RE: Tropaeum est possessio - 5

"Freiwillig? Ob das wohl einen Unterschied macht?", das interessierte ihn tatsächlich. Machte es einen Unterschied, ob das Blut freiwillig gegeben wurde, oder ob er es sich mit Gewalt nahm? "Mh.. Ich glaube, ich kann mich nicht auf dein Wort verlassen.", er würde nicht bleiben, sollte er von jemandem gefangen gehalten werden und dann behaupten, er würde wieder kehren, um etwas zu machen, dass ihm weh tat.
Als er mit der Spritze wieder kam, war die Reaktion des Wesens beinahe mit jedem Sinn zu spüren. Er hörte seine Stimme, roch seine Angst, sah sie und spürte sie gerade zu durch jede Ritze des Raumes vibrieren. "Achso?", fragte er nach und ging langsam auf ihn zu, er betrachtete kurz die Spritze. "Wie denn sonst? Das es jetzt passieren muss ist unausweichlich.", und dann drückte er ihn zurück auf den Boden, lies sich von dem Vibireren der Angst tragen und spürte, wie es ihn erregte dieses Wesen, dass so hell und beinahe Rein in seiner Gestalt war, und wirklich intelligent zu sein schien, unter ihm zu haben. Er hatte ihm im Grunde nur die Hand auf die Brust gelegt, ihn auf den Boden gedrückt und hielt ihn fest. Es kam ihm zu gute, dass er noch nicht so fit war. sein Blick ging zur Spritze, die er nun er nutzen wollte, um an das Blut zu kommen, ohne es direkt mit Sauerstoff in verbingung zu bringen. "Ich fürchte es gibt keinen anderen Weg.", raunte er also. und sah ihm in die angsterfüllten Augen

Warum dieser Mann dachte, er könne sich nicht auf Santiago verlassen, war ihm unschlüssig. Ein Pakt war ein Packt, ein Versprechen durfte nicht gebrochen werden. Das waren für ihn Werte, die nicht infrage gestellt werden durften. Und doch wusste er, dass es jeden Tag hundertfach passierte, und Wesen einanander betrogen und belogen, sie sich niedermetzelten, um in der Hierarchie einige Stufen aufzusteigen.
Der Hexer kam näher, und Santiago versuchte zu laufen, doch stürzte nur immer wieder. Es dauerte nur wenige Sekunden und der Mann war über ihm, drückte ihn zu Boden, und Santiago konnte nur wenig ausrichten. Verzweifelt versuchte er, davon zu kriechen, doch es gelang ihm nicht. Und noch immer versuchte er, nicht zuzuschlagen und den anderen zu verletzten.
"Bitte, bitte hab doch Gnade! Wir können das anders machen, ich habe dir nie weh getan! Warum tust du mir das an?", begann er zu betteln. Seine Stimme war ein wenig lauter geworden, doch er schrie nicht und wirkte noch immer überaus friedlich, wenn man von der Angst absehen konnte. Santiago versuchte ihn erneut von sich zu schieben, blickte kurz auf die Spritze, die nun nur noch beängstigender wirkte. Und leider waren die Adern dieses Körpers, den er grade an sich trug, nur schwer zu erkennen. Wie er es selten tat, wagte er nun nochmal einen Blick nach oben, und sah Emricho direkt in seine gelben Augen. "Bitte, tu das nicht."

