RE: You Belong To Me - 18

Zaphikel

"Es ist ungewohnt!" antwortete ich ehrlich. Ich genoss Seeres Nähe. Zögernd schloss ich kurz die Augen und entspannte mich. Es fühlte sich so gut an, bei ihm zu sein. Nicht mehr falsch, sondern...richtig. Einfach nur richtig. Ich öffnete die Augen wieder. Es gab eigentlich nichts, dass ich mir wünschte. Es war alles perfekt, so wie es war. "Ich habe keine Wünsche. Es soll einfach alles so weiter gehen wie jetzt!" Ich wollte Seere nicht um Sex bitten. Es sollte von ihm aus kommen.

-Seere-

"Awww, mein bescheidener, süßer Zaphikel." Ich fand das total niedlich, dass er sich von mir nichts wünschte. Es war ungewöhnlich für einen Dämon, aber ehemalige Engel hatten manchmal solche Anwandlungen. Auch bei meinem Vater, Luzifer selbst, hatte ich schon solche Anwandlungen seines früheren Ichs bemerkt.
"Nun gut, dann... wie wäre es, wenn wir Shoppen gehen, hm? Du brauchst eigene Kleidung", schlug ich vor.

Zaphikel

Ich errötete, als Seere mich 'süß' nannte. "J-ja...okay!" stammelte ich. Es war mir etwas unangenehm, da ich kein Geld hatte. Ich war froh, Seere zu haben. Kurz glitten meine Gedanken zu Varan und Raziel. Wie es mit denen nur weiter gehen würde? Schnell verwarf ich die Gedanken wieder.
Es war eigentlich egal. Im Moment zählten nur Seere und ich. Ich stellte mir auf einmal die Frage, wie es mit uns beiden weiter gehen würde...würde er mir seine Zuneigung auch vor anderen Dämonen zeigen, oder war es ihm peinlich?

-Seere-

Es war wirklich süß, wie unsicher dieser starke Krieger sein konnte. "Ach, übrigens, haben dich auch alle Wachen mit Respekt behandelt? Ich habe eine Mitteilung weitergeleitet, dass du meine rechte Hand bist und... darüber hinaus", fragte ich ihn, wobei zum Ende meine Stimme einen verruchten Tonfall annahm.
Ich nahm Zaphikel an der Hand und teleportierte uns zur Haupteinkaufsstraße dieser Stadt, über die ich... leider nur zum Teil regierte. Caliban verwaltete mehr hiervon. Deswegen hasste ich meinen Bruder auch so sehr und wollte ihn aus dem Weg haben.

Zaphikel

Darüber hinaus...ich lächelte glücklich. "Deswegen haben sie mich so komisch behandelt..." Ich ließ zu, dass er meine Hand nahm und sah mich dann um. Ich legte den Kopf schief, als ich Seeres Blick bemerkte. Er wirkte wütend. "W-was ist denn?" wollte ich besorgt wissen. Hatte ich etwas falsch gemacht? Das konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen, da ich nichts getan hatte. Ich trat zögernd näher zu ihm. "Du wirkst so wütend..." Ich wollte ihm zeigen, dass ich alles tun würde, um ihn glücklich zu sehen. Mein Herz schlug schneller, als wir uns so nahe standen. Ich bemerkte, dass ich ihm nahe war und senkte den Blick. Schnell wich ich einen Schritt zurück. "Tut mir leid..." entschuldigte ich mich, da ich nicht wusste, wie er darauf reagieren würde.

-Seere-

"Huh?" Ich tauchte aus meinen Hassgedanken auf und sah zu Zaphikel, der mich ängstlich ansah und vor mir zurückgewichen war. Erst jetzt bemerkte ich, dass wegen meiner Hassgedanken meine Kraft immer weiter angestiegen war. Wahrscheinlich leuchteten meine Augen gerade auch dämonisch rot. Nur langsam beruhigte ich mich wieder. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich musste nur eben an meinen Bruder denken, Caliban", sagte ich und sprach den Namen voller Abscheu aus. "Er herrscht zum Großteil hier über die Stadt. Mir gehören nur unbedeutende Teile. Randbezirke. "Es macht mich jedes Mal wütend, wenn ich daran denke, dass er mehr hat als ich. Dabei sind wir fast gleich stark!"

Zaphikel

Verstehe...es ging also um diesen Caliban. Ich nahm zögernd seine Hand. "Wir werden Euren Bruder schon beweisen, dass Ihr besser seid." Ich würde alles tun, um Seere zu unterstützen. Auch, wenn es in einem Kampf enden würde. Ich würde es in Kauf nehmen! Für Seere. Sein Aussehen jagte mir keine Angst ein.
Ich deutete auf einen Klamottenladen. "Da hinein?" fragte ich und gab mir Mühe, unbeschwert zu wirken. Ich fühlte mich einfach nur wohl bei Seere. Ich hatte das Gefühl, alles mit ihm schaffen zu können.

