein Knirps hatte ihren ersten Turnierfight gewonnen. Sie jubelte und hopste auf mich zu und umarmte mich sofort.
"Hast du's gesehen!", fragte sie aufgeregt.
"Klar Knirps. Was hast du gedacht. Ich als dein Trainer stell mich hinten in die Ecke und ignorier was ihr hier macht. Das war super!", sagte ich und hob sie kurz hoch und setzte sie weider ab.
"Jetzt darfst du mich nicht mehr Knirps nennen. Hast du versprochen!", schmollte sie gespielt und grinste.
"Aw, wo ich mich grad sooo da dran gewöhnt hab... wie hießt du nochmal richtig?", fragte ich albern und gab ihr kurz einen Klapps auf den Rücken.
"Du bist so doof.", sagte sie und knuffte mich.
Sie ging zu den Anderen die sich mit ihr freuten und sich sofort über ihre Technik unterhielten.
Zwei Fights verloren wir allerdings, doch auch der Rest meiner Gruppe schlug sich hervorragend in ihren ersten Runden und die beiden die ausgeschieden waren, waren kein Stück traurig oder beleidigt. Sie gaben sich richtig Mühe die anderen anzufeuern.
Vor dem finalen Kampf für heute gab es eine Pause für alle. Ich versammelte keine kleine Gruppe und sprach ihnen nochmal Mut zu und schickte sie dann zu ihren Familien und Freunden.
Ich selbst ging zur Bar um mir was zu trinken zu holen.
Aber bei Events war sogar ich gern Gast und ergatterte einen Hocker ließ mir aber nur ein Wasser geben.

Ethan

"Danke, da hat wohl jemand einen exzellenten Modegeschmack." lobte ich die Dame hinter dem Tressen und vollführte vor ihr eine 360° Drehung und öffnete meine Jacke, damit sie mein Outfit von allen Perspektiven begutachten konnte. Dabei grinste ich und zwinkerte ihr zu, als ich meine Drehung vollendet hatte.
"Vielleicht sieht man sich bald öfters." sagte ich und lief in die große Halle, wo sich die ganzen Zuschauer und Sportler versammelten und sich einen guten Platz, um den Ring suchten. Ich hingegen war ein bisschen überfordert. Ich trug keine Socken zu meinem Outfit und wollte ungern Barfuß über die Matten laufen. Also kam ich zurück zu dem netten jungen Mädchen und schmunzelte.
"Ähm, Sorry wenn ich nochmal störe. Verkauft ihr zufällig Socken? Ich habe leider keine angezogen und würde ungerne Barfuß über die Matten laufen." gestand ich, ansonsten hatte ich ein kleines Problemchen.
"Klar, das Problem können wir bestimmt schnell lösen. Welche Größe hast du denn?" fragte sie und zog eine Schublade hervor, in der wohl allerhand Laufsocken befanden.
"Größe 44." nannte ich ihr und bekam wenige Sekunden später ein paar, passend zu meinem Outfit, in die Hand gedrückt.
"Danke. Echt spitze!" freute ich mich und zog direkt an der Anmeldung meine Stiefel aus und schlüpfte in die dunkelblauen, flauschigen Socken mit Noppen unter der Sohle.
"Viel Spaß dir noch." sagte sie und winkte mir zum Abschied. Endlich konnte ich mich unters Volk mischen. Nachdem ich meine Schuhe in einem Schuhschrank, die zur Verfügung gestellt wurden, gelegt hatte, suchte ich nach meinem Freund. Zum Glück drang endlich ein Signal durch, worauf mein Handy vibrierte. Ich las mir Sams Nachricht durch und lief zu dem Ort, an dem er zu finden sein sollte.
"Da bist du ja. Ich hab schon gedacht, dass du es nicht mehr schaffst." sagte Sam und nahm mich in den Arm.
"Toll siehst du auch. Ich kann mich richtig glücklich schätzen, dass ich so einen heißen und sinnlichen Freund habe." Sam war charmant wie eh und je. Ich grinste ihn an, küsste seine Lippen und schmiegte mich an seine Brust.
"Sams Hand in meinem Nacken, die meine kurzen samtweichen Härchen kraulte. Wir setzten uns auf die Matte und blickten gespannt zum Ring, wo Tate mit seiner Mannschaft, auf den Start des Kampfes wartete.
Während ein Kind nach dem anderen erledigt wurde, kuschelte ich mich an den Arm meines Freundes. Ich hatte Kopfschmerzen und mir war, trotz der dicken Jacke, kalt.