Genadenlos pinnte er ihn auf den Boden, schaffte sich über ihn und setzte sich auf seinen Bauch. schob einen Arm nach unten und kniete sich darauf, während der Charahe so jammerte und flehte "Ich habe dich gefragte, wie und nicht, ob es anders geht.", erinnerte er ihn zynisch und griff mit der linken Hand nach dem Arm des Charahe. Er konnte es kaum erwarten das Blut in seiner spritze zu haben. Und er brauchte mehr als nur eine Ampulle.
Emricho ging nicht weiter auf das Gejammer des Wesens unter sich ein. Er griff fest seinen Oberarm und sah ihn an "Halt still.", zischte er kurz und knapp in seiner Gier das Blut zu bekommen, das er sich ersehnte. er sah dabei zu, wie die Venen, die so durchscheinend in der Haut waren, etwas deutlicher wurden, als sich das Blut in seinem Unterarm ansammelte. Er wartete noch etwas, dann setzte er die Spritze an. Sie war für diese Zeit eines der besten Werkzeuge für diese Praktik und Emricho war stolz darauf sie zu besitzen. Sie sorgte dafür, dass das Blut nicht mit Sauerstoff in Berührung kam und war spitz und glatt. Zumindest spitzer und glatter als die alten Modelle. "Schrei, wenn es dir hilft.", So führte er die Nadel langsam in den Unterarm, versuchte an das Blut zu kommen, doch es kam nichts und er musste sie wieder heraus ziehen, nur um sie wieder in dem Fleisch zu versenken auf der Suche nach einer Ader. Er brauchte 3 Anläufe, bis er eine fand, die ihm das Blut gab, das er wollte. Und er füllte sich zwei Ampullen ab, bevor er die Nadel wieder heraus zog und seinen Daumen auf die Einstichstellen drückte.

Was nun passierte, war für Santiago einfach nur grausam und barbarisch. Er wehrte sich so heftig, wie es seine Kraft zuließ, mit dem Ergebis, dass seine Gliedmaßen unkontrolliert um sich schlugen. Aber nach einer Weile hörte er auf, sich zu winden, da er Angst hatte, dass Emricho dann immer häufiger daneben stecken und ihn verletzen würde. Sein Atem ging schnell, viel zu schnell, und sein Herz hämmerte unter seiner Brust deutlich fühlbar. Er wurde schon vor dem ersten Stich blass. Nicht nur die Angst vor der Blutabnahme jagte durch ihn, auch das Gefühl des vollkommenden Kontrollverlustes. Das Verhalten, Emotionen nicht zu zeigen und Stärke vorzutäuschen, kannte er nicht. Er winselte, als die Nadel ihn einmal, dann zwei mal und ein drittes mal stach. Er starrte hin, was die Furcht noch verstärkte, und spannte seinen ganzen Körper an.
Charahes vertrugen Stress und Hektik kaum. Vielleicht würde das nun auch dem Hexer bewusst werden, denn noch bevor er die Nadel raus zog, verdrehten sich Santiagos Augen und mit einem Mal verlor sein gesamter Körper alle Anspannung. Er fiel in eine leichte Ohnmacht.

Emricho blieb auf ihm und spürte den Puls rasen, er nahm das Blut ab und merkte, wie der Druck in dem Körper nachlies, wie er zusammenfiel und dann einfach liegen blieb. Der Hexer besah es sich einen Moment, dann stand er auf und legte das Blut auf denBaumstumpf, genauso wie die Nadel. Er ging zurück zu dem Charahe und seufzte leise, bevor er sich noch einmal abwand und die Decken holte. Er suchte eine passende Stelle und bereitete das Deckenlager vor, dann ging er zurück und kniete sich neben das Wesen. Mit etwas Heilender Kräutermischung, die er vorsorglich mitgebracht hatte, verarztete er den geschundenen Arm beinahe zärtlich. Er legte einen Verband darum und wirkte noch etwas heilende Magie auf ihn, bevor er den schweren Menschenkörper anhob und zu dem Deckenlager brachte. Dort legte er ihn ab, und deckte ihn zu. Seine Hand strich nun sachte über die Stirn des Wesens in die hellen Haare hinein. Ihn anzufassen gefiel ihm und einen Moment überdachte er sein Handeln, verwarf es jedoch und stand auf. Er lies das Essen stehen und ging zu dem blut, das er mit der Spritze mitnahm und den Raum verließ. Er würde später wieder kommen, doch er musste erst sicher gehen, dass das Blut gut verwahrt war, damit er bald sein Ritual durchführen konnte.

