RE: Der Teufel trägt Beretta - 22

"E-es tut mir leid!" stammelte Shiro. Er senkte den Blick.
"Bitte verschone ihn! Ich werde wirklich alles tun, was du willst!" versicherte der Junge ihm. Er flehte zu Gott, dass Agero nichts geschah. James MUSSTE ihn unbedingt in Ruhe lassen. Agero bedeutete Shiro mehr als sein eigenes Leben. Er wollte ihn einfach in Sicherheit wissen.

Das funktionierte noch viel besser als er erwartet hätte... "Na schön- aber das ist deine letzte Chance", knurrte James ungeduldig, dann wies er Shiro an ihm zu folgen. "Wann hattest du das letzte Mal etwas zu essen? Wenn du ein braver Junge bist, dann bekommt Agero auch etwas davon." Lauernd musterte er den Jungen vor sich, er hätte niemals erwartet, dass einem Sklaven so viel an seinem Besitzer liegen konnte. Aber Agero war auch ein ziemlicher Weichling in seinen Augen.

Still folgte Shiro ihm. Sein Magen knurrte leise. "Ich weiß nicht..."antwortete er ehrlich. "Ist schon länger her!" Shiro würde sich wohl ruhig verhalten müssen. Zögernd sah er ihn an. Shiro hoffte, dass James sich an sein Versprechen hielt und Agero etwas zu essen brachte. Shiro nahm sich vor, so 'brav' wie nur möglich zu sein. Obwohl er dies nur tat, um Agero zu beschützen. Shiro sah sich aufmerksam um. Einige Fenster standen offen. Sie befanden sich in einem wirklich hohen Gebäude.

"Hmpf... dann wirst du gleich etwas bekommen", knurrte James missbilligend, er konnte es nicht leiden wenn seine Spielzeuge in schlechter Verfassung zu ihm kamen. Er ging hinüber ins Esszimmer und setzte sich an den gewaltigen Tisch, für Shiro stand ein Teller auf dem Boden und er bedeutete ihm, sich dort hinzuknien. "Komm her zu mir, na los", befahl er ihm knapp und behielt ihn dabei wachsam im Auge.

Shiro zögerte kurz. Er sollte sich auf den Boden knien? War er denn ein Haustier? Im Moment wohl schon. Der Junge gehorchte James. Unsicher kniete er sich auf den Boden und schwieg. Shiro schluckte schwer. Er wollte wieder zu Agero. Er wagte es nicht, zu sprechen, da er Angst hatte, etwas Falsches zu sagen. Einige Untergebene von James warfen dem Jungen misstrauisch an. Shiro sah sich um. Nachdenklich legte er den Kopf schief.

James lächelte zufrieden, der Junge wusste sich also doch zu benehmen, wenn man ihm richtig drohte. Also nickte er einem seiner Bediensteten zu, sie sollten das Essen auftragen. Für Siro wurde etwas davon auf den Teller geschüttet der auf dem Boden stand. Was Agero anging... vielleicht bekam er später etwas. Heute war James durchaus in der Laune, großzügig zu sein.

Shiro unterdrückte den Drang, James etwas freches an den Kopf zu werfen. Still begann er zu essen. Immer noch dachte er an Agero. Wie es ihm wohl ging? Hoffentlich hielt sich James an das Versprechen und tat ihm nichts an. Der Junge war nervös, zwang sich jedoch, sich nichts anmerken zu lassen. Er warf James unsicher einen Blick zu. Der Typ hatte ihn voll und ganz in der Hand. Shiro biss sich auf die Unterlippe.

James nickte einem seiner Bediensteten zu, er sollte Agero etwas zu Essen bringen, schließlich benahm sich Shiro bis jetzt ja ganz ordentlich. Währenddessen musterte er den Jungen überlegend.
"Ich hoffe es schmeckt dir", meinte er amüsiert, während er einen Schluck Rotwein aus seinem Glas nahm. Jetzt, da Shiro ihm allein gehörte, wiegte er sich tatsächlich in Sicherheit. Was sollte Agero in seinem Gefängnis schon anstellen?

Shiro widerstand wieder der Versuchung, James eine freche Antwort zu geben, er nickte leicht. "Ja...danke!" antwortete er daher knapp. Am liebsten hätte der Junge ihm den Hals umgedreht. Er bemerkte nur nebenbei, dass einer der Bediensteten den Raum verließ.
Shiro sah zu James auf. Was er wohl als nächstes vorhatte? Shiro rechnete nicht damit, dass James ihn jetzt einfach gehen ließ. Schnell senkte er wieder den Blick und hielt still. Shiro legte nachdenklich den Kopf schief.

