RE: " ... und All dies nur, weil du Mein bist." - [RL, FSK18(+)] - 10

Sie drehte sich um zu ihm und sah ihn geradewegs an. "Du weißt, dass ich bereit bin, oder? Ich bin ein Kämpfer und ich bin misstrauisch. Dieser Junge wird mich nicht töten, und ich kenne leider diese Art von Mensch!" Er sah kurz traurig aus, ehe er sich wieder sammelte. "Gut, er ist wie ein Bruder..." Er lehnte sich zurück und sah zu ihm. "Bitte, wenn du mir so traust, was erwartest du von mir? Wie sieht meine Zukunft aus.."

Nachdem die Akte verstaut war, trat Richard wieder an Angelo heran und stellte sich diesmal direkt vor den Jungen. Er legte eine Hand an die Wange des Jüngeren und streich mit dem Daumen sanft über dessen Wange. "Das weiß ich doch. Du hast nicht umsonst auf der Straße überlebt, Nikl mit deinen Fertigkeiten begeistert und es hierher geschafft, indem du schwach bist. Ich hoffe nur, dass es nicht all zu weit kommen muss." eindringlich blickte Lano in das Gesicht des Anderen. "Was möchtest du denn tun? Wie soll deine Zukunft aussehen?"

Er lächelte schief. "Du bist verwirrend, weißt du das? Du hast einerseits diese Maske aber bei mir bist du so anders. Vertrauensvoll und witzig. Und ich schätze das wirklich. Ich will, dass du weißt, dass ich dich nie enttäuschen will und du mir trauen kannst. Und im Notfall kann ich immer kämpfen. Nur habe ich keine Ahnung, was kommen wird, oder was meine Position wird, wenn Niki mit dem Training fertig ist.."

Über die Worte des Anderen nachdenkend, musste er ihm mit einem Nicken zustimmen. Langsam hockte er sich neben Angelo hin und dachte eine Weile nach. "Ich weiß auch noch nicht, wie sich dein Training weiter entwickeln wird, da Nikl so seine Eigenart hat und spontan handelt. Aber eines weiß ich sicher.. ich brauche dich an meiner Seite, als einen fähigen, komplett ausgebildeten Kämpfer. Und vielleicht auch als einen Freund."

"Einen Freund..", wiederholte er nachdenklich. Er wusste, dass so jemand nötig war,und er war immer allein gewesen. Darum nickte er jetzt leicht und holte die nächste Akte. "Ich werde gern dein Freund. Ich bin nur überrascht.. weißt du, erst bin ich nichts und dann sagst du mir so oft, wie wichtig ich bin.. Es ist so neu..."

Richard war manchmal ein sehr impulsiver Mann. Seine Entscheidungen basierten nicht immer auf ausgeklügelten Berechnungen und Strategieen. Manchmal ließ auch er sich von seinen Gefühlen und Instinkten leiten. Diese hatten ihm auch gesagt, dass er Angelo würde trauen können. Ohne weiteres, ohne großen Verluste. Langsam setze er sich auf dem Boden, neben dem Anderen und ließ seinen Blick über die vielen Akten schweifen. "Das mag sicher sehr verwirrend sein, für dich. Beruhigt es dich zu wissen, dass ich selber nicht einmal weiß, warum ich dies tue? Warum ich dich als Freund haben möchte."

Angelo legte die Akte auf seinen Schoß und begutachtete sie. Die meisten Steckbriefe waren nichts besonderes. Die Personen waren geradezu durchschnittlich und er fragte sich, warum diese Personen sich bei Richard beworben hatten. Sie hatten nicht gemusst, bei vielen stand Aus gutbürgerlichem Haus. Taten sie es, weil sie Helden werden wollten? Weil sie sich beweisen wollten? Angelo sah zu Richard und zuckte die Achseln. "Ich schätze, du hältst mich für vertrauenswürdig, was mich ja freut. "

Ein wenig ermüdet von all den Dingen, die den ganzen Tag über gelaufen waren, der Aufregung der Neuen bewältigend und dem Papierkram, der ihn noch immer heim suchte, lehnte sich Richard an das Sofa, auf dem Angelo saß und schloss seine Augen einen Moment. Am liebsten würde er sich für den Abend zurückziehen, in sein Zimmer und die nächsten Stunden durchschlafen. Doch musste er wach bleiben, da er noch einen wichtigen Anruf erwartete. "Was dich ja freut ... Klingt fast so, als hättest du noch ein aber zu ergänzen?"