Santiago bekam nichts mehr von alledem mit. Nach einer Weile verfiel er aus der Ohnmacht in einen tiefen Schlaf, um sich zu erholen. Am Abend erst wurde er schließlich wach. Er sah sich den Verband an, behielt ihn, und nahm etwas von der Nahrung zu sich, um sich zu stärken. Besorgt war er dennoch, denn die Sonne ging unter, und es gab hier keine Kerzen oder andere Lichtquellen.
Schließlich war es dunkel. Und für den Charahe war es stockdunkel, denn es war irrelevant, in welcher Gestalt er sich befand: Die Augen waren in der Dunkelheit miserabel. Das, was er zudem in den letzten Stunden erlebt hatte, machte es nicht angenehmer.
Der Angstgestank erfüllte also wieder den Raum, vermischte sich mit der Dunkelheit. Santiago hatte sich wieder in das Becken gelegt, bevor er blind geworden war, denn hier konnte er zumindest genug Energie zu sich nehmen.
Immer wieder spürte er in der Enge und Schwärze die Stiche in seiner Haut. Zuckte herum. Er kam nicht zur Ruhe, auch wenn er wusste, dass es Einbildung war. Er war keineswegs dumm und ihm war klar, dass die Wahrscheinlichkeit, nun nachts angegriffen zu werden, gering war. Den Instinkt würde er doch aber nicht unterdrücken können, er war zu tief verankert.

Der Hexer arbeitete noch an verschiedenen Tränken und Zaubern, die er morgen weiter geben würde. Er verdiente so sein Geld. Verkaufte seine Kunst an verschiedene Wesen und an andere Hexer. Am Abend beschloss er noch einmal nach seinem neuen Besitz zu sehen. Es war bereits dunkel, als nahm er einem großen Kerzenstänger mit sich und betrat das Zimmer, das mehr einem kleinen Hain glich. Er sah sich um, hatte frisches Essen dabei und einen neuen Verband sowie noch etwas Heilsalbe für die Wunde und den Körper des Charahe.
Er ging durch den Raum erst zu den Decken, wo er den jungen Mann nicht fand, also sah er zum Wasserbecken, wo er trieb und die Kleidung ähnlich wie die Haare umher schwebten. "Wie geht es deinem Arm?", wollte er wissen und kam zu ihm. Er stellte den langen Kerzenständer ab, genauso wie das Essen und die Creme. "Komm heraus. Ich werde ihn noch einmal verarzten.", der Verband hatte sich im Wasser deutlich gelöst. "Du magst die Dunkelheit nicht... ", stellte er fest und sah wartend zu ihm während er an das Buch zurück dachte. Diese Art von Wesen schlief nicht alleine "Wie hast du das in den letzten Jahren gemacht?"

Irgendwann erblickte er ein Licht, und erschrak fast, erkannte dann aber die Gestalt des Hexers. Wobei dieser ihm ja auch Angst einjagte. Er reckte den Kopf aus dem Wasser, sah zu ihm auf, überprüfte ein letztes Mal, ob er es wirklich war. Der Kerzenständer spendete nur wenig Licht, und daher war die Sicht von Santiago noch immer keine Gute.
Er hob den Arm hoch, der Verband war durchnässt und teilweise leicht rot. "Schmerzt", meinte er nur. Bei solchen großen Stichen kaum ein Wunder. Er hoffte nur, es würde sich nicht entzünden, wie es bei Blutabnahmen so oft der Fall war.
Deutlich misstrauisch kam er dann aus dem Becken, nicht mehr ganz so ungeschickt wie beim ersten Mal, und setzte sich wieder auf den Grasboden. Stumm hielt er seinen Arm hin und überlegte eine Weile. "Herdentiere. Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in Gruppen mit anderen Tieren, in deren Art ich mich verwandelte. In menschlicher Gestalt ist das schwieriger. Menschen sind, was das angeht, sehr unsoziale Geschöpfe, oder Zweibeiner im Allgemeinen. Aber auch da kann man Mittel und Wege finden. Man lässt sich als Kind adoptieren, verführt andere Menschen, oder schließt einen Pakt mit ihnen. Man kann auch einfach in Gruppensälen schlafen in Herbergen. Es gibt viele Möglichkeiten."

