RE: Tropaeum est possessio - 2

Die Augen geschlossen und ansonsten kaum einen Sinn benutzend, ließ sich Santiago hin und her tragen. Er fühlte sich reizüberflutet und wollte nichts mehr von alledem mitbekommen. Es war ihm zwar nicht egal, aber er fühlte sich überaus erschöpft und kaum noch in der Lage, mehr Informationen aufzunehmen. Der Käfig schwang hin und her, und er krallte sich fest, gab keinen Mucks von sich, und machte sich klein. Beinahe hatte man das Gefühl, er würde versuchten, sich unsichbar zu.
Erst als der Käfig eine Weile nicht mehr schwankte und Ruhe einkehrte, öffnete er wieder die Augen, und wirkte ausgezerrt. Die trägen Augen blickten sich vorsichtig in dem kleinen Raum um. Dann drehte er sich langsam, bis er den Jungen vor sich sah. Er war ihm fremd. War es nun ein dritter Spieler im Bunde, der versuchte, ihn zu stehlen? Ein genervtes Schnauben drang aus der haarigen Schnauze.
Dann sah er sich ein weiteres Mal um, als würden seine Augen nach etwas Wichtigem suchen. In jede Ecke glitten seine hungrigen Blicke. Doch er fand nichts, wonach er begehrte oder was er brauchte, und so hatte er auch keinen Grund, den Käfig zu verlassen. Schnell war die Hoffnung verflogen, wurde von Besorgnis überflutet, und in seinen Augen konnte man jede noch so kleine emotionale Regung erkennen, als wäre er ein offenes Buch.
Kurz brummte er kritisch, machte deutlich, wie unwohl er sich fühlte, und drückte sich wieder tiefer in den Käfig, bis der fellige Hintern sich an die Gitter presste.

Emricho blieb in dieser Gestalt, er wollte sehen wie das Wesen im Käfig reagierte. Im Zweifel konnte er diesen Illusionszauber auch von sich nehmen, er hatte ja nicht wirklich diese Gestalt angenommen, so wie es dieser Wandler tun würde. Es war nur eine Illusion für jene die nicht dahinter sehen konnten. Er hatte den Käfig geöffnet und sah nun interessiert dabei zu, wie der Fuchs reagierte, wie er schnaubte und wie seine Augen sich veränderten. Wie besorgt und unzufrieden er aussah. Kurz verlor er sich in dem Anblick, dann stand er Junge auf.
Der Raum war nicht groß. In ihm stand auch nicht viel, ein Tisch, am Fenster, eine Kommode an der Seite des Raumes, ein Spiegel, der jedoch abgehangen war. Neben der Tür war ein weiterer Kleiderschrank. Doch Emricho ging zu dem Tisch und blieb davor stehen. Er beschwor Ein Glas Wasser und Brot mit einem Stück Fleisch. Die Magie erlaubte es ihm nicht einfach Dinge aus dem nichts zu holen. So etwas ging nicht und die wenigstens verstanden, dass das Essen und auch das Trinken, immer irgendwo herkommen mussten. Es war etwas lebendes, etwas elementares, das man nicht einfach erscheinen lassen konnte. Und so waren dies Dinge, die aus der Küche unter ihnen stammten. Natrürlich hätte er runter gehen können. Doch er wollte seinen neuen Besitz nicht alleine lassen. So nahm er das Glas und den Teller und stellte ihn auf den Boden, bevor er sagte "Iss. Trink.", und dann einige Schritte zurück machte. Er war ungeduldig darauf, das sich dieser Fuchs endlcih verwandelte, er sehen konnte, wie es funktionierte. Doch die Vampire hatten recht. Es gab immer bestimmte Voraussetzungen, die es zu erfüllen gab. Und er begann mit dem Elementaren. Essen und trinken.

