RE: Tropaeum est possessio - 4

Santiago wusste nicht, weshalb sich dieser Mann so verhielt, ihn kurz fester packte, um ihn dann los zu lassen. Ihm war nur klar, dass es unangenehm war, und das stärker als zuvor als Harzfuchs. Vielleicht sollte er sich erneut verwandeln, in irgendein stärkeres oder noch hässlicheres Geschöpf, doch dann würde er wieder nicht sprechen können. Und er wollte sich grade austauschen, mitentscheiden, wenn er denn angehört werden sollte.
"Ja", antwortete Santiago ehrlich und ließ die Blicke über sich ergehen, blickte auf den Rasen, und spürte wie sehr er sich gedemütigt fühlte. Und dennoch blieb er noch recht ruhig. Beim Sprechen kratzte sein Hals etwas, die Stimme wirkte noch ein wenig rau, so als hätte man die Stimmbänder sehr lange nicht genutzt. Als er dann das Handtuch auftauchen sah, überlegte er eine Weile. War es ihm das wert? Er streckte eine Hand aus. "Gib es mir bitte", bat er erneut in einem freundlichen Tonfall.

Der Hexer nickte zufrieden "Mhh.. ", jetzt wo er sich mit ihm austauschen konnte, wurde ihm klar, wie sehr es ihm gefehlt hatte. Und warum er so genervt von dem Fuchs gewesen war, der Taub und Stumm gewesen war. Der sich nicht einmal äußern konnte, sondern nur vorwurfsvolle Blicke geteilt hatte, oder schmerzenschreie und Knurren. Worte waren anders. Sie gefielen dem Hexer besser und seine Bereitschaft dafür zu sorgen, dass dieses Wesen sich wohl fühlte stieg ein winziges bisschen an, auch wenn er wissen wollte, wie weit seine Grenzen gingen. "Nimm es dir.", war seine Antwort. "Komm heraus und nimm es dir einfach.", und ein leichtes Lächeln, erschien auf seinen Lippen "Ich fasse dich auch nicht an, keine Sorge.", und das würde er auch nicht, er würde ihm das Handtuch überlassen und ihm in diesem Schritt entgegen kommen.

Nimm es dir einfach, sagte der Hexer. Doch dieser hatte keine Ahnung davon, wie man sich in einem vollkommen anderen Körper fühlte. Leise schnaubte Santiago, blickte nochmal auf sich herab. Früher oder später würde er rauskommen müssen, er konnte nicht ewig in dem kalten Wasser liegen, das hielt dieser Menschenkörper kaum aus.
Er versuchte also aufzustehen, und dabei offenbarte sich die Problematik. Sein Gleichgewichssinn war nicht auf einen so großen Körper eingestellt, oder auf nur zwei Beine, und daher sah es reichlich wackelig und ungeschickt aus. Auch die Beine funktionierten vollkommen anders als die des Fuchses. Und die Hände griffen zunächst nicht geschickt, sondern hätten sich grobmotorischer kaum bewegen können.
Er zog sich aus dem Becken heraus, wobei ihm die langen Beine wirklich keine Hilfe waren, sondern eher zusätzliches Gewicht, welches er mitziehen musste. Er bewegte sie zwar, doch es war unkontrolliert. Und so fiel er schließlich aus dem Becken heraus. Die Scham stand ihm ins Gesicht geschrieben. Santiago wollte nicht vor diesem Mann kriechen, er war nicht dumm und wusste, wie es wirken würde.
Also versuchte er sich zu erheben und hielt sich dabei am Becken fest. Es dauerte lange, bis er irgendwann stand, auf wackeligen Knien. Wollte dann vorsichtig zu ihm treten, doch fiel dem Hexer letzten Endes nur vor die Füße.