"Ich kümmere mich darum.", erklärte er knapp und wartete bis der Charahe aus dem Becken gestiegen war. Seine Bewegungen waren bereits fließender und fester. er setze sich und diesmal setzte sich der Hexer einfach im Schneidersitz neben ihm und nahm beinahe sanft seinen Arm. Dadurch dass er eben gearbeitet und viel Energie verbraucht hatte, wirkte er nun ruhiger und gefasster. Er nahm den alten Verband komplett ab und legte ihn neben sich auf den Boden. Dann betrachtete er die Einstichstellen, die zwar rot waren, aber nicht weiter schlimm aussahen. Während der Charahe erzählte säuberte er die Wunden langsam und massierte die Heilsalbe darauf, bevor er den Verband erneuerte und seine Hand darauf legte. Er gab noch etwas heilsame Magie hinzu, sodass die Wunde bis morgen verschwunden sein würde. Dann griff er nach der anderen Creme. Nach und nach machte er sich daran die Gelenke, die so rot waren freizulegen und einzucremen. "Das Bedürfnis nachts jemanden bei sich zu haben, klingt anstrengend.", stellte er fest, und sah wieder den Mann vor sich an. Im Halbdunkeln konnte er kaum entdecken, wo sich noch rote Stellen befanden, oder wo die schwarzen stellen waren. Da war die Fuchsgestalt wirklich praktischer gewesen. "Wo tut es noch weh..", wollte er wissen und sah ihn fragend an.

Santiago hielt still, die ganze Zeit über. Dieser Mann war so wechselhaft, nicht berechenbar. Doch grade war es angenehmer, als alleine in der Dunkelheitzu bleiben. Immer wieder schloss er die Augen, während er versorgt wurde. Er war ein wenig müde, und tatsächlich war die ein oder andere Berührung angenehm auf der geschwundenen Haut.
"Es ist ein alter Instinkt, ich kann ihn nicht ablegen. Er dient unserem Schutz. Aber... angesichts solcher Situationen ist es natürlich quälend." Wieder klebten die weißen Haare nass an der Haut. An vielen der Stellen wurde er eingecremt und gepflegt. Das bisschen Zuneigung tat gut, auch wenn sie tückisch war. "Du wirst mir damit nicht helfen, oder?", fragte er ihn schließlich. Sobald Emricho aus der Tür ging, brauchte er zwar vor ihm keine Angst mehr zu haben, doch vor seinen Instinkten.
Bei der letzten Frage streckte er seinen Hals, welcher noch immer rot war und brannte. "Mein Name ist Santiago. Du wolltest ihn erfahren. Wie ist deiner?"

Emricho nickte leicht. "Instinkte können retten und quälen..", stimmte er zu und machte weiter damit. Er sah ihn sich an, strich die Haare zur Seite, als er sich um seine Schultern kümmerte und antwortete "Ich kann dafür sorgen, dass es nicht vollkommen dunkel hier ist.", bot er an, denn er würde nicht die Nacht in diesem Raum verbringen, oder den Wandler mit zu sich ins Bett nehmen. Stattdessen bot er ihm so eine Möglichkeit der Dunkelheit zu entfliehen. "Wie viel Licht brauchst du?", er sah ihn an und sah dabei zu, wie er den schlanken Hals reckte. Emricho nahm etwas Creme und begann ihm den Hals einzucremen, massierte ihn langsam und sah dabei zu, wie die Haut dankbar die Feuchtigkeit und die heilende Wirkung annahm. "Mein Name ist Emricho.", sagte er ihm und lies seine Hände sinken. "Santiago... Woher kommt der Name?", wollte er wissen. Und gleichzeitig wollte er erfahren, wo dieses Geschöpf aufgewachsen war.

Still ließ Santiago die Behandlung über sich ergehen. "Ja, das würde mir helfen. Ein paar Kerzen in den Ecken, oder verstreut, sodass ich alles im Blick habe. Ansonsten fühle ich mich sehr blind", erklärte er ihm. Auch jetzt konnte er grade mal sehen, was um die Kerze herum geschah. Der Rest des Raumes lag für ihn in vollkommener Schwärze.
Santiago reckte seinen hellen Hals, der Kehlkopf bewegte sich einige Male bei dieser Massage. "Es ist eine Stadt in Chile. Meine Mutter war dort für einige Jahre und empfand es dort als unbeschreiblich schön, weshalb sie mir meinen Namen gab", erklärte er ihm. "Ursprünglich komme ich von den Shetlandinseln, dort gab es damals noch viele von uns. Doch dann kamen sie mit ihren Schiffen, um uns zu jagen. Wir mussten flüchten. Ich war damals noch ein Kind."

