RE: " ... und All dies nur, weil du Mein bist." - [RL, FSK18(+)] - 11

"Ich glaub, keiner wäre gerne wie dein Vater..", zwar musste er eine Weile nachdenken, doch hatte er ein deutliches Bild von dem älteren Manne vor Augen. Es war noch gar nicht so lange her, als sie sich das letzte Mal auf einer Veranstaltung über dem Weg gelaufen waren. Lano mit seiner Organisation zählte zu den "Neureichen" und "neuen Einflüssen" und wurde nicht gleich von jedem mit offenen Armen oder einer angenehmen Miene empfangen. Viele fürchteten sich oder hassten einen grundlos. Fuori dagegen, hatte klipp und klar seine negative Haltung geltend gemacht, in dem er dem Leiter offiziel angekündigt hatte, irgendwann gegen ihn handeln zu wollen. Das würde er aber Angelo niemals mitteilen. "Irgendwie ... bin ich wirklich froh darüber, dass du aus dem Haushalt weggekommen bist."

“Er ist reich und verdammt einflussreich. Aber der wohl mieseste Vater der Stadt. Ich war nie genug für ihn,egal,was ich versucht habe.“Er sah plötzlich nicht mehr so stolz und stark aus,wie er sich gab. Bei Richard zeigte er,wie traurig und verletzlich er war. Instinktiv kratzte er sich am Arm. Diese dunklen Gedanken weckten die Sucht.

Die Veränderung der Gefühlslage und die Zerbrechlichkeit die Angelo nun Richard zeigte, ließen diesen nicht kalt und unberührt. Sich von seinem Platz am Boden erhebend, stellte er sich vor den Jüngern und zog diesen sanft an sich heran, strich mit den Fingern beruhigend über dessen Haare. "Wir beide wissen..dass Reichtum und EInfluss nicht glücklich macht. Auch wenn ich sagen muss, dass ich froh darüber bin .. wie es gekommen ist, denn sonst wären wir beide uns nicht begegnet und damit auch nicht hier.", weiterhin sanft durch die einzelnen Haarsträhnen des Jüngeren fahrend und diesen nicht aus dem Blicke lassend, lächelte Lano doch auf. "Danke.. dass du mir dies erzählt hast."

Angelo blickte auf zu Richard und ließ sich von.ihm zu sich ziehen. Er hatte etwas beruhigendes,warmes. Angelo schmiegte sich gegen die Hand,die nun durch sein Haar strich. Er war so nett zu ihm... “ich weiss und ich bin ohne das Geld glücklich,aber wenn ich nur einmal gehört hätte,dass er stolz auf mich wäre...“ Er sah auf,seine Augen glänzten nass,aber er hielt die Tränen zurück. Er würde nicht vor ihm heulen! “Ich bin auch froh..du hast mich gerettet..“

Die nassen Augen stellten etwas mit Richard an. Generell stellte die Präsens des Anderen etwas mit dem Älteren an. Es bewegte etwas in ihm und weckte den Wunsch den Anderen zu schützen, ihn von allem schlechten fern zu halten. Sanft ergriff er nun mit beiden Händen das Gesicht von Angelo und strich mit den Daumen sanft über die Wangen. "Auch wenn ich nicht dein Vater bin.. ich bin stolz auf dich. Nikl im Übrigen auch. Er behauptet felsenfest, dass du in kürze besser sein könntest als Doom und F. und das heißt schon einiges. Außerdem..", und da stockte er für einen Moment, auf der Suche nach den richtigen Worten. "Ich habe dich nicht gerettet. Dir nur eine Chance gegeben, dein Leben zum besseren zu wenden.. Du hast sie ergriffen und machst was draus. Das ist dein Verdienst."

er sah auf, auf in das Gesicht des Ältere. Seine Stimme beruhigte ihn und er musste leicht lächeln. "Stimmt das wirklich?" Der Mentor war schwer zu lesen und er hatte nicht gewusst, was dieser dachte. Jetzt beruhigten ihn die Worte des Chefs und er schmiegte sich an. "Ich weiß nicht... du hast mir einiges angeboten, und dieses Haus ist für mich wie ein Geschenk. Ich bekomm Essen, wie ich will und Beschäftigung, dass ich mir nicht unnütz vorkomm..."

"Glaube mir, ich würde niemals etwas erzählen, was Nikl mir nicht genau so wieder gegeben hat. Manchmal macht er mir sogar ein wenig Angst.. Dieser Mann ist noch schlimmer als ich, wenn es darum geht aus dem Nichts aufzutauchen.", ein amüsiertes Lächeln legte sie auf Richards Züge und er musste erfreut feststellen, dass Angelo ebenfalls lächelte. Es freute ihn sehr, dass er für ihn den richtigen Mentor gefunden und ausgewählt hatte. Bei niemand anderem war er in so guten Händen wie in denen von Nikl. "Naja.. so ist das bei einer guten Familie. Nicht immer sind wir blutsverwandt oder kennen uns in und aus wendig.. aber wir vermissen die Nähe der Anderen, sorgen uns um sie und lieben sie.. manchmal mehr, manchmal weniger. Das Alles hier und die Leute hier sind nun deine Familie, Angelo. Und das hast du mehr als verdient, meinst du nicht auch?"