Der Hexer sah zu wie der ehemalige Fuchs sich nun versuchte aufzurichten, und wie ungeschickt er sich dabei anstellte. Was hätte er wohl gemacht, hätte er ihm das Tuch gegeben? Er hätte sich höchstens das Gesicht abtrocknen können, doch mehr wäre wohl nicht möglich gewesen. Einen Moment überlegte der Hexer, ob er ihm wohl helfen sollte, ob er ihn stützen sollte, ihm dabei zu unterstützen, damit er aus dem Becken kam. Doch gleichzeitig war in ihm die Einbildung, dass der Mann ja doch nicht angefasst werden wollte. Also lies er ihn fallen, aus dem Becken und auf den Boden. Doch das Wesen zeigte genug Kraft und Durchhalte vermögen, dass es wieder auf die Beine kam. Fasziniert beobachtete der Hexer alles und trat nun doch einen Schritt vor. mit dem Handtuch über den Fingern fing er den Charahe auf, bevor er wieder auf dem Boden landete. stützte ihn an den Unterarmen und kurz nur hielt er ihn "Setz sich..", war seine nächste Aufforderung und er half ihm dabei, sich langsam auf dem grasboden nieder zulassen, legte ihm das Handtuch über und trat einen Schritt zurück, noch einen und dann setzte er sich auf den Stumpf, sah ihn sich an, und griff nach der Creme. "Ich stellte es mir immer leichter vor.. Ich stellte mir vor, das Gestaltwandler jederzeit ihre Erscheinung ändern können und direkt wissen, wie sie den Körper zu benutzen haben.", erklärte er und öffnete langsam die feine Dose Creme, bevor er aufstand und zu ihm kam. Er ging in die Hocke. "Aber scheinbar ist das nur bei Ilusionen so... Wie lange brauchst du, um dich zurecht zufinden in einem neuen Körper?", wollte er nun wissen.

Santiago bemerkte, wie er aufgefangen wurde, ehe er ein weiteres Mal unsanft auf dem Boden landen würde. Er hielt es zu, auch wenn es dort noch leicht schmerzte, wo das Handtuch sich in die winzigen Wunden der Haut drückte. An einigen Stellen sah man nun auch deutlicher, wie die Haut gelitten hatte. Der Hals war rötlich, trocken und leicht geschwollen, sowie die Innenseiten der Ellenbogen und Kniekehlen. Hier und dort zeigten sich die Mikrorisse als rötliche Flecken. Die schwarzen Flecken hingegen waren fast verblasst. Es gab nur noch einen am Fußgelenk und einen auf dem Rücken.
Er ließ sich langsam auf den Boden sinken und zog schließlich das Handtuch um sich. "Es gibt Gestaltwandler, die sich ohne Einschränkungen wandeln können. Sie sind alt, kräftig oder haben viel geübt, oder beziehen ihre Magie aus anderen Quellen", erklärte er dem Hexer, fuhr sich durch die Haare und drückte das Wasser heraus. "Früher waren wir mächtiger, bevor man uns gejagt hat." Langsam begann er sich abzutrocknen und überlegte eine Weile, seine Mimik zeigte eine deutliche Melancholie. "Ich war schon lange in keinem menschlichen Körper mehr... ich bräuchte in etwa 15 bis 30 Stunden, schätzungsweise." Seine Stimme wurde mit jedem weiteren Satz klarer und melodischer, verlierte den rauen Unterton.

Der Hexer blieb vor ihm in der Hocke und sah ihm zu, wie er sich abtrocknete und seine Haare ausfrang, die so lang waren und ihm über die Schultern fielen. "Mh.. Ich verstehe.. Bist du schon lange in Gefangenschaft?", wollte er wissen und lies neben sich ein Haufen Stoff erscheinen. Es waren ein Oberteil und eine Hose, die dünn und fein gewebt waren. Er hatte sie vor ein paar Tagen besorgt. Wahrscheinlich waren sie dem Wesen vor sich etwas zu groß, doch das stellte für ihn kein Hindernis dar. "15-30 Stunden. Gut.", stellte er fest und besah sich die Gelenke, die noch gerötet waren. "Kannst du dich selbst eincremen?", wollte er wissen und hielt ihm die Creme hin. "Brauchst du jetzt in dieser Gestalt ein Bett, oder schläfst du im Wasser? Oder auf dem Boden?", wollte er wissen und wartete ab. Er hatte nicht vor, diesem Wesen die Freiheit zu schenken, doch er wollte wissen, was das mindeste war, was er ihm geben musste, damit er körperlich gesund blieb. Er würde ihm später noch Blut abnehmen. Die Intensität interessierte ihn. Musste er ihn pflegen, um besseres Blut zu bekommen? Brauchte dieses wesen auch seelische Gesundheit? Was war das Minimum? Er wollte nicht so viel Aufwand für ihn betreiben.