-Seere-

Ich blickte auf meine Hand, die in seiner lag. "Ja, das werden wir", hauchte ich und lächelte fröhlich. Mit Zaphikel konnte ich Caliban in seine Schranken weisen. Aber erstmal wollten wir einkaufen. Ich nickte auf Zaphikels Vorschlag hin. "Ja, der sieht gut aus. Was trägst du denn gern so? Engel haben ja immer recht züchtige Kleidung. Magst du es vielleicht etwas luftiger? Oder mehr Panzerung? Ich fände beides ziemlich sexy an dir." Ich lächelte. Natürlich konnte Zaphikel auch ganz normale Kleidung tragen. Gerade für offizielle Anlässe war etwas Festliches eher angebracht, als das aufreizende Lederoutfit.

Zaphikel

Ich entspannte mich völlig. Es freute mich, dass er meine Berührung zu ließ.
Hmm...gute Frage, was wollte ich tragen? Ich zuckte mit den Schultern. "Normale Sachen, denke ich!" Ich hatte mir nie die Frage gestellt, wie meine Kleidung hier aussehen würde. Im Himmel hatte ich mich nie damit beschäftigt. Ich fühlte mich komisch, als ich an die anderen Engel dachte...Wie es Sariel wohl ging? Schnell riss ich mich ins Hier und Jetzt zurück. Wir betraten gemeinsam das Geschäft und meine Miene verdüsterte sich, denn ein paar Schritte von uns entfernt stand doch tatsächlich dieser Caliban! Ich knurrte missmutig, sah zu Seere. Ich würde alles tun um ihn zu verteidigen.

-Seere-

Gut, dann würden es normale Sachen sein. Das war für mich auch okay. Aber bestimmt konnte ich Zaphikel trotzdem davon überzeugen, das eine oder andere sexy Kleidungsstück für mich zu tragen. Das stand ihm einfach total gut. Ich ging zu einem Stand mit Hemden für Männer, als Zaphikel plötzlich knurrte. Und da spürte ich ihn. Auch mir entfuhr ein missbilligender Laut und ich wandte mich um. Caliban. "Was will der denn hier?", kam es genervt von mir.

Zaphikel

Ich stellte mich neben Seere und funkelte Caliban herausfordernd an. Ich wollte Seere beweisen, dass er mir wichtig war- mehr als ein Meister normalerweise war. Nun schien auch Caliban uns zu sehen. Er wirkte unglaublich überheblich. Ich hasste ihn jetzt schon, auch, wenn ich ihn nicht kannte. Ich wandte meinen Blick wieder zu Seere. Obwohl ich Caliban nicht mochte, würde ich auf Seeres Erlaubnis, ihn zu beschützen, warten. Einige Dämonen hatten sich um uns versammelt. Ob es Seere nervte, im Mittelpunkt zu stehen? Oder war es ihm egal?

-Seere-

Als Caliban mich bemerkte, grinste er sein übliches überhebliches Lächeln. Dann kam er langsam auf uns zu. Ich spürte, wie Zaphikel sich neben mir anspannte. Ich war froh, jemanden an meiner Seite zu haben. Auch Caliban bemerkte ihn nun und musterte ihn abschätzig. Dann blieb er stehen. Er spürte, dass er uns unterlegen war, denn er war hier allein im Laden.
"Seere... Bruderherz", sagte er mit schleppender, gehässiger Stimme. Ich knirschte mit den Zähnen. "Caliban..."
"Wie ich sehe hast du dir ein Schoßhündchen angeschafft. Das ist doch dieser Engel von gestern..."
"Zaphikel ist meine rechte Hand, Caliban. Ich an deiner Stelle würde ihn nicht als Schoßhündchen bezeichnen. Das könnte sonst böse für dich enden." Caliban lachte auf. "Für mich? Du reißt ganz schön das Maul auf, kleiner Bruder." Mir kam der Gedanke, dass das hier eigentlich die perfekte Gelegenheit war, Caliban mir zu unterwerfen. Er war mal nicht von seinen Anhängern umgeben, hatte ganz offensichtlich nicht mit mir gerechnet.
Ich lächelte selbstbewusst. "Ich lass lieber Taten sprechen, "Bruderherz"." Ich blickte zu Zaphikel und gab ihm mal wieder eine Kugel. "Fang ihn mir."
Caliban hob eine Augenbraue. "Du wagst nicht gerade tatsächlich, mich unterwerfen zu wollen, oder?" Er lachte und blickte zu Zaphikel. "Ich werd dein Hündchen auseinandernehmen, ihm die Kugel entreißen und ihn für mich einfangen. Dann wird er mein Diener."
Selbstsicher lächelte ich Caliban an. Auch wenn ich nicht wusste, ob Zaphikel wirklich gewinnen würde. "Das wirst du niemals schaffen. Zaphikel, mach ihn fertig!"