Als der Kampf entschieden war, erhoben sich die meisten Leute und strebten die Bar oder aber den Ausgang an. Gemeinsam mit Samuel an meiner Seite, liefen wir zur Bar, wo wir Tate antrafen.
"Das war wirklich ein toller Kampf. Du bist ein hervorragender Trainer. Die Kinder können Stolz auf sich und dich sein." lobte mein Freund, seinen Freund. Ich ließ die beiden kurz alleine und bestellte mir an der Bar einen Smoothie. Mit dem Glas, mit dem gesunden Gebräu in der Hand, setzte ich mich neben Tate auf den Hocker und nippte am Glas.
"Ja, war schön anzusehen. Mir wären aber lieber gut bebaute Männer gewesen, anstatt kleine Kinder." gestand ich und grinste Tate an.
"Du hast doch schon genug Männer um dich herum." schnurrte mir Samuel ins Ohr und schlang seine Arme um meinen Bauch.
"Wirklich? Ich weiß nicht wovon du redest."
"Deine Freunde, mich, Tate. Ist das nicht genug für dich." zählte er auf und schenkte seinem guten Freund ein Lächeln.
"Nur wenn du und Tate euch auf der Matte rum schubst und das Nackt. Dann wäre ich zufrieden." schlug ich vor und drehte mich zu den beiden herum und leckte mir über meine trocknen Lippen.
"Wollten wir nicht Essen gehen?" wechselte Sam das Gespräch, was mich lachen ließ.
"Wenn Tate fertig ist mit seiner Gruppe, hält uns doch nichts mehr auf." sag ich, stütze mich mit meinen Armen auf die Theke und richtete meinen Blick auf Tate. Samuel legte seine Hände an meine Taille und streichelte über den dünnen Stoff meines Pullovers. Seine Hände sehnten sich nach Haut, nach Berührungen und mich.
Ich ließ es geschehen und genoss einfach die Aufmerksamkeit.

"Danke.", sagte ich grinsend wegen des Kompliments meines Freundes und trank von meinem Wasser.
"Na ja, wenn du eher die richtigen Fights bevorzugst statt meine Juniors, sollte ich euch vielleicht Karten für mein MMA Turnier klar machen. Das ist allerdings erst in etwa 4 Monaten. Da trete ich mit einem Kollegen für das LLF an.", sagte ich und drehte mich auf dem Hocker herum sodass ich meine Ellenbogen auf den Tresen stützen konnte und meinen Blick durch den Raum schweifen ließ.
"Aber das ist ziemlich hart. Die meisten halten nicht viel von MMA, aber bei den Fights geht es um einiges mehr.", erläuterte ich.
"Das hier ist nur ein Trainings Turnier und für meine Jungs und Mädels eine tolle Gelegenheit Teamgeist zu beweisen und anzuwenden was sie gelernt haben."
Ich warf Ethan einen vorwurfsvollen Blick zu als er den -wie ich hoffte- Scherz machte, dass ich mich mit Sam nackt auf der Matte wälzen sollte.
"Nein danke. Nichts für Ungut Sam.", grinste ich ihm zu und hob abwehrend die Hand.
"Uhm ja, können wir gleich. Es ist nur noch ein Fight von Lucas übrig.", sagte ich und deutete zu dem Größten aus meinem Jugendtrupp hinüber.
"Er hatte erst kürzlich seinen 18ten Geburtstag. Das ist sein letzter Kampf für das Junior Team danach will er zu MMA für 18-25 wechseln. Er hat ziemlich viel Potential. Cleveres Kerlchen. Hat bisher noch jeden Kampf gewonnen.", sagte ich nicht ohne ein wenig Stolz in der Stimme.
Wir plauderten noch ein wenig dann stand ich auf, da es gleich weiter gehen würde.
"Ich muss wieder. Treffen wir uns gleich draußen, wenn das hier vorbei ist?", sagte ich noch und schritt wieder zum Ring hinüber wo Lucas schon wartete.
Er wirkte kein bisschen nervös. Ich sprach noch kurz mit ihm und bereitete ihn vor.

