RE: Spouse - 2

"Ich bin dein Verlobter, schon vergessen?" meinte ich trocken und strich mir die dunklen Haare aus der Stirn. "Ich dachte du kommst einfach rein, weil du ja eh hier wohnen wirst... "
Ich sah zu wie sein kleiner, schwarzer Fuchs schwanzwedelnd auf Snuffkin zuging und Lächelte leicht als mein Kleiner zunächst das Fell aufstellte und seine Hörnchen präsentierte, bevor er den anderen begrüßte. Er war in der Regel ein umgänglicher kleiner Kerl, mochte es aber genau so wie ich seine Ruhe zu haben. "Ich bin ziemlich müde... Ich arbeite im Krankenhaus und das kann... belastend sein..." Ich kämpfte mir ein Lächeln ab. "Aber wir können gerne reden. Du hast sicher noch nicht gegessen, ich könnte etwas für uns bestellen." Bisher hatte ich es noch nicht geschafft mich groß um die Küche zu kümmern, die Utensilien und das meiste meines geringen Geschirrbesitzes war noch in dem Umzugskarton in den ihn ihn verpackt hatte. " Hmm... Du studierst noch, Oder? Dann brauchst du ein Arbeitszimmer... Ich hab noch nicht eingerichtet oder viele Möbel gekauft..."
Snuffkin sprang auf meine Brust und wischte mir mit seinem buschigen Schweif durchs Gesicht. "Jetzt sag ihm schon guten Tag du kleiner Flusen... Du bist der nette von uns." murmelte ich dem kleinen Tier zu und tatsächlich pirschte er sich an Zanuähl an und piekste ihn mit seinen Hörnchen. "Er versucht seinen Rang mit dir auszumachen..."

"Ich bin Neuro-Chirourg und arbeite viel im Bereich Transplantation... zur Zeit noch als Assistensarzt, aber ich habe vor meine Position in Zukunft zu verbessern. Ich will das meine Familie es gut hat." antwortete ich ihm wahrheitsgemäß und kraulte meinem Füchslein die spitze Nase. Als er meinte er lebe vegan nickte ich. Das taten hier viele. Auch meine Ernährung war größtenteils pflanzenbasiert, ich as aber zusätzlich Insekten, die sich als günstige und resourcensparende Alternative entpuppt hatte, und auch auf Honig konnte ich schlecht verzichten. "Gut. Ich muss dich nur bitten auf Gerichte mit Erdnüssen zu verzichten. " Ich hatte wie etwa 80 Prozent der in der Stadt aufgewachsenen Kinder eine Allergie gegen Erdnüsse entwickelt, noch vor einigen Jahren waren sie ein großer günstiger Bestandteil der Nahrung gewesen- ein zu großer im Nachhinein betrachtet.
Anschließend lauschte ich ihm und nickte. "Sie werden unsere Konten eh fusionieren, wenn du hier einziehst, also ist das fürs erste irrelevant. Du kannst auch gerne Möbel mitbringen, ich habe nicht allzuviele und hab nicht eingekauft..." Damit hatte ich warten wollen bis ich meine Partnerin bekommen hatte, die ich jetzt nie bekommen würde....
Dann Fragte er nach meiner Herkunft und ich spürte wie mein Blick versteinerte, undurchdringlich wurde. "Ja. Hier geboren und aufgewachsen. " antwortete ich knapp. " Kommst du etwa nicht von hier." Belustigt beobachtete ich während wir redeten, wie Snuffkin den Blonden wieder attackierte und seine kleinen, weißen Zähnchen zeigte. - etwas albern wenn man bedachte, dass er nur etwa so groß war wie eine größere Hauskatze. "Schubs ihn um kitzel seinen Bauch, wenn er zu frech wird. Das mag er gar nicht, außer er ist müde." meinte ich und suchte auf meinem Tablet nach einem guten Veganen Lieferdienst. " Ich bestelle Bowls."

"Ich habe bei welchen assistiert und die Nachsorge begleitet..." unwillkürlich müsste ich an den blassen Jungen Mann denken, der jetzt im Krankenhausbett lag, sein Patner an seiner Seite... "Du musst davor keine Angst haben. Es ist ein Routineeingriff, meistens bist du nach ein paar Tagen wieder fit und es bleibt dank Gewebelösung so gut wie keine Narbe zurück... "
Als er dann auf meine Pläne einging nickte ich. "Ich werde meine beruflichen Ziele nicht wegen so etwas über Bord.... " meinte ich kurz angebunden bevor sich das Gespräch in eine für mich eher unangenehme Richtung entwickelte. Allerdings musste ich feststellen, dass es für ihn ein ebenso ungeliebtes Thema war. "Mhh.. " machte ich und versuchte meine Überforderung hinter Distanz zu verstecken. Ich hieß wie sein zuhause. Ich konnte nicht nachvollziehen wie sich das für ihn anfühlen musste... "Ich hätte es gern mal gesehen.... aber so viel ich weiß ist es mittlerweile vom Meer überflutet...." Ich stellte meine Bowl zusammen und legte dann das Tablet auf den Tisch, damit er bestellen könnte, sobald er seine Rangkämpfe beendet hatte, denn Snuffkin ließ sich nicht beeindrucken sondern schnappte mit seinen Zähnchen nach Zanuähls Fingern und piekste ihn wieder mit den Hörnen.
"Was die Zeremonie angeht können wir auch eine formelle, private Trauung machen. Ich.... muss nicht mehr als nötig dabei haben... außer du bestehst auf etwas Zeremoniell, immerhin ist es deine Hochzeit... Du solltest wirklich seinen Bauch kitzeln und dann Essen bestellen."