Dieser Mann war wirklich ein Wunder. Er brachte die nötigen Worte,die er im Moment brauchte. Er brauchte Zuspruch,dem ihm Richard gab. Es hörte sich ehrlich und warm an und er wurde etwas lockerer. “Du und er,ihr habt mir echt Mut gemacht,ich war so erfreut,als du mir erzählt hast,dass du besorgt warst,dass ich nicht komme,und Nikis lob tat gut“ Er war bereit hart zu arbeiten,er wollte nur bleiben . Außerdem...die Nähe zu Richard war unglaublich gut...

Das Gesicht des Anderen langsam frei gebend, legte Richard die Arme um Angelo und drückte ihn noch für ein Weilchen an sich, in eine zarte achtsame Umarmung. "Wir waren beide überrascht, dass du dich so gut machst .. was mich leider zu einem Thema bringt, womit wir beide uns noch auseinander setzen müssen.", dabei blickte er auf den etwas Kleineren hinab. "Wie kommst du zurecht? Und wie werden wie deine Sucht Stück für Stück los?"

Er lehnte sich an ihn und genoss die Nähe. "Ich will besser werden. Das hier gibt mir Sinn. Und ich kann mich ablenken." Er schluckte auf die Frage hin und schüttelte den Kopf. "Es ist schwer, ich bin schon so lange drin, kalter Entzug ist unmöglich, wenn mit Entzugsdrogen und genug Ablenkung.." Angelo sah ihn besorgt an. "Hast du denn die Geduld?"

Um ehrlich antworten zu können, dachte Richard ein wenig nach. Sobald er sich seiner Ansichten und seiner Worte sicher war, blickte er in die Augen von Angelo. "Ich kenne mich nicht mit solch einer Sucht aus. Da fehlt mir doch die Erfahrung. Allerdings weiß ich von ein paar Anderen, dass man es lieber nicht hart und kalt durchziehen sollte. Wie wäre es, wenn wir dir erst mal deine Dosis verringern und nach und nach mehr wegnehmen? Vielleicht fällt es dir so leichter und deinem Körper auch..?"

Angelo blieb nah bei Richard, die Nähe zu ihm tat gut, und er hatte Angst, weggestoßen zu werden. "Das ist, wie wenn etwas dich zwingt. Und wenn du dir den nächsten Schuss nicht gibst, hast du schmerzen, ein fieses Brennen und ziehen.." Er sah zu ihm hoch, dann etwas zur Seite. "Ich habe in meinem Zimmer eine Schatulle mit meinen Ampullen versteckt, ich möchte sie dir geben, dann kann ich nicht in einem Moment der Schwäche mehr nehmen..." Er löste sich und ging zur Tür. "ich komme gleich wieder!" Er verließ das Büro und lief zum Aufzug, fuhr in das Stockwerk, wo sein Zimmer lag- Sein Herz pochte heftig und er fragte sich, was los war. Richard war so besonders zu ihm. Und immer da... Er vertraute ihm Dinge an, die er noch keinem gesagt hatte und seine Drogen hatte bisher keiner in die Hände bekommen. Zögernd nahm er die Schatulle und drückte sie an seine Brust, dann ging er zurück.

Dass Angelo sich ihm so weit öffnen und ihm all diese Dinge mitteilen würde, damit hatte Richard nicht gerechnet. Es überforderte und erfreute den Leiter so sehr, dass er nicht so recht wusste wohin mit all diesen Empfindungen. Doch ehe er etwas erwidern konnte, verließ Angelo den Raum um seine Drogen her zu bringen. Den Moment nutzte Richard um sich ein wenig zu fangen, um mit einer Hand durch seine Haare zu fahren und ein wenig im Raume herumzulaufen. Warum ließ ihn der Jüngere nicht kalt? Warum machte er sich stets Gedanken um ihn und suchte seine Nähe? Und warum verdammt hatte es sich so gut angefühlt Angelo in den Armen zu halten? Viel mehr, als es je mit Florian gewesen war. Es wurmte den Älteren und ließ ihn frustriert aufseufzen. War er auf die alten Tage weicher geworden oder war er tatsächlich dabei mehr für den Jungen zu empfinden?

Er holte Luft , ehe er den Raum wieder betrat. Er wollte nicht der Junge sein, der dem Boss wie eine Nervensäge hinterherrannte. Aber er wollte ihn ja auch sehen, oder? Er klopfte, bevor er eintrat und zeigte ihm die Schatulle. "Ich versuche, auf eine Portion am Tag runter zu kommen, am Besten Abends.." Er reichte ihm seinen Schatz und setzte sich. Watum verglich er sich immer mit Florian. Er hatte ihn am Gang gesehen und fast schon böse gegrinst, weil er ihn sehen wollte den Anderen aber nicht. Aber das konnte ihm doch egal sein, oder?

Während er auf den Anderen wartete, setzte er sich auf der großen Couch nieder und schloss die Augen. Es hatte sich wirklich richtig angefühlt den Jüngeren in den Armen zu halten. Er musste sich jedoch einreden, dass der Jüngere sicherlich nicht dran denken würde, mehr als die bloße Nähe von Richard zu wollen, hatte er es ihm bei der Begegnung letzte Nacht doch nur all zu deutlich gemacht. Irgendwie .. zog Lano nur die komplizierten Fälle an. Schon bald kehrte Angelo zurück und Richard öffnete seine Augen um die Schatulle annehmen zu können. Verstehend nickte er einmal und betrachtete Angelo abschätzend. "Brauchst du heute abend nicht dann noch eine Dosis?"