Natürlich gewann er sein Match und ich unterhielt mich nach der Siegerehrung noch kurz mit ein paar der Eltern und den Kids. Dann seilte ich mich ab um mich um zu ziehen und verabschiedete mich von meinen Jungs und Mädels und Jody am Empfang.
Ich trat ins Freie wo Ethan und Sam schon warteten und schulterte meine Sporttasche.
"Okay, wo wollen wir eigentlich hin?", fragte ich die beiden dann.
"Oh und du!", sagte ich etwas ernster und sah Ethan an.
"Dich seh ich morgen um 10 in der Halle. Ich hab gerade mit meinem Chef gesprochen. Solange es die Kurse nicht beeinträchtigt, kann ich dich aufnehmen.", sagte ich.

Ethan

Als Tate endlich zu uns stieß, war die Runde perfekt. Das Duell zwischen dem 18 Jährigen und seinem Gegner war schon spannender. Auch wenn ich kein Fan von Gewalt war, tolerierte ich diesen Sport und fand gefallen, zuzuschauen. Auch, weil es mir schon wesentlich besser ging als eine Stunde zuvor. Wir liefen mit den Mopp mit, als das Turnier für beendet war und warteten artig draußen vor der Halle um gemeinsam mit Tate essen zu gehen. Sam hatte die Idee und hatte wohl irgendwo einen Tisch bestellt.
"Geil! Geht klar! Ich bin total motiviert. Bin gespannt, was du zu meinem Plan sagen wirst. Meine Freunde finden den total unterste Schublade. Kannst du auch einen Ernährungsplan aufstellen?" fragte ich und gesellte mich auf Tates Seite und unterhielt mich mit ihm.
"Schön, dass ihr euch so gut versteht. Ich hab einen Tisch im Fifteen gebucht. Das soll ein tolles Restaurant sein und gehört dem TV-Koch Jamie Oliver. Dort gibt es bestimmt richtig gesunde Kost für euch beiden. Wir müssen zur Old Street fahren. Mit der Northern Line kommen wir da direkt hin." erzählte Sam und legte seine Hand in meine und zog mich mit sich. Ich lief mit, drehte mich jedoch zu Tate um und schmunzelte ihn an und zwinkerte ihm zu. Danach drehte ich mich wieder um und schloss mit einer Hand meine dicke Jacke.
"Ist dir immer noch kalt?" fragte Samuel, während wir zur Station liefen.
"Ein bisschen." gestand ich und zuckte mit den Schultern.
"Warst du heute noch laufen?" fragte er besorgt.
"Klar! Ich muss doch meinen Plan einhalten. 15 Km habe ich aber nur geschafft. Ich konnte einfach nicht mehr. Mein Hals hat gebrannt. Aber ich hab mir ein schönes Schaumbad gemacht und mich dann fertig gemacht, für euch. Wollte euch schließlich nicht warten lassen." plapperte ich und schmiegte mich näher an Samuels Seite.
"Wenn wir nachher Zuhause sind, werde ich dich ein bisschen Gesundpflegen, damit du Morgen auch gestärkt am Training teilnehmen kannst, während ich dann meinen Koffer packe." schlug Sam vor. Als er jedoch was von Koffer packen sagte, blickte ich ihn verwirrt an.
"Warum willst du deinen Koffer packen?" hackte ich nach.
"Oh... ähm... also... ich muss zu einem Kongress... am Montag." stotterte er und richtete nervös seine Brille.
"Wie? Warum hast du mir nichts erzählt?" fragte ich entrüstet.
"Du warst so beschäftigt und... ich war zu feige. Es tut mir Leid, Schatz." säuselte er, doch ich war leicht angesäuert. Ich löste mich von ihm und schlang einen Arm um Tates Oberarm.
"Das ist keine Entschuldigung! Aber darüber reden wir, wenn wir Zuhause sind." grummelte ich.
"Ist mir schon klar." sagte er und strich zärtlich über meine gegelten Haare. Er legte einen Arm um meine Schulter und irgendwie fühlte ich mich so, als ob ich zwei Stecher hätte und wir auf den Weg zum nächsten Motel waren, um es dort richtig krachen zu lassen.
Ich löste meine Hände von Tates Arm und lief wieder neben Sam her.
Als wir endlich in der Bahn saßen, starrte ich aus dem Fenster in die endlose Dunkelheit.
Nach 20 Minuten kamen wir an der Old Station an und Sam führte uns den Rest der Strecke, zum Restaurant. Dort wurden wir schon sehnlichst erwartet. Es war ein schönes, helles Restaurant. Wir saßen in einer abgelegenen Ecke, mit Sitzcouch und Stühlen, an einem langen Tisch. Sam entschuldigte sich kurz und ging wohl auf die Toilette.
"Du wusstest davon, oder? Das Sam zu diesem Kongress muss." fragte ich Tate, während ich die Karte studierte.