Zaphikel

Das war genau der Befehl, den ich erwartet hatte. Ich grinste frech. "Mit dem größten Vergnügen!" Ich nahm die Kugel, dann zog ich mein Schwert und stürzte auf Caliban zu. Mir war klar, dass dieser Kampf nicht leicht werden würde. Wie ich es geahnt hatte, wich Caliban aus und griff nun selbst an.
Im letzten Moment wich ich dem Angriff aus. Sein Schwert krachte in die Wand, vor der ich stand. Ich sah meine Chance und verpasste Caliban einen Tritt, der ihn an die gegenüber liegende Wand schleuderte. Doch mein Angriff schien meinem Gegner nichts auszumachen, denn er erhob sich schnell. Es wirkte, als wäre ihm nichts passiert. Ich knurrte wütend, dann stürzte ich auf ihn zu. Noch bevor ich ihn erreichte, kam er mir entgegen. Ich griff wieder mit dem Schwert an, doch es gelang ihm, mich zu entwaffnen.
Ich war nicht sehr gut in Nahkampf, doch mir blieb keine andere Wahl. Ich erteilte Caliban zahlreiche Schläge, musste jedoch ebenso viel einstecken. Einer seiner Schläge ließ mich kurzzeitig Sternchen sehen, doch nun Schwäche zu zeigen, wäre mein Ende. Ich war einen Moment unaufmerksam, und Caliban nutzte dies. Sein nächster Schlag traf mich im Magen und schleuderte mich durch das große Fenster auf die Straße hinaus. Mühsam richtete ich mich auf. Ich spürte, wie sich einige Glasscherben in meine Haut bohrte. Blut lief über meine Wunden, doch ich ignorierte die Verletzungen und sprang auf. Meine Schwäche ließ mich wütend werden. Mit neuer Kraft griff ich erneut an.

-Seere-

Lächelnd beobachtete ich, wie Zaphikel sich wie ein losgelassener Hund auf seine Jagdbeute stürzte. Ich hielt mich etwas abseits und genoss die Show. Die beiden nahmen schon bald den Laden ziemlich auseinander. Andere, schwächere Dämonen flüchteten vor dem Kampf der beiden. Ich seufzte. Zu schade um die ganze zerstörte Kleidung.
Zaphikel steckte ordentlich ein. Das wunderte mich nicht. Caliban war stärker als ich und somit war ihm Zaphikel unterlegen. Langsam aber sicher machte Caliban Zaphikel fertig. Unbemerkt von den beiden zückte ich mein eigenes Schwert. Caliban hatte mit Zaphikel schon genug zu tun. So bemerkte er nicht, wie ich von hinten an ihn herankam. Ich hob mein Schwert und verletzte Caliban schwer am Rücken. Laut schrie er auf und verfluchte dann mich. "Du hinterhältiger Hurensohn, Seere!", zischte er. Ich lächelte amüsiert. "Es war nie die Rede davon, dass ich mich aus diesem Kampf heraushalten würde. Deine Kraft gehört schon bald mir!"
Ich blickte Zaphikel an. "Sperr ihn in die Kugel, schnell!"

Zaphikel

Ich schämte mich, dass ich nicht alleine mit Caliban fertig geworden war. Doch im Moment ließ ich mir nichts anmerken. Ich nickte gehorsam und hob die Kugel.
Ich sah zu, wie Caliban in der Kugel eingeschlossen wurde. Ob Seere wütend war, weil ich es nicht alleine geschafft hätte? Würde er mich bestrafen? Ich würde es verstehen können. Verunsichert sah ich zu Boden.
Einige Dämonen hatten sich versammelt und tuschelten miteinander. Ich wagte es nicht, meinen Herrn anzusehen. Doch ich durfte mir im Augenblick nichts anmerken lassen, hob den Blick und reichte Seere die Kugel. Meine Wunden ignorierte ich. Ich wollte mich bei Seere entschuldigen, doch ich fand keine Worte. Schnell senkte ich ergeben den Blick. Ich dachte, ich hätte kein Recht, ihn anzusehen.