Er schüttelte schwach den Kopf, und nahm dann die Creme an sich. "Vor erst zwei Wochen hat man mich eingefangen. Irgendwer hat mich wohl bei einer Wandlung beobachtet. Zuvor habe ich mich mein Leben lang zwar versteckt, doch ich war relativ frei. War derjenige, der ich grade sein wollte." Er begann damit die Creme grob auf den wunden Stellen zu verteilen. All das fühlte sich so sonderbar an, sodass er sich kurz schüttelte. Dabei sah er weiterhin nachdenklich auf den Körper herab, wich den Blicken des Hexers meist aus.
"Ich... mag eigentlich kleine Höhlen. Ein Haufen voller weicher Decken wäre aber auch in Ordnung." Schließlich stellte er die Creme auf den Boden, sah dann zu Emricho auf. "Was hast du mit mir vor? Von Anfang an schien ich dir ungewöhnlich wichtig zu sein." Das er weiterhin besorgt war, war kein Rätsel. Er wollte wissen, was man mit ihm vor hatte. Ob rupfen, oder als riesiges Monster in einen Krieg schicken, ihm die Zähne rausreißen, oder sein Blut abzapfen... vielleicht sollte er aber nur eine Trophäe sein, ein hübsches Stück einer Sammlung.

Es war gut zu wissen, dass dieser Wandler nicht schon sein Leben lang in Gefangenschaft gewesen war und generell war es gut mehr über ihn zu wissen, zu hören wie er gelebt hatte und wie er gerne schlief. "Die bekommst du..", erklärte er und sah zu, wie er sich eincremte, er hob eine Braue "Massier das mehr ein. Sonst nimmt es deine Haut nicht richtig auf.", wies er ihn an und wartete ab, dass er es tat, sonst würde er wohl nach ihm greifen und das übernehmen. "Was ich vorhabe? Ich bin interessiert an der Magie, die in dir schlummert.", erklärte er und legte den Kopf langsam schief. "Und ich bin interessiert an deinem Blut. Es gibt einen Trancezustand, den ich erreichen will. Er ermöglicht einen eine unglaubliche Weitsicht, ein Zugriff auf so viele Eindrücke und Reize, auf Wissen, das tief in unseren Gedanken ist.", Er sah sich die Arme des Mannes an, besah sich die blassen Adern, die darunter verbarg. "Das Blut verschiedenster Wesen habe ich bereits ausprobiert. Doch ich habe alte Bücher studiert, sie sprechen davon, dass manche Gestaltwandler genug Magie in ihrem Blut haben.", und sein Blick huschte nach oben in die Augen des Charahe. "Wer weiß, ob es vielleicht dein Blut ist?", fragte er und lächelte kühl.

Santiago begann erneut damit, die Creme einzureiben, so wie es dieser Mann verlangte. Meist leistete er nicht viel Widerstand, wollte den Frieden wahren und keinen Krieg riskieren. Doch blieb die Frage, ob er sich für diesen Frieden auch einsperren ließ. Die Creme roch nach herben Kräutern, und sie brannte leicht, weshalb sie Santiago eigentlich nicht mochte.
Langsam begann er sich anzuziehen, es dauerte lange, und nebenbei lauschte er den Plänen des Hexers. "Was passierte mit den Wesen, die dich nicht an dein Ziel führten?", wollte er wissen und zog sich ungeschickt das Oberteil an. "Ich bin viel gereist in meinem Leben. Das, was du beschreibst, klingt wie eine Meditation. Es ist eine Praktik, um dein Geist zu weiten. Ich weiß nicht, ob wir dasselbe meinen. Jedoch braucht man dafür keine Magie." Er nahm das Handtuch, trocknete damit die weißen Haare noch einmal. Sein Blick blieb meist gesenkt. Obwohl er so ruhig redete, war es, als ob die Angst aus seinen Poren kriechen würde. Die Aura veränderte sich allmählich und sein Atem wurde unruhig bei dem Gedanken, dass jemand an sein Blut wollte.