"Natürlich kriegst du einen Ernährungsplan... ich hab den Scheiß doch nicht umsonst studiert.", sagte ich schnell.
"Hört sich gut an. Na dann los ich hab wirklich Hunger.", meinte ich lächelnd zu Sam.
Ich lief schräg hinter den beiden und tippte auf meinem Smartphone herum. Es lenkte mich ab und ich konnte so tun als würde ich das kleine Mini-Streitgespräch über die Kongress Sache nicht mitkriegen.
Allerdings klebte mir dann plötzlich Ethan am Arm und mein erste Impuls war sofort den Arm weg zu ziehen, doch er klammerte sich ernsthaft daran fest.
Ich warf ihm einen leicht wütenden Blick zu und schnaubte kurz, bevor ich wieder auf mein Smartphone starrte.
Jetzt kam ich mir wirklich dämlich vor als Sam den Arm um seinen Freund legte, der immer noch an meinem hing. Ich kam mir vor wie eine Scheibe Toast von einem wirklich seltsamen Sandwich.
Als Ethan wieder los ließ, merkte ich wie ich erleichtert aufatmete und ihm einen bösen Blick in den Rücken warf.
Kurz stellte ich mir vor wie ich ihn damit einfach von hinten erstach.
'Hm... von hinten erstechen...', musste ich plötzlich in Gedanken die alberne Zweideutigkeit erkennen und grinste.

Als wir ankamen und zu unserem Platz gebracht wurden lies ich mich auf die Sitzcouch fallen und schob meine Tasche unter den Tisch. Ich sah kurz auf als Sam sich entschuldigte um auf die Toilette zu gehen und griff ebenfalls nach der Karte die ich mir vors Gesicht hielt.
Als ich die Frage hörte hob ich eine Augenbraue und blickte kurz über den Kartenrand.
"Ja. Ich wusste das schon bevor mein Schwanz bis zum Anschlag in deinem Arsch gesteckt hat.", sagte ich leicht süffisant und widmete mich wieder der Karte.

