RE: Love like a Bitch, Smile like a Saint - 3

Er hörte ihm zu und orderte still ein zweites Wasser aus dem er immer wieder kleine Schlucke trank. "Gut. " antwortete er. "Ich will wissen wie es weiter gegangen wäre. Mein Wunsch ist es also unser Treffen fortzusetzen, solltest du interessiert sein." Er strich sich einmal über den Schmalen, nun nackten Hals. " Ich Frage aus Neugier und weil ich auf lange Sicht jemanden suche der es mehr bringt als mein Expartner, der sich gerade dazu entschieden hat, dass ich ihn nicht mehr sehen will. Allerdings nur für gelegentliche Treffen..." Ari warf einen kurzen Blick zur Tür des Darkrooms und schien sich dann an etwas zu erinnern. "Außerdem hast du den hier vergessen." Er legte den zusammengerollten Gürtel vorsichtig auf den Tresen vor den Blonden.
Er seufzte leise und sah einen Moment in sein Glas bevor er schelmisch grinste. " Und woher willst du das mit meinem Anus wissen? Du hast nicht nachgesehen..." Er war sicher nicht ausgedehnt. James fickte lieber Frauen.
"Also? Oder bin ich zu langweilig...? vorlaut...? unästhetisch...?"

Es wäre sinnlos gewesen ihm zu sagen, dass er es sonst nicht so machte, das er nur so wütend war nach dem ewigen rumgeschubse von James, dem ewigen bei der Stange gehalten werden, dass er an diesem Abend einfach für Gelegenheit genutzt hatte. "Ich mache Kerben in meinen Bettpfosten... " murmelte er daher mit sarkastischem Unterton eine Fall Out Boy-anspielung in sein Glas. So viel zu Vermutungen über Personen, aber gut. Er war der Sub, er hatte nichts zu melden.
Dann hörte er sich die Begründung des Blonden an und Schnaubte leise und belustigt. Billig. Okay, er hätte sich heute wirklich leicht abschleppen lassen, kein Wunder, dass der Blonde zu dem Schluss gekommen war. Er nahm die Karte entgegen und sah sie kurz an. "Geo-caching? " fragte er und schob die Karte in seine Hosentasche, bevor er vom Stuhl rutschte. "Und solltest du mir nicht 5 Euro oder so geben weil ich so billig bin?" Er bezahlte sein Wasser und ging dann zu dem Darkroom um James loszubinden...

Er zog 2 Tage später zurück in sein Kinderzimmer. Er wollte von James weg und für eine eigene Wohnung fehlten ihm Zeit und etwas Geld. 2 Tage später hatte er zudem einen heftigen Drop, als das Chaos und der Stress sich zu legen begannen und er Zeit zum denken hatte. Er war froh darüber das er zuhause war und, das Gwendolyn, ihr alter, brauner Dackel sich zu ihm legte und seine Wange leckte.

Er dauerte also ein paar Wochen, bis er sich wieder um das Kärtchen kümmerte. Er hatte Zeit gebraucht um wieder in Ordnung zu kommen und machte sich, nachdem er James am Telefon angeschrien und seine Mom ihm zum Trost einen Tee gekocht hatte, auf den Weg zu dem Ort, den die Koordinaten beschrieben. Es war spannend nicht genau zu wissen was ihn dort erwartete, wobei er neben der Karte, Pfefferspray dabei und seiner Mom gesagt hatte, wo er war und wie lange er sich nicht melden würde. Sie kannte seinen Lebenswandel, auch wenn es sie anfangs etwas überrascht hatte. Ihr war es wichtig, dass er dabei in Sicherheit war und nicht zu irrsinnige Dinge anstellte. Und sie hatte ihm verboten sich jemals selbst zu würgen um einen Kick beim masturbieren zu bekommen. Er hatte nur gelacht. So lebensmüde war er dann doch nicht.

Ein wenig nervös betrat Ari den kleinen Laden und sah die Alte Frau irritiert an. "Ist das so?" fragte er und sah sich kurz um. Ein ganz normaler Herrenausstatter. "Einen Anzug? Ja... von meiner Konfirmation. Er ist zu klein und sah damals schon fürchterlich albern aus..." meinte er und betrachtete die Auslagen eingehend.
Manschettenknöpfe... Kravatten... Einstecktücher... "Ich... bin normalerweise eher der Jeans und T-Shirt Typ... vielleicht mal ein Sakko, wenn's festlich sein soll.. " Er zuckte mit den Schultern. "Aber ich hatte auch noch nie einen, der mir gefallen hat..."

"Muss ich wirklich eine Anzughose tragen?" fragte er nach einer Weile. "Sie sind so weit und... der Stoff ist ziemlich ungewohnt..." Er zog seine Nase ein wenig Kraus. Er hatte sich bereits für ein Hemd in einem dunklen Edelsteingrün entschieden, das seine Augen betonte und einen passendes, Anthrazitfarbenes Sakko, das ein wenig sportlicher aussah und ihn weniger nach einem Schulabgänger aussehen ließ als ein klassisches Sakko.