"Was mit ihnen passierte? Nichts passierte. Ich habe sie gehen lassen.", behauptete er und klang, als würde er die Wahrheit sagen. Und das tat er auch zu einem gewissen Grad. Doch er würde auch nicht soweit gehen, dass er diesem Wesen vor sich alle seine Pläne und Taten erzählen würde. "Mh... Meditation ist eine Version davon. Doch ich möchte etwas noch viel Weitgreifenderes erreichen. Dafür brauche ich die Magie, dafür brauche ich diese Kraft.", er experimentierte schon viele Jahre und durch die vielen Stoffe, die er sich dabei schon zugeführt hatte, hatte er eine gewisse Sucht entwickelt in der er nach mehr, nach effizienteren Wegen suchte, um in den Zustand zu kommen. "Ich möchte mehr davon erleben. Es durchbrechen und nicht nur meine eigenen Abgründe sehen.", er sprach erregt und doch merkte er, wie die Aura um den Mann vor sich sich veränderte. Sein Gesichtsausdruck war wirklich wie ein Buch, dass einem alles bereitwillig erzählte. "Beruhige dich. Du bist sicher und wenn deine Art wirklich so labil ist, wie sie beschrieben wird, werde ich mir mit dir Zeit lassen müssen.", er nahm die Creme und veschloss sie, steckte sie in seine Tasche und stand auf, um das Essen zu holen, dass er nun dem Charahe hinhielt "Iss etwas. Und dann.. sag mir deinen Namen.", er ging erneut in die Hocke und sah ihn abwartend an.

Zweifelnd hob Santiago eine Augenbraue. Wusste nicht gleich, ob er diesem Mann trauen sollte und seiner Aussage, er hätte die anderen Wesen freigelassen. Aber vielleicht hatte er es wirklich getan, und Santiago würde nicht lange hier bleiben müssen.
Schweigend hörte er ihm zu, und konnte auch nicht sagen, was er von diesem Vorhaben halten sollte. Verwerflich war, dass der Hexer die Freiheit anderer Wesen und ihr Blut raubte. Doch was für Abgründe er meinte, und wohin es führte, war dem Charahe ein Rätsel. "Sollte ich dir dabei helfen können, so hoffe ich doch, dass ich im Gegenzug dafür etwas erhalte. Ich helfe gerne, aber nur ungerne, wenn man mich zwingt", erklärte er ihm. Vielleicht konnte aus dieser misslichen Lage ein Pakt werden, sollte sein Blut so wertvoll sein, wie Emricho es sich erhoffte.
Recht schnell erkannte auch dieser die Angst, welche wirklich nicht schwer zu bemerken war. Obwohl Santiago ein Gestaltwandler war, war er aufgrund seiner Unterart ein miserabler Schauspieler. Lügen war nur schwer möglich. "Ich habe große Angst vor einer Blutabnahme. Habe keine guten Erinnerungen daran..."
Erneut wurde ihm etwas Obst und Brot hingehalten. Er nahm es entgegen, biss in den bitteren Apfel, kaute einige Male merkwürdig, bis er zusammen zuckte. Öffnete den Mund. Apfelreste samt etwas Blut tropften auf den Boden. Nicht einmal das Essen war grade einfach möglich. "Verdammt...", murrte er leise und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab, welcher sich direkt rot färbte.

Der Hexer sah ihn an und hob eine Braue, "Was du erhälst? Nahrung, dein geliebtes Wasser und ein Raum in dem du dich bewegen kannst.", erklärte er knapp und sah sich an, wie er nach dem Obst griff. Dass er Angst vor der Blutabnahme hatte, war ihm recht egal, denn die erste würde bald erfolgen. Er wollte ihn in diesem Zustand die erste Phiole abnehmen, vielleicht auch zwei. Da konnte er sich nicht wehren, doch später, wenn er mehr Kraft hatte, würde er ihn wohl festbinden müssen. So sah er Stirnrunzelnd dabei zu, wie er den Apfel und das Blut ausspuckte. "Ich sehe, dein Körper verträgt dieses essen nicht?", er musterte ihn eindringlicher, griff nun doch wieder nach ihm, nahm seinen Kiefer in die Hand und betrachtete ihn eingehender "Hast du dich nur in einen Menschen verwandelt, oder bist du ein anderes Wesen geworden?", wollte er wissen und strich mit dem Daumen das Blut von seiner Lippe. Abwartend sah er ihn an. Wenn er etwas anderes als ein Mensch war, könnte es noch komplizierter werden, als es ohnehin shcon war.