Ethan

"Stimmt, nicht nur in meinem Arsch, sondern auch in meinem Rachen. Anscheinend war der Twink von gestern nicht befriedigend genug. Hat schließlich schnell das weite gesucht. Hast dich wohl im Schrank vergriffen, als du die freie Wahl hattest. Sowas passiert den besten. Heutzutage kann man ja nicht mehr erkennen, wer nen ordentlichen Blowjob hin bekommt und wer nicht." stieg ich ins Gespräch ein und streckte ihm keck die Zunge raus. Als ich Sam wieder zu uns kommen sah, aber irgendwas mit einem Kellner bequatschte, beugte ich mich über den Tisch und biss mir auf die Unterlippe.
"Bin gespannt auf deine Trainer Fähigkeiten. Schließlich beinhaltet dies, viel Körperkontakt mit seinem Trainingspartner. Keine Sorge, ich weiß schon das perfekte Outfit für unser Training." wisperte ich ihm zu, setzte mich wieder zurück auf die Couch und blickte in die Karte. Am Ende entschied ich mich für eine Fruchtschorle, dazu einen Wildsalat mit Hähnchenbruststreifen. Dies gab ich auch dem Kellner bekannt, der kurz darauf zu uns kam und unsere Bestellung entgegennahm. Samuel entschied sich für einen fetten, Cheesburger und dazu ein kühles Bier.
"Wie gemein!" jammerte ich und blickte Sam vorwurfsvoll an.
"Sorry, aber ich hab da totalen Hunger drauf. Du musst ja nicht fasten. Kannst doch bestimmt einmal sündigen." lockte mich Samuel auf die dunkle Seite.
"Wenn ich einmal Sündige, dann kann ich mich doch selbst gar nicht mehr ernst nehmen. Das nennt man Disziplin. Ich esse diesen blöden Salat!" grummelte ich mies gelaunt und holte aus meiner Hosentasche mein Handy hervor.
"Okay. Tut mir Leid, ich weiß doch wie stark du bist. Du schaffst das und wirst mega Stolz auf dich sein." schmierte er mir Honig ums Maul.
"Du Schleimer." kommentierte ich und grinste ihn versöhnlich an.
Ich tippte ein paar Nachrichten in mein Handy und schrieb meine Agentur an, dass ich einen Personaltrainer hatte und mir die Vertrag zusenden sollen.
Danach legte ich mein Handy zurück in meine Hosentasche.
"Soll ich dir eigentlich etwas aus New York mitbringen?" fragte Samuel seinen guten Freund Tate, den er nun wieder ins Gespräch einbinden wollte.
"New York? So weit weg." sagte ich und war einerseits schockiert und andererseits neidisch.
"Ja... ich wusste erst heute, wohin es geht. Deswegen bin ich auch so lange weg. 4 Tage." erklärte er. Ich nickte gedankenversunken und spielte unter dem Tisch mit meinen Fingern. 4 Tage ohne Samuel und Tate war in meiner unmittelbaren nähe. Er war mein Trainer und würden uns bestimmt des öfteren in der Woche sehen. Wie ein Schuljunge, der das erste mal in seiner Klasse einen Ständer bekommen hatte, so drückte ich meine Beine unter dem Tisch zusammen und senkte den Kopf. Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd, leckte mir über die Lippen und hatte das Gefühl, Tates Geschmack in meinem Mund zu schmecken.
Als Sam mich anstieß, blickte ich auf und begegnete sofort Bernsteinfarbene Augen mit gelben Sprenkeln. Mein Blick war dunkel, lüstern und voller verlangen.
"Alles okay bei dir?" fragte er. Ich wendete den Blick ab und nickte Samuel zu.
"Ist nur schwer vorstellbar, dass du so lange weg bist und mich alleine lässt. Schließlich sehe ich dich sonst jeden Tag." log ich und es ging so leicht über meine Lippen.
"Du wirst sehen, die 4 Tage werden so schnell vergehen und dann werden wir was schönes zusammen unternehmen." schlug er vor. Ich nickte, doch in meinem Kopf spielte ein ganz anderer Film.
Der Kellner kam und brachte unsere Getränke sowie das Essen. Ich zog am Strohalm und genoss die kühle Schorle. Danach kümmerte ich mich um den Salat und würdigte Sams Burger keine einzige Beachtung.

"So schlecht war er nicht.", sagte ich und strich mir kurz über die Unterlippe.
Er dachte doch nicht ernsthaft, dass wir dieses eine Mal wiederholen würden. Ich konnte mir fast das Lachen nicht verkneifen.
Das war wirklich sein Ernst. Sam kam zurück und plapperte drauf los.
"Wie wärs mit nem richtigen Hotdog und einer vernünftigen Pizza.", scherzte ich und sah Sam an, dann gab ich auch meine Bestellung bei dem Kellner ab.
Ich stützte meine Ellenbogen auf den Tisch und verkreuzte meine Finger. Da Sam gerade mit reden beschäftigt war und damit sich bei Ethan ein zu schleimen starrte ich Ethan an.
Ich presste meine Daumen aneinander sodass sie ein leichtes Dreieck zu meinen verschränkten Händen bildeten und öffnete langsam den Mund und legte die Spitze meiner Daumen leicht zwischen meine Zähne.
Mein linker Mundwinkel zog sich leicht nach oben und nur kurz strich ich mit der Zunge über meine Daumenspitzen bevor ich mich ein wenig zurück lehnte.
Und da war es. Er dachte wirklich darüber nach.
'Einfältig...', schoss es mir durch den Kopf.