Angelo musterte Richard, er schien wirklich übermüdet. Er besah sich weiter die Akten, ehe der Ältere wieder zu reden begann. Er sah auf und schüttelte den Kopf. "Kein Aber. es freut mich sehr. Ich will eher ein Warum anfügen, aber dann würde ich dich noch zum zweifeln bringen!", scherzte er kurz, ehe er sich den nächsten Steckbrief ansah. "Mir hat noch nie jemand so viel Vertrauem entgegen gebracht, nur darum bin ich etwas verwirrt, verzeih.."

ein wenig verstehend, nickte Richard vor sich her, ehe sich die Augen öffneten. "Erzähle mir etwas von dir, Angelo. Ich weiß zwar ein paar Dinge, da auch du eine Akte hast, aber ich möchte sie aus deinem eigenen Munde hören. Ich will dir so näher kommen .. wenn du es denn magst und mir erlaubst." Fast schon ein wenig verunsichert, kamen die letzen Worte aus dem Munde des Ältereb heraus.

Angelo sah zu ihm, dann legte er den Kopf schief. Richard war bei ihm so anders und er genoss diese besondere Art. Also schloss er die Akte, an der er gerade saß und musterte ihn. Diese Scheue war auch was neues. Und es war fast schon anziehend. Nein, so durfte er nicht denken! "Ich könnte dir tatsächlich etwas erzählen, aber du musst es wirklich für dich behalten, ja?"

Den Blick in die Augen von Angelo richtend, sah er ihn einfach an, eine ganze Weile, bevor er auf die Anforderung des Jüngeren einging. "Denkst du wirklich, dass ich das jemandem erzählen würde? Ich behalte gerne Dinge für mich .. und ich plane nicht dich in Gefahr zu bringen oder jemandem vorzuführen. Wenn ich dies gewollt hätte, wäre dies sicher längst geschehen." Auch wenn die Worte nicht all zu schön und beruhigend klangen, so meinte er sie durch aus warm und ernst. Alles, was der Jüngere ihm anvertrauen würde, würde er für sich behalten. Schließlich behielt er auch dessen Anwesenheit in seinem Büro als Geheimnis.

“das wird nicht in der Akte stehen. Und es ist mein wichtigstes Geheimnis,weil ich mich nicht als Enttäuschung outen kann.“ Er sah zu Richard. “mein Nachname ist Fuori. Ich komme aus der berühmten Familie,du kennst sie sicher. Ich war als Teenager sehr frech und etwas verspielt,was mein Vater immer unterbunden und streng bestraft hat,im Notfall auch mit Prügeln. Ich bin weggerannt und verrate niemand,dass ich der Erbe bin...“

Auf die ersten Worte von Angelo hin, setzte sich der Leiter wieder aufrecht hin und betrachtete eingehend das Gesicht des Anderen. "Ich gebe dir mein Wort, dass ich es niemand Anderem erzählen werde. Ich will es auch nicht." Anschließend hörte er ihm aufmerksam zu, um ja nicht das kleinste Detail zu verpassen. Als er den Nachnamen vernahm, hob sich eine Augenbraue von Richard skeptisch an. "Du siehst dem Alten gar nicht ähnlich..", entfuhr es ihm, unbeabsichtigt, da er sich in der Gegenwart des Anderen so frei wie lange nicht mehr fühlte, war es dazu gekommen. Doch verstand er nun auch, wie er ihn auf der Straße .. zugedröhnt .. hatte finden können.

“Diese Sache ist hart für mich,ich bin nicht so,wie er den Erben haben wollte und ich bin jetzt sozusagen ohne Familie.“ Er sah zu ihm auf und lachte dann auf. “Das nehme ich als Kompliment,ich bin nicht gern wie er....“