Santiago hielt nicht hinter dem Berg damit, wie er sich fühlte. Seine Augen offenbarten alles. Selbst, wenn er sich durch Wörter nicht mitteilen konnte, weder sprechen noch schreiben, so war seine Gemütslage mehr als deutlich. Selbst das Fuchsgesicht zeigte die Mimik, die jeder verstand.
Er begann, sich erneut klein zu machen und hinzulegen, als würde er sich ausruhen wollen. Die Erschöpfung der letzten Tagen - oder Wochen - waren ihm anzumerken. Er spielte keine falsche Stärke vor.
Als jedoch der Junge aufstand, zum Tisch ging und etwas beschwor, beobachtete er ihn dabei aus kleinen müden Augen. Als er erkennen konnte, was es war, hob er langsam den Kopf. Wenig später bekam er die Gelegenheit, sich endlich zu stärken. Jedoch schien er auf die Nahrung nicht zu achten, als er samt Käfig auf dem Boden stand. Hastig steckte er direkt den Kopf in das Wasserglas und versuchte mit der Fuchszunge so viel Flüssigkeit wie nur möglich einzunehmen. Als er an seine Grenzen kam, stieß er es um, und leckte es vom Boden. Selbst, als man meinen konnte, es gäbe keinen Tropfen mehr, leckte er weiter wie im Wahn verzweifelt herum, legte sich über die noch feuchte Stellte, kratzte auf dem Boden herum. Die Nahrung hingegen, und nun auch der Junge, fanden keine Beachtung.

Es war faszinierend, die Art, wie dieses Wesen gierig wurde beim Anblick des Wassers. Hatte er nur Durst? Es wirkte beinahe als bräuchte er das Wasser für mehr als für sein inneres. Der Junge ging auf den Boden in die Hocke, nahm das Wasserglas und stellte es wieder auf. Er murmelte leise etwas, und sah zu, wie das Wasserglas sich wieder füllte, wie es übersprudelte und nicht versiegen wollte. Das Wasser breitete sich auf dem Boden auf, benässte ihn und lief zwischen die Schuhe des Hexers, der sehen konnte wie der Holzboden aufquillte. Aber das war kein Problem um das er sich gerade kümmern wollte. Er wollte wissen, wie dieses Wesen reagierte, wollte erfahren ob es noch mehr brauchte. Doch wie es zunächst schien, war das Wasser das einzige was er wollte. Denn das Essen lies er unbeachtet.

Kaum stellte der Hexer das Glas auf, landete die Fuchsschnauze gierig in ihr, noch bevor es zu sprudeln begann, als wäre er vollkommen dehydriert. Das Wasser umhüllte kurzzeitig seine Schnauze, und in seiner Hast verschluckte er sich kurz, schüttelte sich, schnaubte die Nase. Die klare Flüssigkeit umgab seine Füße, und er legte sich direkt wieder flach auf den Bauch, um so viel Körperkontakt wie möglich mit dem Wasser zu erhalten, und begann anschließend unermütlich es vom Boden aufzulecken. Minute um Minute verging, ohne das er aufhörte, Liter um Liter, und es schien so, als würde der Magen des Fuchses dadurch kaum aufquillen. Schließlich, als der schlimmste Durst gestillt war, drehte er sich, benässte sich vollkommen, begann sie zu putzen und zu waschen, auf dem Boden umher zu reiben, damit es durch das dichte Fell die Haut erreichte.

Der Hexer konnte sehen, wie dringend der Fuchs dieses Wasser gebraucht hatte. Er sah ihm zu, wie er es geradezu in sich hinein zwang. Fragte sich dabei, ob er wohl gleich alles wieder auskotzen würde, so voll wie sein Magen nun sein musste. Doch es kam anders. Der Wandler wusch sich, benässte seinen Körper und der Hexer beschloss dass es genug war. Er lies die Quelle versiegen und griff nach dem Wasserglas. Das restliche Wasser hielt er hoch und sah fragend zu dem Fuchs "Willst du noch mehr?", wollte er wissen. Er wusste noch nicht, dass der Fuchs ihn nicht hören konnte. "Dann zeig mir deine Gestalt.", hauchte er und in ihm wuchs erneut die Erregung. Er wollte es sehen, wollte mit eigenen Augen sehen, wie sich dieses Wesen verwandelte und eine andere Form, vielleicht sogar seine eigene annahm?

Der Fuchs war schließlich vollkommen durchnässt. Das triefende Fell hing ihm schwer am Körper, es hatte sich ein Scheitel auf seinem Rücken gebildet, welcher einen dunklen Fleck auf der ansonsten weißen Haut zeigte.
Als der Junge das Wasserglas anhob, sah er ihm nach und beobachtete ihn aufmerksam. Blickte dann auf die sich bewegenden Lippen, seine eigenen Ohren zuckten verwirrt. Fragend war sein Blick in das Gesicht seines Gegenübers gerichtet. Er erkannte darin die Aufregung, die Gier. Irgendetwas verlangte dieser Hexer, das war ihm schon klar. Und da Santiago ein Gestaltwandler war, wünschte er sich sicherlich eine Wandlung. Doch Santiago wusste nicht, in was er sich verwandeln sollte, und selbst wenn er wollte, er konnte es nicht. Nicht hier, nicht jetzt, nicht einfach so, wie es sich viele Leute wünschten. Sie hatten die naive Vorstellung, dass es einfach immer möglich war, ohne Voraussetzungen und Einschränkungen.
Der Fuchs schüttelte nur langsam den Kopf bei seinen Gedanken und den Thesen, die er hatte. Dann entfernte er sich von dem Kind, versuchte auf den Tisch am Fenster zu springen, doch dafür fehlte ihm noch immer die Kraft.