"Sie funktioniert bei niemandem. Aber sie verhindert irrationales spekulieren und kann einige der Ängste nehmen. Viele Männer haben zum Beispiel Angst um ihr aussehen, allerdings wird das nicht beeinträchtigt. Meistens Sorgen die weiblichen Hormone sogar für eine Verbesserung der Haut und des Kopfhaarwuchses. Deine blonde Löhne wird also noch dicker." Ich lächelte leicht und faltete die Hände im Schoß, weil ich den Drang verspürte ihm durch die Haare zu streicheln. Ich wollte sie berühren, diese goldenen Strähnen....
"Meine familiären Ziele... an meiner Einstellung zu Kindern hat sich nichts geändert... Ich halte nicht viel davon sie wegzugeben, aber das sagt wenig über unser Zusammenleben aus..." meinte ich und hörte mir dann an woher er kam und nickte zu seiner Beschreibung der alten Stadt. "Mhhh.... Ich hab mir früher oft vorgestellt in einer richtigen Stadt zu leben..." Für einen Moment schloss ich die Augen, versuchte nicht zu viel zu denken, meinen Kopf von all den Erinnerungen zu reinigen. "Wenn es dir wichtig ist, tu das. " Ich selbst würde wohl keine Gäste haben, es gab einfach niemanden, den ich hätte einladen wollen. " Willst du irgendwas besonderes anziehen oder so? " kurz stellte ich mir vor wie er ein traditionelles Hochzeitskleid trug, die Haare in Locken gelegt und die blauen Augen mit etwas Schminke betont.... Schnell sah ich weg, bis Snuffkin zu jammern begann. " Du armer kleiner...." Ich sah zu wie er sich befreite und ließ ihn auf meinen Schoß flüchten. Der schwarze Fuchs schien sich auch langsam zu beruhigen. "Da war wohl jemand eifersüchtig...." meinte ich und kraulte Snuffkins kleines Kinn, während er versuchte gleichzeitig meine Finger mit seiner kleinen, rosa Zunge zu lecken.

"Oder grausam. Vielleicht auch beides..." meinte ich leise und kraulte weiter Snuffkins weißes Fell und hörte seinen Hochzeitsplänen zu. Ich selbst wusste immer noch nicht was ich mit dem Gedanken anfangen sollte, ich könnte mir nicht einmal vorstellen ihn zu heiraten wollte ihn aber andererseits nicht von meiner Couch aufstehen, ihn aus meiner Wohnung gehen lassen. "Erwarte bitte nicht zu viel von mir was die Kleidung angeht. Ich habe meinen Anzug vom Universitätsabschluss, den werde ich wohl anziehen...."
Ich redete etwas auf den kleinen Fuchs ein, der mir immer wieder mit blicken signalisierte wie gemein der Blonde gerade gewesen war. Er konnte sehr gut überspielen, dass er eigendlich den Blödsinn angestellt und die Abreibung verdient hatte.
"Stimmt, Snuffkin würde ich nie abgeben... " Ich lächelte den kleinen Rehfuchs an und sah dann wieder zu Zanuähl. "Wie heißt dein Fuchs eigendlich? Und was hat es mit deinen Nägeln auf sich? Genetisch oder chirurgisch modifiziert?"
Es war mir nicht entgangen und es interessierte mich rein fachlich. Allerdings kam bevor er antworten konnte unser Essen und ich stellte ihm die Bowl sowie Besteck und eine Auswahl Getränke hin. "Willst du dir noch die Wohnung anschauen und hast du dir schon überlegt wann du einziehen willst?"
Es würde seltsam werden sich mit einem Menschen die Wohnung zu teilen....