Als das Essen kam plauderten wir über dies und jenes. Sam kam sogar selbst mit ein paar alten Geschichten um die Ecke.
"Ich hab das nicht gemacht, ehrlich.", sagte ich.
"Nein, das war Goldsteen. Er hat den Fisch in das Büro vom Dekan geschmuggelt. Ich schwöre damit hatte ich nichts zu tun. Aber ich hab ihn eventuell auf die Idee gebracht.", lachte ich kurz.
Als Sam darüber lachte und noch irgendetwas erzählte, bei dem ich nicht wirklich zuhörte verlor ich mich kurz in meinen Gedanken und meine Zunge strich leicht über meinen Mundwinkel und spielte an meinem Eckzahn. Als es mir auffiel machte ich den Mund zu und versuchte mich wieder auf Sam zu konzentrieren.
Als er zu Ende erzählt hatte stand ich auf und entschuldigte mich um auf die Toilette zu gehen.

Ethan

Mein Blick richtete sich auf Tate, als er den Tisch verließ und Richtung Toilette lief. Sein Gang war normal und doch verfolgte ich seine Rückseite, bis diese hinter der Tür verschwand. Plötzlich musste ich schrecklich niesen und benutzte meine Armbeuge, um meine Viren nicht zu verbreiten.
"Ich komm gleich wieder." nuschelte ich und erhob mich ebenfalls vom Tisch und lief hinüber zu den Toiletten. Als ich hinter der Tür verschwand, löste ich meine Haltung auf und betrat die Männertoilette und sah Tate, der an einer geschlossenen Kabinentür lehnte. Ich lief zum Waschbecken und wusch meine Hände, ließ sein Spiegelbild jedoch nicht aus den Augen. Als ich fertig war, trocknete ich meine Hände mit Papiertüchern trocken, drehte mich zu ihm rum und grinste ihn an.
"Wartest du auf jemanden?" fragte ich und checkte Tate ab. Mein Blick wanderte über seine moderne Frisur, über seine schönen Augen, seine Gesichtskonturen sowie seine vollen Lippen, die mich mal angrinsten, Lächelten oder aber seine Zigaretten hielt. Ich hatte diese Lippen noch nicht einmal berührt. Ich wusste nicht wie sie Schmecken und wer weiß, ob ich dies jemals herausfinden würde. Mein Blick wanderte weiter über diesen atemberaubenden Mann. Seinen Hals durfte ich schon kosten, sowie seine breiten Schultern, seine hübschen Brustwarzen und darunter seinen Sixpack. Am besten hatte ich seinen Schwanz und seine Hoden in Erinnerung.
"Ich glaube, dass ich langsam zurückgehen sollte. Dein Twink, den du dir vielleicht irgendwo im Restaurant gesucht hast, wird bestimmt noch kommen." sagte ich und zwinkerte ihm zu.
Ich stieß mich von dem Waschbecken ab und lief auf die Tür zu.

Das war zu Erwarten gewesen, dass er mir hierher nachlief. Ich beobachtete wie er sich die Hände wusch, als wäre es purer Zufall, dass er hier war.
Ich ließ ihn necken und spotten, aber mein Blick blieb ernst.
"Ja...", sagte ich bedächtig auf seine Frage.
Ich ließ ihn auch seine Abschiedsworte aussprechen, aber bevor er die Tür erreichte sagte ich: "Auf dich."
"Du musst aufhören damit. Ich schlaf nicht nochmal mit dir, das ist dir schon bewusst oder?", fragte ich allerdings ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.
Langsam ging ich auf ihn zu, er stand noch immer mit dem Rücken zu mir vor der Tür. Ich trat dicht hinter ihn.
"Hör mit dem Scheiß auf. Denk nicht mehr dran und hör auf Anspielungen zu machen. Dass ich dich trainiere hat nur einen einzigen Grund. Es ist mein Job und Sam hat mich quasi darum gebeten.", meine Stimme war kühl und abwertend.
"Wen ich nach dir ficke, geht dich nichts an.", sagte ich und lehnte mich zu seinem Ohr.
"Du bist es mir nicht wert meine Prinzipien vollkommen ab zu legen.", sagte ich leise.
Dann schob ich mich an ihm vorbei und ging zurück zu unserem Tisch.