Emricho sah ihn an, sah zu, wie aufmerksam sein Blick wurde und wie der Fuchs dann den Kopf schüttelte. Er nahm dies als Antwort, und presste die Lippen aufeinander. Unzufrieden sah er sich ihn an. "Dann wohl nicht.", murmelte er und stand auf. Er sah noch zu, wie der Fuchs versuchte auf den Tisch zu gelangen. Er brauchte keine Angst zu haben, dass er entwisch. Dann verließ er den Raum und schloss die Tür hinter sich. Er lies die Illusion des Kindes fallen und bewegte sich durch sein Haus. Er würde wohl studieren müssen, in seinen Büchern und alten Werken. Was brauchten Gestaltwandler um eine andere Gestalt anzunehmen? Und wie lange würde er warten müssen. Ungeduldig ging er zu seinen Büchern, suchte sich jene heraus in denen Informationen standen und setzte sich an seinen Tisch, um das Wissen in sich aufzusaugen. Dabei lauschte er immer mal wieder zu dem Zimmer, doch seine Konzentration lag auf der alten Schrift.

Ab nun blieb Santiago fast immer alleine. Er gab kaum einen Mucks von sich. Zwar sah er nie glücklich aus, doch er jaulte oder klagte nicht. Lag zumeist auf dem Boden in einer Ecke, eingerollt und bewegungslos. Am Ende eines jenen war die Wasserschüssel leer, das Fleisch unberührt, aber das Brot hatte er zu sich genommen.
Nach zwei Tagen kam schließlich der bestellte junge Mann, welcher angeblich eine großartige Rassenkunde besitzen sollte. Er klopfe, und trat ein, reichte dann dem Hexer die Hand. Er hatte einen schweren Rucksack und einen Koffer dabei und hatte bisher nur die Information, dass es sich um einen Gestaltwandler handeln sollte.
"Bitte teilen Sie mir alle Informationen zu ihm mit, selbst das, was Ihnen unwichtig erscheint. Wo wurde er gefunden, wie haben Sie ihn erworben, hat jemand die Wandlung gesehen? Was frisst er, was trinkt er, wie verhält er sich? Wie lange besitzen sie ihn?", begann er zunächst ihn auszufragen und einen Block mit einem Stift heraus zu holen, um sich viele Notizen zu machen.|addpics|jjn-l-1245.jpg|/addpics|

Emricho war in seinen Büchern nicht sehr viel weitergekommen und hatte sich entschieden jemanden einzuweihen. Er war ein einfacher Mensch, der allerdings ein großes Wissen verfügen sollte Emricho führte ihn in das Gesellschaftszimmer, wo er ihm einen Sitzplatz anbot. Er hatte bis jetzt nicht vor, ihm zu sagen, wo der Wandler sich befand, noch ihn ihm zu zeigen. Doch die Informationen wollte er auf jeden Fall haben. Also setzten sie sich an den Tisch und Emricho sah ihn aufmerksam und ohne eine Spur Zweifel an "Ich weiß nicht viel über ihn. Er ist in Gestalt einer Fuchsart und keine Wandlung wurde bisher beobachtet. Er frisst nur das Brot, dass ich ihm hinstelle. Das Fleisch rührt er nicht an. Außerdem trinkte er unglaubliche Mengen Wasser. 2,5 Liter am Tag, der boden ist nicht nass, also trinkt er es, oder er badet darin.", erzählte er weiter und sah kurz auf den Rucksack und die Tasche "Seid 3 Tagen ist er bei mir.", er war gespannt, was der Mann zu sagen hatte. Er hatte mehr wissen über diese Wesen und nun hoffte Emricho durch ihn zu erfahren, wie er eine Wandlung herbeiführen konnte.