"Ich bin nicht besonders Gut mit Kleidung." gab ich zu "Eine Frau hätte sich wahrscheinlich die Zeit und die Freiheit genommen mich ihren Wünschen entsprechend einzukleiden...." War er enttäuscht deswegen? Vielleicht, immerhin trug er diesen speziellen Mantel aus seiner Heimat...
Ich räusperte mich. "Es ist ein sehr schöner Anzug."
Als er mir von der Einsetzung der Nägel erzählte zog ich die Brauen zusammen.
"Ah...."
Deswegen war er noch stärker als andere Männer dem Eingriff gegenüber abgeneigt...
Nachdenklich stocherte ich in meiner Bowl herum, dachte nach ob Revisions-Ops möglich wären. In der Regel waren sie unüblich, wurden nicht von der Regierung bezahlt wie übliche OPs...
Aber vielleicht wollte er es auch gar nicht....
Das er nicht bleiben wollte störte mich, ich mochtedas Gefühl nicht dieses.... Angestrengt schob ich es weg.
"Gut. Ich habe den Grundriss in mehrfacher Ausführung hier, du kannst dir gerne schon ein paar mitnehmen....
Wenn du dich umsehen willst, sag mir vorher Bescheid, damit ich da bin... Oder ich lese deinen Fingerabdruck in das Schloss ein, dann müssen wir nicht extra einen Termin finden... "
Ich biss mir auf die Lippen.
"An den Schichtdienst wirst du dich leider gewöhnen müssen... Ich gebe mir Mühe früh morgens und nachts leisezu sein, sobald du hier bist. Nach...der Trauung habe ich erstmal 3 Wochen Urlaub zugestanden bekommen, danach werde ich wieder voll arbeiten müssen bis... kurz vor der ersten Geburt."
Abwesend streichelte ich meinen Fuchs. Die Situation überforderte mich etwas- ein Gefühl, dass ich hasste.
"Du... kannst ruhig öfter vorbei kommen um dich umzusehen oder so... Wenn du das zum einrichten brauchst..."

Ich hörte gezwungener maßen zu wie er mich anzickte und schloss mit einem Seufzen die Augen. " Ich dachte du willst keine große Sache daraus machen, aber wenn es dir so wichtig ist, kann ich mir ja noch einen Anzug kaufen..." meinte ich. Ich sah den Sinn darin nicht wirklich. Ein Anzug für einen Tag. Ein Tag der meinen zerbrochenen Zukunftsplan in Stein meißeln würde und ein Anzug, der Jahre später, wenn er fort war in meinem Schrank hängen und mich an meine eigene Einsamkeit erinnern würde, den weggeben oder zerstören würde ich ihn nicht können...

Als er mich bat ihm die Grundrisse als Datei zu schicken nickte ich knapp. Er schien mich meiden zu wollen und damit musste ich leben, ob ich wollte oder nicht. "Du kannst dir gerne Freunde einladen." meinte ich und kraulte weiter nachdenklich Snuffkins weißes Fell. "Wenn du tagsüber Unterstützung brauchst, kann ich versuchen meine Schichten entsprechend zu legen. Das letzte Trimester werde ich wohl freigestellt werden." erklärte ich ihm die Umstände und rechnete schon damit auf Wiederstand zu stoßen. Er war Soldat gewesen, eigendlich sollte man von ihm erwarten können,.dass er verstand wie es war im Dienst der Gesellschaft zu stehen, denn das tat ich als Arzt genau so wie er es damals als Soldat getan hatte.
Müde stellte ich meine leere Schüssel zur Seite und schloss die Augen. Ich war müde und wütend. Auf ihn, auf mich auf die Hochzeit, auf alles.
Als es an der Tür klingelte sträubte Snuffkin sein weiches Fell und machte einen Buckel bevor er zischend in sein höher gelegenes Körbchen sprang. Knurrend öffnete ich die Tür und blickte einer Quasi-kollegin entgegen. "Ich erinnere mich nicht daran einem Termin mit ihnen zugestimmt geschweige denn einen vereinbart zu haben." begrüßte ich sie mit einem halben Rausschmiss, den sie gekonnt ignorierte und an mir vorbei in die Wohnung stöckelte.
Ich schloss seufzend die Tür und blieb mit verschränkten Armen in einer Ecke stehen. Ich wollte die Frau nicht hier haben. Ich wollte nicht, dass sie sich einmischte und das ließ ich sie auch spüren.

London hörte der Erklärung der Frau zu und beobachtete dann wie sie Zanuähl die Hand schüttelte. Wenn die Frau ihre Hausaufgaben gemacht hatte, hatte sie sich bereits ihre Akten angesehen und ein grobes Profil von ihnen erstellt.
Sie hatte sich sicherlich auch schon einen Videomitschnitt ihres ersten Zusammentreffens angesehen. "Ich habe mich wieder etwas beruhigt. Das gestern hat mich ein wenig aus der Bahn geworfen. Jetzt bin ich sehr müde nach der Arbeit, ich hatte eine belastende Schicht, aber sie verstehen sicher, dass ich nicht weiter darauf eingehen kann. Ich wäre Ihnen daher sehr verbunden wenn wir diese Unterredung möglichst kurz halten können."
Ich setzte mich jetzt doch ein Stück von meinem Verlobten entfernt auf die Couch und blickte zu ihm herüber. "Wir haben gerade über die Zeremonie und die Wohnung gesprochen. Wie sie sehen ist es noch nicht wirklich eingerichtet und noch einiges zu erledigen."
Snuffkin sprang von seiner hohen warte herunter und kletterte aud der Sofalehne hinter mir entlang um über Zanuähls Schulter Hexe zu begutachten und leckte einmal kurz an dem Ohr des Blonden. Ich grinste leicht. Er gehörte jetzt also zur Familie. Aha. Danke flauschiger bester Freund, dass du das so einfach entscheidest...