Ethan

Als die Tür ins Schloss fiel, seufzte ich und fuhr mir durch die harten Strähnen. Ich kehrte um und stützte mich auf dem Waschbeckenrand ab und blickte in den Spiegel. Was hatte ich erwartet? Das wir in eine Kabine verschwinden und dort einen Quicky starteten? Wie Naiv konnte ich denn sein? Es nahm mich dennoch mit. Dafür hatte ich meine Vorsätze über Bord geworfen und Samuel betrogen. Ein zittern durchfuhr mich und irgendwie fühlte ich mich wahnsinnig schlecht. Ich legte eine Hand auf meinen Magen und rieb unter meinem Pullover, meinen Bauch, um das Brodeln darin zu beruhigen. Ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte mir kaltes Wasser in mein Gesicht. Mein Blick wurde für einen kurzen Moment wacher, doch dieses miese Gefühl verschwand einfach nicht. Ich war niemand der den Schwanz einzog und sich vor irgendjemanden drückte und wenn Tate nicht mehr mit mir schlafen wollte, sondern nur einen One-Night-Stand wollte, dann musste ich es wohl oder übel akzeptieren. Nichts desto trotz ging es mir nicht gut. Mein Appetit war verschwunden und nebenbei schlich sich wieder der Schmerz in meinen Hals. Ich entschied die Toilette zu verlassen und strebte den Tisch an, wo sich Sam und Tate angeregt unterhielten, lachten und sich gut verstanden. Ich nahm meine Jacke und zog diese an.
"Wo willst du hin?" fragte Samuel und blickte mich mit seinem besorgten Blick an.
"Mir geht es nicht gut. Ich möchte nach Hause. Du musst mich nicht begleiten. Mach dir einen schönen Abend mit Tate. Ich komm alleine klar." sagte ich und verabschiedete mich. Die Jacke schloss ich vor ihnen zu, schnürte sie eng an meinen Körper und richtete den Kragen auf. Danach drehte ich mich auf den Absatz kehr und verschwand aus dem Lokal.
Ich wollte ein bisschen alleine sein und mich auf neue Ziele konzentrieren. Dafür konnte ich Samuel nicht an meiner Seite gebrauchen.
Ich lief zurück zur Old Station und fuhr nach Hause. Es dauerte in meinen Augen Ewigkeiten, bis ich am Hyde Park ankam, meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche zog und die Tür öffnete. Ich war allein in dieser Wohnung, die ich sehr mochte. Ich schälte mich aus meiner Jacke, warf diese auf den Boden, zog mich während ich ins Schlafzimmer ging, aus und hinterließ eine Spur aus Kleidungsstücken. Im Schlafzimmer holte ich den dicksten Pullover heraus, zog diesen an und lief danach ins Badezimmer, wusch meine Haare, da ich diese verklebten Strähnen nicht mehr ertrug. Als dies erledigt war, lief ich zurück ins Schlafzimmer, legte mich in das riesige Bett und deckte mich bis zur Nasenspitze zu. Meine Augen wurden sofort schwer und ich driftete recht schnell in einen Traumlosen Schlaf ab.

Samuel

"Ich sollte den Kongress absagen. Ethan geht es überhaupt nicht gut. Hast du gesehen wie Blass er war." fragte ich panisch und wäre meinem Freund am liebsten hinterher gerannt. Aber ... irgendetwas hielt mich zurück.
"Er musste niesen, ins auf Toilette und nun geht es ihm schlechter als zuvor. Er muss eindeutig Krank sein und versteckt es vor mir. Da kann ich doch nicht einfach weg fahren. Scheiß auf diesen blöden Kongress. Mein Freund ist mir doch wichtiger." Mir war der Rest meines Tellers, vergangen. Ich war überfordert und wusste nicht, was ich machen sollte.
"Tale... kann ich heute bei dir schlafen? Ich glaube, Ethan braucht einfach Ruhe und die kann ich ihm nicht geben. Wir können dann ja Morgen zusammen zu mir fahren, wenn es ihm wieder besser geht, dann nimmst du ihn mit zum Sport und wenn nicht, ... dann werde ich ... Ich weiß nicht... Aber so gut es geht um ihn kümmern. Warum muss auch jetzt Wochenende sein. Im Krankenhaus muss man immer so lange warten." jammerte ich und hoffte, dass Tate mich unterstützte.