Der Blonde machte sich Notizen, sah von seinem Block kaum auf, hörte aber aufmerksam zu. "Vielleicht hat man ihnen auch einfach nur einen Fuchs untergejubelt?", fragte er schließlich nach. Es war schon vorgekommen, dass Leute glaubten, etwas unglaublich seltenes ergattert zu haben, und letzten Endes wurden sie nur betrogen. "Entweder diese Eigenschaften sind rassespezifisch, oder aber er ist krank. Sollte es wirklich ein Fuchs sein, ist es ein kranker Fuchs, da er kein Fleisch frisst und übermäßig viel Wasser braucht." Einige Sekunden lang dachte er nach. "Das sind zu wenig Informationen. Ich muss ihn sehen, ihn untersuchen, mit ihm kommunizieren. Sie können mich wieder fort schicken, aber meine Erfahrung sagt mir, dass sie bald entweder einen toten Fuchs haben werden, oder einen toten Gestaltwandler, wenn sie nicht wissen, was er braucht. Und sie sind leider einer von zu vielen, die sich blauäugig irgendwelche Wesen anschaffen und sich hinterher wundern, weshalb diese verenden." Sein Tonfall war mahnend. Er hasste solche Leute, und hielt damit auch nicht hinterm Berg.

Emricho hörte ihn zu und hob die Brauen "Es gibt keinen Zweifel an seiner Rasse.", erklärte er knapp und hörte ihm zu, lies ihn reden und in dem Glauben ihn zurechtweisen zu können. "Dieser Wandler steht unter besonderem Schutz.", er stand auf. "Folgen Sie mir und ich zeige ihn ihnenen.", doch er blieb stehen und sah ihn von oben herab an "Doch wagen Sie es nicht ihn zu entwenden oder mich über den Tisch zu ziehen.", seine Augen wurden ebenso mahnend wie die des Mannes eben. "Dieses Haus hat mehr Schutzzauber, als sie es erdenken können und jedes Fehlverhalten kann ich sofort beenden.", er musste sicher gehen, dass dieser Mann ihm keine Falsch informationen gab, oder versuchte den Wandler zu befreien. Trotzdem war er auf seine Hilfe angewiesen. Also ging er nun vor und nach oben, er ging zu dem Zimmer und lies den Fachkundigen ein, bevor er ihm folgte und die Tür hinter ihnen schloss.

Der Blonde nickte nur verstehend, erwiderte aber nichts. Er war nur ein Mensch, und vor sich hatte er einen Hexer. Er konnte wenig ausrichten, aber auch deshalb hatte er einen sehr guten Ruf und weckte viel Vertrauen. Er folgte ihm leise, trat schließlich in den Raum ein. Als die Tür sich öffnete und die Schritte den Holzboden leicht zum wackeln brachte, sah Santiago auf und betrachtete die Männer aus kleinen, weiterhin müden Augen.
Der Mensch schritt langsam auf ihn zu, sah ihm direkt in die Augen, und ging vor ihm in die Hocke. Santiago versuchte nicht zu flüchten, er blieb einfach nur liegen. "Das ist die Gestalt eines Harzfuchses. Die gibt es häufig in Virginia, die verrückte Kreuzung irgendeines Magiers. Sie sind für gewöhnlich taub", erklärte er Emricho, ohne sich umzudrehen. Santiago sah nur die sich bewegenden Lippen, verstand jedoch kein Wort.
Vorsichtig hob er eine Hand, und so langsam, dass Santiago reagieren konnte, wollte er sie auf dessen Schulter legen. Bei der leichten Berührung jedoch zuckte er, und kroch einige Zentimeter zur Seite, ohne aber aufzustehen. Er bewegte sich unsicher.
Der Magier schrieb "Ich muss dich untersuchen" auf den Block, hielt es dem Fuchs vor. Es schien, als würde dieser überlegen, ehe er nickte.
Erneut legte sich die Hand des Menschen auf das Fell, Santiago zwang sich, still liegen zu bleiben. Der Mensch untersuchte ihn, nahm aus seinem Koffer eine Lupe, strich das Fell zur Seite, sah sich die Haut darunter an, Zentimeter für Zentimeter. Schließlich fasste er etwas Haut, Santiago begann vor Schmerzen zu zittern und fiepen, als die Finger die Haut leicht hochzogen. Sie zog sich nicht in ihre ursprüngliche Form zurück.
Dann steckte er vorsichtig einen Finger ins Ohr, schien zu fühlen. Sah anschließend in das Maul, in die Ohren, in die Augen, blickte unter die Pfoten und zwischen die Zehen. Dann stand er auf, machte sich wieder Notizen. "Es ist kein Harzfuchs, sie haben keinen so wachen Verstand. Harzfüchse sind nur Füchse mit kleinen Hörnern, mehr nicht. Es könnte also ein Gestaltwandler sein." Er legte den Block ab, samt dem Stift. "Er ist abgemagert, dehydriert, übermüdet, und seine Haut ist mit winzigen Rissen übersäht und hat sich an einigen Stellen schwarz verfärbt. Wenn sie so weiter machen, überlebt er es nicht. Bringen Sie bitte einen Bottich mit Wasser, Decken, und verschiedene Speisen. Ich kann noch nicht mit Gewissheit sagen, was es ist, dazu müsste ich sein Verhalten untersuchen. Gibt es noch irgendwelche Informationen, die Ihnen einfallen, die sie mir noch nicht genannt haben?"