Emricho nickte leicht "Die sollst du bekommen.", er konnte es nicht gebrauchen, dass Santiage wegen Schlafmangel physisch strapaziert wurde. Und wenn er wirklich sein Blut weiter nutzen wollte, musste er dafür sorgen, dass er gesund blieb. Emrichos Hände massierten langsam den Hals und er hörte ihm zu, spürte die Vibration seiner Stimme an seiner Hand und lies sie schließlich sinken "Die Shetlandinseln.", wiederholte er und nickte langsam. Es interessierte ihn nicht, dass die Art von Santiago gejagt worden war, noch dass er damals ein Kind gewesen war. Allerdings war Wissen immernoch Macht, also hörte er aufmerksam zu und lies dabei die Hände sinken. "Ich mache dir noch etwas Licht. Geh dann schlafen, morgen sollte zumindest dein Arm geheilt sein.", erklärte er und stand auf, er klopfte sich etwas den Dreck von der Kleidung und lies den großenkerzenständer stehen wo er war. Dann holte er noch weiter Laternen, die er in den Ecken des Raumes Plazierte und neben dem Wasserbecken, damit Santiago schlafen konnte.

Santiago nickte nur noch ruhig, und sah dem Hexer nach, welcher schließlich mit mehreren Lampen wieder kam. Dieser künstliche Garten hatte zwar eine schöne Atmosphäre, doch war dieser Frieden so tückisch, wie sein Schaffer.
Santiago schritt zu den Decken. Er schwankte noch immer stark und fiel einmal fast, jedoch sah es schon eher nach dem aus, was man Laufen nannte. Er erreichte den Haufen schließlich, erhob einige der Decken, und legte sich dann hinein, bis nur noch die Augen wachsam nach draußen schielten. Er wusste nicht, ob er nun wirklich einschlafen würde können, oder ob er weiterhin wachsam blieb. Doch versuchen wollte er es.
Es dauerte noch etwa zwei Stunden, bis er schließlich doch in einen sehr leichten Schlaf verfallen sollte. Jedes kleinste Geräusch, jede Veränderung, jeder Luftzug würde ihn wecken können.

Der Hexer ging noch nicht schlafen. Er bereitete das Blut vor. Langsam gab er einen Teil davon in eine Alkoholische Lösung beobachtete, wie es sich mit dem Alkohol vermischte und leichte schlieren Bildete. Er gab es noch in andere Flüssigkeiten, machte sich Notizen und nahm schließlich auch ein wenig des Blutes zu sich, um zu sehen, ob es in seiner jetztigen Form irgendwelche Kräfte hatte. Doch es passierte kaum etwas, außer, dass dem Hexer wärmer wurde. Er gab schließlich nach und nach Blut in eine Keramikschale, schwenkte es aus und lies es so unter einem Glaskasten trocknen. Das ein oder andere Experiment machte er noch, extrahierte Teile des Blutes und konnte auf diese Weise bereits die ein oder andere Eigenschaft festhalten. Er würde sehen, ob es heilende Kräfte hatte. Er würde es an Menschen testen, die zu ihm kamen und nicht wissen würden, was sie von ihm bekamen. Schließlich griff er nach seiner Pfeiffe, die er fast jeden Abend rauchte. Das Kraut und die seltenen Zutaten berauschten ihn, brachten ihn näher an die Transzendenz, die er erreichen wollte, bezieheungsweise, er wollte noch mehr, er wollte mehr wissen und Verständnis haben, wollte weiter denken können.
Am nächsten Morgen wurde er in seinem Bett wach, er blinzelte in die Sonne und stand langsam auf, ging sich waschen, anziehen und etwas Essen und trinken. Er ging noch in die Stadt und kaufte das ein oder andere ein. Die Menschen machten ihm immer gute Angebote, hatten Angst davor, wenn sie es nicht taten. Emricho kam schließlich mit Äpfeln und Brot in Santiagos Zimmer. Er beschwor einen Tisch, da es ihn störte auf dem Boden zu sitzen und stellte das Essen darauf, bevor er sich gegen den Tisch lehnte.