Letzendlich fand er auch eine Hose die er okay fand und betrachtete sich im Spiegel. Ungewohnt. Kravatte... Er fasste seine Haare zu einem kleinen Zopf zusammen, wobei sie an den Seiten sofort wieder heraus fielen. "So schlimm ist es gar nicht..." murmelte er. Seine Socken passten zum Hemd....

Prüfend betrachtete er sich im Spiegel und sah dann zu der Dame, als sie ihn ansprach. "Ich denke ich bekomm das hin..." meinte er und schaffte es tatsächlich den Seidenstoff in einen Eleganten Knoten zu verwandeln.
"Ungewohnt, aber nicht schlecht... " Er drehte sich kurz von links nach rechts, betrachtete sich noch ein mal im Spiegel. "Ich würde fast sagen ich erkenne mich kaum wieder..."

Er suchte noch ein wenig, bevor die Dame seine Maße nahm und ihn mit einem Termin nach Hause schickte.
Er lächelte als er ging. Das war spannend und das war wahrscheinlich besser als eine einfache Session in irgendeinem Keller....

An dem Termin, der ihm gegeben worden war ging er wieder in den Laden zurück und zog sich um. Er sah gut aus, und seine Mom weinte bestimmt zuhause, als er ihr das Bild schickte.

Er gab sich Mühe mit seinem Aussehen an diesem Abend, nicht, dass er das sonst keine Mühe gab, aber heute schenkte er seinem Aussehen besondere Aufmerksamkeit. Er wollte nach seinem eher negativen, ersten Eindruck wenigstens einen guten zweiten hinterlassen.
"Du siehst so erwachsen aus..." seine Mutter hatte tatsächlich Tränen in den Augen als sie zu ihm kam, ihm die Haare aus der Stirn strich und den letzten Knopf schloss und seine Kravatte fest zog. "Mom.... Ich erzähle dir später wie es war, ja? Ich muss jetzt los..."
Er löste wieder den obersten Knopf und lockerte die Kravatte wieder etwas.

Elegant stieg er aus dem Taxi, verabschiedete sich von dem Fahrer und sah sich etwas verloren um. Er trug einen weiten Wollmantel über seinem neuen Maßanzug. Und dann sah er ihn und stellte sich neben ihn an die Wand. "Einsam?" fragte er leise "Danke für den Anzug..."

"Ich glaube ich hatte noch nie einen Anzug, der mir so gut gefallen hat... " Er lächelte leicht. "Auch wenn es ungewohnt ist..."
Elegant löste er sich von der Hauswand und legte seinen Arm in den des Blonden, ließ sich von ihm in den Konzertsaal führen als wäre es für ihn das natürlichste der Welt. Dass er nicht genau wusste wie er sich zu verhalten hatte überdeckte er mit charmanter Zurückhaltung. Auf das Kompliment reagierte er deswegen ein wenig verlegen. "Danke... ja... Ich denke dafür habe ich mich noch zu wenig mit formeller Kleidung beschäftigt um zu wissen was mich in diesem Bereich ausmacht... " Er strich sich eine der kohlschwarzen Strähnen hinters Ohr. " Ich mag Edelsteintöne.... Und kein Rosa, so viel habe ich schon festgestellt."
Er ließ sich von seinem Begleiter in die Konzerthalle geleiten und ließ seinen Blick über den Goldenen Docor und die samtigen, roten Sessel gleiten, die auf eine Opulente Bühne zuliefern. " Es ist schon eine Weile her, in der Schule das letzte mal in so einem Klassischen Konzert... Sonst bin ich eher... härteren Klängen zugeneigt. Und ich mag Musicals. Dracula ist einer meiner derzeitigen Favoriten." erzählte er mit dem Ort angemessener Stimme. " Magst du klassische Konzerte? Und... " Er lächelte " dürfte ich deinen Namen erfahren?"

Er nickte. "Ich werde wohl nicht mehr daraus herauswachsen..." meinte er und warf einen weiteren Blick auf die Bühne, auf der die ersten Musiker ihre Plätze einnahmen. "Dracula ist wirklich sehenswert. Gesanglich sehr anspruchsvoll und die Geschichte ist gut..." berichtete er und fragte dann nach den Vorlieben des Blonden und seinem Namen.
"Er schmunzelte. "Gut, dann sollte ich mir wohl Mühe geben..." Dann tat sich etwas auf der Bühne und er wandte seinen Blick darauf, lauschte dem chaos an instrumenten, das sich schließlich in einem Ton fand. Und dann ging es los.... Er folgte der Musik ruhig und entspannt, schloss irgendwann sogar die Augen um von nichts abgelenkt zu werden... Er kannte nur einige der Stücke, aber das störte ihn nicht. Und dann spielten sie ein Stück, das ihm bekannt vorkam und ihm beinahe das Herz zeriss... Er biss sich auf die Unterlippe, lehnte sich etwas näher an den Blonden, nur ein wenig...
Zwei Lieder später erhoben sich die Musiker zur Pause. "Möchtest du etwas trinken....?" fragte Ari leise, als er sich wieder etwas gesammelt hatte. Direckt nach der Musik zu reden erschien ihm irgendwie falsch....