Emricho lehnte sich an den Tisch und sah dem Mann dabei zu, wie er den Fuchs untersuchte, wie er ihm die Schrift vor die Nase hielt und der Fuchs nickte. Ungeduldig wartete er ab, bis der Mensch sich aufstellte und ihm erklärte, was er da vor sich hatte. Dass er taub war, war bereits eine von seinen Vermutungen gewesen. Er hörte ihm zu und seufzte. Er hatte bereits Gestaltwandler gesehen, die weniger anstrengend waren, als dieser hier und kurz bereute er diese Entscheidung. Allerdings war da noch immer die Gier, die in ihm wohnte und die ihn dazu leitete, den Bottich herauf zu beschwören und dieser begann sich mit Wasser zu füllen. "Ich habe Ihnen alles gesagt.", sagte der Hexer und überlegte, welches Essen er im haus hatte. "Wie viel Wasser braucht er am Tag?", wollte er wissen. Denn sollte es sich herausstellen, dass dieses Wesen mehr Arbeit machte, als dass es nutzen für ihn hatte, würde er sich überlegen, ihn zu behalten, oder zu verkaufen. Als essen beschwor er wieder das Brot, dass der Fuchs scheinbar aß und noch eine Auswahl an Trockenobst und ein wenig Gemüse. Mehr hatte er nicht im Haus und er hatte gerade auch nicht vor anderes zu besorgen, oder jemanden zu schicken. Die Decken besorgte er aus einem der anderen Zimmer, warf sie auf den Boden und sah ungeduldig zu dem Harzfuchs

Der Mensch war angespannt. Er machte diesen Beruf, um diesen Wesen zu helfen, und wollte nicht riskieren, dass er hin und her geschickt wurde. Seine Arbeit war wichtig, auch um Arten zu erhalten.
"Wie viel er braucht, kann ich nicht genau sagen. Achten Sie nur darauf, dass sobald es leer ist, er neues bekommt. Dann kann man messen, wie viel er wirklich braucht. Ich kann aber noch nicht sagen, woran es liegt, dass er so viel benötigt." Als der Bottich sich mit Wasser füllte, erhob sich Santiago langsam. Er konnte es riechen, das Wasser nahezu fühlen, und bewegte sich direkt darauf zu. Wollte in den Bottich hinein, benötigte dabei jedoch Hilfe, und so musste der Blonde ihn nehmen und ließ ihn vorsichtig in das Wasser gleiten.
Die Mimik des Harzfuchses veränderte sich direkt, wurde entspannt und friedlich, und er tauchte ab, bis nichts mehr von ihm an der Oberfläche war. Dort blieb er auch, ganz ruhig, öffnete das Maul, tank wärend er im Wasser schwebte. Der Mensch beobachtete eine Weile schweigend das Geschehen, bis ihm etwas auffiel. Die Farbe schien sich vom Fell zu lösen.
Sehr langsam und angespannt glitt seine Hand in das Wasser und fuhr durch das Fell. Farbpigmente lösten sich, schienen sich aufzulösen, verschwanden in der Flüssigkeit. Immer blasser und blasser wurde das Tier. Die schwarze Nase heller, die Augen verloren ihr Schwarz, alles wurde allmählich grau und dann weiß. Nun sprang der Mensch auf und ging zu seinem Rucksack, holte eines der vielen schweren Bücher heraus und begann darin herum zu blättern. "Ich habe davon gehört.... was war es... was war es...", murmelte er vor sich hin.