Es war für James nicht wirklich zu übersehen, wie groß Shiros Hass auf ihn sein musste. Allerdings war ihm das jetzt auch ziemlich egal, er würde jetzt schlafen gehen. Heute hatte er keine Lust mehr Shiro besonders zu quälen, dafür blieb ihm im Moment noch genügend Zeit. Stattdessen trank er sein Glas aus und stand auf.
"Komm mit", befahl er dem Jungen knapp und durchquerte seine gewaltige Wohnung auf dem Weg zum Schlafzimmer. Es war ein luxuriös eingerichteter Raum mit angeschlossenem Badezimmer, das Bett stand auf einem kleinen Podest und direkt davor stand ein fest verschraubter Käfig, der im Boden verankert war. Vom Bett aus hatte man einen guten Blick darauf...

Gehorsam erhob sich Shiro und folgte James. Immer noch killte er ihn in Gedanken auf alle möglichen Weisen. Shiro blieb stumm.
Als sie das Schlafzimmer betraten, sah er sich aufmerksam um. Shiro legte nachdenklich den Kopf schief. Dann blickte er zu James. Am liebsten würde sich der Junge an Agero kuscheln, seine Wärme und Nähe genießen.
Wieder sah er sich um, sein Blick fiel auf einen Käfig. Hmm? Was sollte denn ein Käfig im Schlafzimmer? Shiro verstand die Neigungen seines neuen 'Herrn' nicht. Dennoch hatte er ein schlechtes Gefühl. Was hatte James vor?

Es war Shiro anzusehen, dass er absolut keine Ahnung von dem hatte was ihn erwartete. Agero war wohl wirklich ein Weichling, wenn sein Sklave nicht einmal etwas mit einem Käfig anzufangen wusste.
Hatte er sich doch beinahe gedacht... Also öffnete er die massive Tür und deutete hinein. "Los, rein da. Das ist dein Schlafplatz, verstanden?", erklärte er knapp und wartete ab bis der Junge näher gekommen war.
In dem Käfig hatte er nicht genug Platz um aufzustehen, es reichte gerade noch um sich umzudrehen - Agero saß in einem ganz ähnlichen...

Das war jetzt nicht sein ernst...kurz entglitten Shiro die Gesichtszüge, dann riss er sich zusammen, nickte er gehorsam und betrat den Käfig. Er sah stumm zu Boden.
Shiro war zu erschöpft, um sich zu wehren. Wie gerne hätte er James etwas freches an den Kopf geworfen, doch er schwieg. Missmutig schloss er die Augen.
Der Junge wollte nur noch zu Agero, bei ihm sein und sich an ihn kuscheln.
Shiro öffnete noch einmal die Augen. Er wollte sich keine Blöße geben. Es war nicht wirklich gemütlich in dem Käfig. Doch er würde bestimmt nicht um Gnade flehen oder so. Shiro seufzte leise, fast schon lautlos.

James konnte sich gerade noch ein Grinsen verkneifen als für einen Moment ein Ausdruck von Überraschung und Fassungslosigkeit über Shiros Gesicht glitt. "Wirds bald!", knurrte er ungeduldig und beobachtete den Jungen aufmerksam wie er den Käfig betrat und sich darin zusammenrollte. Es schien ihm ganz und gar nicht zu passen dort drinnen liegen zu müssen, aber anscheinend bedeutete ihm Agero so viel, dass er widerstandslos alles tat was James ihm befahl. Das würde noch sehr unterhaltsam werden.
Vielleicht sollte er den Beiden hin und wieder ein wenig Zeit zu zweit gönnen, solange Agero noch hier war. Das würde so oder so nicht mehr für die Ewigkeit so bleiben, aber solange er hier war... das war bestimmt ein gutes Druckmittel.
Zufrieden mit seinen Erfolgen bei Shiros "Erziehung" schloss James den Käfig ab und machte sich auf den Weg ins Bett. Heute nacht würde er wirklich die süßesten Träume haben...

Shiro schlief kurze Zeit später ein. Sein Atem war ruhig und gleichmäßig, er wirkte entspannt. Zum Glück träumte er in dieser Nacht nicht.
Doch schon nach wenigen Stunden wachte der Junge wieder auf. Er wollte sich erheben, doch dann erkannte er, wo er war.
Shiro regte sich nicht. Sein Blick fiel auf das Bett, in dem James noch schlief.
Er bemerkte, wie langsam die Sonne aufging. Ihm tat alles weh, da der Käfig sehr klein war.
Shiro hätte gerne im Bett gelegen. Falsch, immerhin lag dort James. Der Junge wollte sich am liebsten strecken, die verspannten Gelenke lockern.