Als Santiago bewusst wurde, dass dieser Hexer ihn nicht als ebenbürtig ansah und keinen Pakt eingehen würde, konnte man ihn seinem Gesicht Wut erkennen. "Falls du keinen Pakt mit mir eingehst, sollte ich dir nützlich sein, und solltest du mich weiterhin so behandeln, wirst du einen Feind haben." Dabei war er eigentlich treu und ehrlich, und durchaus gewillt, dem Magier entgegen zu kommen.
Nachdem er Blut und Apfelreste ausgespuckt hatte, wurde er auf einmal gepackt. Er verzog das Gesicht und sah Emricho nun in die Augen. "Ich habe mir, so ungeschickt wie ich grade mit diesem Körper bin, nur auf die Zunge gebissen", knurrte er und öffnete den Mund, um die kleine Wunde auf der Zunge zu offenbaren. Er versuchte, diesen Mann von sich zu stoßen, konnte seine groben Berührungen nicht ab, und hasste sie mit jedem Mal mehr. "Ich bin jemand, der mich einst vor 70 Jahren angerempelt hat. Was er war, oder ist, weiß ich nicht. Aber es fühlt sich an wie der Körper eines Menschen." Er atmete tief durch, um sich der Wut nicht hinzugeben und diesen Mann zu schlagen. Gleichzeitig spürte er die ganze Angst in sich pochen, die er mittlerweile in ihm auslöste.

Ein leichtes Lächeln erschien wieder auf Emrichos Lippen und er legte den Kopf schief "Was für ein Pakt soll das schon sein? Du willst mir dein Blut nicht freiwillig geben. Und was für ein Feind soll das sein?", er hatte keine Angst vor diesem Wesen, und er interessierte sich auch nicht dafür was er wollte. Natürlich könnte er so tun, als würde er einen Pakt mit ihm eingehen und sich mit ihm auf einer Stufe befinden, doch so weit kam es nicht.
Er hielt ihn fest und lies sich anschnauzen "Also nur ein ungeschicktes Maul.", stellte er fest und löste seine Hand nicht, stattdessen griff er nach der Zunge, die der Mensch ihm offenbarte und sah sie sich an, zog leicht daran und sah dann in die dunklen Irden seines Besitzes, bevor er ihn los lies. Er würde sich nicht so einfach von ihm schlagen lassen. Es umgab ihn, wie das Haus der ein oder andere Zauber. "Nun gut... ", der Hexer stand auf und überlegte einen Moment, bevor er Wortlos das Zimmer verließ. Er kam wieder mit einigen Decken,die er in eine Ecke warf und einer Spritze, sowie einem gläsernen Gefäß. "Auch wenn du es nicht magst, brauche ich etwas von deinem Blut."

"Ich werde es dir freiwillig geben, und kommen, wenn du mich rufst und brauchst. Und im Gegenzug lässt du mich frei und hilfst mir, unentdeckt zu bleiben", versuchte er sich zu erklären, auch wenn er an der Vernunft dieses Hexers zweifelte. Er wirkte zu sehr von sich selbst überzeugt, zu überheblich und arrogant.
Was schließlich mit seiner Zunge passierte, war reichlich unschön. Santiago brummte nur dunkel und versuchte sich dann los zu reißen. Dieser Mann war merkwürdig, fasste ihn immer wieder an und überschritt dabei persönliche Grenzen, als wäre es natürlich. Zum Glück dauerte der Griff nicht mehr allzu lang. Santiago bewegte seinen Kiefer, um ihn zu lockern, und schmeckte anschließend nun sein Blut. Schweigend sah er Emricho hinterher und hoffte, dass dieser nun fern bleiben würde.
Ein wenig erschöpft von all dem Stress legte er sich auf den Boden, dort wo er von den Sonnenstrahlen aus den Fenstern getroffen wurde, um sich zu wärmen. Doch bald ging die Tür wieder auf. Er sah die Decken, und dann die Spritze. Und im Vergleich zu damals hatten sie sich in ihrer Beschaffenheit kaum verbessert. Direkt schüttelte er den Kopf, richtete sich soweit auf, wie nur möglich. "Nein, auf keinen Fall. Nicht jetzt, nicht so!", sagte er ihm klar und deutlich. Der Raum begann nach nur kurzer Zeit von Furcht beinahe zu stinken, sie war deutlich und kroch in jede Ecke.